Haben Sie neulich den Film „Der Rücktritt“ über die letzte Phase der Präsidentschaft von Christian Wulff gesehen? Abgesehen von einer beeindruckenden schauspielerischen Leistung des Hauptdarstellers Kai Wiesinger bot der Film auch bemerkenswerte Einblicke in die psychologische Verfasstheit beider Seiten – der Bundespräsident hier, Bild und Spiegel da. Letztere wurden anfangs noch differenziert als Akteure vorgeführt, doch je höher die Causa Wulff bei Springer gereicht wurde, desto mehr wurden aus Bild und Spiegel „die Medien“, und der Film erregte letztlich bei mir den Eindruck, als hätten „die Medien“ zur Treibjagd auf Wulff geblasen.
War das so? Dieser Tage wurde in einer vergleichsweise läppischen Angelegenheit, die das letzte war, was für die Staatsanwaltschaft Hannover aus dem riesigen Scherbenhaufen, vor dem sie stand, an halbwegs handfester Anklage gegen Wulff übriggeblieben war, das Urteil gesprochen: Christian Wulff ist ein freier, unschuldiger Mann. Ihm konnte nicht nachgewiesen werden, dass er Geld vom Filmproduzenten Groenewohld genommen und sich als Gegenleistung um Sponsoring für dessen Filme eingesetzt hat. FR-Autor Andreas Förster meint nun, es handle sich um einen „Freispruch zweiter Klasse„. Dazu erreichten mich mehrere erboste Leserbriefe des Tenors, ob wir denn immer noch nicht genug hätten und dass wir, also die FR, die Medien, den Mann nun endlich in Ruhe lassen sollten.
Darum ist es vielleicht an der Zeit, noch einmal darzustellen, dass Wulffs Rücktritt nicht allein juristische Gründe hatte. Die Aufnahme von Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Hannover war der Anlass seines Rücktritts, nicht die Ursache. Bis dahin hatte Wulff Fehler über Fehler begangen, die ihn und seine Glaubwürdigkeit diskreditierten. Genau das zeigte der Film auch sehr gut. Schon zu Beginn, als die Bild-Journalisten wieder und wieder wegen des Hauskredits nachhaken, gibt es eine Szene, die symptomatisch ist und aus der hervorgeht, dass Wulff und seine Frau die Sache mit dem Kredit des Unternehmers Geerkens für ihre Privatangelegenheit hielten. Das war sie jedoch zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr. Die Bild-Journalisten witterten unsaubere Machenschaften und recherchierten, wie es von Journalisten erwartet werden kann. Sie rannten bei Wulff gegen eine Wand, denn der Bundespräsident gab in einer Art Salami-Taktik immer nur das zu, was ihm bereits nachgewiesen werden konnte, und verlor dabei von Tag zu Tag, von Woche zu Woche an Glaubwürdigkeit, ohne es zu merken. Und dass er immer weiter zurückweichen musste, dass er immer neues Fehlverhalten zugeben musste, nährte bei den Journalisten offenbar den Verdacht, dass da noch viel mehr sein müsse. Und dann natürlich sein verheerender Anruf bei Bild-Chef Kai Diekmann – von diesem Moment an war Wulff als Bundespräsident untragbar geworden.
Das alles hätte auch ganz anders vonstatten gehen können. Dazu hätte Wulff begreifen müssen, dass die Übersiedlung ins Schloss Bellevue einen kompletten Schnitt in seinem Leben bedeutete. Da er sich offenbar sicher war, dass juristisch alles in Ordnung war, hätte er in die Offensive gehen und alle Details um seinen Hauskredit offenlegen können. Er hätte sich natürlich entschuldigen müssen, unter anderem dafür, dass er den niedersächsischen Landtag 2010 über den Privatkredit im Unklaren gelassen hatte. Es hätte Kritik gegeben, und manche Kommentatoren hätten sicherlich auch dann vom Schaden für das Amt des Präsidenten und seine Glaubwürdigkeit gesprochen, aber das hätte Wulff nicht das Amt gekostet, und er hätte hinterher reichlich Gelegenheit erhalten, diese Glaubwürdigkeit wieder herzustellen. So aber, wie er die Krise gehandhabt hat, wird im Nachhinein klar, dass er die Hannoverschen Kreise mit ihrem gewissen Gout mental nicht hinter sich gelassen hatte, als er in Bellevue einzog. Insofern war er zu klein für das Amt.
