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Forum vom 2. Januar 2025
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Saidnaja muss viral gehen
Zu: „General Assads festgenommen“, FR-Politik vom 27. Dezember
Vieles geht heute schnell viral und hat sich wie Dubai-Schokolade schon sehr bald in den Köpfen verbreitet und gemerkt. Ein anderes fremdes Wort braucht noch Zeit, um einen Platz im Gedächtnis zu finden. Saidnaja hat neben Fußball, Neuwahl, Pistazie mit Engelshaar noch nicht die Titelseite gewonnen. 1730 Jahre alt ist das erste Zeugnis christlichen Glaubens im Raum Frankfurt. Dieser Glaube trägt als Kerngedanken in sich das Sinnbild der Erleichterung vom Gewicht der menschlichen Verfehlung und Schuld durch eine Geburt der kleinsten verwundbaren Niedrigkeit. Am 27. Januar 1945 wurden die überlebenden Häftlinge in Ausschwitz befreit. Manche Christen und Juden wurden ihren Zweifel am Glauben danach nie mehr wieder los. Andere hielten es fortan für unmöglich, noch einmal ein Gedicht zu schreiben. Der Tag der Befreiung der Häftlinge von Saidnaja, der 10. Dezember 2024 ist wieder ein Datum der Menschheitsgeschichte mit einer Bedeutung für jeden Einzelnen der Weltgemeinschaft der Menschen. Noch fehlt der Auftritt der Publizistik, die Dimension dieses Ereignisses klar zu machen und einzuordnen. Konfrontiert mit der Intensität der Dunkelheit menschlichen Handelns sollte dem ersten stillen Gewahrwerden der Tatsachen ein kollektives Besinnen folgen, das die Konsequenzen dieser Erkenntnisse für unser anthropologisches Selbstbild ergründet. Menschen sollten fortan stolpern über den Namen dieses Ortes. Saidnaja muss viral gehen als Herausforderung zur Auseinandersetzung. Saidnaja muss himmelschreiend die weißen Hemden und Luxushotels der Täter und ihrer Gastgeber beschämen. Saidnaja wird auch an Weihnachten erzählt werden müssen. Der Glaube aller Religionen muss sich radikal konfrontieren mit den gegebenen Tatsachen und eine Hermeneutik finden für diese zerstörerischen dunklen Potentiale des menschlichen Handelns, um einen Weg aus der Hybris dieser Gattung der belebten Natur zu finden.
Peter Hartwig, Ginsheim-Gustavsburg
Syriens Zukunft liegt im Dunklen
Anlässlich einer Besichtigung der historisch bedeutsamen Orte wie Antiochia und Daphne — heute Antakya und Defne im Südwesten der Türkei – konnte der naheliegende türkisch-syrische Grenzübergang Bab al-Hawa in der Region Reyhanli-Idlib erstmals im Jahr 2015 nach Ausbruch des Bürgerkrieges in Syrien besucht werden.
Bereits damals war festzustellen, dass eine Rebellengruppe HTS (Hai at Tahrir asch-scham; deutsch: Komitee zur Befreiung der Levante) mit dem Anführer Mohammad al-Dscholane ganz unverhohlen um Unterstützung und Rekrutierung junger Männer warb, wobei die syrische Region Idlib sich zum Zentrum von HTS entwickelte. Einziges Ziel dieser neuen Gruppierung war der Sturz des despotischen Terrorregimes von Baschar al-Assad, und dies ist jetzt rund 30 000 gut ausgerüsteten Kämpfern gelungen.
Wie Mohammad al-Dscholane nun verlauten lässt, will er weiterhin eine politisch-islamistische Auffassung vertreten, keinesfalls aber die salafistisch-dschihadistische Richtung im Sinne von Al-Quaida oder Huras al Din gelten lassen. Es bleibt deshalb abzuwarten, wann in Syrien die vom HTS zugesagte Zivilverwaltung „mit einem gerechten Neuanfang“ eingesetzt und Christen, Kurden sowie anderen Minderheiten das Recht zugestanden wird, ohne Repressalien in ihrer Heimat leben zu können. Viele Rückkehrerinnen und Rückkehrer werden dann beim Wiederaufbau ihres Landes mithelfen.
Josef Draxinger, Vohburg
Der Teufelskreis der Gewalt
Zu: „Es wird keine Welt ohne Krieg geben“, FR-Feuilleton vom 18. Dezember
„Warum Krieg?“ – „Der verlorene Frieden“ – „Unhaltbarkeit“ – „Was Hoffnung macht“ Es macht mich fassungslos: Nahezu zeitgleich mit weihnachtlich motivierten Hoffnungsbotschaften werden nacheinander drei Bücher vorgestellt, entweder als Rezension oder in Form eines Interviews, die eher desperat, defätistisch, apokalyptisch zu interpretieren sind und den mit diesen Botschaften vermittelten Hoffnungsinhalten und Wünschen entgegenstehen, hierbei die Vergeblichkeit eines Eintretens für Frieden und gegen Krieg transportierend und einer gewissen Zwangsläufigkeit eskalierender Gewaltzunahme und Rüstungsprozesse das Wort redend.
