Eine widerwärtige Attacke auf engagierte Jugendliche

Im Netz kursiert – mal wieder – ein Text, für den niemand mit seinem Namen die Verantwortung übernehmen will. Man kann das feige nennen, zumal der Text nicht gerade mit klaren Worten hinter dem Berg hält. Es geht um Kritik an der „Fridays-for-Future“-Generation, die sich – angeblich – mit dem SUV zur Demo fahren lässt und noch vieles andere tut, was jemand, der – angeblich – Jahrgang 1949 ist, komplett anders sieht. Der anonym veröffentlichte Text ist im folgenden Link unten angehängt, in dem FR-Chefredakteur Thomas Kaspar seinem Vater antwortet, der ihm diesen Text mit den Worten geschickt hatte: „So ist es“. Nein, so ist es eben nicht. Aber vielleicht handelt es sich bei der Art und Weise, wie Thomas Kaspar auf die Anwürfe reagiert, um einen Weg, mit den scheinbar verlorenen Seelen von Pegida und AfD doch noch ins Gespräch zu kommen? Ich möchte in diesem Zusammenhang eine Passage aus dem Buch „Faschismus“ der ehemaligen US-Außenministerin Madeleine Albright zitieren:

„Diese edelmütige Gesinnung – die Sorge um andere und die Überzeugung, dass wir alle gleich geschaffen sein – ist das wirksamste Gegenmittel gegen die egozentrische moralische Stumpfheit, die dem Faschismus seinen Erfolg sichert. Es ist eine Fähigkeit, die in den meisten Menschen steckt, aber nicht immer gepflegt und manchmal für eine gewisse Zeit brutal unterdrückt wird.“

Balken 4Die schreckliche Frage, wohin nur mit dem vielen Geld

Der larmoyante Brief eines Anomymus vom Jahrgang 1949 (ich bin Jg. 1943) unterschlägt doch das, was nach der ‚Leidenszeit‘ seiner/unserer Jugend passierte – das Schöpfen aus dem vermeintlich Vollen!! Alles wurde immer dicker – die Menschen fraßen sich voll (nie wieder hungern!), die Autos im größer (Individualmoblität! Autobahnen!). Und diejenigen, deren Bankkonten leistungslos immer ‚dicker‘ wurden, standen vor der schrecklichen Frage: „Wohin nur mit dem vielen Geld?“ Da kam in Gestalt der SUV die rettende Antwort der Autokonzerne, die wiederum dreist behaupten, sie bieten nur an, was ‚die Leute‘ (z. B. vom Jg. 1949) wollen. Und auf das schöne Argument, man wolle doch nur hoch sitzen, antwortete Mercedes Benz schon vor vielen Jahren mit der A-Klasse – die in dieser Form (wenig repräsentativer Kleinwagen!) inzwischen wieder abgeschafft wurde!! So haben sich die Verhältnisse von einer Nachfrage- zu einer Angebotsgesellschaft gewandelt. Und genau deren Dilemma führen uns die jungen Leute drastisch vor Augen: „Musst Du auch haben/fliegen/konsumieren/imponieren!“ Man kann aber auch auf das Auto auf Nachfrage = Carsharing umsteigen, was nebenbei zu mehr Fahrradfahren führt. Nur ein Nachfrageproblem bleibt mir: Die Reise nach Lissabon statt mit dem Flugzeug per Bahn wird kompliziert und sehr viel teurer als mit dem Flugzeug. 1979 zahlten zwei Personen ab Karlsruhe zusammen 220 DM inkl. Liegewagen und TALGO, vom Reisebüro per Hand ausgeschrieben. Vor allem ist diese Reise nicht so problemlos im internet zu buchen wie ein Flug. Da bleibt noch viel zu tun, wobei aber unvollständige nostalgische Erinnerungen nicht helfen.

