Geschichte vom Fremdsein von Renate Stoffer . Ich wurde im November 1944 in einer Kleinstadt der ehemaligen Tschechoslowakei geboren. Bis zum Krieg lebte meine sudetendeutsche Familie nach eigenen Aussagen gut mit den tschechischen Nachbarn zusammen. Man hatte tschechische Freunde, meine Mutter besuchte eine tschechische Schule, meine Großeltern führten ein mittelständisches
Kategorie: Gastbeiträge
Wir lebten in Bunkerkabinen ohne Tageslicht von Rolf Rand . Ich bin 1947 in einem Dorf in Sachsen geboren. Wegen Arbeitslosigkeit meiner Mutter sind sie und ich im Frühjahr 1951 aus der DDR geflohen. Im strömenden Regen gingen wir durch einen kleinen Grenzfluß und waren im „Westen“. Mit zwei Koffern
Der österreichische Autor Christian Felber ist Mit-Initiator des Projekts Gemeinwohl-Ökonomie, das er den FR-Leserinnen und -Lesern im FR-Gastbeitrag „Die Pflichten des Kapitals“ kurz vorstellt. Von der Demokratisierung der Wirtschaft ist ja schon lange die Rede, aber die Volksaktie ist gescheitert, das Konzept der Mitbestimmung steht in Zeiten der Tariferosion auch
Gelassenheit. Ein großes Wort in diesen hitzigen, von Angst erfüllten Tagen, an denen wir kaum den Fernseher anzumachen oder ins Netz zu schauen uns trauen. Es könnte eine neue Schreckensmeldung auf uns warten. Nizza, Würzburg, München, Ansbach, Saint-Etienne-du-Rouvray — was kommt als nächstes? Gelassenheit. Das heißt nicht: Gleichgültigkeit. Es heißt
Fleisch gab es nur einmal pro Woche von Doris M. Keil . Mein Name ist Doris Maria Keil. Geboren wurde ich am 24. August 1944 als Doris Maria Blaha in Prag (die Blaha aus Praha). Meine Mutter Irene Maria Blaha musste von meinem leiblichen Vater (einem deutschen Wehrmachtsangehörigen) vierzehn Tage
Kürzlich wurde der bisherige Frankfurter Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) verabschiedet, mitten in einer Debatte über Kulturpolitik, die im Jahr 2013 durch ein Thesenpapier des Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann (SPD) angestoßen worden war. Feldmann hatte darin provozierend formuliert: „Deshalb ist Kulturpolitik um so erfolgreicher, je mehr sie sich als Bildungsaufgabe und
Wir konnten sogar ein Ferkel großziehen Von Gertrud Stawski . Erste Maitage 1945. Plötzlich Stille. Die seit Ende Januar heulenden Stalinorgeln, mit denen die Rote Armee das von Hitler zur Festung erklärte Breslau beschoss, schwiegen. Sie hatten Tag und Nacht geheult. Ein beängstigendes Geräusch, das wir auch in Waldenburg, heute
Kritik an der Berichterstattung der FR über die gegenwärtige, durch das Brexit-Referendum ausgelöste Krise der Europäischen Union kommt von FR-Leser Michael Hamke aus Bad Soden. Er ist vor allem mit den Überschriften nicht einverstanden. Sein Leserbrief erschien gekürzt im FR-Leserforum vom 6. Juli 2016, die ungekürzte Fassung stelle ich hiermit
Der Tommy kam eher, als wir dachten Von Irmgard Nern und Gabriele Schreib Schleswig, d. 3. Mai 1945 Heute Nacht bekamen wir gleich die erste stählerne Begrüßung der Tommies in Form von Bomben auf den Schleswiger Flugplatz. Ab und zu knallte es ganz schön. Schon während des ganzen Abends schossen
Es ist etwas schier Unfassbares geschehen, was jeden, der sich mit den Beharrungskräften im Weltsport ein wenig auskennt, zu dem erstaunten Ausruf verleiten könnte: Und sie bewegt sich doch! Ich jedenfalls war baff. Ich hätte jederzeit gewettet, dass dem Welt-Leichtathletikverband IAAF irgendein Weg aus der aktuellen Dopingkrise einfallen würde, der
Während der Fußball-Europameisterschaft erhalten Sie, liebe FR-Leserinnen und -Leser, einen ungewohnten Lokalteil. Er vereint das Wichtigste aus Frankfurt, den anderen Städten der Region und aus der Landespolitik und ersetzt die sonst unterschiedlichen Lokalteile. Dafür ist er um acht Seiten erweitert. Diese Ausgabe begleitet Sie während der Fußball-Europameisterschaft. So können wir
Nicht immer willkommen Von Josef Heieis und Irmtraud Gemmer . Ich muss vorwegnehmen, dass es zwischen der „Flucht“ meiner Vorfahren und den heutigen Flüchtlingen aus dem Nahen Osten keine Parallelen gibt. Meine Vorfahren, darunter mein heute noch lebender fast 93-jähriger Vater, waren keine Flüchtlinge aus Eigeninitiative, sie wurden vertrieben aus
Ich galt als politischer Flüchtling Von Edeltraud Dillmann . Im Januar 1945 mussten wir vor den Russen aus Ostpreußen flüchten. Wir schafften es mit den Pferdewagen über das gefrorene Haff bis nach Pillau. Dort mussten wir alles lassen und nur mit Handgepäck konnten wir mit dem Schiff weiter nach Westen.
