Blattkritik vom 12. März 2010

Ich hatte Euch, liebe Blog-Userinnen und -User, und Sie, liebe Leserinnen und Leser, zur FR-Blattkritik eingeladen. Das Ergebnis ist außerordentlich erfreulich: 170 Wortmeldungen von rund 135 Leserinnen und Lesern gingen bei mir ein, per Mail, Brief, Fax und Blog. Es gab viel Lob und noch mehr Kritik. Von Ausnahmen abgesehen, zeigt sich auch die Kritik übende Leserschaft grundsätzlich zufrieden mit der FR, möchte aber, dass ihre Zeitung noch besser wird. Hier kommt das Protokoll dieser Kritikrunde, in dem ich die Kritik zusammenfasse. Dieses Protokoll wurde der gesamten Redaktion zugesandt, die Inhalte habe ich der Redaktionskonferenz vorgetragen. Außerdem wurde das Schwarze Brett „Leser schreiben der FR“ mit den Zuschriften zugepflastert. Ich beschränke mich bei der Wiedergabe hier überwiegend auf die kritischen Stimmen. Reaktionen der Redaktion sind nicht enthalten, sie ist aber angesichts dieser konstruktiven und differenzierten Kritik überrascht.

Blattkritik der FR-Leserinnen und -Leser

(1. bis 11. März)

Formale Kritik

Die Teilbarkeit ist nicht immer gewährleistet. Die FR sei „familienfeindlich“. Die Wirtschaft sollte immer auf einer rechten Seite beginnen, so dass die Teilbarkeit gewährleistet sei. Umstritten sind die Pseudo-Panoramaseiten, insbesondere wenn der Schnitt direkt durch Gesichter geht (Wirtschaft vom 10.3., S. 14/15). Schmuckbilder sind Platzverschwendung auf Kosten der Inhalte. Beispiele: Opel-Kekse (Wirtschaft 3.3.), Kölner Stadtarchiv (3.3.). Die Zahl der Stimmen, die die Bilder generell zu groß finden, ist seit 2007 allerdings deutlich geschrumpft. Bezüglich der Schlagzeilen gibt es verschiedene Meinungen. Manche Leser goutieren die FR-Ideen („pfiffig, oft mit unerwarteten Verknüpfungen“, Beispiel: „Tiefgelbe Jeanne d’Acker“, „Second Hemd in Kenia“). Anderen sind die FR-Überschriften zu reißerisch („Papstbruder schlug zu“). Überschriften sollten wiedergeben, was der Text sagt. Bei „Massaker in Nigeria“ (9.3.) sei das nicht der Fall: „Muslimische Angreifer überfallen …“ Der Text sagt, dass es sich nicht um einen Religions-, sondern um einen Verteilungskonflikt handelt. Titelseite: Die Titelseite wird überwiegend gelobt  (z.B. 11.3.)

Inhaltliche Kritik – viel Kleinteiliges

Thema des Tages: Griechenland-Doppelseite (2.3.) erklärt nicht, wie das Wetten mit den CDS funktioniert. Ein Blog-User: „Der gesamte Artikel erzeugte bei mir zweierlei: a) Verwirrung b) die Erkenntnis, dass zum Herumhacken auf mysteriösen ‚Spekulanten‘ nicht viel gehört.“ Wie die Wetten laufen, erklärt Markus Sievers in der Wirtschaft vom 10.3.; so ein Text hätte am 2.3. auf das Tagesthema gehört.

Oscar-Doppelseite: eine glatte Fehlleistung. Zwei intellektuelle Elaborate, während die eigentlich guten, süffigen Texte im Feuilleton versteckt wurden.

Politik: Zum Text „Dienstreise oder Betriebsausflug“ (9.3.): Ein Blog-User bemängelt, dass die Größe der Delegation, die Westerwelle begleitet, nicht genannt wird. „So kann man die Zahl der Leute, die sich möglicherweise mit Spenden eingekauft haben, nicht in Beziehung setzen zum Gesamtumfang der Delegation.“

Mutmaßliche Steuersünder werden in der FR häufig einfach als Steuersünder bezeichnet. „Es gilt die Unschuldsvermutung.“

Überflüssig: Reis‘ Parteitag, Kocks, Korfmann.

Gut: Berichterstattung über die Missbräuche; Mely Kiyak; investigative Texte (Steuerfahnder, Wolski).

Einigen Lesern ist die politische Berichterstattung zu wenig umfangreich.

Die Dokumentation wird von mehreren vermisst.

Die Ankündigung (2007), jeden Tag eine Seite „für die erzählte Geschichte“ zu bieten, wurde nicht eingelöst.

Es gibt keine Berichterstattung zu Frauenthemen mehr (außer Mode).