Dieter Hartwig, Kiel

Die Hetzer freuen sich über so viel Aufmerksamkeit

„Nun hat die FR dieses hasserfüllte Junge-Leute-Bashing abgedruckt, das als Brief auf verschiedenen rechtslastigen Foren im Netz und in Facebook – hier unmittelbar hinter einem Post von Lutz Bachmann, dem Begründer von Pegida -, zu finden ist. Die Hetzer gegen die jungen Klimaaktivisten werden sich über so viel Aufmerksamkeit freuen. Über die Antwort des FR-Chefredakteurs Thomas Kaspar an seinen Vater und damit an die, die diese Tirade affirmativ verbreiten, vermutlich auch.
Ich habe den Brief vor zwei Wochen von meiner fast 80-jährigen Tante unkommentiert über Whatsapp bekommen, wusste nichts von seiner Existenz im Internet und war empört. Meine Antwort an die Tante:
„Ich bin entsetzt über diese widerwärtige Attacke auf engagierte Jugendliche und wollte mich zuerst gar nicht äußern. Was muss das für ein von Missgunst und Frustration zerfressener Mensch sein, der mit solcher Niedertracht junge Leute diffamiert?
Es sind doch gerade Teile der älteren Generation, die in ihrem unreflektierten Fortschrittsglauben für den Zustand der heutigen Welt verantwortlich sind, trotz früherem Sockenstopfen und Flaschensammeln. Ist es heute nicht gerade ihr exzessiver Konsum, der ins Fiasko führt?
Ihr täglicher Fleischkonsum (billig, billig), ihre Biofrost-Fertiggerichte, ihre Coppenrath…-Gefriertorten, ihre Vielfliegerei an alle Orte der Welt, ihre Kreuzfahrtreisen, ihre SUVs (so bequem zum Einsteigen), ihre Kärcher-Terrassen und Schottergärten, ihre stromfressenden, besessenen Internet-Aktivitäten…?
Feige versteckt sich dieser Schreiber (oder sie) in der Anonymität, um Gift und Galle zu speien gegen die, die Fehlverhalten aufdecken und nach Lösungen suchen.
Diesen Kommentar kannst du gern weitergeben und den Adressaten meinen Jahrgang – 1951 – und vollen Namen mitteilen.“

Helmi Karst, Mühlheim a.M.

Das selbstherrliche Regime mancher Orga-Teams

Ich fand echt interessant und auch amüsant den Meinungsstreit zwischen Thomas Kaspar und seinem Vater. Man kann auf keinen Fall die FFF-Jugend pauschal als SUV-fahrende Rotzlöffel sehen. Im Gegenteil bewundere ich Rückgrat und Ausdauer dieser – bezogen auf die letzen Jahre – doch einzigartigen Bewegung. Der 20.9. wird ein sehr bedeutsamer Tag.
Im Vorfeld nervt allerdings doch zuweilen ein Jugenddünkel in FFF, wo so manche Leute aus den selbsternannten Orgateams ein ganz schön selbstherrliches Regiment führen (wollen). Da gehts dann rigoros gegen rebellische Fahnen oder kapitalismuskritische Leute. In Essen z.B. bis zum Rausschmiß des 72-jährigen Umweltaktivisten Billy Keil! Er war federführend in Anti-PCB-Aktivitäten, in der (nach 20 Jahren erfolgreichen!)Bürgerinitiative gegen den Giftmüll Schredder in Essen Kray , war umweltpolitisch äußerst aktives Ratsmitglied und und und – wagt sich aber entschieden Grünen- und Kapitalismus-kritisch zu sein.
Meiner Meinung nach muss man hier schon  etwas kritischer mit manchen Jugendlichen in „fridays for future“ umgehen. Wie kann man akzeptieren, dass 14, 15 oder 16-jährige pauschal Erwachsenen vorhalten, „ihr habt es vergeigt“, „ihr habt unsere Zukunft zerstört“ und dreist fordern „haut ab“?
Leute wie Billy Keil und Tausende mit ihm haben harte Umweltkämpfe wie in der Anti-AKW-Bewegung und vielen anderen Kämpfen geführt – da war so mancher kleine Besserwisser überhaupt noch nicht auf der Welt. Es gab Polizeieinsätze, Blockaden, sehr politische Verbindungen zur Friedensbewegung (Pershing II) und eine so fundierte Kritik und Massenaktivitäten, dass die Umweltbewegung in Deutschland tatsächlich eine Pionierrolle auf der Welt spielte.
Ich werfe den Jugendlichen nicht ihre Unerfahrenheit und Unkenntnis der umweltpolitischen Geschichte in Deutschland vor, wohl aber, dass sie sich von Strippenziehern instrumentalisieren lassen und dabei auch noch ganz schön auftrumpfen.
Es sind dieselben Leute, die die in Dortmund und Lausanne vorgetragene und teils durchgesetzte Richtung vertreten, sich an das Pariser Abkommen und die Leisetreterei von Bündnis 90/Die Grünen anzupassen – was über kurz oder lang das Ende von „friday for future“ als selbständige Bewegung bedeuten würde.
Billy Keil habe ich empfohlen: mehr Selbstbewusstsein, mehr stolze Weitergabe seines großen Erfahrungsschatzes aus 40 Jahren Umweltkampf, von dem sich jeder Jugendliche eine Scheibe abschneiden kann.

Monika Gärtner-Engel, Gelsenkirchen

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17 Kommentare zu “Eine widerwärtige Attacke auf engagierte Jugendliche

