Christian von Boetticher war die große Hoffnung der schleswig-holsteinischen CDU, ihr Spitzenkandidat im beginnenden Landtagswahlkampf, bis er über die Liebe zu einer 16-Jährigen stürzte. Liebe, nicht Affäre. Sagt er wenigstens. Als das in der Landes-CDU hochkam, gab es für die Nord-Konservativen kein Halten mehr: Boetticher, der Kronprinz des scheidenden Ministerpräsidenten Harry-Peter Carstensen, Spitzenkandidat und Vorsitzender der Landes-CDU, musste von allen Ämter zurücktreten. Kurz darauf auch von dem des CDU-Fraktionsvorsitzenden im Kieler Landtag. Und jetzt hat die Nord-CDU ein Problem. Denn die jetzige CDU-FDP-Koalition kann nach den aktuellen Umfragen nicht mehr als zusammen höchstens 37 Prozent erwarten, wobei die FDP mit vier Prozent jedoch nicht in den Landtag käme. Rot-Grün dagegen liegt zwischen 51 und 54 Prozent – in den Umfragen. Jost de Jager, Kandidaten-Nachfolger, hat einiges zu tun. Gewählt wird voraussichtlich am 6. Mai 2012.
Ob das Theater um diese Liebe gut bei den Menschen ankommt? Gewiss, es handelt sich um eine ungewöhnliche Liebe – er 40, sie 16 -, aber keine illegale Liebe. Trotzdem aber eine verbotene Liebe, jedenfalls für die schleswig-holsteinische CDU. Die CDU in Schleswig-Holstein hat 25000 Mitglieder. Einige Tausend davon, so beschreibt ein Kieler Christdemokrat die Stimmung, werden auch eine pubertierende 16-jährige Tochter haben. Man stelle sich einmal vor: „Die kommt mit seligem Lächeln nach Hause und erzählt von ihrem 40-jährigen Freund. Was glauben Sie, was da los ist?“
Was soll da los sein?, frage ich mich. Wo die Liebe eben hinfällt. Wenn sie auf Gegenseitigkeit beruhte, niemand genötigt wurde, niemandes Unbedarftheit ausgenutzt wurde – was ist dann ernsthaft dagegen zu sagen? Viel fragwürdiger finde ich, dass Boetticher mit der jungen Frau Schluss machte, weil er CDU-Spitzenkandidat werden sollte. So dolle war diese Liebe wohl doch nicht.
Oh je, die Konservativen, zumal die auf dem platten Land! Was reden die von Moral? Ist das die gleiche Partei, die sich in Hamburg einen schwulen OB leistete?
Oder geht es um etwas ganz anderes? Hat nicht der Kandidat sich abgesägt, sondern die CDU? Warum war der Mann überhaupt der Kronprinz des Ministerpräsidenten, wenn er als „eigensinnig, zu wenig ernsthaft, zu still, faul, beratungsresistent“ beschrieben wird? Hatte da wer noch eine Rechnung mit ihm offen?
Matthias Stock aus Mainaschaff:
„Boetticher: ‚Es war schlichtweg Liebe‘. Was die Kenntnisse über und den Umgang mit Sexualität betrifft, sind die Deutschen eben trotz Kolle und Co. nach wie vor auf Steinzeitniveau, nur noch insoweit übertroffen von den Menschen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Der Rücktritt aus einem solchen Grund ist für einen aufgeklärten Menschen nicht nachvollziehbar.“
Torsten Blankenhagen aus Buchholz:
„Hat Herr von Boetticher gegen ein Gesetz verstoßen? Nein! Hat Herr von Boetticher in Gegenwart von Gästen gerülpst oder Luft rektal abgelassen? Nein! Herr von Boetticher hat eine 16 Jahre alte Frau – auch körperlich – geliebt. Na und? Ist es da nicht moralisch viel verwerflicher, wenn ein Bundespräsident in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident Frau und Kind verlässt, um sich einer wesentlich jüngeren und attraktiveren Frau zuzuwenden? Verstößt das Verhalten des Ehemannes von Frau Merkel, nicht an ihrem Politleben teilzunehmen und somit auch ausländische Gäste zu düpieren, nicht stärker gegen die Moral als die Liebe zwischen zwei Menschen mit einem großen Altersunterschied? Wer bestimmt denn den Verstoß gegen die „Moral“? Die CDU, die wegen ihres mehrfach bewiesenen unchristlichen Verhaltens schon längst das Wort „christlich“ nicht mehr führen dürfte? Der Ehebruch von den Herren Strauß und Kohl mit der damit verbundenen Vernachlässigung der eigenen Familie wiegt doch moralisch schwerer als die Liebe zweier Menschen.
Die Bigotterie der CDU wird im Fall von Boetticher wieder einmal offensichtlich. Herr von Boetticher hat – im Gegensatz zu Herrn Kohl oder anderer CDU-Politiker (z.B. zu Guttenberg) – gegen kein Gesetz verstoßen. Wer ihn nun zur Aufgabe seiner politischen Karriere gedrängt hat, den kann ich nur als Spießer bezeichnen. Arme CDU, armes Deutschland.“
Gustav Wehner aus Oldenburg:
„Was sind wir doch für eine verlogene Gesellschaft! Wir lassen zu, dass ein Teil der bei uns wohnenden Bevölkerung minderjährige Mädchen mit ungebildeten und unausgebildeten Cousins zwangsverheiratet und teilweise in ein mittelalterlich anmutendes Umfeld deportiert werden, damit sie das, was sie bei uns eventuell gelernt haben, schnell wieder zu vergessen gezwungen werden. Gleichzeitig regt sich heute die Republik auf, weil ein Politiker sich in eine Sechzehnjährige verliebt hat. Es wird so getan, als ob es Unzucht gewesen und die junge Dame ein vor einem Triebtäter zu schützendes Opfer sei. Dabei scheint die Familie keine Einwände gehabt zu haben.
Liebe existiert in Zeiten des Privatfernsehens wohl kaum mehr in der Vorstellung breiter Massen, alle denken anscheinend nur an das „eine“. Wer gibt uns das Recht, so über diese beiden Menschen zu urteilen? Ich kenne die junge Dame nicht, aber vermute, dass sie sehr wohl wusste, was sie tat. Sechzehnjährige sind heute mitnichten so unbedarft, wie es die aufgeregten Medien uns weismachen wollen. Die jungen Damen sind schon unter 16 mit mehr Selbstbewusstsein, Lebenserfahrung und Sex-Appeal ausgestattet, als es zu meiner Schulzeit manche Zwanzigjährige war.
