Bildungsforscher sollten mal mit uns Lehrern tauschen

Große Schulklasse sind seit eh und je ein Ärgernis. Doch sind kleine Schulklassen wirklich besser? Die Bildungsforscherin Grit im Brahm sagt: „Kleinere Gruppen bedeuten nicht automatisch bessere Leistungen.“ Nur wenn der Unterricht den Schülern kein selbstständiges Lernen ermögliche, werde die Klassengröße zum relevanten Faktor. Noch aber könnten die Vorteile kleiner Gruppen nicht genutzt werden. Es mangele an der entsprechenden Lehrerausbildung sowie an differenziertem Lernmaterial für starke wie schwache Schüler. Und so gebe es nach wie vor viel Frontalunterricht.

Angesichts des wissenschaftlich nicht nachgewiesenen Erfolges kleiner Klassen, weisen Bildungsökonomen auf die hohen Kosten, etwa für zusätzliche Lehrer, hin. Zu ihnen zählt Ludger Wößmann. Er forscht am Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung in München und lehrt an der dortigen Ludwig-Maximilians-Universität Bildungsökonomik. „Der geringe Einfluss kleinerer Klassen auf die Leistungen rechtfertigt keine höheren Ausgaben“, glaubt er. Nach seinen Berechnungen müsste das öffentliche Budget für die Schulen um 25 Prozent erhöht werden, wolle man die Klassengröße von 25 auf 19 verringern. Dazu meint Dagmar Hofmann aus Hanau:
„Die Artikel über die jüngsten Ergebnisse von Bildungsforschern ärgern mich sehr. Tenor ist, dass die Lehrer wie immer am Jammern sind wegen zu großer Klassen, dass schlechter Unterricht aber auch bei kleineren Klassen nicht besser wird und dass deshalb Investitionen in kleinere Klassen nicht lohnen. Natürlich kann niemand behaupten, schlechter Unterricht werde durch kleine Klassen besser. Aber meine These ist, dass kleine Klassen die von ebendiesen Bildungsforschern eingeforderte Vielfalt an Unterrichtsmethoden sowie die Binnendifferenzierung sehr erleichtern würden. Die Wahrnehmung des einzelnen Kindes, des einzelnen Schülers, ist definitiv unschärfer, je größer die Lerngruppe ist. In meiner letzten sechsten Klasse hatte ich 35 Schülerinnen und Schüler. Wenn ich abends versuchte, die Leistungen der Einzelnen im Unterricht zu rekonstruieren, gab es immer ein, zwei Schüler, an deren Beiträge ich mich nicht erinnern konnte. Dies passiert mir nicht in kleineren Klassen.

Die Ergebnisse der Bildungsforscher empfinde ich vor allem als sehr bequem für die Politik, die nun nicht in die Pflicht genommen werden muss, zusätzliche Mittel für neue Lehrer zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig kann ich mir nicht vorstellen, dass die Bildungsforscher zu den gleichen Ergebnissen kämen, wenn sie einmal für einige Zeit mit uns Lehrerinnen und Lehrern tauschen würden.“

Dr. Franz Amrhein aus Marburg:

„Die eindimensionalen Diskussionen und Untersuchungen über Klassengrößen sind sinnlos, weil man dabei so tut, als funktioniere Schule wie ein Nürnberger Trichter, bei dem egal ist, was hineingeschüttet wird und in wen man etwas schüttet. Da in den einzelnen Jahrgängen Schüler mit höchst unterschiedlichen Voraussetzungen sitzen (zumeist aufgrund ihrer Herkunft) und da Schule sehr unterschiedliche Inhalte vermitteln muss, kommt es darauf an, dass sie die Möglichkeit erhält, Lernprozesse differenziert zu gestalten. Dies kann in einem starren Klassenverband und bei einem einheitlichen Zeitmaß von 45 Minuten kaum geschehen. Die pädagogische Aufgabe der Schule ist es vor allem, Lerngruppen nach den jeweiligen Inhalten und den jeweiligen Fähigkeiten der Schüler zu organisieren. Dabei können auch große Gruppen sinnvoll sein, zumeist aber kleinere – auch Zeit für Gespräche unter vier Augen. Dazu braucht die Schule mehr Lehrer und auch eine andere Raumausstattung.“

Regina Neumann aus Marburg:

„Ich frage mich, in welcher Welt die ‚Experten‘ leben (und forschen): In der Realität sind für Eltern und Lehrer der weiterführenden Schule ‚kleine Klassen‘ Klassen mit 25 Schülern – also die Menge, die von Experten als ‚groß‘ bezeichnet wird. Die Ergebnisse in der publizierten Form sind unbrauchbar.“