Dieses Scheitern hat tragische Züge. Wulff versuchte, ein Leben zu führen, das er als standesgemäß erachtete; dazu gehörte eben ein großes Haus, dass er sich aus eigener Kraft aber nicht leisten konnte, dazu gehörte eine glamouröse Frau und dazu gehörten auch vielfältige Kontakte in die Schickeria mit all den Einladungen zu Urlauben in den Privatvillen reicher Menschen. Dabei hat Wulff sich nichts zuschulden kommen lassen, was justiziabel war oder ist. Zwar wurde gewissermaßen im Vorbeigehen das eine und andere darüber bekannt, wie in diesen Kreisen Geschäfte angeschoben wurden, aber das sind Randgeschichten. Letztlich ist Wulff an sich selbst gescheitert – an dem Provinzpolitiker, der er auch nach anderthalb Jahren in Bellevue geblieben ist. Daran haben „die Medien“ keine Schuld.
Nun zu den Leserbriefen in Sachen „Freispruch zweiter Klasse“. Hans Ulrich Graf aus Karlsruhe meint:
„Diese Aufwiegelung angesichts des Urteils im von einem eher fragwürdigen Staatsanwalt angestrengten Strafverfahren! Der Richter rückte den Vorwurf in die richtige Dimension. Glaubt wirklich jemand, dass ein Unternehmer einem Ministerpräsidenten 700 Euro schenkt und damit erwartet, hinterrücks gefördert zu werden?
Es gibt keinen Freispruch zweiter Klasse und ich hatte am Bildschirm den Eindruck, dass Herr Wulff gelöst und zufrieden den Ausgang des Verfahrens empfand. Es kann von einem Niedersachsen nicht erwartet werden, mit Äppelwoi und Saalrunden zu feiern.
In der Spitze des Leistungssports, bei Tausenden von Höchstverdienern schlummern genügend Personen und Taten, wo die Presse „dranbleiben“ sollte. Vielleicht könnten sich die Verfasser in der FR damit abfinden, dass diese Peanuts (nicht im Deutschen-Bank-Sinne) nun ranzig und ungenießbar wurden.“
Gerhard Ehemann aus Niedernhausen:
„Vielen Dank für den Artikel, der noch einmal unterstrich, weshalb das Verfahren gegen Wulff notwendig war. Was nehmen wir aus dem Prozess mit?
Der Freigesprochene wurde zwar in den letzten Jahren für zwei hohe Funktionen gut bezahlt, aber offensichtlich hatte er „nix auf der Naht“. In der Geldbeschaffung verhielt er sich dann etwas anders als Max Mustermann. Trotz allem erschien es dem Gericht plausibel, dass Wulff „immer viel Bargeld in seinen Taschen hatte.“ Für Peanuts (etwa 750 Euro) lässt sich ein deutscher Ministerpräsident sicherlich nicht kaufen, wie das Gericht sehr pointiert festhielt.