Nun wurde der aufstrebende CDU-Politiker derart unter Feuer genommen, dass selbst ein SPD-Politiker ihm zur Seite sprang und zur Mäßigung aufrief. Diese christlich-undemokratische Inquisition offenbart die Verlogenheit der Partei und der Gesellschaft. Da opfert man einerseits einen Politiker um der Scheinheiligkeit willen, andererseits verschließt man die Augen vor dem Leid unzähliger junger Frauen, die Anspruch auf den Schutz der Gesellschaft haben. Wie verlogen ist das? Wieso wundern wir uns, dass die Jugend keinen Bock auf diese Gesellschaft hat? “
Jutta Rydzewski aus Bochum:
„In der Tat, es ist (fast) zum Weinen, den konservativen Doppelmoralisten, pardon, den christlich-demokratischen Unionisten, geht es immer mehr an das so überaus gehegte, gepflegte, ja, geheiligte Eingemachte. So genannte wahre Konservative, wie z.B. Frank Schirrmacher auf nationaler oder der erzkonservative, Charles Moore, auf europäischer Ebene, „weinen“ in aller Öffentlichkeit bittere konservative Tränen der Enttäuschung. Nachdem sie ihr Leben lang unter linken Albträumen gelitten, eindringlich und beschwörend vor linken Thesen gewarnt haben, scheint ihre konservative Welt vor dem Zusammenbruch zu stehen, oder bereits zusammengebrochen zu sein. Wer hätte noch vor kurzer Zeit zu glauben gewagt, dass aus Schirrmacher oder Moore herausbrechen könnte: „Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat“. Einfach undenkbar. Noch vor wenigen Wochen hätte ein derartiges „Bekenntnis“ zur ewigen konservativen Verdammnis geführt.
Zur Erinnerung: Es ist noch gar nicht so lange her, dass Frau Merkel ihrem Karl-Theodor die unverbrüchliche Treue schwor und sich daran – bis zum bitteren Ende – auch gehalten hat. Der Regierungschefin war dabei völlig egal, was sie mit dieser „Treue“ alles z.B. an Glaubwürdigkeit zerdeppert hat. Letztlich haben Treue, Ehre, Glanz und Gloria, jedoch nichts genutzt, der große Hoffnungsträger und (konservative) Messias, Karl-Theodor zu Guttenberg, wurde als ganz banaler Betrüger und Lügner entlarvt, und wartet nun im Land der so genannten unbegrenzten Möglichkeiten auf seine Wiederauferstehung bzw. Wiederauferweckung.
Und nun erneut ein konservatives Desaster. Christian von Boetticher, ebenfalls so etwas wie konservativer Hoffnungsträger, der unaufhörlich die Karriereleiter heraufgeklommen war, und in Schleswig-Holstein mittlerweile alle Spitzenämter und Kanditaturen auf seine Person vereinigt hatte, ist quasi über Nacht verheerend abgestürzt. Alle Tränen halfen nichts, von Boetticher hatte auch nicht gelogen und betrogen, wie z.B. Herr zu Guttenberg, aber er hat, und das scheint für so genannte Konservative noch viel schlimmer als Lug und Trug zu sein, die christliche Vorstellung von Anstand und Moral verletzt und … er hat nicht versucht zu tricksen, zu täuschen, zu tarnen, zu vertuschen, sondern seine vorgebliche Verfehlung offen eingestanden. Das veranlasste Frau Merkel, nach einer nicht dementierten Meldung, ganz im Gegensatz zum Fall des Lügenbarons zu Guttenberg, den ParteifreundenInnen an der Förde dringend zu empfehlen: Jagt den Boetticher davon! Ja, so sind sie, die Spitzen-CDU-lerInnen, heuchlerisch und scheinheilig, bis sich die (schwarzen) Balken biegen. Was bin ich froh, keiner Ideologie anzugehören. Mir reicht als Lebensmaxime Immanuel Kant völlig aus: Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen. Punkt.“
Dr. Albrecht Thöne aus Schwalmstadt:
„Einfach lächerlich: Die geliebte junge Frau war nun keineswegs eine „Lolita“, und zu Verleumdungen – aber auch zu Boettichers Tränen und Rücktritt – bestand nun wirklich kein Anlass. Boetticher nun medial überall in eine Reihe mit Barschel zu stellen, setzt der Gemeinheit noch die Krone auf. Aber so habe ich selbst den norddeutschen CDU-Morast schon vor Jahren kennen gelernt: bigott, prüde, intrigant und wehleidig.“
Emil Jacob aus Poppenhausen:
„Hier ist der Titel des Artikels ‚Christdemokraten im Tal der Tränen‘ völlig falsch gewählt. Er müsste heißen: ‚Christdemokraten im Tal der Krokodilstränen‘. Zeigt sich doch einmal wieder, dass es der Politikerkaste, und hier besonders der der CDU und der FDP, nicht um das Wohl der Menschen geht, nicht um Gefühle, die verletzt werden, sondern es sich nur um den Reibach dreht, der mit Pöstchen, die zu ergattern sind, verbunden ist.
Wenn ich den Satz in diesem Artikel lese: ‚… die Ämter zurückgab (Herr Boetticher), die nicht finanziell attraktiv vergütet werden …‘ zeigt das doch den Charakter und die ganze Verderbtheit dieser Leute. Und seine Freundin lässt er fallen wie eine heiße Kartoffel wegen dem Ruf in ein höheres Amt. Ein toller Liebhaber.
Hier sollte immer die Presse die Öffentlichkeit auch über den Geldbetrag informieren, vielleicht in Klammer, der bei Ämterwechsel fällig wird. So könnten sich die Wählerinnen und Wähler besser über die wahren Motive dieser Herren ein Bild machen.
Und über Moral und Missbrauch sollte die überwiegend von Katholiken gewählte Partei erst gar nicht reden. Die Opfer der Prister und Bischhöfe in der katholische Kirche sind wesentlich jünger.“
Also, ich nehme dem weinenden Herrn die Liebsstory nicht ab. Wenn ein fast 40jähriger sich im Internet an eine Jugendliche heran macht, dann hat das schon ein Gschmäckle. Es war ja nicht so, dass er sich in dieses Mädchen verliebt hatte und sie sich in ihn, sondern er hat ihr über Facebook gezielt Hunderte von Mails geschrieben, er wußte, dass sie 16 war,und er kannte sie noch gar nicht persönlich. Und der nächste Schritt war dann das persönliche Kennenlernen in Form eines zweitägigen Aufenthaltes im Hotel Steigenberger.
