Alle Briefe von Leserinnen und Lesern dieser Woche im Überblick nach ihren Erscheinungstagen und: Offene Diskussion! Lesen Sie in Ruhe oder suchen Sie Ihre Zuschrift gezielt mit der Tastenkombination STRG und F sowie dem Namen als Suchbegriff. Sie finden hier:

  • eine Liste der Erscheinungstage einer Woche;
  • pdf-Dokumente von den Forum-Zeitungsseiten (klicken Sie dazu bitte auf das „eins“ bzw. „zwei“ von „Seite eins“);
  • alle Zuschriften des jeweiligen Erscheinungstags, die keiner hier im Blog laufenden Diskussion zugeordnet werden können;
  • Links zu jenen Zuschriften, die einer hier im Blog laufenden Diskussion zugeordnet wurden;
  • ganz unten das Kommentarfeld, über das Sie mitdiskutieren können.

Bitte stellen Sie ein Stichwort an den Anfang Ihres Kommentars, um anzuzeigen, welches Thema Sie ansprechen. Es gelten die Blog-Regeln – mit einer Ausnahme: Für die offenen Diskussionen ist der Teil der Regel Nr. 4 ausgesetzt, der sagt: Bleiben Sie beim Thema. Hier kann bunt diskutiert werden. Es ist keine Registrierung o.Ä. notwendig.

Im FR-Blog werden normalerweise die ungekürzten Originalversionen Ihrer Zuschriften veröffentlicht. Aktuell konnte dieser Service wegen Krankheit leider nicht geboten werden. Bronski bittet um Verständnis und Nachsicht!

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Forum vom 19. Oktober
Leserforum 2 20190916Seite eins

Zuschriften von Rolf Löhrmann, Kornelia Kania, Sylvia Heger und Peter Dressler zur Corona-Pandemie (veröffentlicht ab hier), Rüdiger Erdmann zum Thema Suizid/Selbstmord, Ingeborg Gerlach zu Hölderlin, Peter Arnold zu den Beatles und Annette Kreilos zu einer Rezension zu Dieter Nuhr (diese vier Zuschriften folgen gleich hier, siehe unten).

Ein aggressiver Akt gegen sich selbst

Zu: “ Ich kann sagen: dann möchte ich es nicht publizieren“, FR-Feuilleton vom 14. Oktober

Frau von Stenglin führt aus, dass sie ein Buch über Resilienz gemacht habe und dass ein Übersetzer den Begriff Selbstmord statt Suizid benutzt habe. Aufgrund einer Zuschrift bzgl. der Entkriminalisierung des Selbstmordbegriffes habe man diesen nicht mehr verwendet. Dies habe sie dafür sensibilisiert, dass „da immer Suizid zu stehen“ habe. Hier wird deutlich, wie problematisch die Diskussion über „verletzende Worte“ etc. bzw. der Umgang damit ist.
Die Bevorzugung des Begriffes Suizid statt Selbstmord mag in juristischen Sinne nachvollziehbar sein. In psychologischer Hinsicht, der Verfasser ist seit mehr als 30 Jahren Psychiater, ist dies nicht hilfreich. Für einen Patienten ist es einfacher, die Dynamik des Geschehens zu erfassen, wenn von Selbstmord oder Selbsttötung die Rede ist, weil bei der Verwendung dieser Begriffe deutlicher wird, dass es sich um einen aggressiven Akt gegen sich selbst handelt, als wenn man das lateinische Synonym verwendet. In diesem Kontext stellt sich auch die Frage, ob man Èmile Durkheims klassische soziologische Studie von 1897 „Der Selbstmord“ (fr. Le suizide) konsequenterweise umtiteln möchte? Gefährlich erscheint mir die Tendenz, dass bestimmte gesellschaftliche Gruppen exklusiv die Deutungs- bzw. Benennungsmacht erlangen, denn damit wäre wieder ein Schritt hinzu Orwells Dystopie zurückgelegt.

Rüdiger Erdmann, Pattensen

fr-debatteGott ist Geist geworden

Hölderlin: „Nah ist und schwer zu fassen der Gott“, FR-Literatur v. 13.10.

