Alle Briefe von Leserinnen und Lesern dieser Woche im Überblick nach ihren Erscheinungstagen und: Offene Diskussion! Lesen Sie in Ruhe oder suchen Sie Ihre Zuschrift gezielt mit der Tastenkombination STRG und F sowie dem Namen als Suchbegriff. Sie finden hier:
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- alle Zuschriften des jeweiligen Erscheinungstags, die keiner hier im Blog laufenden Diskussion zugeordnet werden können;
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Im FR-Blog werden normalerweise die ungekürzten Originalversionen Ihrer Zuschriften veröffentlicht. Aktuell konnte dieser Service wegen Krankheit leider nicht geboten werden. Bronski bittet um Verständnis und Nachsicht!
Forum vom 30. November
Seite eins
Zuschriften von Jürgen Mosler, Hans Contier, Sylvia Heger und Jürgen Malyssek zu den „Querdenken“-Demos (veröffentlicht ab hier), Bernd Bremen zum Grünen-Parteitag (veröffentlicht hier), außerdem von Angela Lueder zum Interview „Demokratie ist kein Zustand. Sie ist Tat“ und von Philipp Heilgenthal zu Amazon (beide gleich hier, siehe unten).
Abwertung des Anderen
Zu: „Demokratie ist kein Zustand. Sie ist Tat“, FR-Politik vom 21. November
Wohl wahr! Wie möchte Jürgen Manemann leben? Selbstbestimmt in einer demokratischen Gesellschaft? Warum wendet er dann nicht die Mechanismen an, die hierzu notwendig sind: Respekt gegenüber dem Mitmenschen? Warum wählt er die Mechanismen der Fremdbestimmung: Abwertung des Anderen, indem er ihn als „Ressentiment-Menschen“ bezeichnet, ihm abspricht Differenzsensibilität und Leidempfindlichkeit zu besitzen? Dient seine Aggression gegenüber dem Mitmenschen seiner Selbstbehauptung, der Verteidigung seines sozialen und Wohlstandsstatus? Welche Ignoranz, dem Mitmenschen seine erfahrene Erniedrigung und Ohnmachtserfahrung auch noch als Rache nehmen am falschen Objekt vorzuwerfen.
Wo bleibt seine Tat? Was hält ihn als gut situiertes Mitglied der Mittelschicht davon ab, die Ursachen zu ergründen und mit zu helfen, dass sie beseitigt werden? Wovor hat er Angst?
Erniedrigung und Ohnmachtserfahrungen haben unsere Kinder in unserer Schule, die auf Konkurrenz und Selektion ausgerichtet war, erlebt. Corona sei Dank ändert sich langsam was. Respektvolle Begleitung, sich Kümmern um die Schülerinnen und Schüler, die individuell arbeiten, können die Lehrerinnen und Lehrer lernen und würde ihrem pädagogischen Ethos entsprechen und sie zufrieden machen.
Angela Lueder, Greifenstein
Die kalte Schulter
Frankreich: „Amazon stopft sich voll“, FR-Wirtschaft vom 25. November
Dem Boykott der Franzosen auf Produkte von Amazon sollten wir uns in Deutschland gleich mit anschließen und uns damit europäisch solidarisieren. Es ist Zeit, diesem umwelt- und sozial schädlichen, wettbewerbsverzerrenden Unternehmen, welches die EU seit Jahren um riesige Steuereinnahmen prellt, endlich mal die kalte Schulter zu zeigen und empfindlich zu treffen. Ansonsten wird sich nichts ändern. Schließlich darf ich daran erinnern, dass man als Verbraucher immer noch die größte Macht besitzt. Wer meint, er könne für den Geschenkekauf nicht auf den Onlinegiganten verzichten, kann sich ja ein Verzicht auf Produkte von Amazon als guten Vorsatz fürs neue Jahr zu Herzen nehmen – oder für die Fastenzeit.
Philipp Heilgenthal, Gemünden
Forum vom 1. Dezember
Heute ist kein FR-Forum erschienen
Forum vom 2. Dezember
Seite eins
Zuschriften von Annegret Benz, Clemens Rohrbach, Christa Kreß, Stefan Wiesendanger, Annemarie Hertsch und Fritz Brehm zum Teil-Lockdown wegen Corona (veröffentlicht ab hier), Henning Kaufamnn und Malies Ortmeyer zur Rodung des Dannenröder Forstes (veröffentlicht ab hier), außerdem Isabella Brauns und Anne Stückl zum „Toiletten-Desaster“ sowie Thomas Nestinger zu Abschiebungen nach Syrien (diese drei gleich hier, siehe unten).
