Afghanistan ist kein Laufsteg der Schönen und Reichen

Unser Verteidigungsminister ist ein Genie. Er weiß genau, wie man in die Schlagzeilen kommt. Der Besuch bei den deutschen Truppen in Afghanistan war eine Inszenierung, mit der unser Verteidigungsminister mehrere Fliegen zugleich erpatschte.

1. Patsch: Eben jener – zu Guttenberg kam in die Schlagzeilen, emotional hoch aufgeladen mit Gattin Stephanie an seiner Seite, und bekam so jede Menge Werbung für das Hochglanzprodukt „zu Guttenberg“. Erinnert sich noch jemand an die „Cool Water“-Werbung, in der ein Adonis den Wellen entstieg wie einst Aphrodite? Zu Guttenberg darf von nun an „Aphrodite der deutschen Politik“ genannt werden. Das Ganze weitergehend inhaltsleer: eine „Herzenssache“ des Ministers eben. Von Bild bis Kerner ziehen alle mit, Kerner sogar in vorderster Frontlinie.

2. Patsch: Ein bisschen Glamour für den Krieg. Die Deutschen sehen den Afghanistan-Einsatz überwiegend kritisch. Der beliebteste deutsche Politiker – warum dies eigentlich? – warf, so könnte man meinen, das Gewicht seiner Popularität in die Waagschale für den Einsatz und gegen die bröckelnde Zustimmung. Mutig, mutig. Soll keiner sagen, er könne kein Rückgrat beweisen. Küsschen vor dem Helikopter inbegriffen.

3. Patsch: Dem Minister stehen zu Hause ein paar schwierige Aufgaben bevor. Die Wehrpflicht wird ausgesetzt, und das wird unser Land verändern. Vielleicht noch wichtiger: Zu Guttenberg muss und will das Verteidigungsministerium umbauen. An dem Filz und den Seilschaften, die dort herrschen, hat sich mancher die Zähne ausgebissen. Zu Guttenberg hat bereits seine Entschlossenheit bekundet, an seinen Plänen festzuhalten: Das Ministerium wird um fünfzig Prozent abgespeckt. Seine Popularität und die Zustimmung der Öffentlichkeit im Rücken, kann er die Reform kraftvoll durchziehen. Beharrungskräfte – eingraben!

Hab ich ein paar Patscher vergessen? Bestimmt. Jedenfalls beherrschte zu Guttenberg die Schlagzeilen mit seinem medialen Coup. Dafür war auch deswegen gesorgt, weil etliche Journalisten „embedded“ mitgereist waren. Von der FR keiner. GRRRR! Was hätten wir dem Minister für schöne Reportagen aus einem Land geliefert, in dem Blut und Transfusionen fließen. „Die Schönen und der Krieg“ titelte die FR nörglerisch wie immer, und Stephan Hebel kommentierte die „Show zum Krieg„, wie sein Kommentar in der Print-Ausgabe hieß.

Wolfram Mertin aus Diessen meint:

„Das war doch mal ein zutreffender Bericht über unser neues „Hollywood-Paar“ und die „Installation“ der künftigen „First Lady“. Diese Inszenierung ist so ekelhaft, wenn man bedenkt, wie die traumatisierten und kranken Soldaten nach ihrem Einsatz von den Verantwortlichen vergessen werden. Dass hinter einem Mächtigen oft eine starke (karrieregeile) Frau steht, scheint sich auch bei den Guttenbergs zu bewahrheiten. Und was da auf uns zukommt, hat die ‚christliche‘ Stefanie mit ihrer Inquisition bei RTL II gezeigt.“

Jutta Rydzewski aus Bochum:

„Wenn es nur peinlich wäre, wer sollte sich in diesem Lande noch darüber aufregen. Peinlichkeiten, Schamlosigkeiten, sind mittlerweile fester Verhaltens-Bestandteil der gesellschaftlichen und politischen Eliten. Eine Inszenierung jagt die andere, der Eitelkeit und Selbstdarstellung sind keine Grenzen mehr gesetzt. Gestern noch Tatort Internet, heute Kriegsort Afghanistan. Das Ehepaar zu Guttenberg scheint außer Rand und Band zu geraten.
Auf der einen Seite Stephanie, die taffe Kämpferin gegen Pornografie, in Personalunion gleichzeitig oberste Jägerin von Pädophilen im Internet. Dabei scheint die Dame offenbar völlig losgelöst von dem zu sein, was altmodisch Grund- und Persönlichkeitsrechte genannt wird, deren Einhaltung in einem Rechtsstaat eigentlich selbstverständlich sein sollte, sogar für eine offenbar völlig abgehobene Ministergattin.
Auf der anderen Seite Karl-Theodor, von Beruf Überflieger, vorgeblich, so sagt man(n), drahtig, eloquent, seit Erscheinen auf der politischen Bühne der mit Abstand beliebteste Politiker und gefühlte Bundeskanzler. Was anderen Ministerkollegen Schimpf und Schande einbringt, bei zu Guttenberg ticken die Uhren eben anders. Wenn er mal eben seine engsten Mitarbeiter nicht nur öffentlich bloßstellt, sondern mit großem Tamm-Tamm rauswirft, ist das natürlich in Ordnung. Da werden keine Fragen mehr gestellt, so fragwürdig das ganze Verfahren und die Gründe auch waren. Seine „elegante“ Kunduskehrtwende ist natürlich auch kein Makel, sondern eine respektable Leistung, beweist sie doch die „Einsichtsfähigkeit“ des Oberbeliebten. Kurzum, dieses Traum-Pärchen kann sich erlauben, was es will, der Beliebtheit und Popularität tut das keinen Abbruch, wie die Meinungsumfrageexperten dem Volk verkünden. Vielleicht stimmt das sogar, zumal bei zu Guttenberg nicht nur der federnd-elastische Gang, sondern auch noch eine Prise Ehre, Stolz, ja, sogar ein bisschen Nationalismus und Reaktion hinzukommen, was bei den Deutschen immer schon oder immer noch eher zum Vorteil gereicht.
All das erfährt die „Krönung“ durch den Oberschwätzer der Nation, Johannes B. Kerner. Dass sich die Guttenbergs allerdings dafür hergeben, die Kerner-Quoten zu erhöhen, sollte dem „Königspaar“ nun doch nicht unbeschadet durchgelassen werden. In diesem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, dass in Afghanistan seit Jahrzehnten ein grausamer Krieg herrscht, womit Mord, Totschlag, Folter, Vertreibung, Elend und Not verbunden sind. Da verbietet sich jede Form der Inszenierung, sogar für das deutsche Traumpaar zu Guttenberg. Afghanistan ist kein Laufsteg der Schönen und Reichen, sondern der Schauplatz, an dem täglich Zivilisten umkommen, auch Kinder und Frauen. Dafür ist auch die Bundeswehr und ihr oberster Dienstherr verantwortlich. Wer ein derartiges Schreckensszenario für Inszenierungen und PR-Auftritte missbraucht, sollte sich in Grund und Boden schämen.“

Georg-Michael Mathes aus Frankfurt :

„Bundespräsident Wulff nimmt seine 17-jährige Tochter mit nach Israel zur Hebung ihrer Allgemeinbildung,  zu Guttenberg seine Gattin mit nach Afghanistan, damit sie sich mit den weiblichen Soldaten unterhalten kann. Hat Frau zu Guttenberg irgendeine offizielle Funktion im Kabinett Merkel? Mal abgesehen davon, dass ich in beiden Fällen keinen Nutzen für die Bürger dieses Landes im Mitschleppen der Familienmitglieder sehe: Wer zahlt denn diese „Bildungsreisen“? Sollten etwa unsere Politiker mittlerweile diesen Luxus aus eigener Tasche bezahlen? Oder ist, eigentlich wie immer, der deutsche Michel der Dumme? Solche Scherze sind in meinen Augen Untreue, denn der Steuerzahler hat mit Frau zu Guttenberg und Wulffs Tochter nichts am Hut, und genau das müsste eigentlich von der zuständigen Staatsanwaltschaft verfolgt werden!“

Heinz Renner aus Oberursel:

„Wann und wie bitte wollen Oppositionspolitiker ihren Dank gegenüber den Soldaten überbringen? Die Auftritte haben mich nicht überzeugt. Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass da einige schlicht sauer sind. Haben vielleicht einige von ihnen Angst? Und wie schade, dass Frau zu Guttenberg den Flug selbst bezahlt hat! Stellt sich die Frage, ob Ministerfrauen ihre Ehemänner nur nach Mallorca und andere befriedete Städte begleiten dürften? Vielleicht nach Stockholm, Madrid, London? Aber dort gab es schon Terroranschläge!“

