Stets mit Freiheit gleichgesetzt

Die Welt verändert sich. So schnell, dass wir mit dem Begreifen nicht hinterher kommen. Die Finanzkrise, die in den USA begann, wo, wie schon lange prognostiziert, die Hypothekenblase platzte, hat nun auch auf Europa übergegriffen. Unfasslich ist, was da geschieht. Riesige Geldsummen werden auf einen Schlag vernichtet, wenn Aktien wie die der Hypothekenbank Hypo Real Estate, die im DAX gelistet ist, plötzlich fast 80 Prozent ihres Wertes verlieren. Und sage mir keiner, dieses Geld sei nicht wirklich vernichtet, es handle sich lediglich um eine virtuelle Bewertung. Ich erwidere: Gerade bei Bankaktien steckt hinter dem Börsenwert sehr wohl eine handfeste, nämlich psychologische Bewertung: In ihm drückt sich Vertrauen aus. Vertrauen der Anleger, aber auch der anderen Banken in den Kunden, der die Hypo Real Estate (HRE) für die Bankenwelt natürlich war. Ist das Vertrauen futsch, wie in diesem Fall, kriegt die HRE kein frisches Kapital mehr. Und dieses Problem lässt sich derzeit in einer Art Domino-Effekt in der Bankenwelt beobachten: Die Banken vertrauen sich nicht mehr gegenseitig. Der Interbanken-Kreditverkehr, in dem die Banken sich gegenseitig schnell frisches Kapital beschaffen konnten, ist quasi zum Erliegen gekommen. Und das ist eine der schlechtesten Nachrichten seit Jahren.

Es mangelt derzeit nicht an Katastrophenmeldungen. Dow Jones – größter Tagesverlust nach Punkten. DAX – rutscht ab auf Jahrestief. Das 700-Milliarden-Dollar-Hilfspaket, das die US-Regierung aufzulegen gedachte, um faule Kredite aufzukaufen – im US-Kongress gescheitert. Dagegen ist die HRE ein kleiner Fisch, auch wenn die Bundesregierung ihr mit einer Bürgschaft über 35 Milliarden Euro beisprang (statt sie gleich zu verstaatlichen). Aber die Krise zieht weitere Kreise. Die irische Regierung hat eine umfassende Staatsbürgschaft für alle Banken des Landes ausgesprochen. Dexia, Fortis, ABN – große europäische Finanznamen, die plötzlich tief in der Krise stecken.

Die seit Monaten schwelende Krise kam zum Ausbruch, als die US-Regierung die älteste Investmentbank der USA, Lehmann Brothers – Bilanzsumme: mehr als 600 Milliarden US-Dollar! -, insolvent gehen ließ, statt ihr beizuspringen. Am gleichen Tag wurde das größte US-Brokerhaus, Merrill Lynch, notverkauft. Es war in der Nacht vom 14. auf den 15. September 2008. Dieses Datum wird in die Geschichte eingehen, denn da begann die Welt sich zu verändern. Niemand kann derzeit absehen, nach welchen Regeln die globale Finanzwirtschaft demnächst funktionieren wird. Werden weiter Billionen und Aberbillionen Hedgefonds-Dollars virtuell um die Welt geschickt, um unmäßige Renditen zu erwirtschaften? Was ist mit den Heuschrecken – alle schlagartig pleite? Tatsache ist, das derzeit überall Banken verstaatlicht werden, was als letzter Ausweg gilt, sie zu retten. Staaten können nicht bankrott gehen – oder? Und überall schreien Politiker plötzlich nach Regulierung der Märkte. Halt, nicht überall. Einige US-Politiker, übrigens vorwiegend Republikaner, wollen die Krise dem Markt selbst zur Regulierung überlassen. Klar, das hat er sich ja auch selbst eingebrockt mit seinem freien Spiel. Diesen Politikern ist es zu verdanken, dass das 700-Milliarden-Dollar-Paket abgelehnt wurde.

