Hier mal was in eigener Sache. Aus berufenem Mund kam kürzlich die Kritik an mich, dass es mit den Netz-Detektiven ja nicht so dolle sei. Sinngemäß gesagt. Das bestätigt meine eigene Wahrnehmung. Die Idee hat einen Knick gekriegt, als es sich anhand des Atomkraft-Themas als unmöglich erwies, gemeinsam eine Linie für eine Veröffentlichung in der Print-FR zu finden. Ich finde die Idee dennoch weiterhin zu gut, um sie einfach abzuschreiben. Daher mein Vorschlag, gewissermaßen aus gegebenem Anlass, da wir gerade eine TV-Qualitäts-Debatte hatten: Wollen wir nicht mal das öffentlich-rechtliche Fernsehen unter die Lupe nehmen? 

Konkret meine ich damit etwas Ähnliches wie das, was ich in der Nacht der US-Wahl über die ARD-Berichterstattung gemacht habe. Das war live, schnell, gewissermaßen aus der Hüfte geschossen. Lustigerweise fand sich ein Blog-User, der vorher hier nie aufgetaucht war und der mir in seinen begleitenden Kommentaren zur Seite stand. Bezüglich meines Vorschlags würde das bedeuten, dass ich das Thema hier anmoderiere und alle, die quasi als Life-Berichterstatter mitmachen wollen, sich jeweils das Programm eines Senders vornehmen und in Blog-Kommentaren begleiten. Ich wäre selbst auch dabei. Um klarzustellen, welcher Sender von wem „bearbeitet“ wird, wäre es nötig, die Senderkennung in den Nicknamen zu übernehmen. Ich würde mich dann beispielsweise „Bronski zum MDR“ nennen.

Meiner Meinung nach soll es vorwiegend um die Öffentlich-Rechtlichen gehen, weil die einen Bildungsauftrag haben und über GEZ-Gebühren finanziert werden. Vielleicht konzentrieren wir uns zuerst mal lediglich auf einen einzigen Sender – dann wahrscheinlich die ARD -, je nachdem wie viele User mitmachen. Jede/-r User/-in erhält einen Berichterstattungsauftrag, d.h. sie/er muss am Rechner und am TV bleiben, das Programm verfolgen und Kommentare via Kommentarfunktion zum laufenden Programm hier eingeben. Das können gern Schnellschüsse sein; Rechtschreibung erstmal Nebensache. Wie bei den Netz-Detekiven üblich, erfolgt anschließend eine Bearbeitung bis hin zu einem sicher lesenswerten, vielleicht sogar lustigen Beitrag in der FR.

Was meint ihr?

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13 Kommentare zu “Mal ein Vorschlag

  1. So ganz verstehe ich das ja nicht, genau genommen weiß ich gar net was du machen willst.

    Ich kann Dir sagen, daß der Zuschauerschnitt um die 60 Jahre alt bei der ARD ist, Silbereisen und CoKG dort Beamtenstatus haben, Informatiuonssendungen nachts um halb 12 laufen, wenn Leute um 5 aufstehen müssen, die Showwelt mit eigenen Firmen sich dumm und dusselig gesundstößt (was ja schlau schon wieder ist), der Glaspalast das mindeste ist, was als Repräsentation herhalten muß, jeder zweite Satz bald „mehr erfahren sie im Internet“ lautet, obwohl ja nicht jeder Internet hat und ständig vor dem PC rumeiern will, sich auch nicht von Drittanbietern auf den öffentlichen Seiten beluren und betrackern lassen will…

    so einen auf Wallraff machen?

  2. Nee, rü, es soll jetzt damit noch nicht losgehen. Vor allem suche ich erstmal Leute, die dabei mitmachen. Dann verabreden wir einen Tag, an dem wir uns das Programm vorknöpfen, verteilen die Zuständigkeiten, etwa wenn wir genug Leute werden, um verschiedene Programme zu verfolgen, und dann gehen alle Beteiligten am betreffenden Tag zur gleichen Zeit online und schreiben zu allem, was ihnen zum laufenden Programm einfällt, synchron Blog-Kommentare, in denen sie die Qualität das Programms aufs Korn nehmen. So ungefähr habe ich mir das vorgestellt.

    Ein Beispiel. Nehmen wir an, wir wären drei Leute. Und wir verabreden uns, das heutige ARD-Programm zu rezensieren, sagen wir von 19 bis 23 Uhr. Dann würden hier, während das Programm läuft, permanent Kommentare reingeschrieben werden. So weit klar?

  3. Jo, soweit ist das nun klar. Ich weiß aber nicht, ob ich dafür geeignet bin. Ich kriege ja jetzt schon Pickel wenn ich nur das Programm mir anschaue… und dann die Leute erst, wenn wer nix wird, geht zur ARD oder zum hr. Du siehst, also da ist nix objektives, faires, was ja auch gegeben sein sollte, bei einer Rezension. Das wäre nur eine Lästerei, nicht fair, nicht ganz fein.