„…und also ließ Hölderlin seine Muskel spielen“, schreibt Arno Widmann flott und unangemessen zur Entstehungsgeschichte von Hölderlins Patmos-Hymne. Dabei dürfte sich Hölderlin, der mit dem traditionellen Christentum längst abgeschlossen hatte, bei diesem „Auftrag“ seines hochgestellten Gönners, des frommen Landgrafen von Hessen-Homburg, durchaus unwohl gefühlt haben. Was er in „Patmos“ in Bilder und Verse bringt, ist die historische Entwicklung des Christentums, das die Phase des Sinnlich-Konkreten, von dem noch die Antike geprägt war, hinter sich lässt (Christus war der letzte „leibhaftig“ erschienene Gott). Die Neuzeit kann nur noch eine abstrakte Gläubigkeit akzeptieren: Gott ist Geist geworden. Hölderlin versteht den Verlust, den fromme Gemüter dadurch erleiden, aber er verweist auf den Gang der historischen Entwicklung. Der Landgraf dürfte mit dieser Dichtung nur mäßig zufrieden gewesen sein.

Ingeborg Gerlach, Braunschweig

fr-debatteRingo, der sitzende Linkshänder

John Lennon: „Ein Tag im Leben“, FR-Feuilleton vom FR v om 9. Oktober

Den Bekanntheitsgrad eines Musikers danach zu bestimmen, in welcher Körperhaltung er seine Profession ausübt, erscheint mir eine eher zweifelhafte Kategorie, und Ringo Starrs Ruhm gründert zweifellos nicht auf der Tasache, dass er am Schlagzeug sitzt (bis auf den verstorbenen Peter Behrens ist das übrigens bei allen Schlagzeugern der Fall). Seine Popularität gründet vielmehr einzig und allein darauf, dass er der Schlagzeuger der Beatles war. Darüber hinaus ist er, für einen Drummer äußerst ungewöhnlich, auch Linkshänder. Mit Fug und Recht könnte man ihn also als den berühmtesten linkshändigen Schlagzeuger bezeichnen. Mit Paul McCartney spielten also zwei der vier Beatles ihr Instrument linkshändig. Es bleibt der Forschung überlassen herauszufinden, ob und in welchem Umfang diese „Zweiteilung“ der Band möglicherweise Ursache und Antrieb für ihre enorme künstlerische Produktivität war.

Peter Arnold, Bad Homburg

fr-debatteAus der Seele gesprochen

Dieter Nuhr: „Wer kanzelt hier wen ab?“, FR-Meinung vom 8. Oktober

Sehr geehrte Frau Thorwarth, vielen Dank für Ihren Kommentar zu Dieter Nuhr und seine unsäglichen (leider nicht!) Gedanken. Sie haben mir aus der Seele gesprochen.

Annette Kreilos, Osnabrück

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Forum vom 20. Oktober
Leserforum 2 20190916Seite eins

Zuschriften von Riggi Schwarz, Carsten Dietrich Brink, Nikolaus Jöckel und Ernst Niemeier zur bevorstehenden Präsidentschaftswahl in den USA (veröffentlicht hier), Claudia Möller zum Grünen-Bashing im Zusammenhang mit dem Bau der A49 (veröffentlicht hier), Leo Paulheim zu den Folgen der Corona-Krise (veröffentlicht hier) und von Jochim Maack zu „Bier mit Pickeln“, die in Wirklichkeit abgestorbene Seepocken sind (gleich hier, siehe unten).

Frevelhafter Umgang mit lebenden Tieren

Zu: „Bier mit Pickeln“, FR-Panorama vom 14. Oktober

Manchmal lese ich die Zeitung von hinten nach vorn um mich nicht gleich über ernsthafte Themen zu ärgern. Heute allerdings fing es auf der letzten Seite an: ein halbseitiger Artikel inkl. großem Foto „Bier mit Pickeln“. Da versenkt jemand Bier im Meer damit sich Lebewesen, in diesem Fall Seepocken auf der Flasche ansiedeln und diese dann teuer als „innovativ und kreativ“ verkaufen zu können. Geht es noch?
Seepocken sind ortsgebundene Rankenfüßer (eine Krebsart), Lebewesen die nicht fliehen können und unweigerlich sterben wenn die Flaschen zum Verkauf aus dem Meer geholt werden. Seepocken sind Indikatoren für die Wassergüte und Bestandteil des Ökosystem Meer, mit dem wir eh schon frevelhaft umgehen. Es, wie hier, derartig zur Verkaufsförderung zu missbrauchen, ist nichts weiter als im besten Fall Ignoranz und keineswegs noch als innovativ zu loben. Wenn überhaupt, wäre hier ein kritischer Artikel über den bedenkenlosen Umgang mit der Resource Natur angezeigt gewesen, die hier im Kleinen anfängt und im Großen dann zu Verseuchung mit Öl, Plastik etc. führt. Also, erst denken und dann schreiben, denn das ist der Grund warum ich diese Zeitung trotz allem schätze.

