FR-Leserforum vom 16. bis 21. September

Alle Leserbriefe der Woche im Überblick und im Detail. Scrollen und lesen Sie in Ruhe oder suchen Sie Ihren Leserbrief gezielt mit der Tastenkombination STRG und F sowie dem Namen als Suchbegriff. Sie finden hier von oben nach unten:

  • zunächst folgt eine Übersicht nach Erscheinungstagen mit den Namen der Autorinnen und Autoren und ihren Themen. Über die rot eingefärbten Links (Seite eins, Seite zwei) können Sie pdf-Dokumente von den Leserforum-Zeitungsseiten aufrufen, wo diese Leserbriefe erschienen sind
  • zweitens alle Leserbriefe der Leserforen-Seiten in ihren ungekürzten Fassungen (im Anschluss an die Übersicht)
  • und ganz unten das Kommentarfeld, über das Sie Ihre Beiträge zur Diskussion beisteuern können. Alle Themen, die unten angeschnitten werden, können diskutiert werden. Bitte stellen Sie ein Stichwort an den Anfang Ihres Kommentars, mit dem Sie anzeigen, welches Thema Sie ansprechen.

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Balken 4Leserforum vom 16. September
Leserforum 2 20190916Seite eins mit Leserbriefen von:

Karl Höhn und Gudrun Schmidt zum Thema „Lokales Handeln für das globale Klima“, siehe auch unten
Gabriela Schröder zum Thema „Demenzielle Erkrankung wirkt vielfältig“, siehe auch unten
Stefan Otto zum Thema „Flaute bei Windkraft“, siehe auch unten
Alfred Bein zu „Grüner Knopf für faire Kleidung“, siehe auch unten

Leserforum vom 17. September
Leserforum 2 20190916Seite eins mit Leserbriefen von:

Dieter Hartwig, Helmi Karst und Monika Gärtner-Engel zum Brief an seinen Vater von Thomas Kaspar, veröffentlicht im eigenen Thread „Eine widerwärtige Attacke
Barbara Siebert und Bernd Köller zum Umgang mit der AfD bzw. der Kommentierung dieses Themas in der FR, siehe auch unten
Jürgen Koenig zur um sich greifenden Digitalisierung, siehe auch unten

Seite zwei mit Leserbriefen von:

Manfred Bonson zur Krise der Deutschen Bahn, siehe auch unten
Helge Nyncke zu einem Gerichtsurteil zum muslimischen Religionsunterricht an hessischen Schulen, siehe auch unten

Leserforum vom 18. September
Leserforum 2 20190916Seite eins mit Leserbriefen von:

Rolf Lang, Eugen Berker und Siegfried Kowallek zur Wahl eines NPD-Aktivisten zum Ortsvorsteher im hessischen Altenstadt, veröffentlicht im eigenen Thread „Eine Arbeit, die keiner machen will
Sigurd Schmidt und Karsten Neumann zum Thema Vermögenssteuer, veröffentlicht als Blog-Kommentare in der Debatte „Die Vermögenssteuer eröffnet Spielraum für vernünftige Investitionen“
Sigrid Weber zu den SPD-Reginalkonferenzen, siehe auch unten
Gisela Wilken und Klaus P. Jaworek zu Boris Johnson und dem Brexit, siehe auch unten
Hans Dietmar Jäger zur Sperrung des Mainkais in Frankfurt für den Autoverkehr, siehe auch unten

Seite zwei mit Leserbriefen von:

Eduard Belotti zum Thema Seenotrettung, siehe auch unten
Peter Koswig zu Honorarkürzungen bei Ärzten, siehe auch unten
Joachim Klüver zur Frage, was Bienen wichtig ist, siehe auch unten
Uwe Barkow mit Kritik an der Industrie- und Handelskammer, siehe auch unten

Leserforum vom 19. September
Leserforum 2 20190916
Seite eins mit Leserbriefen von:

Manfred Kirsch und Heinz Braun zur Frage: Wie soll man mit der AfD umgehen?
Diese Diskussion wurde im gleichnamigen Thread eigenständig mit weiteren Zuschriften eröffnet (online ab 19.9., 6 Uhr).
Weitere Leserbriefe gab es an diesem Tag nicht, da der Platz für das Leserforum eingeschränkt war.

Leserforum vom 20. September
Leserforum 2 20190916Seiten eins und zwei

Wofgang Köhler, Oskar Voigt, Kristina Güntsch und Friedhilde Scholl äußern sich zur IAA, die den Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann als Redner ausgeladen hat – im eigenen Thread namens „Keine Antenne für Nachhaltigkeit und Nullwachstum“ (online ab 20.9., 6. Uhr)
Roland Klose äußert sich zur „Bundesverbotsrepublik“, siehe auch unten
Otfried Schrot weist auf den Widerspruch hin, in dem die Rüstungsanstrengungen der Menschheit zu ihren Bemühungen in Sachen Klimaschutz stehen, siehe auch unten
Lennard Alswede begrüßt die Wiederbelebung einer mittelhessischen Bahnstrecke, siehe auch unten

Leserforum vom 21. September
Leserforum 2 20190916
Seite eins mit Leserbriefen von:

Ulrich Munkert äußert sich zur Klimapolitik; sein Leserbrief wurde als Kommentar in der Debatte „Welchen Beitrag kann ich zum Klimaschutz leisten?“ veröffentlicht
Ursula Bugl-Horatschek und Jürgen H. Winter nehmen Stellung zum anonymen Brandbrief gegen „Fridays for Future“, auf den FR-Chefredakteur Thomas Kaspar eine Antwort verfasst; ihre Zuschriften wurden als Kommentare in der laufenden Debatte veröffentlicht: hier und hier.