Wie kam das alles? Jahrelang ging es doch gut mit den faulen Krediten. Alle Banken wussten davon, während sie sich die prinzipiell wertlosen Papiere gegenseitig zuschusterten – und damit wussten sie auch vom Risiko, wenn damit was schief ginge. Theoretisch hätte dieses Spiel endlos gehen können. Doch dann beantragte der Hypotheken-Anbieter New Century Financial im April 2007 Gläubigerschutz. Das war der Startschuss. Insgesamt wurde das Volumen der faulen Kredite auf eine Billion US-Dollar (also, auch wenn es Milliarden in den USA nicht gibt, 1000 Milliarden US-Dollar) geschätzt. Diese Blase platzte. Im Nu waren auch europäische Bankhäuser wie HSBC und IKB, aber, wie wir uns erinnern, auch öffentlich-rechtliche deutsche Landesbanken betroffen.

Und jetzt? Stichwort Regulierung der Finanzmärkte. Eine alte Forderung, eher von der linken Seite zu hören. CDU-Fraktionschef Volker Kauder, sonst solcher Positionen eher unverdächtig, sagt im FR-Interview: „Der freie Markt braucht Regulierung“. Wie diese Regulierung aussehen soll, sagt er nicht. Die Frage ist berechtigt, ob da die ganze neoliberale Ideologie bröckelt oder ob der Mann sich lediglich populistisch nach der Decke streckt, die ihm gerade weggezogen wurde. Derweil rückt der ganze Bundestag nach links und fordert mehr Staat. Wie das aussehen könnte, schreibt FR-Wirtschaftschef Robert von Heusinger im Leitartikel „Verstaatlicht alle Banken!“ Die Bürgschaft für die HRE bezeichnet er darin als „dämlich“. Mag sein, für sich betrachtet; doch wenn man unterstellt, dass die Bundesregierung noch ganz andere Risiken auf uns alle zukommen sieht, war dieser Schritt vielleicht doch nicht so falsch. Andererseits – eine entschlossene Verstaatlichung hätte der Krise wohl von vornherein die Spitze abgebrochen.

Auch die FR-Leser beschäftigen sich mit der Krise. Dietrich Puchstein aus Kronberg nimmt dich Volker Kauder zur Brust:

„Herr Kauder ist geschult in der Verharmlosung seiner früheren Ansichten über die Kapitalmärkte. Ein früherer CDU-Politiker sagte es schonungsloser: „Was geht mich mein Geschwätz von gestern an?“ Der einzige bedeutsame Satz im Kauder-Interview lautet: „Der freie Markt bleibt die Grundlage.“ Demzufolge wird die CDU bei einer künftigen Regulierung des Marktes alle Register ziehen, um diese auf der kleinstmöglichen Basis zu realisieren. Dafür wird der Druck der Banken und Lobbyisten in und beim Bundestag schon sorgen, wie der Stellungnahme des Bankenverbandes zu entnehmen war. Der kleine Sparer und Steuerzahler kann unbesorgt sein, denn er wird bei jeder zukünftigen Rettungsaktion wieder gebraucht, ‚mangels anderer Alternativen‘!“

Alexander Ball aus Mönchweiler:

„Die Heuchler und Volksverdummer sind wieder unterwegs. Es ist kaum noch zu ertragen, mit welcher Dreistigkeit jetzt die neoliberalen Weltverbesserer auf das von ihnen herbeireformierte und -deregulierte Chaos reagieren. Jahrelang haben Merkel, Westerwelle, Kauder und Co. uns den freien Markt als eine Art Naturgesetz und einzig gangbaren Weg verkauft und gepredigt, den Sozialstaat abgebaut und staatliche Eingriffe als ineffizient oder nicht finanzierbar schlechtgeredet. Die nicht so leicht manipulierbare Bevölkerung, die trotzdem Vertrauen in den Staat hatte, wurde immer stärker durch INSM, gekaufte Experten und Konsorten gehirngewaschen und blieb trotzdem in großen Teilen reformunwillig. Welch undankbares und uneinsichtiges Wahlvolk.
Jetzt stellen sich die Reformer hin und wollen regulieren. (Echte) Experten, die dies schon seit Jahren fordern, wurden als Bremser oder Kommunisten verteufelt.“

