Gastbeitrag von Gerd Zeitter aus Frasdorf:
„Oberleitungsstörung. Heute fährt mein Zug auf einem anderen Gleis – kleiner zusätzlicher Fußmarsch mit Gepäck. In umgekehrter Wagenreihung – klar, am Ende des Bahnsteigs. Glück gehabt, gerade noch rechtzeitig am Eingang der zweiten Klasse. Hätte mich gar nicht so zu beeilen brauchen, offensichtlich möchte jeder mit diesem IC fahren. Stau am Eingang, weil heute nur mit halber Länge unterwegs. Das bringt Bewegung in die Menge: Passagiere mit Reservierung suchen ihre Plätze, aber da sitzen schon die, deren Zugteil heute nicht verkehrt. Und beide haben vier Euro für die Reservierung bezahlt. Ja, was gilt denn nun – kein Schaffner in Sicht. Am Ende ist man froh, wenn man einen guten Stehplatz erwischt. Gut heißt, dass man nicht immer den Bauch einziehen muss, wenn jemand vorbei möchte. Und im Lauf der nächsten Stunde möchten viele vorbei.
„Aufgrund von Störungen im Betriebsablauf verzögert sich die Abfahrt des Zuges um fünf bis zehn Minuten. Wir bitten dies zu entschuldigen.“ Höflich, aber doch nicht hilfreich: Innerhalb des Zuges ist die Durchsage am Bahnsteig kaum zu verstehen, und außerdem hat der Zug bereits zwölf Minuten Verspätung.
Nun geht es los. Und schon werden alle Fahrgäste auf der Fahrt von X nach Y begrüßt, nächster Halt ist Z, und man bedankt sich für die Fahrt mit der Bahn. Mittlerweile haben wir also 15 Minuten Verspätung – interessant. Jetzt das Ganze noch mal auf Englisch. Später werden wir dann noch freundlich auf das Angebot des Bord-Bistros hingewiesen, ob wir möchten oder nicht. An ein Durchkommen bis dorthin ist ohnehin nicht zu denken.
So geht es weiter: Keine Seife auf der Toilette, oder noch besser: Seife, aber kein Wasser. In einem Waggon ist die Kühlung ausgefallen, brütende Hitze (übrigens auch im Bistro-Wagen, also warmes Bier und Cola). Dafür kühlt ein anderer wie verrückt, ohne Pullover oder Jacke geht es nicht. Im Schnitt fühlen sich die Passagiere aber wohl. Und schließlich, so lasse ich mich aufklären, ist das eine ganz moderne Anlage ohne Kühlmittel. Und man habe nur ein Grad Temperaturdifferenz als Steuerungsmöglichkeit. Mal nach oben weiterleiten – gute Idee, oder? Nein gar nicht: Hat der Herr Zugbegeliter nämlich schon x-mal gemacht, kommt aber offensichtlich nicht an. Am besten man beschwert sich schriftlich, hier die Karte.
Jetzt will die „Snack-Caddy-Hostess“ mit ihrem Wägelchen durch. Nein, das was man möchte ist leider schon aus. Im Bord-Bistro dann auch fast alles vergriffen, mit einem so großen Andrang hat niemand gerechnet (Freitag Nachmittag). Und wenn man das Geld nicht passend hat, geht gar nichts. Das Servicepersonal bekomme nämlich nie ausreichend Kleingeld zur Verfügung gestellt; da kann es nach zwei Tagen schon einmal zu Engpässen kommen. Genau wie bei den Verspätungsgutscheinen ab sechzig Minuten. Kleiner Tipp: Einfach mal ein paar zusätzliche Kartons einladen, die kommen schon weg.
Ob es nun Triebkopfschäden sind, die einen von der pünktlichen Wahrnehmung des Geschäftstermins abhalten, Züge, die ab einer bestimmten Sation einfach „ausfallen“ oder der halbstündige Versuch, in Köln zwei Zugteile zu trennen, vorausfahrende Züge mit Verspätung, die nicht überholt werden können oder die lapidare Mitteilung, dass am Umsteigeort der Anschlusszug leider nicht warten konnte: All das nimmt man gerne einmal in Kauf, aber nicht jede Woche und bei jeder dritten Fahrt. Irgendwann will man es gar nicht mehr wissen. Man muss es ertragen wie höhere Gewalt.
Eine Freundin, deren Mann bei der Bahn arbeitet, erwidert in fröhlicher Runde auf die Schilderung meiner Erlebnisse: ‚Glaub mir, in Wirklichkeit ist alles noch viel schlimmer.‘ Kaum zui glauben. Nun geht das Gerücht um, Herr Mehdorn plane in nächster Zeit einen Börsengang der Bahn. Frage mich nur, wer diese Aktien kaufen soll. Vielleidende Bahnfahrer jedenfalls nicht. Zunächste müsste man den Oberleitungsschaden beheben, dann könnte es vielleicht klappen.“
Tja, so isses nun mal im Kapitalismus. Diejenigen die den Mehrwert erzeugen, müssen sich mit Almosen begnügen. Die aber, die das Almosen als zu hohe Einkünfte bewerten, begnügen sich nicht mit 8 % sondern meinen sie müssten 20 % als richtige Einkünfte erhelten. Wie war das noch mal: 500000 sind genug!
Verabschiedet Euch von jeglicher normalen Logik,wenn es um das Denken und Handeln innerhalb der DB geht
Die Struktur hat sich gegen früher um nichts geändert.
Protektion-Klüngel-festhalten an alte Gepflogenheiten-Beamtenstruktur.