Gerhard Alexander, Rodenbach:

„Sehr geehrter Stephan Hebel, Ihr Kommentar zum »Truppenbesuch« der Familie v.u.z. Guttenberg in Afghanistan (mich wundert, dass sie ihre Kinder nicht mitgeschleppt haben, wäre sicher sehr gut rüber gekommen) war eine Punktlandung. Dieses Deutschland verkommt immer mehr zu einem Operettenstaat und BILD, Burda, Bertelsmann leisten eifrig Schützenhilfe. Aber es gibt Gott sei Dank noch andere Quellen aus denen man sein Weltbild etwas erweitern kann. Um die andere Seite des Glamours kennen zu lernen empfehle ich diesen LInk. Unser jetziger Kriegsminister in nicht durch Zufall in der Politik gelandet, er wurde systematisch aufgebaut und zwar von Mächten, die nicht unserer (der Bürger) Kontrolle unterliegen und das stimmt zumindest bedenklich. Wie viel weiß der mündige Bürger über ihn? – Ich jedenfalls kam mächtig ins Grübeln!“

Angelika Steger aus Gera:

„Aber Herr Stephan Hebel, jetzt seien Sie doch nicht so böse zu unserem ach so tollen Verteidigungsminister! wenn schon solch einen beschissenen Job wie einen Kriegseinsatz machen, dann sollten die Soldaten doch wenigstens was Schönes, Blondes zum Glotzen haben. Viele Männer stehen ja auf blond, das ist Tatsache. Da drängt sich doch die Ehefrau des Ministers direkt auf: schön brav läuft sie ihrem Gatten hinterher, sowie das sich für eine anständige Frau gehört. Nicht eigene Aktionen machen, nein, schön brav das tun, was mein Mann mir sagt! Nebenbei wird noch die eigene Marke gepflegt. Schändlich, Herr Guttenberg! Echt, mir wird´s da als Bürgerin nur noch schlecht. Und Ihre Frau verbreitet ein Frauenbild, von dem wir längst abgekommen hätten sollen: konservativ gesinnt, unselbständig im Grunde, fast komplett abhänigig vom Ehemann, ohne wirkliche eigene Meinung, ohne Berechtigung, Kritik auszuüben. Ich kann die jungen Frauen (und Männer) nur davor warnen, diese beiden Blender nicht als Vorbild zu nehmen.

Elisabeth Panek aus Korbach:

„Ich platze gleich vor Wut und die Tastatur glüht! Dieser Medienhype um die Guttenbergs treibt mich noch in den Wahnsinn. Und jetzt auch noch beide in Afghanistan. Eine Herzensangelegenheit? Naja, glaube nur ich das nicht?
Unsere Töchter und Söhne müssen dort ihre Köpfe hinhalten und dieses Ehepaar vermarktet sie für persönliche Zwecke. Was wollen die langfristig? Er Bundeskanzler und sie Bundespräsidentin werden? Ohne mich! Eine persönliche Nachfrage bei den Angehörigen unserer Gefallenen ohne Medienrummel, darin sähe ich wirkliches herzliches Interesse in der Vorweihnachtszeit.
Ach ja, und den Kerner, den sollte man endlich in einen langen,sehr langen Urlaub schicken!“

Heinz Schlage aus Isernhagen:

„Seite 2 – großes Foto: Das Ehepaar Guttenberg vor einem grossen Kriegs-Helikopter. Das Bild selbst ist schon pervers. Aber das Ehepaar charmant lächelnd – sich gegenseitig Zärtlichkeit erweisend in der Nähe diensttuender Soldatinnen/Soldaten – die weit entfernt von ihren Lieben in Erwartung möglicher Verwundung oder Tod dort leben. „Herzenssache“? Von den Guttenbergs?“

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10 Kommentare zu “Afghanistan ist kein Laufsteg der Schönen und Reichen

  1. Der Truppenbesuch der Guttenbergs ist nur ein Teil in einer langen Serie von pseudo-emotionalen Ereignissen mit Mitwirkung Prominenter. Schuld an solchen Auftritten ist allerdings nicht der gute Riecher des Verteidigungsministersman sich wirksam in Szene zu setzen, sondern der Kult um Personen öffentlichen Interesses, der durch die primitivsten Massenmedien vorangetrieben und von der breiten Masse getragen wird. Warum treffen kontroverse Diskussionen kaum mehr den Kern der Streitsache? Weil wir zu viel Aufhebens um Perönlichkeiten machen und vom eigentlichen Knackpunkt abschweifen (siehe Sarrazin, Sauerland, Schäuble).

