Liebe Blog-Userinnen und -User,

die Zeit vergeht, und schon wieder ist Weihnachten. Ich ticke wohl nicht mehr ganz richtig. Oder besser: Meine innere Uhr tickt nicht mehr richtig. Hatten wir nicht letzten Monat erst Weihnachten? Ein Jahr soll inzwischen vergangen sein, aber wo ist diese Zeit geblieben? Ich bin erschüttert und kann es kaum glauben. Überhaupt, der Glauben. Wo ist der geblieben? Selbst mein Neffe glaubt nicht mehr an den Weihnachtsmann. Jahrelang
sah er seiner Ankunft in einer Mischung aus angespannter Nervosität und freudiger Erwartung entgehen, und jetzt? Alles futsch. Liegt wohl daran, dass seine Eltern es für angeraten hielten, ihn angesichts seines zunehmenden Alters – er ist neun Jahre alt – mit der Realität zu konfrontieren. Wie die Kinder heute so sind,
hat er hart reagiert: „Und damit kommt ihr mir erst jetzt?“ Seine Erschütterung im Glauben ging so tief, dass er tagelang kein Wort mit seinen Eltern sprach.

Ich hingegen glaube weiter. Weniger an den Weihnachtsmann, eher an Euch, die Kommentatorinnen und Kommentatoren dieser Seite mit Euren kritischen, interessanten, satirischen oder nachdenklichen Beiträgen. Ich hoffe, Ihr arbeitet auch schon an Euren Vorsätzen für 2009, so wie ich.

Im Namen der FR-Redaktion danke ich Euch und wünsche ein frohes, hoffentlich friedliches Weihnachtsfest in stürmischen Zeiten.

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11 Kommentare zu “Frohes Fest Euch allen!

  1. Die Zeit rast wie eh und jeh dahin. Ein jeder merkt, wie schell die Kindheit, aber auch die Jugend dahingeht. Für die „Jugend“, wie auch dem einen wie anderen Erwachsenen, ist Weihnachten, das Fest des Jahres, der „Nächstenliebe“ und des Schenkens.
    Fakt ist aber: Auch dieses Fest, beherrscht der Konsum, in allen Wirtschaftsbereichen.
    Kriege,Leid und Elend beherrschen auch in dieser „Besinnlichen“ Zeit, weite Teile dieser Erde,deren Ende nicht abzusehen ist.
    Die Heuchelei wie auch Scheinheiligkeit, seitens der Politiker in dieser Republik, wird auch 2009 seinen Fortgang finden,(wie überall) und dies besonders in Zeiten der Wahlkämpfe, welche in absehbarer Zeit anlaufen. Von den „negativen“ Folgen des Wirtschaftsabschwungs 2009 („wie vorhergesagt“) und darüber hinaus, ganz zu schweigen.
    Dieses wie auch die kommenden Jahre werden turbulender denn jeh,nicht nur in dieser Republik, werden!?

  2. Lieber Bronski,

    vielen Dank für die Weihnachtsgrüße. Und für die heutige FR, die für mich weit über das gewohnte Maß hinausging. Allein der Leitartikel von Cees Noteboom … Aber auch die Titelgrafik. Na ja, das ist eben alles nicht sonderlich lustig. Ihr habt den Ton getroffen. Das gelingt euch nicht immer, auch nicht mit der Titelseite (der Koch neulich war einfach widerlich, wenn auch irgendwie komisch, ich musste an Lehrer Lämpel denken). Aber wo gibt es das schon dass man immer nur das bekommt was man lesen und hören möchte. Das wäre auch gar nicht gut.

    Meine herzlichen Weihnachtsgrüße an die Redaktion der FR und auch an Bronski. Ich hofef, dass Sie ein paar ruhige Tage haben und dann wieder mit mehr Kraft ans Bloggen gehen, als hier zuletzt Niederschlag gefunden hat.

  3. An guten Vorsätzen mangelt es nicht, allein, sie werden nicht beherzigt.
    So bleiben uns nur die Nachsätze, da ein Nachsetzen ja durchaus unerwünscht ist.

    Bleibt zu hoffen, daß uns die Politiker uns erst im Rentenalter mit den Realitäten konfrontieren und ihr Weihnachtsmannmäntelchen fallen lassen.
    Was da zum Vorschein kommt, zeigt man Kindern auch nicht…

    Was den Sack betrifft, kauft man ja die Katze in demselben und hofft, daß es nicht ein „Knüppel aus dem…“ wird.

    Man glaubt ja längst nicht mehr an den Weihnachtsmann…muß ihn aber wählen, im Januar.

