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Leserforum 2 20190916Forum vom 25. April 2023

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Leserforum 2 20190916Forum vom 27. April 2023

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Doppelwumms im Wohnungsmarkt

Wohnungspolitik: „Wir bauen am Bedarf vorbei“, FR-Wirtschaft vom 5. April

Danke für das Interview ! Endlich wird ausgesprochen und mit Zahlen belegt was  jeder Mensch täglich sehen kann: Große Häuser, die von einer, max. zwei Personen bewohnt werden.  Wir hätten keine Wohnungsnot, wenn diese Häuser in zwei oder mehr Wohneinheiten aufgeteilt würden. Deswegen wird es Zeit für den Doppelwumms: Energetische Sanierung plus  Wohnraumbeschaffung im Bestand. Dafür müssten keine neuen Flächen überbaut werden.
Es wäre so einfach, aber dafür müsste die Regierung die Weichen stellen und  Fehlanreize abbauen: Im Baurecht: Die Genehmigung der  Umwandlung vom Einfamilienhaus  zum Mehrfamilienhaus müsste schneller  und  leichter gehen. Im Steuerrecht: Warum wird Erbschaftssteuer fällig wenn alte Menschen vermieten oder selbst nicht mehr im Haus wohnen? Warum müssen sie die Mieteinnahmen voll  versteuern wenn sie selbst aus ihrem Haus rausgehen  und für eine Wohnung Miete zahlen ?   Im Mietrecht: Was bewegt Vermieter dazu, nicht zu vermieten ?  Muss da etwas geändert werden ?  Könnten vielleicht  kommunale Wohnungsgesellschaften  als Mieter einspringen wenn ältere Menschen  sich vor Ärger  mit Mietern fürchten ? Diese kommunalen Wohnungsgesellschaften mit ihren Architekten, Juristen und Betriebswirtschaftlern könnten beim Um/Ausbau beraten und Mietzahlungen garantieren, notfalls Mietern eine andere Bleibe anbieten.
Beim Ausbau der LNG-Terminals geht es schnell, warum nicht bei der Wohnraumbeschaffung ? Frau Geywitz, Herr Lindner, Herr Buschmann, setzt euch zusammen und zeigt dass ihr handeln könnt!

Susanne Stetter, Pliezhausen

fr-debatteDer Supermarkt der Künstlichen Intelligenz

Zu: „Journalisten-Verband tritt für kritischen Blick auf KI ein“, FR-Feuilleton vom 25. April

In einer kleinen Denkrunde fragten wir uns neulich, ob wir tatsächlich in einer „Zeitenwende“ lebten. Ich bejahte das. Worin besteht sie? Die Künstliche Intelligenz wird sie bringen.
Zwei Aspekte sind mir besonders wichtig. „Ambivalenz“ und „Maß“ (Beispiel „Fingerhut“ wenig-Medizin; zu viel-Vergiftung.) Wie steht es mit der KI? Ich verkenne nicht die guten, hilfreichen Seiten, die genügend diskutiert werden. Ich sehe auf der negativen Seite vom Thema her auch die Punkte kritisch, die Frau Kahane anspricht, wobei wir aufgrund der perfekten Technik immer weniger unterscheiden können, was echt und unecht, was falsch und richtig ist. Ist die Frau oder der Mann, der da abgebildet ist, kein Foto, sondern nur eine intelligente Konstruktion und ist der Artikel oder das Buch, das ich lese, wirklich von dem Autor geschrieben, dessen Name auf dem Deckel steht oder ist es eine Mixtur von einem Fälscher. Unsere Unterscheidung wird immer unsicherer und weniger überprüfbar.
Aber ein anderer Gesichtspunkt ist mir eigentlich noch wichtiger. Mit wesentlichen Teilen der Intelligenz geben wir unser wichtigstes, unser eigentlich-menschliches Gut, , das wir noch besitzen, unsere Originalität aus der Hand. Die KI wird die Haltung der Gesellschaft, und damit sie selbst, grundlegend verändern, zur Mechanisierung und Funktionalität (Algorithmus) beitragen. Das Ursprüngliche, Persönlich-Menschliche wird immer unbedeutender. Wir brauchen uns nicht mehr bemühen, weil uns alles fertig, zum direkten und sofortigen Gebrauch geliefert wird. Es findet eine geistige Vermarktung statt. Die Marktführer brauchen nur noch „Volksempfänger“, die ihre preiswerte War konsumieren auf dem Supermarkt der KI.