Ich glaube nicht, dass dieses Mädchen abschätzen konnte, auf was sie sich da einlässt, sie war eben noch keine in Ihrer Persönlichkeit und Entwicklung gereifte Frau, 16jährige sind keineswegs kleine Erwachsene und die meisten erwachsenen Frauen würden sich vermutlich nicht nach Email-Kontakten übergangslos auf Liebesnächte im Hotel einlassen. Wenn Herr Bötticher tatsächlich Liebe verspürt hätte, hätte er das Mädchen nicht ohne Kennlernphase ins Hotel bestellt und auch nicht aus politischen Gründen fallen lassen, dann hätte er sich zu ihr bekannt. Damit wäre die angebliche Liebe auch bedeutend glaubwürdiger geworden.
Und ob die Eltern des Mädchens tatsächlich und von Anfang an von der Sache wussten, das wage ich zumindest zu bezweifeln. Die Eltern, die ich kenne, würden ihre 16jährige Tochter nicht unbedingt mit einer fast 40jährigen Facebook-Bekanntschaft zwei Tage ins Hotel abdüsen lassen. Ne, die Rührstory, die nehme ich dem Herrn B. nicht ab und seine Krokodilstränen auch nicht
Nicht alles, was nicht strafbar ist, ist unter ethischen Gesichtspunkten auch vertretbar und verantwortliches Handeln gegenüber einer 16jährigen sieht anders aus. Dem Mädchen nehme ich die Liebesgefühle ab, und nach meiner Meinung hat der Herr B. die Unreife des Teenagers bloß ausgenutzt und wenn alles so harmlos gewesen wäre, eine ganz normale Beziehung, wie er behauptet, wäre er vermutlich auch nicht so rucki-zucki zurück getreten.
Etwas anderes ist die Doppelmoral der wertkonservativen C-Partei, da bin ich der gleichen Meinung, wie die Vorschreiber.
Marie hat Recht.
Die Diskussion geht in eine falsche Richtung. Selbstverständlich hat Boetticher sich nicht strafbar gemacht und vom Alter der Beteiligten her bewegte sich die Beziehung im legalen Bereich.
Hier geht es aber nicht darum, Boettichers Verhalten einer (straf)rechtichen Beurteilung zu unterziehen, sondern die Kritik an seinem Verhalten setzt auf einer gesellschaftlich-moralischen Ebene an. Boetticher hat sich als unreife Persönlichkeit erwiesen, der einem minderjährigen Mädchen hinterhersteigt, das seine Tochter sein könnte. Augenscheinlich fühlt er sich gleichaltrigen Frauen nicht gewachsen. Statt dessen hat er die Naivität und Unerfahrenheit eines wesentlich jüngeren Mädchens sexuell ausgenutzt. Schon beim ersten Treffen ging es zur Sache. Die 16-jährige mag dies tatsächlich für „Liebe“ gehalten haben. Einem 40-jährigen promovierten Juristen nehme ich das nicht ab. (Gegenprobe: Jede/r, der/die selbst eine 16-jährige Tochter hat, möge für sich die Frage beantworten, ob er/sie sich einen 40-jährigen als „Freund“ für seine/ihre Tochter wünscht bzw. für vorteilhaft hält.)
Viele Menschen ist unwohl bei dem Gedanken, dass ein Sugar-Daddy Ministerpräsident eines Bundeslandes werden könnte und sich und das Amt der Lächerlichkeit preisgibt. (So, wie etwa auch der ehemalige Profi-Fußballer Lother Matthäus, 48, mit den ständig wechselnden Kindfrauen an seiner Seite keine sehr vorteilhafte Figur in der Öffentlichkeit abgibt.)
Es war und ist das legitimie Recht der CDU, bei der Auswahl von Spitzenkandidaten für Landtagswahlen auf die Gefühle eines Großteils ihrer Mitglieder und Anhänger/potentieller Wähler Rücksicht zu nehmen. Bötticher wusste das. Nicht umsonst brach er im Vorfeld des Wahlkampfes die vermeintliche „Liebesbeziehung“ zu seiner „Freundin“ kalt berechnend ab.
Das mittlerweile gering geschätzte Publikum wird hier wiedermal nur zur Druckausübung benutzt.
Das Private an der Geschichte interessiert mich einen feuchten Kehricht, es geht mich und alle anderen Unbeteiligten überhaupt nichts an.
http://www.weber-museum.de/werk/geskrt/images/geruecht_1953.jpg
Also, ich finde schon, dass es die Wähler etwas angeht, ob es sich bei einem Politiker, der zur Übernahme der Regierungsgeschäfte vorgesehen ist, um eine gefestigte, reife und verantwortliche Persönlichkeit handelt, oder um einen Mann, der im Internet „kleinen Mädchen“ nachsteigt und sie beim ersten Treffen ins Hotel mitnimmt. Es handelt sich ja schließlich nicht um den Bäcker von nebenan, sondern um einen Mann, der Regierungsverantwortung für ein Land übernehmen soll. Und da geht es für mich auch um persönliche Integrität und Verantwortungsgefühl. Und da habe ich erhebliche Zweifel, ob Herr Bötticher beides aufzuweisen hat.
Für die Eltern, die ich in meinem Umfeld kenne, wäre eine solche Geschichte im Zusammenhang mit ihrer 16jährigen Tochter der blanke Horror, und zwar unabhängig davon,ob Anhänger der C-Partei oder auch nicht. Und ehrlich, für mich, ganz bestimmt nicht aus dem konservativen Lager, ebenfalls.
Sehr richtig!
Fehlverhalten im Privatleben kann Hinweise auf charakterliche Mängel geben, die den Betreffenden als ungeeignet für die Ausübung eines öffentlichen Wahlamtes erscheinen lassen. Und dann hat die Öffentlichkeit ein legitimes Interesse an Information und Diskussion. Wer wie ein Spitznpolitiker das Licht der Öffentlichkeit sucht, muss gewisse Einschränkungen seiner Privatsphäre durch die Presse hinnehmen. (Viele französische Journalisten bereuen es mittlerweile, dass sie z.B. über Strauss-Kahns problematisches Verhalten zu Frauen so lange geschwiegen haben.)
Im Übrigen wussten schon die „68-er“:
Das Private ist politisch.
Wenn das Private hier politisch sein soll, dann nur so:
Die Beziehung war nicht illegal, sie unterlag und unterliegt einzig und allein den Entscheidungen der zwei Beteiligten, eventuell noch den Meinungen der indirekt Beteiligten des näheren Umfeldes.
Wenn das Private politisch ist, so bedeutet dies nicht, daß es nicht privat bleiben darf und es bedeutet auch nicht, daß es ungeschützt ist.
Ein verbreiteter Irtum ist, daß alles, was politisch ist, auch öffentlich sein muß.
