Wirklich, jede einzelne Kritik ist uns wichtig. Zu jedem einzelnen Punkt, ob Fernsehprogramm, Aktienkursen, Sudoku, Bastian, Hessenseiten und vielem anderen mehr. Daneben möchte ich aber dafür werben, dass Sie, liebe Leserin, lieber Leser, sich mit mir zusammen mit strategischen Überlegungen befassen: Was kann, was soll eine Tageszeitung wie die FR in Zukunft leisten? Wir haben uns dazu viele Gedanken gemacht.
Denn die Zeiten haben sich verändert. Sie selbst, liebe Blog-Nutzerinnen und -Nutzer, bedienen sich hier gerade einer sehr modernen Kommunikationsplattform, die eines der Phänomene dieser Veränderung ist. Information in Form von reinen Nachrichten bekommen Sie im Zuge dieser Veränderungen an jeder Ecke. Ob Sie persönlich sie nutzen, ist zunächst mal eine andere Frage. Sie können sie aber bekommen. Nicht nur über das Fernsehen oder das Radio, sondern auch über das Internet. Nehmen Sie nur die Portale der Mail-Provider. Egal welches – Yahoo, Aol, T-Online, Web.de, Freenet, Hotmail … Die Liste ist beliebig fortsetzbar. Überall kann man außerdem Nachrichten über Newsticker erhalten. Es ist wohl offensichtlich, dass man Tageszeitungen allein für diesen Zweck über kurz oder lang nicht mehr brauchen wird. Zumal die Akzeptanz des Internets auch bei den über 60-Jährigen wächst: Kürzlich las ich eine Meldung, wonach diese Altersgruppe, was die Zahl der Internetnutzer betrifft, diejenige eingeholt hat, die um die zwanzig ist.
Das bedeutet für uns Tageszeitungen, dass wir in Zukunft unsere eigenen Stärken viel deutlicher herausstellen müssen. Stärken, die uns abheben von den elektronischen Medien und ihren Nachrichtenformaten:
1. Einordnung und Bewertung der Nachrichten. Und ihre Kommentierung, zu finden auf der ausgebauten Meinungsseite der FR. Und zwar tagesaktuell. Wir sind damit kein Magazin, sondern weiterhin eine Tageszeitung.
2. Hintergründe zu den Nachrichten. Analysen. Dazu gehört, dass man Entwicklungen über mittlere Zeiträume beobachtet. Was zwischendurch passiert, wird entweder auf der „schnellen“ Seite gemeldet oder in kleineren Textformaten berichtet. Denn Sie sollen ja immer gut unterrichtet sein. Aber auch hier gilt: Vertiefung der Themen ist angesagt.
Für Sie bedeutet das sicher auch eine Umgewöhnung: Von nun an werden Schwerpunkte gesetzt, einzelne Themen vertieft. In der Ausgabe von morgen zum Beispiel eine sechsseitige Strecke über den 2. Juni 1967 (Attentat auf Benno Ohnesorge, gewissermaßen die Geburtsstunde der „68-er“). Wir befinden uns dabei durchaus noch in einer Probephase, in der wir uns selbst in das neue Format einfinden müssen. Aber der Wille zur Schwerpunktsetzung ist, denke ich, von der ersten Ausgabe der neuen FR an erkennbar. Wir sind fest davon überzeugt, dass die anderen Tageszeitungen dieser Entwicklung über kurz oder lang ebenfalls werden Rechnung tragen werden.
Hallo, ich war gespannt auf die neue Gestaltung und den „alten“ Inhalt.
Das neue Format ist sehr gut, sehr praktisch.
Mir gefallen die kürzeren Meldungen. Das tägliche Magazin ist super. Auf die Möglichkeit der „Bücher“ (Innenteil, ab Wirtschaft) wird ja stets verwiesen, sie könnten noch kleiner unterteilt sein.
Mir erscheint aber manchmal auf eine bisher übliche Ausführlichkeit bei einzelnen Themen verzichtet worden zu sein. Wo ist der heutige (01.06.) Dokumentationsteil? Sollte auf diesen nur noch zeitweise zurückgegriffen werden, dann werde ich nicht mehr die FR lesen. Wird die Dokumentation als Gliederungspunkt in das Inhaltsverzeichnis, S.1 aufgenommen werden?
Für das Titelblatt muss sich noch eine viel bessere Idee entwickeln, vielleicht doch wieder Text und nicht „BILD“.
Mit gewogenen Lesergrüßen
Reinhard Bienek
100 % Zustimmung, Bronski.
Ich sehe das genauso. Das Informations- und Nachrichtenangebot im Netz ist überwältigend.
Da brauche ich nicht noch einen 5-Zeiler der bereits gelesenen Nachricht in der Zeitung von morgen. Auch die reine Wiedergabe der Tagesschau vom Vortag muss nicht (mehr) sein.
Vertiefende Hintergrundinformationen zu wichtigen Thema sind mir da in der Tat wichtiger, denn das bietet das Netz nicht.
Wo aber das Stichwort „Fernsehprogramm“ gefallen ist: ShowView-Angaben wären hier nicht schlecht.
Obwohl ich täglich die Möglichkeit habe, Nachrichten online zu lesen, ziehe ich doch das Format der Tageszeitung vor. Ich mag die Meinungsseiten der FR, aber ich bilde mir auch gerne meine eigene Meinung und das geht nur, wenn man zu den Meinungen auch die Nachrichten geliefert bekommt – und zwar detailliert und nicht als „kleineres Textformat“. Wenn ich nur „Meinungen“ lesen will, dann abonniere ich eine Parteizeitung.