Ob nun Richard Overys „Es wird keine Welt ohne Krieg geben“ (s. FR v. 18.12.2024, S. 26 f.), Andreas Rödders „Der verlorene Frieden“ (s. FR v. 21./22.12.2024, S. 35) oder Ingolfur Blühdorns „Unhaltbarkeit“ (s. FR v. 28./29.12.2024, S. 28) – alle eint eine pessimistische, hoffnungsferne, den Status quo als kaum veränderbare Sichtweise. Ihnen wohnt eine gewisse Neigung inne, Bemühungen für Frieden und für eine Welt ohne Waffen als illusorisch, vergeblich, naiv, ja – als weltfremd und unrealistisch in ihre Theoriegebäude einzubetten. Konrad Lorenz und Albert Camus z. B. lassen grüßen!
Ihnen steht als aktuelle literarische Einmischung zum Glück Jonas Grethleins „Hoffnung. Eine Geschichte der Zuversicht von Homer bis zum Klimawandel“ (s. FR Weihnachten 2024, S.22) entgegen, ebenso Volker Jungs Beitrag „Welchen Frieden brauchen wir?“ (s. ebd., S.6). Allen anderen oben genannten Autoren möchte ich hiermit ausdrücklich und immer noch zuversichtlich, auch wenn es unter dem drohenden Diktat unter Trump-Putin-Musk und anderen weltweit aktiver werdenden Rechtsnationalisten/-populisten schwerfällt, mit Ernst Blochs „Prinzip Hoffnung“ und dessen Utopie-Definition, mit Friedensforscherinnen, Soziologinnen, Philosophinnen, Humanwissenschaftlerinnen und deren Arbeiten – ob nun Dieter Senghaas, C.F. v. Weizsäcker, Jürgen Habermas, A. und M. Mitscherlich, Günther Anders, Erich Fromm und vielen anderen begegnen, die bestimmt keiner „Tellerrand“-Phobie oder (inter-) disziplinärer Scheuklappen-Blindheit verdächtig waren oder sind!
Das Bedürfnis nach Sicherheit und Vorbereitung zum Krieg – sprich: Aufrüstung zur Abschreckung – widersprechen sich. Nicht „Grenzen“ sind das Problem, sondern die sie verletzenden Autokraten, Despoten, Diktatoren, Gewaltherrscher, die mit Waffengewalt nicht aufzuhalten sind! Umgekehrt sind Protektionismus, Isolationismus, Alleinherrschaft, Demagogie, Weltherrschaftsphantasien die eigentlichen kriegstreibenden politischen Ursachen! Der Teufelskreis von Bedrohung, Angst, Hoffnungslosigkeit, Verrohung, Gewalt, dissozialem Verhalten und Hinwendung zu vorgeblichen Glücksbringern und Weltrettungsideologien muss schnellstens durchbrochen werden!
Wo bleibt der Aufschrei? Wo sind die unüberhörbaren, unübersehbaren, unignorierbaren, untrüglichen Zeichen und Signale solidarischer Auflehnung?
Dieter Offermann, Darmstadt
Der Glaube an alte, ewige Wahrheiten
Danke, dass Mr. Overy uns viel Mühe erspart! Denn wie schön ist eine Welt, die an alte, ewige Wahrheiten glaubt, wie zum Beispiel: Kinder muss man verprügeln. Die Frau rangiert hinter dem Manne. Die Erde ist eine Scheibe. Und es wird keine Welt ohne Krieg geben
Gesa Will, Fürth
Tüchtig für den Krieg
Zu: „Gewaltiger Nachholbedarf“, FR-Politik v. 13.12.
Übertragung eines evangelischen Gottesdienstes im ZDF am 4. Advent aus einer Halle in Litauen, vollbesetzt mit Soldaten der Bundeswehr, alle in Kampfanzügen, so auch der Militärpfarrer, Ausnahme: Militärbischof Bernhard Felmberg im Talar. Pfarrer und Bischof haben sich ein Amtskreuz umgehängt.Unter der Überschrift „Friede auf Erden“ und dem Bibelspruch aus Jesaja 60 „Mache dich auf, werde Licht“ werden die Soldaten und die Fernsehgemeinde auf kommende kriegerische Auseinandersetzungen eingestellt. Die Geburt des Gottessohnes Jesus in einem Stall unter ärmlichsten Verhältnissen wird hier missbraucht zur Aufforderung „Mache dich auf, werde kampfbereit“.Erinnerungen an den Beginn des Ersten Weltkrieges kommen auf. Das damals auf den Koppelschlössern der deutschen Soldaten angebrachte „Gott mit uns“ lebt mit diesem Gottesdienst in Litauen wieder auf. Wer weiß, vielleicht findet man es demnächst auch wieder auf den neuen Uniformen der Bundeswehrsoldaten wieder.Die weihnachtliche Friedensbotschaft ist keine Botschaft der Stärke, sondern der Versöhnung und Gewaltlosigkeit. Der Sohn Gottes ruft in seinem kurzen Leben nie zur Anwendung von Gewalt auf, sondern immer zur Gewaltlosigkeit.Mit diesem Gottesdienst lässt sich die Evangelische Kirche in Deutschland von der Politik, vom Militär instrumentalisieren. Kirche darf jedoch niemals zum Handlanger des Staates werden. Sie muss sich einzig und allein ausrichten an der biblischen Botschaft und hier insbesondere an der Bergpredigt Jesu, in der es heißt: Selig sind die Sanftmütigen und selig sind, die Frieden stiften.
