Warten auf den Tag, an dem Frieden die Welt regiert Von Roland Brückner . Ich wuchs in einer katholischen Familie auf, Vater Polizist und Kirchenvorstand, Mutter Erzieherin mit der Ambition, ihre Kinder auf das Niveau der (gleichaltrigen) Kinder des Dorfarztes zu heben. Messdiener, katholische Jugend, Jugendleiter, Realschule und Lehre als
Kategorie: 1968
Wie war Ihr 1968? Das fragten wir die FR-Leserinnen und -Leser, deren 68er-Berichte und -Erzählungen nun in dieser Kategorie abgelegt sind.
Widerspruch auf Widersprüche und wie das Private politisch wurde Von Iris Welker-Sturm . Natürlich fielen die Veränderungen nicht vom Himmel. Plötzlich interessierte ich mich für Politik. Wollte gar bei einer Demonstration mitlaufen. Das war den Eltern suspekt und schien ihnen für ihre Tochter zu gefährlich. Schließlich war ich immer eine
Wenn Ihr uns die Uni nehmt, nehmen wir Euch das Theater! Von Axel Dinslage . Als ich im April 1968 aus dem Sauerland, der Heimat des damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke, nach Frankfurt kam, um hier zunächst Soziologie und später Psychologie zu studieren, konnte ich mich dem Sog der rebellierenden Studenten
„Sein ungepflegtes Aussehen beschämt uns sehr“, sagte mein Vater Von Horst Adamitz . „Du studierst nicht! Du wirst Beamter bei der Deutschen Bundesbahn!“ Mit diesen Worten reagierte mein Vater auf meinen Wunsch zu studieren. Ich wollte Jurist werden. Das Jahr 1968 war für mich eigentlich ein recht erfolgreiches Jahr. Ich
Ich lief davon vor diesen grauen, glatten Leuten Von Peter Weidhaas . 1968, eine Zeit des Aufbruchs. Die Jugend unseres Landes machte mobil gegen die Verlogenheit der fünfziger Jahre, in denen der wirtschaftliche Wiederaufbau einherging mit der Verdrängung des Gewesenen. Die Zeit der „vaterlosen Gesellschaft“ und der „Unfähigkeit zu trauern
Klatschnass von den Wasserwerfern, aber zufrieden über den Protest Von Ingeborg Tömmel . 1968 studierte ich an der FU Berlin, befand mich allerdings bereits in den hohen Semestern kurz vor dem Diplom. 1963 hatte ich mein Studium in Berlin angefangen, als junges Mädchen aus der Provinz (Trier). Die Studenten, auf
Wir Mädchen waren gerade gut genug für niedere Arbeiten Von Roswitha Schmidt . 1968 war ich 18 und auf dem Weg mein Abi zu machen. Meine Freundin Anke, die heute in Bolivien lebt und mit ihrem Mann ökologisch verträgliche Rinderzucht im Urwald betreibt, erinnert sich gerne: „Das ist meine Freundin
Die letzte Ausfahrt für Ausbildung und den Zugang zum Studium Von Winfried Sander . Saarlouis, Aufbaugymnasium, kurz vor dem späteren „Pariser Mai 1968“: Vorfreude auf die Klassenfahrt aus der beschaulichen Kleinstadt in die Weltstadt Paris. Kurz danach die Absage der Reise durch die Schulleitung wegen der tumultartigen Zustände mit Barrikaden
Das große Ziel, Theologe zu werden, und wie die Zweifel daran wuchsen Von Thomas Kuhn . 1945 in einem kleinen Dorf bei Bad Soden-Salmünster geboren, besuchte ich ab 1955 die Rhabanus-Maurus-Schule in Fulda, ein altsprachliches Gymnasium für Jungen. Dieses Domgymnasium war sehr konservativ ausgerichtet, allerdings gab es dort auch einige
Hitzige Debatten bei der Bundeswehr Von Norbert Ernst Herrmann . Eigentlich ist für mich das Jahr 1967 und 1968 schwer zu trennen, denn es ging erlebnismäßig in meiner Erinnerung nach über 50 Jahren fast nahtlos ineinander über, beide Jahre waren ein radikaler Bruch in meiner Biografie. Während mein Schulfreund und
Das Flair das Aufrührerischen Von Erich von Derschatta . Mein persönliches „1968“ begann nach nach einigen Semestern des Sprachenstudiums an der Uni in München, in denen ich mich in allen Belangen überfordert und depressiv, ohne nähere persönliche Kontakte immer mehr aus dem Leben zurückzog. 1964 im Alter von 21 Jahren
… und ich dachte: Student erschießen geht gar nicht! Von Ursula Eisenberg . 1965 ging ich zum Studium von Kassel nach West-Berlin. Warum Berlin? Mich lockte die doppelte Grenze zwischen meiner Familie und mir. Wir waren sieben Kinder, fünf Jungen, zwei Mädchen. Ich genau in der Mitte – ein Nichts.