  1. Zur Person: Männlich, weiß, Jahrgang 1938
    Der ganze Komplex hat mit den schlechten Zeiten bis etwa 1950 nichts zu tun, es ist schlicht dämlich, was will der alte Mann denn eigentlich sagen? Auf jeden Fall hat er nichts begriffen von der heutigen Problemlage.Klima, Umwelt, Landwirtschaft, Verkehr usw.Wenn es überhaupt eine Schnittmenge gibt, dann ist es die Gedankenlosigkeit der Menschheit. Nun haben wir den seltenen Fall, dass ausgerechnet die jungen Menschen gemerkt haben, wie die Situation ist und Krach schlagen, was sollten sie denn sonst tun? Dass vordergründig die Alten schuldig sind ergibt sich zwangsläufig, nur, die heute sind auch nicht anders, man muss sich nur ansehen, was die Klimakonferenz so an Vorschlägen hat. Eins ist sicher, das wird das Klima nicht retten. Es wird mit keinem Wort darauf hingewiesen, dass wir mit allen Kräften die regenerativen Stromquellen ausbauen müssen, denn da liegt es doch komplett im Argen. Die Stromautos fahren mit Kohlestrom, merkt denn das keiner? Die Digitalisierung geht auch nur mit Strom. Im übrigen, die E-Mobilität sollte mit Wasserstoff betrieben werden, denn wie es heute läuft bringt das alles nichts. Was der alte Mann sagen will, ich weiß es nicht, schließlich wurden seine „schweren“ Zeiten doch auch von Menschen verursacht, mit denen wir heute nun wirklich nichts zu tun haben wollen.

  2. Als wir Ende der sechziger Jahre gegen den Kon-sumterror zu Weihnachten demonstrierten, freu-ten sich nicht wenige über eine neue Stereoan-ge und die tollen Platten. Abschaffen wollen sie heute Heizungen. Dieselben girlies,die schon wenn die Wärme ein wenig gesenkt wird über kalte Füße bei den Hausaufgaben klagen.-Sicher Ärger mit dem Mieterbund bekäme
    man, wenn versucht würde die Heizperiode auf
    November bis April zu verkürzen. Kalte Füße am
    Computer-das geht gar nicht!!!

  3. Selbst habe ich die Verhältnisse, die dieser vermutlich „alte weiße Mann, Jahrgang 1949“ beschreibt, ähnlich erlebt.
    Genau aus diesem Grunde hat diese Lebenseinstellung, die heute mit dem Begriff „Nachhaltigkeit“ ihre Bezeichnung findet, auch in meinem Leben noch ihren Platz. Amüsant, dass diese Form in unserer Generation (bin selbst Jahrgang 1943) noch immer weit verbreitet ist. Durch 2 erwachsene Söhne und 4 Enkel werde ich nun ebenfalls mit allen Erscheinungsformen der digitalen Welt konfrontiert und stehe etwas verständnislos vor der Faszination, die z.B. Computerspiele auf die junge Generation ausübt. Mich beeindruckt hier nur die Programmiererleistung, die solche Gestaltung ermöglicht, ansonsten, nun ja, Verständnislosigkeit für eine solche Freizeitbeschäftigung.
    Dennoch wird in unserem Haushalt kompetent und ohne Angst mit den Informationsmitteln Laptop, Tablet und Mobilphone umgegangen, das Internet mit all seinen Möglichkeiten hat bei uns seinen festen Platz.

    Allerdings ist die Form der Kritik die in diesem Brief ihren Ausdruck findet, selbstgerecht und weit überzogen und wird dem, was die Bewegung FFF angestoßen hat nicht gerecht. Vor allen Dingen ist es positiv, dass von dort endlich einmal eine Stimmung erzeugt wurde und immer noch wird, die so etwas wie „Arsch hoch“ ausgelöst hat, sie muss nur noch bei Frau Merkel und einigen anderen in ihrem Umfeld ankommen….

    Ich finde, die Antwort von Herrn Kaspar an seinen Vater wegen dieses Briefs war genau so richtig formuliert.

  4. Ich gehöre auch zu der Generation, die nach dem Krieg sehr sparsam aufgewachsen ist. Die Wintermäntel für mich und meine Schwester wurden aus alten, schweren Vorhangsstoffen genäht. Heute nennt man das Recycling. Damals aus der Not geboren, heute aus dem Bewusstsein heraus, dass die Ressourcen dieser Erde begrenzt sind. Der industrielle Fortschritt ist janusköpfig. Er hat besonders berufstätigen Müttern das Leben erleichtert. Z.B durch die Waschmaschine. Ich verstehe den anonymen Schreiber, der sich angegriffen fühlt. Er hat wahrscheinlich immer bescheiden gelebt und möchte nicht mit verantwortlich sein. Alt und jung steht sich aber aus meiner Sicht nicht feindlich gegenüber. Deshalb finde ich die Überschrift „Eine widerwärtige Attacke auf engagierte Jugendliche“ zu grob.

    Ich freue mich über das Aufbegehren der jungen Menschen. Sie haben ja recht. Es geht um ihre Zukunft, sie haben ihr Leben noch vor sich und wollen das nicht mit Sauerstoffmasken vor ihren Nasen verbringen. Alles, was wir ausdünsten bleibt in unserer Atmosphäre. Wohin soll es auch sonst entweichen? Es muss ganz dringend was verändert werden. Global, wie denn sonst? Und auf der satten Seite des Globus müssen wir damit beginnen.