Die „Vertiefung“ von Themen ist ein interessanter Aspekt, aber wenn sie so ausfällt, wie in der heutigen Ausgabe – nein Danke. Dafür gibt es außerdem schon andere wöchentlich erscheinende Magazine.
Vielleicht sollte man sich bei der FR nochmal Gedanken machen, ob dieses Konzept wirklich zukunftstauglich ist.
Nur Details:
– auf der Wetterkarte Hessen sind die Orte Gießen und Marburg nicht korrekt eingezeichnet. Marburg muss näher an Gießen als an Kassel liegen. (MR-Kassel ca 90 km, MR-Gießen ca. 30 km)
– Bitte auch Temperaturen von Städten in den Boomregionen Asiens (Japan, Hongkong)
– Im Fernsehteil bitte die dritten Programme auf der linken Seite (hr…) auf die selbe Höhe bringen, wie ARD usw. Dazu einfach die beiden Hinweise darüber weglassen. Weitere dritte Programme fehlen leider. Arte, Phoenix, 3 Sat empfinde ich persönlich wichtiger, als z.B. Super RTL. Daher vielleicht etwas größer.
Ansonsten fällt mir auf Anhieb nichts ein. Großes Kompliment! Endlich macht es mir Spaß, die Zeitung auf dem Sofa liegend zu lesen.
Endlich komme ich dem Aufruf nach, meine Meinung zur neuen FR zu sagen! Die ist eigentlich sehr schnell auf den Punkt zu bringen: Ich bin begeistert! Nicht nur das Format finde ich toll, weil es so viel praktischer ist und das Lesen viel mehr Spaß macht, sondern auch inhaltlich muss ich ein großes Lob loswerden. Für mich als Theaterjunkie und generell kulturell interessierten Menschen ist das erweiterte Feuilleton ein Traum. Besonders die Mischung aus Kritiken und Berichten zu konkreten aktuellen Anlässen und langen Texten zu allgemeineren Themen finde ich sehr gelungen und informativ. Schön fand ich es auch, dass im Regionalteil auf die letzte Vorstellung des Stücks „Gotthelm“ am Schauspielfrankfurt mit einem kleinen Artikel hingewiesen wurde, da ich es wichtig und interessant finde, über das Theater auch über die übliche Premierenkritik hinaus zu berichten. Aber nicht nur das Feuilleton begeistert mich. Die neue Aufteilung im Politikteil finde ich viel ansprechender als die frühere. Auch das Thema des Tages wird sehr ansprechend und informativ präsentiert. Ich finde es gut, dass nicht nur aktuelle politische Entwicklungen zum Thema des Tages werden können sondern auch wie gestern andere wichtige Themen. Ein ganz großes Lob für das Afrika-Special heute. Ich finde es mutig und gut, dass es nicht nur ein zwei Sonderseiten gibt, sondern dass die ganze Zeitung unter einem Thema steht. Die Interviews mit Menschen aus Afrika finde ich sehr interessant. Hier wurde es tatsächlich geschafft, ein umfassendes eindringliches Bild des Kontinents zu zeigen, über den wir so erschreckend wenig wissen. Schön, dass hier so vielen unterschiedlichen Gastautoren die Möglichkeit gegeben wurde, einen Beitrag zu leisten. Am meisten Berührt hat mich der Bericht von Campino über das Gespräch mit einem einem als Soldaten missbracuhten Jungen berührt. Solche Dinge sind für uns so weit weg und so unwirklich, dass es wichtig ist, dass wir immer wieder daran erinnert werden, dass es uns hier so viel besser geht als der großen Mehrheit der Menschen. Es ist toll, dass die FR nicht nur den Anspruch hat, aktuelle Entwicklungen aufzuzeigen und politisch zu informieren, sondern, dass auch andere interessante DInge wie das Afrika-Special heute möglich sind. Und um nochmal auf das neue Format zurückzukommen: Ich wurde schon von einigen Menschen in der S-Bahn und in der Schule auf das neue Format angesprochen, alle lobten, wie toll und praktisch das sei. Ich hoffe sehr, dass mehr junge Menschen durch das neue Format zum Zeitunglesen gebracht werden, denn es ist ein echter Gewinn. Und es hilft einem ungemein im Politik-Unterricht. (ich bin 18 jahre alt und bin in der 12.klasse)
Viele Grüße,
Norma Schneider
Ja schade. Die Idee einer Tageszeitung war für mich gerade, morgens beim Frühstück eben einen Überblick über die Meldungen des Tages zu bekommen, _ergänzt_ um Kommentare und Hintergrund-Informationen, aber nicht ersetzt durch sie.
Da bin ich dann wohl nicht mehr repräsentativ. Das muss ich akzeptieren.
Warum aber nun gerade eine Strecke über 1967?? Das habe ich in der ZEIT bereits vor drei Wochen gelesen.
@ #6 JörgO
Tja, das frag ich mich auch. Wenn die FR nun „Die Zeit“ kopieren will, wird sie früh oder später verlieren.
Ich bin vollkommen entsetzt über die neue FR und frage mich, ob Sie uns in die Arme der TAZ treiben wollen. Ich bin ein Nicht-Fernseher und höre auch eher selten Radio, war aber mit der alten FR immer gut und mehr als ausreichend über alles Aktuelle informiert und habe Ihre Kommentare geschätzt, wenn auch nicht immer zugestimmt. Jetzt kann ich mir statt der FR auch den „Stern“ kaufen, der nach Ansicht meiner Mutter die Dinge besser auf den Punkt bringt.