Das Toiletten-Desaster
Zu: „Unser Alltag ist geprägt von Hindernissen“, FR-Magazin vom 23. November
Kein Örtchen. Nirgends. Meine Mutter und mein Vater saßen in ihren letzten Lebensjahren im Rollstuhl, ich habe sie oft begleitet und kann das im Interview beschriebene Toiletten-Desaster nur bestätigen. Ich bin oft in Frankreich unterwegs, dort hat inzwischen so gut wie jedes Lokal eine Toilette, die für Rollstuhlfahrer*innen zugänglich ist. Und wenn der Platz knapp ist, dann fällt eben die Geschlechtertrennung weg, damit die Barrierefreiheit hergestellt werden kann. Die Schulen bemühen sich, in extrem kurzer Zeit und mit viel zu knappen Ressourcen Inklusion umzusetzen, aber die UN-“Behinderten“rechtskonvention verlangt nicht nur Inklusion in den Schulen, sondern barrierefreie Zugänge in allen öffentlichen Bereichen, es wird dringlich Zeit, dass das in Deutschland nicht nur in den Schulen umgesetzt wird.
Isabella Brauns, Frankfurt
Weltstadt ohne genügend barrierefreie Toiletten
Auch ich kann nicht verstehen, dass unser reiches Land Deutschland für Behinderte so wenig regelt. Ein entsprechendes Gesetz, das schon bei der Planung von Gebäuden oder öffentlichen Plätzen für gute Erreichbarkeit, genügend und geeignete Toiletten feste Regeln aufstellt, fehlt in Deutschland. Wie kann es sein, dass Architekten immer noch so planen dürfen und Bauämter immer noch Baugenehmigungen erteilen, ohne die Bedürfnisse der Behinderten beachten zu müssen.
In den USA gibt es seit 1990 ein Gesetz, American with Disabilities Act ADA, das dies genau regelt. Jeder muss sich daran halten. Die amerikanischen Rechtsanwälte sind gefürchtet. Deshalb findet man überall behindertengerechte Toiletten, Zugänge zu Arztpraxen (auch das ein großes Problem in Deutschland), abgesenkte Bürgersteige und so weiter.
Dass bei uns sogar in Krankenhäusern viele Toiletten nicht oder schwer für Behinderte zu benutzen sind, habe ich schon oft erlebt, wenn ich eine behinderte Freundin ins Krankenhaus begleitet habe. Niedrige Toiletten, keine Haltegriffe usw. Das darf einfach nicht sein !!
Allein die öffentlichen Toiletten in Frankfurt sind eine Katastrophe ! Zu wenige und in einem furchtbaren Zustand. Wie kann das sein? Frankfurt will eine Weltstadt sein. Genügend Luxuswohnungen sind vorhanden.
Anne Stückel, Nidderau
Schutz für Bedürftige
Zu: „ Seehofer will nach Syrien abschieben“, FR-Politik vom 26.11.
Es ist erschreckend, dass bei dieser begrüßenswerten und meines Erachtens längst überfälligen Erwägung Pro-Asyl sofort mit dem Reflex reagiert, Seehofer bediene das rechte Spektrum. Nein, Asyl ist Schutz für Schutzbedürftige und nicht Betätigungsfreiheit für Straftäter und Gefährder. Dass die sich hinter dem Asylrecht verstecken können, fördert radikale, rechte Positionen.
Thomas Nestinger, Bad Honnef
Forum vom 3. Dezember
Seite eins
Zuschriften von Volker Westerborg, Dorothea Hamilton, Harald Klausmann, Irene Herrmann und Uwe Zaschel zu den Rodungen im Dannenröder Forst (veröffentlicht ab hier), Gert Sommer zu den Grünen und Militarismus (veröffentlicht hier), außerdem Ralf-Michael Lübbers zu unterbezahlten „Alltagshelden“ und Rüdiger Störkel zu einer Rezension des Buchs „Welt der Renaissance“ (beide gleich hier, siehe unten)
Schlecht bezahlte Alltagshelden
Zu: „Krankenhäuser vor dem Limit“, FR-Regional vom 25. November
Sie haben uns in der schweren Zeit des Covid-19-Ausbruchs mit dem Lebensnotwendigen versorgt. Essen, Trinken, ja, und auch mit Toilettenpapier. Wir applaudierten ihnen dafür. Haben wir lange genug geklatscht, laut genug, oft genug? Frage ich mich manchmal. Jetzt erfahren wir, dass die Mitarbeiter:innen der Supermärkte nicht nur nicht besser entlohnt werden als vor der Pandemie, sondern sogar für mehr Arbeit noch weniger bekommen.
Wie schön wäre es doch, wenn in Berlin endlich die SPD an der Macht wäre. Unter einer SPD-Regierung gäbe es so etwas nicht. Da müssten die Reichen (finanziell) bluten für die Ärmeren. Die Albrecht-und Schwarz-Familien müssten etwas abgeben. Und auch nach der Pandemie würde von oben nach unten umverteilt.