Jochim Maack, Hamburg

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Forum vom 21. Oktober
Leserforum 2 20190916Seite eins

Zuschriften von Werner Engelmann, Tilmann Stoodt, Susanne Roether und Max Steinacher zur Terrormord an Samuel Paty, einem französischen Lehrer (veröffentlicht hier), von P.A. (anonymisiert) zum Umgang mit älteren und alten Menschen in der Pandemie (veröffentlicht hier), außerdem von Armin Lauwen zum Nato-Manöver „Steadfast Noon“, bei dem Atomkrieg „geübt“ wird, und von Dietmar Kinder zu Bandenwerbung in Fußballstadien und zu unpassenden Werbeslogans (beide gleich hier, siehe unten).

Deutschland muss dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten

Zu: „Luftwaffe trainiert in NRW für Atomkrieg“, FR-Politik vom 14. Oktober

Auf Seite 9 berichtet die Frankfurter Rundschau am 14.10.2020: die deutsche „Luftwaffe trainiert in NRW für Atomkrieg“, gemeint ist die Teilnahme auch deutscher Pilot*innen am jährlich stattfindenden Nato-Manöver „Steadfast Noon“.
Dabei wird u.a. in Nörvenich und Büchel, wo 20 Atombomben lagern, die Bestückung von Tornado-Jagdflugzeugen mit Atombomben und deren Abwurf geübt.
Grundlage dafür ist die sog. Nukleare Teilhabe (besser: Nukleare Gefangenschaft), die völkerrechtswidrig ist. Denn laut Atomwaffensperrvertrag dürfen Nichtnuklearwaffen-Staaten Atomwaffen weder mittelbar noch unmittelbar annehmen, geschweige denn einsetzen. Der Internationale Gerichtshof hat schon 1996 entschieden, dass Atomwaffeneinsätze generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Der Taschenkarte der Bundeswehr zufolge ist deutschen Soldat*innen der Einsatz von Atomwaffen verboten.
Unlängst hat auch der Mainzer Bischof Kohlgraf in Anschluss an Aussagen von Papst Franziskus die ethische Unzulässigkeit des Einsatzes von und der Drohung mit Atomwaffen betont. 75 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki ist es höchste Zeit, dass Deutschland dem Atomwaffenverbotsvertrag beitritt.

Armin Lauven, Bonn

fr-debatteAus der Zeit gefallen

Zum Fußballspiel Deutschland gegen die Schweiz vom 13. Oktober

Bei dem Fußball-Länderspiel Deutschland gegen die Schweiz am 13. Oktober in Köln fielen die Blicke, nicht zuletzt der leeren Ränge wegen, zwangsläufig auch auf die beweglichen Bilder der Band-Reklame. Dabei warb im Stadion eine nicht ganz unbekannte deutsche Sportartikelfirma am sprichwörtlich „laufenden Band“ – bei uns natürlich auf Englisch – mit dem Spruch FAST IS TOO SLOW. Schnell ist also nach Meinung der Reklameleute noch zu langsam. Diese Firma hat offenbar noch nicht ganz verstanden, dass dieser Spruch in der jetzigen weltweiten Corona-Krise aus der Zeit gefallen, aber auch noch in einem anderen Sinne völlig daneben ist. Denn dieser tatsächlich rasante fiese Virus zwingt uns zum Innehalten. Von wegen immer schneller, höher und weiter. Und nicht wenige Menschen ziehen auch die richtigen Schlüsse daraus, passen sich der veränderten Lebenssituation an, drehen den Spruch um und machen damit klar, dass derzeit sogar langsam oft noch zu schnell sein kann.

Dietmar Kinder, Elsdorf-Heppendorf

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Forum vom 22. Oktober
Leserforum 2 20190916

Heute gab es kein klassisches Forum, sondern Kollege Stephan Hebel hat Zuschriften von Leserinnen und Lesern ausgesucht, die auf sein Dialog-Angebot „Wir alle haben das Wort“ reagiert haben.

Seite eins und Seite zwei

Zuschriften von Nils Zeino-Mahmalat, Johanna Eisele, Felix Feistel, Ulrich Gorres, Irene Simrock, Gabriele Ermen, Petra BauerRobert Maxeiner, Petra Hillbrand, Martin Schindel, Matthias Wooge, Peter Leiß und Udo Schleucher.

Alle veröffentlicht in den oben verlinkten pdf-Dokumenten. Das Thema kann hier diskutiert werden.