  2. Die einzige Freiheit eines Konsumenten (Verbrauchers) von heute besteht ja darin, NICHT zu konsumieren, d.h. seine Konsumwut zu hemmen.
    Ansonsten gibt es keine Freiheit (und auch keine „freien Bürger“, da es ja nur noch „Verbraucher“ gibt).
    Oder mit dem Künstler Barnett Newman: die Freiheit besteht darin, eine Atombombe bauen zu können, diese aber NICHT einzusetzen.
    Daher: bitte unbedingt im Artikel noch einen Passus zu „Freiheit und Inhibition“ nachliefern (neurologisch). Freiheit = Handlungsmöglichkeiten hemmen zu können. Vgl. auch Buddhismus: „Nicht-Handeln“. Vgl. auch Dekalog: „Nicht zu töten“.

  3. Diese seltsame Schauspiel, bei dem sich deutsche Politiker an der Seite „kämpfender“ Soldaten beim heimischen Wähler einzuschleimen versuchen (nicht nur zu Guttenberg), ist befremdlich. Wer als Politiker den dort eingesetzten Soldaten etwas Gutes tun will, holt sie zurück aus diesem unsinnigen, von Georg W. Bush angezettelten Krieg. Sofort!

  4. Beim Wähler brauchen die sich nicht einschleimen. Der ist immer gegen Einsätze. Egal wo und wann und warum. Vielleicht sollte die B.-Wehr endlich mal in der Bevölkerung etwas mehr Akzeptanz bekommen. Die Soldaten haben einen Eid geleistet und sie müssen dorthin gehen wohin sie die Bezieher hoher Diäten schicken. Ihre Leistung kann und muss man aber, trotzdem man gegen Einsätze ist, würdigen. Erst recht wenn man weiß dass es nicht nur an langen Unterhosen im Winter mangelt. Autos stehen still weil sie keinen TÜV haben (!!! im Krieg) Feldküchen müssen erst eine Hygieneüberprüfung erhalten, weil der Fettabscheider fehlt und US-Fahrzeuge dürfen nicht geborgt werden, wegen versicherungstechnischen Belangen. Dazu kommen die mit mangelhaften Sachverstand versorgten deutschen Politiker,die entscheiden ob Artillerie gebraucht wird oder nicht und der afghanische Winter. Und last but not least, die Taliban. Die halten unsere Jungs ja schon für verbündete, weil die sie nur mit Samthandschuhen anfassen dürfen und weil die guten deutschen Politiker ihnen sagen wann Abschied genommen wird. In der Tat, wer das alles mitmacht und seine Moral in der Truppe behält, der verdient die Bewunderung unseres ganzen Landes. SUPPORT OUR TROOPS! Wenn das besser ankommen sollte.

  5. Die Kanzlerin ist jetzt von der Justiz mit einem Ermittlungsverfahren zu überziehen, weil Sie einen Angriffskrieg gegen ein Land führt, welches die BRD nicht angegriffen hat. In den Knast mit ihr, aber wirklich lebenslang und Schröder, Scharping, Fischer und Struck gleich mit.

  6. @ Werner Thiele-Schlesier

    Artikel 26 GG lautet:

    „Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig.

    Das bedeutet simpel gesagt:

    a) Frau Murkel und ihr Wulffi können behaupten, Krieg gegen ein Land, welches die BRD nicht angegriffen hat, sei deswegen gerechtfertigt, weil die dahinterstehende Absicht sei, das friedliche Zusammenleben der Völker (wieder) herzustellen und nicht zu stören.