Eine Leserin bemängelt, dass die FR Themen zu schnell aus dem Blick verliert. Beispiel: die Ölverschmutzung des Po. „Hat sie nun die Adria erreicht?“

Wissen und Bildung: „Winziges Kraftwerk“ (9.3.) präsentiert eine Brennstoffzelle im Chipformat. Woher bezieht die den Brennstoff? Ein Tankbehälter ist nicht zu sehen, im Bildtext wird’s nicht erklärt. Ein Leser: „Gegackert und kein Ei gelegt.“

Wirtschaft: Keine Wortmeldungen außer zwei von Bronski provozierten Blogbeiträgen. Allerdings merkte ein Leser an, dass die FR doch mal den Kohlendioxid-Ausstoss bei der Kfz-Produktion thematisieren solle – was wir gerade an diesem Tag taten.

Panorama/Magazin: Panorama kommt bei den Leuten überwiegend an, nicht aber die letzte Seite. Wird als überdimensionierte Berichterstattung über „sogenannte Prominente“ kritisiert. Insbesondere Berichterstattung über Adlige wird kritisch gesehen, auch wenn sie ironisch unterfüttert ist: „Da muss einer doch glauben, dass es den Adel immer noch gibt.“ Adel sei in Deutschland abgeschafft. Und: „Wer ist Lady Gaga?“

Das „Griechenland-Bashing“ vom 5. März war überflüssig („wirklich geistlose Satire im Stil der TV-Deppen-Comedy“).

Cartoon: kommt nicht an.

Bronski: Obwohl häufig tendenziös, wird die Seite viel gelesen und als Regulativ zur übrigen Berichterstattung angesehen.

Sport: Mehrfach gelobt, aber zum Weltfrauentag eine Überschrift „Babywunsch einer Spätgebärenden“? „Realsatire vom allerfeinsten“, schreibt ein Leser. „Schlechtes Timing.“ Ein anderer Leser zu Sport und Frauentag: „1. Bundesliga Männer 9 Seiten. 1. Bundesliga Frauen Seite 10 unten links weniger als 30 Quadratzentimeter“. Mehrere Leser finden den Sportteil zu fußballlastig und wünschen sich beispielsweise auch Rollhockey. Einer, der auch Süddeutsche-Abonnent ist, empfindet den FR-Sport als den besten in der Republik.

Feuilleton: Theaterkritiken aus Lyon oder Zürich interessieren nicht. Ein Leser schlägt vor, nur positive Kritiken zu bringen, also Veranstaltungen zu übergehen, über die sich nichts Positives sagen lässt. Ein anderer meint, es wäre gut, die Rezensionen zusammenzufassen, statt lange Einzelbesprechungen zu bringen. Ein Leser schreibt, dass das FR-Feuilleton ihn nicht berührt, obwohl Feuilleton generell ihn interessiert. Kinokritiken: immer lesenswert.

Medien/Fernsehprogramm: Eigene Besprechungen, insbesondere von Judith von Sternburg, werden vermisst. „Warum“, fragt ein Leser, „muss die Rundschau jede Woche ein Journal drucken, obwohl das Fernsehprogramm jeden Tag ausführlich in der Zeitung ist?“ Eine Leserin vermisst die VPS-Angaben.

Region: „Zu wenig zum leben und zu viel zum sterben.“ Hessenseiten bringen nichts vom „normalen Leben“ „Will man mehr wissen, jenseits von ‚Was ist passiert‘,“ sei man mit der FR nicht gut bedient. Es fehle der Biss. Eine Leserin vermisst „eine kritische Haltung gegenüber den Lokalmatadoren besonders im Main-Kinzig-Kreis.“ Aus den ländlichen Bereichen des Wetteraukreises werde kaum noch berichtet, moniert ein Leser. Darmstadt: Dürftiger Lokalteil unter Regionalblattniveau.

Stadt: „Engagierte Redakteurinnen und Redakteure setzen sich für ihre Stadt ein, locker aber dennoch ernsthaft“. Allerdings wirkt der Lokalteil optisch unruhig wegen der Werbung. Leider viele Fehler, so 10.3. S. F18: Deutsche Bank in Bockenheim? Vermisst wird jegliche Hintergrundberichterstattung über die trotz schlechter Erfahrungen geplanten PPPs (Schulen, Brückenrenovierung).

Veranstaltungskalender: Häufig fehlerhaft. Das Filmtheater Valentin in Höchst fehlt (5.3.). 3.3.: „Innige Beziehung“ fand nicht in der Box, sondern im Großen Haus statt. Karten-Center Bockenheim, Adalbertstr. 11 gibt es seit einem Jahr nicht mehr.

FR-mobil: Bietet nur Autofahrern etwas, nicht aber Radfahrern. Bevorzugung großer Autos. Unsinnig: Der Porsche mit 500 PS, der angeblich mit drei Litern Sprit auskommen soll. Ökologisches Profil der FR?

