Wer als erster nachgibt, hat verloren

Menschen haben unterschiedliche Standpunkte und Meinungen. Das ist eine Binsenweisheit. Meine Aufgabe als verantwortlicher Redakteur ist es, im FR-Forum eine möglichst große Meinungsvielfalt abzubilden. Das gelingt nicht immer.

Vor allem dann nicht, wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit Ihren Standpunkten hinter dem Berg halten. Da es sich gerade anbietet: Nehmen wir das Beispiel Putin bzw. „Putinfreundlichkeit“. Damit ist eine Haltung gemeint, die in vielen Zuschriften an das FR-Forum mehr oder weniger offen zum Ausdruck kommt: Putin wird zwar als derjenige gesehen, der den Ukrainekrieg angefangen hat, aber ein echter Aggressor ist er irgendwie nicht, sondern eher einer, der sich nur zu wehren versucht. Die Nato habe ihn mit ihrer Osterweiterung in die Enge gedrängt. Darum muss er nun die Ukraine „entnazifizieren“, die einem lebhaften Bandera-Kult fröne, und pro-russischen Freiheitskämpfern, die von der Ukraine mit „Bürgerkrieg“ überzogen worden seien, zu Hilfe eilen. Putin ist aus dieser Perspektive ein Getriebener; die wahren Aggressoren sitzen tief im Westen, und die Europäer sind ihre Vasallen.

All diesen Positionen, die tatsächlich in dieser oder ähnlicher Form bereits im FR-Forum geäußert und auch hier im FR-Blog veröffentlicht wurden, ließe sich Treffliches entgegenhalten. Hier und da wurde das versucht, aber ich habe den Eindruck, dass die Vertreter:innen der gegenteiligen Haltung es leid sind, von der anderen Fraktion als „Bellizisten“ abgestempelt zu werden. Statt den „Putinfreunden“ mit Argumenten entgegenzutreten, beschweren sie sich über die Unausgewogenheit der im FR-Forum veröffentlichten Meinung.

Nun ist es zweifellos so, dass viele FR-Leserinnen und -Leser eine pazifistische Grundhaltung vertreten, zum Beispiel weil sie in der Friedensbewegung engagiert waren oder sind und dezidiert US-kritische Positionen vertreten. Es ist daher kein Wunder, dass aus diesem Lager viele Zuschriften kommen, und es ist ferner kein Wunder, dass solche Zuschriften das FR-Forum dominieren, wenn das andere Lager sich mit Reaktionen und gegensätzlichen Wortmeldungen zurückhält. So kann dann der Eindruck entstehen, den ein Leser kürzlich (Zuschrift siehe unten, Bonson) einspeiste: Das FR-Forum sei voller russischer Propaganda.

Mein Problem dabei ist, dass ich das andere Lager nur dann zur Geltung bringen kann, wenn es das FR-Forum mit seinen Positionen bekanntmacht. Wenn ich also einseitige Blöcke von Zuschriften veröffentliche, habe ich dabei immer die Hoffnung, dass jemand – oder mehrere – sich „gekitzelt“ fühlen und Widerspruch beisteuern. Das wäre durchaus im Sinne der angestrebten Meinungsvielfalt, siehe oben. Dass dies funktionieren kann, zeigt die unten folgende Auswahl von Reaktionen, die auf die am 6. Juni veröffentlichten Zuschriften von Janine Aranda und Manfred Bonson hereinkamen.

Es ist völlig richtig: Debatten leben von Rede und Gegenrede, der wiederum Gegenrede folgt – und so weiter. Daher veröffentliche ich hier die beiden soeben angesprochenen Zuschriften noch einmal. Anschließend folgen die Reaktionen. Wie gesagt: im Sinne der Vielfalt.