Stattdessen … Oh. ich erfahre gerade, Scholz und Heilmann sind gar nicht FDP? Die SPD ist an der Regierung? Das verstehe ich nicht. Warum macht die SPD so eine Politik? Das ist ja gar nicht sozialdemokratisch. Das macht mir Angst. Wie werden jetzt die Intensiv-Krankenpfleger:innen entlohnt? Die wirlich an vorderster Front mit hohem Eigenrisiko Covid-19-Beatmete betreuen? Kopf an Kopf. Also erstmal klatsch klatsch…
Ralf-Michael Lübbers, Marienhafe
Reformierte Außenseiter
Renaissance: „Woraus die Moderne entstanden ist“, FR-Feuilleton vom 17.11.
Es war ein Genuss Arno Widmanns Kritik an der Anthologie „Welt der Renaissance“ zu lesen. Widmann hebt zu Recht die Lücken in Naturwissenschaft und jüdischer Kultur hervor. Beide Felder überschnitten sich, weil ja darüber, ob Naturforschung ihre Grenzen bei den biblischen Aussagen findet, damals viel gestritten wurde. Die Bibel entstammt eben der jüdischen Kultur. Die Pionierleistungen der Renaissance in der kritischen Bearbeitung der Bibeltexte führten zu der Einsicht, dass die lateinische Übersetzung des Hieronymus erhebliche Mängel hat. Der Beschluss des Konzils von Trient von 1546, eben jene „Vulgata“ des Hieronymus als einzig verbindliche Version für die katholische Kirche festzulegen, hat großen Schaden angerichtet. Astronomische Beobachtungen konnten einer biblischen Aussage widersprechen, weil Hieronymus sich für eine bestimmte Übersetzungen des Urtextes entschieden hatte. Der triumphierende Ausruf des später in Rom verbrannten Giordano Bruno „also stürzt der Himmel“ stützte sich auf die Folgerung Tycho Brahes, dass es ein kristallenes Himmelsgewölbe nicht geben könne. Die Annahme von dessen Existenz war Allgemeingut der Christenheit, konnte sich jedoch in Wahrheit nicht auf den biblischen Schöpfungsbericht stützen, wie spätestens 1575 klar wurde, als die lateinische Übersetzung durch Junius und Tremellius erschien. Sie ersetzten den von Hieronymus gewählten Begriff „Firmament“ durch „Ausdehnung“, was dem Hebräischen besser entsprach. D.h. nach dieser Übersetzung hätte man die tychonische Kosmologie ganz gelassen diskutieren können, statt sie als Ketzerei zu betrachten. Junius und Tremellius blieben jedoch reformierte Außenseiter – auch dies ist ein Aspekt der Renaissance.
Rüdiger Störkel, Herborn-Burg
Forum vom 4. Dezember
Seite eins
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Seite zwei
Zuschriften von
Vom Staat begünstigt
Enteignung der Kirchen: „Ein teures Versprechen“, FR-Magazin vom 30.11.
Die Aussagen von Herrn Ortner bedürfen doch einiger Ergänzungen: Das staatliche Inkasso der Kirchensteuer sei eine Win-win-Situation. Carsten Frerk und der Humanistische Pressedienst weisen immer wieder darauf hin, dass der Staat auch auf diesem Wege die Kirchen massiv bevorteilt und das Inkasso viel teurer ist als das, was die Kirchen dafür zahlen. Auch die Kirchensteuer wird vom Staat als steuerlich absetzbare Sonderausgabe mit 3 Mrd. € begünstigt und die preiswerte Einziehung der vermeintlichen Mitgliedsbeiträge durch Arbeitgeber und Staat erspart den Kirchen noch einmal 2 Mrd. € pro Jahr, wie Carsten Frerk im Violettbuch Kirchenfinanzen erläutert.
Und bei 10 Milliarden geplanter Ablösesumme ist die Frage, ob die Kirchen mit den seit Jahrhunderten gezahlten Staatsleistungen nicht schon mehr als ausreichend entschädigt worden sind. Die Leistungen werden gezahlt für Enteignungen, die vor über 200 Jahren stattgefunden haben und waren eigentlich zeitlich begrenzt für die damals lebenden Kleriker, aber die Kirchen haben den Staat immer wieder über den Tisch gezogen.
Im Jahre 2017 betrug der Gesamtbetrag der Länderzahlungen an die Kirchen 524 Millionen Euro, bei großen Unterschieden zwischen den Bundesländern. Seit Bestehen der Bundesrepublik sind bereits 17,3 Milliarden Euro Staatsleistungen an die Kirchen geflossen. Dazu kommen die von der DDR von 1949 bis 1989 gezahlten 629 Millionen Mark (Umrechnung in Euro nicht möglich).
Es reicht!