Sigurd Schmidt aus Bad Homburg:

„Noch bis eben hat man in Deutschland darüber diskutiert, was denn ’sozial‘ im Begriff ‚Soziale Marktwirtschaft‘ bedeutet. Jetzt aber wird das fast schon göttliche Ordnungsprinzip „Markt“ regelrecht durch den internationalen Finanzgau verhagelt. Wir erleben mit Staunen, wie der Begriff ‚Markt‘ total ideologisch besetzt war und wohl immer noch ist! Markt wurde bisher stets mit Freiheit schlechthin gleichgesetzt, aber bindungs- und verpflichtungslose Freiheit mündet rasch in Willkür.
Es ist etwas wohlfeil, jetzt nur vom ‚zerrütteten Vertrauen‘ in die Selbstheilungskraft der Märkte zu sprechen. Man sollte deren institutionelle Schwächen offenlegen, wenn es etwa um eine Art Derivate-‚Hütchen‘-Spiel geht. Übrigens ist das Thema „Selbstkontrolle der Finanzinstitutionen“ keineswegs ausgereizt. Um künftig im Wettbewerb am Bankenmarkt punkten zu können, ist ein 1A-Standing bezüglich der Eigenkapitalunterlegung – insbesondere bei mit Risiko behafteten Transaktionen – angezeigt! Aber an diesen Fragen wird ja Gottseidank schon gearbeitet.“

Claus Eisgruber aus Karlsruhe:

„Wer in den letzten Jahren die britische Zeitschrift The Economist las, fand regelmäßig Kommentare, welche die Strategie der Federal Reserve kritisierten, Blasen zunächst wachsen und dann platzen zu lassen, um danach die Folgen durch gewaltige Liquiditätsspritzen abzufedern. Durch diese auch bei uns gelobte und der EZB als gutes Beispiel empfohlenen Strategie würden – so diese Kritiker – spätere Krisen um so schlimmer. Vielleicht hatten diese Leute im Nachhinein Recht behalten und das Problem liegt gar nicht so sehr bei fehlender oder falscher Regulierung.“

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14 Kommentare zu “Stets mit Freiheit gleichgesetzt

  1. Also hömma, Bronski – die Bankenkrise war ’schon lange prognostiziert‘ aber deswegen ‚kann man es kaum begreifen‘. Logik sieht doch irgendwie anders aus als dein Einstieg dort …

  2. Die ganze Chose rund um die Finanzkrise, die sich wohl zur weltweiten Wirtschaftskrise ausweiten wird, erinnert mich fatal an die Sache mit dem Kind im Brunnen. Jahrelang haben Einige (Wirtschaftswissenschaftler, Politiker, Autoren und Philosophen) gewarnt, mit oder ohne Bezug zu Marx und Engels, das dieses globale Börsenspiel, welches in der Endphase immer mehr einem Hütchenspiel ähnelte, mit seiner ausschließlichen Orientierung an den negativen Eigenschaften (Todsünden) (Raff-)Gier, Geiz, Maßlosigkeit, Betrug um Hab und Gut am Nächsten auf Dauer nicht gutgehen kann. Es wurde abgewunken, sie wurden verlacht, an den Markt wurde geglaubt wie an den lieben Gott: der würde es schon richten.

    Ich kleines Licht habe schon vor 20 Jahren gesagt, daß eine Gesellschaft, in der die Bankentürme höher als die der höchsten Kathedralen sind, und die Eingangshallen mehr Marmor als die Altäre der Kirchen aufweisen, irgendwann kollabieren wird, weil sie den Glauben an Gott durch den Glauben an das Geld ersetzt hat. Ich bin kein gläubiger Mensch, damit ich nicht falsch verstanden werde, sondern Agnostiker, in der verschärften Form, weil ich den Ersatz des Wissens durch Glauben genauso ablehne wie den des Glaubens durch Wissen hinterfrage. Welches Wissen – was wissen wir wirklich und gesichert?

