Worüber sprechen wir, wenn wir über Religion sprechen? Aus meiner Erfahrung aus unzähligen Blog-Debatten heraus würde ich sagen: über das unterschwellig Trennende. Religion wird herbeigezerrt, wenn es nötig wird zu klären, was „uns“ von „denen“ unterscheidet. Zum Beispiel „uns Christen“ von „den Muslimen“. Auch Agnostiker und Atheisten tappen in diese
Autor: Bronski
Der jüngste Streik bei der Deutschen Bahn durch die in der EVG organisierten Bahnangestellten hat offengelegt, was beim Staatsunternehmen Bahn schiefgelaufen ist: praktisch alles. Was man allenthalben in der „freien“ Wirtschaft beobachten kann, wenn Unternehmen ihre Bilanzen verbessern wollen, ist auch bei der Bahn geschehen: Personalabbau bis an die Schmerzgrenze
Ihnen allen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr mit diesem Gedicht von Petra Wieder aus Darmstadt. Ihr Bronski . Kein Weihnachtslied 2018 Morgen Kinder, was wird’s geben in der technisierten Zeit? Können wir so weiterleben ohne, dass es uns einst reut? Kybernetik
Das Jahr 1968 ist ein Synonym für eine umstürzlerische Zeit Von Uli Aechtner . „Wenn du schwanger wirst, nehmen wir dich und dein Kind bei uns auf“, meinte meine Mutter. „Aber den Kerl, der dir sowas antut, den wollen wir hier nicht sehen.“ Aufnehmen? Ich war 16 und wohnte noch
Kann so was sein? Ist es wirklich denkbar, vorstellbar, möglich, dass Frankfurter Polizeibeamte per Fax einer Rechtsanwältin drohen, ihre kleine Tochter zu „schlachten“? Unterschrift: NSU 2.0. Nein, das ist nicht möglich. Das wäre unfassbar. Auch unfassbar dämlich. Ich möchte mir nicht vorstellen müssen, wes Geistes Kind solche Menschen sein müssen,
Der Klimagipfel von Kattowitz ist vorbei, und es wurde Bilanz gezogen. Zufrieden oder wenigstens halbwegs zufrieden scheinen nur die Verhandlungsführer zu sein, unter anderem die deutsche Umweltministerin Svenja Schulze, die dabei war und gesehen hat: Wir haben das Optimum herausgeholt, mehr war nicht drin. So gesehen ist es selbstverständlich ein
Mehr verkaufoffene Sonntage und vor allem einfachere Genehmigungsverfahren für solche Sonntage, das fordern hessische Kommunalverbände vom Landtag. „Bisher ist die Sonntagsöffnung der Geschäfte an strenge Bedingungen geknüpft“, schreibt FR-Landtagskorrespondent Pitt von Bebenburg in seinem Artikel. „Sie kann nur an vier Sonntagen pro Jahr erlaubt werden und nur dann, wenn zeitgleich
Diese Frage treibt mich schon lange um: Wie rede ich künftig Menschen an? Wenn ich von Ihnen als Leser spreche, konnten sich Frauen zu recht als lediglich mitgemeint, also zurückgesetzt, also diskriminiert auffassen. Ich rede also von Ihnen als Leserinnen und Leser oder als Leser und Leserinnen. Jetzt haben wir
Ludwig Erhard nannte die Studenten „Pinscher“ Von Carsten Dietrich Brink . Ich fange einmal etwas früher an. Im Februar 1966 gehörte ich zum letzten Jahrgang, der zu Ostern seine Abiturprüfungen ablegte. Danach folgte ein Fachpraktikum, das für das Ingenieurstudium in Darmstadt notwendig war. Ich arbeitete in der Lehrwerkstatt des Hessischen
Frankreich erlebt mal wieder eine dieser Revolten, die auch frühere Präsidenten schon zurechtgestutzt haben. In Frankreich hat so etwas Tradition, anders als in Deutschland. Jetzt haben sich die Menschen gelbe Signalwesten angezogen und sich damit ein nationales Symbol gegeben: Sie sind die „Gelbwesten“. Dieses Symbol wurde auch sofort von einigen