Anneliese Fleischmann-Stroh, Heilbronn
Nur der wirtschaftliche Aspekt zählt
Zu: „Revolution im Stall“, FR-Wissen vom 24. November
Den Gastbeitrag der Historikerin Veronika Settele zum Thema Massentierhaltung will ich zum Anlass nehmen, um, abseits der historischen Betrachtung zur Massentierhaltung, über die gequälten Tiere zu sprechen. Es ist schlimm genug, dass wir es in unserer angeblich christlichen Gesellschaft erlauben, dass Lebewesen so schändlich und quälerisch behandelt werden, wie es in unserer Massentierhaltung gang und gäbe ist. Ist ein Teil der Erklärung vielleicht, dass die meisten Religionen den Mensch als die „Krone der Schöpfung“ ansehen? Dürfen wir im Rahmen unseres Glaubens, andere, von uns als minderwertig betrachtete Lebewesen, gnadenlos quälen und ausbeuten? Wir benötigen hier in unserer westlichen Welt weder das Fleisch noch das Fell von Tieren zum Überleben. Diese Tierprodukte dienen, wie auch sonstige Luxus-Konsumgüter, lediglich der Befriedigung unserer Gelüste. Allerdings vergessen wir dabei, dass es sich um ein „Produkt“ handelt, für das ein Lebewesen nicht nur sterben musste, sondern auch meist bis zu seinem Tod in Gefangenschaft, unter unsäglichen Bedingungen, gequält wurde.
Wie verroht eine Gesellschaft ist, die das Quälen von Tieren nicht einmal mehr wahrnimmt, erkennt man auch daran, dass wir mehrheitlich, ohne mit der Wimper zu zucken, Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken, oder unter unwürdigen Verhältnissen, ähnlich der Massentierhaltung, in Sammellagern „vegetieren“ lassen. Dies geschieht unter Mitwirkung der von uns gewählten Politiker. Vor bald 20 Jahren wurde der Tierschutz ins Grundgesetz aufgenommen. Danach darf niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Allerdings gibt es nach Ansicht unserer Politiker wohl kaum einen Grund, der nicht vernünftig ist (siehe betäubungslose Ferkelkastration). Zumindest wird jeder Grund als vernünftig eingestuft, wenn sich damit Gewinn erzielen lässt. Nur der wirtschaftliche Aspekt zählt.
Mahatma Gandhi hat es auf den Punkt gebracht: „Die Größe einer Nation und ihre moralische Reife lassen sich daran bemessen, wie sie ihre Tiere behandeln.“
Dieter Murmann, Dietzenbach
Merz hat kein Publikum verdient
Erwiderung auf „Herzhaft gelacht“ zur Rezension eines Buchs von Friedrich Merz, FR-Forum vom 30. November
Friedrich Merz hat ein Buch geschrieben oder besser mit Unterstützung von Ghostwritern schreiben lassen. Der Titel lautet: „Neue Zeit. Neue Verantwortung“ und umfasst 238 Seiten und kann für 22 € erworben werden. Es ist zwischenzeitlich – soweit erkennbar – sein neuntes Buch. Unter anderem haben seiner Bücher sehr aufgeschlossen erscheinende Titel wie 2002 „Mut zur Zukunft“ oder 2010 „Was jetzt zu tun ist“. Nun geht die Merkel-Ära zu Ende und es drängt sich mit ihm eine Person aus der Vergangenheit aus dem politischen Bühnenhintergrund nach vorne, der unentwegt „ich“ sagt und klagt das Parteiestablishment an, das ihn von der Macht fernhalten will – schon wieder. Die von ihm inszenierten Darbietungen sind mehr Ego-Shows, die der CDU nicht weiterhelfen und einen geordneten Übergang erschweren. Jetzt im Lockdown unbedingt einen Parteitag zu fordern wirkt sehr selbstsüchtig. Zwar kann für eine Demokratie eine dramatische Situation mit Sieg und Niederlage auf offener Bühne lehrreich sein, jedoch besteht die Gefahr zu einer tragikomischen Figur ohne Charisma zu werden. Wer in einem neuen Buch eine Fülle von Themen abarbeitet und ohne wirkliche Beschäftigung mit irgendwas keinen Raum für eine Analyse findet, der verdient es nicht, dass sein doch sehr teures Buch gekauft und gelesen wird. Über angeblich fehlende Leistungsbereitschaft zu schwadronieren oder die Behauptungen aufzustellen, der Staat treibe die Sozialhilfeempfänger in die Abhängigkeit oder der Staat wirtschafte schlechter als die Wirtschaft und keine Aufklärung betreibt, hat keine Leserschaft – auch keine kritische – verdient.
Hans Katzer, Hanau
Forum vom 5. Dezember
Seite eins
Zuschriften von Kurt Brunsfeld zu den Rodungen im Dannenröder Forst (veröffentlich hier), außerdem von Alfred Köth, Mischa Kreutzer und Michael Fettig zu einem Gastbeitrag der designierten Juso-Vorsitzenden zum Thema bedingungsloses Grundeinkommen, Ute Zillig zu einem Gerichtsprozess gegen einen Stalker und von Erich Niederdorfer, der ein Zwiegespräch zwischen Knecht Ruprecht und dem Nikolaus aufgeschrieben hat (diese alle gleich hier, siehe unten).