FR-Forum vom 6. Juni

Wir führen in der Ukraine einen Stellvertreterkrieg

Geht’s noch? Die Nato und die USA machen den ersten Schritt in den Abgrund eines Atomkrieges, indem sie Europa „erlauben“, die an die Ukraine gelieferten Waffen auch in dem an die Region Charkiw grenzenden Gebiet einzusetzen. Bei der Begrenzung auf diese Region wird es natürlich nicht bleiben – eher im Gegenteil! Der Radius des „Einsatzgebietes auf russisches Territorium“ wird sukzessive erweitert werden! Die beeindruckende Sahra Wagenknecht, die man am 29.5.24 live auf der Hauptwache in Frankfurt erleben konnte, hat voll und ganz recht, wenn sie von einem „nächsten gefährlichen Tabubruch“ spricht.
Wenn die US-Regierung „Hü“ sagt, müssen wir nicht unbedingt „Hott“ sagen. Sieht denn keines der Nato-Mitgliedsländer, dass wir hier einen Stellvertreterkrieg führen? West gegen Ost, die kapitalistische Welt gegen die vermeintlich sozialistische! Dieser Krieg ist von keiner Seite zu gewinnen, birgt aber die Gefahr eines Dritten Weltkriegs – entfacht wider besseres Wissen von den ach so gebildeten, wohlinformierten, friedens- und umweltbewussten „ExpertInnen“ der EU-Mitgliedsländer, als da in Deutschland wären: Boris Pistorius, dessen Appell zur „Kriegstüchtigkeit“ bereits seit Längerem selbst in Schulen erschallt, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, auch Frau Rheinmetall genannt, Anton Hofreiter, der sich als Grüner, einer einst als Friedenspartei angetretenen Partei, nicht entblödet, seine fervente Forderung zur nun neuen Einsatzerlaubnis deutscher Waffen zu stellen. Dazu noch der wohlwollende und diese Entscheidung begrüßende Kommentar Ihres Kommentators Andreas Schwarzkopf, der mich ungemein enttäuschte. Zu all denen gesellt sich Ursula von der Leyen, die von der EU als größte Demokratie der Welt juchzt – ist diese doch zusammen mit der USA vielmehr die größte Kriegstreiberin.
Putin, der sich schon in der Vergangenheit ob der augenfälligen Zerstrittenheit der EU-Mitgliedsstaaten die Fäustchen gerieben haben dürfte, hat in den letzten Wochen mehrfach seine Bereitschaft zu Waffenstillstandsverhandlungen verkündet. Etwas Schlimmeres als einen Atomkrieg kann es nicht geben! Also sollte selbst ein „fauler Frieden“ in Erwägung gezogen werden!

Janine Aranda, Frankfurt

Zu viele putinfreundliche Meinungsäußerungen

Seit langem wundere ich mich über die einseitigen Leserbriefe zum Ukraine-Krieg. Es kommen fast nur Putin-freundliche Meinungen zu Wort. Die FR soll abdrucken, was die Leser denken. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass die Mehrheit einer so kritischen Zeitung wie ihrer so realitätsfern und russlandfreundlich ist, wie es in diesen Zuschriften zum Ausdruck kommt. Die FR nennt die Aggression beim Namen und verurteilt sie. Aber im Forum herrscht eine merkwürdige Tendenz zum Ukraine-Krieg vor. In der heutigen Ausgabe der FR wird ihr Redakteur Matthias Koch sogar beschimpft, der Spieß wird umgedreht und ihm Propaganda vorgeworfen. Generell wird dem Westen in den Leserbriefspalten direkt oder indirekt Kriegstreiberei unterstellt, und ausgedrückt, dass man mit dem verbrecherischen Aggressor irgendwie Frieden schließen müsse. Und die Amerikaner haben ja auch so viele Verbrechen auf dem Gewissen … Die Absicht ist Verharmlosung, Vernebelung. Und: „Waffen verlängern nur den Krieg…“. Es mag ja diese Meinungen geben – wenn es keine Trolle sind, denn es hört sich teilweise wie aus Putins Propagandabüro an – aber ich glaube wie gesagt nicht, daß das solche Ansichten die Meinung der Mehrheit der FR-Leser widerspiegeln.
Ich schätze Ihr Blatt mit Ihrer hervorragenden Klima-Berichterstattung. Ich erwarte eine Unterstützung des Freheitskampfes der Ukraine, der wir mit allen Kräften helfen müssen, denn sie verteidigt unsere Freiheit – das ist nicht zu pathetisch ausgedrückt. Viele Menschen sterben dort – auch für uns. Die Troll-Seiten muss ich dann eben überschlagen, um mich nicht ständig zu ärgern.

