Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ich bekam dieser Tage einige Zuschriften von Ihnen, in denen das Titelbild der Ausgabe vom 2. Januar kritisiert wurde. Wir zeigten eine lächelnde Beate Zschäpe. So schreiben mir beispielsweise Dorothee und Richard Demandt aus Stuttgart:
„Das Bild ist, denke ich, ein Schock für viele Leser. Welcher Diabolus hat die zuständigen Redakteure auf diese Leserbegrüßung zum Neuen Jahr gebracht?“
Diese Reaktion, dieser Schock ist menschlich nur zu verständlich. Man möchte nicht gern schon am Frühstückstisch mit dem Gesicht einer solchen Person konfrontiert werden. Zschäpe muss sich vor Gericht wegen Mittäterschaft in zehn Mordfällen und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verantworten.
Nun ist es aber unsere Pflicht als Zeitung, das Zeitgeschehen zu dokumentieren. Der NSU-Prozess ist der erste große Prozess gegen Rechtsextremisten in der Geschichte der Bundesrepublik und kann in seiner Bedeutung daher kaum unterschätzt werden. Schon bevor er eröffnet wurde, kostete die NSU-Affäre Geheimdienstchefs die Posten und offenbarte, dass unsere Geheimdienste ganz offensichtlich auf dem rechten Auge blind waren. Im Jahr 2014 soll der Prozess beendet werden. Das war für uns von der FR Anlass genug, dieses wichtige Jahr mit diesem Bild einzuläuten.
Natürlich gibt es Grenzen unserer Pflicht zur Dokumentation. Wir zeigen beispielsweise keine Leichen. Auch Anders Breivik zeigten wir (meistens) nicht, denn der nutzte seinen Prozess zur ausgiebigen Selbstdarstellung. Und manchmal greifen wir geschmacklich auch daneben. Anlässlich der Taifun-Katastrophe auf den Philippinen etwa brachten wir mindestens einmal ein Bild, das mit seiner Ästhetik das Grauen der Katastrophe ins Hintertreffen geraten ließ. Die Auswahl des Titelbildes ist dabei übrigens meistens Gegenstand redaktioneller Diskussionen. So auch im Fall Zschäpe. Ein Argument: Die RAF-Prozesse haben wir damals auf ähnliche Weise dokumentiert, mit Fotos der Beschuldigten. Wir behandeln Terror von rechts also genauso wie Terror von links. So kam die Redaktion zu der Einschätzung, dass wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, dieses Bild zumuten wollten.
Ich frage mich allerdings: Worin besteht eigentlich die Zumutung? In den Zuschriften ist von Schreck und Schock die Rede, aber was ist an diesem Bild so erschreckend, so schockierend? Dass die Frau, die mutmaßlich Mittäterin bei zehn Morden war, so adrett, so freundlich, so normal aussieht? Das muss man natürlich erst einmal verdauen: Die sieht nicht aus wie wie eine Rechtsterroristin, sie ist kein Skinhead und trägt auch keine Springerstiefel und passt auch sonst in keine der von den Medien gepflegten Stereotypen-Schubladen. Diese Frau könnte nebenan wohnen. Sie ist eine von uns. Wir finden das abgründig Böse ihrer mutmaßlich mitverübten Taten in diesem Bild nicht wieder. Sie lacht sogar, die Frau Zschäpe. Ist sie nicht nett? Nein, nett darf sie nicht sein, sie ist ja eine mutmaßliche Mörderin. In diesem Gesicht wird das Böse banal und das Banale böse – ist das der Grund für die schockierende Wirkung?
Ich persönlich habe mich über dieses Bild nicht eben gefreut, aber ich fand es trotzdem gut, dass die Kolleginnen und Kollegen in der Politik-Redaktion sich dafür entschieden haben. Es dokumentiert die rechtsextreme Gefahr auf eine fast subversive Weise.
Und was ist Ihre Meinung dazu?