    Da wurde also davor gewarnt, vor dem Brunnen ohne Geländer, auf den das Kind zukroch. Noch war es klein, wuchs aber mit den Jahren, genauso wie die weltweite Geldmenge, die am Ende zu 95% nur noch aus Luftbuchungen, aus virtuellen Werten bestand. Sie war schon lange entfernt von einer echten Deckung durch Sachwerte oder tatsächliches, und nicht geschöntes, Wachstum. Es reichte nicht, das Geld vom Geber (Anleger, Sparer) an einen Empfänger (Kreditnehmer, sog. Investor) durchgereicht wurde. Nein, dieses Geld wurde weitergereicht, und weitergereicht, und wurde, um diesen Ausdruck zu gebrauchen, immer virtueller. Keiner wollte es genau wissen, keiner wollte näher hinschauen, Hauptsache, für die Vermittlung dieser Luftbuchungen gab es bare Münze, die sich in Luxuslimousinen, Yachten, Privatflugzeuge, Villen usw. anlegen ließ. Also wurde das Kind immer größer, schaute irgendwann in den Brunnen hinein, wurde noch neugieriger, kletterte über den Rand, und fiel zuletzt hinein. Jetzt ist es ertrunken, und der Ruf nach dem Bau eines Geländers kommt zu spät, weil die Krise längst schon in der Realwirtschaft angekommen ist. Wir werden es in den nächsten Monaten spüren, wie nach den Hypobanken weitere echte Banken und vor allem Kreditkarten-Unternehmen, dann Versicherungen, ins Trudeln geraten. Die Arbeitslosenzahlen werden wieder stark ansteigen, die Staatseinnahmen gehen zurück, während immer mehr Unternehmen nach staatlicher Unterstützung schreien, und die ganzen schönen Pläne von Herrn Steinbrück werden schon bald Makulatur sein.

    Schon seltsam, daß ein Hartz-IV-Empfänger noch so laut schreien kann, das er mit dem Geld nicht – mehr – hinkommt; es wird für ihn ein Rufen in der Wüste bleiben. Gehe ich abends nach Bad Homburg zur Spielbank, verzocke Haus und Hof, wird mir niemand aus der Patsche helfen. Bin ich allerdings Hypotheken-Banker, „werde ich geholfen“.

    Wahrscheinlich wird die Linkspartei bei der nächsten Bundestagswahl – Wahlbeteiligung dann wahrscheinlich nicht höher als jetzt bei der Bayern-Wahl – die 20%-Marge überschreiten, vielleicht sogar stärkste Partei. Da sie jedoch auch nur mit Wasser kochen kann, wird es ihr ergehen wie demnächst Obama und den US-Demokraten: Sie gewinnen hoch die Wahlen, doch es wird sich als Pyrrhus-Sieg erweisen.

    Übrigens ähneln sich die Probleme der Warenhäuser (siehe Arcandor) und die der „Volksparteien“. Beide kommen beim Bürger nicht mehr an mit ihrem Gemischtwarenangebot: für jeden etwas und für alle dann doch nicht das Richtige.

    PS: Interessant fand ich die im Börsenkommentar der gestrigen FR versteckte Meldung, das der Vatikan kürzlich vermutlich eine Tonne Gold gekauft hätte. Da hab ich mir gedacht: wenn diese Institution, die ja den Glauben und dessen Vermehrung zu ihrer Hauptsache gemacht hat, jetzt auf das Glitzermetall setzt, dann muß dort schon mit dem Schlimmsten gerechnet werden.