Gerhard Kern, Hofheim
Verändert zum Üblen
Zu: „Je reicher desto leichter“, FR-Politik vom 18.12.
Die Chance auf Veränderungen, die die FDP bietet, sind wirklich erschreckend. Nicht nur werden der argentinische Diktator Milei und der amerikanische Milliardär und Trumpanhänger Musk als Vorbilder genannt, die Konzentration auf Wirtschaftsthemen kann angesichts der laienhaften Wirtschaftskenntnisse nur negative Ergebnisse erbringen. So weist die These „Schulden: Kinder haften für ihre Eltern“ ein populistisches, aber falsches Verständnis der Kreditaufnahme auf. Denn Schulden, mit denen Investitionen finanziert werden, erbringen normalerweise einen über die Zinsausgaben hinausgehenden Ertrag, der von der FDP unterschlagen wird. Schulden bedeuten deshalb für die Kinder keine Belastung, sondern einen Vorteil in Form des Ertragsüberschusses. Das vernachlässigen die ökonomischen Laien Lindner und Buschmann.
Ernst Niemeier, Wentorf
F.ür D.eine P.rivilegien
FDP Hessen: „Klage zu Schulen“, FR-Region vom 23.12.
Die FDP hat Klage eingereicht und möchte mehr Steuergeld für Privatschulen aufwenden und so um Erhalt ihrer Privilegien bemühte Eltern und deren Bedürfnis nach sozialer Separation ihrer Kinder unterstützen.
Die öffentlichen Schulen, allen voran die Grund- und Gesamtschulen, sollen und wollen dagegen gemeinsames Aufwachsen und erfolgreiches Lernen, ein wertschätzendes Miteinander aller Kinder -unabhängig von ihren Lebensverhältnissen – erlern- und erfahrbar machen. Dieser für unsere inklusive, demokratische Gesellschaft unverzichtbare Auftrag ist schon in den verschieden wertigen öffentlichen Schulformen kaum einlösbar. Die Privatschulen dienen aber zuvorderst der unsozialen Absicht von Eltern, die sich das Privileg leisten wollen und die Höhe des Schulgelds in Kauf nehmen. Wird ihnen dabei, wie mehrfach in Frankfurt, ein Weg durch private Grundschulen mit anschließendem Gymnasium angeboten, wird das Sonderungsverbot des GG,Art 7, und das seit
1919 bestehende Verbot von eigenen ‚Vorschulen(1-4)‘ explizit unterlaufen. Wenn die FDP solche „sozialen Bypässe“ durch erhöhte Zuzahlungen aus Steuermitteln sogar weitergehender als die CDU begünstigen will, ignoriert sie die Verfassungsgebote, befördert soziale Hierarchie, verstärkt gesellschaftliche Spaltung und ist wirklich nur noch „F.ür D.eine P.rivilegien“ unterwegs!
Gerd-Ulrich Franz, Groß-Umstadt
Noch weiter abgehängt
Zu: „Il conto, per favore“, FR-Panorama vom 16.12.
250 Euro Strafe in Italien für Handy am Steuer. Falls man erwischt wird. Viele Autofahrer diskutieren und gestikulieren am Steuer ganz ohne Handy, sogar auf der Autobahn. Das hat mich immer schon gegraust. Aber wo ist da der Unterschied? Der liegt in der Formulierung der dpa-Meldung, abgedruckt in der FR, vorher als Nachricht im DLF gehört: Smartphone am Steuer wird teuer in Italien.
Ich stelle mich mal dumm mit der Frage: mit einem ollen Handy auch? Was ist da spezifiziert? „Telefon am Ohr beim Autofahren“ wäre eindeutig. Smartphone oder Handy ist eben nicht egal.
