Jeder hat das Recht, sein Leben so zu leben, wie es ihm gefällt

Stichwort Reproduktionsmedizin: Darf man alles machen, was technisch möglich ist? Irgendwer wird es ohnehin tun, denn was technisch möglich ist, wird auf jeden Fall irgendwo auf diesem Planeten gemacht; also warum sollte man sich zurückhalten? Vorausgesetzt natürlich, man verletzt damit keine Gesetze. Wir in den westlichen „entwickelten“ Staaten bekommen zu wenig Kinder. Das sagen uns jedenfalls viele Demografie- und Renten-Experten. Warum also gibt es einen Aufschrei (auch der Empörung), wenn eine 65-Jährige sich mit den Mitteln moderner Medizin noch einmal (sie hat schon 13 Kinder) eine Schwangerschaft besorgt?

Nun, ganz so einfach ist es wohl nicht. Abgesehen davon, dass Annegret Raunigk, die werdende Mutter, mit dieser späten Schwangerschaft und der bevorstehenden Geburt gesundheitlichen Risiken entgegensieht; aber das ist ihre Sache allein. Sie wäre nicht die erste Frau, die im Rentenalter noch Kinder bekommt. Abgesehen auch davon, dass es eine Vierlingsgeburt werden könnte; so was kann mit Reproduktionsmedizin nun mal passieren. Dabei werden immer mehrere befruchtete Eizellen eingesetzt, weil die Erfahrung zeigt, dass sich keineswegs jede Eizelle einnistet. Die Mediziner haben ihre Methode also keineswegs vollständig im Griff. Aber dieses Problem ist bekannt, und alle Eltern, die sich — aus welchen Gründen auch immer — der Reproduktionsmedizin bedienen, wissen (oder können wissen), worauf sie sich einlassen. Auf diese Weise hat einer meiner Bekannten erst eine Tochter und beim zweiten Mal Zwillinge bekommen.

Dies alles sind Fragen, die auf der persönlichen Ebene zu klären sind, Risiken, die allein die Mutter und ihre vier Ungeborenen betreffen. Warum regt Deutschland sich darüber auf? Weil es unkonventionell ist? Ja, alltäglich ist dieser Fall tatsächlich nicht. Ich sortiere ihn in die Schublade „ungewöhnliche Lebensplanung“. Davon gibt es in meinem Bekanntenkreis verschiedene Fälle, und alle sind eigen und damit unkonventionell. Oder auch bereits nicht mehr unkonventionell — denn wer mit offenen Augen durch Frankfurt geht, kann nicht umhin festzustellen, dass erstaunlich viele Zwillinge in Kinderwagen durch die Straßen geschoben werden (und damit meine ich nicht das Sternbild Zwillinge). Deutschland ist bunter geworden und wird diesen Weg auch weiter gehen.

Trotzdem darf nicht alles gemacht werden, was machbar ist, und trotzdem müssen wir die Reproduktionsmedizin im Auge behalten. Neben den Chancen, den sie jungen und, wie man sieht, auch älteren Eltern verschafft, birgt sie auch Risiken. Dieselben Methoden können natürlich dazu eingesetzt werden, Embryonen auszusortieren. Das könnte auch Annegret Raungik bevorstehen, wenn sich herausstellen sollte, dass Vierlinge vielleicht einer zu viel sind. Wenn ein Embryo abgetötet werden muss, um die Mutter zu retten — wer entscheidet auf welcher Basis, welches der vier Kleinen sterben muss? Und was ist, wenn das Kind nicht so ist, wie man es bestellt hat? Wenn irgendjemand einen Fehler gemacht hat und statt des Spermas „eines hellhäutigen, blonden Vorzeigeamerikaners mit Elite-Uni-Abschluss“ Sperma eines Afroamerikaners nimmt, so wie es einem Lesbenpaar aus dem US-Bundesstaat Ohio passiert ist, die ein farbiges Kind bekamen? Die beiden Frauen klagen gegen den Betreiber der Samenbank — aber das Kind ist da. Und jetzt?

