FR-Leserforum vom 28. September bis 2. Oktober

Alle Leserbriefe der Woche im Überblick nach ihren Erscheinungstagen und: Offene Diskussion! Lesen Sie in Ruhe oder suchen Sie Ihren Leserbrief gezielt mit der Tastenkombination STRG und F sowie dem Namen als Suchbegriff. Sie finden hier:

  • eine Liste der Erscheinungstage einer Woche;
  • pdf-Dokumente von den Leserforum-Zeitungsseiten (klicken Sie dazu bitte auf das „eins“ bzw. „zwei“ von „Seite eins“);
  • alle Leserbriefe des jeweiligen Erscheinungstags, die keiner hier im Blog laufenden Diskussion zugeordnet werden können;
  • Links zu jenen Leserbriefen, die einer hier im Blog laufenden Diskussion zugeordnet wurden;
  • ganz unten das Kommentarfeld, über das Sie mitdiskutieren können.

Bitte stellen Sie ein Stichwort an den Anfang Ihres Kommentars, um anzuzeigen, welches Thema Sie ansprechen. Es gelten die Blog-Regeln – mit einer Ausnahme: Für die offenen Diskussionen ist der Teil der Regel Nr. 4 ausgesetzt, der sagt: Bleiben Sie beim Thema. Hier kann bunt diskutiert werden. Es ist keine Registrierung o.Ä. notwendig.

Im FR-Blog werden immer die ungekürzten Originalversionen Ihrer Zuschriften veröffentlicht.

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Leserforum vom 28. September
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Leserbriefe zu regionalen Themen

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Leserforum vom 29. September
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Leserbriefe von Erika Wunderlich, Paul R. Woods, Ulrich Möller und Karl Bech zur Mut-Serie der FR (veröffentlicht hier), Markus Grass zur Homophobie katholischer Ärzte, R. Peter Wagner zum Thema Wasserverbrauch, Lutz Lemhöfer zum Urteil gegen die Hanauer Sektenführerin Sylvia D. und Claudia Buch zum Solinger Sechsfachmord (alle vier veröffentlicht hier, siehe unten).

Viele Überstunden für bigotte Ärzte

Zu: „Werbung für ‚Heilung‘ von Homosexuellen?“, FR-Politik vom 16.September

Nach Lesen dieses Artikels hat mir jemand gesagt: „Religiosität und Schwachsinn gehen gern Hand in Hand“. Ich konnte dem nach Lesen dieses Artikels nicht widersprechen.
Was der Ku-Klux-Klan für dumme rassistische Amerikaner ist wohl der BKÄ für katholische homophobe Ärzte.
Denen gehört doch die Approbation entzogen, zeigen sie doch, dass sie fundamentale medizinische Zusammenhänge nicht verstanden haben.
Homosexualität als Krankheit abzutun ist nicht nur falsch, es erfüllt für mich auch den Straftatbestand der Volksverhetzung, und Homophobie in solcher Ausprägung ist Rassismus gleichzusetzen.
Dass die geweihten „Würdenträger“ – übrigens ist für mich der Zölibat eher Zeichen einer psychischen Fehlentwicklung in der Kindheit und Jugend als ein besonderes Zeichen des „Auserwähltseins“ – aufgrund ihrer Sexualfeindlichkeit und -ferne für einen eher nüchtern denkenden Menschen sexuelle Irrungen und Wirrungen kundtun: Schwamm drüber, die kennen es nicht anders.
Aber dass sogar Ärzte diesen Schwachsinn mitmachen: wir leben im 21. Jahrhundert!
Kann mir mal jemand sagen, was Sexualität überhaupt in religiösen Angelegenheiten zu suchen hat. Ich bin überzeugt davon, dass es viele Homosexuelle gibt, die bessere Christen sind als diese fanatischen BKÄler.
Nicht jeder Homosexuelle kann und will sich hinter dem Zölibat verstecken und dass es regelrechte Schwulennetzwerke sogar im Vatikan gibt, ist doch bekannt.
Dass diese religiösen Fanatiker auch noch die Homöopathie zu Hilfe holen, verleiht dem Ganzen eine geradezu lächerliche Note.
Diesen BKÄlern sollte eigentlich klar sein, dass Analsex auch in heterogenen Beziehungen betrieben wird. Wenn diese bigotten Ärzte und Homöopathen dort ihren Heilungswahn auch noch durchsetzen wollen, müssten sie sicherlich Überstunden machen.
Übrigens meine moralapostolischen BKÄler, Sex aus Spaß an der Freude und zum Zeichen des sich Liebens ohne Kinder zeugen zu wollen, ist laut katholischer Sexualmoral auch sündhaft –
tschuldigung, aber wie katholisch muss man sein, um so etwas ernst zu nehmen? –  wollen sie diese Sünder, oder soll ich besser sagen Kranken auch heilen?
Ich wage mal folgende sehr pathetische aber ich befürchte, leider wahre Äußerung: „Solange es Vereinigungen – egal welcher Couleur – geben wird, denen die Menschenrechte nicht als oberste Instanz gelten, wird es keinen Frieden auf Erden geben können.“

