Liebe Leute,
es kommt vielleicht ein bisschen kurzfristig, trotzdem an dieser Stelle der Hinweis: FR-Blogger Lutz „Bronski“ Büge ist kommenden Freitag zu Gast in der Sendung „Lebenszeit“ des Deutschlandfunks. Thema der Sendung: „Im Scheinwerferlicht der Medien: Wer bestimmt, worüber berichtet wird?“ Die Sendung ist live am 29. August ab 10:10 Uhr. Ich gehe davon aus, dass ich im Nachhinein einen Podcast zur Verfügung stellen kann. Trotzdem – wer kann, der/die lausche.
Ich freue mich schon sehr darauf!
Euer/Ihr Bronski
Update 29. August 18 Uhr
Ei, das hat Spaß gemacht! Manches, was ich da gesagt habe, hätte sicher noch präziser formuliert werden können, und auch auf dieses oder jenes „Ähm“ hätte ich gern verzichten dürfen, aber insgesamt freue ich mich über eine gelungene Sendung im Deutschlandfunk. Hier ist der Podcast – auf das Lautsprecher-Symbol klicken! Mit im Gespräch waren der Kommunikationswissenschaftler Professor Markus Rhomberg von der Uni Friedrichshafen und der TV-Satiriker Philipp Wallulis, der für seine Sendung „Wallulis sieht fern“ 2012 den Grimme-Preis bekommen hat.
Hallo, Bronski,
schön, wieder von Dir zu hören. Ich hoffe, dass Deine „Auszeit“ fruchtbar war.
Für mich war Deine Ankündigung ein Anlass, erfolgreich nach Rundfunkempfang über TV-Reciever zu suchen, da der DLF sonst über Radio hier nicht zu empfangen ist.
Alles Gute für die Sendung!
Werner
Lieber Werner,
vielen Dank für die guten Wünsche. Ich bin sehr gespannt auf die Sendung. Wenn ich eine Gelegenheit dazu finde, werde ich den Blogtalk, den wir beide planen, im Radio anzukündigen versuchen. Im Vorgespräch am vergangenen Montag habe ich ein gespanntes Lauschen wahrgenommen, als ich davon erzählt habe.
Beste Grüße
Bronski
Lieber LBB, ich bin sehr angetan davon, dass DU bei dieser Diskussion dabei sein wirst und wünsche mir auf die mir schon immer unter den Nägeln brennenden, offenen Fragen erhellende Antworten…Wenn du so klar redest wie du in den Blogs schreibst, wird es – zumindest von deiner Seite – vermutlich kein „Rumgeeiere“ geben… Wir werden mitlauschen!
Liebe maiillimi,
darf ich Dich darum bitten, mich Bronski oder Lutz zu nennen, aber nicht mehr LBB? Das versteht ja keiner, der die ganze Geschichte nicht verfolgt hat.
Wer das noch einmal kurz nachlesen will: Ende April 2014 habe ich mich „geoutet“ und mein langjähriges Pseudonym Bronski erklärt. Die ausführliche Version des „Selbstgesprächs“ findet sich auf meiner Autoren-Webseite.
Lieber Bronski,
welch Glück, zufällig während einer Autofahrt der Diskussion heute beiwohnen zu können.
Ja, das ist der Unterschied, den ich immer schon während der Lektüre der FR zu Frankfurter U-Bahn-Zeiten empfunden habe: Medien können informieren, und sie können für etwas stehen!
Herzlichen Glückwunsch!
Walter
Lieber Walter Ahrens,
herzlichen Dank für das Feedback. Diese Sendung war eine sehr aufregende Erfahrung. In der Nacht davor habe ich kaum geschlafen. Ich finde, am Schluss der Sendung merkt man das auch. Da war ich nicht mehr besonders konzentriert. Daher will ich kurz nachreichen: Selbstverständlich hat die FR Leute, die sich mit Social Media befassen. Ich hatte die in der Sendung gestellte Frage so aufgefangen, als ob danach gefragt worden wäre, ob wir Leute hätten, die sich ausschließlich um die Social Media — Facebook. Twitter usw. — kümmern; daher mein Nein am Schluss.
Den Podcast habe ich übrigens in meinem Einleitungstext verlinkt – siehe oben.
Lieber Bronski, wir haben dem Rundgespräch von A bis Z gelauscht, wollten eigentlich ein paar „brennene“ Fragen einbringen. Da war ’s schon 11.20 Uhr, und es hätte angesichts der knappen Zeit und der anderen Priotäten im Gespräch dann den Rahmen gesprengt, wäre also zu ausufernd geworden.