Herbert Kugelmann, Friedrichsdorf

fr-debatteSinnloser Waffenbesitz

Hamburger Amoklauf: „Beamter gerät in den Blick“, FR-Panorama v. 13. April

Und wieder ist es geschehen! Und wieder die gleiche Diskussion um die Waffengesetze in Deutschland! Und wieder der Hinweis auf die psychische Störung des Täters!
„Wer keine Waffe hat, kann nicht mir ihr schießen!“ So habe ich 2009 (!) in einem Lesebrief an die FR formuliert. Was hat sich seither verändert? Offenkundig nichts. Die Waffenbesitzer und -hersteller haben weiterhin eine starke Lobby und wissen zu verhindern, dass wir Unbewaffneten vor denen geschützt werden, die meinen, ein „berechtigtes Interesse“ am privaten Besitz einer Waffe zu haben. Niemand kann in Deutschland ein solches Interesse haben. Allein die Polizei darf Waffen führen, als ultima ratio in der Wahrnehmung ihres Auftrages. Ich will sicher sein können, dass niemand um mich herum privat eine Waffe besitzt! Ich frage bewusst provokativ, ob nicht diejenigen psychisch gestört sind, die meinen, eine Waffe privat besitzen zu müssen. Sie leiden unter einem Sicherheitswahn und leben mit ihren Schusswaffen ihre Machtphantasien aus – Macht über Leben und Tod zu haben. Schießen als Sport? Wie absurd, wie krank, wie menschenverachtend! Entwaffnet sie! Endgültig und ohne Ausnahme! Keine „engmaschiger“ gefassten Kriterien, wie Eva Quadbeck fordert, sondern das ausnahmslose Verbot aller Waffen in Privatbesitz und die konsequente Verfolgung des illegalen Waffenhandels ist zu fordern. Politik, die das nicht begreift und umsetzt, ist schon immer mitschuldig gewesen und wird es weiter bleiben.

Stephan Steinhoff, Bonn

fr-debatteWas erlauben Lambrecht?

Zu: „Zapfenstreich für Lambrecht“, FR-Politik vom 29. März

Dem Vernehmen nach wird die ehemalige Verteidigungsministerin Lambrecht Ende des Monats mit einem ‚Großen Zapfenstreich‘ aus dem Amt verabschiedet. Vermutlich war sie es selbst, die auf diese protokollarisch höchstrangige Feierlichkeit der Bundeswehr bestanden hat. Wenn sie auch nur einen Hauch Anstand hätte, würde sie auf dieses Zeremoniell verzichten und den Steuerzahlenden unnötige Kosten ersparen.
Der in diesen Tagen oft zitierte Giovanni Trapattoni würde fragen: „Was erlauben Lambrecht?“

Udo Käutner, Gladenbach

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Leserforum 2 20190916Forum vom 28. April 2023

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Klimawandel: Verzicht mit Ziel und Augemaß

Energie- und Heizwende:  „Wir müssen radikal reduzieren“, FR-Politik vom 26. April

Dass Christian Lindner zum Verzicht mahnt, ist auf den ersten Blick ein guter Ansatz. Nun, zunächst sollten alle Ministerien incl. Kanzleramt auf milliardenschwere Neubauten verzichten. Weiterhin sollte der unanständig aufgeblähte Verwaltungsapparat abgespeckt werden. Und dann sollte Lindner erst einmal das machen, was von den Kommunen verlangt wird: Er sollte sich die „Erfüllungsquote“ anschauen. Daran lässt sich gut erkennen, in welchen Bereichen die zur Verfügung gestellten Mittel nicht ausgeschöpft wurden. Hier kann man schon einmal entsprechend kürzen.
Subventionen gehören auf den Prüfstand. Es ist nicht einzusehen, dass Betriebe subventioniert werden, die es gar nicht nötig haben (z.B. die Autoindustrie) und mit Hilfe der Subventionen später Milliardengewinne (durch überteuerte E-Autos) einfahren. Ein Teil der Mittel für Herrn Wissings Autobahnen kann auch bequem eingespart werden. Stattdessen macht es vielerorts mehr Sinn,bestehende Bundes- oder Landesstraßen auszubauen (s. B5 bei Husum).
Die Subventionierung von Flugbenzin ist auch nicht mehr zeitgemäß. Und dann gehört auch eine gewisse Haushaltsehrlichkeit dazu. Die Kosten für die Energiebremsen werden weit geringer ausfallen als gedacht. Zahlreiche Energieanbieter liegen schon unter den 40 Cent bei Strom und unter 20 Cent bei Gas. Die Liste ließe sich gut und gerne beliebig verlängern. Verzicht ja, aber gezielt und mit Augenmaß.