Stephan Funk aus Kassel:

„Der Artikel stellt leider Munition für alle dar, die gerne per Totschlagargument Forderungen nach mehr Investitionen in die Bildungseinrichtungen zurückweisen. Leider wird in dem Artikel nur kurz angedeutet, wodurch die Schüler anscheinend besser werden, nämlich durch differenzierte Lernangebote die selbstorganisierte Lernarrangements unterstützen. Wenn ich die aktuelle Diskussionen halbwegs richtig verstanden habe, dann sollen moderne Lehrkräfte eher als Coaches Lernende bei verschiedensten Lernaktionen ‚begleiten‘, durch Diagnosen entsprechende zugeschnittene Födermaßnahmen initiieren und weniger Informationen vermitteln. Die Qualität dieser Aufgabengebiete hängt aber sehr wohl vom Umfang der Aufgabe ab, hier also der zu beobachtenden Lernenden, die im Anschluss dann am besten einzeln beraten und gecoacht werden sollen.
Auch aus einem anderen Gesichtspunkt wird die Klassengröße zu einem qualitätsbeeinflussendem Faktor. An meiner Schule haben die normalen Unterrichtsräume ca. 55 qm, von denen in klassisch eingerichteten Räumen ca. 20 qm reiner Aufenthaltsbereich der Lehrkraft sind. Wenn sich auf 35 qm mehr als 20 Schülerinnen und Schüler ballen, fallen organisatorisch flexible Lernarrangements automatisch weg oder erzeugen bei der Vorbereitung so starke zeitliche und mentale Reibungsverluste, dass man besser bei den frontalen bzw. lehrerzentrierten Unterrichtsformen bleibt.
Jede Person, die gegen eine Verkleinerung von Schulklassen argumentiert, hat entweder keine Ahnung oder betrachtet Unterricht aus reiner Kostensicht. Es ist traurig, dass diese Personen bei den politischen und bürokratischen Entscheidungsträgern in der Mehrzahl sind. Die besagten Untersuchungen so genannter Bildungsforscher scheinen das durch undifferenzierte Fragestellungen zu unterstützen.“

Bernhard Knepper aus Lemgo:

„Der Artikel hat mich sehr verwundert. Er lässt erkennen, wie leichtgläubig und ungenau Forschungsergebnisse übernommen werden, ohne Widersprüche und Halbwahrheiten aufzudecken. Dabei lassen die von St. Lüke zusammengetragenen Aussagen die Fragwürdigkeit der These erkennen, nach der kleine Klassen nichts bringen.
Schon die Überschrift ist falsch: ‚Kleine Klassen machen nicht besser‘. Falsch zitiert: Frau im Bram sieht ’nicht automatisch bessere Leistungen‘, wenn nicht ’selbstständiges Lernen‘ in kleinen Lerngruppen praktiziert werde. Dazu seien aber Lehrer mangels Ausbildung und Unterrichtsmaterialien nicht in der Lage. Eine fragwürdige These: Die Lehrerausbildung legt genau darauf großen Wert, nur stellen die Referendare dann fest, dass diese Methoden in 30er Klassen nicht praktikabel sind. Selbstständiges Lernen muss nämlich gelernt, angeleitet, betreut, geübt und auch kontrolliert werden, nur geht das in übergroßen Klassen eben nicht. Und ob es egal ist, ob ein Lehrer vor 30 oder 60 Schülern steht, kann wohl nur jemand behaupten, der den Unterschied zwischen pubertierenden Jugendlichen und eher frustrierten und resignierten Studenten in einer Vorlesung nicht kennt. Diese Widersprüche deckt der Artikel nicht auf.
Das Argument, kleinere Klassen hätten sogar Nachteile (‚Aggressionspotential‘ in ‚intimeren Runden‘), entkräftet sich von selbst: Die Rede ist von Klassen kleiner als 30!, nicht von 10er-Gruppen. Warum entlarvt der Artikel dieses Scheinargument nicht?
Dieser FR-Artikel befindet sich in guter (?) Gesellschaft. Auch in anderen Zeitungen gelingt es interessierten Kreisen, die Mär vom „geringen Einfluss kleinerer Klassen auf die Leistungen“ zu platzieren. Nur finden sich hier die Gegenargumente und Widersprüche im selben Text, und das politische Interesse gleich dazu: Kleinere (nicht kleine!, wir sind ja bescheiden) Klassen sind einfach zu teuer! Wenn jetzt die Schülerzahlen sinken, könnte die Schulpolitik sich eine konstante Lehrerzahl leisten, um kleinere Lerngruppen zu betreuen – oder aber Ausgaben pro Schüler senken und weniger Lehrer weiterhin große Klassen unterrichten zu lassen.
Wäre das nicht mindestens einen Kommentar wert? Zumindest sollte die fragwürdige Argumentation nicht einfach übernommen werden.“