Wir hatten den Eindruck, als gäbe es keine anderen TV-Programme ausser „den öffentlichen“ – keine Rede von Arte oder 3Sat. Auch haben wir uns gefragt, ob die (heutigen) DLF-Hörer sich überhaupt die genannten (sorry, wenn es zu salopp klingt, dennoch:) trivialen Beiträge in den entsprechenden Sendern anschauen.
Auch zu den anderen Informationsquellen (online, ausländische Medien etc.) hätte manches ergänzt werden können. Erinnern an einst wichtige Themen, Aufarbeitung alter „Probleme“, „Am Ball bleiben“ … das sind doch einige der Stärken der FR – und das hätte auch eine entsprechende Bemerkung verdient (von wem auch immer).
Trotz der (menschlichen) „Ähs“ und gerade, weil nicht alles perfekt abgespult klang, hast d u weitgehend dazu beigetragen, dass einige Fragen beantwortet wurden… auch wenn sehr viele offen geblieben sind. Wie wär ’s mit einem Blog unter deiner Regie zu dem Thema?
Es würde doch gut passen zu der einstigen FR-Blog-Diskukssion…
Ich fand die Sendung auch gelungen und besonders gut moderiert, aber es bleibt schon sehr wenig Zeit aus 10:10 bis 11:30 übrig, wenn Nachrichten und Wettermeldungen und auch noch Zuhörermeinungen eingebracht werden. Sich dann auch noch die vier großen Medien Fernsehen, Radio, Zeitungen und Internet vorzunehmen, war schon mutig.
Vier Gesprächsteilnehmer sind eigentlich genug um ein Gespräch zu führen, die Telefonate stören eher und kosten auch sehr viel Zeit, weil der Anrufer es sehr schwer hat, sein Statement gut zu formulieren. Dazu kommt, daß die Gesprächsteilnehmer auf diese spontan reagieren müssen und schon ist die gesamte Gesprächsstruktur dahin und die Vorbereitung vermutlich auch.
Ja, die Sendezeit war sicher knapp bemessen für ein so komplexes Thema. Nachdem ich mir den Podcast selbst noch mal angehört habe, weiß ich auch, was ich noch alles hätte sagen können oder auch müssen. Das dürfte den anderen Gesprächsteilnehmern ähnlich gehen. Aber so ist das eben bei einer Live-Sendung. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass wir auf den Ice Bucket Challenge zu sprechen kommen würden. Darauf war ich überhaupt nicht vorbereitet.
Von den Hörerinnen und Hörern, Matthias, darf man nicht erwarten, dass sie sich perfekt formulieren. So was darf man eher von einem wie mir erwarten, der täglich mit Sprache umgeht, aber es gibt eben noch einen Unterschied zwischen Schreiben und Reden. Ich fand, dass die Einwände der zugeschalteten Hörer ein paar interessante Punkte hervorgebracht haben, und deswegen ist es vielleicht wirklich keine schlechte Idee, dazu noch einmal einen Thread aufzumachen. Zu Fragen wie: Welche Erwartungshaltung wird an die Medien herangetragen, und was können sie wirklich leisten? Ist eventuell auch der Vorwurf an die Öffentlich-Rechtlichen ungerecht, nicht genug Information zu liefern? Zu diesem Punkt habe ich mich in einer der Pausen, in der Nachrichten liefen, mit Professor Rhomberg unterhalten, weil ich wissen wollte, ob die Zuschauerzahlen von TV-Magazinen wie Monitor, Panorama und Report sich in den letzten Jahren irgendwie nach unten entwickelt haben. Dabei hat mich nicht die Quote interessiert, sondern die absoluten Zahlen. Es scheint so auszusehen, als ob diese absoluten Zahlen sich im Lauf der Jahre nicht wesentlich verändert haben, so dass ein Niedergang der ÖR-Polit-Magazine anhand der Zuschauerzahlen wohl nicht festzustellen ist. Das wiederum würde bedeuten, dass die Klage über den Niedergang der Informationskultur nur eine subjektiv so wahrgenommene, aber nicht an Zahlen festzumachende ist. In diesem Zusammenhang hat mich – und das ist auch meine Wahrnehmung – eine Aussage von Prof. Rhomberg gefreut, der sagte, dass in Wirklichkeit die deutsche Medienlandschaft so ausdifferenziert sei wie nie zuvor. Ausdifferenziert heißt hier: vielfältig. Und das bedeutet auch: Das Medienangebot ist riesig. Die Frage ist: Wer nimmt es an, und was ist es ihr/ihm wert?