Beate Zschäpe. Diese Frau steht unter einem sehr schlimmen Verdacht. Sie schweigt, sie lächelt, sie wird als nette Nachbarin und Katzenfreundin geschildert. Sie tanzt mit dem griechischen Wirt und prostet ihm zu. Jamas! Sie weiß (?) dabei, dass ihre Freunde morden, genau solche Menschen töten, wie den griechischen Wirt. Sie schweigt. Sie scherzt mit ihren Anwälten, sie lächelt. Ein Ungeheuer? Sie wirkt nicht gebrochen durch die Last der Beschuldigungen, das Gefängnis scheint ihr nicht zu schaden. Sie schweigt. Hat sie denn überhaupt was zu sagen? Sie provoziert bestenfalls durch ihre scheinbare Gelassenheit, nicht aber durch politische Statements. Die Banalität des Bösen? Gibt es DAS BÖSE? Wir wissen einfach NICHTS! Jedenfalls nichts über diese Frau und auch nichts Wahres über die Motive der Morde. Wir wissen auch nichts Wahres über die Selbsttötungen ihrer Freunde. Über allem schwebt ein dichter Nebel, der unsere Phantasie zwar beflügelt, unsere Alltagserfahrung aber überfordert. Ich vermute viel Schlimmeres, Ungeheuerlicheres, dass auch bei allen Recherchen etwas ganz Entscheidendes verdeckt werden soll. Frau Zschäpe schweigt. Vielleicht weiß sie auch gar nichts. Eine Teufelin, eine Dämonin ist sie ganz sicher nicht. Nur ein Mensch, vielleicht kein guter, aber wer weiß das schon? Das Entsetzen über das Titelbild zeigt nur, wie sehr wir schon beeinflusst sind.
@ I.Werner #1
„Das Entsetzen über das Titelbild zeigt nur, wie sehr wir schon beeinflusst sind.“ (Werner)
Und wie naiv, wenn wir glauben, das Böse bereits am Äußeren erkennen können zu müssen.
Das Entsetzen über das Titelbild zeigt, dass es nicht um Zschäpe oder NSU geht. Vielmehr ist mir unverständlich, wie die Redaktion zu dieser Titelbildentscheidung kam. Gibt es ein Protokoll dazu? Mir geht es nicht um Ihre Pflicht zu dokumentieren.
Es geht um eine Stilfrage. Dieser Stil befremdet, er entfremdet mich von meiner FR.
Das Titelbild zeigt uns eine junge Frau, die nicht direkt in die Kamera schaut. Wir wissen heute, wie sie heisst und was ihr vorgeworfen wird. Wir ahnen,dass sie nichts zugeben und nichts zur Aufklärung beitragen wird. Wir kennen das auch aus vielen RAF-Prozessen (von mir aus und der Vollständigkeit halber auch aus sosntigen Prozessen), bei denen die meisten Angeklagten beteuerten, zu Unrecht vor Gericht zu stehen und die das Gericht so wenig anerkannten, wie Frau Zschaepe es anerkennt. Und so unbeteiligt schaut sie auch vor sich hin. Eine Sachbearbeiterin ihrer eigenen Sache. Sie weiss: Der Richter wird ein Urteil nach Lage der Indizien und der Beweise fällen, aber Frau Zschaepe wird nichts zugegeben haben. Das kann dauern. Frau Zschaepe sieht so aus, als ob sie es abwarten könne. Irgendein höherer Auftrag wird wohl in ihren Gedanken herumschwirren, das sichere Wissen um eine ungeheuerliche Verschwörung gegen das deutsche Volk und der Glaube, einer gerechten Sache gedient zu haben und zu dienen – zur Zeit durch das Schweigen. Ein undurchsichtiges Gesicht, ein Allerweltsgesicht ist auf der Titelseite der FR zu sehen und genau darin liegt das Verdienst der FR – gezeigt zu haben, dass hinter dem Anschein der Normalität alles mögliche lauern kann. Hinter den fremdenfeindlichen Äußerungen unserer Mitbürger kann bloße Angst, Gedankenlosigkeit oder blanker Hass stehen. Wir sollten, wenn wir glauben, einem Ebenbild von Frau Zschaepe zu begegnen, ob nun männlich oder weiblich, genau hinhören und immer nachfragen. Von diesen mit einem schlimmen Weltbild still vor sich hinschauenden Menschen gibt es viele und es ist nicht von Nachteil, sie zum Sprechen zu bringen. Dann erkennt man sie wenigstens und weiss etwas über sie. Über Frau Zschaepe weiss man nichts von ihr selbst.