Meine Hausbank nimmt mir jetzt einen Aktionsradius weg, weil ich kein Smartphone habe, es weder brauche noch will. Habe halt nur ein altes Handy. Das heilige Mantra der Digitalisierung strömt da in einen Tunnel der (Smartphone-)Abhängigkeit wie Nord Stream 1 und 2. Ich registriere, wie ich immer mehr abgehängt werde. Und träume, ich führe mit einem Cinquecento durch Rom, das Ohr voller Ablenkung aus allen möglichen Quellen. Da braucht’s nicht auch noch ein Smartphone.
Merve Hölter, Frankfurt
Forum vom 3. Januar 2025
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Wir verschenken zu viel Zeit
Gastbeitrag: „Klimaschutz als rechtes Feindbild“, FR-Klima vom 17. Dezember
Wie die AfD etwas gegen die Klimaerwärmung, die für sie gar nicht existiert, tun will, weiß sie wahrscheinlich selbst nicht, besteht doch das Denken der AfD aus einem dumpfen Gefühl, ähnlich dem im Dritten Reich. Man will sich also anpassen. Wie will man sich an etwas anpassen, das für einen gar nicht existiert? Das Unsinnige des Tuns wird klar, wenn man bedenkt: Wie passt man sich an einen steigenden Meeresspiegel an? Mit Gummistiefeln?
Das gilt übrigens auch für die demokratischen Parteien. Wenn Klimaproblematik überhaupt vorkommt im jetzigen Wahlkampfgeplänkel, dann geht es um Anpassung. Ansonsten kommt sie nicht vor. Über Programme zur Vermeidung von Emissionen hört man nichts. Das einzige was immer wieder thematisiert wird ist Wirtschaft, Wachstum, Arbeitsplätze und dann noch Migration. Dies nun ist eine Konzession an das dumpfe Denken, „Überfremdung“ etc. Der Wirtschaft selbst tut Migration jedenfalls gut, ja, in unserer Situation ist sie wichtig und sollte eher gefördert statt abgewürgt werden, aus wirtschaftspolitischer Sicht. Der wesentliche Faktor „Vermeidung fossiler Emissionen“ kommt nicht vor, könnte ja der Wirtschaft schaden. Vor allem ist er jahrelang beschimpft und verteufelt worden. Habek = grüner Teufel.
Man will also mit dem Nichtstun weitermachen wie gehabt. Man will sich anpassen ans Klima, Aber wie soll das gehen? Wenn jetzt nicht rigoros gegengesteuert wird, weltweit, gegen fossile Emissionen, egal wie sehr es der Wirtschaft schadet, so zementiert dies den Untergang menschlichen Tuns auf diesem Planeten. Dabei ist der wirtschaftliche Erfolg völlig egal, wann wird man das endlich begreifen? Wenn man bis zum Bauch im Wasser steht, hilft das E-Auto auch nichts mehr. Leider ist schon sehr viel Zeit verschenkt worden. Ob die verbleibende Zeit noch reicht? Wer weiß. Aber egal wie die Situation ist, das einzige was die Menschen jetzt noch tun können, ist: die Emissionen einzustellen. Je schneller desto besser. An die Folgen, die jetzt sowieso kommen, wird man sich anpassen müssen. Die wirtschaftlichen Folgen zuerst, man wird viele Dinge nicht mehr tun können, Wachstum wird es nicht mehr geben, Umstellungen sind nötig.
Nein, das wird natürlich nicht passieren. Die Wirtschaft wird gepusht, koste es was es wolle. Als erstes wird Norddeutschland, alle tiefliegenden Gebiete, absaufen, von der Landseite her, weil das Wasser schon bei geringem Anstieg nicht mehr abläuft. Mal sehen wie man sich da anpasst. Das Problem: Die Menschheit will einfach nicht begreifen, dass es völlig egal ist, ob die Wirtschaft funktioniert oder nicht. Wesentlich ist, dass die Emissionen aufhören, bei 420 ppm CO2 muss Schluss sein, koste es was es wolle, sonst droht der Untergang, egal wie gut es der Wirtschaft geht. Warum geht das nicht in die Köpfe? Wir wären schon viel weiter, wenn wenigstens die Politik das begriffen hätte, aber weit gefehlt, die erzählt der Menschheit auch heute noch, Wirtschaft wäre wichtig. Jetzt ist erst mal Klima wichtig, sonst saufen wir ab, nicht erst in 100 Jahren, nein , das kann ganz schnell gehen. Anscheinend gibt es in diesem Land schon ein paar Menschen, die begriffen haben, das sind die 14 % die heute noch am Vorpandemie Umsatz fehlen bei den Fliegern und auch sonst hier und da. Es sind zu wenig, leider.