Reiseteil: Langweilig, „les ich nicht mehr“!

Rechtschreibung und Fehler

Häufigster Kritikpunkt. Wörter werden vergessen oder sind zu viel. Redigierfehler wie „Dann sitzt neben dem Minister Hahn der frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin auf dem Podium sitzt“. Die Verwendung von „dasselbe“ und „das gleiche“. „ß“ in Versalien wird „SS“ geschrieben. Auch die Anglizismen ziehen wiederholt Kritik auf sich. Die vielen Korrekturen im Sorry wirken peinlich. Ein Leser schreibt: „Ich möchte Artikel lesen, die beim Erscheinen schon richtig sind und nicht erst durch ein nachträgliches Sorry dazu werden.“

Anregungen

Die FR sollte als Leserservice Anlaufstellen für Missbrauchsopfer benennen. Das aktuelle Fernsehprogramm sollte leicht herausnehmbar sein (wie die – echte – Panoramaseite). Statt der Promi-Berichte auf der letzten Seite sollte die FR über Promis berichten, von denen man schon länger nichts gehört hat (Cleo Kretschmer). Ein Leser wünscht die Thematisierung der Alimentation der Kirchen durch den Staat. Leser wünschen sich positive Nachrichten, z.B. Texte über Menschen in Deutschland, die Gutes tun, Berichterstattung über Tabaktote und Todesstrafen. Ein Leser: „Schreiben Sie nicht von der Pharma-Industrie ab!“ (Stichworte Schweinegrippe, Impfungen.) Jean Ziegler regelmäßig in der FR wäre fein. Eine Leserin wünscht sich wieder eine Rubrik „Recht“ mit aktuellen Urteilen und Gesetzesänderungen. Mehr Wissenschaft, auch Geistes- und Sozialwissenschaften. Täglich Leserbriefe.

Besonders hervorheben möchte ich folgende konstruktive Leserstimmen mit (nach Bronskis subjektiver Wertung) interessanten Vorschlägen.

Dennis Heißler schreibt: „Keine Wissenschaftsdisziplin kommt heute ohne kybernetische Denkansätze aus, mit einer Ausnahme, den Wirtschaftswissenschaften. Über dieses Thema möchte ich am liebsten jeden Tag etwas lesen, denn wenn wir (alle) die Wachstumsspirale nicht verlassen, werden wir (alle) schnell und sicher in der Hölle landen, und dazu muss uns noch nicht einmal der Teufel holen.“ Also: unbegrenztes Wirtschaftswachstum?

Wolfgang Fladung wünscht ebenfalls, dass die FR Alternativen aufzeigt: „In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Was läuft falsch und warum? Wie kommen wir von unserem deutschen Kirchturmdenken, unserer euro-zentristischen Welt weg und begreifen endlich den Eine-Welt-Charakter unseres Daseins“?

Frerk Meyer: „Warum wählen die Leute immer wieder die Skandalos, im vollen Wissen um deren Unanständigkeit? Die FR hat doch immer mal wieder zumindest versucht, das Wahlverhalten der Italiener zu verstehen. Also warum nicht auch bei uns ansetzen?“

Matthias Borck-Elsner: „Lasst übers Jahr die 52 besten Artikel durch die Leser aussuchen und sucht selbst 52 beste heraus. Erstellt daraus eine Sonderausgabe zum Jahresabschluss mit dem Datum 32.12. Zeigt einfach mal euer ganzes Können abseits vom Tagesgeschäft und produziert eine Zeitung, die man nicht wegwerfen mag.“

Fazit

Grob zusammengefasst wollen die Leserinnen und Leser, dass die FR

  • – genauer wird und Fehler vermeidet (inhaltliche ebenso wie grammatikalische)
  • – sich jenseits vom Tagesgeschäft mit Fragen der Zukunft befasst

Glückwünsche gab es dafür, dass die FR zuletzt häufiger in der Tagesschau zitiert wurde.

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25 Kommentare zu “Blattkritik vom 12. März 2010

  1. Lieber Bronski,

    eine wichtige Auswertung, die sicherlich die FR konstruktiv verändern wird.

    Eins möchte ich akzentuieren, und eins möchte ich ergänzen:

    1. Die veröffentlichten Fotos sind m. E. deutlich zu groß. Schwarz-weiß mit viel Text (wie auf der Kommentarseite) ist immer eine Erholung.

    2. Überhaupt großen Respekt für die Kommentarseite. Hier wird nachgedacht, und man/frau kommt zum Nachdenken. Ein Gewinn ist immer auch die Karikatur!

