4 Kommentare zu “Zitat des Tages: 27.6.13

  1. Steinbrück sollte es sich zu Herzen nehmen, besser aber zu Verstand, daß er es geschafft hat, Merkel als das kleinere Übel dastehen zu lassen.

  2. … anschließend an den Respondenten BVG, die offenen, und keineswegs rhetorisch gemeinten Fragen: Sollten wir Ihm die Gelegenheit geben, das rosarotgrüngelbschwarzbraunschillernde Meer zu regieren? Nach Begeben- oder Gelegenheit die Wasser zu teilen oder zu vereinen? Den Meeresgrund des sich verknappenden, oder vermehrenden, Sandes freizulegen, oder zu fluten? Um uns, erneut, dem Versprechen einer Hinführung in ein gelobtes Land, welches auch immer es sei, zu ergeben?

  3. Auch die Rede von Steinbrück war in Teilen replizikativ, um das Wort replikativ mal nicht überzureplikationieren:

    Franz Josef Strauß im Bundestagswahlkampf 1983(!):

    „Was passiert, wenn in der Sahara der Sozialismus eingeführt wird? Zehn Jahre überhaupt nichts, und dann wird der Sand knapp.“

    In den folgenden Jahrzehnten öfter mal hier und da von diversen CDU-Politikern abgewandelt verwendet:

    Was passiert, wenn die Sozis (oder SPD usw.) die Wüste regieren? Erst gar nichts, dann wird der Sand knapp.

    Nachvollziehbar und verständlich ist, daß sich dieser vielgehörte CDU-Satz beim Sozi Steinbrück einbrandte und ein Trauma verursachte, dessen er sich jetzt durch eine beherzte Therapie der Art „Wie Du mir, so ich Dir“ zu entledigen suchte.

    Wer kein eigenes Tafelsilber hat, muß halt abkupfern. Was wird Steinbrück als Nächstes von der CDU abkupfern? In der gleichen Bundestagsdebatte gab Gysi einen schon wirklich guten Hinweis auf eine der zahlreich möglichen „Replikazifikationen“, wenn Steinbrück gewählt würde… nämlich als er über die Europa-Politik Merkels redete:

    „Herr Steinbrück, ich habe Ihnen zugehört. Es war ja fantastisch, welche Kritik Sie an dieser gesamten Politik geäußert haben. Jetzt müssen Sie mir allerdings erklären: Wenn diese Rettungspakete doch so falsch waren, warum haben Sie all diesen Sparmaßnahmen immer zugestimmt?“

    Zurück zur Wüste und ihrem Sand:

    Das SPD-regierte NRW hat 2013 (in der ebengleichen guten wirtschaftlichen Gesamtlage) einen Landeshaushalt von 60 Mrd. Euro mit einer geplanten Neuverschuldung von 3,4 Mrd. Euro hingelegt, wobei aber Prognosen schon eine Neuverschuldung von 6,5 Mrd. Euro diagnostizieren… das wären also mehr als 10%. Da muß man klar konstatieren, Merkel (CDU) kann Kraft (SPD) nicht ähhh das Wasser reichen ähhh wenn die beiden in der Wüste stehen und ähhh den Sand verpulvern.

    Vermutlich müsste man den Satz also doch wohl ein wenig präzisifikationieren:

    Was passiert, wenn in der Wüste die Politiker das Sagen haben? Es dauert nicht lange und der Sand wird knapp. Mit Politikern der SPD nach einem Jahr, mit Politikern der CDU nach zwei Jahren…

    Die Linke kommt hier mangels empirischer Daten noch nicht vor. Eines Tages aber sicher schon, und ich vermute einfach mal, so mit etwa 6 Monaten auf der nach oben leider ziemlich offenen Sandschwundskala.

  4. Wesentlich ist aber die Frage, wo der Sand, der knappe, denn bleibt:

    Geschätzte Werte:

    20% werden Sand im Getriebe
    20% bewahren Politiker, die sich aufs Eis begeben haben, vor dem Ausgleiten
    20% dienen dazu, die Kuh von demselben zu bekommen
    20% werden in diverse Augen gestreut
    20% dienen zum Scheuern der Wähler
    20% werden zum Versanden jeder beliebigen Intiative benötigt

    Da in dieser Bilanz, wie Wedell sofort erkennen wird, 20% Sand fehlen, werden sich die Wüsten, wie immer, ausbreiten.

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