„Ich war Kriegsteilnehmer / Gefangener“, schreibt mir Werner J. Bauer. „Ich war kein Offizier, nie auf einer Militär-Akademie. Ich verstehe nix von Taktik/Strategie. Für mich (früher „Schütze A… im dritten Glied“) ist es sonnenklar und logisch: Aufklärung ist eindeutig die militärische Vorstufe eines Angriffs oder anderer kriegerischer Aktivitäten.
Diese Berliner Politik-Traumtänzer verkünden in ebenso borniertem wie verniedlichendem Wortschwall, man würde ja nicht aktiv in das Kampfgeschehen eingreifen. Für wie blöd hält man uns Staatsbürger denn? Herr Bush möge bitte sein Säbelrasseln ohne deutsche Tornados fortsetzen.
Ich möchte mit dem jüdischen Maler Max Liebermann (als er durchs Fenster die SA-Horden auf der Straße marschieren sah) sagen: ‚Ick kann ja nisch so ville fressen, wie ick kotzen mechte!'“
Deutsche Tornados in Afghanistan – das ist kein Gedanke, der mich ruhig schlafen lässt (auch wenn das mit Recht niemanden interessiert). Im Rahmen friedenssichernder Missionen sind bereits seit längerem deutsche Soldaten in Afghanistan stationiert, aber der Einsatz der Tornados unterscheidet sich von diesen Missionen, weil die Ziele, die ausgespäht werden, unmittelbar danach Ziele von Angriffen werden können. Er ist also Teil der Angriffsvorbereitung. Trotzdem hat der Bundestag zugestimmt. Immer weiter werden die Grenzen der Bundeswehreinsätze hinausgeschoben. Wann wird aus der Bundeswehr eine Angriffsarmee?
Das ist eine ernste Frage, aber das Geschehen dahinter ist so komplex, dass man ihm mit der einfachen Argumentation von Werner J. Bauer wohl nicht gerecht wird. Auch für Zeitungskommentatoren ist das kein einfaches Terrain.
„Einfache Lösungen gibt es nicht“, hat Stephan Hebel am 12. März in der FR geschrieben, „auch nicht die, das Land jetzt den Taliban zu überlassen. Wer aber unsere Freiheit am Hindukusch verteidigen will, (…) der müsste eigentlich – auch in Abgrenzung zu Washington – dem Aufbau mindestens so viel Herzblut widmen wie dem Einsatz deutscher Tornados.“
Und Richard Meng fordert in seinem Kommentar vom 31. März eine Abkehr von der Politik der Tippelschritte, mit der die Grenzen für Bundeswehreinsätze immer weiter hinausgeschoben werden. In einem weiteren Kommentar vom 3. April fordert er, den innerafghanischen Integrationsprozess zu fördern, um so den Aufbau voranzubringen. Wenn ich diese Thesen zu einer FR-Position zusammenfasse: Dieser Aufbau – das ist es, worauf es ankommt. Ob die Tornados dabei förderlich sind?
Hallo Herr Bronski,
interessiert dieses Thema niemanden (mehr) oder schreckt gar der Titel gewisse sensible Gemüter ab?
Na gut, meine Meinung zu diesem Thema ist: wir (auch unsere Regierung!) sollten uns nicht permanent erpressen lassen von Verbänden und Institutionen, aber erst Recht von den vielen Bush’s, die es leider noch auf unserem Planeten gibt.
Mit dem Geld, das für den Tornado-Einsatz in die Luft geblasen wird, könnte man eine Menge Aufklärungsarbeit in Afghanistan leisten oder humanitäre Hilfe erbringen.
In einem unübersichtlichen Gelände haben auch hochtechnisierte Einrichtungen ihre Grenzen.
.. und der Terror hat noch immer Möglichkeiten gefunden, sich zu verbergen um dann aus dem Untergrund zuzuschlagen.
Hallo Herr Gebhardt,
ich glaube, die sind alle schon in den Osterferien!
Frohe Ostern Ihnen auch!
Na also bitte: Uns österliche Trägheit zu unterstellen, ist ja fast schon ehrenrührig!
Dem Leser Werner J. Bauer gebührt erstmal höchste Anerkennung, weil er sich -eher untypisch für seine Generation- der Verklärung seiner Erinnerungen an die Kriegszeit entzieht und seine Meinung öffentlich kundtut. An seinem Beispiel sollten sich ungezählte Leisetreter aus späteren Generationen eine dicke Scheibe abschneiden!