Und dann wäre da noch das sogenannte „social freezing“, das in den USA und zunehmend auch bei uns sehr erfolgreich ist: Junge Frauen, die gerade Karriere machen, können ihre Eizellen einfrieren lassen, um damit in zwanzig oder 25 Jahren schwanger zu werden. US-Konzerne wie Google und Facebook machen es möglich. Schwangerschaft ist damit kein „Karriereschädling“ mehr, und einige der Risiken, die bei späten Schwangerschaften immer bestehen, werden reduziert. Zum Beispiel das Risiko, ein behindertes Kind zu gebären.

Wir sind also auf dem Weg zum komplett durchgeplanten Leben. Zumindest für die, die es sich leisten können. Jene, die es sich nicht leisten können, bekommen ihre Kinder weiterhin auf herkömmliche Weise. Die Medizin macht es möglich. Entsteht hier vielleicht eine neue „Klassenschranke“? Betuchte Mütter verschieben ihren Kinderwunsch in einen Lebensabschnitt, in dem die Kleinen nicht mehr so stören, und machen dafür ungestört Karriere, während arme Mütter ihre Kinder dann bekommen, wenn sie ihnen gemacht werden (erwünscht oder unerwünscht), ganz egal, welche Auswirkungen das für ihr Leben, ihre Karriere hat? Sie haben damit gegenüber den wohlhabenden Müttern einen Nachteil im Wettbewerb um gute Jobs und damit auch um ein gutes Leben. So segensreich die medizinischen Innovationen auch sein mögen — sie bergen auch Gefahren.

Roland Klose aus Bad Fredeburg meint:

„Darf man mit 65 Jahren wie Annegret Raunigk aus Berlin Kinder kriegen? Das fragt sich ganz Deutschland. Warum? Die Jungen sind meist total überfordert mit der Doppelbelastung Familie und Beruf. Da müssen doch die sog. Alten zwangsläufig alles selber machen, damit der Generationenvertrag in der Rentenversicherung im Zeitalter des demographischen Wandels noch funktioniert: Arbeiten bis zum Umfallen und Kinder kriegen auf Teufel komm raus. Vorbild: die biblische Sara (Namensbedeutung: „Prinzessin“), welche ihrem Abraham mit 89 Jahren Isaak gebar. C’est la vie.““

Nadine Hauffe aus Frankfurt:

„Mich stört ein wenig die undifferenzierte Berichterstattung zum Thema künstliche Befruchtung. Der Artikel sagt, „in Deutschland hätte Frau Raunigk die Möglichkeit der künstlichen Befruchtung vermutlich nicht mehr in Anspruch nehmen können“. Fakt ist jedoch, dass dies ganz sicher nicht funktioniert hätte, da Frau Raunigk nämlich in diesem Alter sicher keine eigenen Eizellen mehr hat, die man befruchten könnte. Was hier tatsächlich gemacht wurde, ist eine Eizellspende plus Samenspende, also eine Embryonenspende, wenn man so will, und das ist in Deutschland verboten.
Ich finde es schade, dass aufgrund solcher Extremfälle immer wieder die ganze Reproduktionsmedizin am Pranger steht. So tragen Sie leider nicht zur Enttabuisierung des Themas bei. Natürlich ist es viel aufregender, über solche abstrusen Fälle zu berichten, aber diese als Norm hinzustellen, halte ich für gefährlich. Die riesengroße Mehrheit der Paare, die die Reproduktionsmedizin in Anspruch nehmen, tun dies nicht, weil sie zu lange Karriere gemacht haben oder im Großmutteralter nochmal Mutter werden wollen, sondern weil es im jungen Alter auf natürlichem Wege nicht klappt und das der einzige Weg zu einer Familie ist.
Daher bin ich der Meinung, man sollte das unethische Verhalten Einzelner auch als solches separat beurteilen und nicht die Technik verteufeln. Wenn ein Autofahrer mit überhöhter Geschwindigkeit einen Unfall provoziert, wird ja auch das Verhalten des Autofahrers und nicht die ganze Automobilindustrie verteufelt…
Abschließend möchte ich noch sagen, dass jeder das Recht hat, sein Leben selbstbestimmt zu leben, wie es ihm gefällt, in diesem Fall stößt meine Toleranz jedoch auch an Grenzen, denn nicht alles was technisch möglich ist, sollte auch ausgereizt werden. Hier haben die Ärzte ganz klar auch ethische Verantwortung, die gleich in mehrerlei Hinsicht nicht wahrgenommen wurde. Neben dem Alter der Patientin ist nämlich auch das Einsetzen von gleich (mindestens!?) vier Embryonen medizinisch wie moralisch verwerflich.“