Bevor ich einen weiteren Thread zu diesem Thema aufmache, warte ich mal weitere Reaktionen ab. Liebe Leute, schreibt mir bitte Eure Meinung zur DLF-Sendung. Der Podcast ist im Einleitungstext verlinkt.
@Bronski
Ja, man hat deutlich gehört, daß Du ein Schreiber, die Moderatorin Bettina Schmieding eine Sprecherin,
Prof. Dr. Markus Rhomberg ein Vortragender und Philipp Walulis ein Bilderbesprecher sind.
Das „Ungeübte“ hat man den drei Männern angehört, aber gerade daraus hat sich mir eine Frage ergeben, die ich gerne gestellt hätte, mir aber in Anbetracht der knappen Sendezeit verkniffen habe:
Entscheidend darüber, welche Nachricht es in welches Medium schafft, ist immer auch die spezielle Vorliebe oder Kompetenz der Entscheider.
Was sich zeigen läßt, kommt ins Fernsehen,
was sich sagen läßt, ins Radio,
was sich vortragen läßt, ins Auditorium,
was sich schreiben läßt, in die Zeitung.
Irgendwo dazwischen und darüber hockt das „Multimediale“, das, wenn nicht wirklich kunstvoll genutzt, die angesprochene Verarmung (Selektion auf Bekanntes) erzeugt, weil „multimediale Wahrnehmung“ genau genommen (aus meiner Sicht und auf Medien bezogen) keine natürliche Wahrnehmungsfähigkeit ist.
Wohl ist die gleichzeitige Wahrnehmung von Ton, Bild und Inhalt eine natürliche Fähigkeit, aber mit entsprechender selektiver Reduktion, die Medien sind aber keine natürliche Präsentation, sondern eine präselektierte, gestaltete, welche die selektive Reduktion übersteuert und manchmal auch überrennt.
Auf diese Weise wird der Rezepient zum passiven Adressaten, dem gar nicht die Zeit bleibt, subjektiv zu selektieren (sich zu konzentrieren), weil die Bedingungen der Präsentation nicht erfasst und gesteuert werden können.
Um es auf einen knackigen Begriff zu bringen: Der Rezepient wird zum Medienopfer, wenn sich das Medium nicht auf seine ureigene Methode beschränkt und stattdessen dem Rezepienten eine unerwünschte „Multimedialität“ aufzwingt.
Hier wären ein paar Statements von Psychologen interessant.
Experiment: Man zeige einen Film mit gesprochenem Kommentar, Textuntertiteln und Musik.
Frage in die Runde: Wenn man den Probanden eine der folgenden Möglichkeiten vorher sagt:
a. Sie sehen einen Film
b. Sie hören einen Kommentar
c. Sie lesen Untertitel
d. Sie hören Musik
Welche wird „ankommen“?
Ich habe eine Vermutung, die schreibe ich aber noch nicht…
Lieber Lutz,
auch ich fand die Sendung insgesamt recht gelungen. Mir fehlten allerdings Überlegungen zu den Veränderungen, welche Soziale Medien und Internetforen für Redakteure einerseits, für Leser andererseits mit sich bringen, so etwa in der Erwartungshaltung oder in der Beziehung von Lesern zu Journalisten – wie es etwa in dem tiefsitzendem Misstrauen gegenüber „westlichen Medien“ Ausdruck kommt. Die m.E. ziemlich kurzschrittigen Fragen der Moderatorin erlaubten dies wohl auch nicht.
Mir scheint, dass solche Aspekte im Blog aufgegriffen werden sollten.
Gruß
Werner
Lieber Werner,
da hast Du zweifellos recht. Ich möchte aber die Leute vom Deutschlandfunk in Schutz nehmen: „Kurzschrittig“ ist ein interessantes Wort, aber es wird der Sache nicht gerecht. Auf eine solche Live-Sendung muss man sich vorbereiten, und so entsteht eine Art Gerüst, ohne das eine solche Sendung nicht funktioniert. Ich habe selbst erlebt, wie flexibel Bettina Schmieding und Henning Hübert, die verantwortlichen Leute beim Deutschlandfunk, reagiert haben, denn für den Anfang der Sendung war ein ganz anderer Einstieg geplant; das musste binnen Minuten revidiert werden. Und dann die ganzen Mails und Anrufe zwischendurch, von denen ja nur ein kleiner Teil durchkam – Respekt! Denn alle wurden gesichtet.