Mir ist weder heute danach, mich nur mit Afrika zu befassen, noch morgen, mit Benno Ohnesorg. Das sind Themen, über die ich mich auch anderweitig informieren kann.
Wenn Sie sich als aktuelle Tageszeitung verabschieden, werde ich mich – mit großem Bedauern – von Ihnen verabschieden müssen.
Jutta Meinerts
Und gestern hat er noch geschwiegen zur inhaltlichen Kritik und vorher hieß es, es gäbe keine inhaltliche Änderung. Aber die Umstellung von Tageszeitung auf ein Wochenmagazin, das trotzdem täglich erscheint, ist doch eine enorme inhaltliche Änderung. Und trotz aller Internetportale lesen die meisten politisch interessierten Menschen doch trotzdem eine Tageszeitung. Gerade auch junge Menschen. Aber meine Kommilitonen lesen eh fast alle FAZ oder SZ und da werde ich mich jetzt wohl auch umstellen müssen. In der Tageszeitung erwartet man aktuelle Nachrichten, mit mehr Hintergrund aufbereitet als abends in den Fernsehnachrichten,usw. Nicht aber große Bilder, viele Reportagen und dergleichen mehr. Die FR ist also ein tägliches Unterhaltungsmagazin geworden… bei Interesse wird man es sich vielleicht das ein oder andere Mal kaufen, aber doch nicht täglich…. Sehr schade. Ob das wohl der Einfluß Dumont ist? Kennt man ja hier aus dem Kölner Raum. Schade, dass Sie dazu auch noch nichts gesagt haben.
Und Sie sollten sich eigentlich freuen, dass soviele Menschen sich für die FR als Tageszeitung einsetzen und in den diversen Blogs etwas zur Kritik schreiben. Vielleicht hätte man uns vor der Konzeptumstellung einbeziehen sollen? Ist aber jetzt auch egal. Ich habe mir eine andere Zeitung zur Probe schicken lassen.
@ #8 Jutta
du sprichst mir aus der Seele. Übrigens: Ich habe mir soeben ein Testabo einer anderen Tageszeitung bestellt. Das ist umsonst und läuft 14 Tage. Am 15. wäre dann der Kündigungstermin meines Abo’s der FR (letzter Termin für die Kündigung des laufenden Monats), wenn nicht noch ein Wunder passiert. Die Zeit läuft…..
Ich möchte hier einen Kritikpunkt ansprechen,der nur sekundär mit dem neuen Format zu tun hat.
Die FR. ist drucktechnisch unter das Niveau einer kostenlosen Sonntagszeitung gesunken.
Bei den Ausgaben der letzten 3 Tage waren mehre Seiten nicht oder nur schwer lesbar da die Druckfarbe,besonders bei Farbabbildungen auf der Rückseite bzw.auf der gegenüberliegenden Seite durchschlug.So zB
die Frontpage Seite 1 mit der Seite 48
In der Ausgabe vom 31.05.2007 waren dies besonders die Seiten 38/38 die man wegen Passer -Fehler nur schwer entziffern konnte. Seit 40 die Seite eines Discounter war wohl vom alten Format einfach auf das neue Format verkleinert worden,mit dem Resultat,die kleine Schrift in der Anzeige wurde noch kleiner,bzw nicht mehr lesbar.
Den gröbsten Fehler in einer Tageszeitung wurde in der Ausgabe vom Mittwoch den 30.05.2007 begangen. Auf den Seiten 13/15 bei Rhein-Main /Die Neue FR. findet der Leser oben rechts die “ Neue Erkenntnis“ der Samstag war der 30.05 2007 und nicht der Dienstag .
Bravo FR. sie haben es geschafft 3 Tage einfach verschwinden zulassen.
Übrigens es handelte sich bei diesem Bericht um den Startschuss für die Neuen FR.
Den der Gästeliste fand ich besonderst gut, da nun feststeht alle diese Gäste haben an einem kalendarischen Wunder teilhaben können.
Für mich steht jedenfalls fest, die FR. ist wenn nicht in nächster Zeit eine wesentliche Verbesserung in Inhalt und Technik geschieht nicht mehr meine Zeitung.
Wenn morgen die sechs Seiten Benno Ohnesorg auch so verstreut in der Zeitung herumliegen wie heute „Afrika“, dann beginne ich die von mir sehr verehrte 68er Bewegung zu hassen. Mit 48 Jahren halte ich mich noch nicht für einen vergreisten Leser, der Neuerungen nicht mehr ertragen kann, aber mir ist wirklich schleiehaft, wozu das gut sein soll. Wenn es wenigstens in einem eigenen Buch abgelegt wäre, das kann man dann getrost zur Seite legen, aber diese Penetration des Schwerpunkthemas auf allen Seiten gängelt mich wie ein Kindergartenkind.
Große Unzufriedenheit!
thomas winkler
wo ist bronski?
Die Kritiken sind doch wirklich vernichtend, oder? Ich weiß wohl um die finanzielle Not der FR. Gerne hätte ich ein paar Cent mehr ausgegeben wenn dann die Qualität geblieben wäre (und die war auch nicht mehr unbedingt die Genialste). Das Tabloid-Format ist mir eigentlich egal.
