Auf vielfachen Wunsch eröffne ich nun gern eine neue „Meckerecke“. Jedweder kritische Beitrag zur FR, ihrer Sprache und ihren Fehlern ist hier willkommen. Und damit es nicht nur gegen uns geht, hier ein Auszug aus einer Mail des Bloggers ka_neu an mich, der gern mal die Deutsche Presseagentur kritisiert:

„Wintereinbruch führt zu Chaos in Deutschland und Europa“

gehört deutschland [für die dpa] wohl nicht zu europa?

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53 Kommentare zu “Sprachverständnis

  1. lieber bronski, danke, dass sie meine gross- bzw. kleinschreibung übernommen haben, das nur mal so nebenbei ;-), es istr natürlich auch ein geschickter schachzug, wenn sie mir das so gestatten, die diskussion aus dem blog „nörgler“ nun in ein neues blog zu ziehen, denn den anspriuch der dpa kenne ich nicht, den der FR hatten sie ja geäussert: eine gute zeitung wollen sie machen, damitr wir nicht gleich wieder ins ins völlig philosophische abrutschen, was natürlich ihre aussage mit dem „gut“ schon provozieren würde, sei mir nur eine sprachliche ungenauigkeit der FR hier angemerkt, mit der meiner meinung nach hochgradige stimmung und somit politik betrieben wird, sie schreiben in der heitigen onlineausgabe um 17:53:
    „Überschattet von der Entführung einer Deutschen und ihres Fahrers im Irak hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)….“
    ist es denn zuviel verlangt im zuge des mittlerweilen nicht mehr latent zu nennenden nationalen reflexes der fast weltweit rumgeistert von einer deutschen staatsbürgerin, einer bundesbürgerin oder irgendetwas in der art zu schreiben, nein sie schreiben eine „deutsche“ wird entführt. und gerade, weil man (noch einigermassen) stolz drauf sein kann deutscher staatsbürger zu sein, sollten sie das schreiben, spätestens nach abu graib kann man es als amerikaner nämlich nicht mehr. was für mich dann die folge dieser sprachlichen ungenauigkeiten ist, ist dass unvisionär nicht selber recheriert wird, so wird aber im gegenteil zum beispiel beim chemieunfall in china neulich stur die millionen liter angaben der agenturmeldungen heruntergebetet, anstatt da mal quer zu schreiben und eindeutig klarzumachen, dass dieser unfall auf unsere kosten geht, weil zwei drittel der u.a. bundesbürger geil drauf sind billig produzierte ware aus china zu importieren und vier fünftel der kapitalgesellschaften da gerne auf kosten der nachfolgenden generationen mitmachen, rendite rendite rendite, diesmal eben in mio litern verseuchten wassers gemessen. gute zeitung?

  2. @ ka_neu:

    Ich denke, Sie überschätzen uns! Es ist völlig ausgeschlossen für die FR, jede Nachricht, jede Meldung selbst zu recherchieren. Was glauben Sie denn, wie viele Journalistinnen und Journalisten wir beschäftigen? Für eigene Recherche bleibt in vielen Fällen keine Zeit. Wir konzentrieren uns daher bei eigenen Recherchen sinnvollerweise auf solche Themen, die wir auch bewältigen können. Für den Rest gibt es die Nachrichtenagenturen; das ist deren Geschäft. Die sprachlichen Ungenauigkeiten in Agenturtexten sollten dann beim Redigieren geglättet werden.

    Inwiefern ist es denn eine sprachliche Ungenauigkeit, von einer Deutschen zu sprechen anstatt von einer deutschen Staatsbürgerin? Ich kann Ihnen nicht folgen.

  3. lieber bronski, ich überschätze sie nicht, manchmal tut es eine kreative, assoziative verknüpfung auch, die agenturen brinegn ja bloss die tatsachen medlungen, sie wollen doch dioe gute zeitung machen, also warum wird denn dann nicht ein „leitartikel“ oder was auch immer zum chemieunglück derzeit in china, der globalisierung, dem umweltschutz, den arbeitsplatzbedingungen dort und hgier, den kapitalkonzentrationen, den bestimmungen der wto und ihrem gats usw. usf. gemacht. zu all diesen themen bekommen sie wahrscheinlich wöchnentlich hunderte nachrichten, aber diese mal irgendwie in zusammenhang stellen ist wohl nicht angesagt. das mit den deutschen ist doch so, nehmen sie die hypovereinsbank, eine aktiengesellschaft mit deutschen wurzeln sdagen wir mal die international in den kapitalmärkten kräftig mitmischt, werde die bvon einer italienischen bank gekauf geht das wehklagen los und dabei bewegen wir uns jetzt ja noch innerhalb europas, was das ganze noch kindischer oder gefährlicher macht. wenn immer nur in solchen nationalistischenb reflexen gedacht wird, wann es passt, passiert eben china. und wenn sie schon selber schreiben, dass die entführung im irak möglicher weise politsich motiviert ist, dann hat ie bezeichnung deutsche staatsangehörige das zur folge, dass ich das nächste mal zur wahl gehen kann und denjenigen wählen z.b. der sich da aus dem irak raushält, weil ch eben will, dass nienmand entführt wird. dafür dass ich deutscher bin kann ich sozusagen nichts, ich bin eben hier zufällig geboren, wenn sie so wollen. als deutscher kann ich aber nichts ändern sondern nur, als womöglich mündig informierter, bundesbürger. deshalb stösst mir das deutsche so auf, weil es quasi keinen demokratischen handlungsspielraum für den einzelnen in diesem zusammenhang aufzeigt.

  4. ps @ bronski
    vielleichgt hilft ihnen dies zum verständnis etwas weiter, als es den ostblock noch gab, wurde oft sehr grossen wert darauf gelegt Bundesrepublikdeutschland zu schreiben, um sich vom undemokratischen osten abzuheben, da hies es auch immer brav bundesbürger usw. usf., es ist schon sehr seltsam, dass mittlerwiel fast aussschliesslich nur noch von deutschland ohne jeglichen zusatz gesprochen wird. ist auch nur so ein gefhl ,aber seien sie gewiss, kein gutes.

  5. @ ka_neu:
    Erinnert sich noch jemand, dass die Bild-„Zeitung“ immer von „DDR“ schrieb?

    @bronski:
    Zum Thema gibts grad bei der Konkurrenz einen passenden Artikel namens „Unsinn mit Ansage“: Link zu Spiegel Online

    Auch wenns dabei um meinen Brötchengeber geht, kann ich nicht widersprechen. Bahnsprech ist schon was eigenes. Sind wir nicht alle Anschlussreisende?

  6. @spreewaldgurke

    ja selbstverständlich erinnere ich mich an dieses „DDR“, das ist es ja gerade, worauf ich hinaus will! so durfte man nämlich im westen nicht schreiben „BRD“, sondern musste, um sich von der sog. „DDR“ zu differnzieren BRDeutschland schreiben. was aber jetz passiert ist, dass auf einmal, nach der wende, und nun sei die frage erlaubt, wende wohin, auf einmal das BR (hier für bundesrepublik und nich für bayerischer rundfunk) weggelassen wird. über das wegfallen unserer politischen demokratischen struktur in der bezeichnung wird das genaz doch noch zentralistischer und der neue aufkeimende, in diesem falle ungesunde (meine meinung) nationalismus, wird, wenn alle weichen im hintergrund dementsprechend gestellt sind irgendwann auf die „festung“ europa übertragen, denn viele politiker haben von europa eine idee, die den derzeitigen amerikanischen verhältnisssen ähnelt oder gar noch schlimmer ist. eine festung am atlantikwall hatten wir übrigens schon wieder und wenn es schon weider soweit ist, dass ein otto von habsburg in der SZ online ungestraft über die russen wettern darf und diese nur als sufende kumane duldte, dann wissen wo wir nach dem besuch beim natogenarlsekretär ungefähr hinschippern mit unserem vollem boot, in welchem die einzige parallelgesellschaft die offiziell geduldet, gar gefördert wird, die der lobbyisten ist. insofern sehne ich mich fast nach den zeiten zurück wo es hiess BRDeutschland, wenn es da nicht eine positive vision von europa gäbe, die allerdings in keinsterweise über „deutschland“ funktioniert. insofern wünschte ich mir nicht nur von der FR eine subjektivere, engagierteter und eben visionäre berichterstattung, denn hier nochmal bronksi, seriosität ist niemals neutral, das wiederspricht ihr im kern!