Jürgen H. Winter, Schöneck
Das Verhalten von VW ist skandalös
Krise der Autohersteller: „Werke im Umbruch“, FR-Wirtschaft vom 23. Dezember
In der deutschen Autoindustrie rumort es – insbesondere VW ist in der Krise! Der Konzern hat viel zu lange auf schwere und teure Verbrenner gesetzt, so wie auch andere deutsche Autohersteller. „Managementfehler“ – doch jetzt sollen die Beschäftigten diese Fehlentscheidungen ausbaden! Ein schamloser Affront war es war, 2024 noch mal 4,5 Mrd. Euro an die Aktionär:innen auszuschütten (davon 1 Mrd. allein an den Piech-Clan), nur wenige Monate bevor der Konzern ankündigte, Standorte zu schließen und Mitarbeiter zu entlassen. Skandalös! Diese Einsparungen auf Kosten der Belegschaft sollen fast den gleichen Betrag erbringen!
Klimapolitischer Irrsinn war es allemal, auf hochpreisige Spritfresser zu setzen, denn damit können die CO2-Emissionen des Individualverkehrs nicht sinken. Sie müssen aber erheblich reduziert werden! Das haben alle deutschen Autokonzerne ignoriert, nicht nur VW. Überhaupt haben diese Konzerne immer notwendige Neuentwicklungen verzögert – ob es Umstellung auf bleifreies Benzin war oder Rußfilter für Diesel-Fahrzeuge (nur diese als Beispiele) Ob die Vernachlässigung von Klimazielen mit dem starken Autolobby-Druck auf die Politik zusammenhängt? Jetzt ist China bei der Elektromobilität an ihnen vorbeigezogen. Es konnte auf Dauer nicht reichen, auf das Image der großen deutschen Sprit-Autos zu bauen!
Interessant ein Vorschlag von Attac zu dieser Strukturkrise (Rundbrief 04/24): Statt alles kurzfristigen Kapitalinteressen unterzuordnen, Überführung von VW in Gemeineigentum, um künftig eine klima- und ressourcengerechte Produktion zu erreichen. VW könnte Vorreiter sein, wenn der politische Wille da wäre, denn Niedersachsen hält ohnehin 20 Prozent der Stimmrechte.
Dabei kann es nicht darum gehen, die bisherige Produktion fortzusetzen, oder weiter in gleicher Anzahl und gleichgroße Elektroautos zu produzieren. Stattdessen muss dringend CO2 bei der Herstellung von E-Autos reduziert werden, wozu wir künftig eine begrenzte Zahl kleinerer E-Autos brauchen. Um die Weichen in die richtige Richtung zu stellen, müssen bei der Transformation vor allem Busse und Bahnen gefördert werden und eine dementsprechende Mobilitätsindustrie zur Herstellung dieser Fahrzeuge: Dabei gehört das anachronistische Dienstwagenprivileg sofort abgeschafft; mit den eingesparten Milliarden ließe sich diese Transformation unterstützen.
Winfried Kallabis, Dieburg
Kein Platz für eine friedliche Zukunft
Zu: „Verstärkte Kämpfe in Gaza“, FR-Politik vom 31. Dezember
Wir werden als noch Unbeteiligte über unabsehbare Zeit mit mörderischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten belastet. Der Hass der dortigen Menschen untereinander wird durch die militärischen Maßnahmen der Beteiligten derartig provoziert, das alle davon Betroffenen mit ihren Erinnerungen jede Art von Frieden ausschalten.
Selbst wenn die Hamas am 7. Oktober 2023 mit einem mörderischen Überfall die Israelis überraschte, ist die Reaktion Israels auf diesen Überfall überzogen, so das der Zeitraum eines möglichen Friedens unabsehbar ist. Wir werden wohl kaum die Zeit erleben, wo ein friedliches Leben noch gelingt. Die brutalen gegenseitigen Kriegsaktionen werden in unabsehbarer Zeit die Welt in Atem halten. Denn die entstandenen Schäden und Verletzungen sind so grausam und Menschen verachtend, dass kein friedvollesn Nebeneinander vorauszusehen ist. Ich gehe davon aus, dass die damit beschäftigtenPolitiker in aller Welt diesen gegenseitigen Hass, der jede Art von friedlichher Nachbarschaft ausschließt, kennen. So werden wir diese mörderische Feindschaft der Beteiligten weitererleben müssen, in der Hoffnung, dass wir lediglich Zuschauer ihrer gnadenlosenUnmenschlichkeit bleiben können. Es wird keinen Sieger in diesem Konflikt jemals geben. Zu grausam ist das Geschehen, das für friedliche Zukunft jemals Platz lassen würde.
Wulf Schmiedeknecht, Bochum
In die Kiste und weg damit
„Remigration“: „DNA-Tests unter Zwang“, FR-Politik vom 30.12.
Wie schockierend: eine freundlich lächelnde, jüngere, blond und blauäugige Frau, die die NS-Rassenideologie mithilfe moderner DNA-Tests wiederaufleben lassen möchte! Begleitet vom Aufbau einer „privatisierten Abschiebeindustrie“: Das verdächtige Stück Mensch wird DNA-analysiert, ggf. mit „Gleichartigen“ in eine Kiste gepackt und zurücktransportiert. Immerhin: klare Worte statt „Remigrations“-Schönfärberei. Ich wünsche allen NS-Gegner*n einen hoffnungsvollen Start ins Neue Jahr!