Manfred Bonson, Lüdinghausen

Darauf gab es folgende Reaktionen, veröffentlicht im FR-Forum vom14. Juni:

Frieden gibt es nur durch Verhandlungen

Es drängt mich, Manfred Bonson auf seinen Leserbrief vom 6. Juni zu antworten. Ich verstehe nicht, was ihn dazu veranlasst, die von so vielen Leserinnen und Lesern der FR geforderten Friedensverhandlungen, um den Krieg in der Ukraine möglichst bald zu beenden, nur als realitätsfern und russlandfreundlich verstehen zu wollen. Es werde damit ausgedrückt, dass man mit dem verbrecherischen Aggressor – gemeint ist natürlich Putin – irgendwie Frieden schließen müsse.
Bonson weist auch die Erkenntnis ab, dass Waffen nur den Krieg verlängern. Wenigstens denkt er daran, dass viele Menschen dort sterben, aber er meint, sie stürben auch für uns. Ich frage mich gerade dazu: Ist der Gedanke allein, Menschen stürben für andere Menschen und sei es auch zu unseren Gunsten, überhaupt hinnehmbar? Nein!
Aber gerade weil – wie in jedem Krieg – dort Menschen sterben, muss alles daran gesetzt werden, diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden. Und das gelingt nicht mit Waffen, also mit Gerätschaften, die zu nichts als zum Töten und Zerstören produziert werden, sondern nur durch Verhandlungen, um Frieden zu erreichen.

Anna Masuch, Lübeck

Ein passendes Stöckchen für den Kriegsverbrecher Putin

Wladimir Putin hält uns Stöckchen hin und wir springen brav drüber, so beschrieb Matthias Koch die Reaktionen Deutschlands auf die diversen Drohungen des durchgeknallten Kremlkaspers im fernen Moskau. Ist es nicht so langsam an der Zeit, dass wir ebenfalls mal ein Stöckchen hinhalten?
Die Ermordung des Kremlkritikers Alexej Nawalny könnten die westlichen Demokratien doch zum Anlass nehmen, außer wieder einmal mit entsprechenden Satzbausteinen und Beileidsbekundungen zu reagieren, in einer konzertierten Aktion die Namen Straßen und Plätze sämtlicher in ihrem Einflussbereich liegenden diplomatischen Vertretungen Russlands zu Ehren und im Andenken an den Ermordeten umzubenennen.
Ein russisches Konsulat an der Alexej-Nawalny-Allee oder am Alexej-Nawalny-Platz, das wäre das passende Stöckchen für den russischen Kriegsverbrecher.

Dietmar Lehmann, Hattersheim

Der Hauptverantwortliche residiert im Kreml

Wenn die gesellschaftliche Diskursverschiebung in Richtung Akzeptanz von „Waffen-und Kriegsprofiteuren“ beklagt wird, sollte man sich im Klaren darüber sein, dass der Hauptverantwortliche für diese Entwicklung im Kreml in Moskau residiert. Und vor zweieinhalb Jahren war die Liason vom FC Schalke 04 mit Gazprom mindestens genauso anrüchig wie die zwischen dem BVB und Rheinmetall.

Wulfhard Bäumlein via FR-Blog

Prophylaxe gegen die russische Aggression

Zum Leserbrief von Janine Aranda vom 6. Juni: Natürlich wird es „bei der Begrenzung auf diese Region nicht bleiben“, sofern nämlich Putin seinen Angriffskrieg durch einen „faulen Frieden“ gewinnt, wie ihn Frau Aranda empfiehlt. Natürlich führt die Ukraine mit Hilfe vieler Staaten einen „Stellvertreterkrieg“ – nämlich prophylaktisch, damit es nicht zu einem weiteren Angriff Russlands auf andere Staaten kommt, die sich vom russisch-sowjetischen Joch befreit haben. Und falls es zu einem Dritten Weltkrieg kommt, wird der nicht von Hofreiter, Strack-Zimmermann usw. angezettelt sein, sondern von Putin!