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fr-debatteLokales Handeln für das globale Klima

Zu: „Der Verkehr soll stillstehen“, FR-Region vom 12.09., und „Wasserlieferant für Frankfurt“, FR-Region vom 10.09.

Millionen Menschen sind heute durch Hitze, Dürre, Wassermangel, Überschwemmungen und Unwetter vom Klimawandel betroffen. Im Wissen um diese Folgen haben wir die Erde in den letzten 40 Jahren um 1 Grad erwärmt. Jede weitere Erwärmung wird die Lage verschlimmern. Weitere 0,5 Grad sind selbst bei der denkbar radikalsten und schnellsten Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft heute bereits nicht mehr zu verhindern. Jedes weitere Abwarten, jede Zaghaftigkeit bei der Bekämpfung des Klimawandels in allen Sektoren unserer Gesellschaft wird die Bedrohung der jungen und kommenden Generationen unweigerlich, erbarmungslos und unverantwortlich anwachsen lassen. Deutschland und Europa haben als reiche und entwickelte Länder ihr Treibhausgasbudget aufgebraucht und im Sinne von Klimagerechtigkeit beim Kampf gegen die Erderwärmung voranzugehen. Der Kampf gegen den Klimawandel kann nur auf Basis tiefgreifender, mutiger und verbindlicher Änderungen der Regeln unserer Wirtschafts- und Lebensweise erfolgreich geführt werden. Ich bin überzeugt, dass der großen Mehrheit der Bevölkerung dies vermittelt werden kannn und dies mittragen würde. Das ist primär Aufgabe der Parlamente und Regierungen. Diese Parlamente und Regierungen, haben uns jedoch sehenden Auges in diese Situation gebracht, in erster Linie weil sie mehr der wirtschaftlichen Macht der Konzerne und „Eliten“ unterliegen, als dem Gemeinwohl zu dienen.
In dieser hoffnungslosen Lage zeigen uns die Schüler*innen von Fridays for Future, dass wir unsere Zukunft in die eigenen Hände nehmen können und müssen, dass wir gemeinsam, gewaltfrei, mit zivilem Ungehorsam, Widerstand leisten können, dass wir Legislative und Exekutive ermächtigen können, den Klimawandel radikal, sozial und erfolgreich zu bekämpfen. Die außerparlamentarische Opposition ist unsere einzige Chance. Meine Motivation? In erster Linie natürlich meine Kinder, aber hätt‘ ich keine, gäb‘ es immer noch die Kinder der Welt. Was ich persönlich tue? Ich informiere mich, bin bei attac, adressiere das Thema in meinem Umfeld, in Familie, Freundeskreis, Betrieb und Schule, um auf die gigantischen Risiken des Klimawandels und die Irrationalität des Weiter-so in Politik, Wirtschafts- und Lebensweise hinzuweisen, um den Widerspruch auszuhalten und zu politischem Handeln zu kommen, wie Fridays for Future uns dies vormachen und damit unserer Demokratie alle Ehre machen.
Vielen Dank für Eure Unterstützung des Klimastreiks und überhaupt Euren täglichen Beitrag zur Aufklärung am Frühstückstisch.