@ Katrin
Wir werden sowas ganz sicher nicht täglich machen. Wir bleiben eine Tageszeitung. Ich bitte Sie einfach, das mal über einen gewissen Zeitraum zu beobachten. Dann werden Sie einen besseren Überblick haben.
Inwiefern unsere Berichterstattung über Afrika – eines der wichtigsten Probleme globaler Sozialpolitik – ein „Unterhaltungsthema“ sein soll, kann ich aber nicht nachvollziehen.
Der Einfluss Neven DuMonts? Selbstverständlich hat der Verleger mitgeredet.
Und: Ja, wir nehmen Ihre Kritik ernst. Geben Sie uns bitte die Zeit, das alles gründlich auszuwerten. Es ist ja nicht nur das Blog. Täglich erreichen mich derzeit Hunderte von Mails. Dazu kommt die Briefpost und Faxe – mehrere Dutzend täglich. Und die Anrufe auf der Telefon-Hotline müssen auch ausgewertet werden. Insgesamt kann ich Ihnen nach zweieinhalb Tagen aber schon mal durchgeben, dass der Gesamteindruck aus den Reaktionen der Leserinnen und Leser aus allen diesen Quellen bei weitem nicht so negativ ist wie hier im Blog.
@ Norbert K.
Diese Fehler tun uns leid, und wir entschuldigen uns dafür. Ein Teil der heutigen Auflage ist vom Druck her alles andere als optimal.
@ #14 bronski,
kann ich kaum glauben. Wenn hier im Blog die Statistik so Negativ ist, warum sollte es auf den anderen Wegen anders sein. Bei den politischen Wahlen gibt es doch auch immer Hochrechnungen…..
Man kann sich aber auch schönreden. In Köln hat es nicht funktioniert. schönen Gruss an den neuen Verleger.
@ bronski: aber leider als Unterhaltungsthema (gut im weiteren Sinn, wie halt in der ZEIT oder im Spiegel) aufgemacht: wenig fundierte Information, Meinungen von Einzelnen (wie z.B. das Lieblingsessen…), viele Fotos, eine Afrikakarte auf 2 Seiten…
außerdem nicht das, was ich als Hauptbestandteil einer Tageszeitung erwarte. Gerne zusätzlich oder am Wochenende.
Ja, klar, die Chance gebe ich der FR noch. Das Probeabo läuft parallel. Aber ich habe mir gestern und heute schon eine andere ZEitung dazu gekauft, weil ich nach dem LEsen der FR nicht das Gefühl hatte, informiert zu sein.
@ Thilo V.
Ich bitte Sie – warum sollten wir uns das Ergebnis schön reden? Würden wir uns damit wohl einen Gefallen tun?
Wir müssen das alles lediglich noch auswerten. Dabei wird interessant sein, wie und ob sich die Reaktionen im Lauf der nächsten Zeit entwickeln. Aber meine Angaben stimmen.
Hier im Blog ist das Verhältnis positiv/zustimmend zu negativ/kritisch/ablehnend ungefähr 1 zu 9
An der Telefonhotline ist es 1 zu 2
In Mails und Briefen an mich, die Leserbriefe und das Expertenteam ist es 4 zu 6
@ Katrin
Ich möchte Sie gern auf Kommentar # 5 aufmerksam machen
Und? Ich werde doch jetzt nicht die Meinung von anderen Personen kommentieren. Meine Erfahrung ist nur, dass politisch interessierte Menschen rationale Aufbereitungen den emotional angehauchten vorziehen.
Aber es ist ja in Ordnung, die ZEitung muss mir ja nicht gefallen. Dann bleibt mir nur, Ihnen alles gute mit der neuen Leserschaft zu wünschen?
Das würde ich natürlich sehr bedauern. Vielleicht schauen Sie sich die Zeitung aber doch noch mal in Ruhe einige Tage an
@ Bronski #18
Hallo Bronski,
was Sie da schreiben klingt ja nach einem überaus heftigen Verriß Ihrer Leserschaft:
bestenfalls haben nur 60% Ihrer Leser Kritik an der neuen FR zu übern 😉 na in der Politik gäbe das ganz klar einen Regierungswechsel.
Ihnen wünsche ich den übrigens auch!
Berücksichtigen Sie dabei aber bitte auch, dass diejenigen Leserinnen und Leser, die mit uns zufrieden sind, sich tendenziell eher nicht zu Wort melden. Nur wer sich ärgert, will was loswerden.
@ Bronski
ich möchte Sie gern auf Kommentar # 6 aufmerksam machen
@ Bronski #18
negativ bleibt negativ! so wie es Silke schon schrieb.
@ all
Ich denke, ich habe es verstanden:
Die FR will keine Tageszeitung mehr sein.
Im Börsenteil vermisse ich den S-Dax schmerzlich. Und anstelle der 3 oder 4 Zinstabellen (so etwas macht sonst nun wirklich niemand) könnte man noch ein paar nachhaltige Aktien, die in keinem Index sind und ein paar Öko- und Nachhaltigkeitsfonds zeigen. Und dann einmal in der Woche einen nachhaltigen Fonds und ein nachhaltiges Utnernehmen vorstellen, dazu einmal in der Woche eine Leseraktie. Dann hätte die FR ein eigenes Profil in dem Bereich. Sowas bietet sonst niemand. Das wäre ein echter Mehrwert und kaum aufwändig.
@´Uwe Theel
Ich habe Kommentar 6 zur Kenntnis genommen. Er wird in die Auswertung einbezogen.
@ Thilo V.