@Herr/Frau BvG:
„Ein Gerücht (griech. pheme bzw. phama; lat. fama[1]), auch On dit (frz.: man sagt) ist eine unverbürgte Nachricht, die stets von allgemeinen bzw. öffentlichen Interesse ist, sich diffus und zumeist mündlich verbreitet und deren Inhalt mehr oder weniger starken Veränderungen unterliegt.“ (Wikipedia).
Davon kann in dieser Angelegenheit überhaupt keine Rede sein, denn beide Beteiligte haben den Sachverhalt offiziell bestatigt.
Die Beziehung war nicht illegal, sie unterlag und unterliegt einzig und allein den Entscheidungen der zwei Beteiligten, eventuell noch den Meinungen der indirekt Beteiligten des näheren Umfeldes.
Sicher, Herr/Frau BvG, der Herr Bötticher wird ja auch nicht angeklagt. Ob er für ein Regierungsamt geeignet ist, ist aber eine völlig andere Frage. Nicht jeder, der nicht straffällig wurde, besitzt die nötige Reife und Verantwortung, um ein Regierungsamt zu übernehmen. Ich finde nicht, dass es ausreichend ist, wenn ein Regierungschef lediglich nicht kriminell ist. Und ob man bei einer minderjähigen 16-Jährigen von der nötigen Reife ausgehen kann, die Entscheidung zu treffen, ob eine „Liebesbeziehung“ dieser besonderen Art gut für sie ist, das erlaube ich mir, sehr zu bezweifeln. Ebenso bezweifle ich, ob ein 38-Jähriger, der im Internet Minderjährigen nachsteigt und sie dann als erstes ins Hotel einlädt, die nötige Reife, persönliche Integrität und Verantwortlichkeit besitzt, um ein öffentliches Wahlamt zu bekleiden.
Im Übrigen muss der, der sich dafür entscheidet, in der Politik Karriere zu machen, sich im Klaren sein, dass er/sie eine öffentliche Person ist, deren charakterliche Integrität sehr wohl von öffentlichem Interesse ist.
@marie
Das BvG ist männlich.
Mir geht es auch nur um das, was aus diesen bestätigten Informationen gemacht wird.
Zum Beispiel sind Formulierungen wie „einen Mann, der im Internet “kleinen Mädchen” nachsteigt “ nicht angemessen.
Durch solche Interpretationen wird der Sachverhalt zum Gerücht. Rechtlich war die junge Frau kein „kleines Mädchen“, sondern eine entscheidungsfreie, verantwortliche junge Frau. Ob sie tatsächlich eine solche ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Rückschlüsse auf die moralische Integrität beider Personen verbieten sich allein dadurch, daß diese Beziehung legal war. Sie trotzdem in eine „Grauzone“ zu ziehen, ist nicht zulässig. Bedenklich an der ganzen Angelegenheit ist, daß moralische und opportunistische Meinungen sich über das Recht erheben.
Er und sie durften das.
@marie
„der Herr Bötticher wird ja auch nicht angeklagt.“
Genau damit treffen Sie den neuralgischen Punkt. Jeder, der nicht aus Rechtsgründen die Wählbarkeit verliert, ist wählbar. Diese Wählbarkeit unterliegt nicht den individuellen Einschätzungen oder Moralvorstellungen einzelner Personen, Fraktionen, Parteien oder der Öffentlichkeit, sondern Rechtsvorschriften.
Ich glaube, da kommen wir nicht zusammen, BvG,
für mich ist eine Minderjährige 16-Jährige keine junge Frau, sondern ein Teenager. Die Formulierung „kleinen Mädchen nachsteigt“ kann ich gerne ändern in „minderjährigen Teenagern nachsteigt“. Dass er ihr im Internet mit unzähligen Emails nachgestiegen ist, ist bestätigt und kein Gerücht. Und volle Verantwortlichkeit ist bei minderjährigen Teenagern eben nicht gegeben, sie sind ja noch Heranwachsende und minderjährig und keine gereiften, voll verantwortlichen Frauen. Es geht nicht um eine rechtliche Grauzone, sondern um eine Charakterschwäche des Herrn. Nicht bei dem Mädchen. Also, ich kann mich noch gut erinnern, wie weit ich mit 16 war und ich weiß auch noch gut, wie weit mein Sohn mit 16 war. Erwachsen jedenfalls noch nicht, sondern eben heranwachsend und es heißt nicht umsonst „minderjährig“.
Man muss ja nicht in allem einer Meinung sein, aber dass meine Meinung „opportunistisch“ sei und sich über das Recht „erheben“ würde, dagegen verwahre ich mich nun doch entschieden. Ich habe hier nicht das Recht, sondern die charakterliche Eignung des Herrn für ein Regierungsamt aus meiner Sicht bewertet. Mit einer Erhebung über das Recht hat das überhaupt nichts zu tun, denn nicht jeder, der nicht straffällig ist, hat automatisch einen integren Charakter. Eine rechtliche Bestrafung habe ich nicht verlangt und dass eine Meinung opportunistisch sein soll, nur weil Sie anderer Meinung sind, das finde ich schon ein wenig heftig.
Grüsse
Marie
Ob der Herr B. wählbar ist oder nicht, ist auch unerheblich, meiner Meinung nach. Es geht allein darum, ob er geeignet ist. Und allein zu dieser Frage habe ich mich geäußert. Ich halte ihn nicht für geeignet, auch wenn er wählbar ist, was ich ja gar nicht bestreite. Sicher ist erwählbar, aber meiner Meinung nach nicht geeignet.Und das sind zwei unterschiedliche Dinge, die man nicht vermischen sollte.
Nun, über die Einschätzung, daß 16-Jährige als rechtlich verantwortlich betrachtet werden, kann man reden.
Zwar ist das rechtlich so, findet aber nicht unbedingt meine Zustimmung. Da teile ich Ihre Zweifel. Trotzdem ist aber der rechtliche Status Quo der Maßstab, der hier gilt. Daraus eine Charakterschwäche abzuleiten ist eben nicht zulässig. Da müsste man ggf die rechtlichen Bedingungen anzweifeln, nicht aber die Personen, die sich in diesem Rahmen bewegen und rechtmäßig handeln.
Wer rechtmäßig handelt, ist nicht charakterschwach. Ihm solches trotzdem, aufgrund persönlicher Vorstellungen, zu unterstellen, geht zu weit.
1. So ist das eben mit minderjährigen Bräuten – ’ne andere Kultur halt, so ’ne Art Parallelgesellschaft, mitten in Deutschland.
2. Wahlrecht ab 16. In Bremen Realität. Politische Verführung Minderjähriger?
3. Yellow-Press-Blabla mit künstlichem Erregungs- und Verblödungspotential. War ein Kondom im Spiel? Welche Marke? Welche Sorte? Bettenschnüffelei, Gesinnungsschnüffelei, Kontenschnüffelei – Deutschland wieder an erster Stelle dabei.
