Zitat des Tages: 30.1.14

„Ein Bischof von euch ersetzt mir drei atheistische Komiker. Und/oder vier Pädophile. Und/oder fünfzig reiche Hagestolze“.

Leserbrief von Michael Maresch aus München zu Kardinal Meisners Äußerung zu kinderreichen Christen: „Ich sage immer, eine Familie von euch ersetzt mir drei muslimische Familien.“

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5 Kommentare zu “Zitat des Tages: 30.1.14

  1. Sind wir im Mittelalter angekommen? Warum bekommt jemand solch eine aufmerksame Presse. Totschweigen wäre sinnvoller. Mich graust’s…

  2. @ maiillimi

    Alles nicht so schlimm. Sie sehen ja am obigen Zitat: das Land belustigt sich, macht Witze, spottet. Oder rätselt über den merkwürdigen Inhalt. Das ist doch gut und beruhigend.

  3. Lustig finde ich da nur, dass es möglich ist, sich über ausgerechnet diese Äußerung Meisners zu mokieren. Wenn die Schulministerin Sylvia Löhrmann dann auch noch von der Verfassung faselt, sind wir vollkommen im Dadaismus angekommen: Natürlich ist es nicht verfassungswidrig, wenn da ein Pfaffe die eigenen Schafe lieber hat als die, deren Wolle bei der Konkurrenz landet.

    Die Verfassung regelt das Verhältnis zwischen Staat und Bürger – verfassungsrelevant wären Meisners Ausfälle nur, wenn er ein Organ des Staates wäre. @ Frau Löhrmann: Das ist er nicht, auch wenn Sie ihn vielleicht so empfinden. Und das wiederum sollten Sie als Organ dieses Staates nicht so offen auf der Zunge tragen.

    Aber Meisner ist nur ein Bonze der Sekte der Katholiken. Und dafür stellt dieser Spruch innerhalb der Geschichte des Christentums einen echten Fortschritt dar – da wird weder zu Morden noch zu sonstigen Benachteiligungen aufgerufen, es wird nur eine differenzierte Wertschätzung ausgedrückt. Da lese ich von islamischen Bonzen vor allen Dingen aus islamischen Ländern aber noch ganz anderes. Und das nicht aus der Position eines Predigers einer langsam untergehenden Sekte zwar mit politischem Einfluss aber ohne institutionelle Macht, sondern aus der Position eines Priesters der Staatskirche, dessen Urteile sogar juristische Bindung besitzen können, und dessen Schafe noch genügend Gottesfurcht besitzen, um nicht gegen ihn zu protestieren.

    Wäre ich Muslim und hätte meinen Verstand angeschaltet (ich weiß, dass man da wie bei allen Gläubigen einen Widerspruch sehen kann), würde ich mich zu Meisners Worten nicht äußern, sondern versuchen, den Ball flach zu halten. Auch den anderen, die sich über Meisner aufregen, empfehle ich, ihre Messlatten mal wieder zu eichen. Und eventuell habe Sie ja auch noch die Möglichkeit, aus der Kirche auszutreten – die sollten sie wahrnehmen, und dafür vermeiden, eine Online-Petition gegen Meisner zu starten. Nachher würde der Papst noch Meisners Amtszeit verlängern, nur, um seine Unabhängigkeit vom Internet zu demonstrieren.

  4. @maiillimi: Da Meisner ein öffentlicher Meinungsmacher in einem nur formal weltlichen Staat ist, funktioniert das mit dem Ignorieren leider nicht. Zudem haut er deutlich in die Kerbe, die Sarrazin schon geschlagen hat, und bedient damit die Angstkampagnen rechtspopulistischer Gruppierungen, die von „Überfremdung“ salbadern.

    Die zitierte Antwort war schon passend. Mich graust durchaus nicht bei dem, was Meisner mal wieder abgesondert hat, denn dafür ist er ja bekannt. Er treibt immer gerne verbal die Sau durchs Dorf, um dann nachher zu verkünden, wie aktuell grad wieder: „Meine Wortwahl war in diesem Fall vielleicht unglücklich.“ Eine wunderbare Reaktion auf Meisners harsche Verbalattacken gegen Frauen, die abgetrieben haben, brachte der Düsseldorfer Künstler Jacques Tilly 2005. Tilly baut u.a. Großplastiken für Karnevalswagen und ist mehr als einmal damit angeeckt. In diesem Fall rief das Wagenmotiv den heftigen Protest katholischer Organisationen hervor.

    http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Karnevalswagen_Kardinal_Meisner_2005.jpg

  5. Kleiner Nachtrag: Wer noch mehr von Tillys politischen Wagen samt Pressereaktionen sehen will, kann dies auf seiner Website:

    http://grossplastiken.de/politwagen/politwagen.html

    Meisner und die RKK hat’s ein paarmal erwischt, aber auch die Muslime bekamen öfter Anlaß zur Empörung. Es mag sein, daß auf die Schnelle noch ein Wagen zu Meisner realisiert wird, über den er sich wieder empören kann. Es sind immer die selben, die zwar gerne austeilen, aber heftig aufheulen, wenn sie was einstecken sollen.

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