    Weder für die NATO noch für Deutschland bestand der Verteidigungsfall, als am 24.März 1999 der Jugoslawienkrieg mit dem Bombardement Serbiens durch die NATO begann – es handelte sich klar um einen Angriff. Von deutschen Politikern und den Medien wurde er als „humanitäre Aktion“ oder „Kosovo-Krise“ verharmlost. [1]

    b) Nicht ein Angriffskrieg als solcher ist verfassungswidrig, sondern dessen Vorbereitung. Siehe die Begründung des Generalbundesanwalts auf eine Strafanzeige vom 14. Januar 2006 gegen den früheren Bundeskanzler Schröder und andere wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Angriffskrieges unter [2].

    c) Der Zwei-plus-Vier-Vertrag macht die Zulässigkeit von Kriegseinsätzen davon abhängig, dass sie der Charta der UN entsprechen sollen. Gleichwohl heisst es „dass von deutschem Boden nur Frieden ausgehen wird“. Ob ein Verstoss gegen diesen Vertrag tatsächlich von den einzelnen Bürgern der beteiligten Länder angezeigt werden kann oder nur gegenseitig von den Unterzeichnerstaaten (bzw. von deren Regierungen), kann ich nicht beurteilen.

    Die DDR ist weg und die BRD wird nicht gegen sich selbst klagen. Frankreich und Großbritannien haben vermutlich auch kein Interesse, Deutschland wegen eines Angriffskrieg auf Dritte zu verklagen. Die USA, die den Krieg im wesentlichen angezettelt hat, schon gar nicht. Und die Sowjetunion, vertreten durch den Rechtsnachfolger Russland, reibt sich die Hände, dass sich die NATO eine blutige Nase holt.

    d) Irgendwelche Resolutionen des UN-Sicherheitsrates sowie NATO-Beistandsverpflichtungen lassen zusätzlichen juristischen Spielraum, der ein Ermittlungsverfahren oder gar eine Verurteilung von deutschen Politikern in weite Ferne rücken lässt.

    Statt einer schwierig durchzubringenden Anzeige und eines Knastaufenthaltes könnte man überlegen, die Verantwortlichen zu einem mehrjährigen Einsatz bei einem Minenräumkommando abzukommandieren. Wer weiss, wie lange dann „lebenslang“ währt.

    [1] Zum Begriff des Angriffskriegs (samt Beihilfe): http://www.jurawiki.de/AngriffsKrieg
    [2] http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Voelkerrecht/art26gg.html

  7. Frau von und zu bleibt in den Schlagzeilen. Zu durchsichtig ist das Ablenkungsmanöver: war da nicht erst kürzlich etwas wegen der zweifelhaften Verbuchung von Spenden zu lesen? So schnell kann die eigene Unschuld in Gefahr [1] geraten.

    [1] englisch: „Innocence in Danger“

  8. So langsam wird es peinlich. Soll der Guttenberg doch gleich in Afghanistan bleiben. Sicherlich hatte er wieder seinen eigenen Helm mit Sonnenbrille dabei. So wie die Lage ist braucht er eh nicht mehr. Die Flugkosten kann man sich doch sparen.

  9. Ich möchte das Thema nüchtern-pragmatisch angehen und anpacken. Das Militär stellt einen Gesellschaftsbereich dar und nicht wenige sind dagegen. Jedoch und leider leben wir — die Menschheit — noch im Zeitalter von Kriegen und bewaffneten Konflikten, eine bessere Zukunft, wo Völker und Staaten der Erde friedlich zusammen leben, ist m.E. möglich und erwünscht. Nun hat der zuständige Minister (BM Verteidigung) nebst Gattin eine im Ausland stationierte Einheit (arbeitsmäßig) besucht und Kritik wird laut. Gibt es unter den Kritikern des Gattinbesuches auch solche, die das Militär mehr oder weniger zustimmend zu Kenntnis nehmen? Übrigens, dieser Gedankengang ist auch im Falle der Atmwirtschaft ähnlich vorstellbar: Der zuständige Minister und Gattin besuchen eine im Ausland tätige Gruppe deutscher Atomtechniker, die da z.B. ein AKW bauen.

    Sitten und Gepflogenheiten im öffentlichen Leben, insb. in der Diplomatie, sind auch zu betrachten. Je nach Arbeitsfeld war/ist die Beteiligung des/der Lebenspartners/in des Amtsträgers/in üblich bzw. vorgeschrieben. In alten Zeiten war Rolle der Gattin sehr stark reglementiert, es gab auch ein strenges Protokoll (hier nicht als Sitzungs-Protokoll verstanden). Neuerdings haben sich die Sitten gelockert, der/die Lebenspartner/in kann & darf auch etwas Neues tun, das wäre m.E. auch ein gutes Zeichen von Emanzipation (aller Beteiligten 😉 ).

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