Seite zwei
Zuschriften von Rüdiger Erdmann zu einem Interview mit dem Historiker Christopher Clark sowie von Engelbert Jennewein zu Abrechnungsmethoden des Wohnungskonzerns Vonovia (beide gleich hier, siehe unten).
Gesellschaftlich notwendige „Arbeit“
Die designierte Juso-Chefin grenzt sich scharf gegen die Grünen ab. Sie lehnt ein bedingungsloses Grundeinkommen ab und fordert stattdessen ein „Recht auf Arbeit“. Als ob das die Wahl wäre! Wer verbietet denn einem Bezieher von garantiertem Grundeinkommen zu arbeiten? Wer bestreitet denn sein Recht auf Arbeit im Sinne einer Tätigkeit für sich und die Gesellschaft? Muss es denn immer „Lohnarbeit“ sein, die erst zur Existenzsicherung berechtigt? Ist es nicht eher umgekehrt, dass zuerst das Recht auf Existenz gewährleistet sein muss? Und dann wollen die meisten Leute auch etwas Sinnvolles tun, das heißt „arbeiten“.
Die alte, auch von Sozialdemokraten geteilte Mär, dass ohne Druck des Geldverdienenmüssens niemand mehr „arbeiten“ würde, ist längst durch Studien und Umfragen widerlegt. Das Konzept eines BGE wurde im Übrigen auf Druck der Delegierten, gegen das Votum des Parteivorstands der Grünen, in deren Grundsatzprogramm aufgenommen. Und mit einem BGE würde sicher endlich die ganze Care-, Sorge-, auch Selbstfürsorgetätigkeit sowie Selbstbildung und politisches Engagement, das alles nicht als „Lohnarbeit“ bezahlt wird, auch als gesellschaftlich notwendige „Arbeit“ anerkannt werden.
Alfred Köth, Frankfurt
Die finanzielle Existenz ist ein Grundrechht
Dass die designierte Juso-Chefin Jessica Rosenthal in einer Gesellschaft des 21. Jahrhundert für ein „Recht auf Arbeit“ plädiert, ist im besten Fall als phantasielos zu bewerten. Natürlich ist Arbeit mehr als Geldverdienen. Was sie nicht erkennt: Arbeit und Geldverdienen können unterschiedliche Tätigkeiten sein. Frau Rosenthal setzt Arbeit in ihrem Statement weiterhin mit Erwerbsarbeit gleich. Wer keiner Erwerbsarbeit nachgeht, ist demnach arbeitslos. Aber sind Menschen die sich im Ehrenamt engagieren, sich für die Gesellschaft einsetzen, ihre Angehörigen pflegen und Kinder erziehen, arbeitslos? Sind Menschen, die ihre Zeit für politische Arbeit spenden und für eine solidarische Gesellschaft streiten ohne Tätigkeit? Menschen brauchen keine „Jobgarantie“ oder vom Staat finanzierte „gemeinwohlorientierte“ Arbeitsstellen; sie benötigen finanzielle Sicherheit, um über ihr Wirken selbst entscheiden zu können. Die finanzielle Existenz ist ein Grundrecht und darf nicht nur vom Einkommen aus Erwerbsarbeit abhängig sein. Wie soll die Teilhabe an Politik und Gesellschaft sichergestellt werden, wenn sie so sehr auf die Erwerbsarbeit reduziert wird. Der genannte ökologische Umbau der Wirtschaft muss mit der Transformation in eine solidarische Gesellschaft einhergehen. Ein emanzipatorisches, bedingungsloses Grundeinkommen ist hierfür sehr hilfreich. Es ist kein „Im-Stich-Lassen“; es muss nicht mit dem Abbau des Sozialstaats einhergehen. Wer sich mit dem bedingungslosen Grundeinkommen beschäftigt, wird erkennen, dass das BGE ein wichtiger Baustein für eine inklusive Wohlfahrt und solidarische Gesellschaft ist. Es ist die Umsetzung des Rechts auf selbstbestimmte Arbeit – für alle Menschen.
Mischa Kreutzer, Leipzig
Verfassungsmäßiges Recht auf Arbeit ist überflüssig
echnische Verbesserungen, fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung bei Fertigungsprozessen oder im Dienstleistungs- sektor benötigen immer seltener menschliche Arbeitskraft. Wenn dieser Faktor weniger Mittel, sprich Einkommen, zur Verfügung hat, gelingt es nicht, die bereitgestellten Güter- und Serviceange- bote wie erhofft und nötig, an die Frau und den Mann bringen. Ein Ungleichgewicht entsteht. Die lange gehegte Auffassung, daß sich veraltete, überholte Arbeitsplätze durch neue Erfindungen im selben Umfang ersetzen lassen, hat auf die Vergangenheit bezogen keine Grundlage mehr.