Markus Grass, Weinheim

fr-debatteTeure Alternativen

Trckenheit: Erwiderung auf „Unser eigenes Versagen“, Leserforum v. 24.9.

Das Thema Wasserverbrauch wird von der Stadt Frankfurt nicht sehr ernst genommen. Durch die Taunusanlage führen schon seit langer Zeit blaue Rohre, in denen das bei den vielen Bauarbeiten störende Grundwasser einfach in den Main geleitet wird. Auf meine Anfrage bei der Stadt wurde mir beschieden, dass andere Lösungen schwer machbar und zu teuer sind.

R. Peter Wagner, Frankfurt

fr-debatteIntensive Kontakte

Sekte in Hanau: „Lebenslange Haft für Sylvia D.“, FR-Regional vom 25.9.

ich möchte der FR im Allgemeinen und Gregor Haschnik im Besonderen Anerkennung und Dank aussprechen für die sorgsam recherchierte und ausführliche Darstellung der Geschehnisse rund um die als Sekte zu wertende Gruppierung um Sylvia D. in Hanau. Von einer Sekte kann man in der Tat sprechen, wenn ein Mensch sich zum alleinigen Botschafter resp. Botschafterin von Gottes Willen macht und mit autoritärem Gehorsamsanspruch gegenüber anderen auftritt. Besonders schrecklich, wenn sich das wie offenbar im Falle Sylvia D. bis zur Entscheidung über das Lebensrecht anderer steigert. Hier war das für Außenstehende besonders schwer durchschaubar, weil die Gruppe keinerlei schriftliche Außendarstellung gemacht hat. Umso verdienstvoller ist es, dass die FR durch intensive Kontakte zu Betroffenen und Aussteigern die schrecklichen Geschehnisse dort öffentlich gemacht hat, was ja offenbar auch das Hanauer Gericht überzeugt hat. Ein Beispiel für besten investigativen Journalismus!

Lutz Lemhöfer, Frankfurt

fr-debatteDie falsche Hilfe

Solingen: Erwiderung auf „Soziale Verhältnisse aufhellen“, Leserforum v. 18.9.

Herr Ewald-Wehner beschreibt in seinem Leserbrief die möglichen Lebensumstände einer jungen Sechsfach-Mutter, die fast alle ihre Kinder tötete und sich selbst das Leben nehmen wollte. Vielen Dank, Herr Ewald-Wehner! Schnell ist man bei der Hand, mit dem Finger vorwurfsvoll auf diese Frau zu zeigen. Natürlich ist Mord, und das war es hier, keine Lösung. Dennoch sollte hier exemplarisch nachgeforscht werden, wo man (die Behörden?, die Umwelt?) früher eingreifen muss, um solch einem Ende in Zukunft, bei ähnlich gelagerten Familienverhältnissen vorzubeugen. Wegsehen ist die falscheste Hilfe!