  7. @Bronski

    Es gibt einen feinen Unterschied: Beim „deutschen Staatsbürger“ ist das Deutschsein nur ein (verwaltungstechnisches) Attribut, beim „Deutschen“ ist das Deutschsein etwas mehr oder weniger Substanzielles, das ihn, jedenfalls der gängigen Vorstellung nach, durch eine Vielzahl von Eigenschaften vom Polen, Engländer usw. unterscheidet. Wären „deutscher Staatsbürger“ und „Deutscher“ dasselbe, gäbe es keine Türken mit deutschem Pass.

  8. @ka_neu
    Lieber Herr Neumann,

    danke für die aufmunternde Unterstützung!

    zu Sprache und Politik:
    Sie haben völlig Recht, dass bereits die Verwendung spezifischer Wörter ein spezifisches politisches Denken befördert.
    Hier kann man viel von den Alten lernen, z.B. von Brecht, der vorschlägt, statt „Volk“ den Begriff „Bevölkerung“ zu wählen, weil man damit den Wörtern ihre „faule Mystik“ nehme.
    „Für das Wort Disziplin sollte man, wo Unterdrückung herrscht, das Wort Gehorsam wählen, weil Disziplin auch ohne Herrscher möglich ist und dadurch etwas Edleres an sich hat als Gehorsam. Und besser als das Wort Ehre ist das Wort Menschenwürde.“ (Brecht, Die List, die Wahrheit unter vielen zu verbreiten).

    Ich würde aber trotz der Bedeutungsnuance die Verwendung des Wortes „Deutsche“ für „deutsche Staatsbürgerin“ nicht so eng sehen.

    Anders sieht es mit der grassierenden Verwendung von „Deutschland“ aus, die ihnen mit Recht Sorgen bereitet. Es wird ja nicht einfach eine sprachliche Bezeichnung durch eine andere ersetzt, „Bundesrepublik“ durch „Deutschland“, sondern der Begriff „Deutschland“ wird seit Kohls Tagen hypostasiert, wie die Philosophen das nennen, d.h. von einer schlichten geografischen oder nationalen Bezeichnung zu einer eigenständigen Wesenheit erhoben, die bedürftig ist (Deutschland braucht…“), Fähigkeiten hat (Merkel gestern sinngemäß: „Was andere Länder können, sollte Deutschland auch fertigbringen“), mit der man also Mitleid haben und sich identifizieren kann, und es ist offenkundig, dass diese geforderte Identifikation („Du bist Deutschland!“) in der Tendenz die zeitgemäße Variante von der Eingliederung des Einzelnen in den großen Volkskörper ist, womit der Kreis zur Mahnung Bgerechts schlossen wäre.

    Grüße
    Heinrich Ebbers

  9. @ herrn ebbers
    sehr gut! das mit brecht und dem philosophischen begriff des hypostasierens! es ist ja auch interessant wann und wie z.b. frau merkle von wir spricht, also manchnmal im plurales majestatis, manchmal im sinne der partei CDU, manchmal, seit neuestem im sinne der regierung, manchmal im sinne eben eines „deuschlands“. ich habe in e-mails herrn bronski gegenüber schon mehrfach auf diesen umgang mit dem wort deutschland etc. hingewiesen, den ich derzeit, sie schreiben es für überaus gefährlich halte und das luste, es gibt offensichtlich genügend genossen, die gerne auf diesen zug aufspringen, da sehntr man sich nach einem „ich halte es für…“ von gerhard schröder, so sehr man auch (z.b. seinen autofaschismus-grasse bezeichnung, ich weiss) kritisieren mag, ja fast schon heulend, flehend zurück. wenn dann, und daran arbeiten sehr viele derzeit, dieses deutschalnd aus dieses „europa“ übertragen wird, dann gnade uns gott. dass diese tendenz aber offensichtlich viele journalisten gar nicht mitkriegen, das ist es was einem wirklich zu bedenken gibt. ich meine der gute alte linke „ich bin dagegen“ klassiker, wie ihn manchmal z.b. die junge welt betreibt, ist ja auch nicht das gelbe vom ei, aber ein kritischeres niveua, was dieses thema der sprache angeht, darf man ihnen auf alle fälle zuordnen. ich weiss auch nicht, wass die gerade aktuelle schlagzeile no 1 bei der FR online, dass sich der präsident des iraks höchst persönlich für die befreiung „osthoffs“ einsetzen will uns zu sagen hat. welch identifizierungspotentila für uns bürger, ein mensch mit gesicht kümmert sich um einen menschen mit gesicht und dieser ist zufällig auch noch deutscher wioe iwr, wow! dass diese agentur meldung wahrscheinlich hunderte ohnbe gesicht ausgehandelt haben, das spielt dabei keine rolle, aber diese schlagzeile zementiert in ihrer sprachlichen formulierung bestehende verhältnisse, dass einem grausen könnte. es lebe der fleischskandal!

  10. @ herrn ebbers, die zweite

    achja da gibt es im deutschen reichstag ein kunstwerk, das nach langem hin und her und grossem widerstand aus den reihen der CDU/CSU hauptsächlich doch noch verwirklicht worden ist. es heisst „der bevölkerung“ und ist von hans haacke, (Link) ein ausgezeichnetes werk meiner meinung nach und der prozess dahin zeigt den geistes zustand der bundesrepublik auf das vorzüglichste auf!

  11. Sprache und Politik II.

    Es ist eine gängige Methode der medialen Berichterstattung, politische Ereignisse zu Naturereignissen zu nivellieren und sie dadurch geradezu zu entpolitisieren. Die sprachliche Methode hierzu ist die ausufernde Verwendung von Naturmetaphorik.
    Weist man die verantwortlichen Redakteure darauf hin, wie verfehlt insofern eine Dossier-Überschrift ist, wie: „Wächst der Flughafen weiter?“, erhält man nicht einmal eine Antwort, geschweige denn, dass die Überschrift durch eine sinnhaftere ersetzt würde.
    Ein Flughafen wächst nicht, ebensowenig wie ein Krieg „ausbricht“. Ein Vulkan bricht aus, und auf ein solches Naturereignis haben die Menschen nur geringen Einfluss, und vor allem kann man dafür niemanden verantwortlich machen. Im Gegensatz dazu ist Politik die Sphäre des menschlichen Handelns. Ein Krieg bricht eben nicht aus, sondern wird von Menschen angezettelt, die andere Länder militärisch überfallen und die man als Subjekte dieser Handlung benennen und ggf. zur Verantwortung ziehen kann.
    Ein Flughafen wird von Interessierten ausgebaut, dafür müssen Grundstücksspekulationskäufe getätigt werden, ggf. Beamte und Abgeordnete bestochen werden, Daten über Lärmbelästigung und Umweltschäden gefälscht oder verharmlost werden, Anwohnerwiderstand gebrochen oder beschwichtigt werden usw..
    Davon ist in einzelnen Berichten des Dossiers die Rede, und das alles wird durch eine solche Überschrift mit einem Federstrich weggewischt:
    Wenn der Flughafen wächst, dann kann man halt nichts machen.
    heinrich ebbers

  12. @ ka_neu:

    Dann ist Susanne Osthoff also in ihrer Funktion als „womöglich mündig informierter bundesbürger“ entführt worden, wie Sie das oben formuliert haben, und nicht als Mensch?

    Die Überschrift, die Sie ansprechen, lautet vollständig:

    „Iraks Präsident will sich für Osthoffs Befreiung einsetzen“

    Das ist in meinen Augen eine korrekte, sachliche Überschrift, die keinen Moment Unanständiges von Ihnen fordert. Wer verlangt von Ihnen, dass Sie sich identifizieren sollen?