    Einzig 3SAT oder Arte mir einfällt… da überlege ich noch. Aber das wären die einzigen, wo ich denke, daß die Zeit auch gut investiert ist, die dann beim Tastaturbetätigen draufgeht.

    Aber interessant wäre das schon, so mitzuverfolgen… ich weiß, da will sich nur jemand zurücklehnen und sich köstlich ammüsieren 😉

  4. das mit dem „jemand sich nur zurücklehnen“ bist nicht du mit gemeint, ist mir grad in der Küche gekommen, könnte so gelesen werden.

  5. Das darfst du doch nicht ‚unter die Lupe nehmen‘, das musst du ‚auf die Forke nehmen‘ und auf dem Haufen mit den Privatprogrammen entsorgen. Phoenix und 3Sat vielleicht ausgenommen.

  6. Zur Freiheit gehört auch die freie Wahl was sich der eine oder andere ansehen will.
    Schaut er oder sie sich bis zum Ende alles an ,so ist es der Betrachter der über Sinn oder Unsinn persönlich entscheidet.
    Sollte es in der Vielfalt der Betrachter niemanden geben ,der sich auch den „für andere „größten Müll ansieht würde es diese Vielfalt wohl nicht geben.
    Es bleibt die Frage :was ist Gut was ist schlecht und wer entscheidet das?
    Kein leichtes Thema!

  7. Ein Beispiel. Nehmen wir an, wir wären drei Leute. Und wir verabreden uns, das heutige ARD-Programm zu rezensieren, sagen wir von 19 bis 23 Uhr.

    Ich glaube ihr verwechselt da etwas.

    Ein „Finger heben“ in Richtung Bronski, bedeutet eben nicht die Wahl zu haben, das nehme ich das nicht… sondern so wie die Vorgabe ist. Das bedeutet in diesem Moment sich schon im Vorfeld auf die Eventualitäten vorzubereiten. Das bedeutet auch zum einen Verantwortung zu übernehmen, Fairness gegenüber jenen die da als Hauptdarsteller zu sehen sind mitzubringen, auch gegenüber den Mit/Lesern der FR.

    Gemäß der Fall nach der Tageschau kommt aus dem Fundus der Bergwelt ein 90 Minutenprogramm – wieder einmal – dann muß man da durch und dann so gwitzt es niedermachen, wenn einem schon beim Vorspann der Schweiß auf der Stirn steht, daß es oberhalb der Gürtellinie ein aha-Report wird. Eine Rezension ist nie ganz objektiv, sie sollte aber nicht das persönliche Spiegelbild der eigenen Seeelenempfindung werden – denn dann wird’s peinlich. Und bißchen Wissen/Ahnung sollte man schon mitbringen.

  8. nee rü, das sehe ich anders,. zuviel wissen befrachtet. wenn ich bei sowas mitmachen würde, dann komplett aus dem bauch heraus

    bronski hat da keine vorgaben gemacht

    chef klär das mal

  9. Ich halte den Ansatz für falsch. Denn wenn an einem Freitagabend im Ersten eine Schnulze läuft, kommt das Programm automatisch schlecht weg. Es ist aber doch heute glücklicherweise so, dass zur gleichen Zeit eine Vielfalt an Alternativen geboten werden. Sinnvoller wäre es demnach, einmal die komplette 20.15 Uhr-Schiene querzugucken – quasi horizontal statt vertikal. So kommt man der wahren Vielfalt auf die Spur und muss sich nicht mit populistischem Genörgel aufhalten. Davon hatten wir in der letzten Zeit doch wahrlich genug. Um mal nur eine Sache zu konkretisieren: Ständig wird der Mangel an Kultursendungen beklagt. Es gibt aber heute, anders als vor Einführung der Kabelsender, eine tägliche Kultursendung auf 3sat, tägliche Kulturmeldungen auf Arte und dort zusätzlich ein Kulturmagazin samstags zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr. Will sagen: Wer keine Kultur findet, ist nur zu faul zum suchen.

  10. Beim „quer gucken“ zerfleddert aber alles, dürfte nicht so spannend sein, das zu lesen. Nehmen wir uns beide, nehmen wir an, ich bin ein 1000sassa auf der Tastatur, dann muß der Leser 10 langweilige Kommentare von mir lesen, bis er wieder das von dir entdeckt, was ihn wirklich interssiert (Tricks udn Ticks von brwosertechniken mal außen vorgelassen). Deine cronologische Abfolge, im Bündel nett zu lesen, auseinandergenommen ohne iPoint. Außerdem geht dann bestimmt das nette und unterhaltsame Spiegelkabinett von Bronski flöten. 🙂

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