Reinhard Matthies, Pinneberg

Rund um die gemeinsame Feuerstelle

Es ist schon viele tausend Jahre her, dass ein Mensch zum ersten Mal Feuer aus einem Funken schlug. Seither bildet innerhalb dieser Gattung die brennende Flamme ein Synonym für das gemeinschaftliche Gefühl von warm, sicher, satt. Noch im 19. Jahrhundert wurden Bauernhäuser überall um eine zentrale Feuerstelle gebaut. Damit besitzt eine Abkehr von fossilen Brennstoffen eine tiefgreifendere Dimension und fordert von jedem Menschen Vertrauen und Vorstellungskraft, dass auf diesem Weg ein Leben in Sicherheit und Wohlstand auch möglich ist. In der Kakophonie der Vielstimmigkeit von Amtsträgern und Experten entsteht aber zur Zeit kaum der Raum, alle neuen Dimensionen eines solchen Lebens ruhig zu durchdenken. Die Eile, in der nun alles umgesteuert werden muss, tut nicht gut. Es braucht doch ruhige umfassende Erwägungen, um zu weitreichenden tiefgreifenden Entscheidungen zu kommen, die auch für Generationen nach uns Bestand haben müssen. Bei einer so epochalen Umsteuerung müssen doch die kollektiven Prozesse Zeit bekommen, um vernünftigen Anregungen für die konkrete Abwicklung der zukünftigen energetischen Versorgung Gehör zu geben. Wenn wir ehrlich zurückschauen unterlag die Ausgestaltung unseres Wohlstandes nie wirklich einer freien Entscheidung. Irgendjemand hat uns die Dinge zu billig verkauft und den wahren Preis verschwiegen. Noch 1950 hatte ein Eisschrank keinen Stromanschluss. Dass der Anschluss an die Steckdose zur globalen Erwärmung führt, wurde nicht gesagt. Wir müssen die Zukunft auf die Grundlage einer ehrlichen Bestandaufnahme von der ökologischen Verträglichkeit jedes einzelnen Produktes stellen, das hergestellt und vermarktet wird. Das gilt eben auch für Wärmepumpen. Wenn wir nun kein Feuer mehr machen, sondern Energie aus Himmel und Erde holen wollen, muss sich also mehr ändern als nur die Heiztechnik. Die basale Versorgung von Wärme und Strom darf eben nicht gewinn- sondern muss gemeinwohlorientiert sicher gestellt sein. Es müssen doch Flächen und örtliche Besonderheiten in günstige Konzepte einbezogen sein, um die Transformation nicht allein zur Privatsache zu machen. Vielleicht wäre die bewährte Wirtschaftsform von kommunalen Genossenschaften ein geeignetes Instrument für eine bürgerorientierte solidarische Energieversorgung, die dem archaischen Muster der gemeinschaftlichen Feuerstelle am nächsten kommt.

Peter Hartwig, Ginsheim-Gustavsburg

fr-debatteOhne Gottes Segen

Erwiderung auf „Geistiger Flurschaden im Reich Gottes“, Forum v. 15.4.

Im Zusammenhang mit „synodalem Weg“ hört man immer Aussagen wie „Weg der Umkehr und Erneuerung“ oder „Umdenken und neu denken“. Was steckt dahinter? Kirche wird moderner und diverser? Laien erhalten breitere Mitsprache? „Frauen an die Macht“, was bedeutet, sie erhalten Zugang zu sakramentalen Ämtern? Abschaffung des Zölibat? Sind das nicht alles interne organisatorische Probleme und Fragen, denen sich der Vatikan entgegenstellt, weil er sich in Macht und Einfluss beschränkt sieht?
Vielleicht braucht Deutschland ja wieder einen Martin Luther, der den Unbeugsamen den Rücken kehrt. Ist das wirklich das Problem, warum jährlich Hunderttausende den Austritt erklären? Aus der Organisation der Kirche oder aber auch weg von der Religion, vom Glauben an eine geistige fiktive Allmacht namens Gott. „Dein Wille geschehe“, so heißt es im Vater Unser! Was soll ein Mensch mit einfachem, gesundem Verstand davon halten, wenn er z.B. sehen muss, wie Bomben auf die Ukraine fallen, Häuser in Syrien/Türkei einstürzen und Millionen von Menschen in Afrika hungern und sterben? Reicht da die banale Erklärung der Religionsdenker und -Interpreten, dass Gott sowohl schöpferisch als auch zerstörerisch tätig sei? Dies, obwohl die Gläubigen regelmäßig beten, Gott dienen und kritiklos an seine Güte und Liebe glauben? Gottes Segen, Gnade und ein ewiges Leben sind erstrebenswerte Zuwendungen, müssen aber auf diesem Planeten teuer erkauft werden. Ob daran der synodale Weg etwas ändert, möchte ich sehr bezweifeln.