    Zum Chemieunfall:
    Ich verweise auf den Beitrag von Harald Maass vom 25. November, der komplett informiert. Daraus geht hervor, dass die Anlage falsch bedient wurde. Eine direkte Mitschuld deutscher Verbraucher an dem Chemieunfall kann ich nicht erkennen. Allerdings hat die FR in diversen Beiträgen etwa zum Thema Globalisierung immer wieder über die Verhältnisse in China berichtet. Es gibt dort ja auch ständig Grubenunglücke, die auf die miserablen Arbeits- und Sicherheitsbedingungen zurückzuführen sind und über die wir natürlich berichtet haben.

    Noch eine Bitte: Ihre Beiträge sind recht anstrengend zu lesen. Dürfte ich Sie freundlich bitten, vielleicht doch ein wenig auf halbwegs korrekte Schreibung zu achten?

  13. @ Heinrich Ebbers:

    Genau genommen haben Sie natürlich Recht: In der buchstäblichen Bedeutung der Wörter wächst ein Flughafen nicht, und ein Krieg bricht nicht aus. Ich widerspreche Ihnen dennoch, denn Sprache arbeitet bekanntlich viel mit Bildern und kann dadurch mehr leisten bzw. ausdrücken. Es ist sicher kein Zufall, dass gerade Bilder aus der Natur weit verbreitet sind; damit wird die dahinter zu vermutende Gewalt einbezogen, die einen einzelnen Menschen übersteigt. Kriege löschen Leben aus. Gegen Kriege ist der Einzelne machtlos wie etwa gegenüber einem Vulkanausbruch. Dieses Ereignis bildhaft zu beschreiben, bedeutet daher keinerlei Nivellierung oder gar Entpolitisierung, wie Sie schreiben.

    Und was das Wachstum betrifft: Auch die Wirtschaft wächst. Und das wollen wir doch wohl alle, oder?

  14. @ bronski

    bitten dürfen, für einen nicht schreiberling ist es jedoch schwierig solche dinge schriftlich darzulegen.
    sie verzeihen also!
    dass sich das ego bevor es erleuchtet ist sozusagen mit etwas identifiziert ist völlig normal, niemand braucht es zu verlangen, ohne identifikation, von jetzt auf gleich, wären sie wahrscheinlich sofort tot, denn bevor sie z.b. frau osthoff, deren individuelles schicksal hier unbenommen bleibt, als gegensatz zum, noch namenlosen irkaischen präsidenten, in der überschrift personifiziert haben, war sie ja bloss eine namenlose deutsche, der jetzt eben ein namenloser iraker zur seite eilt. noch dazu ein präsident, nachdem unsere derzeitige namen besitzende bundeskanzlerin beschwor alles in ihrer macht mögliche zu tun. sie müssen da schon die zeitlichen (überschriften-)abläufe mit berücksichtigen.

    zum chemieunglück, wie naiv sind sie denn eigentlich, wenn sie hier von nachgewiesenem menschlichen fehler sprechen?
    in der bundesrepublik deutschland und sonst wo, existieren wahrscheinlich genügend sicherheitsstandards, die sogar diesen fehler ausgeschlossen hätten. aber selbst, wenn man davon ausgeht, dass dis hier 1:1 hätte genauso passieren können, was wahrscheinlich alle nur halbswegs verantwortlichen bestreiten würden, hatte ich nur assoziative berichterstattung gefordert.

    so sollten also z.b. mal ihre berichte über die gloablisierungszustände in china in zusammenhang mit unserem staatshaushalt bringen, was sicherlich fundiert möglich wäre, mir nur als vages bild vor augen schwebt.
    frau merkel z.b. ist ja die tage mit einem weinglas prostend in den medien aufgetaucht. wissen sie wieviele menschen es mittlerweile in der bundesrepublik gibt, die für ein solches weinglas, solch eine friseur, solch ein styling inklusive perlenkette jedes chemieunglück in china in kauf nehmen nur um ihren vorbild bundeskanzlerin nachzueifern und ein stück vom kuchen zu bekommen?
    sie berichten also ohne jedwelche querverbindungen!

  15. @ bronski

    achja und zu den bildern der sprache, sie sind hier ja nicht literarisch tätig, der von ihnen zitierte artikel über den chemieunfall liest sich in weiten teilen wie der guter erlebnisbericht eines schülers der 8 jahrgangstufe, gibt sicherlich, für jemanden wie mich, der noch nie in asien war einen interassenten einblick in das dortige leben (ich empfehle dem gesamten parlament mal mit zwei plastikkanistern auf der schulter drei wochen lang wasser holen zu müssen, um mal wieder etwas bodenhaftung zu bekommen), aber nichts weiter.
    und das die wirtschafdt wächst, schön, hat sie der durchökonisierte virus (schönes bild *g) auch schon ergriffen. bronski sie enttäsuchen mich.
    ich will nicht das die wirtschaft wächst, jedenfalls nicht um jeden preis, denn, das wir eine der reichsten nationen sind, ist ja bekannt, wozu also noch wachsen? damit in china noch mehr umweltkatastophen passieren, damit der öffentluche nahverkehr hier völlig am kunden vorbei, werbung mit managertypen, die handy und laptop in der strassenbahn benutzen, werbung macht und aus kostengründen ganze strassenbahnlinien enstellt, damit schüler 10ct für den toilettengang zahlen müssen, der siemenschef kleinfeld aber ein pressefoto zurück nimmt, weil der darauf mit einer luxusuhr abgebildet ist?
    soll die wirtschaft weiter wachsen, damit noch weniger menschen in irgendwelchen neonbeleuchteten automatiserungshallen für noch mehr milliarden umsätze sorgen.
    und noch etwas:
    das der einzelne gegen den krieg machtlos ist, diese aussage ist eine schande. es gibt genügend beispiele von menschen, die sich z.b. im zweiten weltkrieg lieber haben deprotieren oder erschiessen lassen, als mitzumachen.
    dass sie hinter der natur eine „gewalt“ vermuten, lässt sehr auf sie schliessen. da kann man ja nur sagen psychoanalyse für alle journalisten, oder wie? die krux ist doch die, dass hochspezialisierte leute genau diese psychomuster, di sie da von sich preisgeben, geschickt nutzen.

  16. @ ka_neu

    Was ist denn ein „durchökonisiertes virus“?

    Tut mir leid, dass ich Sie enttäusche, aber ich kann Ihren teilweise krausen Gedankengängen nicht in allen assoziativen Windungen folgen. Das liegt vermutlich daran, dass es ihre Assoziationen sind und nicht meine und dass Sie sich keine Mühe geben, sie zu meinen zu machen.

    Welchen Zusammenhang sehen Sie denn bitteschön zwischen dem deutschen Staatshaushalt und den chinesischen Verhältnissen?

