… und ich dachte: Student erschießen geht gar nicht! Von Ursula Eisenberg . 1965 ging ich zum Studium von Kassel nach West-Berlin. Warum Berlin? Mich lockte die doppelte Grenze zwischen meiner Familie und mir. Wir waren sieben Kinder, fünf Jungen, zwei Mädchen. Ich genau in der Mitte – ein Nichts.
Kategorie: Gastbeiträge
Das Bundesverfassungsgericht hat kürzlich das existierende Modell zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bestätigt: Der Rundfunkbeitrag ist verfassungsgemäß und größtenteils gerecht. Pro Haushalt 17,50 Euro darf und muss den Deutschen ihr System unabhängiger Medien also wert sein. Für Zweitwohnungen muss nun nicht noch einmal bezahlt werden; das ist aber auch schon
„Es gibt keine Migrationskrise“, schreibt FR-Autor Arno Widmann in seinem Leitartikel „Es geht um Rassismus„. Weiter: „Das Problem sind nicht die Flüchtenden, sondern ein Europa, in dem die Rechten das Sagen haben“. Wir stellen die falschen Fragen, wir kümmern uns um Nebensächliches. Bei den Auseinandersetzungen zwischen CDU und CSU ging
Lebenslang für Beate Zschäpe wegen mehrfachen Mordes und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Das Gericht stellte die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist der NSU-Prozess zu Ende, der die Bundesrepublik jahrelang in Atem hielt. In seinem Gefolge blieb so manche Unklarheit unklar, insbesondere was die Verwicklung der Sicherheitsbehörden in
Viele FR-Leserinnen und -Leser sind beunruhigt und auf der Suche nach Antworten auf die offenen Fragen unserer Zeit. Darunter steht diese an erster Stelle: Warum erstarkt der Nationalismus? Und das auch noch weltweit, wie es scheint. Allen zivilisatorischen Fortschritten zum Trotz – oder deswegen? – scheinen sich viele Menschen nicht
Ein Aufbruch nach langen Jahren der Lähmung Von Peter Boettel . Ich war zu dieser Zeit noch Schüler der 12./13. Klasse, damals hieß es noch Unter- bzw. Oberprima. Obwohl in der Provinz lebend, war ich politisch interessiert. In der Schule war ich Vorsitzender einer politischen Arbeitsgemeinschaft und organisierte Diskussionsveranstaltungen mit
Die Bundesrepublik, so scheint es zumindest, erlebt derzeit einen Rechtsruck. 50 Jahre nach 1968 ist Nationalismus wieder salonfähig, als wäre er eine Lösung. Die Frage ist, was eine solche „Rückbesinnung“ tatsächlich an Lösungen für gegenwärtige Probleme brächte – denn es war noch nie richtig oder klug, auf Probleme der Zukunft
Es gibt eine Debatte über das Vermächtnis des legendären Juristen Fritz Bauer, der wie kein anderer für die juristische Aufarbeitung der NS-Vergangenheit Deutschlands gearbeitet hat. „Mit seinem Namen und Wirken als Generalstaatsanwalt in Hessen verbinden sich die Entführung Adolf Eichmanns nach Israel, die positive Neubewertung der Widerstandskämpfer des 20. Juli
Hier kommt ein längerer Leserbrief von Klaus Philipp Mertens aus Frankfurt, den ich im Print-Leserforum nur stark gekürzt veröffentlichen konnte. Herr Mertens macht darin klar, dass er von der demokratischen Linken erwartet, sie möge sich endlich gegen den Rechtsruck der Bundesrepublik stemmen. Wie schon oft in solchen Fällen veröffentliche ich
Frontaler Angriff auf die herrschende Theologie Von Friedrich Gehring . Mein 1968 zog sich von 1967 bis 1972 hin. Es begann, als ich aus Protest gegen die Erschießung von Benno Ohnesorg erstmals zu einer Demo auf die Straße ging. Es wurde mir schlagartig klar, dass ich in einem anderen Staat