Karl Höhn, Frankfurt

Gegen einseitige Zuschreibungen

Vorab: ich bin für Klimaschutz und sorgsamen Umgang mit Wasser und finde, dass hier in Zukunft sehr viel mehr getan werden muss, damit wir auf diesem Planeten und auch in der Rhein-Main-Region weiterhin gut leben können – nicht dass ich falsch verstanden werde.
Im Artikel „Wasserlieferant für Frankfurt“ sind eine ganze Reihe wichtiger Punkte angesprochen und viele Möglichkeiten aufgezeigt, was getan werden muss – aber all das wird in einer Stadt wie Frankfurt nicht von heute auf morgen gehen und auch nicht zum Nulltarif zu haben sein. Ich kann auch die Probleme der Vogelsberger nachvollziehen. Es reicht aber nicht, nur mit dem Finger auf andere zu zeigen und den Tunnelblick zu üben, denn die Zusammenhänge sind manchmal etwas komplizierter, als auf den ersten Blick gedacht.
Ja, ich gehöre mehrfach zu den „Bösen“.  Ich lebe in Frankfurt und verbrauche angeblich 20 Liter Wasser am Tag mehr als andere HessInnen.
Auf meiner Mainova-Abrechnung kann ich das nicht nachvollziehen. Frage: wird der Wasserverbrauch Frankfurts einfach auf die gemeldeten EinwohnerInnen umgerechnet oder werden die 500.000 PendlerInnen herausgerechnet, die als Arbeitskräfte in Frankfurt trinken, zur Toilette gehen usw. – die auch aus dem Vogelsberg, dem Ried usw. kommen? Werden die vielen Events in Frankfurt – die meistens mehr Besucher aus dem Umland anziehen als Frankfurter – mit berücksichtigt, wie Iron-Man, Marathons, Museumsuferfest, Messen, Flughafen usw. Vermutlich nicht, denn dann käme man wohl zu anderen Zahlen.
Ich gehöre nochmal zu den Bösen, die als Mitglied einer Anwohner-Initiative die die Stadtbäume auf unserem Quartiersplatz im Sommer wässert, damit sie überleben und ich werde das auch weiterhin tun – und ich stehe auch dazu! Wir arbeiten als Bürgerinitiative seit 2 Jahren daran, dass unser Platz entsiegelt und begrünt wird, damit Regenwasser versickern kann und die Bäume mehr Wasser bekommen.  Wir würden gerne mit Brauchwasser wässern, geht aber im Moment nicht, wird ein längeres Projekt sein, das zu erreichen. Für das Stadtklima in Frankfurt sind diese Stadtbäume aber absolut notwendig – ein solcher Baum braucht 10-20 Jahre um richtig Schatten zu werfen und seine Rolle als CO2-Vernichter wahrnehmen zu können. Von daher ist er nicht einfach mit einer Rasenfläche zu vergleichen, die im Vogelsberg nicht mehr gewässert werden darf. Rasenflächen erholen sich schneller als Bäume, wenn die Bäume eingehen, hat das Auswirkungen für viele Jahre.
Ich gehöre aber auch zu den Guten: unser Auto steht in der Garage, wird nur höchst selten benutzt, ich nutze meine Füße oder öffentliche Verkehrsmittel. Ich lebe aber in einer Stadt, die jeden Tag von Autos aus dem Umland verpestet wird, von all denen, die mit dem Auto zur Arbeit, zum Einkaufen, zu Konzerten oder ins Stadion fahren oder mit Billigflügen von Frankfurt aus in den Urlaub fliegen – und da ist sicher auch der eine oder andere aus dem Vogelsberg, dem Ried usw. dabei. Nichts für ungut.
Ich plädiere fr eine Gesamtbetrachtung der Probleme und wehre mich gegen zu kurz gegriffene, einseitige Zuschreibungen – hier die Opfer/Guten, dort die Bösen.
Es ist klar: Wir müssen alle viel mehr tun, damit wir und unsere Nachfahren langfristig nicht nur „überleben“, sondern vernünftig leben können.

Gudrun Schmidt, Frankfurt

fr-debatteNachhaltige Entsorgung

Zu: „Flaute bei Windkraft“, FR-Meinung vom 5. September

Sehr facettenreich und mehrspaltig stellt Joachim Wille die Flaute der Windkraft dar, dessen Inhalt hier nicht noch einmal wiederholt werden muss. In diesem Zusammenhang erwähnt er auch, dass die bereits Anfang der 2000er Jahre Installierten Windkrafträder wegen des Ablaufes der auf 20 Jahre angelegten Förderung einerseits, als auch wegen Unwirtschaftlichkeit andererseits nach und nach stillgelegt werden.
Und genau bei dieser Stilllegung entsteht nun ein bislang nicht weiterbreitetes Problem: Die stillgelegten Windkrafträder können wegen ihrer diffizilen Konstruktion der Rotorblätter nicht nachhaltig entsorgt werden und schlummern derzeit auf den Böden dahin. Wann es zu einer sach- und fachgerechten Entsorgung kommen wird, steht in den Sternen, was natürlich das Problem besonders prekär werden lässt: Da werden Dinge „erfunden“, ohne sich allerdings dabei schon Gedanken um deren nachhaltigen Entsorgung zu machen. Das war bei dem inzwischen verteufelten Atomstrom, das war bei der Nanotechnik, das war bei den Windkrafträdern und das ist neuerdings auch bei den hochgelobten Elektroautos (hier: Entsorgung des Lyzeum oder fachgerechtes Löschen bei Fahrzeugbränden) zu spüren.
Einerseits werden mit großem journalistischen Aufwand Veranstaltungen und/oder Demonstrationen zum Klimawechsel oder zur Äachtung von  Plastiktüten veranstaltet, andererseits werden die zuvor genannten Problemstellungen weitgehend verschwiegen – oder gar bewusst verschwiegen. Die von Joachim Wille dargestellte Meinung wäre gerade mit diesem Hinweis nahezu erfrischend komplett gewesen.

Stefan Otto, Rodgau

fr-debatteDemenzielle Erkrankung wirkt vielfältig

Zu: „Über Demenz schreiben“, FR-Meinung (Kolumne Harry Nutt) vom 11. September

Über Demenz, die Auswirkungen jeglicher Art auf die/den Erkrankten und Angehörigen, zu schreiben, ist sehr wichtig, kann es doch jede/n treffen. Wir sind selbst betroffen. Bei uns ist vor ca 10 Jahren mein Mann mit Anfang 60 an frontotemporaler Demenz erkrankt. Der Anfang war schleichend. Die letzten 4 Jahre waren dann geprägt von finanziellen Sorgen (die Heimkosten waren immens und die jüngste Tochter war noch in Ausbildung), emotionalen Verlusten. Der Erkrankte  wandte sich aufgrund der Krankheit immer mehr von seiner Familie ab. Hatte kein Kind mehr, keine Frau, war aber immer zufrieden mit seinem Leben außerhalb der Familie. Ich musste, trotz eigener Krankheit, einen Aushilfsjob annehmen. Die jüngste Tochter mit dem frühen Verlust des Vaters „fertig werden“. Die Familie war nicht mehr wie früher, Freunde wandten sich ab und und und. Dazu kamen immer die finanziellen Sorgen, wenn das Pflegeheim wieder und wieder die Heimkosten erhöhte. Im Juni dieses Jahres starb mein Mann. Geholfen haben uns vor und nach seinem Tod, wenige. Die Behörden gar nicht.
Wir, gerade die Jüngste, sind unseren Weg weiter gegangen und trotzdem, immer wieder blitzt die Erinnerung auf an gute wie an schlechte Zeiten. Die dementielle Erkrankung ist vielfältig, das habe ich, haben wir, gelernt. Es ist wichtig, sie zu beschreiben. Immer und immer wieder. Schon deshalb, weil auch politisch und gesellschaftlich erreicht werden müsste, dass z.B. die Pflegekosten nicht alleine von dem/der Betroffenen und seinen Angehörigen bezahlt werden müssen/können.
Das führt zu so viel Verzweiflung, in jeder Beziehung. Man sollte sich besser auf den Erkrankten konzentrieren, auf seine Angehörigen und sich selbst. Pflege gehört in gute Hände und darf nicht der Profitgier dienen.
Ihnen, Ihrer Mutter und Familie, lieber Herr Nutt, wünsche ich von Herzen, alles Gute und starke Nerven in einer schweren Zeit.

