Ein Kommentar zu “Link des Tages: 22.12.15

  1. Von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbemerkt blieb die Uraufführung von Jacques Tatis erstem Kurzspielfilm „Mirage“ im Open-Air-Kino in der Burgruine von Barbières. Das Negativ des Streifens galt lange als verschollen und wurde erst vor kurzem beim Entrümpeln in einem Goldfischaquarium gefunden, restauriert und digitalisiert. Die titelgebende Schlüsselszene zeigt, wie Monsieur Hulot, dem Verdursten nahe, unter brennender Sonne durch den algerischen Wüstensand robbt. In der Ferne erscheint ein dunkler Punkt, der sich beim Näherkommen als Charlie Chaplin herausstellt, der einen Eimer schleppt, aus dem Wasser schwappt. Und dann stolpert Charlie über einen aus dem Wüstensand ragenden Goldklumpen, und der Eimer fällt hin, kippt um und läuft aus. Sehr dramatisch ist der Schnitt, der zeigt, wie das Wasser den Sand dunkel färbt. Das Ganze erweist sich schließlich als Fata Morgana. Das Ende des Films bleibt offen. Eine Vorwegnahme der Nouvelle Vague der 50er und 60er Jahre!

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