70 Jahre ist die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte jetzt alt, auch UN-Menschenrechtscharta genannt. Sie ist aus der historischen Entwicklung, die sich seitdem vollzogen hat, nicht wegzudenken und wird doch ständig gebrochen. Die Zahl der Beispiele hierfür aus unserer Gegenwart ist groß. Die USA verletzen sie (Todesstrafe, Folter, Guantánamo), ebenso China
Das rasante Sterben der Insekten ist alarmierend. Für weiteres Zögern ist keine Zeit mehr, Entscheidungen müssen her. Das meint FR-Autor Stephan Börnecke in seinem Artikel „Wen kümmern die Insekten?“ Es ist nicht so, dass man nichts tun kann. Wenn Sie einen Garten haben, empfiehlt es sich zum Beispiel, Laub und
Grißbritannien liefert derzeit ein ziemlich unwürdiges Schauspiel an politischem Chaos. Eine Regierungspartei, die in sich wegen des Brexits völlig zerstritten ist und zudem lediglich eine Minderheitsregierung stellt, welche von nordirischen Ultrakonservativen abhängt. Eine Oppositionspartei, welche die Chancen nicht nutzt, die Regierung zu stellen und zu zerlegen, obwohl sich solche Chancen
Haben Sie schon mal versucht, Karten für die Elbphilharmonie zu bekommen? Die gibt’s durchaus – aber zu erschwinglichen Preisen nur in kleinen Sälen (die „Elfi“ durchaus aufzuweisen hat). Karten für den großen Saal, den man zu gern erleben würde, sind für Normalsterbliche praktisch unbezahlbar, falls es überhaupt noch Karten gibt.
Es ist gekommen, wie Angela Merkel (CDU, jetzt nicht mehr Vorsitzende) es sich gewünscht hatte: Ihr Erbe in Sachen Parteiführung wird von ihrer Wunschnachfolgerin Annegret Kramp-Karrenbauer übernommen, vordem Generalsekretärin der Partei, aber auch schon mal Ministerpräsidentin des Saarlandes. Das heißt, dass wir wohl jetzt schon davon ausgehen dürfen, dass AKK,
Die Debatte um die Reform insbesondere von Hartz IV nimmt Fahrt auf. Während die SPD noch zögert, obwohl das Soziale eigentlich ihre Domäne sein sollte, preschen die Grünen vor, die viele nicht besonders affin zu sozialen Themen halten, und machen einen einfachen, einleuchtenden Vorschlag: Weg mit den Sanktionen! Ersatzlos! Es
Die Menschheit steht vor dem entscheidenden Jahrzehnt. Wenn sie es in den nächsten zehn Jahren nicht schafft, einschneidende Maßnahmen gegen den Klimawandel einzuleiten, werden Menschen, die heute jung sind, im Lauf ihres Lebens einen schwerwiegenden Wandel der Lebensbedingungen auf diesem Planeten erfahren. Der Sommer 2018 scheint viele dieser jungen Menschen
Ich ging nicht mehr zur Uni, um zu studieren, sondern um sie zu besetzen Von Frederike Frei . Für mich fing 68 schon 66 an. Ich war 21 Jahre alt. Mein etwas älterer Bruder war der geistige Anführer unserer Studentenclicke im Germanistikstudium und sprach davon, dass die Gesellschaft mündig geworden
Sahra Wagenknecht hört nicht auf zu zündeln. Im FR-Interview wendet sie sich erneut gegen die Linie der Linkspartei, deren Fraktionsvorsitzende im Bundestag Wagenknecht ist, und kritisiert unter anderem den UN-Migrationspakt. Dazu und zu einigen weiteren Kritikpunkten äußert sich FR-Leser Karl-Heinz Niedermeyer aus Berlin in einem langen Leserbrief, der im Print-Leserforum
Alexander Gauland bezeichnete den industriell organisierten Massenmord an den Juden als „Vogelschiss“ – in Summe mit jenen zwölf Jahren deutscher Geschichte, über die er nicht so gern spricht. Für diese (gewiss kalkulierte) Provokation hat er einhellige Empörung geerntet. Jetzt hat der Germanist Heinrich Detering, Professor für Neuere Deutsche Literatur an