Claudia Buch, Hofheim

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Leserforum vom 30. September
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Leserbriefe von Roland Winkler, Gerd Hautsch und Peter Boettel zur Nawalny-Krise (veröffentlicht hier), von Winfried Sander zur Digitalisierung der Schulbildung und von Stefan Vollmershausen und Dieter Obst zum Bundesparteitag der FDP (gleich hier, siehe unten).

Laptops für alle, und alles wird gut?

Bildungsgipfel: „Die Mischung macht’s“, FR-Wissen vom 21. September

Wir selbst und die konkret fassbare Welt um uns herum ist analog, zum Berühren und zum Greifen oder meinetwegen auch zum „Wischen“ auf einem I-Phone. Wenn wir uns mit dem grassierenden Virus anstecken, dann haben wir COVID-19 als digitalen Code, aber in Wirklichkeit eine teils heftige und ggf. tödliche Erkrankung – wir sterben analog!
Durch den Corona-Lock-Down wurde die Digitalisierung von Schulen und Unterricht als rasch zu behebendes Defizit und zugleich als Lösung ausgemacht. Wer das Wort „digital“ hört und liest, der verbindet mit einiger Wahrscheinlichkeit die Vorstellung der Zunahme von Effizienz mit Blick auf Wirtschaft! Mit Fug und Recht, sind doch die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen und Erfolge in der jüngsten Vergangenheit in Deutschland, in Europa und nahezu weltweit ohne diese Maschinen mit unglaublich schnellen Rechenleistungen kaum anders denkbar! Mit dem Blick auf Wirtschaft!
Wer das Wort „digital“ hört und liest in Verbindung mit Schule, der droht der Gefahr zu erliegen, damit quasi automatisch das Produkt „Bildung“ in ähnlicher Weise in einem Kontext der Zunahme von Effizienz mit Blick auf Quantität im Sinne von Quantität und Qualität im Sinne von Kompetenz und dann auch von Zeit und Schnelligkeit zu verbinden.
Ich muss kein Don Quichote der Gegenwart werden, kein Verschwörungstheoretiker, um einen absehbar schon verlorenen Kampf gegen Windmühlen, hier Rückständigkeit, zu führen. Der Verhaltensforscher B.F. Skinner propagierte das „programmierte Lernen“ schon in den 1970er Jahren: Das so genannte „Lehrpensum“ wurde in viele Häppchen aufgeteilt, die Schüler arbeiteten sich selbständig von einer Aufgabe zur nächsten voran. Eine eher „altertümliche“ Lehr- und Lernvorstellung, weit weg von der Idee heutiger Bildungsforscher zum fächerübergreifenden Kompetenzerwerb heutiger Schülerinnen und Schüler. Möglicherweise noch denk- und vorstellbar in Aufgaben für Basisfähigkeiten, aber nicht in der Analyse von komplexen Zusammenhängen, die der gemeinsamen Erarbeitung in der Arbeit mit einem Partner, in einer Gruppe bedürfen – ich denke an Gesellschaftswissenschaften mit ihrem hohen politischen Anspruch.
Wer sich der Illusion hingibt, Laptops für alle, Schüler und Lehrer, und alles wird gut, der wird maßlos enttäuscht werden. Nicht so sehr wegen der viel kritisierten Unfähigkeit oder des mangelnden Willens der Lehrer im Umgang mit den Medien, sondern wegen des zu erwartenden Ergebnisses: Lernen heißt Umgang in einer Gruppe oder individuell mit Problemsituationen: Wir wissen etwas oder wir können oder beherrschen etwas nicht, wie kommen wir zu einer Lösung – gemeinschaftlich oder auch individuell?
Skinner erklärte 10 Jahre nach seiner Vorstellung von dieser Art von Lernen als eine Illusion. Um die drängendsten Probleme der Zeit, heute etwa: Klimawandel, Rassismus und Gewalt und alles global, zu lösen, rief er zu einer „positiven“ Steuerung menschlichen Verhaltens auf. Dazu können digitale Medien sicher beitragen – mehr, aber auch nicht weniger.