Gabriela Schröder, Seeheim-Jugenheim

fr-debatteMüllers letztes Hemd

Zu: „‚Grüner Knopf‘ für faire Kleidung“, FR-Wirtschaft vom 10. September

Jetzt kann ja nichts mehr passieren: alles versiegelt. Will man uns Verbraucher nur noch verschaukeln? Noch ein Siegel auf freiwilliger Basis wird die Misere bestimmt nicht bessern, sondern nur noch unübersichtlicher machen. Ich wette, wenn man alle Siegel zusammennäht, kann man ein schönes Hemd daraus schneidern. Näht dem hochverehrten Entwicklungshilfeminister Müller doch den „Grünen Knopf“ ins rechte Ohr und schickt ihn zurück nach Bajuwarien, denn in Berlin ist er überflüssig.

Alfred Bein, Neu-Isenburg

fr-debatteBemüht und angestrengt

AfD:: „Schwer erträglich“, FR-Meinung vom 2. September

Nach meiner Meinung hilft es der Sache nicht, die AfD als Partei anzugreifen. Das wirkt auf mich mitunter sehr bemüht und angestrengt. Beispiele: Sie werfen der AfD „Demokratieverachtung“ vor, verkennen aber dabei, dass in ihrem Wahlprogramm der Volksentscheid gestärkt wird (abgesehen davon, dass sie demokratisch gewählt wurde).
Die AfD würde „die Autorität der anderen Parteien schleifen“. Wie geht das denn? Auch würde sie „den Konsens der Bürgergesellschaft schreddern“. Sollen alle einer Meinung sein? Abgesehen davon, dass nach dieser Aussage die Wähler der AfD keine Bürger wären. Dazu Ihre Aussage, „wie dröhnend sie sich als Mehrheit feiern“. Ich denke, die feiern nicht anders als alle anderen auch (ich erinnere an eine peinliche CDU-Feier mit einem Lied der Toten Hosen, was diese sich energisch verbeten haben).
Indem man die AfD unsachlich angreift, beleidigt man indirekt ihre Wähler. Auf diese Weise wird man dieses Phänomen nie ergründen und in den Griff bekommen.
Man muss sich mit den Motiven dieser Wähler auseinandersetzen, und das in aller Ehrlichkeit. Das schließt unbedingt mit ein, auch bei sich selbst Fehler zu suchen. Und das bedeutet, vorbehaltlos und ohne Wertung Wahrheiten und Realitäten in den Lebenswirklichkeiten der AfD-Wähler zu erkennen und ernst zu nehmen, ohne gleich die Rassismuskeule zu schwingen.

Barbara Siebert, Kerpen

Wir stehen nicht alleine im Kampf gegen Rechts

Ich möchte Sie an dieser Stelle ausdrücklich loben für Ihre engagierte und detaillierte Berichterstattung über die massive, wiedererstarkte Gefahr von Rechts in Form von AfD und anderen Nazi-Organisationen. Wir sollten uns bewusst sein, dass wir nicht alleine stehen, sondern viele Personen und Organisationen sind, die hier einen gemeinsamen Kampf gegen Menschenverachtung und Rassismus führen. An dieser Stelle wären stellvertretend zu nennen: die Gewerkschaften, die SPD, Grüne und Linke, Peter Fischer, Herbert Grönemeyer, unteilbar, die Kirchen, Künstler, Schauspieler, die Antifa und viele andere.
Danke für Ihr Engagement.

Bernd Köller, Hünfelden

fr-debatteGibt es eigentlich keine Alternativen zur Digitalisierung?