4. Politikersöhne veröffentlichen Bücher über ihre Väter. Voyeurismus a posteriori?
5. 1985 wurde in Hessen ein 37-jähriger, stadtbekannter linksradikaler Krawallbruder zum Minister ernannt. Zur Zeit ist er zum fünften Mal verheiratet. Lobbyist diverser Großunternehmen.
6. „Ich liebe dich, das weisst du doch!
Apropos: wie heisst du noch?“
Auch politische Beziehungen enden, egal ob mit oder ohne Alkohol, oft im Morgengrauen.
7. Frei nach Dario Fo „Mamas Moralin ist das beste!“
8. Wer als Werkzeug nur den Hammer kennt, dem wird die ganze Welt zum Nagel: überall Verführer und Verführte. Männer sind Schweine. Laaaaangweilig, immer dieselben abgedroschenen Phrasen!
„Sicher ist er wählbar, aber meiner Meinung nach nicht geeignet.“
Das ist allein Ihre Entscheidung und wird per Wahlrecht respektiert.
Was aber nicht respektiert werden darf, ist die außerrechtliche Demontage eines Kandidaten aufgrund außerrechtlicher „Moralvorstellungen“, die sich nur nach der Massenwirksamkeit richten. Diesen Opportunismus habe ich gemeint.
@ BvG
Eine 16-jährige ist – im Gegensatz zu einem 40-jährigen –
– nicht voll geschäftsfähig, d. h. von ihr abgegebene rechtsgeschäftliche Willenserklärungen sind ohne Genehmigung ihrer Eltern schwebend unwirksam;
– der Personensorge ihrer Eltern unterliegend; diese haben z.B. das Aufenthaltsbestimungsrecht und können der Tochter den Umgang mit 40-jährigen Männern verbieten;
– nur eingeschränkt nach dem Jugendstrafrecht straffähig;
– ohne aktives und passives Wahlrecht.
Der Gesetzgeber hat dies in dem Bewusstsein angeordnet, dass jemand im Alter von 16 eben noch nicht „voll verantwortlich“ ist.
Der bloße Umstand, dass jemandem das pssive Wahlecht nicht durch eine strafechtliche Verurteilung entzogen wurde, bedeutet andererseits noch lange nicht, dass man sich als Wähler nicht dagegen entscheiden könnte, einen Politiker – oder der ihn tragenden Partei – bei einer Wahl seine Stimme zu geben, wenn man ihn für ungeeignet hält. Bötticher muss auch zu dem Schluss gekommen sein, dass viele – zu viele – Wähler in Schleswig-Holstein das so sehen. Sonst wäre er ja wohl nicht zurückgetreten.
@ BvG
Ihre Vorstellung, dass alles, was legal ist, nicht charakterschwach sein könne, ist unzutreffed.
So ist es beispielsweise auch legal, unmäßig alkoholische Getränke zu konsumieren. Solange man im Suff keine Straftaten begeht, ist dies völlig legal und nicht strafbar.
Charakterschwach ist es trotzdem.
Genauso, wie wenn ein erwachsener Mann die jugendliche Naivität und Unerfahrenheit eines Teenagers (sexuell) ausnutzt.
@Carsten Neumann
Wie oben gesagt, unterliegt die Wahlentscheidung dem Wähler, ganz gleich, welche Gründe er für diese hat.
Es unterliegt aber nicht der Entscheidung der Parteien oder der Parteigremien, Menschen, die sich rechtmäßig verhalten, aufgrund von außerrechtlichen und opportunistischen (wahltaktischen) Gründen zu demontieren.
Aber narürlich, Herr BvG, dürfen Parteien entscheiden, ob sie an einem Kandidaten festhalten. Selbstverständlich haben Sie das Recht, ihn aufzustellen und, falls er ihre Erwartungen nicht erfüllt, durch einen anderen Kandidaten zu ersetzen. Und fangen Sie freundlicherweise nicht immer mit Opportunismus an, daran ist überhaupt nichts opportunistisch.
Klar dürfen die das.
In diesem Fall verlieren sie aber ihre Glaubwürdigkeit, weil sie ihre eigenen Vorstellungen über gesetzliche Regelungen stellen.
Auf solche Parteien kann ich verzichten.
Erstens stellen sie Ihre Vorstellungen nicht über gesetliche Regelungen, denn dass sie an dem Kandidaten festhalten müssen, das ist gesetzlich nun keineswegs vorgeschrieben oder geregelt, die dürfen das so handhaben, wie es ihren Vorstellungen entspricht und dass sie nicht an einem Kandidaten festhalten, der durch seinen zwar nicht ungesetzlichen, aber doch höchst fragwürdigen Lebenswandel von vielen nicht gewählt werden wird, das ist ihr gutes Recht. Es ist auch das gute Recht einer Partei, bei einer Wahl gut abschneiden zu wollen.
Im Übrigen hat sich mittlerweile heraus gestellt, dass das Mädchen 15 war, als der Herr Boetticher damit anfing, sie im Internet „anzubaggern“, mit hunderten von Emails, und mit dem Sex und dem ersten persönlichen Kennenlernen hat er (aus welchen Gründen wohl?) gewartet, bis sie 16 war. An einem Kennenlernen ohne Sex war er wohl weniger interessiert und ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Langsam bewegen wir uns auch rechtlich, nicht nur moralisch, reifemäßig und in Bezug auf Verantwortung in einer Grauzone, wer weiß, was da alles noch ans Tageslicht kommt.
Mit seiner Alt-Freundin hatt er angeblich Schluss gemacht, und als ihm die Sache mit der Teenager-Neufreundin zu brenzlig wurde, hat er mit dem jungen Mädchen Schluss gemacht, und ihr erzählt, sie müssten warten, bis sie 18 sei. Was ihn nicht daran hinderte, kurze Zeit später in Amerika seine Altfreundin heimlich zu ehelichen. Der gelinkte Teenager plaudert mittlerweile, was das Zeug hält, mit der Behauptung, nichts Schlechtes über den „Christian“ sagen zu können, bringt sie Dinge an das staunende Publikum, die ein sehr, sehr schlechtes Licht auf „den Christian“ werfen.
Auch wenn der Herr B. noch knapp an der Grenze zur Strafbarkeit vorbei schrammen sollte, für ein solches Amt ist er nicht geeignet, auf gar keinen Fall. Und die Exgeliebte gibt fleissig Interviews über das fragwürdige Intimleben des Ex-Spitzenkanditaten, nein danke. Ein Politiker in einem Spitzenamt sollte über ein Mindestmaß an persönlicher Integrität verfügen und außerdem einigermaßen sein Privatleben im Griff haben. Der Herr B. hat das nicht im Mindesten.