Konzernlenker wie Jeff Bezoes von Amazon, Elon Musk von Tesla oder Joe Kaeser von Siemens sprechen sich deshalb für Grundeinkommen aus, um ihr Geschäftsmodel für die Zukunft sicherzustellen.
Die Entwicklungen bei 3D-Druckern klingen ziemlich verheißungsvoll, so daß Haushaltsartikel, also tägliche Gebrauchsgegenstände von den Verbrauchern selbst erzeugt werden könnten. Wahrscheinlich sogar umweltveträgliche Fahrzeuge. (Ein bayerisches Untenehmen hat vor kurzem demonstriert, daß es gelingt, komplette Häuser mit der genannten Drucktechnik herzustellen).
Die Epoche der Massenproduktion und der darin angelegten Abhängigkeit von Arbeitskraft ginge so allmählich zu Ende. Ein verfassungsmäßiges Recht auf Arbeit wäre dann wohl überflüssig.
Michael Fettig, Neu-Ulm
Ruprecht und sein Nikolaus
Ein Zwiegespräch anlässlich des 6. Dezember
„Haben wir auch genug Masken dabei, Ruprecht?“
„Na klar, Nikolaus.“
„Ausgezeichnet! Wie steht’s mit den Landegenehmigungen?“
„Erledigt. Nur in Bayern gibts Probleme.“
„Der Markus ist doch ein treuer Fan von uns.“
„Ist er auch. Er will halt jetzt keinen Fehler machen.“
„Wobei?“
„Erinnerst du dich noch an deine Mitgiftspende, mit der du die drei Jungfrauen gerettet hast?“
„Na klar. Der Vater hat sich überschwänglich bei mir für die Goldstücke bedankt. Aber was hat das mit dem Söder Markus zu tun?“
„Schau. Der Markus kennt natürlich diese Legende…“
„Was heißt Legende…“
„…sorry, deine Großtat…“
„…schon besser…“
„…und jetzt hat er eine ähnliche Situation wie du damals.“
„Das musst du mir erklären!“
„Die von der CDU wollen doch ihren Parteivorsitz neu besetzen. Und weil momentan alles ein wenig verkehrt läuft, da auf der Erde, gibt es statt drei Jungfrauen drei „Jungmänner“ als Kandidaten. Formell! Außerdem hat er nur EIN Goldstück.“
„Haben die nicht schon vor langer Zeit eine Quotenregelung eingeführt?“
„Als unverbindliche Absichtserklärung. Hat aber in der Praxis nie wirklich funktioniert. Die neue, verbindliche Quote trifft immerhin 29 DAX Unternehmen mit mehr als drei Vorständen ohne Frau.“
„Ist das nicht viel zu wenig?“
„Kommt darauf an. In 44 Konzernen gibt es ja schon mindestens eine Frau im Vorstand. Falls die Maßnahmen bis 2022 umgesetzt werden, wird dadurch der Frauenanteil von sechs auf immerhin sechzehn Prozent erhöht.“
„Sag ich doch, viel zu wenig! Ich glaube, wir sollten da mit gutem Beispiel vorangehen.“
„Wie meinst du das Chef?“
„Was hältst du von einer Vorruhestandsregelung?“
„Das meinst du jetzt aber nicht ernst!“
„Doch todernst. Wir sprechen morgen darüber Ruprecht. Aber jetzt Abflug. Sonst schaffen wir es nicht mehr alle Strümpfe zu befüllen!“
„Ich hasse diese Gendermania!“
„Das habe ich jetzt nicht gehört. Nur weil wir aus Myra stammen, heißt das noch lange nicht, dass wir alte Socken sind!“
Erich Niederdorfer, Frankfurt
Das wäre was gewesen
Zu: „Von Stalking will er nichts wissen“, FR-Regional vom 25.11.
Da berichten Sie anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt gegen Frauen informativ und prominent über Ausmaß, Folgen und Interventionen im Kontext geschlechtsspezifischer Gewalt. Gut so. Das Aufbegehren gegen Gewalt gegen Frauen benötigt eine Berichterstattung, die Mythen und Vorurteile aufweicht und das Thema in seiner gesellschaftlichen Dimension darstellt. Und just an diesem Tag konterkarieren Sie das Niveau Ihrer Berichterstattung mit einem Beitrag zu einem Stalking-Prozess in Frankfurt. Es wehrt sich eine Frau strafrechtlich gegen über 23 Monate erfahrene „massive und beharrliche Belästigungen“. Und der Angeklagte wird als Sonderling mit Unterhaltungswert dargestellt. Ausschließlich seiner Selbstdarstellung, die willentliche und andauernde Grenzverletzungen verharmlost, geben Sie Raum. Die Perspektive der betroffenen Frau? Es gibt sie nicht. Folgen der langdauernden Belästigungen? Belastungen durch den Strafprozess? Sie haben offenbar zu wenig Unterhaltungswert. Ein journalistischer Beitrag zu einem Stalking-Prozess, der Leser:innen dazu einlädt, die Perspektive der Verletzten in den Blick zu nehmen, der Grenzverletzungen und übergriffiges Verhalten beim Namen nennt und bestärkt, dagegen vorzugehen. Das wäre was gewesen. Zum Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen. Diese Chance haben Sie leider einmal wieder vertan.