Digitalisierung: „„Da kommt ein Tsunami“, FR-Wirtschaft vom 14. September

Digitalisierung über alles, über alles auf der Welt, jetzt sogar in der Traumatherapie, wie die FR letzte Woche in der Rubrik Wissen veröffentlichte.
Teil einer groß angelegten Campagne? Eines ist ja sowieso schon klar, alle gesundheitlichen Bedenken gegen den Ausbau in Richtung 5 G sind nur Verschwörungstheorien, es sei kein Problem, die Menschen 24 Stunden rund um die Uhr zu bestrahlen, natürlich werde auch niemand überwacht und autonomes Fahren, autonomes Kochen, Heizen usw. alles kein Problem! Jetzt müssten White Boards, Laptops, Tabletts in die Schulen, denn sonst würden wir weltweit abgehängt. Deshalb sei es unumgänglich, dass die letzten Funklöcher gestopft werden. Es spielt auch keine Rolle, dass es ernsthafte Bedenken gegen das autonome Lernen in Kindergärten und Grundschulen gibt. Der Jugendpsychiater M. Winterhoff beschreibt, wie die Digitalisierung die Entwicklung unsere Psyche schwer beschädigt. Und natürlich gebe es auch sinnvolle digitale Anwendungsmöglichkeiten in der Traumatherapie, obwohl die Neurologen kritisieren, dass es sich hier um einen Eingriff in die Autonomie des einzelnen Menschen handelt. Gibt es eigentlich keine Alternativen?
Im Falle des autonomen Lernens: Weg mit den Smartphones,Tabletts, PC usw. bis zum Ende der Grundschulzeit. Doppelt soviel Lehrer bzw. Erzieher in Kindergärten und Grundschulen einstellen, um in geschützten Räumen die natürlichen Lernpotentiale und Entwicklung der Psyche unserer Kinder optimal fördern zu können. Angeleitet, beraten, geführt durch interessierte, liebevolle Begleitung Erwachsener – einschließlich Eltern- , bräuchten wir auch keine Angst davor zu haben, in der Welt abgehängt zu werden.
Im Falle der Traumatherapie: informieren Sie sich z.B. über die Methoden der Psychobionik, die im Jahre 2016 vor dem Verwaltungsgericht Darmstadt als konfrontative Psychotherapie anerkannt wurde. Diese Methode ist geradezu aufgebaut auf der Autonomie des Einzelnen. Sie basiert unter anderem auf der Archetypen-Lehre von C.G. Jung in Kombination mit unseren natürlichen Kräften, die Vorgänge des Träumens in einem Alphazustand bei vollem Bewusstsein zu erfahren und eigenständig zum eigenen Wohle zu verändern.
Die Organisatoren von Kuschelparties können sich jetzt schon die Hände reiben, weil sie immer größeren Zulauf von Menschen bekommen werden, denen es nicht genügt, von Robotern gestreichelt zu werden.

Jürgen Koenig, Hirschberg

fr-debatteMit zusätzlichen Milliarden ist nichts gewonnen

Bahn: „Vor der Krisensitzung“, FR-Meinung vom 14. September

Die Pläne von Bund und Bahn sind für mich als Bahnkunde wenig überzeugend, aber auch die Presseberichte sind zu unkritisch. Es geht doch nicht nur um mehr Geld! Die Bahn hatte in der Vergangenheit nicht wenig Geld, aber sie hat Millionen und Milliarden verschwendet und tut dies immer noch. Sie vergräbt nicht mehr bezifferbare Milliarden in Stuttgart, sie plant ähnliches in Hamburg (Altona), sie reißt in ganz Deutschland einen funktionierenden Bahnhof nach dem anderen ab, um daraus Einkauszentren zu machen. Das alles mit unserem Geld. Es geht die Legende um, die Mißwirtschaft läge daran, daß die Politik die Bahn nicht beaufsichtigt habe, und daß das jetzt alles besser würde. Das stimmt nicht. Diese Betriebspolitik der Bahn, d.h. die Vernachlässigung ihrer eigentlichen Aufgabe, für einen ordentlichen Betrieb zu sorgen, ist absolut mit Billigung und sogar auf Geheiß der Politik erfolgt – von der sog. „Bahnreform“ in den Neunzigern bis heute. Das Chaos ist politisch gewollt, und von der Poltik immer wieder abgesegnet worden. Bis hin zu Merkels ausdrücklicher Unterstützung des Wahnsinnsprojekts „Stuttgart 21“. Mit zusätzlichen Milliarden ist nichts gewonnen, sie werden genau so im Bodenlosen versinken wie bisher. Es bedürfte einer ganz anderen Politik, die ist aber mit den regierenden Parteien (und Verkehrsministern!) nicht zu erwarten.

Manfred Bonson, Lüdinghausen

fr-debatteGenau das ist die Lösung!

Islamunterricht: „Muslime scheitern mit Eilantrag“, FR-Regional vom 10.9.

Man mag sich die Augen reiben und fast nicht glauben, was da zu lesen ist: Das Land Hessen hat es gewagt, Islamunterricht ab der Jahrgangsstufe sieben an hessischen Schulen ohne Beteiligung der Religionsgemeinschaften in alleiniger staatlicher Verantwortung anzubieten. Dagegen klagte der Zentralrat der Muslime und wurde abgewiesen mit der Begründung, „nach der Konzeption des Faches diene es der Information über den Islam, solle also Wissen vermitteln und nicht bestimmte religiöse Bekenntnisse als wahr darstellen“. Genau das ist die Lösung! Und zwar nicht nur für das leidige Dauerproblem mit dem Anbieter Ditib für den islamischen Religionsunterricht, sondern vielmehr für das ganz grundsätzliche Ärgernis, dass in unserem säkularen Staat mit inzwischen über einem Drittel konfessionsfreier Menschen immer noch ein solcher bekenntnisorientierter Religionsunterricht unhinterfragter Standard ist. Dieses Urteil könnte ein Umdenken einleiten und die kluge Begründung des Gerichts eben auch auf alle anderen Religionsgemeinschaften anwenden. Ein solcher auf reine gesamtgesellschaftsorientierte Wissensvermittlung und nicht auf rein religiöse Bekenntnispflege ausgerichteter Unterricht würde der staatlichen Neutralitätspflicht in Bildungsfragen endlich Genüge tun und die kommende Schülerschaft aus der Umklammerung der jeweiligen Religionsgemeinschaften hin zu einem allgemeinen Wissensgewinn führen. Welch ein großer Fortschritt für unseren Schulen und für den Bildungshorizont kommender Generationen! Aber machen wir uns nichts vor: In einem Land, in dem nicht einmal ein Gerichtsurteil zum Schutz kleiner Jungen vor der Körperverletzung einer religiösen Beschneidung den Respekt der Regierung bekommt, wird auch dieser vernünftige Ansatz wahrscheinlich wieder von der christlich durchtränkten politischen Kaste ignoriert oder durch ein neues „Religiöse-Teilhabe-Gesetz“ konterkariert werden.