„Beim Radverkehr hat sich in den vergangenen zehn Jahren viel bewegt“, sagt die Verkehrsplanerin Hélène Pretsch im FR-Interview. „Fußverkehr müssen wir noch sexy hinbekommen.“ Zum Beispiel mit Gehwegnasen und kürzeren Rotphasen bei Ampelschaltungen. Sie hat da eine ganze Menge Vorschläge, die in Städten wie Frankfurt durchaus sinnvoll sind oder wären,
Kleine Oppositionsparteien im Bundestag haben keinen Anspruch auf mehr Kontrollrechte, schreibt FR-Korrespondentin Ursula Knapp über das Urteil des Bundesverfassungsgesetzes. Das gilt auch, wenn große Koalitionen mit einer erdrückenden Mehrheit regieren. Mit diesem Urteil hat das Bundesverfassungsgericht nicht nur eine Klage der Linken abgewiesen. Der Zweite Senat hat zudem klargestellt, dass
Die Entwicklungszusammenarbeit, früher Entwicklungshilfe, steht in der Kritik, da sie vielfach in Ländern passiert, aus denen — das belegen die „Panama Papers“ — massiv Gelder in die panamischen Briefkastenfirmen abgeflossen sind. Ländern in Afrika, deren Bevölkerungen in Armut leben, während eine mickrig-dünne Elite sich bereichert. Dazu ein Gastbeitrag von Yousif
Die „Alternative für Deutschland“ hat sich ein Parteiprogramm gegeben. Sie ist also auf dem besten Weg, eine etablierte Partei zu werden — mit teils rückständigen Positionen, mit denen sie sich jenen Wählerinnen und Wählern andienen will, die das ablehnen, was der Co-Vorsitzende Jörg Meuthen als „links-rot-grün versifftes 68er Deutschland“ bezeichnet
Eine Willkommenskultur ist mir nicht erinnerlich von Jürgen Malyssek . Es war schwierig, immer wieder neu ankommen zu können. Orts- und Schulwechsel als Lebensweg. Ich bin als Soldatenkind* einer norwegischen Mutter und eines deutschen Vaters in Norwegen geboren, am 31. August 1945 im Internierungslager für vormals stationierte deutsche Soldaten in
Plötzlich gab es Namen wie Hajek, Platzek und Blahout von Ulrike Ebner . 1943 wurden meine Eltern und ich (Jahrgang 1941) in Nürnberg ausgebombt. Wir fanden eine Bleibe in einem ca. 50 km entfernten Ort in der Fränkischen Alb bei Greding. Auch die Schule, in der mein Vater in Nürnberg
„Auch nur so ein Flüchtlingskind“ Von Heidi Konrad . Meine Großeltern mütterlicherseits kamen im Frühjahr 1946, als Sudetendeutsche von den Tschechen vertrieben, nach dem Durchlaufen verschiedener Stationen hier im Westen mit fünf von sechs Kindern (zwischen 20 und 2 Jahren) in Bad Camberg im Taunus an. Der Weg bis dahin