Ute Zillig, Frankfurt
Ein gemeinsames Thema
Zu: „Wir können keine klare Ordnung mehr erkennen“, FR-Feuilleton vom 21. November
Einige Äußerungen Clarks bedürfen meines Erachtens der Ergänzung. Er zeigt sich verwundert darüber, dass das östliche Mittelmeer wieder zu einem Konfliktgebiet geworden ist und bemerkt, dass die Muster, die man für obsolet und überholt hielt, wieder gegenwärtig seien. Meine Erfahrung als Psychotherapeut ist, dass schlechte Konfliktlösungen, die in einer akuten Situation durchaus ihre Berechtigung haben, irgendwann erneut an Dynamik gewinnen und auf eine Änderung drängen. Viele Konflikte in der Welt sind nach dem Muster „teile und herrsche“ gelöst worden, wobei oftmals aber Minoritäten oder kulturelle Gegebenheiten etc. nicht berücksichtigt wurden. Als Bsp. in Europa mögen dienen Südtirol, das Baskenland, Korsika oder die Ablehnung der Vereinigung „Restösterreichs“ mit den Deutschen Reich nach Ende des 1. Weltkriegs, was wäre uns allen erspart geblieben, wenn es dazu gekommen wäre. Clark bemerkt, dass eine Unsicherheit bestände, man sei dafür schlecht gerüstet, weil wir keine gemeinsame Geschichte mehr hätten, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbindet. Wieso haben wir (in Europa) keine gemeinsame Geschichte mehr? Hier sei erstens an die franz. Revolution erinnert und die mit ihr verbundenen Werte. Zweitens gibt es die philosophische Fragestellung, ob ein Zwerg auf der Schulter eines Giganten weitersehen kann als dieser (z. B.das Buch von Robert K. Merton). Das bedeutet, dass wir fast alle Zwerge sind, die auf den Schultern von Giganten stehen, wie Newton, Kepler oder Einstein und trotzdem weitersehen können. Hiermit hat man die Vergangenheit (Giganten), die Gegenwart (man selber) und da der Mensch schon rein biologisch nach vorne, in die Zukunft „lebt“, auch diese. Er widerspricht seiner Aussage ohnehin selber, wenn er später auf die Nato zu sprechen kommt („Kontinuität mit der Vergangenheit“). Später im Interview zieht er einen Vergleich zwischen Wilhelm II. und Trump. In diesem Zusammenhang ist daran zu erinnern, dass der spätere dt. Kaiser bei der Geburt eine Lähmung des linken Armes davontrug, was, in Anlehnung an Alfred Adler (die Minderwertigkeit von Organen und kompensatorisch die Überbetonung von Leistung u. a.), vielleicht dazu geführt hat, dass er so militärbegeistert und nassforsch wurde. Am Ende des Interviews folgen Ausführungen zum Thema Tod und Macht exemplifiziert an Nebukadnezars Traum. Betrachtet man die europäische Kulturgeschichte (z. B. Homer, Th. Mann), so geht es meines Erachtens immer nur um einige wenige, aber existentielle Themen, wie z. B. Liebe und Tod. Der Umgang mit dem Tod ist ein Thema, das uns allen aufgegeben ist, was uns also miteinander verbindet, womit wir also wenigstens ein gemeinsames Thema hätten.
Rüdiger Erdmann, Pattensen
Fairer Service?
Vonovia: „Die Belege bitte!“, FR-Magazin vom 16. November
Danke an die FR, denn dieses asoziale Verhalten von Vonovia musste publik gemacht werden. Falsche Abrechnungen, Modernisierungen, Verzögerungen, Ignorieren – bis Mieter genervt aufgeben und ausziehen. Das wollen die wohl! Fairer Service – nein, Rausekeln ja! Doch das ist kein Einzelfall, sondern systematisches Vorgehen der Mega-Wohnungsunternehmen entsprechend deren Vier-Säulen-Geschäftsmodell:
1. NoInvest (Wohnungen verkommen lassen) 2. Neuvermietungsgewinn (da genervte Mieter aufgeben), 3. Kaufen und Verkaufen (zu wesentlich höheren Preisen) und 4. Abriss und Neubau (sichert eine noch höhere Rendite).