Helge Nyncke, Mühlheim a. M.

fr-debatteEine Art von unverbindlicher Meinungsumfrage

SPD-Regionalkonferenzen: „Keiner will Olaf Scholz“, FR-Politik vom 10.9.

Es ist ja löblich, dass sich die BewerberInnen für den SPD-Vorsitz in 23 Regionalkonferenzen dem niederen Parteivolk vorstellen. Es grenzt allerdings an Volksverdummung, den Eindruck zu erwecken, dass jemand anderes als die Delegierten am Ende auf einem Bundesparteitag den oder die Vorsitzende/n wählen werden. Was jetzt bei der SPD stattfindet, ist eine Art unverbindliche Meinungsumfrage, an die sich am Ende kein Delegierter halten muss.

Sigrid Weber, Frankfurt

fr-debatteEine Lösung für Nordirland

Chaos-Brexit: „Johnsons Hammer“, FR-Politik vom 13. September

Provokatorische Frage: Nachdem Trump Grönland kaufen wollte, wie wäre es, die EU kauft Nord-Irland? Das Nordirland-Problem einschließlich Backstop etc. ist gelöst.

Gisela Wilken, Maintal

Das UK am Rande des Nervenzusammenbruchs

Boris Johnson bringt sein UK langsam an den Rand des Nervenzusammenbruchs! Er wirft seine „Ungetreuen“ raus aus der eigenen Conservative Party, andere Konservative werfen lieber freiwillig ihr Handtuch; und Boris Johnson boxt weiter. Selbst im freien Fall würde er nie und nimmer nachgeben wollen, der blonde Brexiteer!

Klaus P. Jaworek, Büchenbach

fr-debatteDas ist doch super

Zu: „Die Sperrung des Mainufers ist gescheitert“, FR-Region vom 3.9.

Ich lese nur: „Battonnstraße/Kurt-Schumacher-Straße ist zu jeder Tageszeit dicht“ oder „Die Berliner Straße ist komplett dicht“. Aber wer beklagt sich? Denn das ist doch super: Bessere Werbung für den Umstieg vom KFZ auf alternative Verkehrsmittel gibt es nicht! Und dazu noch kostenlos für die Bürger. Denn: Vier von fünf nutzen (immer noch) das Auto.

Hans Dietmar Jäger, Frankfurt

fr-debatteDie Retter tun das Selbstverständliche

Erwiderung auf „Mit Schokolade die Welt retten“, Leserforum vom 13.9.

Ein vergiftetes Lob ist es, das Leser Kastner den privaten Seenotrettern da spendet. Was sie tun, sei zwar „zunächst aller Ehren wert“, wenn aber „Verzweifelte“ mit Hoffnung auf Rettung sich in unsichere Boote begäben, sei ihr Tun dann doch „eher verantwortungslos“.
Veranwortlich ist man dafür, was man selbst tut oder unterlässt und da trifft der Vorwurf die EU, die ihr Rettungsprogramm eingestellt hat. Die Annahme, dass Flüchtende nur deshalb in die Boote steigen, weil sie die „erhoffte Rettung“ oder gar „das Paradies“ (!) erwarten, ist doch recht abenteuerlich. Man entflieht der Hölle auch dann, wenn nicht das Paradies, sondern einfach die Aussicht auf ein normales, sicheres Leben winkt. Die Zustände in libyschen Lagern wo Flüchtlinge mit Folter, Vergewaltigung und sogar Bombardements rechnen müssen, sind Grund genug, die Überfahrt zu wagen.
Kastner sieht bei uns eine „grenzenlose“ Willkommenskultur, die aber untauglich sei, die Welt friedlicher und gerechter zu machen. Nun, die Retter und Flüchtlingshelfer bilden sich sicher nicht ein, die ganze Welt retten zu können. Und sicher wäre es besser, die Fluchtursachen zu beseitigen (für die wir teilweise selbst verantwortlich sind). Aber solange die bestehen und Menschen flüchten, tun die Retter das Selbstverständliche – Menschen in unmittelbarer Lebensgefahr zu helfen. Und helfen heißt nicht, sie aus dem Wasser zu ziehen und dann wieder irgendwo abzusetzen, schon gar nicht in der Hölle, der sie gerade entflohen sind.
Traurig, dass private Hilfsdienste und jetzt auch die evangelische Kirche das übernehmen müssen, was Aufgabe der EU wäre. Und beschämend, dass Flüchtlingshelfer Kapitän Reisch trotz Salvinis Abgang in Italien jetzt noch zu einer Strafe von 300 000 Euro verurteilt wurde!
Die Überschrift zu der Wiedergabe von Herrn Kastners Brief in der FR ist nicht ganz glücklich, da er davon sprach, mit Verzicht auf Schokolade die Welt retten zu wollen.