Winfried Sander, Leimbach

fr-debatteIn weiter Ferne

Parteitag: „Die FDP träumt von der Macht“, FR-Politik vom 21. September

Die FDP in Person von Christian Lindner warb im Wahlkampf 2017 mit einem Migrationsprogramm. Mit dem Vorschlag zwischen Schutzsuchenden zu differenzieren und mit einem entsprechenden Einwanderungsgesetz zu konzipieren. Es brachte 2017 Stimmenzuwächse von zehn Prozent für die FDP. Wäre es der FDP aber ernst damit gewesen, wäre auch das Aus für Jamaika nicht nötig gewesen.Die Willkommenskultur lag erst wenige Monate zurück.
Aktuell ist die Migrationsfrage auch wieder ein Thema, aber nach der Erfahrung von 2017, mit dem Jamaika-Aus, habe ich den Eindruck, dass es der FDP mit ihren Zugthemen gar nicht ernst ist. Das Migrationsthema bietet SICH als Zugthema insbesondere für die FDP an, die sich damit auch deutlich von der AfD abgrenzen könnte. Nur hat man bei der FDP und Christian Lindner den Eindruck, dass es mit ihren Wahlversprechen nicht ernst ist. So wird ein Gesetz zu einer kontrollierten Einwanderung in weiter Ferne bleiben.

Stefan Vollmershausen, Dreieich

Lindner hat seine Zukunft schon hinter sich

Der Parteitag der FDP stand unter dem Motto „Mission Aufbruch.“ Aufbruch wohin und wofür? Der „selbstverliebte Parteichef“ Christian Lindner hat die Losung ausgegeben nach der nächsten Bundestagswahl eine Regierungsbeteiligung anzustreben. Ausgerechnet Christian Lindner! Er hat die Verhandlungen über die Jamaika-Koalition nach der letzten Bundestagswahl platzen lassen und damit seinen politische Zukunft eigentlich schon hinter sich. Außer den bekannten Worthülsen wie „mehr Flexibilität in der Steuer- und Wirtschaftspolitik“ und „weniger staatlichen Einfluss“ hat die FDP inhaltlich, insbesondere für die jüngeren Wählerinnen und Wähler, nichts zu bieten. Fragen vor allem zum zukünftigen Umbau der Gesellschaft um den Anforderungen des Klimaschutzes gerecht zu werden bleiben offen. Mit ihrem Programm kann die FDP noch ihrer gutbürgerlichen und gutbetuchten Klientel gerecht werden, aber die Zukunftsfragen bleiben ausgeklammert. Es fehlen der FDP konzeptionelle Vordenker, wie ehemals Karl-Hermann Flach, die über den “ aktuellen politischen Tellerrand“ hinausschauen konnten. Diese Fähigkeit ist bei der aktuellen FDP-Spitze völlig unterentwickelt.

Dieter Obst, Wiesbaden

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Leserforum vom 1. Oktober
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Leserbriefe von Peter Dressler, Klaus P. Jaworek, Jürgen Walter, Ulrich Pohl und Dieter Jakob zur Corona-Pandemie (veröffentlicht ab hier), von Marc Mattiesson zur Digitalisierung von Schulbildung und Unterricht, Edeltraut Schnegelsberg zur Berichterstattung über ein russisches Manöver, Sigrid Weber zu „Hotellerie unter Schock“ und Andreas Ruppert zum Trainerwechsel bei Schalke 04 (gleich hier, siehe unten).