Ein Aufbruch nach langen Jahren der Lähmung Von Peter Boettel . Ich war zu dieser Zeit noch Schüler der 12./13. Klasse, damals hieß es noch Unter- bzw. Oberprima. Obwohl in der Provinz lebend, war ich politisch interessiert. In der Schule war ich Vorsitzender einer politischen Arbeitsgemeinschaft und organisierte Diskussionsveranstaltungen mit
Die 68er-Bewegung wird maßlos überschätzt Von Peter Bläsing . Ich bin Jahrgang 1940, derselbe Jahrgang wie Rudi Dutschke und John Lennon. Eigentlich wollte ich mich zum Thema „AAB“ (Anti-Autoritäre Bewegung – so haben wir uns damals genannt, „APO“ war eine Erfindung der Medien) nicht mehr äußern, obwohl ich von Anfang
Wut auf die Hetze der Springer-Presse Von Hartmut Contenius . Ich habe von 1964 bis 1968 am politikwissenschaftlichen Otto-Suhr-Institut (OSI) der Freien Universität Berlin studiert. Es war eine aufregende, eine wilde Zeit. Unsere Diplom-Prüfung im Sommersemester musste um Wochen verschoben werden, weil linksradikale oder auch anarchistische Kommilitonen das OSI besetzt
Frontaler Angriff auf die herrschende Theologie Von Friedrich Gehring . Mein 1968 zog sich von 1967 bis 1972 hin. Es begann, als ich aus Protest gegen die Erschießung von Benno Ohnesorg erstmals zu einer Demo auf die Straße ging. Es wurde mir schlagartig klar, dass ich in einem anderen Staat
In der Zeit des „great wide open“ bot das Leben grenzenlos Möglichkeiten Von Frank Becker . Die wichtigsten Jahre meiner persönlichen Entwicklung fielen zusammen mit der Phase des Aufbegehrens von Teilen der Jugend in der ganzen Welt gegen verkrustete, einengende Zustände und Ungerechtigkeit. Ein glückliches zeitliches Zusammentreffen für mich. Ein
Wie beeinflusst der Aufbruch von damals unsere Gegenwart? Von Herbert Messer . Was zu “dem 1968“ führte, wird durchaus unterschiedlich gewertet und aus persönlicher Sicht durch Ereignisse und Entwicklungen unterschiedlich gesehen. Die Ursachen liegen in Jahren zuvor. Im Vietnam-Krieg der US-Amerikaner? Den Protesten dagegen in USA und bei uns? Im
„Welch seltener Augenblick! / Moment rare!„ Blicke / vues 2018 ist ein Projekt von Lutz “Bronski” Büge. Zu Bildern aus Frankreich gibt es satirische, aber auch informative Texte.
Missstände in der Entwicklungshilfe Von Hans-Jürgen Gratz . Aus einer weitgehend unpolitischen bürgerlichen Familie und mit Hochschulabschluss war ich politisch völlig unbedarft, als ich 1967 meinen ersten Job bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau begann. Dort lernte ich in der Abteilung für Entwicklungsbanken schnell, dass die deutsche Kapitlahilfe zu etwa 70