    Mit besten Grüßen:

    G. Schendel

  2. Hallo Bronski!

    Auf der Leserbriefseite wird heute der Link „frblog.de/blattkritik“ angeführt, dieser führt jedoch noch zur alten Blattkritik von 2007. Der richtige Link wäre „frblog.de/blattkritik-2“.

    Viele Grüße,

    Markus

  3. Lieber Herr Bronski,

    man sieht, Ihr Aufruf war recht sinnvoll. Er sollte in einem halben Jahr wiederholt werden.

    Sie hatten mit mir ja Glück. Über die Seiten, die ich Humbug finde, z.B. die letzte wollte ich erst garnicht schreiben. Denke beim Blick darauf, die wollen neue Jugendleser finden. Gibt ja noch mehr zu tun, also täglich Leserbriefe zu schreiben.

    Und auch bei der Wirtschaftsbericht-
    erstattung nehme ich die FR nun wahrlich nicht wirklich ernst.

    Ein Bild auf zwei Seiten finde ich richtig unangenehm.

    Aber es gab ja genügend Kritik auch ohne mich: es kann alles nur besser werden – und auch der Frühling versucht auf unserem Balkon bereits zu kommen.

    Mit freundlichen Grüßen in langjähriger Verbundenheit

    Giordano

  4. Danke für die Mühe, die Leserschaft umfangreich zu befragen. Da wir schrieben, ohne den Aufruf zu kennen, noch ein paar Anmerkungen:

    Fernsehprogramm: Wäre schön, wenn soweit möglich Altersempfehlungen dabei wären, FSK oder andere.

    Überschriften: Überwiegend pfiffig, einladend und sinnreich.

    Rechtschreibfehler: Manchmal zu viele (z.B. 2-3 auf der letzten Seite)

    Und: Viel Spaß beim Suchen eines neuen (besseren) Cartoons!

    Gruß, Atti Carlotta.

  5. „Reaktionen der Redaktion sind nicht enthalten, sie ist aber angesichts dieser konstruktiven und differenzierten Kritik überrascht.“

    Das ist doch ‚mal etwas Positives

    meint mit freundlichen Grüßen

    Giordano

    P.S. Aber es sei Euch zugestanden, es ist wie beim Pfarrer in der Kirche (der Imam hat’s da leichter): er kann heute niemals mehr alle befriedigen mit seiner Predigt!

  6. Hallo FR-Team,

    danke für die Möglichkeit zur konstruktiven Kritik.
    Gut und wichtig finde ich die diversen Storys, bei denen die FR „dran“ bleibt und damit die Gesellschaft verändert.
    Die Karikatur ist oft schon den Kauf der Zeitung wert. Allerdings vermisse ich den samstäglichen Retro-Comic von 2009.
    Überflüssig finde ich Sport, (diesen) Cartoon, Reise, Theaterbesprechungen von Theatern in sonstwo, Opernbesprechungen, Finanzen, JournalPlaner.
    Schädlich finde ich Mobil, Inserate von Fluggesellschaften. Unkritische Artikel über Kartbahnen (13.3., R9) (vor allem konterkariert sie die Schwerpunktseite über Lärm in der selben Ausgabe).
    Das ePaper ist besser geworden, man kommt schnell zum gewünschten Artikel.
    Regional (R3): Viel zu viel Frankfurt. Ich bin nicht an den Details der Diskussion über U5-Höherlegung oder Altstadtwiederaufbau interessiert.
    Darmstadt ist seit Schließung der Lokalredaktion grottenschlecht. Da bietet der Gratis-Onlineteil vom Darmstädter Echo mehr.
    Panorama ist oft eine Wundertüte.
    Mely Kiyak soll bitte wieder über Regionales schreiben.
    Titelseite und Seite 2/3 fast immer super.
    Die Termintipps in „Wissen und Bildung“ bitte mehr aufs Regionale beschränken.
    Nur Mut!
    Martin Huth, 29 Jahre

  7. Gut zu sehen, dass der Cartoon, den ich ziemlich heftig kritisiert habe, auch bei anderen nicht ankommt. Was passiert denn als nächstes in der Redaktion? Werden diese und andere Kritikpunkte mit Aktionsbedarf diskutiert?
    Ich hätte auch vieles Schöne loben können – tut mir jetzt im Nachhinein etwas leid. Also, ich halte die Zeitung in Bezug auf Inhalt und Format für nahezu perfekt. Sie kommt meinem Ideal – dem englischen „Independent“ – näher als jede andere deutsche Tageszeitung in ihrer niveauvollen Mischung aus Information, Unterhaltung und engagiertem Kampagnenjournalismus. Weiter so!