Suchterscheinungen und Sprachverrohung

Bildungsgipfel: „Die Mischung macht’s“, FR-Wissen vom 21. September

Im Artikel – mehr oder weniger transparent – kommen wieder einmal ausschließlich Vertreter der Digitalisierungslobby zu Wort, hier Angehörige ausnahmslos privatwirtschaftlicher „Bildungseinrichtungen“, die sich inzwischen auch noch öffentlich als „Akademie“ oder „Institut“ deklarieren. Da die Durchsetzung einer flächendeckenden Digitalisierung offenbar zum Kerngeschäft dieser Unternehmungen zählt, wird in den zitierten Interviewsequenzen durchgängig einer Technisierung von Unterrichtsprozessen gehuldigt, die in der Aussage gipfelt: „Es gilt grundsätzlich Technik vor Pädagogik.“
Dabei erleben wir doch seit Jahren, welche Wucherungen gerade der expandierende Umgang z.B. mit den sogenannten „sozialen Medien“ gesamtgesellschaftlich offenbart. Suchterscheinungen, Sprachverrohung, Mobbing, Hasspostings, politische Radikalisierung, Rassismus, digitale Filterblasen, aber auch die zunehmende Vereinsamung durch digitalen Konsum sind inzwischen knallharte gesellschaftliche Realität. US-Studien weisen in diesem Kontext seit den 90’er Jahren deutliche Empathieverluste bei amerikanischen Schülern und Studenten nach.
Dem gilt es vehement zu begegnen! Aber nicht, indem wir – Lemmingen gleich – den wirtschaftlichen Interessen einzelner gesellschaftlicher Akteure folgend, diese Phänomene durch schulische Arbeit auch noch bedienen, sondern, indem wir einen reflektierten, kritischen und insbesondere aber doch bitte nach pädagogischen Maßstäben ausgerichteten Umgang mit digitalen Medien in Schulen vermitteln. Sonst „erziehen“ demnächst IT-Experten unsere Kinder. Dafür braucht es aber einen offenen gesellschaftlichen Diskurs über den Sinn und Unsinn von digitaler Technik in Unterrichtsprozessen, welcher jedoch, angetrieben durch den Brandbeschleuniger Corona, unisono durch mediale Monokultur in dieser Frage verunmöglicht wird. In diesem Falle war es die distanzlose Übernahme eines DPA-Artikels, demnächst ist es wieder die eigene, leider ebenso meist einseitige redaktionelle Perspektive nicht nur der FR, die immer in das gleiche Horn stößt.
Warum nicht zukünftig einfach mal in der Debatte um Bildungspolitik die gleichen Maßstäbe an Differenziertheit, Ausgewogenheit, Kontroverse und kritischen Diskurs anlegen, wie jüngst in der angestoßenen Debatte um gendergerechtes Schreiben!

Marc Mattiesson, Remscheid

fr-debatteKritische Beobachtung

Zu: „Verteidigung oder Angriff“, FR-Politik vom 22. Sptember

Muss nicht eher Russland wegen oben gennanter Manöver kritisch beobachten? Wieso sollten Nachbarländer das russische Großmanöver kritisch beobachen? Die Nato nicht auf die ehemalige DDR bzw. ehemalige Ostblockstaaten auszudehnen und schon gar nicht auf ehemalige Republiken der UdSSR – das war das Versprechen bei den Zwei-plus-Vier Verhandlungen. Moskau reagiert mit dem Manöver auf das in der Ukraine mit der Provokation der Teilnahme von der NATO Im Artikel wird dieser Zusammenhang bzw. vorausgegangenes Ukrain. Manöver, nicht angesprochen. Das enttäuscht!
Russland reagiert. Auf der anderen Seite kamen Abrüstungsinitiativen immer von der UdSSR. Leider oft ohne Ergebnis, weil die US-Rüstungslobby sich dagegen wehrte