  17. Uijuijoi, hier ging es aber jetzt zur Sache; wobei ich nicht vekennen will, dass ich bei diesem „zirkusreifem“ Gefecht sowohl Säbel wie auch Florett erkennen
    konnte. Trotzdem will ich als Unbeteiligter freimütig gestehen, dass es äußerst interessant war, den teilweise stark gewundenen Bahnen zu folgen und Finten sowie Hinterhalte zu erkennen; natürlich waren auch einige Fallgruben da. Apropos Gruben, mag ja sein, dass die chinesischen Gruben unsicherer sind
    als unsere deutschen, aber auch bei uns gab es schon verheerende Unglücke.
    Ich erinnere an Lengede vor Jahrzehnten, aber auch an das hessische Borken
    mit der Kohlenstaubexplosion im dortigen Braunkohlebergwerk am 1.Juni 1988.
    Diesem Unglück fielen über 50 Bergleute zum Opfer; deutsche Bundesbürger
    oder Staatsbürger, aber auch etliche türkische Bergleute, Borkener Bürger; deren Angehörige, Kinder und Witwen, wohnen zum Teil heute noch in Borken.
    Folglich ist die geführte Diskussion sogar Anlass mal an Tragisches bei uns
    zu erinnern. Vor allem sollten wir bei aller Freude am diskutieren jedoch nicht vergessen, dass Pressemeldungen das eine sind, menschliche Schicksale aber oft sehr viel tragischer im einzelnen, oder für den Einzelnen zu ertragen sind. Trotzdem lasst uns fortfahren im „Florettfechten“; es ist allemal eleganter als mit Säbel und Keule. Nur sollten wir uns hüten Spiegelfechten zu betreiben. Ist doch schön unsere Bildersprache, oder? Im übrigen was man alles doch unter so manchen Begriffen versteht, zum Beispiel Nivellieren: Zum einen Einebnung, oder Gleichmacherei, es gibt aber auch ein probates Messverfahren, mit dem Höhenunterschiede im Gelände oder an Bauwerken festgestellt werden, bzw. für Bauzwecke als Bestimmung von festen Bezugspunkten zur Ausführung und Bezugnahme kommt. Sicher wird ein solches Verfahren, bzw. diese Verfahren, sogar im doppelten Sinn bei Flughafen-Baumaßnahmen, ob FfM oder im Raum Kassel, zum Einsatz kommen“! Dann bis die Tage“, sagen Kumpel im Pütt.

  18. Und nun noch mal zu wachsen; war doch mein Eintrag dermaßen gewachsen, dass mir das Programm erst Gelb und dann Rot zeigte! Habe aber dann doch
    noch die Kurve gekriegt. Soviel zu wachsen. Da wir erwachsen sind, jedoch
    die Bevölkerung in Deutschland im Bestand nicht mehr wächst, wachsen aber
    trotzdem die Jungen den Alten meist über den Kopf. Dies habe ich immer wieder
    an dem jetzt von mir verwendeten „Medium“ PC feststellen müssen. Erst waren
    es die jüngeren Kollegen, dann war es mein Sohn. Diesen muss ich nun immer wieder mal bitten, bei schwierigen „Operationen“ mir zu helfen, Ist auch schön!
    So lernte ich mit der Zeit zu mailen, zu blogen, was ein Link ist wusste ich aber schon. Ist doch prima so wächst mein Horizont; so ein Quatsch, Horizont ist
    Horizont wird sicher Heinrich Ebbers sagen, jedoch Horizontieren nennt man
    den Vorgang bei besagtem Nivellieren, das Instrument mittels Libellen in die
    waagerechte Visier-Lage zu bringen. Trotzdem es gibt viele Horizonte und und.

  19. @ bronski

    wie nun schon mehrfach betont ist selbst zu benutzen nicht mein hauptding und aber auch nicht mein broterwerb, ich habe also andere ansprüche an mein geschreibsel wie journalisten.
    in diesem sinne meinte ich auch dem „virus der durchökonomisierung“ unserer gesellschaft.
    die bezeichnung krause gedankengänge nehme ich als kompliment, danke!
    die investition in z.b. fernost lohnt sich doch für die meistenb firmen nur, weil dort eben besagte bedingungen (sozialstandards, umweltschutz) herrschen. was zur folge hat, dass hier immer weniger steuern gedes gesamten steuraufkommen aus), was zur folge hate, dass immer mehr menschen dann den billigschrott auch noch kaufen müssen, was wiederum zu arbeitsplatzabbau und somit zu steuerausfall führt usw. usf.

    da lobe ich mir einfache beiträge in der Abendzeitung (heutiger wirtschaftsteil): >nestlé-chef helmut maucher verurteilt „renditefetischisten unter den unternehmensführern“, die mit stellenstreichung kurzfristig den aktienkurs hochtreiben.

  20. hier nochmal zur verdeutlichung was ich u.a. meine:

    die dpa schreibt heute:
    Zwei deutsche Kulturgüter in London versteigert
    London (dpa) – Zwei bedeutende deutsche Kulturgüter sind in London für jeweils weit über eine Million Euro versteigert worden. Eine über 100 Jahre lang verschollen geglaubte handschriftliche Partitur Ludwig van Beethoven ging bei dem Auktionshaus Sotheby’s für umgerechnet rund 1,7 Millionen Euro unter den Hammer. Bei Christie’s wurde das älteste vollständige Besteckset der Welt für rund 1,9 Millionen Euro zugeschlagen. Es war im 17. Jahrhundert in Augsburg angefertigt worden. Beide Kulturgüter gingen an private Sammler im Ausland.

    Copyright © Frankfurter Rundschau online 2005
    Copyright © dpa – Deutsche Presseagentur 2005
    Dokument erstellt am 01.12.2005 um 17:54:02 Uhr
    Erscheinungsdatum 01.12.2005

    unter der internetadresse
    http://www.klassik.com/aktuell/news/teaser.cfm?ID=4252
    stellt sich heraus, dass das deutsche kulturgut, dass an ausländer verkauft wurde, schon längst im besitz von ausländern war:

    London, 24.11.2005. Die kürzlich in den USA wieder entdeckte handgeschriebene Klavierfassung von Ludwig van Beethovens „Großer Fuge“ wird bei Sotheby’s in London versteigert. Wie das Auktionshaus mitteilte, liegt der Schätzpreis zwischen 1,45 und 2,2 Millionen Euro. Die 81 Seiten umfassende Partitur war im Juli dieses Jahres im Archiv eines Priesterseminars in der Nähe von Philadelphia zufällig gefunden worden (klassik.com berichtete). Vor 115 Jahren hatte sie ein amerikanischer Industrieller in Berlin gekauft, dessen Tochter sie zusammen mit anderen Handschriften dem Priesterseminar schenkte.

    mal abgesehen davon, dass in einem deutschen museum in berlin z.b. der pergamonaltar, der nachgewiesener massen griechisches kulturgut ist, steht, weiss iczh nun wirklich nicht mehr was ich schreiben soll herr bronski, wenn sie den tenor gewisser dpa und sonstiger meldungen (auch der FR) mmer noch nicht verstehen. an einen ausländer verkauft widerlich!

  21. oder hier aljazeeras bericht zu aktivitäten von amnesty international im iraque

    warum liest man denn darüber nirgends in auch keinem einzigen bundesdeutschen blatt etwas? ich kann mir nicht vorstellen, dass amnesty international nicht demenstsprechende presseerklärungen heruasgegeben hat.
    so eine ignoranz kommt meiner meinung nach durch eben von mir hin und wieder bemängelte sprachliche ungenauigkeit zu stande, weil diese den blick auf die wirklichkeit verstellt.

    das gehjt aber leider immer wieder quer durch alle blätter und sendestationen. so sit es doch ein unterschied, ob sich wie laut SZ, „das Auswärtige Amt mit französischen und italienischen Geheimdiensten zusammenarbeiten“ im fall susanne osthoff will, oder ob sich “ die Bundesregierung intensiv um Kontakte zu den Kidnappern“ bemüht, wie es news.yahoo.de schreibt.
    die eine meldung schaft eine gewisse transparenz in politische prozesse (ein amt kooperiert, man höre und staune, mit ausländischen geheimdiensten) oder im anderen fall, eine regierung, bestehend aus wenigen ministern und einer kanzlerin, kümmert sich drum. letzteres klingt ja fast schon so, als würden die vor lauter engagement einen flug mit dem robinson club in den iraque buchen um endlich mal so richtig was persönliches zu unternehmen.
    ich weiss men tonfall ist nicht unbedingt sachlich, aber ihre weigerung, auch nach den vielen e-mails, herr bronski zu verstehen auf was ich hinaus will, bringt mich ehrlich gesagt etwas auf die palme, da tut ein beitrag wie der von lesern mit ihrer zeitung und sie werden auch noch mehr oder eniger gut dafür bezahlt, da kann man doch etwas engagement erwarten.
    manchmal würde mir ja obige transparenz in der formulierung schon ausreichen, aber dem ist leider bei den meisten medien weit gefehlt und es ist völlig zufällig wann welches blatt welche meldung irgendwie „vernünftig“ bringt.

