Eigentlich tut das Wetter nur, was turnusmäßig ansteht. Laut Kalender ist es Winter, und wenn man aus dem Fenster guckt, erscheint das glaubhaft. Wenn man auf die Straße geht, sollte man sich also darauf einstellen, dass es a) kalt und b) rutschig sein könnte. Da ist wenig Überraschendes dran, denn man kann sich vorbereiten und beispielsweise solche Autofahrten unterlassen, wie ich sie vorgestern unternahm. Ich startete zwar vor Beginn des Schneefalls, kam dann aber mitten hinein und merkte, wie wenig vergnüglich es ist, bei Schnee im Stadtverkehr zu fahren, wenn die anderen Verkehrsteilnehmer keine Ahnung davon haben, wie man sich unter solchen Bedingungen zu verhalten hat. Ich habe ja einige Jahre am Schwarzwald gelebt; da lernt man sowas.

Man kann sich also aufs Wetter einstellen. Weitgehend. Die Entscheidung ist dann nur, ob man dem Wetterbericht glauben will oder ob man trotzdem die längst gefassten Pläne durchzieht. Aber es gibt auch Situationen, in denen man dem Wetter hilflos ausgeliefert ist. Eine solche Geschichte erzählt Werner Schlegel aus Gelsenkirchen. 

„Meine Frau und ich haben beim Flug Palma-Düsseldorf einen Horrortrip erlebt. Obwohl halb Europa wusste, dass der Düsseldorfer Flughafen bereits seit 9 Uhr 15 gesperrt war, ließ man eine volle Maschine in Palma pünktlich einchecken. Anschließend saßen wir von 14 Uhr 20 (Boarding) bis 18 Uhr 55 in Palma in der Maschine auf dem Flughafen fest. Der Pilot verkündete uns pünktlich zur Startzeit um 14 Uhr 55, dass Düsseldorf leider ‚vorübergehend geschlossen‘ sei. Nach seinen Informationen würde sich die Lage dort aber „bald bessern.“ Wir würden auf jeden Fall nach Düsseldorf fliegen. Diese Hinhaltetaktik hielt dann mehr als drei Stunden an. Um 18 Uhr 53 hieß es schließlich ‚wir fliegen erst einmal nach Köln und sehen dann, ob wir nach Düsseldorf weiter können‘.
Konnten wir natürlich nicht. Um 21 Uhr 06 landeten wir in Köln, da D. ‚leider immer noch geschlossen ist. Sie werden aber mit Transferbussen sofort dorthin gebracht‘.
Klar. Wir warteten in Köln fast zwei Stunden am Gepäckband, bevor uns endlich jemand mitteilte, die Tür des Laderaums sei leider zugefroren und man käme nicht an unser Gepäck heran. Es verging eine weitere Stunde. Erst als ich – viel zu spät – den WDR-Hörfunk anrief (ich bin ein ehemaliger freier Mitarbeiter) und dieser telefonisch zu recherchieren begann (herzlichen Dank, wir warteten wohl sonst immer noch in Köln….) , bekamen wir plötzlich Informationen und 10 Minuten später auch prompt unser Gepäck. Inzwischen waren fast drei Stunden seit der Landung vergangen.
Kurz vor Mitternacht startete dann unser Transferbus nach D. Er benötigte fast 1,5 Stunden für die doch recht kurze Strecke. Um halb zwei heute morgen wurden wir am Düsseldorfer Flughafen abgesetzt. Dort war inzwischen logischerweise tote Hose. Keine Busse, Züge, Straßenbahnen, usw. Und übrigens auch keine Taxis … Wir mussten aber noch bis ins Ruhrgebiet (Gelsenkirchen).
Kurz nach vier Uhr morgens erreichte ich eine ziemlich verwirrte jüngere Dame am Airline-Schalter, die Passagier auf Passagier mit dem Hinweis abfertigte, sie könne da leider nichts, aber auch gar nichts machen. Es sei ‚alles höhere Gewalt‘.
Dass sich dann auch noch der Shuttlebus (der Skytrain hat um diese Zeit Betriebsruhe) verspätete und die S-Bahn nach Gelsenkirchen im Duisburger Hauptahnhof wegen ‚Fahrzeugschadens‘ (so der Lokführer per Durchsage) strandete, rundet das Bild ab.
Wir waren heilfroh, als wir schließlich um 5 Uhr 20 heute morgen, völlig durchgefroren und zerschlagen, am Gelsenkirchener Bahnhof ein Taxi zu unserer Wohnung besteigen konnten.“

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4 Kommentare zu “22.12.2009

  1. Hier noch eine Anmerkung zu den Weihnachtsreden und Kasperles überall:

    Ecrasez l’infame!

    Wer glaubt denn all diesen Arschlöchern, die an Weihnachten ihr verdammtes Gesülze von sich geben, aber dabei nur die armen Leute verarschen wollen??

    Das sind alles nur Kasperles, die mich verarschen wollen!

    Wenn ich mal tot bin, werde ich zwar mehr als 5 Millionen Autos gesehen haben, aber leider keinen einzigen intelligenten Menschen!

    Schon eine Sauerei, wie jetzt der Papst und seine Helfershelfer (Köhler, Kässmann etc.) uns alle verarschen wollen; dabei ist die protestantische Ethik und die Technokratie eine Erfindung des Abendlandes, und: wer missbraucht denn die kleinen Jungs in Irland?
    Schweine überall, die nur darauf abzielen, mich zu verarschen!!!!!!!

    Darum: lasst euch nicht mehr verarschen und hört diesen idiotischen und dummen Schweinen (bzw. Sklaven, die euch ebenfalls versklaven wollen) nicht mehr zu!

  2. …alle wollen den armen Weihnachtsmann verarschen…

    Gibt es noch Hilfe, oder k a n n ihm gar nicht mehr geholfen werden ??

  3. Dass gerade der liebe gute Weihnachtsmann
    von *Arschlöchern* und *dummen Schweinen*
    spricht, ist ja nicht gerade die
    feine englische Art.

    Aber ein bisschen kann ich ihn schon verstehen.
    Manchmal muss man sich einfach mal so richtig
    Luft machen. Umso besser kann man
    nacher wieder atmen.

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