Bei solchen Auftritten fällt mir immer wieder der alte Sponti-Spruch als Mahnung und Warnung ein: Früher kam der Wolf im Schafspelz. Heute kommt der Faschist im Kammgarn.
Wäre es nicht sinnvoll mit einer (Vor-)Verurteilung Zschäpes als Mittäteron zu warten, bis die „Döner-„, „NSU-“ oder wie auch immer sie genannt wurden/werden -morde zweifelsfrei aufgeklärt sind bzw. zumindest die Täterschaft der beiden Uwes bewiesen? Bisher gelten die beiden (meines Wissens) immer noch als die mutmaßlichen Täter.
Statt sich über das Foto zu ereifern, sollte der politische Kontext nicht aus den Augen verloren werden. Dass diese Morde überhaupt passieren konnten, liegt auch an den Sicherheitsverantwortlichen der Bundesrepublik Deutschland, deren Politik die Ausländerfeindlichkeit beförderte. Dies analysierte 2004, direkt nach dem Anschlag des NSU in einem Kölner Stadtviertel, das vornehmlich von Türken bewohnt wird, die „World Socialist Website“. Die Einwohner lagen mit ihren Vermutungen richtig, dass die Urheber aus der rechtsterroristischen Szene stammen. Doch die sozialdemokratischen Politiker, der Innenmister der BRD und von NRW, wehrten ab.
Zitat aus „World Socialist Website“ vom 17.06.2004:
„Warum? Weshalb behaupten die beiden sozialdemokratischen Minister, dass keine Anzeichen für einen politischen fremdenfeindlichen Hintergrund bestehen? „Die Erkenntnisse, die unsere Sicherheitsbehörden bisher gewonnen haben, deuten nicht auf einen terroristischen Hintergrund, sondern auf ein kriminelles Milieu“, behauptete Otto Schily am Donnerstagmorgen, als die Sicherheitsbehörden laut ihrer eigenen Aussage noch kaum Erkenntnisse gewonnen hatten. Ähnlich äußerte sich Fritz Behrens.
Es gibt für diese realitätsfernen Äußerungen nur eine plausible Erklärung: Ein fremdenfeindlicher Anschlag von Rechten passt der Regierung momentan nicht ins politische Konzept. (…)
Entpuppte sich der Anschlag in Köln als Werk von Rechtsextremen, untergrübe dies die offizielle Kampagne. Es würde deutlich, dass eine terroristische Gefahr von ganz anderer Seite droht, als die Behörden weismachen wollen. Die unter Generalverdacht gestellte muslimische Bevölkerung stünde plötzlich als Opfer dar. Daher hat die Regierung wenig Interesse, dass in dieser Richtung ermittelt wird.“
http://www.wsws.org/de/articles/2004/06/kvln-j17.html
Hier liegt die Mitverantwortung derer, die die Erkenntnisse der Bewohner des Stadtviertels leugneten, weil sie andere politische Ziele verfolgten. Doch Schily wird nach wie vor Reputation erwiesen und Behrens nicht minder. Der ehemalige NRW-Innenminister arbeitet heute als Rechtsanwalt und ist Präsident der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen.
@ Rudi #7
„Hier liegt die Mitverantwortung derer, die die Erkenntnisse der Bewohner des Stadtviertels leugneten, weil sie andere politische Ziele verfolgten.“ (Rudi)
Bei diesen Erkenntnissen handelte es sich um plausible Vermutungen, die auch von der Staatsanwaltschaft geteilt wurde. Der von Ihnen angesprochene Anschlag ist im Nachhinein als NSU-Anschlag erkennbar, aber aus den damaligen Indizien war bei den vorhandenen Daten zwar auf das Motiv zu schließen, aber nicht auf die Täter. Dass man diese Täter wirklich früher gefasst hätte, wenn man sich bei der Ermittlung der Attentäter stärker auf die rechtsradikale Szene konzentriert hätte, ist ihre Vermutung, aber keine Tatsache. Ich glaube eher nicht daran, dass an dieser Stelle auch nur einer der Morde hätte verhindert werden können, und halte derartige Vorwürfe in diesem Stadium der Untersuchung auch für müßig.