  22. @ ka_neu:

    Ich kann es jetzt nicht überprüfen, da ich zu Hause bin und an meiner Glosse arbeite, aber amnesty international hat die Redaktionen mit Sicherheit informiert. Dass solche Pressemitteilungen nicht immer verwertet werden, hat viele Gründe – aber einen mit Sicherheit nicht: sprachliche Ungenauigkeit. Es ist vielmehr eine Frage der Gewichtung. Mein Eindruck von Ihrem Link ist, dass da nicht viel drinsteht, was die FR nicht berichtet hat. Regelmäßig haben wir über den Fortgang der Ermittlungen im Zusammenhang mit den Folterungen von Abu Ghraib berichtet. Guantánamo war kürzlich Gegenstand einer ganzen Seite 2, als es Streit zwischen der UNO und der amerikanischen Regierungen wegen des Besuchs von UN-Inspekteuren dort gab. Über Bushs Strategiepapier haben wir ebenso – hier – berichtet wie über den innenpolitischen Druck, unter den Bush geraten ist – hier.

    Selbstverständlich greifen wir nicht jede Aktion von ai oder anderen Organisationen auf – einerseits weil wir als Tageszeitung dazu in der Regel einen tagesaktuellen Anlass benötigen, andererseits aber auch, weil diese Organisationen natürlich – zum Glück und mit allem Recht – Lobbyarbeit betreiben. Wir räumen ai und attac, um nur zwei NGOs zu nennen, oft genug via Gastbeiträgen und Interviews Platz im Blatt ein, weil wir natürlich mit deren Sache sympathisieren, aber wir machen uns nicht selbst zu deren Verlautbarungsorgan.

  23. @ bronski

    genau sie sagen es herr bronski, tagesaktualität! dieser hype nach tagesaktualität ist ja manchmal schon als hysterisch zu bezeichnen, quer beet durch die medienlandschaft, und hat im laufe von jahrzehnten das politische klima, wahrscheinlich nicht nur bei uns, geprägt. nur so kommen sprachliche ungenauigkeiten wie „deutschland und europa“ zu stande, die aber letztendlich die befindlichkeiten von tausenden von lesern, zuhörern und zuschauern prägen.
    achja und wäre es nicht schön gewesen z.b. über diese AI sache eine verbindung zu den gefangenneflügen und dem uas-besuch des bundesdeutschen aussenministers zu knüpfen, d.h. einen artikel aus drei vier unterscheidlichen meldungen zu stricken.
    deutsches kulturgut ins ausland verkauft! dies ist jetzt zwar kein sprachliche ungenauigkeit, aber doch eine recherche ungenauigkeit, weil es ja schon längst im ausland war, von vielen anderen dingen (stichwort pergamonaltar) mal abgesehen. ausserdem sprechene alle anderen mir bekannten verlautbarungen von einem anonymen bieterIn, woher also die dpa das mit dem ausland hat ist mir rätselhaft, da sie es ja auch nicht konkretiesiert.
    es ist ja auch immer wieder schön, wie sie immer nur auf teil meiner aussagen eingehen, und ich betone, ich brauche die FR im speziellen da nicht als feindbild, sie stehen sozusagen nur exemplarisch. diese sprachliche und recherche nachlässigkeiten sind quer beet durch alle medien zu beobachten.
    z.b. verstehe ich den schluss im heutigen artikel nicht, wenn 52% der bundesbürger den start der grossen koalition als gelungen ansehen, dass die mehrheit hinter merkel steht. besteht die grosse koalition wohl nur aus merkel?
    und apropo sprachliche ungenauigkeit, sie müssen einmal verfolgen, wann z.b. union wann cdu/csu und wann cdu und csu geschrieben wird und vor allem von wem.

    und wie steht es mit einer antwwort auf meine äusserung, dass seriosität niemals neutral sein kann, aus dem blog „nörgler“

  24. @ ka_neu:

    Der Wunsch nach aktuellen Nachrichten ist keine Erscheinung des Zeitgeists und damit kein Hype. Es wundert mich, dies gerade von Ihnen zu hören; sind Sie denn nicht einen guten Teil Ihres Tages auf der Suche nach Neuigkeiten im Internet? Damit bedienen Sie sich eines Mediums, das um einiges schneller ist als unsere gute alte Tageszeitung und das einen ausgeprägten Hunger nach immer neuen Nachrichten hat.

    „es ist ja auch immer wieder schön, wie sie immer nur auf teil meiner aussagen eingehen“

    Ich versuche mich eben auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ist nicht immer ganz leicht angesichts der Vielzahl Ihrer Gedankensprünge.

  25. @ ka_neu:

    „und wäre es nicht schön gewesen z.b. über diese AI sache eine verbindung zu den gefangenneflügen und dem uas-besuch des bundesdeutschen aussenministers zu knüpfen, d.h. einen artikel aus drei vier unterscheidlichen meldungen zu stricken“

    Vielleicht wäre es das tatsächlich. Die Form eines solchen Textes müsste allerdings die eines politischen Essays oder einer Hintergrundanalyse sein, also eine Form, die Subjektivität erlaubt. Allein die Auswahl dieser Nachrichten bzw. die Entscheidung, da einen Zusammenhang herstellen zu wollen, ist ja bereits ein subjektiver Ansatz, der sich zumindest für unsere nachrichtlichen Seiten verböte.

    Damit sind wir bei der Seriösität von Berichterstattung. Die besteht u.a. eben darin, die Dinge auseinanderzuhalten. Am ersten Besuch des neuen Außenministers in den USA ist ja doch wohl zuerst interessant, wie Steinmeier dort ankommt, ob er den Ton trifft, was dies für das transatlantische Verhältnisse bedeutet usw. Diplomatisch wie er ist, hat er Themen wie Guantánamo dabei offenbar zunächst nicht angesprochen; da bin ich gerade überfragt. Die Gefangenenflüge waren jedoch ein Thema, und das haben wir auch berichtet.

    Der Zusammenhang zwischen diesem Besuch und AI stellt sich für unsere Leserinnen und Leser dadurch her, dass sie auf der gleichen Seite möglicherweise eine Meldung über Folterungen in Guantánamo lesen. Die Leser einer Print-Ausgabe der FR sind damit im Vorteil gegenüber reinen Online-Lesern. 😉

  26. @ ka_neu:

    „und wie steht es mit einer antwwort auf meine äusserung, dass seriosität niemals neutral sein kann“

    Die Behauptung, Seriosität könne niemals neutral sein, ist eine These von Ihnen. Ich habe hier – in einem anderen Zusammenhang – einmal formuliert: „Hier geht es um die Neutralität, aber auch die Seriösität unserer Berichterstattung.“

    Es ging um unsere Berichterstattung über den Nahost-Konflikt und die Frage, inwiefern es für unsere Leserinnen und Leser vorteilhaft wäre, wenn die FR eindeutig Position für eine der beiden Seiten bezieht. Ich habe die Ansicht vertreten, dass unsere Berichterstattung dann nicht mehr neutral wäre und dass die FR damit keine seriöse, sondern eine parteiische Nachrichtenquelle wäre. Wohlgemerkt, dies gilt für die Nachrichten; in unseren Kommentaren beziehen wir durchaus wertend Position. Aber da darf das auch sein, weil die journalistische Form „Kommentar“ eine solche subjektive Sicht erlaubt. Noch deutlicher dürfen Autoren in Gastbeiträgen sich äußern. Aber diese saubere Trennung muss sein!!

    Vielleicht wollen Sie mir ja mal darlegen, warum Seriösität niemals neutral sein könne?