  8. Wenn das mit dem Sport doch klappt -warum nicht auch andere „bücher“ zur Förderung der familienfreundlichen Lesbarkeit?
    Der Cartoon ist -in jetziger Form- verzichtbar, ein Romanabdruck wie früher verleitet zu täglicher -wenn auch manchmal nur auszugsweiser- Lektüre auch anderer Artikel im Blatt.
    Ich persönlich benötige weder Sportberichte noch Fernsehprogramm, wünsche mir, dass die manchmal wirklich peinliche letzte Seite wegfällt/ ersetzt wird, Dokumentation-das war es früher…

  9. Also ich finde die letzte Seite (Magazin) gut!
    Und ich finde auch das Panorama gut!
    Ja, ich finde auch die Sport-Seiten gut!

    Auf keinen dieser Punkte möchte ich verzichten.

    Eva

  10. zu: 52 besten Artikel.

    Sehr gute Idee! Die Ausgabe gehe ich dann auch am Kiosk kaufen.

    Mein Vorschlag: Mely Kiyak über Florian Gerster. (Eine wirklich feine Polemik mit sachlichen Argumenten).

    Außerdem: Dickes Lob an Herrn von Heusinger! Der wird immer besser. (@Bronski: Pass auf den aber auf. Wenn er abhebt, kleiner Schlag auf den Hinterkopf 😉

  11. offensichtlich läßt es sich nicht umsetzen, dass das TV-programm herausnehmbar auf einer doppelseite steht??
    der rechtschreibung würde ich an Ihrer stelle mehr aufmerksamkeit widmen. die lage ist in dieser hinsicht eh etwas verworren und das gedruckte wort kann zur klarheit beitragen.
    frdl gruß (das lob laß ich hier mal weg – es gäbe einiges!!!)

  12. Mir fällt auf, dass das Feuilleton in deiner Zusammenfassung nicht gut weg kommt, lieber Bronski. Ich finde die Arbeit der Feuilleton- Redaktion hier nicht ausreichend gewürdigt. Die Literaturkritiken gefallen mir oft besser als in der Zeit oder der FAZ, die Auswahl der Bücher, über die geschrieben wird, ist eigenständig. Die überregionalen Theater-Kritiken sind für die Menschen lesenswert, die sich grundsätzlich für das Theater interessieren und wissen möchten, was auf den großen Bühnen passiert, z.B. um dort hinzufahren und sich das betreffende Stück anzusehen. Wenn einem der Regisseur bekannt ist oder das Stück, möchte man natürlich auch erfahren, was der Kritiker an der Inszenierung bemängelt. Überregionale Theater-Kritiken gehören zu einer Tageszeitung mit überregionalem Anspruch- sofern dieser noch da ist. Falls nicht schlage ich vor, das Feuilleton gleich zur herausnehmbaren TV-Zeitung umzufunktionieren- mit aufmerksamer Rechtschreibung versteht sich.
    maat

  13. Man kann doch die Wünsche der Leser in 2 Kategorien teilen:

    1. Diejenigen, die die Leser aus eigenem Antrieb schicken

    2. Stellungnahmen, die erbeten werden.

    Bei 1. kann man sich sicher sein, daß ein persönliches Anliegen dahintersteckt, Zustände in der Zeitung wirklich als unerträglich oder hochbeglückend empfunden werden… der Leser hätte ja nicht geschrieben, wenn ihn nicht doch wirklich was bewegt.

    Mit 2. ist das so eine Sache. Wie ernst ist einem das, was man schreibt? Schreibt man z.B., daß überregionale Theaterkritiken dazugehören, weil man selber öfters mal in andere Regionen fährt, um dort Theater zu besuchen, oder doch nur, weil man sich so vorstellt, daß es womöglich Leser gibt, die dies tun, oder man den Eindruck erwecken will, man täte es (was ich bei Ihnen, Frau maat, natürlich ausschließe). Oder regt einen der gelegentliche Rechtschreibfehler wirklich bei der Lektüre so auf, wie beim Schreiben einer Antwort auf Bronskis Bitte um Kritikpunkte?

    Unabhängig von der Fragwürdigkeit der Meldungen vom Typ 2, ergeben weder 1 noch 2 dann am Ende repräsentative Ergebnisse.

    Im Grunde, wie in solchen Produktverbesserungsversuchen eigentlich immer, müsste man ein repräsentatives Lesersample vermittels Tiefeninterviews (NICHT Befragungen!) untersuchen. Wie bei solchen Produktverbesserungsversuchen häufig der Fall, wird es die dafür benötigten beträchtlichen Mittel nicht geben.

    Einen hohen Wert können allerdings Kreativideen wie z.B. „52 Beste Artikel-Ausgabe“ (ohne diese Idee jetzt werten zu wollen) haben. Da bekommen die Kreativen der Zeitung doch den einen oder anderen vielleicht nützlichen Denkanstoß vom Leser.