Über dieses Bild muss man nicht schockiert sein. Bisher gab es nur Bilder von dieser Frau, die bemüht war, ihr Gesicht nicht zu zeigen. Nun hat sie ein Fotograf mal erwischt; er ist sicher stolz darauf.
Ich finde, das „schockiert“ sein, wird oftmals übertrieben.
@Frank Wohlgemuth
„Dass man diese Täter wirklich früher gefasst hätte, wenn man sich bei der Ermittlung der Attentäter stärker auf die rechtsradikale Szene konzentriert hätte, ist ihre Vermutung, aber keine Tatsache.“
Was heißt hier, wenn man sich stärker auf die rechtsradikale Szene konzentriert hätte? Diese Aussage insinuiert, man hätte die Rechtsradikalen ins Auge gefasst, nur nicht intensiv genug. Aber genau das stimmt nicht. Ich wiederhole mich: Es wurde von führender Stelle geleugnet, dass eine politische Motivation hinter den Anschlägen stecken könnte. Weshalb sind denn die betroffenen Verwandten und Familien so verbittert? Weil man die Ermordeten verdächtigte, in mafiöse Strukturen verwoben zu sein.
Selbstverständlich vermute ich. Aber meine Vermutung ist nicht eine ohne hinreichende Grundlage. Polizei, Verfassungsschutz und die den Institutionen vorstehenden Politiker haben auf ganzer Linie versagt, weil man Ideologie hat walten lassen und weiterhin walten lässt. Die jährlichen Verfassungsschutzberichte sind eine Farce. Sie blähen linke Politik zum Radikalismus auf (siehe auch die Überwachung der Links-Fraktion) und verharmlosen das Treiben der Blut- und Boden-Deutschen.
@Rudi, #10: Selbst im Mordfall Kiesewetter hat sich die Polizei bei ihren Ermittlungen in Merkwürdigkeiten, Widersprüche, falsche Spuren und falsche Verdächtigungen verstrickt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Polizistenmord_von_Heilbronn
@ 10 #
Ist Ihnen bekannt wie ein Ermittlungsverfahren abläuft? Offenbar nicht?
Ein Ermittler darf und muss alle möglichen Hypothese aufstellen und falsifizieren. Als Entscheidungsgrundlage u.a. bei Straftaten gegen das Leben oder Sprengstoffdelikten dient üblicherweise die bisherige Täterstatistik.
Zudem haben Sie eine StA im Nacken die Ton und Richtung angibt, wenn der ein Ermittler nun eine Spur verfolgt verlangt die StA auch Rechenschaft über die Resultate!
Und dann helfen nicht zu bestätigende Vermutungen über einen „Rechts“-Hintergrund auch nicht weiter! Niemand würde sich einer solchen Spekulation in einer PK oder Mitteilung hingeben, warum auch?
Bei der USBV in Köln gab es begründbare Verdachtsmomente für ein OK-Delikt, auch „Links“ wurde in Betracht gezogen; die USBV selbst war aber für ein politisches Delikt in hohem Maß untypisch konstruiert.
Da die Masse der Morddelikte Täter im persönlichen Umfeld hat und aus der Vergangenheit OK-Delikte nicht unwahrscheinlich waren, wie soll dann ohne belastbare Hinweise vom Tatort auf eine Tat von Rechtsextremisten geschlossen werden. Mehr als dies zu vermuten war den lokalen Kräften nicht möglich.
Die Nachrichtendienste von Bund und Ländern halten die Polizeien eh an der ganz kurzen Leine und behalten so immer einne Informationsvorteil!
Mit törichten Versagensvorwürfen wäre ich bei dem Tatkomplex sehr zurückhaltend.Die leichtfertige Behauptung vom allgemeinen Versagen ist auch nur eine durch Nichts gestützte Hypothese!
Es gibt dermaßen viele Widersprüche und Vorwürfe von beteiligten Ermittlern das auch die Vermutung von Duldungen und tätigen Unterlassungen nicht wirklich ausreicht die Geschehnisse, wie den Abbruch einer Zugriffsaktion durch das SEK, schlüssig zu erklären.