Edeltraud Schnegelsberg, Darmstadt

fr-debatteGegen die Wohnungsnot

Zu: „Hotellerie unter Schock“, FR-Regional vom 26. September

Die Hotels leiden, genau wie die gesamte Tourismus-Branche, unter dem Virus. Es ist ein Drama und es trifft alle: Die Fluggesellschaften, die Flughäfen ebenso wie die Reisebüros und die Veranstalter, leider natürlich auch die Hotels, nicht nur hier zu Lande, sondern weltweit. Das Virus leistet ganze Arbeit. Die rhetorische Frage in dem Artikel; was aus den Hotels werden solle, wenn viele von ihnen leer stünden, ob sie dann zu Wohnungen umgewandelt/umgebaut werden sollen, ist so absurd nicht. Eine Freundin von mir wohnt seit mehr als 50 Jahren in New York an der 5th Avenue in einem Gebäude, das vorher ein Hotel war, in absoluter Traumlage, nahe der UN und dem Waldorf-Astoria-Hotel. Kein Normalverdiener könnte sich die Mieten in dieser Lage normalerweise leisten.
Warum also nicht auch in Frankfurt? Vielleicht ist das ja auch bei uns ein möglicher Weg gegen die Wohnungsnot.

Sigrid Weber, Frankfurt

fr-debatteWo bleibt der Kommentar?

Schalke 04: „Mit Anlauf ins Drama“, FR-Sport vom 28. September

Man fragt sich, welche Äußerungen widerlicher sind – die des Youtubers und „glühenden Schalkefans“ oder die des Bremer Stürmers. Ich hätte einen Kommentar der FR dazu erwartet.

Andreas Ruppert, Paderborn

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Leserforum vom 2. Oktober
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Leserbriefe von

 

Verwandte Themen

8 Kommentare zu “FR-Leserforum vom 28. September bis 2. Oktober

  1. Thema Biodiversität.
    Etwas, dass mich schon seit Jahren umtreibt. Heute Abend im TV der große Durchbruch. Auf mehreren Sendern , auch im 1. ARD wurde ENDLICH einmal festgestellt, dass die Herbizide und Insektizide im Agrarbereich nicht da bleiben, wo sie ausgebracht werden, sondern überall vorkommen. Sie sind überall, egal wo man nach ihnen sucht. Frau Schulz, Umweltministerin, will jetzt eine große Suchaktion starten, ob dem wirklich so ist. Das bietet dann erst einmal eine Pause, es muss noch nichts unternommen werden, dabei weiß jeder, einschließlich Frau Schulz, dass das so ist. Aber es ist Zeit gewonnen und das ist wichtig.
    Jeder, der offenen Auges durch die Gegend läuft oder fährt hatte in diesem Jahr Gelegenheit, dass die Margerite, die sonst an allen Straßenrändern blühte, praktisch weg war. Das gilt auch für einige andere Pflanzen, aber hier ist es augenfällig. Es gab auch gleich einen Sprecher der Agrarindustrie, sprach von Mengen, die völlig harmlos seien und man werde sofort mit weiterer Forschung beginnen usw. Dabei weiß die entsprechende Forschung genau , was passiert , das ganze wirkte doch etwas inszeniert,
    mal sehen ob etwas dabei rauskommt, immerhin ist jetzt öffentlich bekannt, dass die Gifte überall sind. Bekannt war es ja eigentlich schon immer, denn die Insektenrückgänge um 80% wurden in Naturschutzgebieten festgestellt, wenn da kein Gift gewesen wäre, hätte man sich wundern müssen. Nein, die Gifte sind überall, und das in beträchtlicher Menge, die Menschheit wird belogen und von der Politik werden diese Lügen unterstützt.