Bei Anwälten erlebte man früher, dass sie sich trotz aller Interessen ihrer Mandanten zumindest auch als Organ der Rechtspflege empfanden. Sind die „Promivertreter“ heute zu reinen Mietmäulern mutiert? Hoffentlich haben auch die Auswahlgremien für hohe Staatsämter etwas gelernt: Nicht jeder Kasper taugt für jedes Amt.“
Hartmut Klimm aus Dresden:
„Ich frage mich ernsthaft, wie Sie auf einen Freispruch zweiter Klasse kommen. Vielleicht ist Ihre Einschätzung die einer dritten Klasse. Sie schüren Emotionen und Vorurteile und sprechen der Justiz ihre Unabhängigkeit ab. Der Freispruch eines Christian Wulff ist ein hundertprozentiger Freispruch, und mehr als 100 Prozent gibt es nicht. Anstatt in sich zu gehen schürt die Presse weiterhin durch vage Andeutungen und Verschwörungstheorien üble Verleumdungen. Das Niveau der von Ihnen veröffentlichten Leserbriefe ist nach unten nicht mehr zu toppen. Und der Sozialneid vieler Zeitgenossen auf den Ehrensold ist nicht nachzuvollziehen. Sollen die sich doch alle um den Posten des Posten des Bundespräsidenten bewerben, dann würde die Welt über Deutschland noch mehr lachen als wie sie es schon jetzt tut. Ich habe mich über die deutsche Kleinkariertheit vor zwei Jahren gewundert und tue es noch heute. Dass Freunde einem Christian Wulff persönlich Kredite gewährt haben, spricht für seine Reputation. Glauben Sie ernsthaft, Ihren von Hass geprägten Leserbriefschreibern würde jemand persönlich irgend einen Kredit zur Verfügung stellen?“
Brigitte Keune aus Uhldingen:
„Dass diejenigen, die sich vorher das Maul über Christian Wulff zerrissen haben, jetzt nicht vor Freude über den Freispruch tanzen, liegt auf der Hand. Die Karriere und das Privatleben eines rechtschaffenen Bürgers wurde willentlich und leichtsinnig zerstört. Die Ehre und Würde eines Menschen, die doch laut Grundgesetz unantastbar ist, wurde mit Füßen getreten. Und die Medien tragen einen großen Teil der Schuld daran, dass Christian Wulff als Bundespräsident zurücktreten musste. Diesmal war es der Bundespräsident, aber es kann jeden treffen. Man nennt so etwas Verleumdung. Niemand ist davor sicher.
Es bleibt die Frage nach dem Warum. Wer hatte ein Interesse daran, dass Christian Wulff zurücktritt? Wem ist er auf die Füße getreten? Welche Verträge hat er nicht unterzeichnen wollen? Hängt es mit der Wirtschaftskrise zusammen, mit Europa, war er nicht konform und versuchte selbst zu denken? Es bleiben viele offene Fragen, denen engagierte Journalisten einmal nachgehen könnten. Vielleicht kommt da einiges ans Licht, was viel interessanter sein könnte als ein Bundespräsident, der zum Rücktritt gezwungen wird.
Aber zumindest ist eine öffentliche Entschuldigung angebracht, auch wenn man das Unrecht, das Christian Wulff geschah, nie wieder gut machen kann.“
Die Freunde von Christian Wulff freuen sich ein bisschen zu derbe. Klar konnte Herr Wulff nicht verurteilt werden, weil einfach die Beweise für seine systematische Erschleichung von Vorteilen nicht nachzuweisen war. Aber die bekannten Details und sein gezeigtes Verhalten zeigen doch ganz deutlich welche „Größe“ dieser Mensch hatte. Insofern war sein Rücktritt nur konsequent und meine Hoffnung, dass er nicht in die Politik zurückkommt besteht nach wie vor.
Die Rolle der Medien sehe ich in diesem Fall auch sehr kritisch. Aber man sucht sich immer das aus was man braucht. Mal sind die Medien wilde Papparazzi, mal sind sie demokratische Auflärer. Die Zuordnung erfolgt immer aus dem eigenen politischen Interesse heraus. Neija, hoffentlich nicht immer.