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20 Kommentare zu “Jeder hat das Recht, sein Leben so zu leben, wie es ihm gefällt

  1. Ich bin der Auffassung, dass in Deutschland angemessene Gesetze erlassen wurden, die regeln, was in der Reproduktionsmedizin erlaubt sein sollte und was nicht. Wenn sich eine Frau zur Erfüllung ihres Kinderwunsches ins Ausland begeben will, weil die Ärzte in Deutschland diese aus ethischen Gründen ablehnen, kann man sie nicht daran hindern, sie muss das mit ihrem eigenen Gewissen ausmachen.
    Bei der 65jährigen werdenden Mutter, die bereits 13 Kinder hat, liegt möglicherweise ein Fall von Schwangerschaftssucht vor. In den USA werden solche Frauen als „Bumpaholics“ bezeichnet (Bump ist der Babybauch). Im Internet kann man sich über dieses Phänomen informieren.

  2. Ich mag nur erahnen, wie dieses Thema in den Alltagsmedien behandelt wird, da ich weder die „einschlägigen“ Sender höre/sehe noch die entsprechenden Printmedien lese…
    Ich will auch nicht in eine pseudo-juristische, frauenkinderwunschorientierte Diskussion einsteigen. Meiner Meinung nach ist dieses sensationsheischende Thema nicht für eines FR-Blogs würdig.
    Mir ist es egal, wie man so eine „Sucht“ in USA nennt bzw. analysiert.
    Es ist ein unglaublich abgehobenes, weltfremdes, unnötiges Getue darum herum. Während in all den unnötigen kriegerischen Auseinandersetzungen zigtausende von Menschen umkommen und inzwischen zigtausende von hoffnungs“geschwängerten“ Menschen versuchen, ein besseres Leben im „Paradies“ Europa zu erreichen, diskutieren wir uns hier die Finger und Münder wund auf eine manchmal so abstrakte und gefühlslose Weise, dass es mich graust. Derweil hat ist die Tausdendermarke der im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge längst überschritten… Das ist für mich (und nicht nur!) ein wesentlich wichtigeres Thema… nicht zum Diskutieren, sondern zum Handeln.

  3. Jedes Gebären, gleich welcher Methode, ist ungleich wertvoller, als jedes Töten. Vor jedem Gebärverzicht hat der Tötungsverzicht zu stehen.

    Solange es Menschen gibt, die töten, gibt es keinerlei Grund, Menschen das Gebären zu verbieten.

  4. Was hier diskutiert wird, das nenne ich mal die „normale Schizophrenie“ der (des) Menschen.
    „Normal“, weil das Hemd immer näher ist als der Rock.
    „Schizophrenie“, weil doch hier ein individuelles Bedürfnis jeden rationalen Rahmen sprengt, maiillimi hat es zutreffend ausgedrückt.
    Aber da zitiere ich mal ausnahmsweise die Bibel mit Johannes Kapitel 8 Vers 7:
    „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie“
    Da ging es um eine Ehebrecherin ……

    Oder Römer Kapitel 2 Vers 1:
    „Darum, o Mensch, kannst du dich nicht entschuldigen, wer du auch bist, der da richtet. Denn worin du einen andern richtest, verdammst du dich selbst; sintemal du eben dasselbe tust, was du richtest.“

