Gewaltbesessen und rassistisch vernagelt

Die USA sind und bleiben ein sonderbares Land. Nach außen führen sie die Menschenrechte ins Feld, um sogar  Kriege zu begründen, leisten sich aber nach innen ein System des instituionalisierten Rassismus bei ihren Polizeien, das die Menschenrechte mit Füßen tritt. Dieses System produziert Gewalt, zunächst vor allem gegen Angehörige der afroamerikanischen Minderheit. Was kürzlich in Dallas geschah, dürfte daher eigentlich niemanden überraschen: Dort wurden am Rande einer Demonstration der „Black Lives Matter“-Bewegung weiße Polizisten aus dem Hinterhalt niedergeschossen — offenbar aus Hass. Durch einen Schwarzen. Fünf Polizisten starben, fünf weitere und zwei Privatpersonen wurden verletzt. Hass erzeugt Hass, Gewalt provoziert Gegengewalt. Von den vorangegangenen Übergriffen auf zwei Schwarze durch die Polizeien von Baton Rouge und Minnesota wurden verstörende Videos ins Netz gestellt, welche kaum Zweifel an der Polizeigewalt lassen. Was in Dallas geschehen ist, kann man als Reaktion auf diese Gewalt lesen.

Wo die tieferen Wurzeln dieser Gewalt liegen, dürfte unstreitig sein: vor allem in sozialer Ungleichheit, meint FR-Redakteur Andreas Schwarzkopf in seinem Leitartikel. Dieses Problem des Rassismus‘ gibt es auch bei uns in Deutschland: Weiße neigen dazu, sich für etwas Besseres zu halten. Ob nun im Spannungsverhältnis zu Flüchtlingen mit dunklerer Haut oder zu Schwarzen — spielt das eine Rolle? Dieses Spannungsverhältnis muss zunächst einmal konstruiert werden. In den USA ist vor 150 Jahren wegen dieses Spannungsverhältnisses sogar Bürgerkrieg geführt worden. Abraham Lincoln hat am Schlachtfeld von Gettysburg eine als „Gettysburg Address“ berühmt gewordene, sehr kurze Rede gehalten, die mit den Worten begann:

„Vor 87 Jahren gründeten unsere Väter auf diesem Kontinent eine neue Nation, in Freiheit gezeugt und dem Grundsatz geweiht, dass alle Menschen gleich geschaffen sind.“

Alle Menschen gleich geschaffen — dieser revolutionäre Ansatz ist bisher nur in wenigen Ländern der Welt verwirklicht. Die USA gehören nicht dazu, auch 150 Jahre nach dieser legendären Rede nicht. Im Gegenteil — es mutet sonderbar, ja geradezu kafkaesk an, dass der vermeintlich mächtigste Mann der Welt, der US-Präsident, zurzeit Barack Obama, machtlos ist gegen den Rassismus im eigenen Land und gegen die Waffenvernarrtheit seiner Landsleute. Da stellt er sich hin in Dallas und klagt in einer bewegenden Rede im Lauf der Trauerfeier: „Wir fluten unsere Städte mit Waffen„. Machtloser hat er nie gewirkt.

Roland Winkler aus Aue meint:

„Wenn Schwarze in den USA Opfer von Polizeigewalt sind, so wird dies hier ohne große Aufregung oder gar Menschenrechtsklage registriert. Brennpunkte gibt es, wenn Polizisten Opfer sind. Wer spricht in den USA Menschenrechte an, wie es deutsche Politiker sehr gern in aller Welt tun? Als Obama Präsident wurde, ist mir in Erinnerung, wie viele glaubten, dass nun die Menschenrechte der Schwarzen eine andere Wahrnehmung und Wahrung bekämen. Was sahen so manche für die Armen und Ärmsten in diesem Lande an Hoffnung! Und was trat ein? Einmal mehr beweist sich, wie Rasse, Religion oder was auch immer rein gar nichts damit zu tun hat, was uns fortwährend weisgemacht wird. Interesse, Macht, Einfluss und Klasse sind das Bestimmende in der Politik und keine irgendwelche erträumten Rechte und Freiheiten. Ein Volk in Träumen ist bequemer als ein wissendes.“

Albrecht Thöne aus Schwalmstadt:

„Wer beispielsweise kürzlich auf „zdf neo“ die Lehrstücke über die „Geschichte des Kolonialismus“ sehen konnte, der bekam eine Ahnung davon, in welchem Maße bislang auch die Geschichte des US-amerikanischen Rassismus’ unbewältigt ist. Was ist z.B. die nahezu vollständige Ausrottung der Indianer anderes als Völkermord? Man vernichtete ihre Lebensgrundlage, nämlich die riesigen Bisonherden in der Prärie! Nach wie vor ist die ethnologische Geschichtsschreibung in den USA vorwiegend eine „weiße“, d.h. von entsprechendem institutionellen Rassismus, von tendenziellem Verschweigen sowie von Akten- u. Quellenvernichtung beeinträchtigt. Wo sind die Denkmäler für die ca. 300 000 bestialisch hingefolterten Lynchopfer des Ku-KLux-Klans, wo ist der „Walk of Fame“ für die Helden der Bürgerrechtsbewegung? Die Tatsache ist kaum auszuhalten, dass nach Ende des Zweiten Weltkrieges schwarze US-Soldaten, die gerade noch gegen das rassistische Nazi-Deutschland gekämpft hatten, im Süden der USA gelyncht wurden, weil sie sich mit dem „Ehrenkleid ihrer Nation“, der Uniform, in die dortige Öffentlichkeit begeben hatten. Es sprengt fast unsere Vorstellungskraft, dass diese Demokratie heute weit über eine Million Schwarze in ihren Jailhouses wegsperrt – bei Entzug des Wahlrechtes schon für Bagatelldelikte.
Es nimmt offenbar kein Ende, dass wöchentlich zwei Schwarze von der Polizei erschossen werden, weitere im Rollstuhl enden. Es war für mich neu, dass es bei den prekären polizeilichen Überprüfungen zu erfüllende „Quoten“ gibt – das erinnert an die „body counts“ im Vietnam-Krieg.
Gewiss: Auch die Polizisten haben Angst, und wer studieren will, was Lobbyismus anrichten kann, der möge nachlesen, wie die National Rifle Association es verstand, dieser Nation der Amokläufe 300 Millionen Feuerwaffen anzudienen, durch die täglich 89 Menschen und allein pro Jahr hundert Kinder durch Kinderhand ums Leben kommen. Wie gewaltbesessen und rassistisch vernagelt jene Gesellschaft ist, erhellt auch der Lebenslauf jenes Genies, das einst seinen „Sklavennamen Cassius Marcellus Clay“ ablegte: Muhammad Ali musste selbst erst „schlachten“ und sich (unmerklich allmählich in die Parkinsonsche Krankheit hinein) „schlachten“ lassen, um jene Weltgeltung zu erreichen, die es ihm ermöglichte, u.a. mit seiner Wehrdienstverweigerung wirksam gegen das Napalm- und Agent-Orange-Schlachten in Vietnam anzugehen. Sein Antlitz gehört in den Mount Rushmore gemeißelt! (Der Mob um den Ring in Kinshasa 1974 übrigens grölte ihm bzgl. seines Gegners George Foreman zu: „Töte ihn!“, und ich wüsste allerdings nicht, dass irgendein Friedensfreund in „Gods own Country“ dies jemals problematisiert hätte.)“

Alexander Roth aus Gründau:

„Meiner Meinung nach ist das lockere Waffengesetz in den USA hauptverantwortlich für die tragischen Todesfällen der beiden Afroamerikaner Alton Sterling und Philando Castille, die in den letzten Tagen von Polizisten erschossen wurden.
Die Menschen in den USA beharren auf ihrer Kultur: Waffen sorgen für Sicherheit, schützen die Familie und das Eigentum. Aber sie erzeugen auch Paranoia, psychischen Druck und Angst davor jederzeit ein Opfer eines tödlichen Angriffs zu werden.
Diese Angst erzeugt Misstrauen und Polizisten drücken bei einer routinemäßigen Verkehrskontrolle vorschnell den Abzug ihrer Dienstwaffe, weil fast jeder Besitzer einer Schusswaffe ist.
Vorurteile gegenüber Afroamerikanern aus „schwierigen“ Gegenden verstärken den psychischen Druck auf die Beamten, die meisten töten jedoch nicht aus rassistischen Beweggründen sondern vielmehr aus purem Stress, den es ohne das lockere Waffengesetz nicht geben würde.
Die Regierung muss das Waffengesetz verschärfen und dabei Waffenbefürworter, die um die Identität ihres Landes fürchten, zurückweisen. Denn ein Land ohne unsinnige Waffengewalt ist besser als Beharren auf alte Werte.“

Jürgen Malyssek aus Wiesbaden:

„Es bleiben im Grunde nur leere Worthülsen von Präsident Obama zurück, wenn er sagt: „Es gibt keine Rechtfertigung für solche Attacken“, angesichts der permanenten Verweigerung, sich den Wurzeln der Gewalt zu stellen und dem nie überwundenen Rassismus in den USA zu Leibe zu rücken.
Wie oft will die US-amerikanische Gesellschaft denn noch erschüttert werden von dieser Gewalt, bis sie ehrlich mit ihrem Mythos von Freiheit, Gleichheit und Toleranz scharf ins Gericht geht? Obama als ehemals Hoffungsträger für die Veränderung zu mehr Gerechtigkeit und Frieden ist ohnmächtig und als Mann der großen Worte, kommen seine Bekenntnisse und Appelle nur noch wie hilflose Floskeln rüber. Was den Zustand des gesellschaftlichen Friedens angeht, ist die Bilanz des Präsidenten („Yes, we can!“) ganz traurig. Und man wagt es gar nicht sich vorzustellen, wie es weitergehen soll, wenn danach auch noch ein Hardliner ins Amt folgen sollte.
Amerika ist schon lange nicht mehr der legendäre Schmelztiegel für Einwanderer und Ethnien aus aller Herren Länder. Es wird mehr ausgegrenzt und verachtet als man es gerne wahrhaben möchte. Und der polizeiliche Umgang mit der schwarzen Bevölkerung spricht seit Jahren Bände. Es würde weiter verheerende Folgen für den Fortbestand der westlichen Zivilgesellschaft haben, wenn der Große Bruder auf der anderen Seite des Atlantiks so weiter seine Verfassung mit Füßen tritt und nicht zur Besinnung kommt. Die Hoffnung stirbt gerade.
Beim Nachdenken über die Ursachen der Gewaltexzesse und Gräueltaten in den USA und auch an den anderen Schauplätzen dieser Welt, den Folgen des Rassismus, bin ich beim antikolonialen Manifest von Frantz Fanon „Die Verdammten dieser Erde“ (Original 1961) angekommen. Sehen wir mal für einen Moment von den bizarren Zuständen ausschließlich in den USA ab, so kommt mir, wie durch ein Vergrößerungsglas betrachtet, ein Text aus dem Kapitel Mißgeschicke des nationalen Bewußtseins wie ein Mahnruf und Menetekel der von Gewalt und Barbarei durchzogenen Weltgesellschaft vor.
Ich zitiere: „Wie man sieht, äußert sich die Unzulänglichkeit der Bourgeoisie nicht nur im ökonomischen Bereich. Im Namen eines engstirnigen Nationalismus oder der Rasse zu Macht gekommen, tritt die Bourgeoisie trotz den formal sehr schönen, aber vollständig inhaltslosen Erklärungen, die in kompletter Verantwortungslosigkeit mit Sätzen jonglieren, die direkt aus den europäischen Traktaten über Moral oder politische Philosophie stammen, den Beweis ihrer Unfähigkeit an, auch nur einen minimalen humanistischen Katechismus herrschen zu lassen […]. Der westlichen Bourgeoisie gelingt es meist, ihren grundsätzlichen Rassismus durch eine Fülle von Nuancen zu verschleiern, was ihr ermöglicht, ihre Proklamation der eminenten Würde des Menschen intakt zu halten.“
An weiterer Stelle heißt es: „Der Staat, der durch seine Robustheit und gleichzeitig durch seine Zurückhaltung Vertrauen vermitteln, entwaffnen, beruhigen sollte, zwingt sich in spektakulärer Weise auf, stellt sich zur Schau, bedrängt, mißhandelt den Bürger und zeigt ihm auf diese Weise, daß er in permanenter Gefahr ist. Die Einheitspartei ist die moderne Form der bürgerlichen Diktatur ohne Maske, ohne Schminke, skrupellos und zynisch.“
Im Vorwort zu Frantz Fanons Buch schrieb Jean-Paul Sartre: „Habt den Mut, Fanon zu lesen, aus diesem ersten Grund, daß er euch beschämen wird.“ Wir sollten auch den Mut haben Fanon zu lesen, uns hier im Westen nichts mehr vorzumachen, dass wir moralisch noch allzu glaubhafte Wertmaßstäbe setzen.“

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4 Kommentare zu “Gewaltbesessen und rassistisch vernagelt

  1. Ohne in irgendeiner Weise den Mord an den Polizisten zu rechtfertigen, ist es eigenartig, wie dieser Mordfall im Gegensatz zu den Erschießungen von Farbigen durch Polizisten von den Medien bevorzugt behandelt wird.
    Werden zwei Farbige von einem Polizisten aus nichtigem Grund erschossen, erscheint eine kurze Meldung wie nach einem Verkehrsunfall, während die Erschießung der Polizisten zu großem Entsetzen und tagelangen Berichten führt.
    Die Rassentrennung in den USA scheint noch immer an der Tagesordnung zu sein, und Menschenleben scheinen immer noch unterschiedlich bewertet zu werden.