  14. Tag Herr Bronski *ihm freundlich zunickt*

    wissen se, wenn ich wüßte, daß das nicht wieder so eine Art „Beschäftigungstherapie“ wäre, hätte ich ja auch geschrieben.

    Aber Sie kennen ja die Geschichte mit den „Stadtmenschen“. Ixh bin einmal der Fr auf den Leim gegangen… Ich kenne noch den genauem Wortlaut von Arning *hustet* Deswegen auch kein Follower, weder dort noch dort, noch anderswo.

    Im übrigen wünsche ich mir, daß Arning und die Mies vorher nachdenken, bevor ihre Texte den Leser erreichen. Arning und sein Demokratieverständnis hat schon Seltenheitswert *nach Links deutet* , dann seine Erzählungen in Sachen „Integration“… tolles Vorbild. Tischbabbler. Und Frau Mies mit ihren miesmachenden Männerartikel sollte leise die Küchenflure rauf- und runtergehen. Eine Heidi Klum ist sie nämlich nicht. Da können wir Männer auch anfangen und sie als „voll nervig“ auf dem Markt ausstellen (teeren & federn).

    Es wäre gut, wenn die FR eine Linie hätte, das heißt, was vorne steht, sollte auch für den Regionalteil gelten.

    Hängen sie das bitte an Arnings Büro.

    FRankfurter Abendpost? Ich war so frei. 😉

    Schönen Abend noch, liebe Grüße rü

  15. Ich habe auch noch was nettes 🙂

    Ich war ja neulich im FR-Shop, hab‘ Kartespiele gekauft – 3 Stück. Und da war ein Frankorter Mädchen, schon älter, aber eben aus Frankfurt. So ebbes ist ja Gold wert heutzutage. Und die hat mir bestätigt: Guude wird mit zwei U geschriwwe. Also wenn, dann „iGuude“ auf T-Shirts und Fußmatten. Deswegen habe ich abgelehnt. Was soll denn Goethe von uns denken? Es heißt ja auch: Ei guude (wird laaaaaanggezoooogen), wie? Des ist die Muttersprach, Applehype hin oder her. Des i habbe die eh geklaut von uns.

    Und wer mir was gutes tun will, ich wünsche mir die Frankfurter-Tastatur für den PC aus dem FR-Shop. Die „Nackisch mache“-Taste will ich habbe. Bütte. 😀

    Und dann zum Kaffee keine Hundertwasser-Tasse – bitte, wer ist Hundertwasser? – sondern so ’ne Plaßmann-Tasse, mit so richtig derben Zeichnungen („Unter der Brücke“ etc.). Der Mann ist einfach nur das dicke Plus in der FR.

    *Bronski zuwinkt*

  16. Guten Morgen Herr Bronski 🙂

    Kennen Sie die Geschichte Deutsche Verleger vx. Google? Da geht es dann um die guten Texte der Journalisten, die Google einfach da in der Weltgeschichte verteilt. Auch DuMont mit der FR im Backpack pläßt in das Horn.

    Nun folgendes:

    Ich habe mir wieder so ein Probe-Abo aufschwatzen lassen. Aber auch nur, weil der Kerl was von einer Win-Win-Situation erzählt hat. Gut, wenn die FR daraus was gewinnt, vielleicht sich dadurch irgendwo in einer Tabelle vor die FAZ schiebt, von mir aus.

    Nun kommt’s:
    Ich bin der einzige Stammkunde des Zeitungsfritzen der Morgens mit der FR in der Hand die Grenze überquert. Nun falle ich aus, (nach)mittags liegt die gleiche Anzahl an FR aus, wie morgens – ausgenommen Freitags.

    Jetzt macht mir die FR folgendes Angebot:
    Ein 3-Monat-Abo, nur zwei Monate bezahlen, glaubwe 17 €uro im Monat.

    Wie glaubhaft sind nun Artikel in der FR, die in Richtung „Netzausbeiuter“ gehen, wo beklagt wird, daß niemand im Netz zahlen will, der „gute“ Journalismus so seinen Überlebenskampf führt… Sie kennen die Leier, ne? Wobei wir uns stundenlang streiten können, ob es guter Fachjournalismus ist, wenn mit Andichtungen und Mutmaßungen der Suizid dreier Jugendliche in der FR seinen Niederschlag findet (war eine Übernahme von Köln KSTA).

