Das neue Jahr geht gut los. So versichert uns Frau Ingrid vom „Lichtzentrum“: „Meine liebevolle geistige Energie ist imer bei euch.“ Ihre innere Stärke bezieht sie unter anderem von Sananda, der Jesusenergie, die allerdings gern schwierige Fragen stellt, etwa diese: „Sag mal, Ingrid, wenn du nichts gegen die Scharlanterie unternimmst, wie soll sich dann etwas ändern?“ – Schwer zu sagen, Frau Ingrid, aber ich darf Ihnen versichern, dass wir Journalisten gegen Scharlanterie, wie Sie es nennen, vorzugehen versuchen, wo immer wir ihr begegnen. Herzlichen Dank aber für die freundlichen Worte. Und dass die geistige Energie nie knapp werden möge!

In einem Fall von Galanterie setze ich mich gern für Dana ein, die sich in Sicherungsverwahrung befindet, denn sie hat vor sieben Monaten eine Frau geknappt. Um diesen Vorgang richtig zu verstehen, wenden wir eine Methode an, die FR-Leser Karsten Neumann erfunden hat: die „assoziative Querverbindung“. „Knappen“ – klingt wie „knabbern“, oder? Bingo! Dana ist eine englische Dogge von heute 20 Monaten Alter. Die Hundedame hat jemanden gebissen, jedoch einen Wesenstest bestanden und wird – so jedenfalls lautet der Hilferuf, der mich erreichte – trotzdem vom Tierheim Alsfeld weiter verwahrt. Da wird Bronski also mal anrufen!

Ich kann mich zwar nicht entsinnen, Geister angerufen zu haben, doch trotzdem werde ich sie jetzt nicht mehr los. Vergangene Woche soll ich an dieser Stelle gestöhnt haben. Haben Sie was gehört? “Ja, die Anglizismen und die Bildung ihrer Partizipien!�?, hatte ich geschrieben. FR-Leser Werner Divé weist mich in einer Mail zurecht: “Dabei ist die Sache doch recht einfach. Man nehme statt outsourcen einfach das deutsche Wort auslagern, hilfsweise den Begriff fremdvergeben.“ Schon sei die Partizipialbildung kein Problem mehr. Ähnliches gelte für “Stalking“: Wie wäre es mit “bedrängen, verfolgen, belagern, einschnüren, umkreisen, umzingeln, nachstellen?�? Fragt Herr Divé. Die Frage gebe ich gern weiter an Sie alle: Schreiben Sie mir doch mal Ihre widerwärtigsten Anglizismen und die beste deutsche Entsprechung dafür. Aber bitte – sorry!- so knapp as you can, okay?

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16 Kommentare zu “Geknappt

  1. @Dana; Dana hat geschnappt und deshalb heißt es nun „danappt“!

    Und was für eine Ehre; BRONSKI setzt sich für Sie ein. Wir wollen hoffen, dass Dana dies zu würdigen weiß und sobald nicht wieder danappt, wenn jemand sich mal unvorsichtig ihren Fressnapf schnappt! Wir alle hoffen, dass es klappt!

    Übrigens; schön, dass BRONSKI wieder da ist! Weihnachts-Urlaub vorbei, neue Satireideen im Kopf und schon ist Alltag!

  2. downloaden fällt mir da in diesem Rahmen ein und ganz besonders das dazugehörige downgeloadet (oder gedownloadet ??) herunterladen ist die Entsprechung… es gibt aber auch sehr merkwürdige „Entsprechungen“ vom Typ „Mausmatte“ 🙂

  3. lieber bronski, die geistige energie, wenn sie denn den zusatz energie brauchen, wird nicht knapp, sie ist einfach. mit uns oder ohne uns, im oder ausserhalb eines wohnklos, oder gar beides, also völlig egal.
    man kann in ihr ruhen. mir ist das leider noch nicht gelungen, aber es wird schon werden. kapp genug?