  2. Der übliche Unfug über „die USA“, gewürzt mit einer ordentlichen Portion deutscher Realitätsfremdheit.

    Da wär zunächst die Frage der strukturellen Gewalt undd es Polizeiverständnisses. Das US-Polizeisystem ist merhstufig aufgebaut was Vor-und Nachteile hat. Die meist mit solchen Vorfällen verbundene Polizei auf MAgistratsebene ist durchaus-als Machtinstrument, unter Bürgerkontrolle. Nur eben auch personnell und etatmäßig dürftig aufgestellt, das ist so gewollt. Dann die Teilfinanzierung über Beschlagnahmen, auch das ist politisch gewollt und solche Sicherstellungen richten sich bevorzugt gegen die Unterschicht, soweit diese keinen guten Rechtsbeistand haben können. Ist aber nicht gegeneine Ethnie gerichtet sondern gegen ein kiminogenes Millieu. Dann die, man darf ruhig Knastindustrie sagen, die von Reps und Dems gefördert wird, weil „Parteifreunde & Co.“ daran langfristig verdienen, also auch kein Änderungsgrund… nur eben auch nicht „rassistisch“.

    Und natürlich ist der Potus waffenrechtlich machtlos! Schon weil der Bund nur Annexkompetenzen hat und sich die Bürger ungern von politischen Wichtigtuern auf der Nase herumtanzen lassen. Denn auch Obama hat in seiner Amtszeit bis auf rudimentäre Gesundheitsreformen die ganze medial gestützte Struktur gesellschaftlicher Gewalt nicht mal ansatzweise geändert, oder warum sind über 45 Mio Menschen nach wie vor von Essensmarken abhängig? Warum werden die Ghettostrukturen erhalten, nicht aufgelöst? Auf den 3% der bebauten Fläche finden 70-90 % aller SW-Delikte der USA statt, motiviert durch BTM- Und Beschaffungskriminalität. Das System begründet, solang es besteht ziemlich zweifelhafte Berchtigungen für anlasslose Überwachung, einfach polizeiliche Repession statt differenzierten Vorgehens, Knastindusrie (ich schreibe bewußt nicht Strafvollzug) und mediale Multiplikatoren in Lohn und Brot, den upper class Politikern bringt es Profit.

    Den aus einigen Leserkommentaren sprießenden moralisierenden Dünkel und den kriminologischen Unfug hoplophober Natur muss man nicht weiterkommentieren.

  3. Zu sagen, dass der amerikanische Bürgerkrieg wegen der Sklaverei geführt wurde, verkürzt m. E. die komplexen Zusammenhänge zu sehr.
    Lincoln ging es nur um die Einheit der Union, wie man folgendem Zitat entnehmen kann.
    „Es ist mein höchstes Ziel in diesem Kampf, die Union zu retten, und nicht die Sklaverei zu retten oder zu vernichten … Wenn ich die Union retten könnte, ohne einen Sklaven zu befreien, würde ich es tun, und wenn ich sie retten könnte, indem ich alle Sklaven befreie, täte ich es, und wenn ich sie retten könnte, indem ich einige befreite und andere nicht, würde ich auch das tun.“
    Lincoln bezieht sich in seiner Ansprache in Gettysburg auf die amerikanische Unabhängigkeitserklärung von 1776. Die amerikanische Verfassung von 1787 überliess die Frage der Sklaverei den Einzelstaaten.
    In ihrer Emanzipations-Deklaration von 1862 hob Lincolns Regierung die Sklaverei in den Südstaaten auf, für die er nach deren Meinung nach dem Austritt aus der Union keine Regierungsgewalt hatte. Es ging dabei aber nicht so sehr um die Aufhebung der Sklaverei, als um die «Enteignung» der Plantagenbesitzer und der moralischen Schwächung der Südstaaten. Frankreich und England sympathisierten eigentlich mit den Südstaaten. Mit der Emanzipations-Deklaration hatte Lincoln aber die öffentliche Meinung in diesen Ländern gewonnen. Die Sklaverei wurde mit dieser Deklaration in denjenigen Nordstaaten, in denen es Sklaverei gab, nicht aufgehoben.
    Lincoln träumte davon, die Farbigen nach Aufhebung der Sklaverei in eigens geschaffene Kolonien abzuschieben. Er war kein Gegner der Rassentrennung.
    Der Streit, der zum Austritt der Südstaaten führte, war und ist in der amerikanischen Verfassung begründet. Gemäss der Verfassung sind die amerikanischen Staaten ein Bündnis von souveränen Staaten. Eine starke Zentralmacht ist unerwünscht. Dies erklärt auch warum B. Obama in diesem Fall machtlos ist. Der amerikanische Präsident ist vermutlich hinsichtlich seiner Machtfülle der am meisten überschätze Mensch.

  4. Ich stimme Herrn Flessner überwiegend zu. Anzufügen wäre noch der Austrittsgrund Zölle, die den Südstaaten den Außenhandel mit ihren Produkten extrem erschwerten.
    Zum Zusammenleben der schwarzen und weißen Bevölkerung in den USA existiert ein hochinteressanter und harter Artikel von Craig Morris aus dem Jahr 2006; nachzulesen unter http://www.heise.de/tp/artikel/23/23248/1.html

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