    Ich habe ja immer gedacht, Print ist wichtig, wäre das Standbein einer jeder Zeitung. Wenn man Google ans Bein pinkelt, dies und das beklagt, obwohl man mit einer popligen Textdatei, die eine Twitter-Zeichenlänge aufweißt, Google an der Teilnahme ausschließen kann, so daß kein DuMont-Verlagsschnipsel mehr im Google-Universum auftaucht, warum wirft man den „guten“ Journalismus quasi zum Fenster raus, dem Grenzgänger mit den Worten vor die Füße: „Kannst fast für lau habbe.“

    Ich habe der Frau von FR das gestern versucht zu erklären. Wenn ich mit der FR in der Hand den Vertreter der Offenbach Post an der Stadtgrenze (nicht die Haltestelle damit gemeint) wissen lasse, ich bin FR-Leser, er soll seinen Spruch stecken lassen, er meint: „Naja, sie können ja nichts dafür“, ich ihm dann nett vermittle: „Grün ist die Hoffnung, blau ist ein Zustand“, dann ist das FR-Präsenz vor Ort zeigen, ohne das die FR nur einen Pfennig dafür zahlen muß. Das täglich… Diskussionen beim Zeitungshändler, der natürlich OP-Leser ist, OFC-Fan auch noch… bin der einige FR-Stammleser, unbeirrbar der Griff nach unten, in die letzte Reihe. Das fällt alles weg, das erreicht kein Abgesandter im OF-Büro der FR. Ich habe der netten Dame am Telefon nun noch nicht die Frage wg. Google gestellt, sie nur gefragt, was hätte ich als Alternative, wenn der „gute“ Journalismus der FR wegen Sparmaßnahmen aus dem Hause DuMont ganz wegbricht? Ich habe sie zwei Mal gefragt, was es für eine Alternative für uns im Raum Frankfurt zur FR gibt. Sie weiß keine. Es gibt auch keine. Über die FNP brauchen wir uns nicht zu unterhalten – gibt’s genug Geschichten – über die FAZ.. naja, nicht jeder hat einen klugen Kopf.

    Ich werde kein Abo abschließen, zumal von bisher 6 Ausgaben 4 angekommen sind, ich will nicht dran schuld sein, wenn das Haus DuMont anfängt hier und da zu radieren.

    Und wer hält das FR-Fähnchen ganz vorne an der Front hoch, wo nie ein Lokalredakteur hinkommt?

    Zum Thema Google habe ich noch eine Anmerkung: Werden eigentlich die Besucher auf der FR-Seite gefragt – gilt auch für diesen Blog, was da im Hintergrund werkelt, damit die FR… Stichwort hier: INFOline, klickverfolgung… etc. Ich weiß, 4000 Seiten benutzen diesen Dienst, der auch mit Google verbunden wird. Mal darüber nachgedacht. Aber was Leser nicht wissen, können sie auch nicht monieren. Gilt auch für die Rubrik „Multimedia“ in der FR 😉

    Entschuldigung des langen Textes, daß ich Sie und Ihren Blog als FR-Couch missbrauchte. Und es gäbe noch so viel zu erzählen. Die FR bewegt nun einmal.

    Bin wieder unterwegs. Schönen Tag, schöne Zeit, bis zur nächsten Heimkehr, cu rü

  17. Kritik an der Berichterstattung aus der Bundestagsdebatte. Alle Parteien, die für die Sozialdumping-Gesetze in den letzten jahren verantwortlich waren, werden zitiert. Was jedoch die Linke in die Debatte einbringt, wird wohlweislich verschwiegen. Diese Art Totschweigen ist ganz schlechter Journalismus oder Unvermögen. Ich will das nicht beurteilen. Aber bemerkt habe ich solches durchaus. Da erwarte ich eigentlich mehr!

  18. Sehr geehrter Bronski,

    ich habe die FR neu abonniert. Ich wüsste gerne von Ihnen, was ein „Blog“ ist, ein „Trackback“ und „RSS Feed“. Wenn Sie jetzt glauben, ich könnte kein Englisch und das sei der Grund für meine Fragen, irren Sie aber, denn ich spreche und schreibe SEHR GUT Englisch, das ich auch als freiberufliche Dozentin unterrichte. (Habe längere Zeit in Südafrika gelebt.) Trotzdem ärgern mich die Anglizismen; bitte erläutern, sonst bestelle ich die Zeitung wieder ab. Danke.

    MfG D. Roseblade

  19. Hallo Frau Roseblade,

    die von Ihnen genannten Begriffe sind keine Anglizismen im von Ihnen kritisierten Sinn, denn es gibt dafür keine deutschen Wörter.

    Das Wort Blog ist die Kurzform von Weblog und bezeichnet ein Online-Tagebuch, jedenfalls nach der ursprünglichen Bedeutung. Inzwischen sind Blogs vielfach Diskussionsforen.

    Zu den Begriffen Trackback und RSS-Feed verweise ich auf die Erläuterungen bei Wikipedia – hier und hier.

    Alle diese Begriffe beziehen sich auf Online-Phänomene. Mit Print-Zeitungen haben sie nichts zu tun. Es wäre schade, wenn Sie deswegen Ihr Abo wieder abbestellen würden.

