Bildung für die unteren sozialen Schichten Von Birgit Krüger . 1968 war ich dreizehn Jahre alt, Arbeiterkind. Ich ging zur Realschule und hatte nur beste Noten, Schule machte mir sehr viel Spaß und ich sog alles wissbegierig auf, eine Streberin. Alle aus dem Jahrgang, die 1971 Mittlere Reife machten, bekamen
Kategorie: 1968
Wie war Ihr 1968? Das fragten wir die FR-Leserinnen und -Leser, deren 68er-Berichte und -Erzählungen nun in dieser Kategorie abgelegt sind.
Die rote Tischdecke des Studentenpfarrers Von Gaby Raab . Am 22. 10. 1968 habe ich als neue Studentin in Mainz den SDS im dortigen Club Voltaire gesucht und seine Mitglieder und andere Linke bei der Semenstereröffnungsparty der Evangelischen Studentengemeinde/ESG gefunden… Von dort wurde dann kurz darauf auch die erste Demonstration,
Die Präsidentin im braunen Hosenanzug Von Gaby Friesel . Die 68er Jahre erlebte ich in Kiel. Ich war Mitglied im SDS und arbeitete in verschiedenen Universitätsgremien mit. 1969 wurde ich zur Präsidentin des Studentenparlaments gewählt. Rektor war damals Prof. Weisbecker, der mit Eugen Kogon („Der SS-Staat“) im KZ Buchenwald eingesperrt
Der Funke sprang auf die Provinz über Von Christa Hengsbach . „Hinter Klostermauern woll`n wir nicht versauern!“ So skandieren wir, Schülerinnen des Mädchengymnasiums der Armen Schulschwestern von unserer lieben Frau, v.u.l.F., anlässlich der ersten Demonstration im Sauerland. Angeleitet durch die Gruppe: „Kritischer Katholizismus“ und älteren Freunden, die bereits Studenten sind.
Wenn die Spießer etwas nicht gut fanden, war es gut für mich Von Hanswerner Kruse . 1963 als Hauptschüler mit fünfzehn in die Mechanikerlehre in Wilhelmshaven.. Ich habe noch den Ölgestank der düsteren Fabrikhallen in der Nase, die entwürdigende Anmache der Ausbilder in den Ohren: „Du Kloake!“ Sinnlose Löcher bohren,
Auf dem Weg der vielen kleinen Schritte Von Hanne Strack . Das Jahr 1968 steht für mich nicht herausgehoben aus vielen anderen als das besondere Jahr meines revolutionären Aufbegehrens. Es ist vielmehr der Beginn einer Bewusstseinsbildung, einer Geschichte der Weiterentwicklung bis ins heutige 2018 und hoffentlich darüber hinaus. In dieser
Damenbinden gegen Tränengas Von Werner Engelmann . 10- Mai 1968: Paris, Rue Gay Lussac. Barrikaden. Polizeikordons beiderseits der Straße, Schild an Schild. Und ich plötzlich mittendrin! Wie ich dazu kam? Ich weiß es nicht. Vielleicht nur aus Interesse. Bewegt von dem, was andere bewegt. Sehr rational war das alles nicht,
Weil ich zu leben begonnen hatte Von Dagmar Scherf . Alle Alt-Achtundsechziger und –innen, die ich kenne, wuchsen bereits in der Schule, spätestens aber während des Studiums allmählich in die Bewegung hinein. Und die meisten mussten sich dabei mehr oder weniger heftig mit den Eltern auseinandersetzen. Bei mir lief das
Den revolutionären Ideen fehlte die Basis in den Massen Von Klaus-Philipp Mertens . „Waren Sie auch ein 68er?“ wurde und werde ich häufig gefragt. „Eigentlich nicht“, antworte ich dann. „Denn ich beteiligte mich bereits ab dem Frühjahr 1966 an den politischen Protesten von Schülern, Studenten und Lehrlingen sowie an Demonstrationen