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Forum vom 23. Oktober
Leserforum 2 20190916Seite eins

Zuschriften von Merve Hölter, Ferdinand Müller und Christa Kreß zum Terroranschlag in Frankreich und zur Rolle der Lehrer:innen (veröffentlicht hier), außerdem Friedrich Gehring zur Atomkriegsübung der Nato, Fritz Brehm und Werner Fröhlich zum Was-denn-nun? in Sachen Rassismus-Studie (alle drei hier, gleich hier unten). Last but not least hat Manfred Schramm eine Meinung zu Dieter Nuhr (veröffentlicht hier).

Illusorisches Gefühl der Unverwundbarkeit

Zu: „Luftwaffe trainiert in NRW für Atomkrieg“, FR-Politik vom 14. Oktober

Bei der Lektüre der Nachricht über die geheime Natoübung „Steadfast Noon“, in der auf deutschem Boden der Atombombenabwurf trainiert wird, war ich wieder einmal dankbar für die Frankfurter Rundschau: Wo sonst in deutschen Zeitungen werden derart brisante Nachrichten veröffentlicht, um zu zeigen, in welcher Welt wir leben? Da sollen also im Rahmen eines Verteidigungsbündnisses Atombombenabwürfe eingeübt werden für einen Krieg, der zerstört, was angeblich verteidigt wird. Kein Wunder, dass ein solch selbstwidersprüchliches Vorhaben geheim gehalten werden muss. Der Wahnsinn wird noch potenziert durch die Nachricht in der New York Times, dass Präsident Trump während seines coronabedingten Krankenhausaufenthalts mit einem Medikament behandelt wurde, das Euphorie, Energieausbrüche und Gefühle von Unverwundbarkeit auslösen kann, als ob dieser sprunghafte Herr über ein riesiges Atomwaffenarsenal davon auch ohne Medikamente nicht schon zu viel hätte. Es erscheint mir unerträglich, dass die Kanzlerin und die Verteidigungsministerin die furchtbare Bedrohung nicht wahrnehmen, die von der Lagerung von Atomwaffen auf deutschem Boden ausgeht, weil diese uns zur Zielscheibe machen. Beim Pandemiemanagement geht es um jedes einzelne Menschenleben, sagt Merkel, und fordert drastische Prävention. Beim Atomkrieg riskiert sie das Inferno für Hundertausende in wenigen Augenblicken. Die Ideologie der atomaren Abschreckung lebt von demselben illusorischen Gefühl der Unverwundbarkeit, mit dem deutsche Soldaten in die beiden Weltkriege zogen. Wann lernt die gegenwärtige deutsche Regierung endlich daraus? Politikerinnen wie Merkel und Kramp-Karrenbauer, die einer Partei angehören, die sich christlich nennt, sollten sich die Warnung Jesu zu Herzen nehmen: Wer zum Schwert greift, wird durchs Schwert umkommen (Mt 26,52).

Friedrich Gehring, Backnang

Gleich in der Überschrift

Zu: „Rassismus unter der Lupe“, FR-Politik vom 20. Oktober

Eine Studie zu Rassismus in der Polizei wird vorbereitet. Vizekanzler Olaf Scholz sagt dazu: „Wir überlegen noch, wie wir sie nennen.“ Das kann dauern. Wie wär’s darum mit „Seehofers-Gute-Es-Gibt-Keinen-Rassismus-In-Der-Polizei-Studie“? Da stünde das Ergebnis gleich in der Überschrift.

Fritz Brehm, Frankfurt

Seehofer weiß schon Bescheid

Es wird höchste Zeit, unnötige Ausgaben für wissenschaftliche Forschung in Deutschland einzustellen. Haben wir doch einen hellsichtigen Bundesinnenminister, der mögliche Erkenntnisse aus Forschungsvorhaben längst kennt. Wozu also untersuchen, ob es bei der deutschen Polizei ein strukturelles Problem in Sachen Rechtsradikalismus gibt, wenn Horst Seehofer so gut Bescheid weiß? Oder gibt es etwa im Bundeskabinett ein strukturelles Problem in Sachen Ämterbesetzung?

Werner Fröhlich, Altenstadt

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Forum vom 24. Oktober
Leserforum 2 20190916Seite eins

Zuschriften von Rasmus Ph. Helt, Reinhard Matthies, Hermann Roth, Rolf Walze, Detlef Hennings, Marlies Hanfland-Hilt und Holger Kintscher zu Themen rund um die Corona-Pandemie (veröffentlicht ab hier), außerdem von Thomas Lehmann zur Frage: Soll Weihnachtsgeld früher ausgezahlt werden? Und dann noch Zuschriften von Martin Singe und Helmut Usinger zur Frage: Was geschieht in Büchel? (Alle drei gleich hier, siehe unten).

Wo bleibt da die Logik?