Ich weiß nicht, ob es die Entscheidungsträger interessiert hat, was die Afghanen selbst von der Entsendung weiteren Kriegsgeräts halten. Vermutlich ist es gerade der Landbevölkerung als Hauptleidtragenden des Kriegs mindestens genauso mulmig ums Herz geworden wie uns, wenn die Nachrichtendienste unter Leitung des Bundesinnenministers „erhöhte Terrorgefahr“ an die Wand malen.
Gewiss nicht mehr Hirnschmalz ist auch auf die Beantwortung der Frage verschwendet worden, wie es kommt, dass die Taliban nach langer Zeit der relativen Ruhe derart wiedererstarken.
Mag sein, dass -wie von interessierter Seite behauptet wird- durch Drogenhandel die Waffenlager aufgefüllt werden konnten. Das erklärt aber nicht das Maß der Unterstützung, die die Taliban von der Bevölkerung erfahren und ohne die keine Untergrundarmee Erfolg haben kann.
Offenbar werden die Taliban weitgehend als das kleinere Übel akzeptiert im Vergleich zu den Soldaten der auswärtigen Armeen, die oft genug Sensibilität gegenüber der einheimischen Kultur vermissen lassen, sich als Besatzer aufspielen und schon mal eine ganze Hochzeitsgesellschaft ins Jenseits befördern, wenn Freudenschüsse aus Gewehren als terroistischer Angriff aus ein paar Kilometern Entfernung fehlgedeutet werden.
In diesem Zusammenhang muss man sich mal die Bewusstseinspaltung dieses Staates vor Augen halten, der einerseits als Bundesregierung die Lage in Afghanistan als derart kritisch erachtet, dass mit Bereitstellung von Flugzeugen in die Vorbereitung von Kampfhandlungen eingegriffen wird, und andererseits als Bundesland Hamburg hier lebenden Afghanen die Duldung entzieht und sie in großer Zahl abschiebt, weil ihnen dort angeblich keine Gefahr mehr drohe.
Nun allseits schöne Feiertage – insbesondere Ihnen, Herrn Bauer, und …. beehren Sie uns bald wieder!
Es ist schon zum Kotzen, dass ich immer noch nicht in einer High-Tech Gesellschaft lebe (mit Satelliten und unbemannten Drohnen), denn sonst:
1) hätten wir keine veralteten Tornados in Afghanistan gebraucht
2) hätte man ebenfalls dank Satelliten-fotos sofort entscheiden können, wer objektiv Recht hatte bei der Grenzverletzung des Iran durch die 15 britischen Soldaten.
Zum Kotzen, dass ich für solche Volltrottel und primitive Arschlöcher weltweit auch noch Steuern zahlen muss
@merlin
1) Nun ja, sooo veraltet sind die Dinger nun auch nicht. Fotos in der Qualität mit knapp Schallgeschwindigkeit zu schiessen ist nicht ohne. 😉
2) Glaube mir, die Satelliten gibt es. Schau dir nur mal Ground Zero auf Google-Earth an. Und das sind nur die freigegebenen Daten der Militärsatelliten. Mir wird mulmig, wenn ich mir ausmale, was aus Gründen der Geheimhaltung alles nicht veröffentlicht ist. Wahrscheinlich können die bei meinem Picknik sehen, ob ich Eisberg- oder Blattsalat esse… Aber vielleicht waren ja Wolken am Himmel, da nützt der beste Satellit nichts. 😛
Aber zum Thema: Auch von mir Hochachtung für die sehr gut reflektierte Meinung des Lesers, ich kann ihm nur zustimmen.
Ich denke aber auch, das mit dem Einsatz der Tornados eher innenpolitische Ziele verfolgt werden. Militärisch wirklich nötig sind sie nicht, zumal die ‚Verbündeten‘ ebenfalls über derartige Technologie verfügen. Aber wie will man sonst die gefühlte permanente Bedrohungssituation aufrechterhalten, in der es mittlerweile möglich ist, als Virenprogrammierer in Staatsdienste zu treten im Namen der Sicherheit?