Eduard Belotti, Augsburg

fr-debatteBald bleibt nur noch der Tele-Hausarzt

Digitalisierung im Gesundheitswesen: „Privatisierung ist ein falscher Weg“, FR-Regional vom 11. September

Aktuell bekommen die niedergelassenen Ärzte ihre Abrechnungen vom ersten Jahresquartal. Bei vielen wurde das Honorar zur Strafe um ein Prozent gekürzt, weil sie sich weigern, ihre Praxen an die „Telematikinfrastruktur“ anzuschließen. Anzunehmen ist, dass insbesondere ältere Ärzte und Hausärzte der neuen Technik aus Datenschutzgründen und weil sie für die Patientenbehandlung nichts bringt, skeptisch gegenüberstehen. Damit werden beispielsweise auch Hausbesuche diesen Kollegen nun schlechter bezahlt. Neben dem Honorarverlust ist es vor allem die Geringschätzung ihrer Arbeit durch die verantwortlichen Politiker, die gerade auf dem Lande die Versorgung weiter ausdünnen könnte. Die Ärzteschaft dort ist stark überaltert.
Gängelungen durch den forschen Minister Spahn, der seine Vernetzungsvorstellungen mit allen Mitteln durchsetzen und die Strafen sogar auf 2,5 Prozent erhöhen will, könnten manchen Kollegen zum baldigen Eintritt in den Ruhestand veranlassen. Während Großstadtpraxen sich gut wieder besetzen lassen, findet sich auf dem Land kaum ein Nachfolger. Schade, dass auch der hessische Gesundheitsminister Klose der einflussreichen IT-Industrie zum Durchbruch verhelfen will und Honorarkürzungen befürwortet. Da bleibt den Kranken auf dem Land bald wirklich nur der aus Frankfurt zugeschaltete Telehausarzt.

Peter Koswig, Korbach

fr-debatteWas Bienen wichtig ist

Zu: „Ein Festival für die Bienen“, FR-Regional vom 14. September

Die Biene ist eine Sympathieträgerin. Ihr diese Sympathie entgegenzubringen ist eine feine Sache, schließlich leistet sie eine enorm nützliche Aufgabe, praktisch nebenher mit, sie bestäubt unsere Pflanzenwelt. Diese Sympathie automatisch auch auf Imker zu übertragen kann man jedoch überdenken.
Die Annahme, dass die Industrialisierung der Landwirtschaft für das Insektensterben verantwortlich ist, ist wahrscheinlich richtig und mit zu erwartenden fatalen Folgen. Genauso wahrscheinlich ist, dass die Freunde des Honigs, das Objekt Ihres Genusses von Massentierhalter beziehen. Die von Imkern zum Teil „Blütenzeit“ genau, auf das Umfeld losgelassen Massen von Honigbienen, sorgen dafür das die Wildbiene dezimiert wird. Keine Nahrungsquelle reicht aus, wenn die Konkurrenz schneller ist.
Außerdem, Akazien-, Linden-, und sonstige Blütenhonigs landet nur deshalb im Glas, weil wir es den Bienen eben doch wegnehmen. Was diese fleißigen Tiere, mit einem enormen Arbeitseinsatz gesammelt haben, war nicht dafür gedacht durch flüssigen Zucker ersetzt zu werden. Insofern ähnelt das Handeln der Imker eher dem eines, ökonomisch ausgerichteten Massentierhalters, als den eines Tierfreundes, außer man möchte „Freundschaft“ neu definieren.
Viel Spaß beim Diskutieren des richtigen Wertes, für ein Kilo Arbeit der Bienen, auf dem „Festival für die Bienen“. Bienen ist das enorm wichtig.

Joachim Klüver, Frankfurt

fr-debatteRückwärts gewandtes Gehabe der IHK

Zu: „IHK warnt vor Pförtnerampeln“, FR-Region vom 11. September

So langsam ist man genervt vom rückwärtsgewandten Getöse der IHK. Mal wieder regen sich die Herren auf über eine Bevölkerung die ihrerseits zunehmend vom Autoverkehr in der Stadt genervt ist. Dabei verschweigt die IHK geflissentlich das sie sich aus Zwangsbeiträgen finanziert. Und ihre eigenartigen Befragungen unter den Mitgliedern nichts wert ist solange diese nicht aus der IHK austreten können. Jeder Turnverein ist demokratischer legitimiert.
Jetzt ist also Herr Caspar (CDU) gegen alles was den Autoverkehr aus der Stadt bringen könnte: Keine reduzierten Fahrspuren für Autos, keine Pförtnerampeln, am besten alles so lassen wie es ist. Die Stadt gehört in seinen Augen wohl den Autos – nicht den Menschen. Alles Positionen aus dem letzten Jahrhundert, alles altbekannt und dreist: Das Bejubeln den blödsinnigen „schwarzen Null“ ist nichts anderes als das Bejubeln des Investitions-Stilltandes.
Das alles mögen ja CDU Positionen sein – aber sich als IHK aufzublasen ist dreist. Eine Legitimation dazu gibt die Zwangsmitgliedschaft nicht her. Die FR sollte aufhören die Ansichten diese Ansichten weiter zu verbreiten. Die Jugend demonstriert doch gerade sehr eindrucksvoll was sie von der Zukunft erwartet – für IHK Dinosaurier ist da kein Platz.

