Gestern Mittag strahlte mich unten im Newsroom freudig Thorsten Herdickerhoff an, der Mann aus der FR-Redaktion, der die Bronski-Seite in der vergangenen Woche betreut hat, der letzten meines Urlaubs. Nun ratet mal, warum er strahlte! Etwa weil er sich freute, die Bronski-Seite endlich wieder los zu sein? Nach dem Motto: „Gott sei Dank, dass du wieder da bist, Bronski; wenn ich gewusst hätte, dass die Leserinnen und Leser so … nett sein können, hätte ich dich niemals auf die Radtour nach Limoges gelassen, und überhaupt, warum bist du nicht schon viel früher wieder zur Arbeit gekommen? Immerhin bist du ja schon nach neun Radeltagen in Limoges angekommen. Das finde ich echt total unkollegial von dir!“

In der Tat, das war unkollegial von mir. Ich dachte mir halt: Hin und wieder braucht der Mensch Urlaub. So richtig intensiv, und wenn er damit fertig ist: Verdauen! Sacken lassen! Nicht einfach ans Meer oder an den Pool legen und die Beine ausstrecken, sondern die Art Urlaub, die einen mit sich selbst konfrontiert. Zum Beispiel mit der eigenen Faulheit. Ich glaube zwar, mir nicht vorwerfen zu müssen, nachlässig bei der Arbeit gewesen zu sein, aber vielleicht täusche ich mich. Vielleicht bin ich in Wirklichkeit faul, so wie am Ende meiner dritten Urlaubs-Etappe nach Limoges, wo das Hotel in Einville „complet“ war und ich 10 Kilometer auf die bereits abgestrampelten 120 km draufsatteln musste, um noch nach Lunéville zu kommen. Oder so faul wie am vorletzten Tag, als ich nach einer Mörderetappe von 175 km in Argenton-sur-Creuse nicht mehr von meiner Isomatte – Hotels alle ausgebucht – aufstehen wollte. Um mich allerdings eine Viertelstunde später doch überreden zu lassen – und zwar von meiner bezaubernden Reisebegleitung, mit der ich zufällig seit 20 Jahren liiert bin (sie hört auf den etwas altmodischen Namen Dörte, aber sie ist ja auch schon nicht mehr ganz jung) -, doch noch was zu essen zu gehen, worauf ich in einem chinesischen Restaurant, plötzlich gar nicht mehr faul, drei ganze Gerichte verspeiste – und damit meine ich keine Juristen.

Ja, das war mein Urlaub. Intensiv, immer im Kampf mit der eigenen Faulheit. Auf einer anderen Ebene geht dieser Kampf jetzt weiter, denn so wie dem Kollegen Herdickerhoff, dem die Arbeit an der Bronski-Seite nämlich Spaß gemacht hatte, weshalb er auch so strahlte, so geht es mir zumeist ja auch: Ich liebe diese Arbeit und finde, dass man mit Spaß da herangehen sollte. Dass es mal den einen oder anderen Tag gibt, wo die Arbeit nicht so unbedingt Spaß macht – geschenkt! Zeigt mir den Job, in dem es anders ist. Deswegen: Auf! Es geht wieder los. Und hier soll nun der Platz sein, mir zu sagen, was Ihr hier sehen wollt. Mehr Leserbriefe? Mehr von Bronski? Vielleicht eine Art Tagebuch? Erzählt einfach mal.

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3 Kommentare zu “Es geht wieder los

  1. Lieber Bronski,

    Hut ab! Ich bin ja schon immer fertig, wenn ich es nur bis Untersiebeneick bei uns hier vor Wuppertal geschafft habe. Dann fange ich immer an mich zu fragen, warum mache ich das eigentlich? Diese Schinderei. Und dann lese ich dass du so eine lange Strecke gefahren bist und bist doch auch nicht mehr der jüngste! Nee. Aber ich bleibe dabei, dieses Jahr Urlaub in Bad Garten. Das sind immerhin auch drei Kilometer pro Strecke, und wenn ich die immer mit dem Rad fahre, habe ich dich bald eingeholt, wetten?

    Du möchtest ja dass wir hier was sagen, was wir hier sehen wollen. Ich finde ja, du machst das meist sehr gut. ich frage mich zwar, ob der bescheuerte Leserbrief von Juergen Mueller wirklich veröffentlicht werden musste, aber er ist immerhin provozierend. Da kann man sich schön dran reiben, wenn man sich wieder eingekriegt hat, was bei mir heute morgen eine ganze Weile gedauert hat. Aber die Idee eines tagebuchs finde ich gut! Erzähl uns doch hin und wieder was aus der Redaktion oder von deinen Leserkontakten.

  2. Hallo Gesine,

    ich habe ernste Zweifel, ob du es hinkriegst, meine Tour rein kilometermäßig binnen dieses Sommers zu toppen, selbst wenn du täglich zu deinem Garten radelst. Aber du kannst es ja versuchen. 😉

    Die Idee mit dem „Tagebuch“ geht mir schon eine Weile im Kopf herum. Ich glaube, ich starte einfach mal einen Versuch.

  3. ich weiß nicht, bronski. meinst, das ist eine gute idee? dein erster text überzeugt mich nicht. so’n bissle schmuddelig, tut aber so abgehoben und schiebt das erotische so dann von sich. fast ein bissle bigott, würd ich sagen. willst dich doch hoffentlich nicht anbiedern?

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