Uwe Thoms, Frankfurt

fr-debatteBedeutende Leistung

Orden der Bundesrepublik: „Merkel muss Lob ertragen“, FR-Politik v. 18.4.

Ich bin kein CDU-Wähler und kein Merkel-Fan. Allerdings habe ich Respekt vor ihrer Lebensleistung, was sie in den 16 Jahren ihrer Kanzlerinnenschaft als erste Bundeskanzlerin geleistet hat. Sie steht zu recht in einer Reihe mit den Altkanzlern Adenauer und Kohl. Sicher, es gibt auch einiges an ihren Entscheidungen zu kritisieren und im Nachhinein betrachtet, hat sie sich in Putin, wie so viele, getäuscht. Er hat mit dem barbarischen Angriffskrieg gegen eine souveräne Ukraine alle internationalen Verträge gebrochen. Merkels Russlandspolitik über die Köpfe der osteuropäischen Nachbarn hinweg, war ein Fehler. Dies berechtigt aber nicht, in Leserbriefen ihre Lebensleistung herabzuwürdigen. Es ist zudem beschämend, wie CDU-Mitglieder und führende CDU-Politiker die Ehrung kommentieren und so tun als wäre sie nicht fast 18 Jahre lang Bundesvorsitzende der CDU gewesen und für die CDU Wahlen gewonnen hat. Die Herren Söder und Merz beweisen keine Souveränität und lassen ein Ehrgefühl vermissen. Beide werden die Ehrung von Angela Merkel mit Sicherheit nicht erreichen.

Günter Pabst, Schwalbach a. Ts.

fr-debatteIn der Notlage musste gehandelt werden

Folgen der Pandemie: „„Das Virus ist der Feind, nicht der Mensch“, FR-Thema vom 5. April

Nun lassen sich unsere Politiker über Fehler in der Pandemie aus und suchen Verantwortliche. Ein Fehler ist laut Duden: etwas, was falsch ist, vom Richtigen abweicht; Unrichtigkeit. Die Menschheit stand im Februar 2020 vor einer Situation, die völlig unbekannt war. Bilder aus Bergamo gingen viral; in Deutschland wurden Tote in Altenheimen addiert, und keiner hatte einen Plan.
In einer solchen Situation müssen Entscheidungen gefällt werden, aus völliger Unerfahrenheit. Man war blind und unwissend. Jetzt anzufangen, diese Entscheidungen als Fehler anzuprangern und auch noch einzelne – damals handelnde – Personen deshalb in Misskredit bringen zu wollen, ist schlechter Stil. Trifft man eine Entscheidung, ist sie doch in diesem Moment die richtige Entscheidung. Stellt man im Nachhinein fest, dass es vielleicht anders hätte laufen können, kann ich dem Entscheider keinen Vorwurf machen. Insbesondere dann nicht, wenn die Konsequenzen der Entscheidung unvorhersehbar sind.
Skurril ist es, heute zu sagen, es wäre besser gewesen, in der Eindämmung andere Wege zu gehen. Es kann nämlich keiner verbindlich sagen, wie sich dann die Pandemie entwickelt hätte,
Ausnahmsweise muss ich dem FDP-Mann Ullmann Recht geben: Wir müssen uns mit zukünftigen Krisen beschäftigen und nicht rückwärtsgewandt die Politik der Pandemie diskutieren.