  5. FR-Blog, 19-9, Eine widerliche Attacke auf engagierte Jugendliche, 17.9.2019

    Der alte Herr Kaspar kann ja wirklich von Glück sprechen, einen Sohn zu haben, der so pfleglich mit ihm umgeht.
    Ob er das wirklich verdient hat, darf man in Frage stellen. Denn Alter gibt noch lange kein Recht auf so plumpen, ja boshaften Umgang mit der Enkel-Generation und sie pauschalisierend als „Rotzlöffel“ zu bezeichnen. Schon gar nicht, wenn diese – sehr zu Recht – mit ebenso kritischen Fragen ihren Eltern gegenüber treten-wie diese es einst mit ihren Eltern taten.
    Nun habe ich noch ein paar Jahre mehr auf dem Buckel als der selbstgerechte Briefschreiber, der es dem alten Herrn Kaspar so angetan hat. Ich kenne demnach bestens, was er aus den 50er Jahren hervorkramt, um sich als Verdienst anzurechnen, was allein durch notwendige Zeitumstände bedingt war.
    Aus der Not eine Tugend zu machen ist reichlich heuchlerisch und vor allem ungerecht gegenüber der jungen Generation. Zumindest psychologisch muss diese heute mit vermutlich schwierigeren Bedingungen umgehen als dies bei uns früher der Fall war. Und ihre Zukunftsängste sind mehr als berechtigt. Wie sie die 68er Generation nicht einmal in Ansätzen kannte.
    Jugendliche, die sich bei „Fridays for future“ engagieren, haben auch keine Entschuldigung nötig (wie von Herrn Kaspar Sohn), dass Jugendliche eben „immer radikal“ seien. Ihre Forderungen sind schlicht berechtigt.
    Meinerseits haben sie den vollen Respekt. Und ich werde sie unterstützen, wo ich kann.
    Denn es geht um ihre Zukunft. Und um unsere Verantwortung dafür, diese nicht zu zerstören.

  6. Den Artikel fand ich bereichernd und anregend, Anlass, sich mit der eigenen Geschichte, dem eigenen Verhalten auseinanderzusetzen. Absolut unverständlich war für mich der Abdrucken dieses anonymen Briefes, da er so unlogisch und substanzlos daherkommt. Der Herr (Jahrgang 1949) – also meine Generation – hatte in den Nachkriegs-/Aufbaujahren keinerlei Verantwortung, nicht für verlängerte Hosen und auch nicht für den Kartoffelernteneinsatz. Damals hat das Gros der Bevölkerung so gelebt, mit Kohleofen und sehr überschaubarer Garderobe. Die Frage ist doch: Wie hat der Herr sich verhalten, als die „fetten“ Jahre kamen, als er Verantwortung in Beruf und Erziehung hatte? Ging es ihm dann vielleicht auch um das Auto, das den Nachbarn beeindrucken sollte, hat er seine Kinder zu Konsumenten erzogen?
    Er wird die Folgen seines Handelns nicht mehr vertreten müssen, seine Enkel haben daher sehr wohl ein Recht, sich gegen die Ausbeutung und Beschädigung des Planeten zu wehren. Eine moralische Überlegenheit durch die Gnade der frühen Geburt lässt sich aus dem selbst erlebten Jugendjahren nicht ableiten. Die Dummheit dieses Generation-1949-Schreibens ist nicht zu überbieten, und nun polemisch: Opa will sich seinen SUV, seine Kreuzfahrt und seinen Fleischkonsum nicht nehmen lassen.