Dieter Hartwig, Kiel

Selenskyjs Plan ist eine Illusion

Die Militaristen haben im Konflikt des Westens mit Russland übernommen, der deutsche Kanzler verkündet auf dem Katholikentag die neue Lage: Auch mit deutschen, an die Ukraine gelieferten Waffen darf nun auf russisches Staatsgebiet geschossen werden. Bisher das große Tabu! Tenor der Nato- Kriegstreiber: Putin wird schon stillhalten, er hat es bisher ja auch getan!? Fakt ist: Jede Eskalation zu Ungunsten Russlands im Ukrainekrieg erhöht zwangsläufig das Risiko, die Welt an den Rand eines nuklearen Infernos zu treiben. Putin hat im Mai eine Übung der taktischen Atomstreitkräfte angekündigt. Ernstnehmen? Alles nur „Bluff“? Wir fragen: Wo ist der westliche Plan „B“, wenn doch die rote Linie durch den Einsatz westlicher Waffen auf russischem Gebiet aus Sicht Russlands überschritten würde? Die Bundesregierung muss mehr Bemühungen starten zu einer friedlichen Konfliktbeilegung durch die Aufnahme eines echten Verhandlungsprozesses. Der 10-Punkte-Katalog Selenskis mit dem u.a. der vollständige Abzug der russischen Truppen, die Rückgabe eroberter Territorien und die Errichtung eines Sondertribunals gefordert wird, ist eine Illusion. Die in der Schweiz geplante Konferenz ist – da mit Russland eine Kriegspartei am Tisch fehlt!- zum Scheitern verurteilt. Friedensverhandlungen zwischen den Kriegsparteien sind nur mit Russland und nur mit wechselseitigem Nachgeben möglich, also auch auf Seiten der Ukraine. „Der ungerechteste Frieden ist immer noch besser als der gerechteste Krieg.“(Cicero).

Senta Seip, Marlies Winter, Brigitta Hohnel, Limburg

Manipulation durch russische Faschisten

Die Zeit, nicht mehr von den Gräueltaten der russischen Armee zu schweigen, ist gefühlt eine Ewigkeit her. Sogar russische Artillerieeinheiten bekunden, chemische Waffen in der Ukraine einzusetzen. Jetzt wollen die Russen die „Weltmehrheit“ darauf vorbereiten, Atomschläge zu verüben. Wo landen wir am Ende mit dem blutrünstigen Plutin, ehemals als Suffkopf in Dresden verschrien? Der globale Süden wird als Manipulationsmasse und kolonialer Machtraum von den neuen russischen Fachisten gesehen. Ich hoffe innigst, dass deren menschenfeindliche Absichten in möglichst vielen Staaten erkannt und entlarvt werden. Die Erde ist kein erpressbarer Spielplatz für mörderisch handelnden russischen Gangster, die eine Staat geklaut haben. Lasst uns zusammen hoffen und -wirken, damit es nicht zur Verwirklichung der putinischen Pläne kommt!

Amady Kone, Saarbrücken

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5 Kommentare zu “Wer als erster nachgibt, hat verloren

  1. Sehr geehrter Herr Bäumlein,
    das von Gasprom gelieferte Gas war wesentlich umweltfreundlicher als das jetzige US.Frackinggas, das insgesamt so schlimm ist wie Kohle. Das russische Gas hat uns wirtschaftlich enorm geholfen, was wir jetzt erst richtig bemerken müssen, und hat keine Toten, keine Verletzten und keine zerstörten Städte produziert wie die Waffen von Rheinmetall das tun werden. Wer kann faktenbasiert behaupten, „Waffen retten Leben“?