Elena Ezeani, Bremen
Frauen dürfen länger arbeiten
Zu: „Renteneintrittsalter koppeln an Lebenserwartung“, FR-Wirtschaftt vom 30.12.
Liebe Frau Grimm, das ist endlich mal ein guter Vorschlag : Das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln. Dann müssten die Frauen ungefähr viereinhalb Jahre länger arbeiten als wir Männer, juhuu! Oder sollte ich da etwas falsch verstanden haben?
Und wenn ich mich schon über Vorschläge auslasse, hätte ich noch einen Tipp für die neue Bundesregierung, um die Finanzierung der Pflegeversicherung zu stabilisieren: Die Älteren von uns werden sich noch an die 90er Jahre erinnern, als Norbert Blüm diese aus der Taufe hob und dabei kurzerhand den Buß-und Bettag zum Werktag umformte. Das ist doch noch ausbaufähig – einfach einen weiteren, bundesweiten Feiertag opfern, z.B. Oster-oder Pfingstmontag und dafür die Beiträge NICHT anheben, wie wär’s?
Gerd Radke, Frankfurt
Immerhin habe ich mal zwei meiner Heizkörper entlüftet
Kolumne: „Heiße Luft“, FR-Meinung vom 16.12.
Was für eine wunderbare Kolumne zum Wochenauftakt! Die viele Heißluft ist schließlich inzwischen zu einer Geißel unserer Gesellschaft geworden und hat nahezu alle Lebensbereiche gnadenlos im Griff. Auf der Suche nach einem Politiker, dessen Worte mir ehrlich und anständig vorkommen, fällt mir spontan nur Rolf Mützenich von der SPD ein, ohne zu deren Anhang zu gehören, aber der wirkt bezeichnenderweise wie aus der Zeit gefallen.
Aber egal, ob in der Politik oder der Werbung, das grundlegende Problem scheint mir der fehlende Respekt oder besser noch die Geringschätzung der „Zielgruppen“ zu sein, allerdings auch die Erfahrung der Heißluftproduzenten, dass ihre Märchenstunden vielfach verfangen, sonst hätten sie ja längst davon abgelassen.
Vergessen hat Frau Urner noch die mediale Heißluftproduktion, sei es durch die Boulevardpresse oder das Privatfernsehen, die beide die an sich seriöse Konkurrenz, nämlich die selbsternannte Qualitätspresse oder die Öffentlich-Rechtlichen, längst infiziert haben.
Das Gefährliche an diesem beklagenswerten Zustand ist aber vor allem, dass die Grenze zur Desinformation fließend ist und die Lämmer zu alldem weitgehend schweigen, wie der kluge Autor Rainer Mausfeld schon vor Jahren diagnostiziert hat.
Dennoch ein Lob für Frau Urners Versuch aufzurütteln, dem ich mit viel Sympathie und leider auch reichlich Skepsis begegnen möchte. Immerhin hatte es zur Folge, dass ich seit gestern zwei meiner Heizkörper entlüftet habe …
Rainer Boos, Frankfurt
Es wird jetzt sicher besser
Zum Jahreswechsel und zur Silvesterausgabe der FR vom 31. Dezember
„Lerne lachen ohne zu weinen“! Wunderbar, die zwölf Anregungen zur Selbstoptimierung und Leo Fischers gepfefferte Schlaglichter auf das politische Panoptikum 2025! Da kann’s ja nur besser werden.
Renate Graf, Berlin
Liebes Jahr 2025, bitte übernehmen Sie
Sehr geehrtes Jahr 2024, hiermit kündigen wir Ihnen fristgerecht zum 31.12.2024 aus betriebs- und kalenderbedingten Gründen. Zur Vereinfachung Ihres fristgerechten Abgangs wird um 23:59:50 Uhr ein Countdown im Sekundentakt erfolgen; bei „Null“ bitten wir Sie, diskret zu verschwinden; Sie werden nahtlos von 2025 abgelöst werden. Eine Übergabe ist nicht notwendig.
Zwar haben Sie uns die eine oder andere Dosis an Lebensfreude in unseren Mikrokosmen ermöglicht, doch brachten Sie es zu unserem Bedauern nicht zustande, die Weltlage signifikant zu verbessern. Somit entlassen wir Sie in die Zeitlosigkeit und hoffen, es ist ein Trost für Sie, dass sich so mancher Mitmensch an Sie erinnern wird, da die eine oder andere biographische Erfreulichkeit mit Ihrem Namen in Verbindung bleiben wird. Für Ihre Zukunft im Mahlstrom der Zeitlosigkeit begleiten Sie unsere besten Wünsche.