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17 Kommentare zu “Bildungsforscher sollten mal mit uns Lehrern tauschen

  1. Ich verstehe davon nicht allzuviel.

    Wenn meine Mutter ihr Schulklassenbild zeigt – weit über 30 Schüler in einer Klasse. Meine Mutter ist eine schlaue Frau, auch heute noch im hohen Alter.

    Mein Schulklassenbild zeigt 29 Schüler, im Hort in der Gruppe (Nachmittagsbetreuung mit Schulaufgaben) 26 Kinder. Im Hort hatten wir zwei Betreuerinnen, die mußten verschiedene Schuljahrgänge managen. Sowohl sie, als auch die Schule, haben es hinbekommen. Wir sind nicht dumm geblieben.

    Manchmal denke ich ja, so wie jetzt weil das Thema ansteht, die sollten net so viel über das „wie und wo“ sinnieren, sondern den einfach den Kindern was für ihr Leben praxisnah beibringen.

  2. … und das war mit sozialen Brennpunkten. Die Mühlbruchstraße in Sachsenhausen (die Straße gibt es noch, aber alle Unruheherde/Häuser auf der Bahnseite gelegen, sind weg). Da ist die Polizei nur im Mannschaftsstärke vorgefahren. Honigschlecken war das für Lehrer und Betreuerinnen im Hort auch nicht. Die mußten ganz schön was bewältigen. vielleicht waren die aus anderem Holz geschnitzt 😉

  3. Als Lehrer/in am Gymnasium hat man es je nach Fächerkombination mit bis zu 12 Lerngruppen zu tun. Wenn in jeder Lerngruppe 25 Schülerinnen und Schüler individuell zu betreuen sind, kommen einige Kolleginnen und Kollegen bereits auf 300; bei 35 sind es eben 120 mehr. Dies zeigt, auf welch tönernen Füßen die Argumentation steht, dass Individualisierung die preiswerte Lösung aller Selbstwertprobleme von Schülerinnen und Schülern ist: Auch bei besten Bemühen ist solch eine Aufgabe nur in Ansätzen zu bewältigen, wenn die Klassen zu groß sind.

  4. Oh du gute alte Dorfschule ,warum hat man Dich verbannt?
    Du hast so manchen Grundstein gelegt für unser späteres Verhalten.
    Einer der Gründe für Deine Abschaffung war „Kosten“und was kostete uns das jetzt?
    Überforderte Lehrer entlassen überforderte Kinder und Jugendliche in eine Welt die eigendlich keine Kinder mag.Sie passen nicht mehr in das egozentrische Leben und passen sich an um selbst keine Kinder zu mögen.
    Allrdings können auch Schwierigkeiten das Stahgerüst sein für den Aufbau des Charakters.“wir werden sehen was daraus wird“

  5. Naja, so völlig unwahr ist das aus meiner Sicht (Mag Erzwiss. vorm Abschluss, davor Lehramt) nicht. Ob eine Klasse 25 oder 20 Schüler hat, oder ob man gerade mal die Stundenlänge ein wenig verändert, oder alle Lehrer in die Fortbildung zu „SETZE HIER GERADE BELIEBTE UNTERRICHTSFORM EIN“ schickt … das hat alles sehr wenig Wirkung.
    Man kann nämlich auch zu langsam reformieren. Dann geht jede Änderung im Reibungsverlust verloren. Und die wirklich dramatisch anderen Schulformen ziehen locker vorbei.

    Und sorry, wenn ich da die Amis bringe, aber deren System ist eben auch anderswo weit verbreitet: Unterrichtslängen sind da meist 1 1/2 Stunden, und alle Schüler lernen in einer gemeinsamen Schule in einem modularen Kurssystem, wo man seine Kurse nach dem individuellen Fähigkeitenstand, und nicht primär nach Alter, besucht. Zum Beispiel „Basic English I, II, und dann Honours English“ etc.

    Denn wenn selbst der angebliche so böse RAubtierkapitalismus der Amerikaner es schafft, einer nachweisbar kleineren Zusammenhang zwischen Schulen und deren sozio-geografischen Umfeld zu haben, dann sollten wir uns als Bürger einer sozialen Marktwirtschaft ja geradezu in Grund und Boden schämen!