Renditefixierte Wohnungsunternehmen wie Vonovia sind von Geldgier im Namen von Blackrock & Co gesteuert, Ex-Vorstand Friedrich Merz lässt grüßen. Die Mieter beklagen die mangelhafte Erreichbarkeit der Hausmeister. Kein Wunder bei 1200 zu betreuenden Wohnungen, so Wolfgang Schorlau. Der Mieter Franz Obst sowie ehemalige Vonovia-Hausmeister sprechen gar von 7000 Wohnungen pro Ansprechpartner (FR vom 16.11.20)
„Insourcing“, sprich falsche Abrechnungen, Mieter-Verdrängungen, Wohnungsnot, Mietwucher … Wann greift die Politik ein, so wie in Berlin-Stadt? Kein „dankbares“, aktuelles Thema für den anstehenden Kommunalwahlkampf?
@ Hans Katzer
Zu dem richtig guten Leserbrief des Herrn Katzer über Herrn Merz sei noch angemerkt, dass Merz Millionär ist, ein Flugzeug besitzt und Dollar in den Augen hat. Wahrscheinlich ist er auch noch mit dem Finanzhai Blackrock eng verbandelt, der ein Interesse daran hat, sich über das „trojanische Pferd“ Merz in der deutschen Politik einzunisten. Dass Merz am Sozialstaat kein Interesse hat und sich jetzt schon darüber freut, wie seine Wirtschaftsgenossen von der CDU das Renteneintrittsalter heraufzusetzen versuchen, damit die Alten danach nicht mehr so lange die Rente genießen können und die Gelder bei den Aktionären hängen bleiben, versteht sich von selbst.
Deshalb wird ja auch daran gedacht, die Altersversorgung über Aktienkauf zu regeln, damit die Wirtschaft weniger Beiträge zuschießen muss und die Klattens, Quants und Co. noch mehr Millionen auf die Seite schaffen können.
Ein Schwadroneur – ein teures Mietmaul für gut Zahlende. Viel Gerede-wenig Belastbares. Steuererklärung auf dem Bierdeckel? Keine Angaben – nur Angeberei. DIN A4 wäre übrigens auch ausreichend.
Bei Interviews geht es rückwärts: Homo-Kanzler; längeres Würgen und dann: Päderast darf er aber nicht sein; war übrigens auch gar nicht gefragt. Auf so eine Idee muss man ja erst einmal kommen.
4 o. 5 Sterne- Hotel mit zu wenig Personal: Deutsche sollten sich wieder ans arbeiten gewöhnen. Kein Gedanke an Corona Kurzarbeit und das viele Menschen mit dem dann auch gekürzten Einkommen Probleme für sich und ihre Familie bekommen haben.
Dafür gehört er ja auch dem gehobenen Mittelstand an: Millioneneinkommen; 2 Flugzeuge. 90% der hier Lebenden existieren in seiner Vorstellung wohl gar nicht.
Bestenfalls gehören wir zum untersten Prekariat!!
Aber weiter: Keine Tätigkeit mit etwa Produktions-o. Personalverantwortung. Lediglich Anwaltsaufgaben und Aufsichtsratsposten für viel Geld; auch bei geringen Erfolgen.. Besonders ersprießlich der Job bei der amerikanischen „Schattenbank“ vulgo „Heuschrecke“ Blackrock. Deshalb wohl auch seine Vorstellung: Wir sollten mehr Aktien erwerben; keine Frage danach, ob viele dafür noch Geld übrig haben; gerade bei den steigenden Mieten für deren Erhöhungen BlackRock aktiv als Anteilseigner von Mietwohnungskonzernen ganz im Sinne seiner Shareholder mitwirkt.
Besonders perfide: Der Mieter, der gleichzeitig Blackrock-Anteile besitzt, für die er Dividende kassiert – die aber die steigende Miete nicht ausgleichen kann – sorgt also letztendlich gleichzeitig für seine baldige Entmietung .
Das ist noch nicht alles. Bei der Verschiebung des CDU-Parteitags,die nicht in seinem Sinne war, beschuldigt er „Kollegen“, sich gegen ihn verschworen zu haben.
Eigenschaften somit, die einerseits bei der Führung eines kleinen Handwerkerbetriebes kaum stören würden, aber andererseits – um bei einer Schattenbank bis in höchste Höhen aufzusteigen – wohl notwendig zu sein scheinen; man denke nur an R.Fuld von „Lehmann-Brothers“ ,der sich ja als cholerisch-kämpferisch-rückichtslos erwiesen hatte-mit den bekannten „Erfolgen“. Wie man so liest bezeichnen ihn Parteifreunde auch schon als „Sauerland-Trump“.
Wollen wir ihn wirklich als Kanzler haben; ohne Politikerfahrung, reichen dafür Aufsichtsratsmandate und zusätzlich mehr o. weniger Selbstbereicherung; ist er ein Vorbild für die Mehrheit? Das Kanzleramt möglicherweise als Filiale von Blackrock & Co?