Die Flüchtlingspolitik spaltet Deutschland, spaltet die Regierungskoalition, spaltet aber auch die zweitgrößte Oppositionspartei, die Linke. Die Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger vertreten ein Konzept der offenen Grenze ganz im Sinne des Prinzips der Solidarität mit Menschen, die Hilfe brauchen. Die Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht tritt dafür ein, die Migration zu
Demokratie und Religion – passt das zusammen? Es wird derzeit viel über unsere angeblich christlich-jüdische Leitkultur gesprochen, nicht jedoch über unsere republikanische oder demokratische Leitkultur oder über die Werte, die unter anderem aus unserem Grundgesetz resultieren. Die Versicherung, dass unsere Kultur religiöse Wurzeln hat, scheint wichtig zu sein, als sei diese
In der Zeit des „great wide open“ bot das Leben grenzenlos Möglichkeiten Von Frank Becker . Die wichtigsten Jahre meiner persönlichen Entwicklung fielen zusammen mit der Phase des Aufbegehrens von Teilen der Jugend in der ganzen Welt gegen verkrustete, einengende Zustände und Ungerechtigkeit. Ein glückliches zeitliches Zusammentreffen für mich. Ein
Wir diskutieren das Thema „Die SPD versucht, aus ihren Fehlern zu lernen“ zwar schon an anderer Stelle hier im FR-Blog. Trotzdem mache ich es hier noch einmal auf, angestoßen durch den folgenden langen Leserbrief von Manfred Alberti aus Wuppertal, für den ich im Print-Leserforum nicht genug Platz hatte, so dass
Wie beeinflusst der Aufbruch von damals unsere Gegenwart? Von Herbert Messer . Was zu “dem 1968“ führte, wird durchaus unterschiedlich gewertet und aus persönlicher Sicht durch Ereignisse und Entwicklungen unterschiedlich gesehen. Die Ursachen liegen in Jahren zuvor. Im Vietnam-Krieg der US-Amerikaner? Den Protesten dagegen in USA und bei uns? Im
Was ist für Sie Heimat? Wollen Sie drüber reden? Es gäbe gute Gründe, dies nicht zu tun, denn die Debatte über Heimat ist eine, die uns von den neuen Konservativen aufgezwungen wird. Ich bin ehrlich: Ich bräuchte sie nicht, diese Debatte. Gerade aus Frankreich zurückgekehrt, mit vielen frischen Bildern aus
200ster Geburtstag von Karl Marx. Dem Gedenken merkt man an, wie ambivalent die Welt dem großer Denker und Ökonomen verbunden ist. Der Kommunismus-Forscher Gerd Koenen würdigt den „Seismologen der modernen Welt“ in seinem FR-Artikel „Ein kapitaler Zweifler„. Dazu der folgende, sehr lange Leserbrief von Hugo Rollny aus Nussloch, von dem
Die Kopftuchdebatte ist von der Startseite des FR-Blogs gerutscht. Schade; dabei wurde gerade begonnen, ernsthaft über Lösungen zu diskutieren. Ich hole sie daher aus dem Hintergrund des Bloggeschehens wieder hervor und ermögliche die Fortführung anhand zweier zuletzt geposteter Kommentare. Andere KommentatorInnen mögen sich dadurch bitte nicht herabgesetzt fühlen. Es sind
Missstände in der Entwicklungshilfe Von Hans-Jürgen Gratz . Aus einer weitgehend unpolitischen bürgerlichen Familie und mit Hochschulabschluss war ich politisch völlig unbedarft, als ich 1967 meinen ersten Job bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau begann. Dort lernte ich in der Abteilung für Entwicklungsbanken schnell, dass die deutsche Kapitlahilfe zu etwa 70
Bildung für die unteren sozialen Schichten Von Birgit Krüger . 1968 war ich dreizehn Jahre alt, Arbeiterkind. Ich ging zur Realschule und hatte nur beste Noten, Schule machte mir sehr viel Spaß und ich sog alles wissbegierig auf, eine Streberin. Alle aus dem Jahrgang, die 1971 Mittlere Reife machten, bekamen