    Jesus war ja auch ein „normaler Schizophrener“, wobei ich die Betonung nicht auf „normal“ lege und außerdem auch noch dem Thread-Titel widersprechen muß:
    „Jeder hat das Recht, sein Leben so zu leben, wie es ihm gefällt“
    Denn das bedeutet ja auch Anarchie, Chaos, zügellose Kriminalität, das Recht des Stärkeren und damit u.U. am Ende den Untergang der „zivilisierten“ Menschheit, die sich an selbstgeschaffene und humanistische und ethisch verantwortbare Regeln hält bzw. halten sollte.
    Nur mal so nebenbei ……

  5. Wenn, wie es Bronski beschrieben hat und wie auch vor einigen Tagen in der FR berichtet wurde, eine Frau sich von einer Samenbank mit Sperma beliefern lässt und dann ihr eigenes Fleisch und Blut als schlechte Ware ablehnt, weil es die falsche Hautfarbe hat, dann steckt dahinter die gleiche inhumane Haltung, die uns Europäer dazu bringt, uns gegen Einwanderer abzuschotten. Auch wenn hier nur ein Kind betroffen ist und im Mittelmeer Tausende sterben, darf man sich meiner Ansicht nach auch über den einen Fall empören.

  6. Frau Ernst, gestern bei Frank Plasberg wurde es auch wieder deutlich, wer Einwanderung will (Einwanderung ist aber nicht Asyl), der hat auch für ein Einwanderungsgesetz zu sorgen, und das wollen doch inzwischen m.E. eine Mehrheit der Abgeordneten im Bundestag. Bei einer Einwanderung bestimmt allerdings der Gesetzgeber die Regeln, und der ist jetzt dran.
    Was die späte Schwangerschaft und die erwähnte Ablehnung des Kindes aus der Samenspende angeht, hörte ich nicht früher oft den Slogan: „Mein Bauch gehört mir“ von den Feministinnen?
    Könnten das nun die Spätfolgen oder die (unerwünschten) Nebenwirkungen dieser lange verabreichten „feministischen Medizin“ sein?

  7. was für eine seltsame Diskussion… Wenn jemand sich – aus welchem Drang auch immer – künstlich besämen lässt, um (seine=) ihre Schwangerschaftsgelüste zu befriedigen, ist das m.E. nicht „…eine gleichwohl wertvollere Methode als das Töten“. Das ist konstruiert, abstrakt und nicht der alltäglichen Realität angepasst.
    Ich möchte nicht eines von den 13 +4 Kindern sein, die irgendwann logischerweise Fragen stellen über ihre Herkunft und dann womöglich in eine Diskussion verwickelt werden, Farbe zu bekennen…
    Und last but not least gibt ’s mehr denn je Möglichkeiten, einen unerfüllten selbst gebährten Kinderwunsch sinnvoll umzulenken… so frau nicht darauf verzichten will, dass es das selbst produzierte Kind ist.
    Manchmal bleibt mir doch die Spucke weg angesichts all solcher Absurditäten…

  8. Interessantes Thema , durch die Überschneidung gleich mehrerer , heftig umstrittener Fragen.

    Teile der Empörung in der öffentlichen Debatte dürften allerdings nicht so sehr an den ethischen Fragen hängen , sondern an der zu weiten Abweichung von der Norm des Mittelmaßes , das mag der Deutsche nicht so gerne , egal , bei welchem Thema.
    Artikel , Leserbriefe und Kommentare haben Recht , das ist Privatsache , allerdings muß das Risiko für die zu gebärenden Kinder im Vordergrund stehen.

    Berechtigt hingegen ist die Diskussion über mögliche Motive , es wurde schon angesprochen , diese ganze Kindesoptimierung ist strikt abzulehnen .
    Nur überschätzt sich der Mensch an dieser Stelle mal wieder selber , wer nur die guten Gene will , ist letzlich ein Rassist und wird damit baden gehen , die Reduzierung auf bestimmte Muster hat noch nie zu einem „guten Ergebnis“ geführt , der Mensch kann die Natur nicht an der Nase herumführen.