@ BvG
Kann es sein, dass Sie auch ohne die Affäre „Bötticher“ nicht gerade zur Stammwählerschaft der CDU gehören? (Will sagen, die CDU würde Ihnen wahrscheinlich so oder so „gestohlen bleiben“.)
Wie auch immer: In Deutschland entscheiden – anders als etwa in einer Reihe von US-Bundesstaaten – nicht die Wähler (ohne Rücksicht auf ihre Parteizugehörigkeit) darüber, wer z.B. zum Präsidentschaftskandidaten nominiert wird, sondern ausschließlich die Parteien entscheiden über Kandidaturen (glücklich finde ich diesen Zustand auch nicht unbedingt). Formell ist Bötticher zwar „freiwillig“ zurückgetreten, aber wahrscheinlich erst, nachdem ihm seine „Parteifreunde“ hinter verschlosener Tür „die Pistole auf die Brust gesetzt“ hatten, wie man so sagt.
Realistisch betrachtet, hatte die CDU, bei Strafe der sicheren Wahlniederlage, gar keine andere Wahl, als sich von Bötticher zu trennen. Die Affäre wäre ihm im Wahlkampf pausenlos um die Ohren gehauen worden. Noch bevor Böticher offiziell seinen Rücktritt erklärt hatte, zeigte das Fernsehen Bilder, in denen die CDU-Basis Wahlkampfplakate, auf denen Auftritte Böttichers angekündigt wurden, überklebten. Wie soll denn eine Partei noch an einem Kandidaten festhalten, für den nicht einmal mehr die eigene Basis Wahlkampf machen will?
Der Fall eignet sich denkbr schlecht, um sich moralisch „über die Prteien“ erheben zu wollen.
da hat BvG schon Recht, auf Heuchler mit Vorstellungen abseits geltenden Rechts kann getrost verzichtet werden.
Allerdings ist auch eine moralsiche Erhebung über unsere Minderleistervereine nicht erforderlich. Deren Auftreten ist sowieso eineForm von Selbsterniedrigung.
MfG Karl Müller
Ich bin nun gewiss kein Anhänger der C-Partei, ich finde allerdings, auf Heuchler vom Schlage des von Boetticher kann getrost verzichtet werden und es ist völlig egal, ob er einer Partei mit konservativen oder anderen Werten angehört. Da geht es auch nicht ums Strafrecht. Der Herr von hat die Öffentlichkeit angelogen, dass sich die Balken biegen, das ist zwar nicht strafbar, aber so ein Mann gehört nicht in solche Ämter, ich finde, mit dem, was er sich geleistet hat, schlägt er den Lügenbaron Guttenberg noch um einiges. Von dem war ja das „Volk“ auch begeistert, bis zuletzt.
Wer sich im Internet an ein 15-jähriges Kinder ranmacht und dieses Kind unter Ausnutzung seiner Unerfahrenheit sexuell ausnutzt, sobald es sein 16. Geburtsjahr vollendet hatte, der ist ein Schuft, finde ich jedenfalls. Herr von B. stand zu diesem Zeitpunkt seit Jahren in einer Beziehung. Nach drei Monaten hat er die kindliche Geliebte aus politischen Gründen abserviert und ihr vorgelogen, man müsse warten, bis sie 18 ist. Einen Monat später hat er bei einer Feier anklingen lassen, dass er demnächst seine Langzeitfreundin ehelichen wird, was er dann heimlich in USA erledigte. Die Ehe hat er bis zuletzt verheimlicht und in seiner tränenreichen Rücktrittsrede hat er so getan, als sei er ungebunden. Als der Teenager in Unkenntnis der richtigen Sachlage Anfang 2011 die „Beziehung“ wieder aufnehmen wollte, hat er den Teenie abblitzen lassen und in seiner Krokodilstränen-Rede hat er gelogen, dass sich die Balken biegen.
Er ist auch erst nach einer dreistündigen Sondersitzung zurückgetreten, freiwillig war das nicht. Mittlerweile wird berichtet, die Langzeitfreundin und Neugattin habe ihn jetzt verlassen. Dass die Eltern des Mädchens Bescheid wussten, ist mittlerweile auch sehr zweifelhaft und „aufgeflogen“ ist die Sache anscheinend, weil sich die Teenagergeliebte, Mitglied der JU, an ein JU-Mitglied in ihrem Kummer gewendet hat, dem sie auch zahlreiche Emails überließ, in denen der Herr von B. angeblich vertrauliche CDU-Internas an seine Teenagerfreundin übermittelte.
Ne, also wir benötigen keine adeligen Lügenbarone und Alte Herren schlagender Verbindungen, die von edlen Werten faseln und sich an 15-jährige ranmachen und sie sexuell ausnutzen in der Politik, weder in der einen noch in der anderen Partei. Und notorische Lügner ebenfalls nicht. Der Einzige, der hier ein Lügner und Heuchler ist, das ist m.E. der adelige Herr von B. Man darf gespannt sein, was alles noch an dreisten Lügen enthüllt wird.
@ Marie
Auch mir ist schleierhaft, weshalb BvG und Karl Müller immer von „Heuchlern“ im Plural reden.
Der Einzige, der vorliegend geheuchelt hat, und zwar über alle Maßen, war Bötticher. Ihn zum „freiwilligen“ Rücktritt zu zwingen, war die einzig gangbare Konsequenz aus seinem Verhalten.
Noch ein Wort zu den Eltern: Sollte es diesen egal gewesen sein, wenn sich ein 40-jähriger an ihrer minderjährigen Tochter nach Art eines inländischen Sextouristen in einer Absteige mehrere Tage lang abreagiert – mit „Beziehung“ hat das in meinen Augen nichts zu tun – dann haben sie für ihre Tochter nichts übrig gehabt.
Hallo, Herr Neumann,
ich kann mir das nur so erklären, dass die Herren vermutlich persönlichen Anstand, Integrität und Ehrlichkeit, die der Herr von. B in vollem Umfang vermissen lässt, mit „überkommenen Sexualvorstellungen“ zu verwechseln scheinen. Nach meiner Ansicht darf ein Politiker meinetwegen so oft heiraten, wie es ihm beliebt, auch tut es dem geforderten Mindestmaß an persönlicher Integrität keinen Abbruch, wenn sich ein in einer Ehe befindlicher Mann oder eine Frau in einen anderen Mann oder eine andere Frau verliebt und meinetwegen können sie auch Kinder zeugen.