Ulrich Grein, Bad Vilbel

Das Problem geht tiefer und hat mit Bildung zu tun

Im Nachhinein haben sich einige Corona-Maßnahmen als zu weitgehend erwiesen, und man kann feststellen, dass einiges unsinnig war (z.B. Aufenthaltsverbote im Freien, obwohl sich der nächste Mensch 100 Meter entfernt war). Nur wusste man, wie sich ein Virus verbreitet (exponentielle Ausbreitungsdynamik) und wie schnell das Virus in der Welt durch seine Träger verbreitet wurde. Man wusste nicht, wie ansteckend und wie letal es ist. Das musste erst beobachtet werden. Was gäbe es für eine Diskussion, wenn alle die Wirkung des Virus unterschätzt hätten. Aber der böse Herr Lauterbach hat den Trägern des Virus, die davon noch nichts wussten, nichts wissen konnten, die Freiheit genommen, andere eigenverantwortlich zu infizieren. Dass er vielleicht zu vorsichtig argumentiert hat, wird ihm bis zur nächsten Pandemie vorgeworfen werden.
Was wirklich versäumt wurde: eine bessere, klarere Kommunikation mit der Bevölkerung, bessere Beratung z.B. von Laden- oder Restaurantbetreibern, Aufklärung darüber, wie man sich am besten verhält, um die Risiken zu begrenzen. Dass man damit bei denjenigen, die die ganze Pandemie-Problematik als juristisches Problem begriffen haben, mutmaßlich nichts geändert hätte, kann ich mir allerdings gut vorstellen.
Woher kommt die zum Teil arrogant und borniert vorgetragene Ignoranz? Wir haben nicht nur ein Problem mit Lehrermangel, maroden Schulgebäuden oder „Experten“, die künstliche Intelligenz für eine Form von Intelligenz halten. Unsere Curricula müssen dringend überdacht werden und auftretende Probleme gelöst werden. Lernen ist an manchen Stellen nicht schön und fällt oft auch nicht leicht. Statt die Schüler zu unterstützen, erfolgreich zu lernen, werden sie durch Bedauern noch weiter verunsichert, und man setzt im Zweifel die Anforderungen herunter.
Die Unkenntnis vieler sogenannter Kritiker an den Corona-Maßnahmen ist sicher auch eine Folge von fehlenden Lerninhalten in der Schule.

Rainer Strub-Röttgerding, Bonn

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Leserforum 2 20190916Forum vom 29. April 2023

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Verwandte Themen

Ein Kommentar zu “FR-Forum vom 25. bis 29. April

  1. Zu: „Digitalisierung“, FR vom 25.04.23, und „Droht Datenklau im Krankheitsfall?“, FR vom 29.04.23 – 01.05.23

    Sehr geehrte Frau Ballweber, sehr geehrter Herr Dr. Hontschik,

    vielen Dank für Ihre Artikel! Im Grunde erklärt Dr. Hontschik schlüssig, warum wir auf dem aktuellen Weg nie aus dem „digitalen Wartezimmer“ herauskommen werden. Und dass wir auf keinen Fall weiterhin Mühe, Zeit und Geld in das Milliardengrab eGK investieren sollten.

    Niemand kann sich wünschen, dass aus dem „Scheißprozess“ ein „scheiß digitaler Prozess“ (Th. Dirks) wird, in dem in der Tat Datenklau (nicht nur) im Krankheitsfall drohen würde.

    E-Health wäre m.E. die einzige sinnvolle Alternative, aber bereits bei dem zuvor erforderlichen E-Government steht Deutschland ausgesprochen schlecht da. Bereits vor knapp 20 Jahren erlassen, ist bislang erst ein kleiner Bruchteil umgesetzt. https://www.insm.de/insm/themen/digitalisierung/deutschland-scheitert-beim-e-government

    „Vor dem Kollaps“ (VirchowBund / Pflegeverband / Seniorenheime /…) und „Eines der besten der Welt“: Beide Aussagen betreffen unser deutsches Gesundheitssystem. Wie man letzteres noch glauben kann, ist mir schleierhaft.

    Wegen unerträglicher Arbeitsbedingungen mit überbordender Bürokratie flüchten viele aus dem hiesigen Gesundheitswesen ins Ausland und verdienen dort bei guten Arbeitsbedingungen deutlich mehr, Zehntausende Pfleger:innen haben den Job hingeschmissen (sie würden in ihren eigentlichen Wunschberuf zurückkehren, wenn sich endlich etwas entscheidend änderte) und gehen anderen Tätigkeiten nach. Zu Recht häufen sich Streiks. Beifallklatschen reicht nicht, eine grundlegende Änderung wäre wohl durch eine angemessene Bezahlung für schwere Arbeit zu erreichen.

    Die von den Anbietern hochgelobte, im Bedarfsfall zu wählende Telefonnummer 116117 erhält von verzweifelten Patienten fast durchgängig eine miserable Bewertung. Monatelange Wartezeiten auf einen Termin beim Arzt dürften letztlich nicht nur teuer werden, sondern auch Menschenleben kosten. In Pflegeheimen – eine angemessene Bezahlung der Pflegekräfte ist auch hier überfällig – werden Sonden gelegt, da Füttern zu zeitaufwendig wäre, und an sich mobile Bewohner:innen werden aus dem gleichen Grund gewindelt. Oder sie liegen viel zu lange in ihrer Scheiße. Ein „Scheiß-System“ halt.

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