  27. @ bronski
    nun mal vielen dank für die ausführliche antowrt.
    hierzu nur kurz:
    sie sprechen selber die auswahl der nachrichten an, insofern, seriös hin oder her, sind sie subjektiv.
    sie können jetzt sagen, dass die kombination in einem artikel von verschiednen nachrichten noch subjektiver ist, aber a) kommt kunst nicht von können wie man so schön sagt und spätestens seit joseph beuys jeder mensch (auch die redaktuere der FR) künstler sind und b) das subjektivere der feind des subjektiven ist.
    ob herr steinmeier den ton getroffen hat, vage ich zu bezweifeln, denn bis er überhaupt auch nur einen ton herausgebracht hat, haben schon mal 100 andere leiute miteinanderkommuniziert und somit war jedes wort sowei abgewägt, von anderen. sehr schön zu sehen in einer doku über das kanzleramt, die u.a. bei arte lief, wie solche besuche vorbereitet werden und auch transparent gemacht in aussagen die ich oben erwähnt habe und manchmal vermisse (stichwort auswärtiges amt und geheimdienste).
    wenn sie von neutraler seriösität sprechen, dann denken sie dochmal über den unterschied der formulierungen „obdachlosencontainer“ (sz) und „obdachlosenunterkunft“ (FR) nach. beide formulierungen in der tatsache durchaus richtig, beide aus sog. seriösen tageszeitungen, dennoch sagen beide, gerade auch in der übersch4rift, ganz andere dinge aus.
    seriosität kann alsoi niemals neutral sein, weil die seriöse meldung eines containers (ist ja eine tatsache) dennoch viel mehr partei für die obdachlosen in deisem beispielfall evoziert, wie das wort unterkunft.
    achja undbei nachrichtensurfen, einem hobby von mir ;-), geht es mir nicht immer unbedingt um aktualität, sondern eher darum die querbezüge der meldungen für mich persönlich herzustellen, die ich eben immer wiedewr mal vermisse, das internet ist nämlich nicht nur aktuell sondern auch bestens zum schnellen vergleich geeignet, so schreibt die FAZ z.b. „obdachlosenheim“ und ist ja durchaus als seriös zu bezeichnen, oder?

  28. An Diskutanten Bronski und Ka-Neu:

    Egal ob wir es nennen Obdachlosenheim, oder -Unterkunft, oder Herberge, wirklich beklagenswerte ist doch, dass solch „Ding“ überhaupt nicht als Wort selbst die Traurigkeit der Wirklichkeit wiedergibt derer die im Alltag oder auch nur zeitweisen Bewohner oder Insassen sind. Bei aller Freude von Euch die ihr Bezeichnungen diskutiert, beklagt lieber, dass es in einem doch so „reichen Staatsgebilde bzw. des gesamten Volksvermögens der Bewohner unseres so gepriesenen Deutschland, Leute gibt, die als Obdachlose leben müssen!

    Sorry, ich wollte dies nur mal „gesagt“ haben. Schönes Wochenende

  29. @ schulz
    naja genau darum geht es mir doch, denn das wort obdachlosencontainer, der es in diesem fall ja war, bringt auch in der sprachlichen formulierung genau diese traurige tatsache, wie sie sie geschildert haben, am ehesten ans tageslicht!

  30. @ ka_neu:

    Nochmal: Von „neutraler Seriösität“ sprechen Sie, nicht ich. Neutral im Sinne von objektiv gibt es nicht, da gebe ich Ihnen Recht. Niemand ist objektiv. Aber Neutralität und Objektivität sind nicht dasselbe. Kann es sein, dass Sie das miteinander verwechseln?

    Dagegen kann man eine klare eigene (also subjektive) Meinung haben und sich trotzdem neutral verhalten – oder dies wenigstens versuchen. Das erfordert natürlich eine gewisse Disziplin. Man muss sich selbst ständig fragen, inwiefern die eigene Meinung auf das Verhalten durchschlagen könnte, auch wenn man dies nicht beabsichtigt. In dieser Situation sind wir Journalisten fast täglich. Das ist eine der Voraussetzungen für seriöse Berichterstattung: die Position des Berichterstattenden zu hinterfragen.

    Ob nun Obdachlosenunterkunft oder -container – beides ist sachlich richtig. Die traurigen Verhältnisse, um deren klare Darstellung es Ihnen geht, kommen in der Schilderung von Bernhard Honnigfort klar zur Sprache. Zudem ist der Artikel mit einem Bild illustriert, das keine Fragen offen lässt.

  31. @bronski
    schön, ihr nochmal. auch ich bin es etwas leid ihr beständiges rechtfertigen eines weitverrbeiteten journalistischen stils argumentativ weiter zu hinterfagen, zumal schreiben in dieser art, wie gesagt, wirklich nicht meine hauptbeschäftigung ist.
    jedoch sind sie es der neutral und seriös in zusammenhang gebracht hat und zwar im blog unverzagt:

    „Hier geht es um die Neutralität, aber auch die Seriösität unserer Berichterstattung.“

    das sich selber ständig hinterfragen ist ja nett, das sollte spätetsens seit kant jeder mensch täglich sogra beim kaffetrinken machen, dass sie aber immer noch davon ausgehen so zu einer neutralen berichterstattung zu kommen leugnet zumindest die erkenntnisse zeitgenössischer physik, die ja weiss, dass der betrachter selber den versuch an sich schon beeinflusst, es somit kein „neutrales“ ergebniss gibt.

    alles was ich also sage, ist, dass derzeit in der weitest gehenden masse der medien die bestehenden verhältnisse, die ich nicht für gut halte (resourcen und menschenverachtende globalisierung, umweltverschmutzung, von reiner lobbyarbeit geprägte politik, stellvertreter kriege uns. usf.) eher manifestiert, wenn nicht sogar fördert werden, durch ihre „neutrale“ berichterstattung.

    zum container: wissen, wieviel ein durchschnittlicher mensch mit ihrer zeitung am tage verbringt? wissen sie von wievielen artikel ihre leser nur die überschrift lesen?
    insofern ist es für mich durchaus von relevanz was in der überschrift steht, denn das mit schlagzeilen politik gemacht wird, wissen wir alle nicht erst seit bild.

    sie selber hatten das blog boulevard eröffnet!

    hier wäre es angebracht gewesen sich auf sog. boulevardniveau zu begeben und eine geile überschrift zu machen. aber, sorry, jetzt wird es echt persönlich, da sich selber als unvisonär beschrieben zu haben, wissen sie offentsichtlich gar nicht gegen wen und/oder was sie bollwerk sein wollen.

  32. Meine Herren, Ich kann dazu nur sagen: Schade! Aber eines stimmt, die Sache mit den Überschriften; deshalb lese ich zumindest die „zweite“, also die kleinere „Überschrift“ und wenn ich dann neugierig werde die ersten Sätze. Ganz sicher wären wir Alle aber naiv, wenn wir einen Ratschlag meines Großvaters nicht beherzigen würden: Am wichtigsten ist das, was zwischen den Zeilen steht! Recht hat er und dazu gehört ganz einfach auch der alte Grundsatz, zumindest in der Tendenz: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing! Und wer das nicht tut, der singt bald nicht mehr! Deshalb lasst uns Leser und Blogger auch etwas Verständnis für die Journalisten haben; auch die sind nur Menschen, mit all deren Schwächen! Wie war das mit dem, DER GEIST IST WILLIG, aber der Bauch muss doch essen!

  33. @ ka_neu:

    „auch ich bin es etwas leid ihr beständiges rechtfertigen eines weitverrbeiteten journalistischen stils argumentativ weiter zu hinterfagen“

    Da haben Sie mich falsch verstanden. Hier geht es nicht um Rechtfertigung, sondern um Erklärung. Das dieser journalistische Stil weit verbreitet ist, kommt ja nicht von ungefähr: Die Mehrzahl der Leserinnen und Leser wünscht eben einen informativen Journalismus und keinen tendenziösen. Die Menschen wollen sich selbst ein Bild machen. Reagieren Sie, ka_neu, denn nicht auch allergisch, sobald Sie merken, dass Ihnen eine bestimmte Sicht aufgedrängt werden soll? Sowas kann und darf sich vielleicht eine Wochenzeitung oder ein Magazin leisten, wo subjektive Standpunkte verbreitet sein mögen. Für die FR verbietet sich sowas bis auf einige Ausnahmen (Gastbeiträge, Glossen), in denen Subjektivität sogar gefordert ist.

