Das muss dringend anders werden

Sind Sie Barzahler? Nutzen Sie regelmäßig Ihre EC-Karte? Oder Ihre Kreditkarte(-n)? Begrüßen Sie die Pläne des Handels, das Bezahlen im Supermarkt zu vereinfachen, indem Sie künftig vielleicht eine Handy-App an einer Automatenkasse einsetzen dürfen, an der niemand mehr sitzt? Denn der Handel steht ja bekanntlich unter Kostendruck und muss dringend effizienter und noch viel wettbewerbsfähiger werden, und wo lässt sich heutzutage noch einsparen, wenn nicht beim Personal, nicht wahr? Etwa bei der Ladenmiete? Also wird mobiles Zahlen zur Boom-Branche, also muss das Personal weg. Ist sowieso eine stumpfsinnige, menschenunwürdige Arbeit, Waren über den Scanner zu ziehen, nachdem man den Strichcode lokalisiert hat. Das muss dringend anders werden. Und zwar ganz schnell! Dann gibt’s auch keine Schlangen an den Supermarktkassen mehr, weil das Bezahlen dann wahnsinnig schnell und reibungslos geht. Es sei denn, Oma Lembke kommt vorbei und hält dem Automaten ihr Portemonnaie hin: „Suchen Sie sich doch bitte raus, was das kostet.“

FR-Autor Stefan Wolff hat über diesen Wandel kürzlich in einem Thema des Tages berichtet. Der Text ist nicht online, kann also nicht verlinkt werden, aber Zeitersparnis ist heute ja sowieso ein wichtiges Thema, weil wir alle natürlich keine Zeit mehr haben, um mal ein paar Minuten in der Schlange an der Supermarktkasse zu warten, bis Oma Lembke fertig ist. Diese Zeit ist vertan, verloren, verschleudert. Wir stehen einfach ineffizient in einer Schlange an der Kasse, statt die Glieder zu rühren und dieses Land voranzubringen. Das muss dringend anders werden. Und zwar ganz schnell!

Bernhard Barg aus Bad Homburg:

„Herr Wolff berichtet in seinem Beitrag von „unerforschten Gründen“ und „ungelösten Rätseln“ bei der Bezahlung an der Ladenkasse.. Da möchte ich etwas zur Aufklärung beitragen. Zugegebenermaßen gibt es Leute, die ewig in ihrem Portemonnaie herumkramen. Die werden aber auch mit der EC-Karte nicht besser zurechtkommen. Andere überlassen Ihre Geldbörse gleich dem Kassenpersonal, um die entsprechenden Münzen herauszuklauben zu lassen.
Ich bin selbst überzeugter Bargeldzahler und überprüfe vor jedem Gang zur Kasse meinen Kleingeldbestand, um auf die Summe gleich reagieren zu können.Wie oft musste ich schon miterleben, dass es entnervend lange dauert,bis der Bezahlvorgang mit Karte abgeschlossen ist.
Wenn man sein Geld einteilen muss, weil man nicht über unerschöpfliche Mittel verfügt, ist es doch das Einfachste, sich für einen bestimmten Zeitraum einen bestimmten Geldbetrag hinzulegen. Nur so habe ich den genauen Überblick über meine Finanzen. Bei Schulden muss ich nicht unerhebliche Zinsen zahlen.
Dem „Thema des Tages“ vom 27. Mai 2013 entsprechend wird man die „unbelehrbaren“ Deutschen ob ihrer Bezahlweise noch in die kriminelle Ecke stellen!“

Arthur Sturm aus Saarburg:

„Die FR fällt doch immer wieder auf ihre Liebe zum Staat und ihre Controlettis herein – oder war das ganz ohne Absicht? So massiv gegen Bargeld zu werben?
Ja, Bargeld ist ein Stück Freiheit von der Datenkrake, und die Mehrheit der mündigen Bürger will es so! Da denken mehr Leute bewusst darüber nach als den Überwachern lieb ist. Winken Sie doch nicht immer mit den Kriminellen, das ist wie mit der AFD, die man mit „Rechtstendenzen“ zu diskriminieren versucht.
Man muss sich in diesem Staat schon als Normalbürger wie ein Untergrundkämpfer vorkommen wenn man mit Bargeld umgeht; für ein paar HUNDERT (!) Euro Devisentausch muss man schon den Personalausweis hinlegen. In anderen Ländern ist es noch schlimmer, aber doch wirklich kein Trost.“