  20. Sehr geehrter Herr Bronski,
    da freut man sich schon, wenn die Kritik aufgenommen wird, wenn sie allerdings als das Gegenteil vom Gemeinten verstanden wird, ist es nicht so schön, muss man sich besser ausdrücken. Ich vermisse „Zeit und Bild“, die eine Seite mehr, die eine Seite weniger. Zu diesen weniger vermissten Seiten gehört die Seite „Frau und Gesellschaft“, die immer nach folgendem Prinzip funktionierte: Aus einem einzigen Fall wird eine Theorie konstruiert, die dann an einem zweiten und dritten Fall erklärt wird. Keine Reflexion über Repräsentativität, im Gegensatz zum Anspruch völlig unwissenschaftlich. Anders waren nur die unsäglichen Modeseiten. Auf diese können Alle verzichten! Aber ausgerechnet die sind gebleiben! Weg damit! Nur schwer verzichten können wir auf die anderen Seiten von „Zeit und Bild“! Her mit den großen langen Artikeln, her mit den kleinen Dingen wie den Polaroid-Portraits von John Berger! Und die Frauen? Die sind wie die Männer Teil der Gesellschaft und brauchen genau wie diese eine spezielle Seite.
    Mit feundlichen Grüßen
    J. Steil

  21. Hallo Bronski,

    ich finde es immer sehr ärgerlich, wenn besonders tendenziöse Artikel in der FR nicht mit Kommentarfunktion ausgestattet sind.
    Ein Beispiel ist der Artikel „Die Meinungsstarke“ zum Tod von Elisabeth Noelle-Neumann.
    Aus lauter Ärger werde ich meinen Leserbrief, den ich Ihnen bereits zugesendet habe, der aber vermutlich eh nicht abgedruckt würde, jetzt hier ab:
    Im Artikel „Die Meinungsstarke“ von Harry Nutt steht über die verstorbene Elisabeth Noelle-Neumann geschrieben:
    “Weniger zufällig schrieb sie nach ihrer Promotion für die von Joseph Goebbels herausgegebene Wochenzeitung Das Reich.“

    Noch weniger zufällig dürfte allerdings sein, was der Autor Harry Nutt verschweigt, nämlich dass ihr bei diesem Blatt gekündigt wurde, da sie ein tendenziöses Foto des amerikanischen Präsidenten Roosevelt gegen ein vorteilhafteres getauscht hatte.
    Danach arbeitete sie bei der nicht gleichgeschalteten Frankfurter Zeitung.

  22. In dem genannten Kommentar habe ich auch über folgendes den Kopf schütteln müssen:

    „Ihr zufolge vertreten die Verfechter der herrschenden Meinung diese immer offensiver, während die Vertreter von Minderheitsmeinungen weitgehend verstummen. Die Formel von der schweigenden Mehrheit ist fest mit dem Namen der Meinungsforscherin verbunden.“

    Die „schweigende Mehrheit“ ist also „Vertreter von Minderheitsmeinungen“? Und die herrschende Meinung ist dann offensichtlich die „Mehrheitsmeinung“?

    Ich denke, Herr Nutt, der auch den Rest seines Kommentars (abzüglich seiner Wertung) ziemlich direkt dem Wikipediaartikel zu NN entnommen hat, hat hier nur falsch abgeschrieben… in Wikipedia steht:

    „Die Vertreter der jeweils vermeintlich herrschenden Meinung verträten diese offensiv; die Vertreter der vermeintlichen Minderheitsmeinung verstummten umso mehr, je mehr sie sich in der Minderheit glaubten.“

    Aus den „Vertretern der vermeintlichen Minderheitsmeinung“ „Vertreter der Minderheitsmeinung“ zu machen, verdreht den Sinn völlig! Hat Herr Nutt die Theorie der Schweigespirale überhaupt verstanden oder musste er bloß Wörter streichen, damit der Platz reicht oder es nicht zu sehr nach Abschreiben aussieht, und hat halt nur aus Versehen das falsche gestrichen?

    Die Schweigespirale ist eine Theorie, deren Gültigkeit noch nie so deutlich war wie jetzt, wo für immer mehr Menschen nur das existiert, was in den Medien vorkommt. Was in den Medien nicht vorkommt, gibt es nicht, egal ob Ereignis oder Meinung.

  23. Hallo Bronski,
    dass in der Winterzeit die FR oft genug wg des schlechten Wetters nicht am Erscheinungstag bei mir ankam, konnte ich ja noch verstehen. Jedoch ist es mir unverständlich, dass heute die FR nicht bei mir angekommen ist. Das muss an der Sommerzeit liegen. Anders kann ich das nicht werten, denn Eisglätte hat es heute nicht gegeben.

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