  6. Solange wir uns in Deutschland 16 Länder-Kultusminister leisten, die alle ihr besonderes Profil hinterlassen wollen, eventuell alle 5 Jahre ausgewechselt werden, kann da nichts Vernünftiges entstehen.
    „Auf die Schnelle“ schon gar nicht.

  7. Lehrer, die in naturwissenschaftlichen oder technischen Fächern unterrichten, melden sich selten in der pädagogischen Diskussion zu Wort. Dominant sind die Meinungen derjenigen Pädagogen, Forscher und Politiker (auch Eltern) aus dem gesellschaftwissenschaftlichen Bereich.Daher ist offensichtlich noch nicht diskutiert worden, welchen Unterschied es in naturwissenschafltich-technischen Fächern macht, ob man mit 15, 20, 25 oder 30 Schülern Experimentalunterricht durchführt. Ständig umkreist man die Schüler, damit die Sicherheitsvorschriften eingehalten werden z.B. Schutzbrille, wirklich nur die vorgegebenen Versuche durchgeführt werden, jeder die Versuche versteht und nicht nur einer aus der Gruppe experimentiert. Zusätzlich soll noch beraten und die fachlichen Probleme jedes einzelnen Schülers besprochen werden, um nur einige Aspekte zu nennen.
    Eigenartigerweise wird in der öffentlichen Diskussion selten berücksichtigt, dass ein Lehrer nur in Ausnahmefällen eine einzige Klasse zu betreuen hat; normal sind 150 bis 200 und mehr Schüler (siehe Brief von Ingeborg Curdt), auf die ein einzelner Lehrer individuell eingehen soll.

    Mit freundlichen Grüßen

    Werner Runde

  8. Ich glaube nicht mehr, daß Schule einen Sinn und eine wirksame Methodik hat.

    „Survival of the fittest“ ist das einzige, was übrigbleibt und die niederschmetternde Erkenntnis, daß Schule nur dank der Leidensfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Kinder überlebt.

    Das bißchen Wissen und soziale Kompetenz, das in 13 Jahren vermittelt wird, ist den Aufwand nicht wert.

  9. “Survival of the fittest” ist das einzige, was übrigbleibt und die niederschmetternde Erkenntnis, daß Schule nur dank der Leidensfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Kinder überlebt.“
    Diese Aussage ist leider all zu wahr. Das Übermaß an all den halbherzigen nicht durchdachten Reformen, und die Propagierung moderner, „individuelle Förderung“ versprechender Unterrichtsmethoden, hat weder Bildung besser gemacht noch die Chancengleichheit erhöht. Ganz im Gegenteil – alles pure Augenwischerei. Worum es wirklich geht, ist doch vor allem Geld im Bildungsbereich einzusparen und das funktioniert eben am besten, in dem die Verantwortung mehr und mehr auf den einzelnen Schüler (und auf die Eltern) verlagert wird. Schule ist mehr denn je ein Ort geworden, wo Wissen und Fähigkeiten verlangt und abgefragt werden, aber kaum mehr vermittelt werden. Je mehr die Schüler „von Haus aus“ mitbringen, desto größer ist ihre Chance mit den diffusen Anforderungen klar zu kommen.
    Was die Bildungssituation wirklich verbessern würde, wäre sicherlich die Klassen deutlich zu verkleinern (20 statt 30 Schüler), die Lehrerzahl zu erhöhen sowie gutes und einheitliches Lernmaterial für alle zur Verfügung zu stellen. Vielleicht würde unter solchen Bedingungen Lernen sogar wieder Spass machen und damit anderen Problemen wie z.B. dem Bedürfnis sich ins Koma zu saufen entgegenwirken.

  10. @anna

    Nun würde ich nicht soweit gehen, der Schule erzieherische Aufgaben und Effekte zuzuschreiben, die kann sie nämlich nicht erfüllen.

    Es wäre schon genug, wenn sie den Eltern und Schülern nicht die Zeit stehlen würde, die diese zum Lebenlernen und -vermitteln brauchen.

    Da wären sicher auch viele Lehrer dankbar, wenn sie den Schülern nicht das Konzentrieren, Zuhören und Mitdenken beibringen müßten und viele Eltern wären dankbar, wenn die Kinder mit dem Wissen nachhause kämen, wie eine Aufgabe zu lösen ist und sie nicht die Folgen der erzieherisch unfähigen Schule auffangen müßten und noch dazu den Stoff nacharbeiten müßten, den die Schule nicht vermittelt, weil sie sich als Erzieher der Jugend in die Pflicht genommen sieht und auch aufspielt..