Im Zuge de sogenannten ‚Krieges‘ gegen den hausgemachten ‚weltweiten Terrorismus‘ werden sukkzesive unsere Grundfeste der freiheitlich demokratischen Grundordnung geopfert und ob das nun den Terroristen hilft oder eher internen Kräften, liegt für mich recht klar auf der Hand.
Wenn wir uns gegen diesen Trend nicht endlich wehren, kann ich nur noch sagen: Orwell, wir kommen…
Mit deprimierten Grüßen Jan
@jan
Schon mal was von Radarsatelliten (etc.) gehört?
Sehen ja angeblich auch bei Wolken.
Warum hat denn die UNO (als angeblich unparteiisch-objektive Instanz) keine solchen geilen super-High-Tech Satelliten?
Wie ich ja schon sagte: überall nur Volltrottel ohne super Pläne bzw. Karten…
Georgie (Orwell)
@ merlin; georgie #4;6
Ich blick jetzt nicht durch. Sind Deine Beiträge ironisch gemeint oder findest Du Überwachung wirklich gut?
Dann beklag Dich auch nicht, wenn Du trotz irreführender Nicks identifiziert wirst und eine Anzeige wegen Beleidigung ausländischer Staatsoberhäupter als ‚Volltrottel und primitive Arschlöcher‘ an den Hals bekommst.
Fang ruhig schon mal an zu sparen für die Prozesskosten und die Geldstrafe.
Übrigens unterhalten die Vereinten Nationen keine eigene Armee. Ihre Friedensmissionen setzen sich aus Angehörigen der nationalen Streitkräfte zusammen.
Wir befinden uns nun in dem Dilemma, dass wir in der Verantwortung stehen, einen Konflikt zu lösen, der uns unter anderem durch eine Folge von politischen Fehlentscheidungen aufgezwungen wurde. Oder einfach gesprochen: Da die Afghanistan-Politik schon seit Jahren versagt hat, waren die Folgen vorhersehbar und die Probleme, vor denen wir heute stehen auch.
Ein weiteres Problem, das sich mir persönlich stellt ist, dass ich zwar militärische Operationen unter grundsätzlich ethischen Gesichtspunkten diskutieren und ablehnen kann, ich von der rein militärischen Seite jedoch überhaupt keine Ahnung habe.
Im Falle der Aufklärungstornados wäre ich also auf vertrauenswürdige Expertenmeinungen angewiesen, um von ihrem Sinn überzeugt zu werden, vorausgesetzt keine ethischen Überlegungen sprächen dagegen.
Und hier nun kommt der Punkt, wieso ich (ebenso wie Bronski) auch nicht ruhig schlafen kann, da ich ein überzeugendes und transparentes Konzept hinsichtlich friedlicher Konfliktlösung und weiterführende Pläne zur politischen Stabilisierung und zum Aufbau in Afghanistan vermisse. Dies wäre das Wichtigste und würde auch die politische Glaubwürdigkeit erhöhen. Eingebunden in ein solches Konzept möchte ich nicht ausschließen, dass Aufklärungs-Tornados in Afghanistan einen Sinn ergeben könnten.
Im Moment jedoch bin ich dagegen.
@yeti No.7
„Ich blick jetzt nicht durch.“
Tja – wie ich schon sagte: so wie Dir geht es ja leider scheinbar allen auf diesem ziemlich „unintelligent designten“ Planeten…
Und: wieso sollte die UN eine Armee haben um die Anschaffung eines Satelliten zu legitimieren?
Auch nicht-militärische Firmen und Konzerne haben ja Satelliten für „Überwachungszwecke“.
Es muss ja nicht immer alles gleich militärisch sein – der Bedarf an guten und objektiven Karten interessiert ja nun mal auch nicht-militärische Kreise, oder?
Übrigens: von „Staatsoberhäuptern“ (welche schon längst abgeschafft gehörten) habe ich ja nie gesprochen und Namen habe ich auch nie genannt…
@ Yeti2 usw.