  7. Herr Kaspar hat eine bedenkenswerte und dankenswerte Antwort auf den „1949er Brief“ gegeben. Die Verhältnisse in der beschriebenen Zeit waren von der Not diktiert. Sie waren nicht „nachhaltigkeitsgeboren“. Ich bin Jahrgang 1931 und meine Zehen sind noch heute verbildet, weil ich seinerzeit in Sammelzentralen getauschte und zu enge Schuhe tragen musste. Solche Zeiten können keinesfalls ein Vorbild für die Zukunft abgeben. Sie machten uns aber vielleicht etwas dankbarer gegenüber dem folgenden Fortschritt, der uns aber dann trotzdem übertreiben ließ. Wir waren also durch Entbehrung gezeichnet.
    Die Jungen (ich benutze einmal diese unzulängliche Pauschalierung) sind in eine Zeit des Überflusses hineingewachsen, eines Überflusses, der mit Bequemlichkeit verbunden ist und an den man sich leicht gewöhnt. Wie sollte es anders sein?
    Die Zeit der Entbehrung schlug in das andere Extrem um, das dann allerdings selbstgemacht war. Der echte Fortschritt ging einher mit einer Unersättlichkeit, die nahezu grenzenlos war und ist. Die Jungen merkten das zunächst nicht, denn sie hatten nichts anderes gesehen. Und die Erzieher: die Erwachsenen, die Gesellschaft waren gedankenlos oder wollten die Kehrseite nicht sehen. Doch da trat ein Mahner auf, unüberhörbar, gestützt von den geschätzten, aber gern überhörten Wissenschaftlern: Die Natur. Sie gab eine Prognose ab: Wenn ihr so weitermacht, bin ich und seid auch ihr am Ende. Im Zeitalter, in dem (wünschenswerterweise) manche Landesgrenzen fallen, gibt es noch Grenzen, die unverrückbar sind.
    Da merkten einige Jungen: Das Ergebnis von „weiter“ das betrifft uns. Dann kam Greta, bündelte die Stimmen und dann kamen die Demonstrationen, kam (kommt) das Wachrütteln. Wunderbar!
    Entschuldigung: Nun kommt von mir ein „ja, aber-Satz“. Ja: Zeigt euch, demonstriert!!!
    Aber: Demonstration ist ein Aufschrei und „Schrei“ ist immer etwas, was zu kurz greift, weil er ein umfassendes Anliegen auf den Punkt bringen muss. Wieso zu kurz?
    Als unverbesserlicher Verseschmied habe ich das einmal so ausgedrückt:
    Ihr lieben Demonstranten!
    Ganz ohne, dass wir uns ändern,
    geschieht die Wandlung nicht.
    Der Schlüssel zu dem Haus,
    in dem wir wohnen wollen,
    heißt „Verzicht“!
    Jetzt muss ich noch einen „aber-Satz“ anfügen: Aber der Verzicht bedeutet nicht Rückkehr ins Elend. Er bedeutet: Absage an das Verzichtbare bei gleichzeitiger Besinnung auf das Mögliche und Wesentliche eines würdigen gemeinschaftlichen Lebens, in dem es weniger Menschen gibt, die den Psychiater aufsuchen müssen, in ein Leben, das nicht auf Prestige und Ellenbogen aufgebaut ist, sondern das Freude macht. Ein Leben, in das die Umwelt mit Tieren, Pflanzen und Schätzen einbezogen ist. Wenn ihr die Demonstrationen nicht zu einer Modeerscheinung werden lasst, sondern es euch gelingt, euch und den Erwachsenen -einschließlich Politikern- das bewusst zu machen. Und wenn ihr das durch eure Aktivitäten verwirklichen könntet: Welch ein Erfolg wäre das! Den wünsche ich euch als Opa, wenn ich euch demonstrieren sehe. Denn wir haben ein gemeinsames Anliegen!

  8. Die FR Nr. 220 hatte nur ein Thema: „Klimastreik“ Sie hat alle möglichen Menschen abgebildet und auch deren Argumente für einen Klimastreik aufgeschrieben. Leider waren keine Menschen dabei, die diesen Klimastreik nicht unterstützen.Es entsteht der Eindruck, dass alle Menschen dieses Thema gut finden. Ihre Fragen: 1) Mich bewegt die Klimakrise nicht. 2)Ich engagiere mich nicht. 3) Ich wünsche, dass man mich mit diesem Thema in Ruhe läßt. Und jetzt zum Leserforum mit den Antworten auf den anonymen Brief. Ich bin Jahrgang 1941, weiß, männlich, selbständiger Kaufmann. Ja, ich fahre einen SUV aus gesundheitlichen Gründen. Ja, ich bin 1957 allein aus der DDR geflüchtet. Ja, ich war bettelarm. Ja,ich habe keine Unterstützung vom Staat bekommen. Ja, ich habe sehr viel gearbeitet. Ja, ich habe mit 30 ein Haus im Taunus gebaut. Nein, ich habe kein Auto gekauft, weil ich durch die guten Leistungen einen Audi A8 als Firmenwagen bekommen habe. Ja, ich habe meine Töchter zu Führungskräften erzogen und nicht zu Konsumenten. Was wollt Ihr? Lasst uns doch in Ruhe, wir haben das Land nach dem Krieg mit aufgebaut, keinen hat interessiert, was das Klima macht. Und zu sagen „Die Dummheit seines Schreibens“ ist eine Frechheit! Nur weil die Dame eben keine Möglichkeiten hatte, einen SUV zu kaufen, teure Urlaube zu machen und in teure Restaurants zu gehen. Das muss wohl einen Grund haben, fehlte es am Geld? Also, bitte auch Leute erwähnen, die den Klimastreik nicht brauchen.

  9. @ Bernd Hänsgen

    Was soll das denn?
    Ist das jetzt eine Provokation oder Satire oder wirklich Ihre Meinung?
    Und: Egal in welchem Kontext dieser Satz: „… wir haben das Land nach dem Krieg aufgebaut …“ fällt, bitte aufhören!

  10. Die Chinesen bauen ihr Land seit 20 Jahren auf und wir sehen wohin das führt. Deutschland und China sind Werkbänke dieser Welt(viel Export)nur das China zwanzig mal soviel Stahl produ-ziert usw.
    Ab 1990 wurde in den östlichen Bundesländern die schmutzige Industrie einfach abgerissen. In der dritten Welt baut man sie wieder auf. Ist das globale „Gleichberechtigung“, das Recht dreckig zu produzieren, weil es keine Gesetze dagegen gibt und weil es billiger ist?
    Kreuzfahrtschiffen sollte zur Auflage gemacht werden nach dem Fischer/Tropsch Verfahren aus ihrem ausgestoßenen CO2 Sprit zurück zu produzieren. Kostet nur 100 Euro pro Tonne CO2 und der ersparte Sprit senkt die Kosten.