Sehr geehrtes Jahr 2025, hiermit stellen wir Sie mit Ablauf des 31.12.2024 ein. Bitte erscheinen Sie pünktlich um 24 Uhr zum Dienstbeginn, um daraus als Ihre erste Amtshandlung nahtlos 0 Uhr zu machen. Wir unterstützen Sie dabei mit Pauken, Trompeten, Fanfaren, Sirenen, vulgo: Feuerwerk.
Wir erwarten von Ihnen 365 Tage Glück, Liebe, Gesundheit und Frieden sowohl für die „Makro-Weltlage“ als auch die „Mikro-Personal-Lage“. Insbesondere bitten wir Sie, allen Mitmenschen die eine oder andere biographische Erfreulichkeit zu ermöglichen.
Genau zur Jahreshälfte, also dem 2. Juli um 13 Uhr werden wir Ihnen ein Zwischenzeugnis „Erreichtes und Verfehltes, Verwirktes und noch Erreichbares“ ausstellen.
Für Ihre neue Herausforderung im Milieu des Hier und Jetzt begleiten Sie unsere besten Wünsche.
Jochen König, Heidelberg
Forum vom 4. Januar 2025
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Der Schlüssel zur Lösung des Konflikts
Zu: „Verstärkte Kämpfe in Gaza“, FR-Politik vom 31. Dezember
Andreas Schwarzkopf beklagt, dass niemand Ideen hat, wie sich die Gewaltspirale in Nahost aufhalten lässt und fordert, die USA müsse sich mehr als Appelle einfallen lassen, wenn sie etwas bewirken wollten. Das Naheliegende formuliert er nicht: Vor wenigen Tagen hat die USA ein weiteres riesiges Paket an Waffenhilfe für Israel genehmigt, und die Ermordung Nasrallahs konnte nur bunkerbrechenden Bomben amerikanischer Herkunft bewerkstelligt werden. (Die New York Times berichtet am 30.9., dass mehr als 80 Bomben dafür eingesetzt wurden, darunter 2000 Pfund-Bomben aus amerikanischer Produktion.) Die Appelle der USA sind vor diesem Hintergrund reine Lippenbekenntnisse ohne den Willen zu einer ernsthaften Konfliktlösung, und Netanjahu ist sich dessen vollkommen bewusst. Würden die USA (und auch Deutschland) ihre Waffenhilfe einstellen, wäre der sich anbahnende große Krieg in Nahost schnell vorbei. Und auch das unvorstellbare Leiden in Gaza hätte endlich ein Ende.
Seit Jahrzehnten setzt Israel alleine auf militärische Mittel, um seine Gegner in Angst und Schrecken zu versetzen bzw. um sie zu zerstören. Seit Jahrzehnten gelingt ihnen dies nicht, weil immer neue Kämpfer nachwachsen und der Hass auf Israel in keiner Weise abnimmt. Die Hisbollah hatte eigentlich den Weg gewiesen, wie ein Krieg hätte vermieden werden können. Sie hat versichert, dass der Raketenbeschuss auf den Norden Israels eingestellt würde, wenn es einen Waffenstillstand und Rückzug der Israelis aus Gaza gegeben hätte. Der Schlüssel für die Lösung des Konflikts liegt in der Anerkennung des Rechts der Palästinenser auf einen eigenen Staat. Das aber hat noch jede israelische Regierung abgelehnt – und weder die Amerikaner noch die Deutschen haben diesen Punkt ernsthaft zur Vorbedingung für ihre Unterstützung gemacht. Auf diese Weise machen sich auch unsere Regierungen mitschuldig an der unsagbaren Grausamkeit, mit der Israel seine aktuellen Kriege führt.
Wiebke Dau-Schmidt, Jürgen Glökler, Hirschberg
Essenziell für das Leben
Zu: „Forschung für Mensch und Kolibri“, FR-Region vom 31.12.
Klima- und Artenschutz sind in der gesamten Welt ein seit Jahrzehnten hingenommenes Problem, durch Monokultur in der Landwirtschaft und Einsatz von unzähligen Pflanzengiften. Ein intaktes Ökosystem im gesamten Naturkreislauf ist für das Leben von Pflanzen, Tieren, dem Überleben der Menschheit auf der Erde unverzichtbar. Doch zuerst muss die Verteidigung Europas mit Milliarden Euro für Waffen ausgestattet werden.
Thomas Bartsch-Hauschild, Hamburg
Deutliche Warnung
Zu: „Trump wütet auch an Weihnachten“, FR-Politik vom 22. Dezember
Wenn Trump erklärt: „America first“, dann meint er „America only“. Das bedeutet für Europa eine schwierige Partnerschaft (?). Deswegen sollten Deutschland bzw. Europa auf Äquidistanz zu den USA, China und Russland gehen, um europäischen Erfolg sowohl politisch als auch wirtschaftlich zu ermöglichen. Die Verhaltensweise der USA gegenüber Kanada, Mexico und Panama sollte für Europa eine deutliche Warnung sein.