Zu: „Früher Weihnachtsgeld?“, FR-Wirtschaft vom 19. Oktober

Warum sollte jemand, der sonst bei Amazon bestellt, jetzt plötzlich im Ladengeschäft kaufen, nur weil das Weihnachtsgeld früher ausgezahlt wird? Ich kann darin zumindest keine Logik erkennen. Ansonsten ist es wie bei den Ladenöffnungszeiten: Das Geld kann immer nur einmal ausgegeben werden.

Thomas Lehmann, Metten

fr-debatteIm Widerspruch zum humanitären Völkerrecht

Zu: „Luftwaffe trainiert in NRW für Atomkrieg“, FR-Politik vom 14. Oktober

Die FR berichtete am 19.10. über den engagierten Kampf von Elke Koller gegen die US-Atombomben in Büchel/Eifel. Kurz zuvor fand die NATO-Atomkriegsübung „Steadfast Noon“ statt. Dabei üben Piloten der Bundeswehr die Bestückung von Tornado-Jagdbombern mit Atombomben und deren Abwurf. Dies geschieht im Rahmen der „Nuklearen Teilhabe“, die völkerrechtlich unzulässig ist, da der Abwurf von Atombomben dem humanitären Völkerrecht im Kern widerspräche (Genfer Konventionen). Laut Atomwaffensperrvertrag dürfen Nichtnuklearwaffen-Staaten Atomwaffen weder unmittelbar noch mittelbar annehmen. Genau das geschieht in Büchel. Der Internationale Gerichtshof hatte schon 1996 entschieden, dass Atomwaffeneinsätze generell völkerrechtswidrig seien. Sogar laut Taschenkarte der Bundeswehr ist deutschen Soldaten der Einsatz von Atomwaffen verboten. Elke Koller ist endlich Erfolg zu wünschen. Die Bundesregierung muss zur Einhaltung des Völkerrechts gebracht werden, das ja Bestandteil des Grundgesetzes ist (Artikel 25)! 75 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki ist es höchste Zeit, dass Deutschland den Atomwaffenverbotsvertrag ratifiziert.

Martin Singe, Bonn

Im Interesse der Waffenlobby

Ist denn die Frau Verteidigungsministerin von allen guten Geistern verlasse? Ich verweise auf die Umfrage von Greenpeace: Große Mehrheit für Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags
Hamburg,7.7. 2020 – Die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags durch die deutsche Bundesregierung befürworten 92 Prozent aller Bundesbürgerinnen und Bundesbürger. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Kantar anlässlich des heutigen Jahrestages des UN-Atomwaffenverbotsvertrags im Auftrag von Greenpeace durchgeführt hat. Dieser verbietet u.a. Produktion, Test, Erwerb, Stationierung und den Einsatz von Kernwaffen. „75 Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki hat die deutsche Bevölkerung eine klare Haltung gegen Atomwaffen auf deutschem Boden. Es ist daher überfällig, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen“, sagt Christoph von Lieven, Greenpeace-Sprecher für atomare Abrüstung.
„Deutliche Mehrheit gegen Kauf von atomwaffentragfähigen Kampfjets“
Auf die Frage „In Deutschland sollen die bisher genutzten Tornado-Kampfjets durch neue Kampfflugzeuge ersetzt werden. Fänden Sie es richtig oder falsch, wenn ein Teil dieser neuen Kampfflugzeuge zum Abwurf von Atombomben geeignet wäre?“ finden sich parteiübergreifend große Mehrheiten: Insgesamt lehnen 78 Prozent der Befragten den Kauf von Kampfflugzeugen als Atomwaffenträger ab. 74 Prozent der SPD-Anhänger und -Anhängerinnen sprechen sich dagegen aus, bei den Unionsanhängerinnen und -anhängern sind es 80 Prozent. 89 Prozent der Unterstützer und Unterstützerinnen von Bündnis 90/Die Grünen sind gegen die Anschaffung, unter den Anhängerinnen und Anhängern von FDP sind es 65 Prozent. 89 Prozent der Unterstützerinnen und Unterstützer der Linken sind gegen die Anschaffung. Unter den Befragten, die sich politisch der AFD zuordnen, sprechen sich 74 Prozent gegen den Kauf aus. Das Meinungsforschungsinstitut Kantar hat für Greenpeace im Zeitraum vom 1. –2. Juli 2020 1008 Personen befragt.
Hallo, da Politiker ständig mit Zahlen aus Umfragen hantieren, stelle ich die Frage, warum hier nicht. Ich komme zu dem Schluss, es geschieht im Interesse der Waffenlobby.