  3. Zurück zum Faktor Arbeit als eigendlichen Wert der Gesellschaft würde heilende Wirkung haben.
    So sind Werte entstanden die greifbar und sichtbar waren.
    Leistungsträger „verdienen“ (im warsten Sinne des Wortes)kein Geld an der Börse oder durch Spekulation.
    Banken waren immer schon legitimierte Kriminelle,die nun auch noch ihren eigenen Argumenten entgegen(Das Geld ihrer Anleger zu schützen)handeln
    Schon weit vor der derzeitigen Katastrophe grassierte die Bandenkriminalität,betrieben von Banken.Menschen und Unternehmen alles Erreichte wegzunehmen und zu vernichten.
    Die Folgen war diesern Herren gleichgültig .
    Arbeiter Und Angestellte wurden ohne mit der Wimper zu zucken in das soziale Abseit gedrängt.
    Die Folgen für die Wirtschaft können wir schon seit Jahren beobachten.“Massenarbeitslosigkeit“
    Hunderttausende von klein und mittelständischen Unternehmen wurde bei geringstem Anlass die Kreditlinie gekündigt und alle Konten fällig gestellt.
    Sie scheuten sich nicht auf dem schnellsten Wege die Verwertung des Vermögens inkl Altersversorgung und Rücklagen.
    Politiker so auch die Justizverantwortlichen sind scheinbar zu blöd oder nicht willens ,die Folgen zu sehen.
    Und nun kommt ein Herr Steinbrück,der uns beibringen muß,dass wir helfen müssen „jeder“ um schlimmeres zu verhindern.
    Mir wird bei dem Gedanken schlecht,wenn ich daran denken muß,dass in der BRD tausende Kinder nicht mal eine normale Ernährung zugesichert werden kann und wir nun diesen Piranjas noch weiter gutes Geld in den Rachen stopfen müssen um angeblich schlimmeres zu verhindern.Wie tief müssen wir noch sinken???
    Fazit:Sie bauten sich Luftschlösser die nichts kosteten,aber ihre Zerstörung kommt uns alle teurer zu stehen!

  4. Hätten wir eine Justiz,die sich mit einer gesonderten Abteilung mit Bankverbrechen befassen würde,wären die größten Banken in der BRD schon viel früher pleite .
    Hunderttausende von Bankgeschädigte gibt es allein in der BRD.
    Das Bankrecht war immer nur Makulatur.
    Die Ausrede der Justiz ,nicht viel von Betriebswirtschaft zu verstehen kann nicht akzeptiert werden,weil somit für die Banken ein rechtfreier Raum geschaffen wurde der ihnen alle Wege öffnet am Grundgesetz vorbei zu handeln.
    Jeder der z.B eine Personengesellschaft gründet steht mit einem Bein im Gefängnis,nur der Banker nicht.Oder der Boss eines Konzerns wird für seine verfehlte Geschäftspolitik nicht verhaftet sondern mit viel Geld abgefunden.
    Stets steigende Zahl von Konkursen sind eng mit der Machenschaft der bundesdeutschen Banken verbunden und die Bankaufsicht ist somit überflüssig wie ein Kropf.
    Man muß sich so langsam fragen,ob der derzeitige und vergangene Niedergang in der BRD gewollt ist,denn es gibt in diesem Land offenbar keinen einzigen Politiker der begreift,dass es höchstes Ziel sein muß gegen den wirschaftlichen Niedergang zu kämpfen.
    Ich gehe so weit zu behaubten,dass die derzeitige Haltung der Politik,Banken und auch Justiz weder mit dem Grundgesetz noch mit den Gesetzen der EU vereinbar sind.
    Fazit: Der wirkliche Erfolg hängt vom Talent ab das, durch ehrliche Arbeit entwickelt wird.

  5. Ja, Bronski,

    es ändert sich nichts. Im anderen Blog „bin wieder da“ findet das distanzierte Theel bashing wieder seine Anfänge, grenzt ja schon an Verfolgungswahn wenn jede Regung des Kollegen wie ein Erdbeben registriert wird.

