Schlachtfeld der Bankenkrise

Die Finanzmärkte sind aufgebläht. 270 Billionen Dollar sind die Aktien, Anleihen und Bankvermögen der Welt wert – das Vierfache der jährlichen Weltwirtschaftsleistung. Und es werden ständig mehr. So berichtet FR-Autor Stefan Kaufmann in seinem Artikel „Worte statt Taten“, in dem er auch darstellt, wie anarchisch es an den Finanzmärkten zugeht: Ein paar Worte von Mario Draghi, EZB-Chef, genügen, um der Eurokrise die Spitze abzubrechen. Ein paar Worte von Fred Bernanke, Chef der US-Fed, genügen, um weltweit eine Flucht aus Währungen auszulösen. Sie reagieren immer gleich überzogen, nervös, ja hysterisch, die Finanzmärkte. Und von deren „Vertrauen“ ist der Euro nun also abhängig? Wir dürfen das mühsam erworbene Vertrauen der Finanzmärkte nicht erschüttern – das ist ein Satz, wie er derzeit wohl aus fast jedem Politikermund zu hören sein dürfte, wenn es um den Euro geht.

Das echte Leben besteht nicht aus Zahlen, meint Rasmus Ph. Helt aus Hamburg:

„Der (Zweck-)Optimismus kann nicht überzeugen. Denn auch wenn sich vielleicht einige Statistiken kurzfristig aufhellen mögen, bleibt es dabei, dass Autos keine Autos kaufen. Weswegen Volkswirtschaften wie etwa Italien, wo die Insolvenzen im Mittelstand auf einem Rekordniveau liegen, während der Konsum darbt, der Euro-Zone noch lange Sorgen bereiten dürften. Zumal ebenfalls die neue Regierung wenig Ehrgeiz zeigt, glaubwürdige Reformen auf dem für die junge Generation immer noch abgeschotteten Arbeitsmarkt oder im maroden Bildungswesen voranzutreiben. Weswegen nur jemand von einem Aufbruch sprechen kann, der nicht verstanden hat, dass das echte Leben aus Menschen und nicht aus Zahlen besteht!“

Deutschland profitiert von der Geldschwemme auf den Finanzmärkten. Doch die Griechen leiden derweil weiter. Das Land brauche einen Wiederaufbauplan, meint Roland Klose aus Bad Fredeburg:

„Das ist Bürokratieabbau made in Griechenland. Auf massiven Druck der Troika aus EU, EZB und IWF beschließt das griechische Parlament, bis Ende 2014 15000 Beamte in die Massenarbeitslosigkeit zu entlassen. Etwas, was in Deutschland unvorstellbar ist, weil unsere Beamten durch das Grundgesetz und den Bundestag geschützt werden, der ja bekanntlich aus über 200 beamteten Abgeordneten besteht.
Hier hat sich wieder einmal die Austeritätspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) durchgesetzt. Aber einen Haken hat dies für Griechenland mit Sicherheit. Die Menschen, welche in die Arbeitslosigkeit entlassen werden, verlieren dadurch massiv an Kaufkraft. So kann es mit der Wirtschaft und der Konjunktur in Griechenland nie wieder aufwärts gehen. Denn nach der Auszahlung der EU-Kredittranche von über 6,8 Milliarden Euro droht bereits die nächste Finanzierungslücke in Höhe von bis zu zehn weiteren Milliarden Euro.
Soll Griechenland so kaputt gespart werden? Griechenland ist ein Fass ohne Boden. Und Griechenlands gerettete Banken vergeben kaum noch Kredite an den Mittelstand, so dass auch hier unsere KfW, Kreditanstalt für Wiederaufbau, einspringen muss. Wann sieht die EU endlich ein, dass Merkels Austeritätspolitik in Griechenland total versagt hat? Griechenland braucht dringend Innovationen und einen Wiederaufbauplan. Oder soll Griechenland und am Ende auch der Euro auf dem Schlachtfeld der Bankenkrise geopfert werden?“

Hans Oette aus Neuenstadt fügt hinzu:

„Europa wurde am Beginn des Zweiten Weltkriegs von Deutschland militärisch niedergewalzt, weil es technisch überlegen und hoch aufgerüstet war. Heute wird die Überlegenheit des deutschen Produktionsapparats vielen EU-Ländern zum Verhängnis. Der deutsche Exportüberschuss erzeugt einen Sog von 100 bis 200 Milliarden Euro jährlich. Der Staat der anderen Länder und die ihn stützenden Banken glichen zunächst den Geldabfluss durch extreme Verschuldung aus. Trotz der Spardiktate verschulden sich die Staaten offenbar noch weiter, können aber damit die Verluste durch Importe (und durch Geldtransfers von Reichen auf ausländische Konten) nicht mehr ausgleichen. Dadurch rücken dort der wirtschaftliche Abgrund und die Spaltung der Gesellschaft immer näher. In vielen armen Ländern außerhalb der EU igeln sich bereits die Reichen in feudalen Stadtteilen ein, von privaten Sicherheitsdiensten streng bewacht. Schuld an dieser Entwicklung ist die deutsche Politik, die unsere Exportfähigkeit mit allen Mitteln vorantreibt, z. B. mit Sozialabbau und Steuersenkungen für Unternehmen. Es gilt, den teuflischen Irrtum aufzudecken, dass diese nur von den Interessen des großen Geldes diktierte Politik gut sei. „

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11 Kommentare zu “Schlachtfeld der Bankenkrise

  1. Der Leserbriefschreiber Roland Klose stellt die Frage: „Soll Griechenland kaputt gespart werden?“ Im Prinzip schon. Die üblichen Rettungsmaßnahmen, wie auch früher schon in Südamerika zu beobachten war, sind der Sozialabbau und der Zwang zum Verkauf öffentlichen Eigentums. Eine ideale Kombination aus Sicht der „Investoren“, die ständig neue Märkte suchen. Für Griechenland bedeutet dies: Innerhalb von sieben Jahren soll staatliches Eigentum, also das der Bürger, im geschätzten Wert von 25 Milliarden Euro verkauft werden. Jeder weiß: Mit dem Rücken an der Wand stehend werden nicht die besten Preise erzielt. Also muss man sich fragen: Wem nützt diese Art von Rettungsmaßnahmen? Die Antwort darauf dürfte eindeutig ausfallen.

  2. Es ist klar und hier im Forum schon oft angesprochen worden. Die Lösung der Finanzkrise liegt in den Fragen: Was ist Geld, wo kommt es her und wie ist es verteilt?, begraben. Bisher verweigert man sich diesen Fragen, also wird die Krise nicht vorbeigehen. Zuviel Geld schlecht verteilt wird immer Blasen bilden.

  3. Die Meldung über die erneuten Hilfskredite für Griechenland überraschen kaum. Es war nicht die erste und wird auch nicht die letzte Finanzspritze sein. Ich frage mich dennoch, warum die europäischen Regierungen und auch unsere Bundesregierung bereit sind, derartig hohe Summen für ein Land aufzuwenden, das sich mit gefälschten Bilanzen in die Währungsunion geschummelt hat. Zumal diese Praxis der Finanzhilfe ganz klar gegen die Regeln des Maastricht-Vertrages, also der wichtigsten Grundlage der Währungsunion, verstößt. Eine Grundlage, die in diesem Vertrag steht (auf expliziten Wunsch der Deutschen, übrigens), ist das No-Bail-Out-Prinzip. Dieses Prinzip besagt, dass jeder Staat für sich wirtschaftet und mit den positiven oder negativen Folgen dieser (Miss-)wirtschaft selber fertig werden muss. Eine weitere Grundlage für die Europäische Union stellt eine unabhängige Zentralbank dar. Und dass eine Zentralbank, in diesem Fall die EZB, nicht neutral sein kann, wenn sie durch Ankäufe von griechischen Staatsanleihen, dieses Land indirekt finanziert, ist nur logisch. Durch die ständigen Hilfen unter dem Dogma der „europäischen Solidarität“, treten wir das Europa mit seinen zentralen Bestimmungen, das wir eigentlich retten wollen, mit Füßen.

