Verehrte Userinnen und Usern,

nach langen Tagen geht es jetzt endlich weiter im FR-Blog. Eigentlich hätte es hier ja schon vor vielen Tagen wieder losgehen sollen. Für die Verzögerung bitte ich um Nachsicht. Ich kann allerdings nicht versprechen, dass ich hier schnell wieder zu alter Form zurückkehre, aber das wird mittelfristig sicher wieder werden.

Erinnern Sie sich noch an das Projekt Multan, das ich vor knapp zwei Monaten gestartet habe? Angeregt durch Rechnungen der Welternährungsorganisation FAO, wonach jeder Deutsche jährlich im Schnitt Lebensmittel im Wert von 350 Euro wegwirft, habe ich mich entschlossen, meine eigene Wegwerf-Gewohnheiten zu überprüfen, und zwar unabhängig davon, dass die 350 Euro ein statistischer Mittelwert sind, in den auch alles einfließt, was in Restaurants, der Industrie und so weiter weggeworfen wird. Ich habe mich verpflichtet, ein Jahr lang zu dokumentieren, welche Werte in meinem Zwei-Personen-Haushalt weggeworfen werden, und den Gegenwert Ende Mai 2012 an eine Organisation zu spenden, die sich um Hungernde in Entwicklungsländern kümmert.

Am 26. Mai, vor meinem Urlaub, lag die Summe bei 3,99 Euro, weggeworfen in neun Tagen. Das ergibt einen Mittelwert von gut 44 Cent pro Tag. Inzwischen sind 41 Tage vergangen, in denen ich im Urlaub und anderweitig beschäftigt war. 41 Tage mal 44 Cent macht 18,18 Euro. Ich verdopple diese Summe auf 36,36 Euro, denn im Urlaub waren wir viel in Restaurants, und mein Gatte, der sich in einer Übergangsphase befindet, konnte sich noch nicht recht mit dem Gedanken anfreunden, dass er besser Seniorenportionen  bestellen sollte. Das Spendenkonto beläuft sich also jetzt, am 6. Juli, auf die Summe von

40,35 Euro

Das mache ich, weil es für einen guten Zweck ist, und ich lade Sie ein, mitzumachen. Nicht um Sie an den Pranger zu stellen, sondern der guten Sache wegen. In diesem Zusammenhang wird es hier im FR-Blog auch noch weitere Aktionen geben.

Auf engagierte Diskussionen freut sich

Ihr Bronski

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2 Kommentare zu “Projekt Multan (2)

  1. Ein privates Spendenkonto zu führen, in welches die Beträge für verdorbene Lebensmittel eingespeist werden, halte ich für eine gute Idee. Ich werde sie aber bei mir nicht umsetzen, das könnte teuer werden. Allerdings liste ich mir mal die unnötigen Kosten auf, um festzustellen, was man hätte sparen können. Denkt man noch an die Nahrungsmittelknappheit und den Aufwand, mit dem Lebensmittel hergestellt werden, sollte sich eigentlich jeder mal diese Verschwendung vor Augen führen.

  2. Auch ich werfe Lebensmittel weg, was mich aber keineswegs mit einem schlechten Gewissen zurück lässt. Für das Elend der vielen hungernden Menschen in den Entwicklungsländern fühle ich mich nicht schuldig, weil ich es nicht verursacht habe. Ich weigere mich auch strikt dagegen, in eine allgemeine Verantwortungsverpflichtung gegenüber dem Elend in der Welt genommen zu werden. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich kein Mitleid für die hungernden Menschen empfinde. Ich bin der Ansicht, dass den Entwicklungsländern viel zu wenig von den Seiten geholfen wird, die dazu die Möglichkeiten haben. Dadurch, dass ich viel weniger konsumiere, als ich verdiene, erzeuge ich privaten Überfluss. Nichts spricht nun dagegen vom privaten Überschuss etwas an die weiterzuleiten, die an Hunger leiden und keine Geld haben, um ihre einfachsten Grundbedürfnisse befriedigen zu können. Aus diesem Grunde spende ich am Ende von Bronski`s Projekt Multan, den gleichen Betrag aufgerundet auf den nächsten Hunderter, den er durch seine Berechnungen zusammen bekommt. Ich bin nämlich viel zu faul, um eigene Berechnungen anzustellen.

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