Aber hier wurden die Gefühle eines 15järigen unreifen Kindes missbraucht, es wurde gelogen, dass sich die Balken biegen und das ist etwas völlig anderes.
Dass die Eltern von der Sache tatsächlich wussten, ist mittlerweile mehr als zweifelhaft, vermutlich ist das die Krokodilstränenversion des adeligen Herrn v. B. mit den hehren Werten. Ich persönlich glaube nicht, dass sie es gewusst haben und sie haben es auch auf Anfrage nicht bestätigt.
Sie haben völlig recht, Herr Neumann, mit Beziehung hat das alles überhaupt nichts zu tun. Es hat etwas mit dem Missbrauch der Unreife und der Schwärmerei eines 15jährigen Kindes zu tun.
Dass ein Teil der Bevölkerung heute anscheinend die Meinung vertritt, ein Politiker dürfe lügen, betrügen, Minderjährige für seine sexuellen Zwecke ausnützen und heucheln, was das Zeug hält, Hauptsache, er landet wegen Straftaten nicht im Gefängnis, lässt meines Erachtens auf einen unglaublichen Verfall der Werte schließen und mit überkommener Sexualmoral hat das alles überhaupt nichts zu tun.
Dass der Herr von und zu B. nicht auch sein Mandat zurück geben musste, lässt allerdings auch auf Heuchelei der C-Partei schließen, denn ohne das Mandat des Lügenbarons von B., der sich im Internet an ein Kind heran gemacht hat und es sexuell ausnützt und belog, dass sich die Balkken biegen, hätte die C-Partei keine Mehrheit.
@ Carsten Neumann
Ihr Lothar-Matthäus-Vergleich ist völlig unsinnig.
Es handelt sich hier nicht um Kind-Frauen , sondern um sehr berechnende junge Frauen , die auf Prominenten -Status aus sind und es ist wohl eher Matthäus das Opfer .
Wir müssen mal weg von diesem Frauen-sind-immer-Opfer-Ding , nebenbei bemerkt auch eine Form der Diskriminierung.
Aber Herr Agent,
Von weiblichen Opfern hat der Herr Neumann doch im Zusammenhang mit L. Matthäus rein gar nichts geschrieben, es ging darum, dass der Herr Lothar sich der Lächerlichkeit preisgibt. Matthäus ein Opfer? Ich lach mich schief. Der sollte bei seinem Alter seinen Reifungsprozess langsam abgeschlossen haben, was man von einem 15jährigen Teenager eher nicht erwarten kann.
Von einem Frauen-sind-immer-Opfer-Ding war in diesem Thread überhaupt nichts zu lesen, und auch wenn Ihr Name Agent ist, Herr Agent, sie wittern Gefahr, wo keine ist. Und nachdem der Herr Bronski Sie glücklicherweise im Nachbarthread beruhigen konnte, hoffe ich, ich kann Sie auch beruhigen:
Hier ist keiner der Meinung, Frauen seien immer Opfer und hier wird auch niemand diskriminiert.
Ich frage mich an dieser Stelle, woher jemand all das hier ausgebreitete Detailwissen bezieht – so einen Dreck lese ich erst gar nicht. Aber natürlich gilt: Sex sells. Auch und vielleicht gerade bei den Daueraufgeregten.
Festzustellen, dass Politiker auch nur Menschen sind – welch‘ tiefgründige Erkenntnis!
Ansonsten:
Nach der Melodie von „Wir versaufen unsrer Oma ihr klein Häuschen“: „Wir verkaufen unsrer Erna ihr klein Häutchen…“
Miniplaybackshows, scripted reality mit Minderjährigen bei den Privatsendern, Zeitungshonorare für jeden erlogenen Blödsinn Minderjähriger, lasziv modelnde 10-Jährige (Thylane Blondeau), „Schlampenoutfit“ bei Castings.
Hallo, marie,
() Lesen Sie dazu, wenn Sie mögen, meinen Beitrag unter http://www.frblog.de/kinderarmut/#comment-34600. Darin habe ich einige dieser geistigen Brandstifter, Hetzer und Rassisten, namentlich mit Beispielen aufgeführt. Und das sind lange nicht alle, es kommen fast täglich neue hinzu. Dagegen ist so ein „Nachplapper-Udolein“, hinsichtlich seiner sehr „überschaubaren“ intellektuellen Potenz, fast schon zu bedauern. Die wahren Hetzer werden seit Jahren in öffentlich-rechtliche Talkshows eingeladen, oder verbreiten ihren menschenverachtenden Müll in Zeitungen und Magazinen. Ich dachte, dass ich nicht richtig sehe, als der Sarrazyniker tatsächlich vor ein paar Tagen im Morgenmagazin, auf Einladung des ZDF, bei einem opulenten Früstück Hof halten konnte. Übrigens, von seinen rassistischen Thesen hat er absolut nix zurückgenommen. Ganz im Gegenteil er gefiel sich offensichtlich mal wieder als „Aufklärer“ und die Bühne dafür, bereitete ihm das öffentlich-rechtliche ZDF. Gegen die Öffentlich-Rechtlichen, die Buschkowskys, Heinsohns, Barings, Clements usw. usw., ist so ein kleines „Udolein“ sicher zu vernachlässigen. Den wirklichen gesellschaftlichen Schaden richten die Genannten und ihre GesinnungsgenossenInnen an, darunter verdächtig viele aus der so genannten SPD. Besonders der „Kandidat“ und Bücherschreiber, der dicke-Lippe Steinbrück haut sein neoliberales „Regierungsprogramm“ heraus. Da freuen sich nicht nur die Schröderianer sondern auch alle Konservativen, sogar BILD, die Welt und der Herr Hundt. Steinbrück, der bisher nur katastrophal Wahlen verloren hat, ist der neue Messias. Und die so genannte SPD macht diesen Scheiß mal wieder mit.
So, jetzt ist aber Schluss. Schönes Wochenende.
mfg
Jutta Rydzewski
() Passage gelöscht, Bronski
Das moralische Pferd
Eigentlich braucht man schon gar nichts mehr falsch machen. Es genügt, wenn man eine öffentliche Person ist. Dann ist man Freiwild für jede Vorstellung, die in den Köpfen der Kritiker herumgeistert, und zum Dasein eines nicht Verurteilten, unbestraften, unbescholtenen Menschen gehört nicht nur, daß er straffrei und unbescholten ist, nein, er muß darüber hinaus auch einen unzweifelhaften Lebenswandel führen, über jeden Verdacht erhaben sein und Integrität zeigen.