Helmut Usinger, Offenbach

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17 Kommentare zu “FR-Forum vom 19. bis 24. Oktober

  1. Hallo Bronski,
    nachdem zum gendern und Corona flächendeckend fast alles gesagt worden ist, Einigkeit nicht erzielt werden konnte ( wie auch ) möchte ich meinen Leserbrief von Anfang Oktober hier einstellen, der sicher auch nicht zur Einmütigkeit führen wird.Auch wenn es um meinen Intimfeind Herrn Altmaier eben recht ruhig ist, seine letzte Volte in Sachen grüner Energie sollte nicht einfach so versanden.

    Es steht zu befürchten, dass auch dieser Anlauf zur Steigerung des grünen Stroms nur ein Schaulaufen ist. Absichtserklärung wie gewohnt. Man darf nicht vergessen , dass dieser Herr Altmaier der große Bremser auf diesem Gebiet war und ist. Weshalb sollte er seine Meinung geändert haben ?Es liest sich ganz toll, was alles im neuen Gesetz stehen soll, auch wenn die Erneuerbare Branche deutlich flottere Maßnahmen für nötig und möglich hält. Es sollte nicht vergessen werden, dass seitens des Staats die angelaufenen Entwicklungen zur Produktion grünen Stroms (PV) brutal abgewürgt wurden, wobei tausende Arbeitsplätze verloren gingen. Das gleiche passiert eben bei der Windkraft. Im Hintergrund wurden extra Vereine gegründet (EIKE und VLAB ). Vereine, da muss man die Finanzierung nicht offenlegen. Diese Vereine halfen jeden Widerspruch vor Gericht zum Erfolg. Es gab eine Doku zum Thema auf Tagesschau 24 am 18.6.20,““ die Klimaschmutz Lobby.

    Früher schon gab es eine Doku über einen Bürgermeister in Bayern, der schon einige Windkraftanlagen in seiner Gemeinde stehen hatte, gern weitere gebaut hätte, dies aber nicht konnte, da man die Abstände zu Funkfeuern so vergrößert hatte, dass weitere nicht gebaut werden konnten. Dies ist die allgemein gängige Methode, grüner Strom muss verhindert werden, auch wenn es Arbeitsplätze kostet. Dabei sollte man doch meinen, dass die im Kohlevertrag ausgelobten 40 Milliarden erst einmal reichen würden. Es heißt, der Bürger wolle nicht, was nicht stimmt, Umfragen sagen etwas anderes. Hinter der Verhinderung steht die fossile Industrie, und das seit den 70er Jahren. Es steht also zu befürchten, dass Altmaiers Richtungswechsel und seine tollen Pläne nur für die Öffentlichkeit bestimmt sind.
    Ich wünsche mir einen schönen , heißen Sommer.

    Dies zur Erinnerung, dass sowohl das Gendern wie auch die Corona Krise in einiger Zeit vorbei sein werden, das Klimaproblem aber von Jahr zu Jahr intensiver werden wird.

  2. Zu @ Jürgen H. Winter
    Da steht nichts zu befürchten das ist so. Her Altmeier hat die Weichen gestellt den Ausbau der erneuerbaren Energien zum stehen zu bringen. Das Wasserstoffmärchen und auch alles andere sind nur der Versuch den Unionswählern Aktionismus vorzutäuschen das sie nicht von der Stange gehen.Das hat im Frühjahr mit dem neuem Mieterstromgesetz angefangen. Man hat ein Neues gemacht weil das Alte nicht funktioniert hat.ich habe noch nichts davon gehört das dadurch irgendwas besser geworden wäre. Wenn man sagt das der Ausbau von PV verstärkt werden soll aber weder Regeln schafft wie mit Anlagen verfahren wird die aus der Förderung fallen noch korigiert wie die Einspeisung bei höherem Ausbau bezahlt wird, will man den Ausbau nicht. Besonders wenn der kleine Mann davon profitieren würde.Der soll schließlich zahlen keine Energie erzeugen. Bei der Windkraft ist es auch nicht viel anders. Die hat man halt schon nieder gemacht. Das Ganze erinnert mich an das Sondervermögen Deutsche Einheit ,da waren auch immer nur Schulden drin. Ob das letztlich wirtschaftlich gut für Deutschland ist möchte ich bezweifeln.