Bronski: „Daran haben ‚die Medien‘ keine Schuld.“
Lieber Bronski, bei mir verfestigt sich der Eindruck, Sie haben den Text nur wegen ‚der Medien‘ verfasst, denen Sie nur eine Beobachterrolle zuschieben wollen. Dem war im Falle Wulff aber nicht so. Dass die Bildzeitung eine Voreiterrolle bei Wulffs Sturz spielte, hat doch auch eine Vorgeschichte. Sie machte sich Wulff handzahm, weil er zuvor von des Chefredakteurs Gnaden in den Götterhimmel der Politiker gehoben wurde: „Der Wahlsieger kommt! Ein lachender Christian Wulff lässt sich von seinen Parteifreunden feiern“, schrieb die Bildzeitung 2003, nachdem er Sigmar Gabriel beim Kampf um den Ministerpräsidentensessel in Hannover besiegt hatte. Nach zwei Jahren im Amt ruft die Springer-Presse den Niedersachsen zum beliebtesten Politiker Deutschlands aus. Er sei, so steht es geschrieben, „adrett, erfolgreich, skandalfrei“. Wer solche Hymnen auf die eigene Person vom einflussreichsten Presseorgan ständig liest, könnte eine Neigung zur Überheblichkeit, vielleicht auch zur Omnipotenz entwickeln. Als seine Gattin ihm zu alt geworden war und er sich nach einer jüngeren umsehen musste (sic!), begleitete ihn die Bildzeitung wohlwollend (2006): „So besonnen wie in der Politik, so besonnen trifft Christian Wulff auch privat seine Entscheidungen. … Der bisher tadellose Wulff wird durch diese Trennung sogar ein wenig menschlicher. Und jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient.“
Das hat schon was. Ein konservatives Boulevardblatt unterstützt seinen Lieblingspolitiker beim Wechsel zur Neuen, die auch wenig später zur „Stil-Ikone“ hochgeschrieben wird. Die Symbiose zwischen dem Paar, das sich für Home-Stories als bestens geeignet erachtet, und der Springerpresse, die immer wieder private Einblicke erhält, entwickelt sich bestens. Dass ein derart eingebundener Bundespräsident mit seiner bürgerlichen Sozialisation scheitern muss, liegt nahe. Zu verwoben war er in das Gespinst der Pressestimmungsmache, dem Anbiedern an die Neureichen, deren Umgang mit ihnen und dem vorgeblich seriöse Gebaren als erster Mann im Staat.
Aber auch die Rolle der FAS und der SZ sollen nicht ganz vergessen werden, gab es doch ein Zusammenspiel mit der Bildzeitung. Denn diese beiden gemeinhin als seriös eingeschätzten Presseorgane waren es, die zuerst über die Anrufe Wulffs bei Diekmann und Döpfner berichteten. Auch tröpfelten Textteile der Anrufe peu à peu in ‚die Medien‘, so dass letztlich entgegen Wulffs Ansinnen das Material an die Öffentlichkeit kam. ‚Die Journalisten‘ haben in diesem Fall nicht immer im Einklang mit ihrem Berufsethos gehandelt. Sie, lieber Bronski, sehen das anders (siehe Zitat oben).
Die Geschichte Wulf ist ein Beweis wie wir Bürger manipuliert werden und wir haben keine Chance uns dagegen zu wehren. Ich habe mich hier im Forum auch kritisch zu Wulf geäußert und das obwohl mir seit einigen Jahren klar ist das ohne Pause die Bevölkerung mit aufgebauschten Meldungen beschäftigt wird. Dabei gäbe es mehr als eine Handvoll Themen die eine Diskussion wert wären. Das schlimmste war der Wahlkampf zur Bundestagswahl. Den hat man praktisch komplett rumbekommen ohne auf die spannenden Themen einzugehen.
Ja, wer hat denn nun, oder hat wiedermal keiner?
Da haben einige, viele, die meisten? mal wieder ein schönes Beispiel abgeliefert, wie unsolidarisch sie sind und wie leicht sie sich auseinander bringen lassen und gegeneinander aufhetzen lassen.
Ausgerechnet den einzigen wirklichen Volksvertreter tritt man mit Lust an’s Bein und bemerkt gar nicht, daß man die eigene Achillesferse trifft.
Natürlich trifft die Medien keine Schuld, sie kämpfen ja um das Überleben, wenn sie dabei bloss nicht so aasten und fledderten!
Es ist alles ein Hauen und Stechen, aber letztlich bleibt die Peinlichkeit, daß die Bildzeitung das alles aufgebaut, niedergerissen, breitgewalzt und abgesahnt hat und fast alles in dem Fall aus der schmutzigen Gerüchteküche stammte:
„Dem Verlauten aus informierten Kreisen nach, wie die Bildzeitung berichtet, soll einer was gemacht haben, der es soll gewesen sein, wenn man denn wem glauben darf, den man sonst verunglimpfte.“
Die Moral von der Geschicht‘ ist: Wenn man Lügner belügt, nehmen sie das ganz übel. Wenn man sie bewahrheitet, auch.