    Kurz gesagt: Man stiehlt sich gegenseitig die Zeit und gemeinsam stiehlt man den Kinder die wertvollste Zeit des Lebens.

  11. Lieber BvG,
    Sie rennen offene Türen ein … Natürlich ist Kindererziehung Elternsache – und die Vermittlung von Wissen wie man eine Aufgabe löst, Sache der Schule. Genau letzeres ist eben oft nicht gegeben – selbst wenn ein Schüler konzentriert ist, zuhört und mitdenkt … Wobei ich keinesfalls bestreite, dass es auch genug unkonzentrierte, lernunwillige Schüler gibt, die es darauf anlegen ihren Lehrern (und Mitschülern) den letzten Nerv zu rauben. Daraus entsteht ja aber gerade die Notwendigkeit, dass die Klassen kleiner werden müssen und mehr fachlich wie pädagogisch kompetente Lehrer eingestellt werden müssen.

  12. Der Trend geht dahin, den Schülern immer mehr Zeit und Anstrengungen abzuverlangen um die Ziele zu erreichen. Tatsächlich werden aber immer weniger Ziele erreicht, weil zum Reflektieren, Verarbeiten und Anwenden des Gelernten immer weniger Zeit bleibt. Schon an der ersten Bedingung für erfolgreiches Lernen, nämlich dem effektiven Träumen in der Nacht fehlt es und die Inhalte bleiben erst gar nicht haften.

    Ich halte zwei intensive 7-Stunden Lerntage pro Woche für jedes Kind für ausreichend, bei Gruppengrößen von 20 Schülern, räumlich vernünftig organisiert, würde es genügen, wenn die Lehrer sich in’s Auto setzten, um die Schüler vor Ort zu betreuen und ihnen viel verschwendete Fahrzeit ersparen.

  13. Es soll doch tatsächlich Kinder geben, denen das Lernen in der Schule Spaß macht, ohne dass es ihnen einer erlaubt hätte. Ich finde das eine ungehörige Frechheit! Was nehmen sich denn die kleinen Scheißerchen da raus- macht ihnen die Schule einfach Spaß, wo sie doch überhaupt keinen Grund da zu haben. Da kann man sich als Lehrer noch so viel Mühe geben, ihnen die Jugend zu versauen und sie spielen einfach nicht mit, lachen und singen und winken einem zu und werden zu allem Übel sogar noch ein wenig klüger. Das geht doch nicht!

  14. Ich habe hier in den Argumenten keine „Lehrerschelte“ entdeckt.

    Ich kenne aber viele Lehrer, die nach einem Arbeitstag fertig sind wie ein Brötchen.

    Das sind ausgebildete, erwachsene, gut bezahlte Menschen. Sie arbeiten aber nur gerade soviel, wie die Kinder, die ihnen gegenübersitzen,und das sind nicht erwachsene, nicht bezahlte Menschen in der Ausbildung und Entwicklung.
    Sie müssen denselben Streß aushalten, wie der Lehrer, vielleicht sogar noch viel mehr.

    Natürlich kommen Kinder damit besser kalr, denn wie gesagt, sind sie anpassungsfähiger und leidensfähiger als Erwachsene.
    Das heißt aber nun nicht, daß die Umstände so bleiben müssen.

  15. @bronski

    Du hier, der Hebel dort, ihr glänzt durch Abwesenheit.
    Die paar Hanseln, die sich hier wie dort miteinander beschäftigen, können so einen Blog nicht lebendig halten.
    Tut noch jemand aus der FR was, andere Diskussionspartner hierher einzuladen oder den Blog bekannt zu machen, oder habt ihr das Interesse verloren?

  16. Kein Ton, kein Thread bei Hebel und Bronski, zum Streik der sozialen Berufe, die doch immer dann in die Pflicht genommen werden, wenn es mal wieder an der Reinheit der Gehirne fehlt.

    Ganz früh soll man immer beginnen, die Kinder zu erziehen, zu schützen und gar zu therapieren…

    Da sind dann die Eltern gefragt, die Erzieher, die Lehrer, und zum Schluß die Juristen und Vollzugsbeamten, nur kosten darf es nix, das muß aus sozialer Verantwortung, aus Pflichtgefühl und persönlicher Aufopferung geleistet werden.

    Aber nur im sozialen Bereich, nicht in der Wirtschaft oder den Banken und man fragt sich, wo die gewaschenen Hirne wohl sind.

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