„Fragt mal die FR-Leser nach ihrem Wunschkandidaten für den Posten des Bundespräsidenten“, regte Blog-User BvG an. Meine Kolleginnen und Kollegen von FR-online.de griffen die Idee auf. Ich präsentiere hier die Ergebnisse vom 15. und 16. Juni. Da ist eine illustre Liste zusammengekommen. Ich bin für Pius Piontek!
Norbert Blüm – „Er sollte für CDU und FDP wählbar und für SPD und Grüne voll akzeptabel sein“, schreibt Emil Pohl.
Helge Schneider – „weil er super ist!“ (quasinski)
Peter Sloterdijk – vorgeschlagen von ernst-august
Pius Piontek – Nachbar von User SEPP58. „Der kann immer ganz betroffen schauen, ist graumeliert. Wenn er keine Lust mehr hat, geht der auch, allerdings in die nächste Kneipe.“
hajo hat keinen Vorschlag, aber: „Abgesehen davon finde ich die Aufforderung der FR in dieser Form des Blattes mit den vier Grossbuchstaben würdig, aber vielleicht ist das ja die Intention der FR-Macher.“
Rita Süssmuth oder Heide Simonis oder als Alternative die ehrlichste Politikerin Deutschlands „Dagmar Metzger„, geschrieben von Pessi
Nora stimmt zu: Metzger!
Alisha Kunze schlägt Joachim Gauck vor – der ist aber schon im Rennen
Odenwälder mag Metzger nicht so richtig
Oliver Paul-Tronin möchte den Posten des Bundespräsidenten einsparen, der Job sollte vom Präsidenten des Bundesrats eingenommen werden
GMan will Odenwälder als BP
SEPP58 basht Oliver Paul-Tronin: „Super Idee.Die Betreiber der Augsburger Puppenkiste könnten dann die Arbeit des Parlamentes übernehmen.“
Jürgen Hoffmann will „Gauck in 2010, aber dann Habermas“ Und dann Herta Müller.
Klaus Töpfer wird von cittadinodelmondo vorgeschlagen. SEPP58 findet den langweilig.
Stromberg, danach Rusti. (?) Vorgeschlagen von trtr
„Winfried Hassemer – das wäre ein Traum!“, befindet Leberwurst. Für Kandidaten wie Gerhart Baum, Burkhard Hirsch, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Dieter Simon, Klaus Töpfer und Uwe-Karsten Heye sieht er keine Chance: zu liberal!
Wolfgang Gutberlet, aber auf keinen Fall Herta Müller – Vorschlag von Meenzer
Schramm aus der Anstalt!, vorgeschlagen von Burckhardt Fischer
Nero: „MIr schwebt vor, dass eine Volljuristin oder ein Volljurist gut wären, menschliche Wärme und ein philosophischer Tiefgang.“
Jutta Limbach wird von steuergegenarmut.de vorgeschlagen
Christ: „Frau Käßmann ist die beste Kandidatin!“
Barney will Schorlemmer
„Ich persönlich halte Prinz Charles für einen sehr geeigneten Kandidaten“, schreibt Christian Buhr. „Dank seiner bis tief ins Mittelalter dokumentierten Erblinie – als Sohn von Königin Elisabeth II. gehört er dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg an – dürften staatsbürgerschaftliche Erfordernisse keine Umstände bereiten.“
Berlinus will Gesine Schwan
Nordlicht sagt: „Nordlicht! Meine Qualifikation: Ich hatte niemals poltitische Ämter inne …“
Lachhannes: „Margot Honecker, geb. Feist? Die bewährte Antifaschistin wäre bestimmt auch für ‚Die Linke‘ wählbar“
BvG: Petra Roth!
Leberwurst kommt auch noch mit Heiner Geissler. Und in Kommnentar # 40 mit ungefähr 300 Frauennamen und in 41 mit ebenso vielen Männern. Danke, Leberwurst!
Wenn es ernst gemeint ist : Frau Käßmann, Herrn Töpfer.
Wenn es Jux sein soll : Beckenbauer, Boris Becker.
Barney hatte aber auch, wenn es eine Frau sein sollte, Frau Käsmann vorgeschlagen.
Tja, schade, ein bisschen ernsthafter hatte ich mir die Diskussion schon gewünscht.
Offenbar wird das Amt und das Vorschlagswesen doch mehr als ein Kaspertheater verstanden, nicht zuletzt wohl deshalb, weil die Kritik der letzten Tage und die Vorschlagskungeleien der Vergangenheit sie dazu gemacht haben.