Uwe Barkow, Frankfurt

fr-debatteHybridzug in Mittelhessen

Die Lumdatal-Bahnstrecke  soll wiederbelebt werden

Die Technik schreitet fort. Es gibt jetzt Züge mit Akku und Fahrdrahtstrom. Die schwächste Variante kommt mit Akku 40 Kilometer weit. Von Lollar nach Londorf und zurück sind es etwa 30 Kilometer. Also reicht es für Hin-und Rückfahrt, wenn die Züge vollgeladen in Lollar von der elektrifizierten Bahnstrecke abbiegen. Zwischen Gießen und Lollar werden ja die Akkus geladen. Das dauert zehn Minuten. Vorteile: Elektromotoren müssen viel seltener gewartet werden. Die Züge müssen nicht zum Tanken fahren. Und sie sind  leise. Vielleicht freuen sich deshalb dann auch die Contra-LB-Anwohner auf die Wiederbelebung der Lumdatalbahn!

Lennard Alswede, Gießen

fr-debatteWillkommen in der Bundesverbotsrepublik

Zu: „Wie viele Milliarden fürs Klima?“, FR-Politik vom 16. September

„Die Freiheit Berlins wird in Vietnam verteidigt“ (Lyndon B. Johnson, US-Präsident 1963-69). „Die Freiheit Deutschlands wird am Hindukusch verteidigt“ (Peter Struck, Bundesverteidigungsminister 2002-05). „Die Freiheit Deutschlands wird wegen des Klimawandels an den Polkappen, in Sibiriens Wäldern, im Amazonas-Regenwald, in den weltweit vorhandenen Kohlekraftwerken, in den Überschwemmungsgebieten der Erde und in Alaska, Grönland & Co. verteidigt.“
Das letzte Zitat könnte von unserer Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) stammen. Es ist aber in Wirklichkeit von mir. Erstaunlich, wie profane Kriege bzw. Handels- und Umweltkriege in der Geschichte immer wieder gerne als Rechtfertigung für unsere Freiheit herhalten müssen. Dabei soll bewusst vom eigenen politischen Versagen abgelenkt und nach Sündenböcken gesucht werden.
Letztendlich sind wir alle laut Ministerin Svenja Schulze für den Klimawandel verantwortlich, weil wir die Angebote der Politik und Wirtschaft mit Öl- und Gasheizungen, Diesel- und Benzinautos, Kohlestrom etc. bereitwillig und ohne nachzudenken genutzt hatten und haben. Schulze will deshalb die fossilen Brennstoffe erheblich verteuern und verteufeln, damit die Kassen des Bundesfinanzministers Olaf Scholz (SPD) klingeln. Ölheizungen sollen sogar gänzlich verboten werden. Nordstream 2 soll trotzdem kommen und Frackinggas aus den USA weiterhin importiert werden. Borkenkäfer-Fichtenholz soll in den Kaminen verbrannt werden. Der von uns mühsam gesammelte Recyclingkunststoff mit dem grünen Punkt darf weiterhin in unseren Verbrennungsanlagen verbrannt oder nach Malaysia (früher: China) bzw. in die Weltmeere exportiert werden. Der Ausstieg aus der Braunkohle ist für das Jahr 2038 geplant. Und wenn es nach den Grünen in Deutschland geht, sollen Inlandsflüge, das Autofahren mit fossilen Brennstoffen und das Essen von Fleisch ebenfalls verboten werden. Wo bleibt da noch unsere viel gepriesene Freiheit? Herzlich willkommen in der Bundesverbotsrepublik Deutschland (BRD)!

Roland Klose, Bad Fredeburg

fr-debatteMit unbequemen Konsequenzen

Zu: „Fehlender Klimaschutz gefährdet den Wohlstand“, FR-Wissen vom 16. September

Öffentliche Frage an die ganze Menschheit: Liebe Weltbürgerinnen und Weltbürger! Ich frage euch 7,5 Milliarden Mitmenschen auf der ganzen Welt, wie es zusammenpasst, dass wir mit immer größerer Energie versuchen, den Klimawandel zu beherrschen, damit die Erde bewohnbar bleibt,dass wir mit immer größerem Verantwortungsbewusstsein danach streben, unsere Umwelt zu pflegen, dass wir aber gleichzeitig völlig bedenkenlos unseren Planeten Erde mit einem jährlichen Kostenaufwand von 2 Billionen Dollar in einem Meer immer modernerer Waffen ertränken und die Menschheit damit immer näher an den Abgrund der Selbstvernichtung drängen, weil niemand eine Initiative ergreift, um die „Methode Krieg“ durch eine gewaltfreie Methode zur Lösung internationaler Konflikte zu ersetzen mit der Folge, das 70 Millionen Flüchtlinge und 900 Millionen Hungernde auf Erlösung aus ihrem Elend warten und hoffen.
Wollen wir unseren Planeten nun retten oder wollen wir ihn vernichten? Wollen wir den nächsten Generationen einen intakten Planeten oder eine von zahlreichen Kriegen verstaubte, verstrahlte, verseuchte, vergiftete Kugel übergeben? Eine klare Entscheidung ist überfällig, an der sich die Menschheit schon zu lange vorbeigedrückt hat – mit zu ziehenden unbequemen Konsequenzen!

Otfried Schrot, Ronnenberg

 

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