Doch, wir wollen Tageszeitung bleiben. Darf ich Sie bitte auf das Eingangsthema aufmerksam machen?
Negativ bliebt negativ, ja. Geben Sie uns ein bisschen Zeit, um das zu gewichten. Eine weitere Überlegung dazu:
Überschlagsweise haben sich 180 bis 200 Leserinnen und Leser hier im Blog mit der neuen FR beschäftigt. Gehen wir mal von 180 negativ eingestellten aus. Bedenken Sie dabei bitte, dass wir ca 480.000 (nach AWA, das steht für Allensbacher Werbeträgeranalyse) Leserinnen und Leser haben.
Betr.: # 23. Kommentar von Bronski
Geschrieben am 1. Juni 2007 um 17:18 Uhr
„Berücksichtigen Sie dabei aber bitte auch, dass diejenigen Leserinnen und Leser, die mit uns zufrieden sind, sich tendenziell eher nicht zu Wort melden. Nur wer sich ärgert, will was loswerden.“
Glauben Sie allen ernstes, ohne empirische Untersuchung soetwas aus dem Handgelenk behaupten zu können?
Außerdem: Nicht alle die mit der Zeitung jetzt unzufrieden sind, haben auch die Zeit und die (sprachlichen) Fertigkeiten, in dem Umfang, dass Sie hier – ich weiss wovon ich rede – fundierte Kritik formulieren können.
Wenn Sie die zustimmenden Beiträge einmal näher betrachten, dann wird ihnen sicherlich auffallen, dass dort immer mit den gleichen Versatzstücken aus Ihrer eigenen PR-Maschine gearbeitet wird und so gut wie nie „Textarbeit“ an dem uns von Ihnen präsentierten neuen Objekt FR geübt wird.
Der über sämtliche Kanäle zu Ihnen kommende Feedback ist, auch nach ihren eigenen Statistiken negativ. Die Ablehenung wird in der Regel detailliert begründet, Die Zustimmung ist pauschal und standadisiert.
Was glauben Sie, sollte mehr Anlaß zum Nachdenken und Handeln geben?
Noch ein Vorschlag: Vielleicht machen Sie ja mal einen zweite Leserbefragung, ob die Leute das, was Sie jetzt aus dem Sack gelassen haben mehrheitlich noch für einen Tageszeitung halten. Tun Sie dies unter bewußter Loskoppelung dieser Frage von der äußeren Tabloidform, bzw. sonstigen Layoutfragen. Letztere haben Sie nämlich schon in Iher ersten Umfrage gestellt und beantwortet bekommen. Erstere haben Sie noch nie gestellt, den Lesern der FR jetzt aber trotzdem die Antwort mit Ihrer Tages(???)zeitung neueren Typs (Codename: Magazin) gegeben.
Wir geben Ihnen die Chance: Schieben Sie die Frage nach. – Wir werden antworten!
Gruß
Uwe Theel
Ich beziehe die FR wohl seit gut 30 Jahren – und sie macht(e) wohl einen wichtigen Teil meines täglichen Lebens aus. Denn: Eine Tageszeitung ist mir sehr, sehr wichtig – und sie wird mir weder durchs Fernsehen noch durchs Internet weniger wichtig.
Allerdings seit drei Tagen vermisse ich meine Tageszeitung. Denn die FR ist dies seit Dienstag für mich nicht mehr. Eine Tageszeitung informiert – nach meinem Geschmack – über die wichtigsten Ereignissen des vergangenen Tages und gibt darüber hinaus wichtige Hintergrundinformationen zu deren besseren Verständnis. Sie „begleitet“ durch die Woche.
Seit drei Tagen leistet die FR dies (zumindest für mich) nicht. Auf der ersten Seite keinerlei Informationen, die ersten Seiten bieten Magazin (Ich vermute, dass meint Bronski mit „Schwerpunktsetzung“) – und erst irgendweann später kommen die Nachrichten, eher gut versteckt in eienr Vielzahl von Kleinzeilern.
Mit Verlaub, die FR erinnert mich an die Beilage einer Tageszeitung, allerdings ohne Tageszeitung.
Es tut mir wirklich im Herzen weh, was die Redaktion mit der Formatumstellung aus ihrer Zeitung gemacht hat. (Wobei ich gerne zugebe, dass mir das neue Layout mit den kleinen Buchstaben, den kurzen Zeilen (und ständigen Trennungen) und den fehlenden Bänden nicht gefällt. Aber das habe ich bereits anderswo geschrieben.)
Ich muss wir wohl eine neue Tageszeitung (!) suchen. (Und hoffen, dass Bronski nicht recht hat und „die anderen Tageszeitungen dieser Entwicklung über kurz oder lang ebenfalls (nicht) werden Rechnung tragen“.)