Ein Moloch erster Güte der versucht sich in ein Wirtschftssystem einzuglidern ohne es wirklich zu wollen,denn das hieße Farbe bekennen zu Fehlern die jedes Privatunternehmen in den Ruin treiben würde.
Es gibt sogar bei der Bahn bis heute einen 5-Jahresplan.
Erinnert sich da der eine oder andere?:-)
Wer ausser die Bahn kann es sich erlauben z.B eine so gutes Unternehmen wie die Fährverbindung (Puttgarden -Dänemark zu veräussern obwohl es eine der wenigen war, das Netto Netto hohe Gewinne Jahr für Jahr eingefahren hat.
Frisches Geld mußte und muß her auf Teufel komm raus für den Börsengang.
Unglaublich viele Beamte ,die noch am Zipfel der DB hängen und die man so mir nichts dir nichts ,nicht los werden kann,die dann auf irgend einen Aussenposten verlegt werden mit erheblich höheren Gehalt jedoch ohne Qualifikation ,haubtsache der Beamtenstatus ist weg.Insgesammt sehr teure Trostpflaster,die nicht nur der DB zur Last fallen.
Das sind nur ein Teil der Probleme die zu lösen sind und warum so fragt sich der „Mensch“ Mehdorn oder andere Vorstände ,sollen wir uns nicht auch belohnen,wo wir doch so gut sind.
Sehen wir es mal von der menschlichen Seite.
Und bitte ,wenn Menschen immer auf hohem finanziellem Nivau gelebt haben,warten die genau so auf den Ersten des Monats wie alle anderen auch.
Da wird es auch knapp 🙂
Fazit: moralisch Menschen unterscheiden sich nicht so sehr von den unmoralichen,beide sind nicht ohne Laster,aber letzterer bleibt immer Herr aller Anfechtungen
na mal langsam, das thema ist viel zu komplex um so im saloppen schreibstil über die bühne gebracht zu werden, wir wissen herr zeitter sie hassen die bahn, aber warum denn oder noch besser welchen teil der bahn?
das eine muss nämlich mal gesagt werden, viel aussereuropäische zugerfahrung haben ja wohl die wenigsten. was war das für ein aufatmen, als bei der allerersten einführung des sog. wochenendtickets die züge überquollen vor reisenden. endlich war was los in der bude und man hatte fast indische verhältnisse, aber ich weiss, dem bundesdeutschen mitteldurchschnittlichen spiesser ist das zu wider so viel nähe zu seinem nachbar, soviel nähe, dass er womöglich mit einem wildfremden ins gespräch kommt nur weil er fünfmal seinen bauch einziehen muss, ihgittihgitt!
nein der bundesdeutsche mitteldurchschnittspiesser ist lieber menschenseeln allein mit seinem navi auf der autobahn in seiner 2tonnen stahlkabine unterqwegs, verdreckt die umnwelt, steht drei stunden im stau, ärgert sich bis zur weissglut, weil er wegens eiens lahmen 75ps wagens mal wieder nicht überholen kann, fühlt sich gedemütigt von den ewigen aufblendern und dränlern im rückspiegel und fährt dann auch noch drei stunden vor seinem geschäftstermin mit dem auto los, was er mit der bahn ja nie macheen würde, denn da fgibt´s keinen stau, also auch keinen grund zu früh loszufahren oder gar miitten in der nacht in den urlaub, weil da weniger los ist auf den autobahnen.
die bahn ist natürlich selber schuld an ihrem image, weil ihr neben sicherheit und sauberkeit auch die urdeutsche pünktlichkeit immer so wichtig ist. vom reisen haben also weder die bahn noch die reisenden hierzulande offensichtlich eine ahnung.
und wir wissen ja seid sigmund freud wer pünktlich ist ist zwanghaft, also warum nichtmal zu spät kommen?
dass die bahn dann mit holen worthülsen, dei an die subsrtanz fgehen versucht imagegewinn zu machen so nach dem motto „wir begrüssen die zugestiegenen fahrgäste…“ das ist wohl das einzige, was einem heute zutage eine verspätet angetretene reise versauern kann, da herr zeitter habne sie recht, aber zu spät?
lächerlich, in welcher kultur leben sie denn?
Mit Freude erwarte ich die die nächste Lohnverhandlungen der Bahnbeschäftigten.
Die Gewerkschaften lachen sich kaputt mit wie wenig Feingefühl der Bahnvorstand sich bedienen will in anbetracht der nächsten Verhandlungen.
Oder Ticken und Denken die doch anders als der normale Mensch?
Sind diese Leute nur Dumm oder einfach nur Gleichgültig?
Oder haben die den Bezug zur Normalität verloren?
Ja die Bahn… eine endlos traurige Geschichte. Pleiten, Pech und Pannen auf der ganzen Linie. Wenn der Börsengang Wirklichkeit werden sollte, dann sehe ich englische Verhältnisse auf uns zukommen. Am vergangenen Donnerstag fuhr ich abends von Hamburg nach Frankfurt. Der ICE hatte 70 Minuten Verspätung, weil zwischen Kiel und Hamburg ein Auto in eine Schranke gefahren war. Dafür kann die Bahn natürlich nichts. Der Zug hielt aber dann außerfahrplanmäßig in Hamburg-Harburg, um Fahrgäste aufzunehmen, die wegen eines Schadens an einem ICE dort gestrandet waren.
Dass die Einkünfte des Bahnvorstandes um 20% aufgestockt werden sollen, zeugt von Realitätsverlust und mangelndem Feingefühl. Besonders im Hinblick auf die Tatsache, dass Otto-Normalverdiener sich immer mehr einschränken muss und mit Sorgen in die Zukunft blickt. Da passt die Bemerkung von Max Liebermann: Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.