  3. zu @ Jürgen H. Winter
    Sie brauchen keine Bedenken zu haben das Herr Altmeier vom Saulus zum Paulus wird. Er ist immer noch auf Kurs. Wie die Union nächstes Jahr eine Koalition mit den Grünen im Bund hin bekommen will ist mir eigentlich beliebig unklar. Hier verlinke ich eine Stellungnahme von Eurosolar zum neuen EEG-
    https://www.top50-solar.de/newsclick.php?id=326415&link=https%3A%2F%2Foekonews.at%2F%3Fmdoc_id%3D1162306
    Mit dem neuen EEG sollen vor allem Klein und Mittelgroße PV Anlagen bekämpft werden. In dem man die Regeln nach denen die Einspeisevergütungen gesenkt werden nicht ändert. Derzeit wird die Einspeisevergütung nach der Höhe des Neuzubaus abgesenkt. Diese Absenkung ist derzeit bei 1-1,5% pro Monat und deshalb kommt sie an die 8 Cent/ KWh in ein paar Monaten ran. Das treibt diese Anlagen in die Unwirtschaftlichkeit und wird dann nächstes Jahr dazu führen das nur noch sehr wenige Leute sich leisten können solche Anlagen zu betreiben. Es werden dann nur noch große Anlagen gebaut über Ausschreibungen und ohne Förderung. Da auch die aus der Förderung fallenden Altanlagen wohl abgebaut werden müssen werden die Weichen gestellt das PV Anlagen auf Dächern langfristig verschwinden werden. Zu den Altanlagen ein Beispiel. Man will ihnen wohl den Börsenpreis von ca 2 Cent/KWh bezahlen. Das bedeutet das eine Anlage die im Jahr 4000 KWh erzeugt damit einen Jahresumsatz von 80 Euro generiert. Damit eine Firma zu betreiben und die ganze Abrechnung ist wohl offensichtlich Unsinn.

  4. Hallo Hans
    vielen Dank für Unterstützung und den link zum offenen Brief von Eurosolar. Man muss sich doch die Frage stellen, wieso die Öffentlichkeit das alles so hinnimmt, immerhin kostet es die Bürger ja richtig Geld. Da lügt so ein Minister, dass sich die Balken biegen und es passiert nichts. Man glaubt es nicht. Ganz abgesehen von den Folgen für Kinder und Enkel. Kann keiner sagen, man hätte es nicht gewusst.

  5. zu @ Jürgen H.Winter
    Herr Altmeier macht das schon geschickt. Wenn ich mich in meinem privaten Umfeld über das Wasserstoffmärchen unterhalte habe ich noch keinen getroffen der das durchschaut hat. Die Meinung ist eigentlich immer, das hört sich doch gut an. Die Forschung widerspricht auch nur halbherzig in dem sie sagt eigentlich brauchen wir zwischen 10 und 15% des Energiebedarfs als Wasserstoff. Herr Altmeier sagt wir sollen in Zukunft nicht mehr Öl und Gas importieren sondern Wasserstoff dann ist alles gut. Man muss sich schon ein bisschen damit beschäftigen um zu erkennen welcher Unsinn das ist.

  6. Hallo Hans,
    Ja, sicher richtig. Ein Beispiel, tolle Meldung, VW und Mercedes verdienen wieder Geld. Wo? In China, vermutlich mit Verbrennern. Also das CO2 Problem nach China verlagert ? Es ist derselbe Planet. Auch sonst versucht man allenthalben, den alten Zustand wieder herzustellen. Dabei ähnelt das Szenario hier und jetzt durchaus dem was erforderlich wäre, um Klima und Biodiversität zu verbessern, von ALLEM deutlich weniger. Unter dem wird es nicht zu haben sein, jedenfalls für einen längeren Zeitraum. So wie es jetzt läuft fahren wir als Menschheit das ganze an die Wand, mit zunehmenden Tempo.

  7. Herr Nuhr ist ein Meister des weltweit gefürchteten teutonischen Humors, was an sich nicht weiter schlimm wäre. Erschreckend fand ich jedoch die johlende Begeisterung seiner Anhänger über einen von diesem Herrn herausflatulenzierten „Witz“ über Greta Thunberg. Ob sich hier nicht wieder die unter dem dünnen Firnis deutscher Biergemütlichkeit lauernde Lynch-Bereitschaft offenbarte?