Bernhard Feldhaar, Erlangen
Ehrlich und selbstlos
Jimmy Carter: „Ein Freund der Menschen“, FR-Politik vom 31.12.
Am Vorabend der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten tut man gut daran, sich an die Führungsqualitäten des ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter zu erinnern: Anstand und Ehrlichkeit, Demut und Selbstlosigkeit, Integrität und Idealismus. Carter mag nicht zu den erfolgreichsten US-Präsidenten in der Geschichte zählen, aber zweifelsohne gilt er wegen seines moralischen Charakters, seiner humanitären Arbeit und seines unermüdlichen Engagements für den Frieden als der „best ever“ Ex-Präsident und als Vorbild eines engagierten Bürgers.
Jeffrey Myers, Frankfurt
Begeisterung für Hitler
Heidegger:„Ich hatte erwartet, …“, FR-Feuilleton vom 27. Dezember
Herr Hesse schreibt, Heideggers Begeisterung für Hitler hätte später (nach 1933) nachgelassen. Das widerspricht allen Texten Heideggers bis zu seinem Tode, vor allem den „Schwarzen Heften“. Wir Robert-Minder-Schüler wussten in Paris bereits in den 50er Jahren, dass „Sein und Zeit“ Hitlers „Mein Kampf“ voraussetzt. Und diesen enthusiastisch mitverarbeitet.
Hermann Hofer, Marburg
Heimlich, still und leise
Zu: „KI-Phobie ist eine Angst vor Kontrollverlust“, FR vom 6.12.
Meine Phobie in diesem Zusammenhang besteht vielmehr, weil zügellose KI-Philie dazu führt, dass die Atomenergie wieder salonfähig wird, heimlich, still, leise. unserer Bequemlichkeit zuliebe. Und zu Angst vor Kontrollverlust fällt mir Herbert Wehner ein. War nicht er es, der sagte, dass die Wählerschaft, die alle vier Jahre ihre Stimme abgibt, damit die Politik legitimiert, die anschließend gegen sie gemacht wird?
Hallo H. Winter
zunächst einmal wünsche ich ein Frohes neues Jahr ihnen und allen die hier mit beteiligt sind.
Zum Thema Klimaschutz ist zu sagen das er wahrscheinlich nach der Wahl keine Rolle mehr in D. spielen wird. Man wird bestenfalls einige Sachen die Habeck aufgesetzt hat weiter laufen lassen und das ist keinstenfalls sicher. Man kann Markus Söder vor allem eins nicht absprechen und zwar das er ein gutes Gespür dafür hat was das Volk sehen und hören will in der Mehrheit. Deshalb ist die Aussage Schwarz/ grün no sehr glaubhaft. Die Grünen werden ungefähr das Gleiche Wahlergebnis holen wie bei der letzten Wahl aber keinen Partner finden der den Weg der SPD nachvollziehen will. Das ist aber nicht Schuld der Politik sondern der Wähler. Besonders bei dem Hochwasser in Valencia war das sehr offensichtlich. Danach gab es große Demonstrationen weil die Bevölkerung sich nicht geschützt gesehen hat, aber das waren die Leute die vorher eine Regionalregierung gewählt haben die den Klimawandel leugnet und entsprechende Ministerien abgeschafft hat. Es wäre zwar immer mehr klar möglich sinnvoll und wirtschaftlich Klimaschutz zu betreiben, da war die Tage ein sehr gutes Gespräch auf Seite 2/3 in der FR, aber man hat dem Volk so viel Angst gemacht es es so schnell nicht passieren wird. Zumindest nicht in D. Andere Länder die schon weiter sind als wir fahren damit ja schon Erfolge ein. Wenn man sich aber die Heizung, AKW und E-Autodiskussion in D. anschaut ist es wohl auch zu viel verlangt vom einzelnen Wähler da noch durchzusteigen. Man wird sehen wie das in 4 Jahren aussieht.
zu @ Winfried Kallabis
Man kann das so einseitig sehen wie sie die Situation bei VW beschrieben haben. Es ist aber leider nur ein Teil der Wahrheit. Im Grunde wird in der deutschen Automobilindustrie zu viel verdient um E-Autos wirtschaftlich bauen zu können. Ein E-Auto ist viel einfacher und besteht aus 90% weniger Einzelteilen als ein Verbrenner. Ich habe mal bei Googel nachgesehen was da steht was ein Mitarbeiter bei Tesla in Berlin so verdient . Das geht schon in die Richtung von 50% weniger. Da haben die Deutschen ein grundsätzliches Problem. Sie haben eine Belegschaft die in der Lage ist hochwertige Verbrenner in guter Qualität zu bauen. Die wollen aber immer mehr nicht haben. Wie man aus dem Problem raus kommen will weiß ich auch nicht und das da die Besitzer auch Abstriche machen müssen sehe ich auch so aber das alleine wird nicht reichen, leider.