  2. „Die Zeit für Kompromisse ist vorbei“. Das darf doch nicht wahr sein! Das kann nicht hingenommen werden, dass Präsident Selenskyj das sagt und „Wir werden diesen Krieg zu unsere Bedingungen beenden“. Ein Krieg kann nur durch Kompromisse beendet werden oder durch Kapitulation nach vollständiger Unterwerfung einer der Kriegsgegner. Auch wenn Putin den Krieg mit Waffengewalt begonnen hat und vorher mangelnde weitere Kompromisfähigkeit gezeigt hat, muss nach Kompromissen gesucht werden, bei denen beide Seiten Zugeständnisse machen müssen. Es darf nicht dazu kommen, dass die Ukraine noch mehr zerstört oder gar völlig besiegt wird und noch mehr Menschen grausam umkommen. Wer spricht von den über 70 000 Familien, die um ihre Söhne, Ehemänner und Väter trauern? Jede Familie erleidet einen unvorstellbar schrecklichen Verlust.
    Russland wird sich nicht völlig besiegen lassen ohne dass das ukrainische Volk noch mehr leidet und ohne dass die unterstützenden NATO Staaten verschont bleiben.

  3. zu @ Helga Brutscher
    Wer will denn Russland völlig besiegen? Es würde doch völlig reichen das russische Soldaten aufhören in der Ukraine Schulen und Krankenhäuser zu bombardieren und das Land verlassen. Dazu muss niemand Russland völlig besiegen. Das können die einfach von sich aus machen.

  4. Sehr geehrter Herr Gehring,

    dass „Waffen Leben retten“ habe ich in meinem Beitrag nicht geschrieben. Da bin ich durchaus der Meinung, dass in dieser Hinsicht eine differenzierte Betrachtung nötig ist.
    Allerdings bin ich der Meinung, dass durch den Bezug von russischen Erdgas sehr viel Unheil mitfinanziert wurde. Die Liste von der blutigen Unterdrückung der Tschetschenen über die Unterstützung eines Assad in Syrien bis zur russischen Intervention in Georgien 2012 beispielsweise.
    Und diese Aufstellung ist noch sehr zurückhaltend und nicht vollständig.
    Da frage ich mich schon, wie Sie darauf kommen, dass die Geschäftsbeziehungen zur Gazprom „keine Toten, keine Verletzten und keine zerstörten Städte produziert“ hätten.

  5. Liebe Frau Masuch. Natürlich wollen wir alle, dass das Töten in der Ukraine so schnell wie möglich aufhört, und dass Frieden erreicht wird. Aber ich kann es nur wiederholen, was viele sagen: dass wir es mit einem Verbrecher zu tun haben. Entschuldigen Sie den Vergleich – aber ich finde das Bild nur zu treffend: Die Ukraine ist für mich wie eine Frau, die vergewaltigt wird. Sie muss sich gegen den Vergewaltiger wehren, und sie verdient all unsere Unterstützung. Verbrecher sind nun einmal von ihrer Natur her gemeingefährlich, und sie bedrohen die Gesellschaft, das wäre hier die Weltordnung, die internationale Rechts- und Friedensordung – ja Friedensordnung. Frieden können wir nur erreichen, wenn wir den Aggressor in seine Schranken weisen – einsperren werden wir ihn so schnell nicht können. Jede Ermutigung, und sei es nur ein Fortschritt in kleinen Schritten – dass er seine Eroberungen behalten kann – würde seinen Appetit, seine Raub- und Machtgier nur noch steigern. Und bedenken Sie bitte: dahinter steht China. Und China wird ganz bestimmt Taiwan überfallen, wenn es sieht, dass Putin mit Gewalt „durchkommt“. Sie können sich ausmalen, was bei einem Krieg im Pazifikraum los wäre. Dann hätten wir wahrscheinlich wirklich den 3.Weltkrieg. Und wir hätten auf jeden Fall auch in Europa einen völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch, denn unsere wirtschaftliche Abhängigkeit von China ist ungeheuerlich. Bitte, Frau Masuch, sehen Sie die Frage auch weltpolitisch – und überhaupt politisch: Auch wir in Europa würden uns bei jedem Kompromiß in eine fatale Abhängigkeit und Erpressbarkei von Putin begeben, und wir hätten den nächsten Krieg schon vorprogrammiert. Und der würde viel mehr kosten, und viel mehr Menschen sterben lassen. Denken Sie bitte an Hitler, und dann ist alles gesagt. Die historische Analogie ist tatsächlich so frappierend, dass man es kaum glauben mag.

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