zu 23 und 28. Kommentar von Bronski
„Berücksichtigen Sie dabei aber bitte auch, dass diejenigen Leserinnen und Leser, die mit uns zufrieden sind, sich tendenziell eher nicht zu Wort melden. Nur wer sich ärgert, will was loswerden.“
„Überschlagsweise haben sich 180 bis 200 Leserinnen und Leser hier im Blog mit der neuen FR beschäftigt. Gehen wir mal von 180 negativ eingestellten aus. Bedenken Sie dabei bitte, dass wir ca 480.000 (….) Leserinnen und Leser haben.“
Wie heißt der Blog noch mal? Und dann werden die Kritiker gerade mal kurz als meckernde Minderheit abgemeiert. Allmählich liegen wohl die Nerven blank. Hier werden doch nur Beruhigungspillen verpasst unter dem Motto „Hunde die bellen, beißen nicht“, oder besser „Abonnenten die schimpfen, kündigen nicht“. Hier sollten die Macher mal eines Besseren belehrt werden. Massenhafte Diskussionsbeiträge werden abgemeiert. Massenhafte Kündigungen sind die einzige Sprache, die auch wirklich verstanden wird. Ich habs nach rund 30 Jahren hinter mir. Und hier noch mal der Hinweis, den ich im anderen Blog schon mal gegeben habe (#167):
Wer dieses Blatt loswerden will, muss bis zum 15. kündigen und dann immer noch bis zum Ende des Monats zahlen. Und das, obwohl das bestellte Produkt (eine seriöse TAGES-Zeitung) seit dem 30.5.2007 vorsätzlich nicht mehr geliefert wird!!!
Das wird wohl auf einen Rechtsstreit hinauslaufen.
Ich habe es jetzt auch begriffen: Das Tabloid ist nur ein Trojanisches Pferd. Darunter verbirgt sich der Abschied der FR vom Konzept einer seriösen Tages-Zeitung!
Was für eine grandiose verlegerische Fehlentscheidung! Was für eine Eselei, zu behaupten, tagesaktuelle Informationen spielten in einem täglich erscheinenden Blatt nicht mehr die entscheidende Rolle.
Natürlich leben wir in Zeiten medialer Reizüberflutung. Das ist doch eine Banalität. Aber lese ich etwa keine Tageszeitung mehr, weil ich am Vorabend die Tagesschau gesehen habe? Oder weil ich täglich im Internet surfe? Bullshit!
Will ich vertiefende, reflektierte Berichterstattung aus zeitlicher Distanz, lese ich ein Wochen- oder Monatsperiodikum wie SPIEGEL, KONKRET oder ein Sachbuch. Habe ich keinen Bock auf Tageszeitung, greife ich bestimmt nicht zur neuen, dickleibigen FR. Wie man es auch dreht und wendet, Ihr neuer Kuurs führt geradewegs in den Abgrund.
Leid tut es mir um die vielen engagierten FR-Mitarbeiter, deren Arbeitsplätze jetzt massiv gefährdet sind. Da hilft auch keine Schönrednerei von „Leserversteher“ Bronski, der leider nur Bahnhof versteht …
Hallo,
ich bin leider auch enttäuscht von der neuen FR und werde mein langjähriges Abo wohl aufgeben. Ich brauche keine großformatigen bunten Bilder, keinen salbadernden Verleger – Hofberichterstattung in Sachen Dumont ist in den Kölner Zeitungen im Übermaß vorhanden – keine vermeintlich modernen Schlagzeilen(„Frau=schlau=weg“, „Quoten sind out“, „Kalorien kommen groß raus“), die sich doch nur auf dem Niveau der „Bild“ bewegen, keine Werbung auf der ersten Seite. Ich brauche kein geschminktes Magazin, sondern eine seriöse Tageszeitung.
Grüße aus Köln
@ Berthold Hilgendorf
Abgemeiert? Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass dieser Eindruck entstanden ist, und zugleich dafür werben, unsere Position doch bitte zu bedenken, auch wenn Sie sie nicht gelten lassen wollen: Wir werden alle Zuschriften und Wortmeldungen zur neuen FR auswerten und dann Schlüsse daraus ziehen. Das braucht ein bisschen Zeit. Auf keinen Fall werden wir uns auf irgendwelche Schnellschüsse einlassen.
Der Kommentator Hajo Gebhardt hat uns in einem anderen Thread eine 100-Tage-Frist zugestanden.
@ Hadi Geiser
Ich verstehe Sie sehr gut, ebenso die Gründe für Ihre Verärgerung. Ich kann zunächst nichts weiter tun als Ihnen zu versichern, dass alle Postings hier auch von den Verantwortlichen gelesen werden.
Leider haben Sie uns aber nicht verstanden. Wir haben uns strategische Überlegungen zur Zukunft von Tageszeitungen gemacht, die auf unserer (beinahe täglich gemachten) Erfahrung beruhen, dass es so wie bisher nicht weiter gehen konnte. Es wäre schön, wenn wir dieses Thema weiter diskutieren könnten.
Die FR sollte meiner Meinung nach ihr neue inhaltliche Ausrichtung unbedingt noch einmal überdenken. In der jetzigen Form hat diese Zeitung komplett ihr Gesicht verloren und ist kaum noch als ernst zu nehmende Tageszeitung, die umfassend und komplett informiert, zu erkennen. Wie bereits beschrieben finde ich (und im Übrigen auch viele Leute aus meinem Umfeld) diese Entwicklung sehr schade.
