„Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Der hat ’ne rote Kutte an.
Bronski schrieb er einen Brief,
worauf der um Hilfe rief.“

Herzlichen Dank, Gesine Juncker aus Wuppertal, für diese freundlichen Zeilen. Sie schätzen mich jedoch falsch ein. Bis ich mal um Hilfe rufe, muss schon einiges passieren. Ein Brief vom Weihnachtsmann brächte mich noch lange nicht aus der Fassung, wenn er denn tatsächlich käme. Ich kann Kritik vertragen. Bisher warte ich jedoch vergeblich. Also mache ich eben Rummel, wie gehabt. Ich möchte Herrn Zellner aus Langen nämlich ungern enttäuschen, der kürzlich feststellte: „Was macht Bronski wieder einen Rummel um Leserzuschriften!“

Andererseits findet Herr Zellner es eine gute Idee, dass „man nun wohl damit rechnen muss, dass die Ergüsse der Leserbrief-Schreiber kommentiert werden könnten.“ Herr Zellner, ich fasse meine Aufgabe weniger kommentierend auf als vielmehr verstehend und auch erklärend. Wenn Heinrich Ebbers aus Bremen uns jedoch, wie hier geschehen, wegen „ausufernder Verwendung von Naturmetaphorik“ kritisiert und als Beispiele anführt, dass ein Flughafen nicht wachse und ein Krieg nicht ausbreche, dann halte ich mit meiner Meinung nicht hinter dem Berg, denn ich schätze unsere Sprache unter anderem deshalb, weil sie so schön bildhaft ist.

Aber nun steht Weihnachten vor der Tür, und wir wollen nicht allzu ernst sein. Daher an dieser Stelle ein Dank an alle Leserinnen und Leser, die es Erdmute Zimmermann aus Frankfurt gleichgetan haben:

„Und weil bald ist Weihnacht,
hab ich euch ein Gedicht gemacht“,

schreibt sie uns und sagt darin über die FR:

„Die vielen schönen Berichte all
freuen den Leser auf jeden Fall.“

Ich bedaure aufrichtig, dass wir diese Werke nicht alle veröffentlichen können, vor allem da die weihnachtliche Situation oft wirklich treffend beschrieben wird. Brigitte Gaschler aus Ercé en Lamée in Frankreich etwa betreibt Konsumkritik:

„Alle haben’s so eilig jetzt,
und wer sich dem Kaufrausch widersetzt,
der wird kurz und zackig abserviert.“

Und Bernd Penners aus Aachen dichtet:

„Draußen stoben Flocken, weiße.
Joseph aber brummte: ‚Scheiße!'“

„Ach ja, und der neueste Trend: Christbaumversand per Internet“, kritisiert die 13-jährige Ronja Richter aus Oestrich-Winkel.

Nun, man muss ja nicht bei jedem Trend mitmachen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen eine besonnene Vorweihnachtswoche.

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4 Kommentare zu “Rummel

  1. @ Bronski; Reime

    Bronski hat es auf den Punkt gebracht
    Doch möcht ich auch etwas dazu bemerken

    Ich hoff dass „er“ uns nicht allzusehr verlacht
    OB unser ach so schönen Prosawerken

    Denn alle die wir gerne reimend schreiben
    Und dieses mutig, auch öffentlich hier tun

    Lassen es ganz sicher wieder bleiben
    Wenn wir ernten dafür blanken Hohn

  2. @ Bronski;
    Lieber Herr Bronski, vermutlich habe ich ungeschickt gereimt; genau das Gegenteil ist der Fall. Gerade ich bin Ihnen dankbar für die Ermunterung und Unterstützung in diesem mir vorher unbekannten Medium. Also nichts für ungut, wie früher ältere Leute bei uns auf dem Lande zu sagen pflegten.

    Übrigens, was ich vor einigen Tagen betreffs des anstehenden Verkaufs von öffentlichen Immobilien „erbat“ ist mir sehr ernst und ich bitte bei dieser Gelegenheit noch einmal darum, dass sich die FR dieses Themas annimmt. Denn ich halte es für den größten Quatsch, wenn Kapital auf diese Weise gebunden wird, anstatt in neue arbeitsplatzträchtige Projekte investiert zu werden; hierzu zähle ich Ausbau der öffentlichen Infrastruktur genauso wie die Modernisierung von Verkehrswegen, bzw. dem Schließen von Lücken.

    Schon jetzt meinen Dank und eine gute Weihnachtszeit mit Glück in 2006.

  3. lieber bronski,

    das mit weihnachten lassen wir jetzt mal, sonst müsste ich wieder kruse gedanken kundtun 😉
    aber das mit dem trend finde ich sehr gut!
    in diesem sinne sollte sich die FR genausestens überlegen, inweiweit sie die kommerzialiserung der information mit ihrem onlineangebot mitmacht oder eben nicht!
    mit freundlichen grüssen
    ihr
    ka leu 😉

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