Mein Eindruck ist allerdings trotzdem, dass da zu viel in die Sendung hineingepackt wurde. Aber wozu gibt es Blogtalks? Wir können uns Aspekte herausgreifen. Über das Misstrauen gegenüber westlichen Medien werden wir noch reden, du und ich.
ich fand die Lebenszeit-Sendung vom 25.08.2014, die ich gerade im podcast gehört habe – freundlich formuliert – eher länglich und langweilig. Allerdings kann ich Ihnen versichern, dass Ihre Äähs völlig ok waren und davon zeugen, dass Sie in der Lage sind, während der Unterhaltung über das Gehörte und Ihre eigenen Beiträge nachzudenken und das auch tun. Außerdem haben Sie eine schöne Radio-Stimme und drücken sich angenehm gewählt aus.
Inhaltlich fand ich die Sendung allerdings eher arm, den TV-Satiriker, der völlig unsatirisch war, uninteressant und den Kommunikationswissenschaftle Zeppelin ebenfalls.
Ich bedaure es, dass auf die Frage „Wer drängt uns eigentlich die Themen auf“? keine wirkliche Antwort gegeben wurde. Es sind sicher nicht die Medienkonsumenten, die die Themen bestimmen, denn wer bitteschön interessiert sich beispielsweise für diese triviale Eis-Wasser-Challenge? Uns wird dieser Quatsch aufgenötigt. Von wem? Wieso wurde in der Lebenszeit-Sendung soo geisttötend lange über diese Eiskübel-Sache geredet? (Ich war kurz davor mich auszuklinken). Offensichtlich wurde hier Werbung für die Spendenaktion gegen die Nervenkrankheit ADS gemacht. Das war Lobbyismus der durchsichtigsten Art, und darauf hätte man (Sie!) hinweisen sollen, finde ich.
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Was uns Medienkonsumenten wirklich interessiert, wäre beispielsweise eine ehrliche Analyse des Rassismus in den USA (Stichwort „Ferguson“) bei der dringend der Frage nachgegangen werden müsste, ob dieser bestialische Rassismus nicht sogar (perversen) politischen Zielen dient, die im Dunkel verbleiben. Dieser Verdacht erhebt sich, wenn man liest, dass in den USA weiße Polizei in schwerster Militärausrüstung in schwarze neighbourhoods gesendet werden, um dort Dienst zu tun. Wird dort nicht auf ganz perfide hinterhältige Weise Rassismus gefördert, der einen imensen Hass zwischen Weiß und Schwarz angestachelt?
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Interessant die Meinung des Hörers Herrn Senguel, der während der Sendung anrief und sagte, dass er beobachtet, dass den Leuten das Denken auf mannigfaltige Weise abgewöhnt werden soll. Ich stimme dem zu. Die Frage bleibt: WER will den Leuten das Denken abgewöhnen? WER hat daran Interesse? WER steuert die Meinungsbildung im Land? Die Presseagenturen?
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Gut fand ich, dass Sie darauf hingewiesen haben, dass Sie bei der FR ALLE „Social-Media-Redakteure“ sind , denn wer sich im Internet bewegt, darf sich wohl mit Fug und Recht mit dieser Worthülse schmücken. Man darf vermuten, dass Sie Twitter & Co längst als Quelle benutzen (oder etwa nicht????)
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Zum Schluss: Sie kündigen eine baldige Sonderausgabe der FR an, die das Schwerpunktthema „Gerechtigkeit“ haben wird. Das ist spannend. Ich empfehle Ihnen wärmstens, dieses Thema direkt mit dem Thema Christentum zu verbinden. Die Ansichten von Theologen zu der Auslegung dieses Begriffes wäre höchst spannend, denn im Christentum bedeutet „Gerechtigkeit“ etwas völlig anderes, als man gemeinhin denkt. Wie ich Ihnen schon bei anderer Gelegenheit schrieb, bin ich eine profunde Kennerin der Bibel. Das „Buch der Bücher“ habe ich während mehrerer Jahre Arbeitslosigkeit gründlich studiert. Ich kann die Bibel quasi auswendig und der Begriff „Gerechtigkeit“, „gerecht“ sind zwei absolute Schlüsselbegriffe um Christentum. 587 Treffer gibt es in der Lutherbibel bei Eingabe des Begriffes „gerecht“ (http://www.bibleserver.com/search/LUT/gerecht/1)
Viele Grüße aus Hamburg