    Sie verwechseln weiterhin neutral und objektiv. Offenbar wollen Sie das so. Ich sage noch einmal: Eine objektive Berichterstattung ist unmöglich, eine neutrale dagegen sehr wohl, wenn sie sich der Position des Berichterstatters bewusst ist. Das Bewusstsein hierfür zu schärfen ist Bestandteil der Ausbildung von Journalisten.

    Das Problem mit den Überschriften ist uns bewusst. Wir werden leider niemals alle Leser dazu bringen, alle Artikel zu lesen, auch wenn wir noch so reißerische Überschriften verfassen. Das gilt aber auch für boulevardeske Medien: Selbst die Bild-Zeitung wird nicht komplett gelesen. Ob sie einen Artikel lesen, entscheiden die Leserinnen und Leser offenbar in erster Linie nach ihrer Interessenlage und erst in zweiter anhand der Überschrift.

  34. @ schulz
    ein mir befreundeter schriftsteller hat mal über aussterben des genitivs gesprochen

    @ bronski
    sie brauchen sich nicht ständig zu erklären, ich htte keinen erklärungsnotstand und informativer journalismus ist nicht schlecht, jedoch, wie gesagt, beginnt die krux bei der auswahl der informationen, dass sollte man sich zumindest mal eingestehen, denn auswahl ist eben weder objektiv noch neutral, sondern immer subjektiv und somit parteilich.

    desweiteren ist es mir wurscht, ob alle leser alle artikel lesen, es geht darum in einer überschrift eben auch den lesern möglichst viel „objektive information“ zu geben, die eben nur die überschriften lesen, warum auch immer. da ist die bildzeitung dann eben offenbar doch king, weil so eine chance unserem sogenannten wohlfahrtsstaat, der sich bal kaputt reformiert hat, mit dem schlagwort container in der überschrift eines auf die mütze zu geben, hätten die sich nicht entgehen, lassen, wenn es denn in ihrem interesse gewesen wäre.

    objektiv richtig waren ja uch alle drei schlagzeilen bezüglich der obdachlosen in FAZ, FR und SZ:
    obdachlosenheim, -unterkunft, -container
    alle objektiv richtig, aber eben keineswegs neutral in der jeweiligen wirkung beim leser!

  35. oh Himmel, ka_neu, was ist denn daran nicht neutral, wenn ein Metallcontainer als Container bezeichnet wird??? Und wenn darin nun einmal Obdachlose wohnen, dann macht die deutsche Sprache daraus eben einen Obdachlosencontainer.

    Wir haben früher zuhause für unseren Hund aus dem Schlachthof immer Pansen und so nettes Zeug geholt, das hieß bei uns intern: Hundefleisch, weil Fleisch für den Hund. Ganz analog zum Hundefutter. Könnte man sicher auch anders interpretieren, wenn man sonst nix zu tun hat.

    Nun machen sie es den armen Journalisten nicht schwerer als nötig, sondern kritisieren Sie dort, wo es wirklich was zu kritisieren ist. kommt ja auch schließlich in der FR mal vor.

    leicht genervt

    FRettchen

  36. Das ist das „Schöne“ am Kreis, er hat weder Anfang noch Ende! Zu ka_neu: Genitiv. Dativ, Objektiv, Subjektiv! Früher steigerten mal „Schlaue“: egal, scheißegal, illegal! Aus diesen „Pflastertretern“ und auch manchmal Miesepetern wurden manchmal „Missetäter“!

    Dann bis später.

  37. @ frettchen
    zugegebenermassen schwierig und sicherlich müssig dem noch zu folgen, aber das ist doch genau der vorwurf, den ich journalisten mache und den herr bronski immer wieder versucht zu entkräften, mal nur für die FR, aml stellvertretend für alle (seriösen) journalisten. obdachlosencontainer hatte die SZ geschrieben und ich fand das spitze, dennes bringt in der schlagzeile gleich mehrere gesellschaftliche und soziale ebene auf den punkt!
    angefangen hat es ja mit den abschiebecontainern auf den flughäfen als staatliche unterbringung. da warten einige dagegen, manchen wwar es wurscht, denn unser boot ist ja angeblich voll.
    bei obdachlosencontainern hätte damals wahrscheinlich viel protestiert!
    nachdme man sich jetzt an die abschiebcontainer gewöhnt hat, interessiert es offenbar fast niemanden mehr, dass es obdachlosencontainer gibt.
    dieser schleichende prozess wird meiner meinng nach durch gewisse sprachliche, sog. objektive, formulierungen der meisten massenmeiden gefördert, also auch der FR, die ja nur schrieb „obdachlosenunterkunft“! denn vernetztes denken ist hier offenbar nicht gefragt.
    ach und zum pansen, auch super aktuell das thema derzeit, ich habe es schon immer für eine unsittte gehalten die kuhmägen nur an hunde zu verfüttern, das hat in der türkei, aber auch noch z.b. in italien (hmm köstlich trippabrötchen in florenz) eine andere tradition, da kocht man sehr leckere dinge draus! daran sollten wir „deutschen“ so als kulturgemeinschaft uns mal ein beispiel nehmen. es entkräftet nämlich auch paralellgesellschaften, wenn man vom „anderen“ lernt!

    @ schulz

    das mit dem kreis ist *g
    nur leider hiesse es:
    legal, illegal, scheissegal!
    aber zugegebenermassen, diesen spruch einmal benutzt zu haben ist sozusagen eine lebensaufgabe.

    @ bronksi
    ich empfehle ihnen mal sich den buchtitel von frederic vester bei dtv aus dem jahre 2002(?) auf der zunge zergehen zu lassen:
    „die kunst vernetzt zu denken“ der neue bericht an den club of rome.´dann wissen sie viellei

  38. @ ka_neu:

    Glauben Sie wirklich, ein öffentlicher Protest ließe sich dadurch mobilisieren, dass die FR in einer Überschrift das Wort „Obdachlosencontainer“ verwendet? Ich bitte Sie! Da können Sie noch so vernetzt denken.

  39. @bronski

    nun mal schön die reihenfolge einhalten:
    zuerst kommt das bewusstsein über einen bestimmte tatsache und dann, wei in diesem falle z.b, der evt. öfentliche protest.
    wenn also das bewusstsein schon mal nicht geschärft, sondern eher massenmedial getrübt wird usw.usf.

    im übrigen verweise ich auch ihrer aufforderung nachgehend, hatte heute nur noch keine zeit auf mein mail an sie, die ich hiermit nun öffentlich mache:

    abgesehen von den tränen die mir beim lesen dieser auszüge der rede herrn pinters kamen, diese zitate ihnen nur kurz zu unserer laufenden diskussion bezüglich journalismus und sprache:

    „Mit Hilfe der Sprache hält man das Denken in Schach.

    Ich glaube, dass den existierenden, kolossalen Widrigkeiten zum Trotz die unerschrockene, unbeirrbare, heftige intellektuelle Entschlossenheit, als Bürger die wirkliche Wahrheit unseres Lebens und unserer Gesellschaften zu bestimmen, eine ausschlaggebende Verpflichtung darstellt, die uns allen zufällt. Sie ist in der Tat zwingend notwendig.“

    mit objektivität alleine kommt man eben offenbar nicht sehr weit.
    mit freundlichen grüssen
    ihr
    karsten neumann

  40. zur sprache:
    die dpa meldet bei yahoo:

    „Merkel und Chirac entrüstet über iranischen Präsidenten

    Berlin (dpa) – Mit Empörung haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Jacques Chirac Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad zurückgewiesen. Ahmadinedschad hatte das Ausmaß der Judenverfolgung in Zweifel gezogen. Diese Äußerungen seien vollkommen inakzeptabel, sagten Merkel und Chriac in Berlin. Als Bundeskanzlerin weise sie die Äußerungen «mit aller Schärfe» zurück, fügte die Bundeskanzlerin hinzu.“

    keine ahnung, ich bin nochg mit dem motto aufgewachsen „der esel nennt sich selber immer zuletzt“, aber offensichtlich ist das selbstbewusst sein der deutschen presse agentur über sich selbst hinaus gewachsen, so dass sie die deutsche bundeskanzlerin zuerst nennt!
    und so ganz nebenbei, woher nimmt frau merkel die schärfe? doch wohl nicht von türkischen chillischoten?