    Und weiter, Bronski, Ökonomie ist komplizierter als sie sich scheinbar vorstellen können. Aktien sind immer das Wert, zu dem sie zuletzt Verkauft wurden. D.h. wenn eine HRE Aktie heute 100 Euro kostet heißt Person A hat Person B für 1.000 Aktie je 100 Euro also 100.000 Euro überwiesen und dafür eben die 1.000 Aktien bekommen. Ist die Aktie heute nur noch 1 Euro Wert, d.h. niemand zahlt mehr als 1 Euro pro Aktie, dann hat Person B immer noch 100.000 Euro und Person A immer noch 1.000 Aktien. Nur Person A fühlt sich plötzlich arm, weil er seine Aktien nicht mehr los bekommt. Früher gabs das Problem mal mit Tulpenzwiebeln. Niemals ist hierbei Geld verschwunden, vernichtet worden. Person A hatte nämlich nach dem Kauf nur Papier, aber keine 100.000 Euro. D.h. selbst wenn die Aktien nichts mehr wert sind, hat er dadurch nicht weniger Geld, sonder weiterhin keines mehr.
    Und nur weil die HRE kein Geld mehr geliehen bekommt, ist auch noch lange kein Geld verschwunden. Die einzige die Geld verschwinden lässt ist die Zentralbank. Aber selbst dann wird niemand ärmer, weil die Bank das Geld nur als Kredit in Umlauf gebracht hat, ist es sogar so, dass jemand hinterher weniger verschuldet ist.

    Viel Spaß beim Denken, vielleicht trifft es ja auf Fruchtbaren Boden.

  6. Apropos „Gier“, die ja immer gern in den letzten Monaten angeprangert wird… ist nicht das der Entwicklung zugrundeliegende Haupt-Problem das der „Gier“ von Otto Normalverbraucher? Nämlich der „Gier“, ein Luxusgut genießen zu können (die eigne Immobilie), bevor man sie bzw. ihren Wert sich erarbeitet hat oder die Wahrscheinlichkeit, sie sich zukünftig erarbeiten zu können, ein gewisses Niveau überschritten hat?

    Eine Mitverantwortung der Banken ist natürlich gegeben, wenn diese die Risiken nicht angemessen betrachten, dabei sich oder anderen in die Tasche lügen… Kreditnehmer haben aber in meinen Augen auch eine Verantwortung, es ist falsch zu meinen, nur der Kreditgeber müsste sich ums Risiko kümmern.

  7. Hallo max,gern gebe ich Dir Recht,dass sich der Kreditnehmer auch seiner Risiken bewusst sein muß,allerdings ist er nach Annahme des Krdites nicht mehr Herr der Lage und somit auch nicht Mitendscheidungsträger ob der laufende Kredit aus bankinternen Gründen von heute auf morgen fällig gestellt wird.
    Nach Basel 2 wurden auch die solidesten Unternehmungen als Risikokandidaten im bankinternem Reating herabgestuft und störten seinerzeit beim Geldverdienen auf dem neuen Markt.Bei diesem neuen Markt bekam jeder Kaschperl der ein paar PC besaß mehr Vertrauen als ein Handwerksunternehmen das über Generationen seine Kapitaldiensfähigkeit unter Beweis gestellt hat.Diese Kaschperls wurden ohne beweisbare Aktivea in den Börsenstatus erhoben bis die Blase platzte und mit den größten Börsenskadal bewirkte.
    Bis dahin haben aber viele tausen Unternehmer und Mitarbeiter ihre Arbeit verlohren und rutschten in Harz 4.
    Und da kommt es zu dem Punkt an dem die Banken sich nicht scheuten denen die sie kaputt gemacht haben auch noch den Rest an Besitz und Ehre zu nehmen.
    Die Friedhöfe sind voll von diesen Leuten.
    Das hatte weder was mit Globalisierung noch mit freien Markt zu tun,dass war Hausgemacht und wurde weder von der Politik noch von der Justiz verhindert.

  8. Was mir nun wirklich Sorgen macht,ist wie die Mitarbeiter in den Bankhäusern mit den seelischen Krüppeln in den Führungsetagen zurecht kommen.
    Als Manager wollen die ja immer noch mehr als der gewöhnliche Mensch bewundert und gelobt werden.