  4. @Yannik Liebe

    „Ich frage mich dennoch, warum die europäischen Regierungen und auch unsere Bundesregierung bereit sind, derartig hohe Summen für ein Land aufzuwenden, das sich mit gefälschten Bilanzen in die Währungsunion geschummelt hat.“

    Deutschland war mal das höchstverschuldete Land der Welt. Grund: Es hatte zwei Weltkriege angefangen und verloren. 1953 wurde mit dem Londoner Schuldenabkommen den Deutschen ein Großteil ihrer Schulden erlassen. Die Schulden von 38,8 Mrd. DM wurden auf 14,5 Mrd. reduziert und ermöglichte Deutschland, sich wirtschaftlich zu stabilisieren. Die Gläubiger waren zuvorderst USA, England und Frankreich. Es ist schon makaber, so geschichtsvergessen zu argumentieren. Hätten die Alliierten damals die selbe Argumentation angewandt wie du, hätten wir sehr alt ausgesehen. Aber so ist das, wenn man sich Deutschland als den Nabel der Welt denkt. Folglich wird auch ausgeblendet, dass die EU die „gefälschten Bilanzen“ gerne in Kauf genommen, ja leicht augenzwinkernd akzeptiert hat, weil man Griechenland, das Symbol demokratischen und aufgeklärten Denkens, gerne in der Union haben wollte. Darüber hinaus ergab sich für Deutschland, den sog. Weltmeister für Export, der Effekt des erweiterten EU-Marktes, der weidlich genutzt worden ist, u.a. für Waffenlieferungen in nicht unerheblichem Umfang.

  5. Yannick Liebe
    Die Meldung über die erneuten Hilfskredite für Griechenland überraschen kaum. Es war nicht die erste und wird auch nicht die letzte Finanzspritze sein. Ich frage mich dennoch, warum die europäischen Regierungen und auch unsere Bundesregierung bereit sind, derartig hohe Summen für ein Land aufzuwenden, das sich mit gefälschten Bilanzen in die Währungsunion geschummelt hat. Zumal diese Praxis der Finanzhilfe ganz klar gegen die Regeln des Maastricht-Vertrages, also der wichtigsten Grundlage der Währungsunion, verstößt. Eine Grundlage, die in diesem Vertrag steht (auf expliziten Wunsch der Deutschen, übrigens), ist das No-Bail-Out-Prinzip
    Die Frage ist doch einfach zu beantworten. Es gibt die nicht ganz unbegründete Angst das wenn ein Land pleite geht der ganze Laden ins rutschen kommt. Was nicht mehr und nicht weniger bedeutet als das sämtliche Lebens und Rentenversicherung in Frage stehen. Deshalb werden wir zahlen bis es nicht mehr geht.

  6. Zu 4 # Rudi

    Folgt man den Zahlenangaben zum Schuldenschnitt, so wurden Deutschland (mit damals etwa 50 Millionen Einwohnern) etwa 24,3 Mrd. DM erlassen, also ca. 12,14 Mrd €. Setzt man diese 12,15 € mit der heutigen Kaufkraft verglichen mit dem Faktor 10 an, so betrug der Schuldenerlass 121,5 Mrd €.
    Was erhielten die Gläubiger als Gegenleistung? Es wurde ein gewaltiger Wirtschaftsmotor in Gang gesetzt, der mehrere Jahrzehnte rund lief. Die Gläubiger wurden auch durch die in Deutschland hergestellte politische Stabilität entschädigt. Ein nicht zu unterschätzender Faktor, der gar nicht hoch genug einzuschätzen ist.

    Bei Griechenland (mit ca 11 Millionen Einwohnern)sieht das leider völlig anders aus. Da zeichnet sich kein Wirtschaftsaufschwung ab. Es trifft zu, niemand in der Politik wollte wahrhaben, dass Griechenland (ebenso wie beispielsweise Italien, Spanien) die Beitrittskriterien zum Euro nicht erfüllte. Man hat einfach weggesehen. Augen zu und durch!
    Ob Deutschland wirklich Griechenland als Exportmarkt gebraucht hat, um die Augen vor den Betrügereien zu verschließen, dürfte fraglich sein. So bedeutend war und ist Griechenland bis heute nicht. Es wird einen Schuldenschnitt für Griechenland zu Lasten deutscher Steuerzahler geben, aber erst nach der Wahl im September. Da kann der Herr Schäuble noch so oft das Gegenteil behaupten.
    Was aber erhalten die Gläubiger, die Verzicht leisten, als Gegenleistung? Politische Stabilität? Ein für Griechenland passendes Wirtschaftsmodell? Einen funktionierenden Staat, wo auch die Steuern wirklich erhoben werden? Eine Steuerbehörde und Steuersystem, die diese Namen auch verdienen?