Der Ausweg ist aber ein einfacher: Nicht der Mensch muß stets wahrhaftig, folgerichtig und moralisch sein, aber die Medien, die müssen es.
Nicht, wie Sie vielleicht denken, weil Medien eine politische Instanz sind, nein, die sind sie lange schon nicht mehr, sondern nur deshalb, weil sie längst ein Messer in der Hand der Rufmörder und Konkurrentenstecher geworden sind. Sie müssen sich hüten, nicht vor der Wahrheit, sondern vor den Informanten.
Geehrte Redaktion,
ich kann den Leserbriefen von Hartmut Klimm und Brigitte Keune nur zustimmen. Liest man, was z.B ehemalige Stasi-Mitarbeiter von ihren Techniken berichten, so erfährt man, wie Verleumdung, üble Nachrede u.a. zu deren gängigen Techniken gehörte. Voraussetzung dafür war, dass die Presse das Thema aufgreift, sich also für eine Hysterisierung der Öffentlichkeit dienstbar machen lässt. Greift es die Presse nicht auf, ist das Thema gestorben. Bedenken Sie also, welche Macht die Medien haben, im guten wie im schlechten Sinne. Sie können einfach durch Schweigen – unisono – einen Menschen retten oder durch hysterisches Geplapper zerstören. Für beides hat die Presse die (historische) Verantwortung. Viel wichtiger ist aber, zu recherchieren, in wessen Interesse ein Dienst jemanden zerstören will. Da kann man u.U. fündiger werden als bei einem einzelnen Individuum. Ich habe einmal an eine Behörde geschrieben, um mich über Zersetzungsmassnahmen zu beschweren und es wurde mir geantwortet, so etwas gebe es in Demokratien nicht. Daran sollten wir alle arbeiten, dass das wahr wird!
„Die Gesellschaft kann ihre eigenen Mandate gebrauchen und tut das auch, und wenn sie schlechte statt guter Befehle gibt, oder sich überhaupt in Dinge mischt, mit denen sie sich besser nicht befasste, so übt sie eine soziale Tyrannei aus.(…). Sie bietet zwar für gewöhnlich nicht die äußersten Strafmittel auf; aber sie läßt weniger Wege zum Entkommen, sie dringt viel tiefer ein in die Einzelheiten des Lebens und versklavt die Seele selbst.
(…)
So genügt es nicht, sich gegen die Tyrannei der Machthaber zu schützen, man muß sich auch wehren gegen die Bevormundung der herrschenden Meinung und des herrschenden Gefühls.
(…)
Man muß sich schützen gegen die Absicht der Gesellschaft, durch andere Mittel als bürgerliche Strafen ihr eigenes Denken und Tun als Regel auch solchen aufzuerlegen. die davon abweichen.“
John Stuart Mill (Über die Freiheit,1859,S.14)
Stimme nicht zu, Bronski, Wulff war für mich immer glaubwürdig.Er wurde für mich zum Helden und Heiligen, sobald ich merkte, wer gegen ihn den Mob anführte. Ein Krokodil namens BILD, deren Chef die Frechheit besaß, es als disqualifizierenden Fehler zu bezeichnen, auf seine Freundschaft und Fairness zu bauen. Tja, auch wenn das stimmt, wie figura zeigt, wer kann das denn gutheißen?
Ich würde mich freuen, in der FR öfter mal etwas zugunsten unseres Bundespräsidenten in Ruhe Wulff lesen zu können. Er gefiel mir auch im Nachhinein in allem besser als Gauck, dem die FR auf peinliche Weise lobhudelt („wird gewiss die richtigen Worte finden“), den finde ich entsetzlich altmodisch und unkritisch. Es wundert mich, dass keiner in der FR einmal die merkwürdige Tatsache würdigt und hervorhebt, dass Wulff der Förderung des hervorragenden antifschistischen Filmes JOh Rabe wegen angeklagt worden ist vor einem deutschen Gericht…von einem Celler Staatsanwalt (indirekt) Und wir wissen alle, wer in Celle haust, wessen Schoß da noch fruchtbar ist…