  8. Hallo Herr Schramm,
    Ihr Namensvetter Georg Schramm benutzte den Oberstleutnant Sanftleben, um so manchen Sachverhalt darzustellen. Das war genüsslich anzusehen, allein, wie er den „Militär“ darstellte und mit Leben erfüllte.
    Was Herr Nuhr darstellt ist so eine Art schneidiger Dragoner, er sollt einen Säbel in der Hand halten und durch die Luft sausen lassen, zur Begleitung seiner Tiraden. Das Problem, das ich mit ihm habe, ist, dass seine Programme aus Fehleinschätzungen, Lügen und Frechheiten bestehen. Bei ihm gibt es keine Klimakatastrophe, kein Waldsterben, keine Probleme mit der Umwelt usw. Im Gegenteil, er verspottet wohlmeinende Menschen, die versuchen, mit den Problemen fertig zu werden als grüne Spinner, nutzlose Idioten, die die Zeichen der Zeit nicht verstanden haben.
    Was noch schlimmer ist, meine Gebühren werden benutzt, um diesem Herrn sein Tun zu ermöglichen. In den social media hat ihm sein Tun schon mehrere shit storms eingebracht, nun jammert er öffentlich rum , versteht die Welt nicht mehr, wird man doch noch sagen dürfen….
    Es geht noch schlimmer. Vor kurzem las ich in der FR, dass eine Dame aus dem direkten Dunstkreis der CDU/CSU zur Programmdirektorin der ARD berufen wurde/wird. Nun muss ich mich nicht mehr wundern, wieso ein Herr Nuhr immer noch seine unsäglichen Sottisen im 1. Fernsehprogramm verbreiten darf. Unsere Regierung segelt auf der gleichen Welle. Es wird nichts getan, um der gegenwärtigen Probleme mit Klima und Umwelt abzuhelfen. Da ist doch so ein Kasper, der schneidig , lustig vormacht : Alles Blödsinn“, genau der Richtige.
    Die Karikatur vor einiger Zeit in der FR , Opa und Enkel . Enkel sagt :“Opa, du hast es gut, du bist alt! “ Besser kann man das nicht sagen.

  9. zu @ Jürgen H.Winter
    Hallo H. Winter
    so wollen die Grünen die Energiewende in Österreich bis 2030 umsetzen. Sie haben offensichtlich nicht mit Herr Altmeier gesprochen denn das Wasserstoffmärchen kommt dabei gar nicht vor. Na ja heute haben wir bei der Vorstellung des Schwarzbuches der Steuerzahler gehört das die Energiegesetze für die Herr Altmeier zuständig ist nicht unbedingt sinnvoll sein müssen. Ein Kohleausstiegsgesetz nach Altmeier wird auch kein anders Land auf diesem Planeten beschließen.

    https://www.photovoltaikforum.com/core/attachment/138337-733592-body-254639-ausbau-erneuerbare-energie-2092-a-png/

  10. Hallo Hans,
    Das ist genau das, was man hier auch machen sollte, wir haben eben nicht so viel Wasserkraft. Das Problem hier ist doch nur dass die Regierenden das nicht wollen. Sie sagen zwar dauernd, was alles geplant ist, nur wird eben nichts draus, weil man es eigentlich nicht will. Was ich ehrlich nicht verstehen kann, ist, dass der Bürger das nicht merkt. Da wird eben alles verdrängt, gibt ja auch genug andere Probleme.
    Ich habe heute eine e-mail an das Bundesumweltamt geschrieben, in Sachen Biodiversität und Glyphosat. Es gab da eine ARD Sendung am 17.10. Wi wie Wissen. Da wurde erstaunlicherweise Glyphosat thematisiert und darauf hingewiesen, dass eine Änderung der Anwendung nur über EU laufen kann. Das Uba hatte verfügt, 10% der Fläche im konventionellen Anbau naturbelassen sein sollte. Auf Klage der Chem.Industrie sagte das Gericht. Kann man so nicht machen, nur über EU. Die Sendung kann über U-tube aufgerufen werden.Auch hier das gleiche Problem, und dann wundern sich alle, dass der Wald stirbt. Das einzige was mich wundert, ist , dass er so widerstandsfähig ist. Immerhin bringt das Zeug die Margerite, die bisher überall vam Wegrand blühte zum Verschwinden, das muss man sich mal vorstellen. Erst jetzt hat man herausgefunden, dass das Glyphosat überall ist, auch in uns. Was es da tut weiß keiner. Ich vermute mal, dass die Beteiligten das alles schon lange wissen und auch gute Vorstellungen haben, was es in un s tut. Es sind sicher nicht nur die Automanager, die uns belügen.Ich glaube nicht, dass das eine Verschwörungstheorie ist.

  11. zu @ Jürgen H.Winter
    Das was die Grünen in Österreich jetzt anschieben ist das was ich vergleichbar von den Grünen in D. erwarte wenn sie nächstes Jahr in die Regierung gehen. Mehr wäre logischerweise besser. Sie sprechen da ja immer wieder einiges an. Weniger würden ihre Wähler nicht akzeptieren. Das bei uns der Fall anders liegt weil wir nicht so viel Wasserkraft haben ist klar. Deshalb brauchen wir ja wirklich ein paar % Wasserstoff.

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