  4. @ „Sprachgewirr“ oder Wirrwarr;
    Ob eir nun knappen oder sourcen
    wir deliten oder sourfen auf Kursen

    nichts werden wir verhindern
    denn am Computer sitzen Kinder

    jeder will nen Handy und nen Laptop
    kennt weder Halt noch frühen Stop

    auf allen Sendern tut man talken
    fade Themen ständig walken

    doch alles meistens nur ein Riesenflop
    nach Wilhelm Busch mir brummt der Kopp

    nun könnt ich munter weiter faselnd knappen
    in Europas Norden frieren Ren und Lappen

  5. sagte ja schgon jesus „werdet wie die kinder“, insofern wäre es nicht schlecht, nur solche würden vor computern sitzen, denn lappen können feuer machen, ren dagegen nicht *smile

  6. @ hans-jürgen schulz
    *lächel
    in nürnberg gibt es einen platz, der hat in der mitte grüne wiese, ein paar bäume, ausserum geht ein fussweg, mehrere strassen führen daran vorbei sozusagen, war wohl früher mal eine richtige kreuzung.
    an dem runden fussweg sind mehrere bänke platziert. diese zeigen nach aussen auf den fussweg hin, das ganz ist äusserst kommunikativ, man kann also auf der bank sitzen und den passanten zuschauen, rücken an rücken sozusagen.
    wahrscheinlich haben den platz rentiere entworfen.

  7. @ka_neu; Rückenbänke; das Prinzip bei „Rückenbänken“ entspricht in etwa der „Unterhaltung“ im Forom/blog. Man sitzt „ohne Gesicht“ daheim – vermutlich ist der Fernseher an und tippt seine Gedanken „in die Tastatur“; was soll`s, ein schöner Zeitvertreib ist`s schon. Bis bald dieser Tage.

  8. @ Knappen; eine Version von knappen ist doch Knappern. Mir fällt da ein, wir haben doch heute Mozartsgeburtstag. Heute schon geknappert? Wie wär`s mit knappern an einer Mozartkugel? Wer heute bei FFH die lustige boshafte DFB-Kantiene gehört hat, der weiß, dass Lottar M. hier der allerte Küchenchef ist und Klinsi immer so schön mit „Drecksack“ anredet und als Gast auch die anderen Größen des DFB wie „Meier Vorwitzig“ und der Franz von L.M. abkriegen und der hier zuhört der weiß auch, dass Lottar heute Mozartkugelfisch gekocht hat und alle in Begeisterung ausbrechen als beim Ausdruck Metusalem für Mozart alle an „Meier Vorkoster“ dachten und einer meinte, dass dieser doch noch keine 250 Jahre sein könne.

    Anmerkung: „…“ Original-Ausdrücke der vorgenannten Radiosendung!

  9. @ hr. schulz
    ah, sie meinen die platzgestaltung hat etwas visonäres und ist ausdruck der per mobuilfunk, mobilen, flexiblen arbeitnehmer, die mit ihrem laptop, i-book oder wie auch immer auf diesen bänken, rücken an rücken sitzen und womöglich chatten?
    womöglich unterhalten sie sich über böhmische knödel alá klinsmann und man früher überwiegend tscheczhen oder tschechoslowaken sagte…

  10. @Tod von Johannes Rau; ich glaube heute sollte unser Jux etwas innehalten; ein großer Deutscher ist gestorben. Ein ausgleichender und aufrechter Sozialdemokrat und ein gläubiger christlicher Mahner. Wir sollten ihm in Ehrfurcht gedenken.

  11. @Bronski; Jux; aber lieber Herr Bronski, damit war doch nicht die FR gemeint.
    Nein, dies war an meine Mitbloger gerichtet und betraf auch mich als Mitjuxer,
    der sich nun selbst Bedacht auferlegt! Die Rundschau ist immer ernsthaft und
    bemüht sich erkennbar dem Ernst der Lage gerecht zu werden. Danke dafür.

  12. lieber herr schulz, haben sie schon mal versucht die zahl der noch zur verfügung stehenden zeichen einzutippen und dabei die zahl die unten in dem kästchen steht nicht zu verändern?

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