Jeder fühlte sich als Teil des Aufbruchs* Von Gabriele Schreib . Barbara blättert weiter in dem kleinen roten Tagebuch. „Wie eine echte Mao-Bibel!“, schmunzelt sie in sich hinein. Da findet sie den nächsten Eintrag: Am 10. Januar 1968 gibt es dann eine weitere Großdemonstration, an der sie ebenfalls teilnimmt. Es
Im Dauerlauf zur Societäts-Druckerei ins Gallusviertel Von Dieter Hooge . Ich bin 1943 in der Nähe von Münster in Westfalen geboren. Aufgewachsen bin ich in einer Kleinstadt nams Lienen am Teutoburger Wald. Nach Hauptschule und Maschinenschlosser-Ausbildung und aktiver ehrenamtlicher Tätigkeit in der IG Metall kam ich 1966 nach Frankfurt an
„Benda, wir kommen!“ Von Paul R. Woods Ach ja, 1968… im Januar dieses Jahres wurde ich 23 Jahre alt. Für mich persönlich war 1968 so: Januar 1968 – Umwandlung des „Club Elan“ (linkes Jugendmagazin) in die Kölner Gruppe der SDAJ (Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend), womit alle Abonnenten zu Gründungsmitgliedern
Auf den Fluren entbrannten heiße Diskussionen Von Brigitte Ernst . Nicht nur das Jahr 1968, das stellvertretend für die sich über mehrere Jahre hinziehende Studentenbewegung genannt wird, sondern meine gesamte Studienzeit von 1966 bis 1971 an der Frankfurter Johann-Wolfgang-Goethe-Universität hat mich in unvergleichlicher Weise geprägt. Sie begleitete meine Ablösung vom
Mein politisches Bewusstsein wurde geprägt und geschärft Von Manfred Kirsch . Wenn ich an 68 denke, fallen mir, damals 13 Jahre alt, aber schon politisch sehr interessiert und engagiert, vor allem zwei Daten ein, die für mein weiteres politisches Engagement prägend waren. Ein drittes Datum war bereits der 2. Juni
. Ich ließ die rappelkurzen blondgefärbten Jean-Seberg-Haare wachsen Von Chris Hauf . Sie hat die Welt abbestellt. Nach Phasen für die Süddeutsche, sehr kurz einmal die WAZ, hat sie sich für diese Zeitung mit der grünen Schrift, die Frankfurter Rundschau entschieden, ohne ihren versorgenden Alleinverdiener zu fragen, aber das war
Die einsamste Zeit meines Lebens, die politischste Zeit meines Lebens Von Henning Schramm . Frankfurt wirkte wie ein Kulturschock auf mich, stellte fast eine Art Gegenwelt dar. Kein Vergleich zu Mainz, der zugänglichen und behäbigen Stadt. Ich empfand Frankfurt als hektisch, verwirrend, undurchsichtig, politisiert, unpersönlich, kalt. Auf einfühlende Hilfe, auf
Eine Nacht unter einer Seinebrücke Von Jürgen Malyssek . 1968 war ich noch kein Student. Erst paar Jahre später. Ich arbeitete noch in einer Zeitschriften-Druckerei in Wiesbaden als Schriftsetzer (im Bleisatz). Auch im Betrieb war eine Stimmungsänderung zu spüren (zwischen alt und jung). Die gesellschaftlichen Unruhen gingen nicht spurlos an
Dabei und nicht dabei – ein skeptischer Sympathisant Von Gerhard Dotzauer . A November 1967: Das Volkstheater Rostock ist anlässlich des 50 Jahrestages der Großen sozialistischen Oktoberrevolution aus der DDR zu einer Tournee in die BRD gekommen und gastiert mit der Revue „50 Rote Nelken“ im großen Saal des Zoo-Gesellschaftshauses.
Ich hatte eigentlich nur Uschi Obermeier im Blick Von Matthias Aupperle . Im September 1968 wurde ich vierzehn Jahre alt. 1968 war das Jahr, in dem ich anfing, mich für Politik zu interessieren. Schon morgens, beim Frühstück, stritt ich mich deshalb mit meinem Bruder um die Zeitung. Ich wuchs in