  41. Der Esel nennt SICH „zuerst“, ganz richtig. Nun ist die dpa aber nicht Frau Merkel, und im Journalismus wird in der Regel das für den Leser relevanteste an erster Stelle genannt…

    Die Welt ist also noch in Ordnung.

    Have a nice day,
    Daniel

  42. und @ daniel
    um das letzt endlich nachzuvollziehgen,, was ich damit meine, wenn die „deutrsche“presseagentur, die „deutsche“ budneskanzlerin zuerst nennt, solltest du evt. erst noch mal die diskussion im blog boulevrad und nörgler nachvollziehen, dann wird es vielleicht etwas deutlicher.

  43. @ ka_neu

    „zuerst kommt das bewusstsein über einen bestimmte tatsache und dann, wei in diesem falle z.b, der evt. öfentliche protest.
    wenn also das bewusstsein schon mal nicht geschärft, sondern eher massenmedial getrübt wird usw.usf.“

    Sie verlangen also von uns, dass wir das Bewusstsein lenken, und zwar möglichst so, dass dieses Bewusstsein zu öffentlichen Protesten tendiert. Habe ich Sie richtig verstanden?

    „offensichtlich ist das selbstbewusst sein der deutschen presse agentur über sich selbst hinaus gewachsen, so dass sie die deutsche bundeskanzlerin zuerst nennt!“

    Ich vermag nicht zu beurteilen, ob die dpa ein Selbstbewusstsein hat und wie es sich ausdrückt. Nationaler Reflexe hat sie sich jedenfalls bisher nicht verdächtig gemacht. Aber richten Sie Ihre Kritik doch bitte direkt an die dpa. Sie wissen ja, dass diese dpa-Meldungen auf der Online-Seite der FR automatisch eingepflegt werden, so dass wir darauf keinen Einfluss haben.

  44. lieber bronski, was wäre ich geneigt, schon wiedermal ein herr einzufügen *grins, ich danke ihnen nochmals für die toleranz meiner tippfehler vor allem im sprachverständnisblog, jedoch muss ich sagen kann ich ihre „unschuldsbeteuerungen“ nicht mehr nachvollziehen.
    verlange nicht, dass sie das (öffentliche – mit ihrem eigenen können sie machen was sie wollen) lenken, sie tun es einfach.
    auch etwas eben in einer überschrift nicht konkret zu bennen „lenkt“ das (öffentliche) bewusstsein.
    es gibt hierzu sicherlich auch wissenschaftliche beschreibungen dieses tatbestandes aus den unterschiedlichsten sparten, kommunikationswissenschaft, physik etc.pp.
    im buddhismus z.b. geht es u.a. darum sich von unwissenheit zu befreien, eben auch und gerade von der unwissenheit der auswirkungen über das eigene tun. und die modernen wissenschaften kommen der buddhistischen gedankenwelt manchmal ja schon sehr nahe.
    ein selbstbewusstsein hat die dpa an sich sicherlich nicht, aber ein kollektives karma erzeugen ihre mitarbeiterInnen genauso wie die der FR.
    wenn sie also die statements der dpa unter dem gesichtspunkt betrachten, dass diese ja nicht von der FR redigiert sind, kann ich nur sagen, es ist die entscheidung der FR dies zuzulassen, genauso wie dieses z.b. blog zu zulassen.
    und das mit den nationalistischen reflexen, wenn es so einfach wäre, sie macht sich einer viel schlimmeren sache schuldig schon allein deswegen, weil sie in der regel in den mir bekannten meldungen, immer auf eine relativ breite abnahme ihrer meldungen aus ist.
    ist ja auch logisch, dass sich bei der erstnennung merkels nicht mal mehr die franzosen aufregen, geht es doch in diesem fall z.b. gemeinsam gegen den iran.

    also das mit dem lenken, war nicht schlecht, netter versuch *g
    leiten wäre vielleicht nmicht schlecht, aber bitte ohne das wörtchen kultur hinten dran, sonst sagt am ende noch jemand das wort leiten steht vorne dran.
    besten gruss
    karsten neumann

  45. @ bronski
    dass sie diese diskussion jetzt weiterziehen in dem neuen blog „potent“ halte ich für nicht gut. denn die verkappte unterstellung ich würde durch die auffoderung an fir FR doch endlich asoiziative querberichterstattung zu leisten damit zum ausdruckbringen, dass ich die FR prinzipiell für omnipotrent halte, dass die FR dies nur leider nicht lebt stimmt so nicht.
    es tun sich doch auch in der FR positive dinge und die assoziative querbrichterstattung lebt nun mal von dem einzelnen journalisten, so wundert sich ihr mitarbeiter christoph schröder, in dem leider unsäglichen artikel über die rede pinters im kulturteil, über das wort „videobotschaft“. das ist schon mal für das thema dieses blogs in bezug auf die FR ein eindeutiger vorschritt, wenn man mal davon absieht dass der tenor des artikels den schuss nach hinten los gehen lässt, etwas im sinne markus söders äusserung, dass „die 68er generation unsere deutschen tugenden verschmäht“ hat. aber nicht nur die pinter generation stirbt aus, auch die des franz joseph strauss usw. usf.
    so stellen sie doch im artikel „nüchtern, aber gefährlich“ von norman peach fest, dass das wort deutsch in ungesundem masse im aktuellen koalitionsvertrag vorkommt. gleichzeitig machen sie auf die bezeichnung von spd/grünen für den jugosslawien krieg aufmerksam, nämlich „humanitäre intervention“!
    da auch die FR angst vor dem boulevard hat, braucht es herrn schröder also nicht mehr wundern, dass auf pinteres rede keine internationale reaktion mehr kam. die haben alle vom namensvetter gerhard schröder gelernt, übrigens sie auch bronski, dass schweigen gold ist und sitzen das aus.
    den schon den feind beim namen nennen stärkt diesen in den schlachten des medialen zeitalters, das sagt ihnen jeder hobbypsychologe an jeder beliebigen journalistenschule.
    insofern bronski gehen sie 16 blogs zurück und diskutieren sie das blog „boulevard“ angemessen aus, damit herr offerman z.b. nicht mehr unbefriedigt zurück bleibt.

  46. Gehen Sie 16 Blogs zurück? Himmel, so viele Blogs hat die FR mittlerweile? Und ich war schon froh, dass es dieses eine gibt – mit mittlerweile 75 Einträgen… Übrigens, ausdiskutiert wird in Blogs selten was. Dafür gibt’s ja auch das echte Leben.

  47. @ monika
    himmel ist nicht schlecht, es gibt da ja ein gericht „schlesisches himmelreich“, würden sie sich damit zufrieden geben?
    wo sie die zahl 75 einträge hernehmen weiss ich nicht, ihr eintrag war der 50te, und mit 16 blogs zurück meinte ich nur die bronski_blogs, die FR hat viel mehr.
    insofern erlauben sie mir mit dem abgewandelten klassiker zu schliessen:
    und, wenn sie nicht gestorben sind, dann diskutieren sie noch heute *g

  48. Sie haben sich beim Assoziieren etwas verheddert. Diese Diskussionsplattform ist ein Blog. Was Sie Blogs nennen, sind Einträge (derzeit 76, wenn man alle Einträge unter „Themen“ in der linken Spalte addiert). Und was ich schrieb, war ein Kommentar, der 50. zu diesem Eintrag, und das allein ist eigentlich schon erschreckend genug. 😉

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