Über solcherlei undefinierte, der Meinung anheimgegebene Unrechtsphantasien finden die Vorstellungen der Kritiker Eingang in eine selbsternannte Rechtssprechung, die sich als außerrechtliche Instanz aufführt und verkennt, daß das „Bezweifeln“ eines rechtmäßigen Lebenswandels unzulässig ist, ein Schelten und Bestrafen außerhalb der rechtlichen Relevanz unzulässig ist und niemand über jeden Verdacht erhaben sein muß, sondern, im Gegenteil, der Verdacht über jeden Zweifel.
Zum übriggebliebenen Begriff der „Integrität“ läßt sich nur schwer etwas sagen, denn er betrifft mehr diejenigen, die andererleuts Integrität gern bezweifeln.
Nur mal als sachlicher Hinweis:
„Vor ungefähr 140 Jahren, also im Jahr 1860, trat bei den meisten Mädchen in Deutschland die Menarche (erste Regel) im Alter von 16,6 Jahren ein. 1920 lag das Durchschnittsalter schon bei 14,6 Jahren. 1980 bekamen die deutschen Mädchen ungefähr mit 12,5 Jahren ihre erste Periode. Und heute beginnt die Pubertät schon häufig mit dem elften Lebensjahr. Der Landauer Sexualforscher Norbert Kluge schätzt, dass die deutschen Mädchen, die im Jahr 2010 14 Jahre alt sind, bereits mit 9,7 Jahren ihre erste Regelblutung hatten.“
Sexuelle Reife – Die Pubertät beginnt immer früher
http://www.eltern.de/schulkind/jugendliche/pubertaet-frueher.html
Nur mal als weitere sachliche Hinweise:
1. Die UNO hat Spanien empfohlen, das derzeitige Mindestalter von 14 Jahren zum Heiraten mit der Genehmigung eines Richters, auf ein Mindestalter von 16 Jahren zu erhöhen. Laut dem Nationalen Statistischen Institut (INE) wurden im Zeitraum 2000-2008 in Spanien 326 Kinder im Alter von 15 Jahren oder jünger verheiratet.
2. Gerade umrundet eine 15-jährige Alleinseglerin die Welt.
3. „Man kann es fast nicht glauben, doch trotz intensiver sexueller Aufklärung in den vergangenen Jahrzehnten werden nach wie vor viele Minderjährige ungewollt schwanger. Im Verhältnis zur Bevölkerungsdichte nimmt Österreich mit 12 Schwangerschaften pro 1.000 weiblichen Teenagern europaweit sogar eine Spitzenposition ein. In Deutschland widerfährt dies 16 von 1.000 Teenagern zwischen 15 und 19 Jahren. Hinzu kommen noch jene Mädchen, die unter 15 Jahre alt sind, wenn sie schwanger werden. In Europa liegen die britischen Jugendlichen in der Statistik an vorderster Stelle (22:1.000). In den USA kommen 55 Schwangerschaften auf 1.000 Teenager. Die niedrigsten Zahlen weisen die Niederlande (4:1.000) und die Schweiz (5:1.000) auf. Weltweit werden laut UNICEF etwa 15 Millionen Teenager ungewollt schwanger.
Wann haben Teenager ihre ersten sexuellen Erfahrungen?
In Österreich liegt das Durchschnittsalter der Mädchen beim ersten Geschlechtsverkehr bei 15,3 Jahren. Immerhin machen jedoch 27 Prozent ihre ersten Erfahrungen bereits mit 14 Jahren. Laut einer Umfrage der Spezialambulanz „First Love“ an der Wiener Rudolfstiftung praktizieren etwa 50 Prozent der Jugendlichen ungeschützten bzw. unregelmäßig geschützten Geschlechtsverkehr.“[1]
4. JUGENDLICHE – Die unaufgeklärte Nation [2]
„Die von den 68ern ausgerufene sexuelle Revolution hat, so scheint es eine Generation später, in Wirklichkeit nicht stattgefunden. Eltern finden Gespräche über Sex und Verhütung noch immer peinlich. Weil Mädchen heute viel früher geschlechtsreif werden, zeigt solche Prüderie fatale Folgen.“ In Wirklichkeit nicht oder in Wirklichkeit doch?
5. Teenagerschwangerschaften in Deutschland
Studienergebnisse zu Risikofaktoren und Verhütungsfehlern bei Schwangerschaften minderjähriger Frauen [3]
Studie von pro familia
[1] http://www.netdoktor.at/sex_partnerschaft/fakta/teenagerschwangerschaft.shtml
[2] http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-25211806.html
[3] http://forum.sexualaufklaerung.de/index.php?docid=1029
Da sehnt man sich ja wirklich nach den guten alten Zeiten der Bonner Republik zurück, in denen Politik und Privatleben getrennt waren und das auch von der Journaille respektiert wurde.
Vielleicht ist dieser Beitrag von H. Martenstein ein guter Abschluss für diesen Thread?
-http://www.tagesspiegel.de/meinung/kein-fall-fuer-romantiker-/4523834.html
Was die Liebe anderer Menschen anbelangt, sollte andere nichts angehen, sofern sie denn gegen kein Gesetz verstößt. Sind die norddeutschen Christdemokraten nun mal wieder hinter dem Mond oder von vorgestern? Sicher nicht. Vielmehr wollten sie wohl eine ungeliebte Führungsfigur loswerden.
@ all
Ich habe diesen Thread bereinigt. Dazu muss ich sagen, dass ich bereits im Gäfgen-Thread einen schweren Fehler gemacht habe, als ich maries beleidigende Antwort auf Heinrichs Kommentar habe durchgehen lassen. Den Gäfgen-Thread werde ich noch überarbeiten; bis das geschehen ist, nehme ich ihn komplett vom Netz.
Ich werde die Blog-Regeln künftig strenger auslegen. An alle Diskutierenden daher die eindringliche Bitte: Verzichten Sie künftig auf solche unnötigen Zuspitzungen bis hin zu Beleidigungen, die zur Schließung des Gäfgen-Threads geführt haben. Gegen Kritik in der Sache, auch an mir, ist natürlich nichts einzuwenden, aber wenn sich das wiederholen sollte oder wenn Sie mir zu viel Arbeit machen, dann könnte dieses Blog, auch wenn ich vorher was anderes gesagt habe, doch dem Beispiel Stephan Hebels folgen.
Das FR-Blog läuft moderiert weiter, d.h. alle Kommentare werden einzeln freigeschaltet, und ich werde künftig leichter mit Ablehnung von Kommentaren bei der Hand sein. Einer von Ihnen – er weiß schon, wer gemeint ist, denn einer seiner letzten Kommentare hängt noch in der Moderation – ist gleich mal davon betroffen. (Schauen Sie sich den Kommentar noch mal in Ruhe an, lieber User, und denken über die Gründe für die Ablehnung nach!)