  11. Hallo Herr Hänsgen,
    meinen sie das wirklich ernst, was sie da schreiben? Schon eine tolle Karriere, die sie da hingelegt haben, aber sie haben etwas wichtiges verpasst, das seit etwa 30 Jahren alle Welt umtreibt, dieser ihr Lebenslauf ist der Grund, weswegen eine Greta Thunberg den Mächtigen dieser Welt vorwirft, alles vermasselt zu haben. Wenn es so leicht wäre, das Klima einfach zu ignorieren, ja dann. Aber das ist es leider nicht. Ich möchte ihnen mal eine Geschichte erzählen, über die schwarze Null, Schäubles/Scholz` schwarze Null.
    Greta Thunberg hat gesagt,sie wolle nicht glauben, dass die Mächtigen dieser Welt „evil“ also böse, seien. Wenn sie das nicht sind, dann sind sie nur dumm. Wie Schäubles/Scholz`schwarze Null damit zusammenhängt ? Sie ist das Lügengebäude des Jahrhunderts.
    Folgende Situation. Person X verdienst im Monat 100 Euro, gibt aber im Monat 500 Euro aus. Wie das geht ? Die fehlenden 400 Euro holt sich X von der Bank Natur Umwelt & Co. Im Vorstand Merkel, Altmaier, Klöckner, Scheuer & Konsorten. Hier werden verdeckte Kredite ohne jede Sicherheiten vergeben. Da der Bankvorstand nicht kontrolliert wird, schrumpft natürlich das Grundkapital. Da dies aber im „dark net“ passiert, merkt das kaum jemand, und die schwarze Null, die ja auf den 100 Euro basiert, kann gehalten werden. Der bisher bei der Bank Natur Umwelt & Co aufgelaufene Verlust ist gigantisch. Da die schwarze Null aber nur 20% des Haushalts abdeckt, also 80% aus verdeckten Krediten der Bank Natur Umwelt & Co besteht, kann man wohl kaum von einer schwarzen Null sprechen.
    Die 80% Kredite stecken in der Atmosphäre, dem Boden und den Meeren, stecken aber im „dark net“. Greta Thunberg hat dies öffentlich gemacht und hat Revisoren bei der Bank angekündigt. Eine Vorausmitteilung in Form des neuen IPCC Berichts zu Ozeanen und Eisregionen ist gerade erschienen. Weitere Ankündigungen werden folgen. Immerhin, noch steht die schwarze Null, aber die Inkassoleute stehen schon in den Startlöchern. Es sieht schlecht aus für die schwarze Null und den Bankvorstand
    Nun, Herr Hänsgen, haben sie das verstanden? Spätestens vor 30 Jahren hätte ihnen auffallen müssen, das irgend etwas nicht stimmt. Da sie aber noch heute nicht wissen worum es geht, kann ich ihnen nicht helfen.

  12. Sehr geehrter Herr Bronski!
    Meine Meinung, dass das 2°-Klimaziel nur theoretisch zu erreichen ist, hat sich verstärkt:
    nach Lesen des Diskussionsbeitrages „Laßt mich doch in Ruhe, wir haben das Land nach dem Krieg mit aufgebaut“ und der Aussage des Klimaforschers Mojib Lativ(Geonmar Helmholtz-Zentrum)“Die Kanzlerin hat in den vergangenen Jahren in Brüssel immer interveniert, wenn in der EU schärfere Abgasregelungen eingeführt werden sollten.“
    Eigentlich wollte ich mich nur zu Herrn Wille (Pillepalle 2.0) äußern wie folgt:

    Mit der rotgrünen Regierung bis 2005 ( Kanzler Schröder, Umweltminister Trittin) begann der Siegeslauf der Erneuerbare Energie. Deutschland war zeitweilig führend, lange unter den 10 führenden Nationen. Nach dem Energiewende-Index 2019 rangieren wir 6 Plätze hinter Uruguay – Veränderung zum Vorjahr minus eine Position. 2018 im gleichen (ganzjährigen) Ranking liegen folgende Länder auf den ersten 11 Plätzen: 1. Schweden, 2. N, CH, FIN, DK, NL, GB, A, F, IS, NZ. Wer auf D wartet, findet es auf Platz 16. Da müssen die Regierungen unter Frau Merkel etwas falsch gemacht haben.
    Und da kommt paßgenau der Leitartikel „Pillepalle 2.0“ von Joachim Wille zu den Klima- und Energie-politischen Plänen der Koalition. Leute mit hohem Blutdruck sollten ihn nicht ein zweites Mal lesen. Empörend ist, was nach geschlagenen 14 Jahren Pillepalle-Regierens und erst nach Protesten von Kindern eine Klimakonferenz als „Reformpaket“ abliefert. Das Pillepalle geht tatsächlich weiter, 2.0 eben. Wille schnürt auf und packt aus. Man kann nur noch ein paar Gedanken anfügen.
    Statt einer schnell wirksamen CO2-Steuer mit Planungssicherheit für die Wirtschaft wird ein Emissionshandel mit zunächst 10 Euro pro Tonne CO2 festgelegt. Das DIW nennt für den Verkehr einen Preis von 200 – 400 Euro als lenkungswirksam. In Schweden werden 115 Euro fällig. Über eine CO2-Steuer. Seit 1991. Der private Konsum wird besonders besteuert, und die Schweden machen immer noch mit. Die schwedische Erfolgsgeschichte vor Augen verängstigt die CDU die Zuhörer mit Hinweis auf Gelbwesten-Krawalle in Frankreich, um die Diskussion zur CO2-Steuer in Deutschland beenden zu können. Wird die Steuer in D akzeptiert, sammelt die SPD Punkte.
    Minister Altmeier will den Anteil der Erneuerbaren „von heute 38% auf 65% erhöhen“. 38% galten aber am 2.11.2018. „Heute“ ( Mitte 2019) sind schon 46,6% erreicht. Anlaß für Daten-Optimierung im Wirtschaftsministerium und für Erneuerbare-Brems-Aktionen.
    Altmeier betont in Rage, dass außer D kein Land gleichzeig aus Atom und Kohle aussteigt. Die Lage ist beunruhigender: Außer D steigt kein Land aus Atom und Kohle aus und knebelt dann noch die Windenergie. DK , bereits ohne Atomkraft, wird bei einem Windstrom-Anteil von 43,6% (Regenerative 54%) 2030 den Kohle-Ausstieg vollzogen haben. Seit 2013 sind Öl- und Gas-Heizungen in neuen Gebäuden verboten. Es liegt keine Meldung über frierende Dänen vor.
    Die Verbote beschleunigen die Klimaschutz-Maßnahmen. Es gibt keine wütenden Bürger(Altmeiers Alptraum) , die die skandinavischen Regierungen stürzen. Bei uns will ausgerechnet der Minister Scheuer aus dem law-and-order-Land Bayern keine Verbote/Gesetze. Er will die frei entscheidenden Bürger einladen und mitnehmen. Momentan nehmen die (jungen) Bürger die Regierung mit. Ein frei entscheidender Bürger, der nur an sich denkt, will tatsächlich weiterhin im Sportwagen bei 200 km/h auf der Autobahn seine „Seele baumeln lassen“. Ein Anderer hält den CO2-Rummel für übertrieben, weil die Emissionen der Deutschen nur 2,4% derer der ganzen Welt ausmachen. Dabei liegen wir aber schon an 6. Stelle und emittieren pro Kopf mehr als die meisten Länder. Wir konsumieren überdurchschnittlich. Die Ressourcen, die uns rechnerisch für 2019 zustehen, sind im Mai verbraucht. Wir leben ab Juni auf Kosten Anderer oder einer zweiten Erde. Sollten wir nicht doch…CO2….einsparen…?

  13. @ Bernd Hänsgen, 25. September 2019 um 13:23

    Werter Herr Hänsgen!
    Ist Ihnen vielleicht aufgefallen, dass Sie es schaffen, in wenigen Zeilen 14mal das Wort „ich/mich“ zu gebrauchen, das dann am Ende gar in „wir“ umschlägt?
    Mit dem alleinigen Zweck, engagierte Menschen zu diskreditieren, die außer sich selbst auch noch anderes wahrnehmen? Und um für sich selbst nach der US-Ideologie „vom Tellerwäscher zum Millionär“ einen Lorbeerkranz zu flechten?
    Wobei Ihnen selbstredend nicht in den Sinn kommt, die Umstände zu erwähnen, die dies erst ermöglichten, und die gerade unserer Enkelgeneration verweigert werden.
    Nun sind Sie auch nicht der einzige, der bitterste Armut kennengelernt hat. Das betraf Millionen von Menschen in der Nachkriegszeit (mich eingeschlossen), ohne dass die damit hausieren gehen.
    Sie wünschen also, von Ihren Enkeln „in Ruhe gelassen“ zu werden. Und Sie bilden sich ein, dass Ihre Selbstbeweihräucherung Ihre Enkel beeindrucken wird?
    Die immerhin – anders als Sie – begriffen haben, dass es solches „In-Ruhe-gelassen-Werden“ nicht einmal auf einer einsamen Südseeinsel mehr gibt. Und da sogar am allerwenigsten.
    Es sei denn, man ist tot.
    Aber es scheint eben Menschen zu geben, die diesen Zustand – auf Kosten anderer – geistig schon vorweg nehmen möchten.