KM
@Karl
„Ist Ihnen bekannt wie ein Ermittlungsverfahren abläuft? Offenbar nicht?“
Damit wäre, erstens, klargestellt, wo der Hammer hängt. Und zweitens mit ihm zugeschlagen, indem man den Text mit Abkürzungen bespickt: StA, PK, OK, USBV, SEK. Allerdings beeindruckt das wenig. Wäre tatsächlich so ermittelt worden, wie du wissend schreibst: „Ein Ermittler darf und muss alle möglichen Hypothese aufstellen und falsifizieren.“, hätte kurz nach dem Kölner Anschlag die FAZ am 10.06.2004, also einen Tag nach dem Attentat, nicht folgendes schreiben können: „Die Polizei schloß einen fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat jedenfalls aus.“
Das ist doch bemerkenswert. Die Polizei und die beiden zuständigen Minister in Bund und Land stellten am Tag der Tat fest, dass es kein rechtsradikaler Anschlag gewesen sei. Dieses Gebaren hat mit seriöser Ermittlungsarbeit nichts zu tun. Und genau an dieser Stelle kommt das Politische ins Spiel, das du als „törichte Versagensvorwürfe“ abtust. Man muss eventuell noch eine Schritt weiter gehen und von Vertuschung sprechen, wie das der Westdeutsche Rundfunk getan hat, nachdem ihm Dokumente vorlagen, die diesen Schluss zulassen.
Zitat: “Sie dokumentieren einen erstaunlichen Vorgang. Bereits eineinhalb Stunden nach der Explosion entscheidet das Ministerium, dass es kein terroristischer Anschlag sei.Um 17 Uhr 9 Minuten meldet das Landeskriminalamt an das Düsseldorfer Innenministerium: Der Anschlag sei als “Terroristische Gewaltkriminalität” einzustufen. Um 17 Uhr 25 Minuten erreicht das Lagezentrum NRW Innenminister Fritz Behrens. Nur 11 Minuten später, um 17 Uhr 36 Minuten, weist das Innenministerium das Landeskriminalamt plötzlich an, aus dem Schriftverkehr: den Begriff “terroristischer Anschlag” zu streichen.” (WDR)
Quelle: http://friedensblick.de/3093/durfte-der-koelner-bomben-anschlag-nicht-aufgeklaert-werden/
@ EvaK
Vielen Dank für den Link. Nimmt man die Geschehnisse etwas unter die Lupe, traut man zunächst seinen Augen nicht: eigenartige Ermittlungen und Unterlassungen durchziehen den gesamten Komplex. Deshalb kommt man nicht umhin, die politische Interessenlage zu berücksichtigen.
@ Rudi,
es handelt sich um im allgemeinen Sprachgebrauch bekannte Abkürzungen welche sich im Zweifel auch leicht über übliche Suchmaschinen finden lassen.
Sie sollen auch nicht beeindruckt sein, wieso kommen Sie darauf?
Es ging mir darum darauf hinzuweisen das Verdachtsmomente immer noch zu untermauern sind, und das es deutliche Unterschiede in dem Erkenntnisstand der operativen Ebene eine LKA und Nachrichtendiensten sowei dempolitischen Wasserkopf geben kann. Der Interpretationsspielraum für die Sachverhaltsbeschreibung lag eindeutig beim Innenminister.
Von Seiten des LKA hieß es das bis dahin das kein „rechtsradiklaer Hintergrund erkennbar bzw. nachweisbar sei“, nicht das es keinen gegeben hat; letzteres hat sich das Inneministerium aus den Fingern gesogen. Das kann man durchaus als Vertuschung bezeichnen! Da will ich garnicht widersprechen, im Gegenteil.
Allein die Tatsache dass man für die gründliche technische Untersuchung einer Unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtung (USBV) ziemlich viel Zeit braucht,jedenfalls mehr als bis zu den voreiligen Feststellungen des Innenministeriums vergangen war, legt nahe das hier Politik und Nachrichtendienste ein undurchschaubares Spiel trieben und absehbar noch treiben.
Ein Aufklärungsinteresse ist ja auch in dieser Richtung nicht zu erkennen,auch wenn beispielsweise „wegen NSU“ alle LKAs der Länder aufgefordert wurden alte Sprengstoffdelikte (bis in die Kinderzeit der mutmaßlichen Täter!) auf eine „mögliche Verbindung“ zu prüfen. Obwohl das erkennbar unsinnig ist!
KM