  9. „Solange es Menschen gibt, die töten, gibt es keinerlei Grund, Menschen das Gebären zu verbieten.“
    Ein solcher Satz reizt mich doch zur logischen Analyse.
    Aus ihm folgt doch, gäbe es keine Menschen mehr, die töten (es ist hier wohl das Töten anderer Menschen gemeint), dann gäbe es einen Grund, Menschen das Gebären zu verbieten?!

    Mit anderen Worten, wenn alle Menschen sich an das 5. Gebot „Du sollst nicht töten“ halten würden, dann dürfte Menschen das Gebären verboten werden.

    Seltsam, denn das verwundert mich nun doch ein wenig, wie gefährlich das 5. Gebot ist, wer hätte das gedacht …… 😉

  10. @rudolphi

    Ich würde es begrüßen, wenn Sie versuchen würden, ernsthaft zu diskutieren, anstatt bloss Ihre logischen Tricks anzuwenden.
    Wenn Sie mein Argument überdenken würden, sollte Ihnen klarwerden, daß ein Widerstreit zwischen dem Recht, Kinder zu gebären und dem Lebensrecht jedes möglichen Kindes nur durch das Recht einer anderen Gebärenden und dem Recht eines anderen möglichen Kindes entstehen kann.
    Ob es Ihnen gefällt oder nicht: Ein Gebärverbot oder eine Vermehrungslenkung kann erst dann erfolgen, wenn objektive Gleichheit gegeben ist, wenn objektive Freiheit gegeben ist und wenn objektiv die Leistungsfähigkeit der Ressource Erde nicht mehr ausreicht. Diese objektiven Maßgaben sind aber nicht erfüllt, wenn dem Lebensrecht der Menschen durch Ungleichheit, Unfreiheit und ungleiche Ressourcenverteilung widersprochen wird. Die angenommene „Ressourcenbegrenztheit“ wird schlicht nicht erreicht.

    Daraus folgt, daß dem Lebensrecht jedes möglichen Menschen Vorrang zu geben ist, solange lebenden Menschen die Existenz verweigert werden kann. Es ist ansonsten objektiv unmöglich, eine Ressourcenbegrenzung zu formulieren, die eine Begrenzung der Fortpflanzung auch nur ansatzweise begründen kann.

    Objektiv ist die Verweigerung des Gebärens der Verweigerung des Lebensrechts (der Tötung) gleichzusetzen. Sie ergötzt sich nur der relativen Wehrlosigkeit der Opfer.

    Ich entziehe mich nicht den schwierigen Fragen, die durch ein solches „Endzeitszenario“ entstehen. Ich sage aber, daß diese „Endzeit“ noch lange nicht erreicht ist und daher auch nicht auf einzelne Kinderreiche projiziert werden darf.

    Auch dann, wenn sie erreicht werden sollte, gibt es hoffentlich noch menschliche Antworten. Es gilt aber zuallererst, die unmenschlichen Antworten auszuschließen.

  11. @ all

    Als Admin dieses Blogs stoße ich manchmal an meine Grenzen. Der vorangegangene Beitrag von BvG überfordert mich. Er spricht letztlich von Euthanasie bzw. dem Gegenteil davon, aber dies auf eine Weise, die mir vielleicht mal jemand erklären könnte? Ich veröffentliche diesen Kommentar nur unter Vorbehalt und werde ihn ganz schnell wieder löschen, wenn mir jemand relevante Verstöße nachweist.

    An BvG direkt:

    Drücken Sie sich bitte verständlich aus. Wenn es nicht möglich ist, Sie zu verstehen, ist es auch nicht möglich, mit Ihnen zu diskutieren. Dann erübrigt sich die Debatte, und Sie können den Rechner ausmachen und ins Bett gehen.