  9. Ich verstehe von all den Ereignissen rein gar nichts. Empfinde aber eine Bedrohung. 1992 haben wir zu fünft ein Mietshaus gekauft, dafür einen Kredit von einer halben Million aufgenommen und haben dieses Haus mit Hilfe einer guten Senatsförderung und in harter Selbsthilfe instandgesetzt. Die Ereignisse beim Baugeschehen hätten uns fast in den Ruin getrieben. Dann wäre unser Kredit zu einem faulen Kredit geworden? Oder wie? Wir hatten Glück. 1995 war das Haus saniert, alle glücklich, die Mieten moderat, die Raten für die Bank pünktlich bedient. Das Haus wird gehegt und gepflegt. Die Mieteinahmen fließen in das Haus zur regelmäßigen Instandhaltung in das Haus zurück. In einem Jahr sind die Bankschulden getilgt. Die Mietpreisbindung bleibt noch bis ins Jahr 2015. So weit, so gut. Das kann ich alles noch überblicken. Aber im Lauf der Jahre haben wir Rücklagen gebildet für größere Ausgaben, z.B. für ein neues Heizungssystem, für die Fenstererneuerung etc. Dieses Geld liegt bei der Postbank fest. Kann es sein, dass von diesen Rücklagen nach einem crash nur noch 20.ooo,- € sicher sind. Oder vielleicht gar nichts mehr? Die Rücklagen haben wir aus unserem Arbeitseinkommen geleistet und besonders viel haben wir nicht verdient (vergleichsweise). Die Mieten wollen und müssen wir weiterhin moderat halten.
    Kann es sein, dass diese Rücklagen morgen oder übermorgen einfach weg sind? Dass wir das Haus verkommen lassen müssen wie zu DDR-Zeiten, weil kein Geld für laufende Instalthaltung mehr da ist? Weil die Banken unser erarbeitetes Geld verzockt haben?
    Vielleicht hat ja jemand eine Antwort auf meine Fragen.

  10. Lieber Werner,

    irgendwie würde ich sagen sehr gut verdient, wenn in 15 Jahren ein Halbe Million zurückgezahlt, nebenbei verdient wird und auch noch was liegen bleibt (mehr als 20.000 euro) für Renovierungs- und modernisierungsarbeiten… Grob gesagt bleibt da vermutlich 50.000 Euro per Annum, macht also 10.000 pro Nase. Finde ich schon sehr beachtlich. Zumal sie vermutlich noch gutes anderes Geld haben und verdienen, sonst hätte es ja keinen Kredit gegeben.

    Dann gehen sie hier ins Blog und wollen eine kostenloses Anlageberatung?!? Netter Versuch.

  11. Das Maß an Heuchelei ist schon aussergewöhnlich. Von der Freiheitsstatue Westerwelle habe ich noch nichts gehört.

    Sucht der gerade nach einer neuen Form der Dialektik um seine recht schal gewordene Suada neu an den Mann/Frau zu bringen?

    Mal sehen, wann die ersten Bänker an den Tafeln auftauchen. Ich bin gespannt, wen sie dann für ihr Schicksal verantwortlich machen.

    Marx hatte eben doch Recht (betrifft glücklicherweise nur die Analyse).

  12. Ja, Pollux,
    da bin ich auch gespannt, wie die „muskelstrotzende FDP“ in einigen Wochen wohl aussehen wird ?

    Wieweit der Crash sich auf die Idee, „2009 mit Schwarz/gelb“ auswirken wird, werden wir sehen…

    maderholz

  13. Habe mich als Laie schon viel mit der Finanzkrise beschäftigt, aber irgendwie bin ich noch gar nicht auf die Bedeutung für unsere kommenden Wahlen gekommen. Aber natürlich wird von den Einstellungen der jeweiligen Politiker und Parteien einiges ins Wahlergebnis mit einfließen. Schätze ja mal, dass die Krise bis zur Wahl noch lange nicht überwunden ist. Man darf also gespannt sein, wer sich wie verhält.

  14. @ Inga Wolf
    Nein, da bin ich missverstanden worden. Das Geld, das wir zurückgelegt haben, brauchen wir auf jeden Fall irgenwann zur Instandhaltung des Hauses. Sie haben sicher große Kenntnisse über Fianzen und Kapitalkreisläufe, aber von alten Häusern, deren Bedürftigkeit und von Baukosten verstehen Sie eher wenig. 10.000 € pro Jahr wären ja sehr schön….

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