Es ist nur sehr schwer technisch umsetzbar, Bilder von der Qualität optischer im Radarbereich aus dem All zu schiessen, ganz davon abgesehen, das sie aus rein physikalischen Gründen niemals die gleichen Informationen enthalten können. Abgesehen davon: Du kennst die schönen Bilder von Wolkenfeldern, die abends immer im Wetterbericht gezeigt werden und von Radarsatelliten aufgenommen wurden? Natürlich können Radarwellen auch durch Wolken sehen, das Problem ist, das der Satellit sie vor dem Empfang selbst erzeugen und senden muß. Und um durch Wolken zu sehen, die Radar ja (siehe Wetter) recht gut absorbieren, muß eben mehr Strahlung erzeugt werden, um ein detektierbares Signal zu erhalten. Dadurch würde der Satellit extrem schwer und bräuchte sehr viel Energie. Die Kosten einer solchen Mission würden astronomisch (zum Vergleich: 1 Orbit (ca. 90 min) des im Vergleich zum hypotetischen Radarsatelliten kleinen Hubbleteleskopes kostet etwa 1 Mio. $).
Die UN wiederum könnten höchstens Staaten mit entsprechender Technik und dem nötigen Knowhow beauftragen, Satelliten zu starten, wobei ich bezweifle, das irgendjemand die enormen Kosten einer jeden Weltraummission tragen würde, ohne den Löwenanteil der gewonnenen Informationen selbst zuerst zu analysieren.
Und zu den Staatsoberhäuptern: Ich hoffe, den Ironietag übersehen zu haben; ansonsten: Werd erwachsen.
@ Susanne:
Du triffst den Nagel auf den Kopf. Wir zahlen jetzt den zugegebenermaßen hohen Preis einer mittlerweile jahrzehntelang verfehlten Politik. Statt die wirklichen Probleme der Menschen zu lösen, wurde und wird an Symptomen ‚herumgedoktert‘ und verschiedenste interne Gruppen gefördert ohne die entsprechenden Folgen nur im geringsten absehen zu können. Leider passiert das in meinen Augen auch mit der Entsendung der Tornados. Talibanunterstände zu finden und danach auszulöschen, löst nicht die Probleme der dort wohnenden Menschen und wird den sogenannten Torroristen nur weitere verzweifelte Seelen in die Arme treiben. Ein Konzept, wenn auch noch so minimalistisch, wäre mehr als angebracht, ich kann nur leider auch keines erkennen.
@ merlin; georgie; yeti2
Solange Du offenbar als Einziger den Durchblick behältst, braucht uns ja nicht Angst und Bange zu werden.
Der Einsatz von Überwachungs- oder sonstigen Satelliten gehört nun mal nicht zu den Aufgaben der UN, müsste also außerhalb des Vertragswerkes beschlossen werden. Jetzt überlege mal scharf, wieviele Staaten wohl zustimmen würden, dass ihr Gebiet von oben kartographiert und die geheimen Militäranlagen ausspioniert würden.
Wenn Du mit den Beleidigungen keine Staatsoberhäupter gemeint hat, wen sonst?
Außerdem wäre es mir recht, wenn Du vom Namen her nicht als ein Klon von mir schreiben würdest. Sollten Dir passende Nicks fehlen, helfe ich gerne.
@Jan
„Es ist nur sehr schwer technisch umsetzbar, Bilder von der Qualität optischer im Radarbereich aus dem All zu schiessen“
– tja, für lediglich „höhere Primaten“ ist das alles wohl wirklich sehr schwer.
@Yeti etc.
„Jetzt überlege mal scharf, wieviele Staaten wohl zustimmen würden, dass ihr Gebiet von oben kartographiert und die geheimen Militäranlagen ausspioniert würden“
– tja, darum: schafft die Staaten ab…
Zudem: „Staaten“ können nicht „zustimmen“, da sie keine Personen sind (sondern nur Personifikationen)…
@all others
Eigenartig, dass Ihr scheinbar immer noch nicht begriffen habt, um was es mir ging – und Euch statt dessen lieber in technische Details verliert (wohl alles typisch „Männer“ hier, was?).
Ciao ciao zusammen, denn hier verliere ich scheinbar nur Zeit
Nicki
Du willst hier sicher keine physikalische Abhandlung zur Datengewinnung lesen, das führte auch zu weit. Ein gutes Physikbuch wäre aber wirklich zu empfehlen und verschwendet sicher nicht deine Zeit.
Und zum Abschaffen: Um Gottes Willen, der kleine Anarchist ist aus der Flasche… Dies ist aber leider keine Alternative zum bestehenden (zweifelsohne nicht idealen, wegen mir auch schlechtem) System, wenn es auch auf den ersten, unreflektierten Blick so aussehen mag.