Aber wenn man ernsthafter darüber nachdenkt, ist gerade das Amt des Bundespräsidenten sehr geeignet, die Vorstellungen der Bürger zur Demokratie deutlich zu machen und die Position des Bundespräsidenten als unabhängige Instanz gemäß seines Auftrages zu stärken.
Köhlers überraschender Abgang, die unabgestimmte Ernennung des neuen Kandidaten der Regierung, die Auswahl der Gegenkanditaten und die ganzen Querelen drum herum frustrieren die Menschen verständlicherweise schon ziemlich. Irgendwann neigt man tatsächlich zu der Feststellung, „was solls, der hat ja eh nichts zu sagen“ und beschäftigt sich lieber mit anderen Fragen – viele im Moment mit der Fussball-Weltmeisterschaft. Die löst zwar auch keine Probleme, macht aber wenigstens ein bisschen Spaß.
Ausserdem steht der Nachfolger praktisch ja schon fest, einen direkten Einfluss haben wir jedenfalls nicht auf die Entscheidung. Deshalb wird er aller Voraussicht nach Wulff heissen und dessen Farblosigkeit lässt das Amt des Bundespräsidenten eben auch nicht gerade bedeutender erscheinen. Von ihm ist nicht allzuviel zu erwarten. Weder größere Patzer, noch richtungsweisende Impulse. Seine „menschliche Wärme“ beschränkt sich gewöhnlich auf ein freundliches Lächeln. Weisheit und ein besonders ausgeprägtes Engagement für die Verteidigung demokratischer Werte kann ich bei ihm nicht erkennen.
Unwichtig! Gauck ist ein Reaktionär, der in der Gesellschaft der BRD nicht wirklich angekommen ist: lebt in der Vergangenheit und möchte heute die Stasi jagen, was er sich in der DDR nicht getraut hat (da hat der kolaboriert). Wulff ist ein Frömmler, ein Parteisoldat.
Wichtig sind Steuer- und Finanzreformen: 100 Md. Euro pro Jahr Mehreinnahmen. Das würde die Republik auf neue Beine stellen. Da kann mir der BuPrä gestohlen bleiben.
Wie oft durften die Bundespräsidenten denn bisher im Fernsehen auftreten? Und wen hat’s wirklich interessiert? Konnten sie uns denn wirklich bewegen?
Da schauen wir doch mal dem Volk aufs Maul und ins gefühlsschmalzige Herz – und siehe da: ruckzuck werden acht Stunden im gebührenfinanzierten, öffentlich-rechtlichen Fernsehen für die Übertragung einer prinzesslichen Hochzeit freigeräumt, kommentiert von gebührenfinanzierten „Adels- und Societyexperten“!
Was England, Holland, Dänemark, Schweden, Spanien, Norwegen, Monaco können, das können wir doch allemal! Könige? Pah, Kaiser! Und so stimmen Sie bitte ein in unseren fröhlichen Gesang: „Wir wollen unsern alten Kaiser Wilhelm wiederham“. Wir sind Papst, wir sind größter EU-Nettozahler, wir sind Lena, wir sind Weltmeister, wir sind Schland … wir sind Kaiser! Anders gesagt: wir sind einfach nur dämlich, manchmal.
Mir kommt es doch etwas merkwürdig vor, dass Gauck der Kandidat der ?PD und der Grünen sein muss, ist doch Gauck 1999 der Gegenkandidat von Rau gewesen und von der ?DU aufgestellt. Sollte jetzt wirklich Gauck gewählt werden, könnte Frau Merkel in den eigenen Reihen Schwierigkeiten bekommen. Sollte es in diesem Fall zu einem Regierigenwechsel kommen, sind mehrere Möglichkeiten ins Auge zu fassen:
1. Frau Merkel tritt zurück und lässt neu wählen. Bei den Umfragewerten mehr als unwahrscheinlich!
2. Frau Merkel entlässt die ?DP-Minister und ersetzt sie durch ?PD-Minister. wenig wahrscheinlich, obwohl mit denen durchaus leichter zu regieren ist als mit den Chaoten von der ?DP.
3. Frau Merkel wird durch einen aus der eigenen Partei ersetzt. Die wahrscheinlichste Variante nach 4. Wer stünde denn da vor dem Tor des Kanzleramtes und rüttelt daran?
4. Es passiert gar nichts, weil Frau Merkel mit beiden Kandidaten kann. Der Bundespräsident ist politisch so schwach, dass die Wahl Gaucks, mit dem sie ebenso kann wie mit Wulff, ihr in den Kram passt.
Ob uns dann aber Koch, der ja wohl auf der Matte steht, als geigneter gilt als Frau Merkel, wage ich dann doch zu bezweifeln.