    Und noch mal @ all:

    Das hat eine lange Vorgeschichte. Es reicht mir jetzt aber langsam. Dieses wichtige Thema wird durch solche Kommentare meines Erachtens nur beschädigt. Ich habe BvG im Lauf der Zeit wiederholt aufgefordert, sich verständlich auszudrücken. Er hat mir im Gegenzug wiederholt bescheinigt, ausgelaugt, ausgebrannt und dergleichen Dinge mehr zu sein, die für einen Blog-Admin nicht besonders schmeichelhaft sind. Gefühlte 15-Mal hat er auch schon erklärt, sich vom FR-Blog zurückziehen zu wollen, und ist doch ein paar Tage später wieder da und gibt seine Meinung zu Protokoll. Nun ja, so ist es eben. Seine Kommentare sind bisher vom Recht auf Meinungsfreiheit gedeckt, so dass ich sie nicht ablehnen kann. Erkennt jemand in seinem neuesten Kommentar faschistoides Denken? Das wäre ein Grund, ihn zu löschen. Ich würde sagen, jetzt lassen wir es mal darauf ankommen.

    Ihre Meinung zu seinem Kommentar?

  12. @ Bronski

    Ich habe die Beiträge von BvG unter Punkt 3 und Punkt 10 gelesen und erkenne kein faschistoides Denken, soweit mir das möglich ist.

    Selbst faschistoides Denken und entsprechende Äußerungen sollten keinen Grund darstellen, Kommentare zu löschen. Die Freiheit der Meinung sollte ein Jeder respektieren oder wenigstens aushalten, solange die persönliche Integrität nicht unmittelbar angetastet wird.

    In der Regel habe ich keine Mühe zu verstehen, was BvG meint. Ob ich dafür das eigentliche Verstehenwollen aufbringe, ist eine andere Frage, und ob ich Lust habe, mit ihm darüber zu diskutieren, eine weitere. Was ich an ihm schätze, trotz seiner mitunter radikal wirkenden Thesen, ist, daß er sie unaufdringlich rüberbringt.

    In diesem Blog ist genug Platz für so viele Meinungen, auch für meine: danke, Bronski! Aber als Moderator dieses Blogs sind Sie doch kein Kindergartenonkel, der einfach sagen darf, daß es ihm langsam reicht. Hier diskutieren mündige Menschen, die mitunter mehr aushalten können als Sie.

  13. @BVG,

    wenn 1 Spermium die Eizelle für sich siegreich erobert hat, wo könnnen dann die anderen abgewiesenen zig Millionen Spermien ihr Verschmelzungsrecht einklagen ? Wäre nicht ein Teilungsverbot für die Zygote besser als ein Gebärverbot, um die verletzte Rechtsgleichheit wieder herzustellen ?

  14. @ Bronski et all

    Ich finde diesen Beitrag mit seinen Fragen nicht faschistoid, aber diese Fragen lassen sich in einem Blog und öffentlich nicht erörtern, die muß jeder im stillen Kämmerlein mit sich selber ausmachen.
    Den anderen, vielleicht doch angebrachten Rat werde ich hier aber nicht geben.

    @BvG
    Ich wollte Sie hier nicht (existentiell belastend ?) vorführen, nehmen Sie das bitte von mir an.

  15. Mit sich selbst kann Frau Raunigk von mir aus doch jedes Experiment der Welt machen, jetzt experimentiert sie auch noch mit vier Embryonen = Embryos im Bauch.
    Zitat:
    „Vierlingsschwangerschaft mit 65 Jahren „Diese Frau begibt sich in Lebensgefahr“
    15. April 2015, 15:22 Uhr

    Annegret Raunigk, 65, ist mit Vierlingen schwanger und nimmt damit große Risiken in Kauf. Der Mediziner Klaus Vetter hält das für ein gewagtes „Experiment am Menschen“, das nur schief gehen kann.“
    http://www.stern.de/gesundheit/65-jaehrige-mit-vierlingen-schwanger-warum-sich-annegret-raunigk-in-lebensgefahr-begibt-2187180.html

    Der ganze Artikel enthält doch genug Argumente gegen dieses Experiment am Menschen und an Embryonen.

  16. @all

    Liebe Mitblogger,
    ich mach jetzt mal ’ne Pause, ich beobachte an mir eine Verschärfung des Tonfalls und der Argumentation, die der Diskussion nicht förderlich ist und mir auch nicht gefällt.

    Ich finde die Diskussionen anregend und interessant, auch und gerade, wenn sie kontrovers sind, aber man muß auch mal abkühlen.