Aber vielleicht versteht dich hier wirklich niemand. Wenn dem so ist, kannst du ja versuchen, deine Gedanken so zu formulieren, das sie verstanden werden.
Liebe Grüße Jan
Ja, ja – all diese Physikgläubigkeit bei gläubigen primatären Physikern seit Newton(„Um Gottes Willen“).
Leider scheint Ihr keinen Humor zu besitzen: ich habe lediglich einen Lösungsvorschlag angeboten, mit dem das von Yeti vorgeschlagene „Zustimmen der Staaten“ konsequenterweise umgangen werden könnte.
Das heißt ja noch lange nicht, dass ich (oder wer auch immer) „Anarchist“ bin.
Und wie immer gilt natürlich (und dies ist wirklich mein letzter Satz zum Tornado-Problem hier):
Und wer die besten Karten haben wird… (aber scheinbar nicht Ihr hier…)
Nicki
Du willst mich reizen, stimmts?
Ich bin Physiker und als Astronom durchaus mit den Problemen der Datengewinnung in verschiedenen Spektralbereichen der elektromagnetischen Wellen vertraut. Ganz davon abgesehen: Newton ist spätestens seit Einstein und Heisenberg überholt. Und ich bin Atheist, wenn das reicht.
Den Ironietag deiner vorherigen Posts hab ich aber dennoch übersehen, war wohl zu versteckt.
Nur weiß ich immer noch nicht, worauf du eigentlich hinauswillst. Wer die besten Karten hat, ist klar: Der mit dem meisten Geld. Nur: was hat das mit dem Einsatz der Tornados und den damit verbundenen Konsequenzen zu tun?
Verwirrt, Jan
Delivery Daimon:
„Verwirrt zu sein“ ist der erste (Fort-)Schritt:
Gnothi seauton… nosci te ipsum
BTW @Admin:
Deine Uhr geht immer noch falsch.
Darf ich [url=http://www.ntp.org/] empfehlen?
Ich bin nicht verwirrt über die Welt, in der wir leben, sondern über deine Art der Argumentation. Dabei hilft mir Selbsterkenntnis leider wenig.
@Politik;
irgenwie habe ich in Erinnerung, dass vor gar nicht langer Zeit Bronski darauf verwiesen hatte, dass dies hier kein POLITIKBLOG sei; habe ich da was missverstanden?
Frohe Ostern, hjs
Habermas sagte in einem Interview (in: Philosophie in Zeiten des Terrors, 61f), nachdem er die gestörte Kommunikation als Beginn der Spirale der Gewalt erörtert hat:„ Im internationalen Verkehr spielt zudem das gewaltzähmende Medium des Rechts eine vergleichsweise schwache Rolle (…) Die Öffnung einer Mentalität läuft eher über die Liberalisierung der Verhältnisse, über eine objektive Entlastung von Druck und Angst. In der kommunikativen Alltagspraxis muß sich ein Vertrauenskapital bilden können. Erst dann kann eine breitenwirksame Aufklärung in Medien, Schulen und Elternhäusern greifen. Sie muss auch an den Prämissen der eigenen politischen Kultur ansetzen. (…) Im Verlaufe einer solchen Revision des Selbstbildes könnte beispielsweise der Westen lernen, was sich an seiner Politik ändern müßte, wenn er als zivilisierende Gestaltungsmacht wahrgenommen werden möchte.“
Ich halte diese Äußerungen ebenso wie die grundsätzlichen Überlegungen von Habermas hinsichtlich der symmetrischen Bedingungen im Dialog für einen Schlüssel zu einer friedenspolitisch überzeugenden Herangehensweise. Auch wenn die Weltöffentlichkeit in der derzeitigen Situation unter Handlungsdruck steht, darf dies nicht zu weiterem Aktionismus führen, ohne den eigenen Umgang mit Menschenrechtsverletzungen zu reflektieren.
Komische Postings, die hier auftauchen, sobald man mal ein politisches Thema hier aufmacht. Ein bisschen wirr, oder? Aber
@ Jan
Gut gekontert. Immer schön ruhig bleiben!
Jetzt wundern sich wahrscheinlich alle, warum ich am Wochenende hier reingucke? Einen Thread wie diesen muss man im Auge behalten. Der kann aus dem Ruder laufen.