  4. Dazu ein Gedicht von Erich Kästner aus dem Jahre 1930

    Brief an den Weihnachtsmann (Erich Kästner, Die Weltbühne, 1930)

    Lieber, guter Weihnachtsmann,
    weißt du nicht, wie’s um uns steht?
    Schau dir mal den Globus an.
    Da hat einer dran gedreht.

    Alle stehn herum und klagen.
    Alle blicken traurig drein.
    Wer es war, ist schwer zu sagen.
    keiner will’s gewesen sein.

    In den Strßen knallen Schüsse.
    Irgendwer hat uns verhext.
    Laß den Christbaum und die Nüsse
    diesmal wo der Pfeffer wächst.

    Auch um Lichter wär es schade.
    Hat man es Dir nicht erzählt?
    Und bring keine Schokolade,
    weil uns ganz was andres fehlt.

    Uns ist gar nicht wohl zumute.
    Kommen sollst du, aber bloß
    mit dem Stock und mit der Rute.
    (Und nimm beide ziemlich groß.)

    Breite deine goldenen Flügel
    aus, und komm zu uns herab.
    Dann verteile deine Prügel.
    Aber bitte nicht zu knapp.

    Lege die Industriellen
    kurz entschlossen übers Knie.
    Und wenn sie sich harmlos stellen,
    glaube mir, so lügen sie.

    Ziehe denen, die regieren,
    bitteschön, die Hosen stramm.
    Wenn sie heulen und sich zieren,
    zeige ihnen ihr Programm.

    ^^ (gemeint ist Hitler mit seiner NSDAP, 1930 diemeisten stimmenim reichstag)

    Und nach München lenk die Schritte,
    wo der Hitler wohnen soll.
    Hau dem Guten, bitte, bitte,
    den Germanenhintern voll!

    Komm, und zeige dich erbötig,
    und verhau sie, dass es raucht!
    Denn sie haben’s bitter nötig.
    Und sie hätten’s längst gebraucht.

    Komm, erlös uns von der Plage,
    weil ein Mensch das gar nicht kann.
    Ach, das wären Feiertage,
    lieber, guter Weihnachtsmann!

    Da habe ich den Text aus dem Internet gezogen, um dann bei der Kontrolle festzustellen, dass in dem Text ganze drei Strophen fehlen, die ich hier eingefügt habe. Der größte Teil aber passt genau in die heutige Zeit.

  5. Lieber Herr Thiele Schlesier,

    Hitler kann mit der Passage

    „Ziehe denen, die regieren,
    bitteschön, die Hosen stramm.
    Wenn sie heulen und sich zieren,
    zeige ihnen ihr Programm“

    nicht gemeint sein, wenn das Gedicht von 1930 ist. 1930 regierten als Reichskanzler Hermann Müller (SPD) und Heinrich Brüning (Zentrum). Die NSDAP kam bei der Reichstagswahl am 14. September 1930 auf 18,3 % (1928: 2,6 %).

  6. Sorry, der Zusatz in Grün stand so im Text, den ich aus dem Internet gesogen habe.

    Mir ist das schon klar, wer damals regierte. Wer weiß, warum genau die Zeilen, in denen der mit der Rotzbremse erwähnt wurde, aus dem Text weggelassen wurden.

  7. @ 6, Gesine Junker,

    da will ich doch auch etwas „Erbsen zählen“ :

    Ich weiß es zwar nicht genau, möchte aber doch annehmen, dass diese Partei, obwohl noch nicht an der Regierung, durchaus schon ein Programm
    hatte ?
    Damals wurden Programme auch noch gelesen und ernster genommen als heute…

  8. FELIZ NAVIDAD“ haben wir jetzt geschafft.
    Alle Weihnachtsskeptiker atmen auf. Und alle Chanukkaanhänger auch. War aber trotzdem schön, mal wieder so nett mit den Familienresten zusammen gewesen zu sein.
    Und nun wünsche ich mir Frieden auf der Welt, FRIEDEN für alle, ein friedliches Zusammenleben. Ein Leben ohne Hass. Alle Christen, Atheisten, Muslime, Buddisten, Siks, Naturgläubigen und alle anderen reicht euch endlich die Hand und rettet unseren Planeten. Hört endlich auf mit den Verdächtigungen gegen die „anderen“, hört endlich auf, euch zu bekämpfen. Macht FRIEDEN, jetzt!

    Tja, müde und traurig flattern meine Flügel

    Frieden!

  9. Worte eines Engels zum Jahresende…

    Die soll und kann man einfach so stehen lassen.

    Auch wenn ich nicht an Engel glaube…

    …finde ich sie – die Worte – trotzdem gut…

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