    Allerdings sei die Frage gestattet, weshalb schließt man Verträge, um diese dann umgehend zu missachten? Das zieht sich doch inzwischen wie eine endlose Kette durch die Europapolitik unserer Bundesregierungen. No-Bail-Out ist nur einer dieser Vertragsbrüche.
    Vielmehr besteht die Gefahr, dass die Staaten mit einer momentan soliden Wirtschaft und halbwegs soliden Staatsfinanzen gezwungen werden, andere Staaten zu alimentieren. Dann würde unsolides Wirtschaften noch nachträglich mit Finanzspritzen belohnt. Eine fatale Entwicklung würde dadurch in Gang gesetzt werden.
    Vor diesem Hintergrund war die von Yannik Liebe gestellte Frage, durchaus berechtigt. Reformen wird es in diesen Staaten wohl nicht geben, dank der Alimentierung.
    Die Zeche für diese Eurorettungspolitik zahlen alle deutschen Sparer bereits durch eine schleichende Inflationierung aller Guthaben, seien es Sparkonten, Rentenversicherungen, Lebensversicherungen etc. Verursacht durch die permanente Niedrigzinsphase, die (politisch gewollt)von der EZB vorgegeben wird.
    Das Beste wäre, Griechenland mit Hilfszahlungen einen Austritt aus dem Euroraum zu ermöglichen, damit Griechenland mit eigener Währung sich ein passendes Wirtschaftmodell erarbeiten kann. Dieses Geld wäre besser angelegt als eine dauernde Alimentierung.

    Kann sein, dass ich mit dieser Bewertung alleine dastehe.

    Tippfehler bitte nicht zurückschicken.

  7. @runeB

    „Was aber erhalten die Gläubiger, die Verzicht leisten, als Gegenleistung? Politische Stabilität? Ein für Griechenland passendes Wirtschaftsmodell? Einen funktionierenden Staat, wo auch die Steuern wirklich erhoben werden? Eine Steuerbehörde und Steuersystem, die diese Namen auch verdienen?“

    Jetzt mach‘ mal unsere griechischen Freunde nicht so schlecht. Erst mal an die eigene Nase fassen. Die damals festgelegten Kriterien wurden doch auch von deutscher Seite manipuliert. Unser damaliger Finanzminister Weigel forderte eine Neubewertung der dt. Goldreserven, um so die Netto-Neuverschuldung zu senken. Dann hat man einmalige Maßnahmen ergriffen: Verkauf der staatseigenen Aktien von Telekom und Deutscher Post zur Minimierung des Schuldenstandes. Die Kriterien sind nicht sakrosankt, sie sind nicht vom Himmel gefallen. Sie wurden politisch entschieden und maßgeblich von dt. Seite festgelegt, natürlich gesteuert von der Finanzwirtschaft. Sonst hätte man sich auch auf soziale Standards geeinigt. Aber in der Hochphase des neoliberalen Mainstreams konnten solche Nebensächlichkeiten ausgeblendet werden.

    „Das Beste wäre, Griechenland mit Hilfszahlungen einen Austritt aus dem Euroraum zu ermöglichen, damit Griechenland mit eigener Währung sich ein passendes Wirtschaftmodell erarbeiten kann. Dieses Geld wäre besser angelegt als eine dauernde Alimentierung.
    Kann sein, dass ich mit dieser Bewertung alleine dastehe.“

    Nein, Lafontaine ist der selben Meinung: „Wir brauchen ein besseres Währungssystem, in dem es auch nationale Währungen wieder geben kann, zum Beispiel in Zypern und Griechenland“.

  8. zu # 7 Rudi
    Es geht nicht darum, Griechenland schlecht zu machen. Die vorstehenden Fragen sind doch nicht unberechtigt. Darin enthalten sind Wünsche, wie es vielleicht besser gehen könnte.
    Dass Theo Waigel an die Goldreserven wollte, ist doch bekannt. In punkto Tricksen sind sich doch alle Politiker einig, immer den leichtesten Weg gehen. So auch bei Einführung des Euros. Erst eine gemeinsame Währung, alles andere findet sich dann schon. So einfach geht das.
    Wohin das geführt hat, wird immer deutlicher sichtbar.