  2. Biodiversität – Pestizide
    In dem Zusammenhang fällt mir ein, wenn diese Pestizide starken Einfluss auf manche Pflanzen haben und überall in der Umwelt verbreitet sind, möglicherweise haben sie auch Wirkung auf Bäume, also den Wald, die Fichten, die in nie dagewesener Weise vom Borkenkäfer befallen werden. Vielleicht werden die Bäume so geschwächt durch die Herbizide, dass die Kombination Trockenheit /Herbizid/ Schädlinge der eigentliche Waldkiller ist. Immerhin schaffen es Gifte wie Glyphosat eine Blütenpflanze wie die Margerite praktisch auszurotten, denn auch im Landschaftsschutzgebiet kommt sie nicht mehr vor.

  3. zu Lindner:

    wie sagte Urban Priol: „Politik ist eine Sache für Profis“ (frei nach Lindner zu seiner Kritik an Greta Thunberg)

  4. @FR-Forum 02./03.10.20 / Altes Klassik-Mammut / Zuschrift von Manfred Rosa, Frankfurt

    hr2-kultur hat es geschafft, sich bei seinen langjährigen Hörern entbehrlich zu machen. Die Verantwortlichen haben nach einjähriger Ankündigung und geheimnisumwitterter Planung die inhaltlichen Strukturen dieses Radioprogramms geändert. Konkret: Sie haben sie dem Zeitgeist angepasst – oder dem, was sie dafür halten. Der Frankfurter Theatermacher Michael Herl hatte es bereits befürchtet, als er in der FR voraussagte: Die HR-Intendanz würde im ewigen Wettstreit um den ersten Platz bei den öffentlich-rechtlichen Trivialsendern durch die Entkernung von hr2-kultur den ultimativen Bock abschießen und den MDR auf Platz 2 verweisen. Unter seinem alten Namen erweist sich der Sender als verwegene hessische Mogelpackung, weil das Programm künftig Schlichtheit in der Hülle klassischer Musik anbietet. Denn gegen Klassik, so lautet vermutlich das Kalkül, kann man schwerlich etwas einwenden.

    Kann man aber doch. Denn die ca. 80.000 regelmäßigen Hörer wurden anscheinend nicht nach ihrer Meinung gefragt. Allein meine persönlichen Kontakte zu einer Szene, in der hr2-kultur ausnahmslos gehört wird, haben niemals einen Anruf oder einen Fragebogen von Demoskopen erhalten.

    Die beauftragten Medienanalysten haben vermutlich die Hörer der anderen HR-Sender nach hr2-kultur befragt. Und ganz offensichtlich mehrheitlich ein „Kotz-Würg“ vernommen. Ein Smartphone-affiner hr3-Genießer vermag ein Gedicht am Morgen in seinen persönlichen Kulturfahrplan nicht zu integrieren. Erst recht keine Kulturpresseschau. Aber er kennt einen, der einen kennt, der dieses ganze Gesülze scheiße findet. Alles klar, Alter?

    Auf diese Weise verschaffen sich Intendanz und Programmdirektion ein Reverenzpublikum, das man zwar nicht öffentlich vorzeigen kann (denn es bestünde die Gefahr, dass man als Teil davon wahrgenommen würde, was peinlich wäre), aber man kann damit jede andere demoskopische Umfrage zunächst ins Abseits stellen. Eben weil man die eigentliche Zielgruppe des Spartensenders nicht befragt hat und stattdessen die angeblichen potenziellen Nutzer (die Jungen oder früh Vergreisten, die digital Aktiven, die Bewohner der Facebook-Welt) umso intensiver. Am Ende wird das Ende stehen – für hr2-kultur.

    Denn dieses Verständnis von Klassik erschlägt sämtliche Klassik-Liebhaber, die über einen geschulten Geschmack verfügen. Willkürlich, unsortiert und überwiegend unvermittelt kommt dieses Musikprogramm daher. Man merkt ihm an, dass es lediglich als Surrogat gedacht ist. Es kaschiert den Unwillen, ein differenziertes und ambitioniertes Kulturprogramm aufrechterhalten zu wollen (so wie es die Rundfunkstaatsverträge vorsehen), das wie jedes seriöse Angebot aber eben auch Geld kostet.