    Bis demnächst.

  17. off topic

    @ all

    Auch wenn manche es vielleicht nicht glauben mögen: Der vorangegangene Kommentar von BvG freut mich. Das FR-Blog existiert seit fast zehn Jahren. Noch nie (!) in dieser Zeit hat ein User so auf meine Kritik reagiert. Es gab viele Störenfriede, und meistens wurde mein Einschreiten als Zensur gewertet, aber es war immer nur darauf ausgerichtet, eine Gesprächsatmosphäre zu gewährleisten, in der Menschen (!) sich vielleicht provozierend, aber auch mit Respekt voreinenander und mit Interesse an den Themen austauschen können.

    BvG ist Teilnehmer am FR-Blog praktisch von der ersten Stunde an, und wenn er sagt, dass er eine Verschärfung des Tonfalls an sich selbst bemerke, die ihm nicht gefalle, dann möchte ich zustimmen und hinzufügen: Das beobachte ich bei mir selbst auch. Es scheint fast so zu sein, als erzwinge die Form der Auseinandersetzung via Netz Zuspitzungen. Mir gefällt, dass BvG sagt, er mache jetzt „mal ’ne Pause“. Ich schließe mich dem an: Auch ich mache Pause. Ich werde das FR-Blog noch zwei Wochen lang füttern, aber dann bin ich für fünf Wochen mal weg. Dies nur zur Info für Sie alle. Meiner Vertretung Natalie Soondrum wird es freigestellt sein, ob sie das FR-Blog füttert. Wenn sie es nicht tut, schauen Sie einfach Mitte Juni 2015 wieder ins Print-Leserforum der FR: Am 15. Juni übernehme ich wieder, und wenn Sie dann wieder Links unter den Leserbriefen sehen, wissen Sie: Es geht auch im FR-Blog weiter.

  18. Um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen: Diese Frau hat sich mit 65 Jahren vier fremde Embryonen einpflanzen lassen. Sie ist – rein biologisch – mit ihren zukünftigen Kindern nicht einmal verwandt. Ich wäre gern dabei, wenn diese Frau ihren Kindern in vielleicht zehn Jahren (falls sie dann noch lebt) erklärt, welchem Umstand sie ihr Leben zu verdanken haben. Neuerdings haben Kinder von Samenspendern grundsätzlich ein Recht auf Auskunft über ihre biologischen Eltern. Gilt das auch in der Ukraine?

    Natürlich kann jeder mit seinem Leben machen, was er/sie will. Aber eben mit SEINEM Leben. Nicht mit dem seiner Kinder.

    Die Natur sieht nicht ganz zufällig vor, dass sich Menschen ab einem gewissen Alter auf natürlichem Weg nicht mehr fortpflanzen können, wenn auch nicht so sehr bei Männern. Für mich ist das Vorgehen dieser Frau von grenzenlosem Egoismus gekennzeichnet. Was sonst könnte sie zu diesem Schritt bewogen haben. Altruismus? Wohl kaum. Am besten wäre es, die Medien würden diesen Fall ignorieren. Aber dafür ist es schon zu spät.

  19. Sie haben genau das ausgedrückt, was ich zu diesem Kapitel denke.
    Es ist vielleicht zu spät, den Fall zu ignorieren, aber man könnte das Thema hier im Blog abschliessen. Zumindest würde dann unnötiges „Ja, aber“ im Sand verlaufen.

  20. Für Psychologen, Psychiater oder Psychotherapeuten bleibt das sicher ein interessantes Thema.
    Nach etwas Suchen findet sich auch der Fall einer alleinerziehenden Mutter von sechs Kleinkindern, die sich schließlich auch noch 8 befruchtete Eizellen einpflanzen ließ.
    http://blog.bazonline.ch/mamablog/index.php/4235/die-geburt-der-schwangerschaftsjunkies/
    Damit ist der Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde für die pensionierte Grundschullehrerin Frau Raunigk vermutlich nicht mehr zu erreichen, höchstens in der Altersklasse …..

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