@ Hans-Jürgen Schulz
Sowas wird die Ausnahme bleiben, jedenfalls aus meiner Schreibe. Aber ich hatte diesen schönen Leserbrief und wollte ihn gern veröffentlichen, weil ich ihn sehr authentisch finde.
@Bronski;
ist ja auch so in Ordnung; ich bin ja auch der Meinung, dass irgendwie alles politisch ist und Politik nicht allein aus dem besteht, was sich in Parlamenten und Talkdiscussions abspielt, bzw. was überhaupt nur in den Medien als Politik behandelt wird. Politik ist all(es) das, was Menschen an und für sich – und vor allem im Umgang miteinander – beeinflussen oder auch was auf unteren Ebenen beredet und entschieden wird! mfs, hjs
@ Bronski #21
Wenn in diesem Thread ein Wirrkopf unter verschiedenen Namen alle ratlos macht, bedeutet das nicht, dass das Thema verfehlt ist.
Allerdings tun wir uns bei politischen Fragestellungen tatsächlich recht schwer: Nachdem der Thread zu Europa „Neue Antworten..“ peinlicherweise schon nach 17 Beiträgen eingeschlafen ist, musste Richard Meng den Eindruck gewonnen haben, dass wir hauptsächlich zum Blödeln zu gebrauchen sind.
Da aber inzwischen Hans-Jürgen Schulz die Viererbande wieder komplettiert, gibt es ja doch Hoffnung auf Besserung.
Wünsche allen einen vollen Erfolg beim Ostereiersuchen!
Wat ’ne Enttäuschung: Ich dachte immer, die ‚Aufklärung‘, das wäre der Aufbruch des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Und nu ist dat bloß man ’n büschen politisches Tornado-Gequackel …
Nej, nej, nej …
@ Yeti /23 und andere
Lieber Yeti, ich muss dir zustimmen, dieses Thema ist viel zu wichtig, als dass es hier versandet, nur weil es kaum möglich ist auf Grund der wirren Einschübe einen logischen Diskussionsverlauf zu verfolgen. Ausdiskutiert ist hier jedoch noch nicht viel und ich glaube auch, dass wir uns um die heiklen Fragen doch ein wenig herumgedrückt haben. Deswegen hoffe ich, die ernsthaft an dieser Diskussion Interessierten, zu weiteren Überlegungen zu motivieren.
Worüber ich z.B. nachgrüble ist erst mal folgender Punkt:
Mein Beitrag Nr.20 entstand sehr stark unter dem Eindruck der zitierten Lektüre von Habermas und fiel entsprechend idealistisch aus. Ich bin hin-und hergerissen: Einerseits bin ich überzeugt, dass meine Überlegungen zwar richtig sind, gleichwohl ich weiß, dass sie eine friedenspolitische Wunschvorstellung bleiben werden. Klar ist auch, solange Guantanamo existiert, wirkt jeder Versuch des Westens, in Afghanistan Rechtstaatlichkeit zu importieren, halbherzig und unglaubwürdig. Andererseits sind wir dazu verpflichtet, darüber nachzudenken, auf welche Weise hier und jetzt der größte Schaden für die Menschen in Afghanistan abgewendet werden kann, innerhalb eines Systems, dessen Koordinaten uns missfallen. Welche Handlungsmöglichkeiten bleiben uns also- sind sie notwendig militärisch, dürfen bzw. sollen wir dies kategorisch ablehnen und wie kann Aufbauhilfe in einem völlig zerstörten und instabilen Land durchgesetzt werden?
Zum Thema selbst wurde nicht viel gesagt und so möchte ich es auch halten. Aber ein Hinweis, eine Korrektur sei mir erlaubt.
Max Liebermann, der am Pariser Platz, also am Brandenburger Tor wohnte, hat es verdient als Urheber des Ausspruches zu gelten und nicht nicht Max Beckmann. Was allerdings nichts über Max Beckmann aussagt.
Zitat:“Ich möchte mit dem jüdischen Maler Max Beckman (als er durchs Fenster die SA-Horden auf der Straße marschieren sah) sagen: ‚Ick kann ja nisch so ville fressen, wie ick kotzen mechte!'“
Nichts für ungut.
Dank für den Hinweis. Das hätte ich wohl recherchieren müssen 😉