Die heutige Ausgabe fand ich aus verschiedenen Gründen so schlecht, dass ich mich als Leser richtig geärgert habe. Die heutige Ausgabe unterscheidet sich kaum noch von einem (mittelmäßigen) Afrika-Magazin. Prinzipiell finde ich es begrüßenswert, wenn man sich als Redaktion einem speziellem aktuellen Thema eingehend widmet und in verschiedenen Formen darüber berichtet, allerdings stört es extrem, wenn alle Beiträge zu diesem Thema komplett verstreut über die ganze Zeitung verteilt sind und viele komplett belanglos und verzichtbar sind. Am meisten gestört hat mich dabei heute (ähnlich wie alle fünfzeiligen Kurznachrichten) die Kurz-Interviews mit Afrikanern, wobei besonders einige Fragen journalistisch kaum noch zu unterbieten wären. Diese so oft als besonders leserfreundlich angepriesene offene Struktur der Zeitung (ein viel angeführter Grund zur Abschaffung einzelner Zeitungsbücher), in der die einzelnen Resorts in ihrer Länge und Ausrichtung variieren empfinde ich als besonders leserunfreundlich. Ich kann nicht verstehen, wieso man die vor der Umstellung vorhandene Bündelung von Themen (z.B. der FR-Plus) ausgegeben hat und nun den Leser penetrant auf jeder Seite mit dem Spezialthema konfrontiert. Das alles wirkt nicht wie wahrscheinlich gewollt besonders neu, dynamisch jung und hip sondern einfach leicht dilettantisch, unentschlossen und wirr. Sehr enttäuscht muss ich sagen, dass manche Schülerzeitung eine bessere Resortaufteilung hat. Mein dringender Verbesserungsvorschlag hier: Bitte weiterhin Themenschwerpunkte, die von unterschiedlichen Seiten beleuchtet werden, aber drängen sie diese dem Leser nicht auf und reiben sie ihm ständig unter die Nase, sondern bündeln sie diese bitte in einem (getackerten) Buch zum Rausnehmen (und aufheben). Dabei bitte Belangloses, wie die heutigen Kurzinterviews, komplett streichen und Artikel- und Bildgrößen ihrem Informationsgehalt anpassen. Eine doppelseitige Afrika-Karte mit mittelmäßigem Informationsgehalt (leider) im vorderen Teil der Zeitung braucht keiner! Wenn hier von Bronski schon so oft das Internet aufgeführt wird, muss man ganz klar sagen, dass man solche Informationen wenn man sie braucht auch gut im Internet bekommt.
Dann noch einmal zur so groß angepriesenen Titelseite, die sich täglich neu erfinden und weit besser als alle je dagewesenen Titelseiten sein sollte: Die Titelseite ist gähnend langweilig und altbacken. Wieso erfindet man die nicht mal frisch, neu, hip jung, informativ und ansprechend? Hier würde mich wirklich interessieren, nach welchen Kriterien dieser täglich neue Erfindungsprozess vonstatten geht.
Ich hätte durchaus noch mehr Kritik anzuführen, diese spare ich mir jedoch auch aufgrund der Länge meines Beitrags noch etwas auf. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Redaktion relativ zeitnah auf mögliche Kritik eingeht und diese in folgende Ausgaben der Zeitung einarbeitet. Man kann nämlich sehr wohl nach drei Ausgaben der neu aufbereiteten Zeitung bereits eine Aussage über deren Qualität treffen. Diese fällt bei mir leider negativ aus.
Das neue Format bringt genau die Veränderungen, die ich befürchtet habe. Über Afrika habe ich heute sehr wenig erfahren dafür 30-40 schwachsinnige Interwievs im TV-Stil und Gröhlemayer-Bono im Talkshowstil. Jeder hat eine Meinung aber keiner eine Ahnung. Ich habe gerade deshalb keinen Fernseher und bekomme diese Abart von Journalismus im Magazinitisstil als Tageszeitung zugemutet. Von dem wirklich guten Journal F habt Ihr Euch ja schon länger verabschiedet, es war früher der Grund mir die Donnerstagausgabe regelmäßig zu kaufen. Mein Abo, das ich für 3 Monate geschenkt bekommen hatte endet am 5.6. dieses neue Format mit seinen inhaltlichen Veränderungen ist der Grund es nicht mehr zu verlängern. Bissinger hatte nach dem hervorragenden ersten Jahr mit Horst Stern die Zeitschrift Natur ruiniert, Focus hat den Soiegel zu einer Beliebigkeitspostille degradiert und bei Euch geht das so weiter.
Schade.
Ach, eine Sache habe ich noch vergessen. Diese ist zwar nicht so wichtig, stört mich aber trotzdem: Nehmt den Comic raus! Der ist so doof und witzlos, dass er fast schon einen Affront gegen alle Menschen mit einem Mindestmaß an Humor darstellt.
zu #34 Bronski
„Der Kommentator Hajo Gebhardt hat uns in einem anderen Thread eine 100-Tage-Frist zugestanden.“
Die gestehe ich Ihnen auch zu. Allerdings kann ich nicht einsehen, dass ich in dieser Zeit für ein Produkt zahlen soll, das für mich keinerlei Nutzwert hat. Auf den einen Seite gibt sich die Rundschau so fortschrittlich-wirtschaftlich denkend, und auf der anderen Seite wir hier wieder an die diffus-sentimentalen Gefühle appelliert, doch bitte durchzuhalten, bis man wieder ein kleines bisschen zurückgerudert ist. Geht es hier um eine Liebesbeziehung oder um einen Geschäftsvorgang??? Selbst wenn ersteres der Fall wäre: der Kredit ist bei den letzten Renovierungen des Blattes bereits aufgebraucht worden!!! Ich glaube, der Rundschau ist gar nicht bewusst, bei wie vielen Altabonnenten sie seit Jahren auf Bewährung läuft oder nur noch aus Mitleid oder wegen sentimentaler Gefühle bezogen wird. Und das, was jetzt zu bemängeln ist, ist durch ein wenig Zurückrudern sicher nicht heilbar. Also sehe im Moment überhaupt keine Alternative zur Kündigung!
