Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ich würde gern mal einen Jahresrückblick schreiben, der mit den Worten anfinge: „What’s past is prologue.“ Der Satz wird Shakespeare zugeschrieben – nur vier kurze Wörter, und doch ist das Ineinandergreifen von Vergangenheit und Zukunft nie treffender beschrieben worden. In der deutschen Übersetzung wird gern etwas hinzugedichtet: „Alle Vergangenheit ist nur ein Prolog.“ Doch das Original sagt lediglich: Vergangenheit ist Prolog.
Und was ist dann die Gegenwart? Futsch. Im selben Moment, in dem sie eintritt, wird sie praktisch schon Vergangenheit. Darum sagte Shakespeare auch nichts über die Gegenwart: Sie existiert zu kurz. Sie ist eigentlich völlig unbedeutend. Sie wäre zwar der Moment, in dem ein Mensch in sein Leben oder in die Weltläufte eingreifen könnte, um etwas zu ändern, aber wann tun wir das denn mal? Im Wesentlichen sind wir Menschen Wesen, die in der Vergangenheit leben und an die Zukunft denken, die Gegenwart aber verstreichen lassen.
Für uns Zeitungsleute bedeutet das: Wir machen uns etwas vor, wenn wir glauben, über die Gegenwart zu berichten, und der berühmte Spruch, nichts sei so alt wie die Zeitung von gestern, erhält eine neue Dimension.
2013 geht zuende. Ich weine diesem Jahr nicht hinterher. All die Ängste während der Insolvenz der FR! Für viele von uns Rundschaulern ist es nicht gut gegangen, viele mussten gehen. Ich durfte bleiben. Es ist merkwürdig, nach all den Jahren des krisenhaften Geschehens plötzlich in eine viel ruhigere Zukunft zu blicken. Ich habe trotzdem Momente genutzt, um Konsequenzen zu ziehen und Entscheidungen zu treffen, denn so etwas möchte ich nicht noch einmal erleben. Das Jahr 2013 hatte neben viel Schatten für mich durchaus auch Licht, jenseits meiner Arbeit für die FR. Ich hab’s in einem früheren Thread ja schon anklingen lassen, dass ich einen Roman geschrieben habe. Davon hören Sie in den nächsten Wochen und Monaten noch. Diese Drohung gilt! 😉
Für die nahe Zukunft wünsche ich uns allen dennoch, dass 2014 besser werden möge als 2013. Einen guten Rutsch und ein gutes neues Jahr wünscht Ihnen
Ihr Bronski
Lieber Bronski!
Das war eine sehr weise, berührende Jahresendnachricht! Ohne die Krise der FR und die damit zusammenhängenden Auseinandersetzungen wäre mir „der Bronski“ nicht so aufgefallen und ans Herz gewachsen…mit all den positiven Folgen. Ich freue mich schon jetzt auf die „Enthüllung“ und die Reaktionen…
Heute Nacht wird es in unseren vier Wänden ein besonderes Extraschlückchen (erlesenen) badischen Weines auf den B=L=B geben. Möge seine Kraft so stark wirken, dass jeglicher Unbill vor seinem Ausbruch in sich zusammenfällt! Bonne année!
Gratuliere lieber Bronski, wer hätte vor einem Jahr gedacht das die FR überhaupt noch einmal nach dem 1. Februar erscheinen würde? Dazu der Blog und das Leserforum als Neuerung, vielleicht trägt die Partizipation des Lesers doch mit bei zur Auflage der FR ? Zum neuen Jahr:
Keine Verlängerung der Wahlperiode des Bundestags ohne eine Gegenleistung der Groko, wie die Begrenzung der Amtsdauer eines Bundeskanzler(in) im Grundgesetz