    Genau wie bei der deutschen Einheit, Einführung der DM zu Beginn mit der Folge dass die DDR-Wirtschaft schlagartig kollabierte.
    Man hatte damals Lafontaine, der ein behutsameres Vorgehen anmahnte, diffamiert und wird es wahrscheinlich heute im Zusammenhang mit vorstehender Textpassage wieder tun.
    In Sachen „an die eigene Nase fassen“, sei auf den Absatz: Allerdings sei die Frage gestattet, weshalb schließt man Verträge…“ und Nachfolgendes hingewiesen. Das schließt die eigenen Sünden mit ein. Nicht nur die von Schwarz/Gelb sondern auch die von Rot/Grün.
    Das auszublenden, würde der Betrachtung der Probleme nicht gerecht werden.

    Tippfehler werden nicht zurückgenommen.

  9. @ runeB

    Kommt man auf die Tatsachenbehauptung des Autors Stefan Kaufmann zurück, dass die Summe des frei flottierenden Kapitals viermal größer ist als die jährliche Weltwirtschaftsleistung, wird klar, dass Griechenland nur eine kleine Schramme im Kapitalverkehr ist. Dass aus diesem riesigen Ballon Luft herausgenommen werden müsste, liegt auf der Hand. Daran müssten wir Politiker messen, wie weit sie in der Lage sind, die Staaten vom Einfluss der Finanzindustrie (Ackermanns Ziel: 25 Prozent Rendite pro Jahr) zu entfesseln, damit nicht die Worte Einzelner, sei es Draghi oder Bernanke, darüber entscheiden, welches Land absäuft oder überlebt.

  10. zu 9 # Rudi
    Geht man davon aus, dass dies (Tatsachenbehauptung) richtig ist, dann wackelt die Schwanzspitze (Griechenland 8 % der Gesamtwirtschaftsleistung der EU) mit dem ganzen Hund.
    Draghi und Bernanke baden bzw. badeten letztlich das aus, was die Politik ihnen eingebrockt hat. Steht es nicht sogar zu befürchten, dass Deutschland (DE) im Rahmen der Rettungsmaßnahmen irgendwann in einen Abgrund gerissen wird? Ist diese Annahme wirklich so abwegig?
    Dass ein Scheitern des Euros den Amerikanern gar nicht unlieb wäre, dass Hedge-Fonds auf sein Scheitern gewettet hatten, dürfte kein wirkliches Geheimnis sein.
    Vor diesem Hintergrund wäre ein kontrolliert ablaufender Austritt Griechenlands möglicherweise die billigere und bessere Variante. Ein Scheitern des Euros wegen Griechenlands wäre vermieden.
    Verschwände der Euro, würde der Dollar wieder als Weltwährung an Einfluss gewinnen.
    Wenn man Politiker an der Fähigkeit zur „Entfesselung“ misst, dann sollte das aber für alle Politiker nicht nur in der EU, sondern weltweit (also auch USA) und nicht nur für die in DE gelten. Darauf hat DE aber nur einen sehr begrenzten Einfluss.
    Die Sorge, dass DE zahlt und zahlt und wenig bis fast gar nichts erreicht, ist nicht unbegründet.
    Bisher war die Euro-Rettungspolitik von DE eine einzige Kette von nicht eingehaltenen Zusagen in Richtung der Wähler. Vertrauen erwächst daraus leider nicht.
    Solange die EU-Staaten Schulden über Schulden machen, sind sie von den Kapitalgebern abhängig. Stufen die Kapitalgeber diese Politik als seriös ein, fallen die Zinsen, im umgekehrten Fall steigen die Zinsen. Dann ist auch Draghi mit seinem Latein am Ende.
    Die Frage bleibt im Raum stehen, ob Draghi nicht bereits sein Mandat überdehnt hat.

    Tippfehler in die Tonne treten

  11. Unser Wirtschaftssystem, der Kapitalismus in dieser
    Form geht genau so kaputt wie der Kommunismus.
    Er basiert auf unendliches Wachstum, und das gibt es nur in der Medizin, nämlich beim Krebs und der
    führt meistens zum Tode.

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