    Die werktägliche Sendezeit zwischen 6:00 Uhr und 18:00 Uhr enthält ca. 10 Stunden mit klassischer Musik. Tiefergehende Informationen zu den einzelnen Kompositionen habe ich dabei nicht bekommen. Das lässt darauf schließen, dass die Programmverantwortlichen eine E-Musik-Redaktion speziell für hr2-kultur mehr oder weniger komplett einsparen wollen. Und höchstwahrscheinlich auch eine umfangreiche Feuilleton-Redaktion. Stattdessen zapft man bestehende Ressourcen im eigenen Haus an. Ich zweifele weder die inhaltliche Kompetenz noch die formale Professionalität dieser Abteilungen an. Dennoch wird dieses Zusammenspiel nicht funktionieren. Zu deutlich ist der verordnete Einsparungszwang zu erkennen, der einem minutiösen und folglich aufwendigen Zusammenspiel entgegensteht. Und ebenso die Geringschätzung der Hörerschaft. Diese wird (wie möglicherweise beabsichtigt) resignieren und rasch schrumpfen. Dann braucht man auf sie keine Rücksicht mehr zu nehmen. Dann zählen sie nicht mehr, dann zahlen sie nur noch – ihre Rundfunkgebühren.

  5. Ich hatte gehofft, zum Thema Biodiversität ein paar Reaktionen zu bekommen, aber anscheinend ist das Thema wohl nicht mehr auf der Tagesordnung. Verstehen kann ich es nicht, wer das Buch von Dirk Steffens / Fritz Habekuss gelesen hat „ÜBERLEBEN“,wird feststellen, dass es letztlich ums Überleben der Menschheit geht, nichts weniger. Die Anzeichen sind auch für Laien überall zu sehen und ob das Waldsterben nicht auch in die Kategorie selbst verschuldet gehört – wer weiß ?

  6. zu @ Jürgen H.Winter
    Ich lese ihre Beiträge zu diesem Thema immer und bin auch der Meinung das sie recht haben nur sind die Leute die so denken in der Minderheit. Ich denke aus Corona kann man lernen das sich das zumindest bis auf weiteres nicht ändern wird. Ein Großteil der Menschen ist nicht bereit sich mit langfristigen Problemen zu beschäftigen. Deshalb wird das Ganze seinen Weg gehen. Ob es dann so schlimm kommt wie sie schreiben werden unsere Kinder sehen. Die Energiewende wird kommen weil sie sich einfach rechnet. Wenn ein Land wie D. nicht mit machen will wird es zurück fallen. Wie sehr das der Umwelt hilft wird man sehen.
    https://www.top50-solar.de/newsclick.php?id=326135&link=https%3A%2F%2Foekonews.at%2F%3Fmdoc_id%3D1162118

  7. Heute war ein Bericht und ein Kommentar zur EEG Umlage in der FR. Wenn man schreibt das sie deshalb so hoch ist oder sogar noch steigen müsste weil die Differenz zwischen gezahlter Einspeisevergütung und Börsenstrompreis so groß ist dann ist das für sich alleine irreführend und unklar. Es sollten dazu noch zwei Punkte klargestellt werden. Die Differenz wird nicht von den gestiegenen Ausgaben( Einspeisevergütung) getrieben sondern von den sinkenden Einnahmen( Börsestrompreis). Der Hauptgrund warum so niedrige Einnahmen erzielt werden ist das der erneuerbare EEG Strom an der Börse nicht als Wind oder Solarstrom verkauft wird sondern als Graustrom abgewertet verkauft wird. Deshalb ist die EEG Umlage so hoch. Das sollte nicht weg gelassen werden wenn man darüber berichtet. Die allseits bekannten und auch erwähnten Ausnahmeregel sind nicht der Hauptgrund dafür.

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