  14. @Bernd Hänsgen
    Wenn dieser Leserbrief keine Satire ist, dann wirft er in meinen Augen einige Fragen auf. Wir erfahren von zwei zu „Führungskräften“ erzogenen Töchtern – was auch immer das sein mag und was auch immer selbige führen. Willy Brandt hätte jetzt vielleicht anzumerken gewagt: „Auch die KZs brauchten Führungskräfte.“ Aber das mal dahingestellt, wie geht es denn den Enkeln und Enkelinnen: Wollen sie auch „mit diesem Thema in Ruhe“ gelassen werden?
    Nicht das ich kein Verständnis dafür hätte, dass Menschen in meiner Generation(Jg.1948)das gerne ausblenden, denn immerhin haben wir eine gewisse Chance, dass es uns nicht mehr erwischt. Aber das ist nun einmal nicht in Ordnung, denn wie Prof. Hans-Rudolf Bork (Mitglied der Leopoldina)anlässlich einer öffentlichen Vorlesung an der Kieler Universität zu dem Thema anmerkte: „Wir haben es verbockt!“ Und genau so, wie unsere Elterngeneration kein Recht darauf hatte, mit dem Thema der Anzettelung des 2.Weltkriegs und der Ermordung Millionen Unschuldiger in Ruhe gelassen zu werden, hat unsere Generation kein Recht darauf zu ignorieren, was jetzt als Folge unseres Handelns auf unsere Kinder und Enkel zukommt.

  15. Ja (ich habe mir mal eines von den vielen Jas aus seinem Leserbrief geliehen) der Herr Hänsgen – was soll man zu seinen Äußerungen schreiben? Er hat kein Auto gekauft, sondern „durch die guten Leistungen“ einen Audi A8 als Firmenwagen bekommen (von wem eigentlich, als „selbstständiger Kaufmann“?) aber fährt einen SUV – ja was denn nun eigentlich? Er hat seine „Töchter zu Führungskräften erzogen und nicht zu Konsumenten“ – einmal abgesehen davon, dass es Konsumentinnen heißen müsste wusste ich noch gar nicht, dass das eine das andere ausschließt. Danach haben die drei „das Land nach dem Krieg mit aufgebaut“ – was zumindest für die hierfür etwas zu spät geborenen Töchter schwierig gewesen sein dürfte. Nun möchte er in Ruhe gelassen werden und unterstellt in seinem Text indirekt Menschen, die nicht wie er die Augen vor dem Klimawandel verschließen, Neid auf sein schönes Leben mit SUV und teuren Urlauben. Herr Hänsgen, ich habe Neuigkeiten für Sie: Ihre „nach mir die Sintflut“ Einstellung mag für Sie noch funktionieren, ihre Töchter und – falls vorhanden – Enkel werden mit dem Verlust einer intakten Umwelt dafür bezahlen müssen. Übrigens: Der im Internet kursierende anonyme Text ist dumm, weil er nicht mit nachvollziehbaren Argumenten arbeitet, sondern ausschließlich mit Behauptungen darüber aufwartet, wie es „damals“ war und auf Grund dieser Behauptungen jungen Menschen, die heute zwangsläufig eine andere Lebenswirklichkeit erfahren, das Recht abspricht, sich um ihre Zukunft und die der Erde Sorgen zu machen. Eigentlich könnte man über Sätze wie „auch euer Koma-Saufen gab es damals nicht“ (wir hatten nämlich unser eigenes) und „unser WhatsApp waren Zettel“ (die Zettelschreiber- und schreiberinnen von damals sind nach meiner Erfahrung heute die größten WhatsApp-Spammer überhaupt) lachen, wenn nicht so viele Menschen dieses armselige Pamphlet unreflektiert für richtig befinden würden. Es ist ja auch so einfach: Sollen die jungen Leute erstmal was schaffen, so lange können wir in Ruhe unser bequemes, umweltzerstörendes Verhalten beibehalten. Der Klimawandel soll eben mal eine Pause einlegen. Ich, Jahrgang 1956, kenne persönlich viele junge Menschen die bewusst Leben, aus Klimaschutzgründen auf vieles verzichten und jedes Recht haben, sich für eine lebenswerte Zukunft zu engagieren, denn sie werden auf diesem Planeten noch leben müssen, wenn meine Generation längst verschwunden ist.

  16. Nachdem ich nun mehrmals die Kommentare auf meinen Leserbrief gelesen habe, ist mir aufgefallen, daß einige Herren sich hauptsächlich im Auseinanderpflücken des Briefes ergehen. Es kann also nicht sein, daß jemand sich nicht an der Modediskussion um CO2 beteiligt, da er eben nicht den Nachbarn sagen muß: „Ich bin selbstverständlich auch für die Rettung der Umwelt“. Aber diese Menschen wird es immer mehr geben, die schnell in das Horn blasen, in das Alle blasen müssen. Demokratie ist halt nur einseitig. Andere Meinungen sind nicht gewünscht, denn sie „diskreditieren engagierte Menschen“.

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