@ Berthold Hilgendorf
Ob es hier um eine Liebesbeziehung oder einen Geschäftsvorgang geht, kann jeder wohl nur für sich allein entscheiden. Ich werbe lediglich dafür, all diese Überlegungen, die jede für sich berechtigt, weil aus aufrichtigem Interesse an der FR vorgebracht sind, erstmal sacken zu lassen und sie dann vielleicht aus der Distanz und etwas ruhiger noch einmal zu betrachten.
@Philip Rau und alle
Vielen Dank für die Hinweise auf die Kündigungsbedingungen.
Philip: Der Comic ist wirklich unausdenkbar dämlich. Dabei hat mir der Humor in der FR immer gut gefallen, solche Sachen wie „aufgespießt“ oder „heute“. Die sind nun auch weg, dafür jeden Tag eine Seite Rätsel. Für die, die nicht sowies rumrätseln, wohin ihre gute alte Tageszeitung verschwunden ist.
Bronski: Was glauben Sie wohl, warum Ihre Leser die alte FR gekauft bzw. aboniert hatten?
seit mehr als 40 Jahren Leserin ( angefangen als Studentin) und seit meinem Zuzug nach Bad Homburg auch Abonenntin, dennoch das Maß ist voll: das neue Layout gefällt mir gar nicht -kunterbunt – hipp und hopp – bin wohl zu alt.
Alles kommt so wenig strukturiert rüber – und auch irgendwie so locker, flockig. Wenn das junge Leser ansprechen soll, bin ich halt fehl am Platz… fände es gut,wenn uns jeden Monat die entsprechenden (gestiegenen)Umsätze mitteilen würden.
Wenn die Umsätze steigen, aber meine Ansprüche an Layout/Struktur und Information nicht meinen Erwartungen entsprechen, werde ich wohl kündigen; dann bin ich einfach nicht mehr zeitgemäß.
All das tut mir sehr weh,denn die FR war mir immer politische Heimat – ich bin innerhalb Deutschland 12x umgezogen.
Gruß, Birte Solandt
Mir gefällt das handlichere Format durchaus. Allerdings fehlt auch mir die Möglichkeit, die Zeitung sinnvoll zu teilen. Seit Jahren lese ich mit meinem Mann gemeinsam zum Frühstück. Nach Ihrer Vorgabe muss sich jetzt Einer für Politik und der Andere für Wirtschaft und Sport oder den Frankfurter Regionalteil interessieren, um gemeinsam lesen zu können. Ich denke, da haben Sie die Interessen Ihrer Leser falsch eingeschätzt.
Bisher habe ich auch noch am Nachmittag Artikel in der FR gefunden, die mich interessierten und die ich noch nicht gelesen habe. Heute war nach mehreren Seiten Afrika mein Interesse allerdings erloschen und weiter wollte ich nichts über Afrika erfahren. Dafür fehlten die gewohnten Informationen, die die Zeitung bisher so allumfassend informativ gemacht haben. Also hatte ich zum ersten Mal bereits morgens die Zeitung „ausgelesen“. Das hat mich sehr an die Regionalzeitung erinnert, die wir einmal probeweise abonniert hatten.
Ich hoffe, Sie finden zu den gewohnten Inhalten im neuen Format zurück.
Es grüßt
Angela
Ich bin echt mal gespannt, wie das hier noch weitergeht, schließlich haben wir erst den Eindruck von 3 Ausgaben (!) und mit der heutigen Ausgabe kann einen schon morgen eine dicke Überraschung aus dem Briefkasten anschauen. Dass dies von den ganzen enttäuschten Lesern nicht wahrgenommen wird, finde ich äußerst schade.
Ich finde es gut, dass sich die FR Gedanken macht, wie eine Zeitung für die Zukunft gerüstet sein muss. Fakt ist, dass der typische Leser großformatiger Zeitungen langsam ausstirbt, während meine Generation und die kommenden einen Großteil ihrer Informationen tatsächlich aus dem Internet nehmen. Insofern hat Bronski vollkommen Recht, dass die Zeitung von morgen Analysen und Hintergründe liefern muss.
Fakt ist allerdings auch, dass ich weder in der U-Bahn, für die FR jetzt sehr gut geeignet ist, noch am Frühstückstisch einen Internetanschluss mit meinen Nachrichtenseiten habe. Folglich sollte die Tageszeitung auch normale Nachrichten bringen – aber das ließe sich ja ganz gut mit Hintergründen verbinden, liefe allerdings wahrscheinlich auf eine umfangreichere Zeitung heraus.
Das Gegenteil davon lässt sich allerdings teilweise in der FR beobachten: »Times Mager« machte heute seinem Namen (mager) beispielsweise alle Ehre, es wird viel Platz für Grafiken oder großzügige Freiflächen verwendet. Aber was meiner Meinung nach bei einer hintergründigen und analysierenden Zeitung gar nicht geht, sind halbe oder Sätze aus nur einem Wort, wie es mir gestern im Politikteil extrem aufgefallen ist. Warum können oder wollen Redakteure (das betrifft viele Zeitungen und Magazine) heute keine kompletten Sätze mehr bilden? Will das wirklich der Leser?
@ 40
Lieber Bronski,
zum Thema Aufrichtigkeit empfehle ich die Lektüre der Tabloid-Vorstellungs-Serie der letzten Wochen! Da war von allem möglichen die Rede, aber nicht davon, daß Ihr aufhört, TAGESzeitung zu machen. Ich habe diese Serie sehr genau gelesen, weil ich mich immer gefragt habe, was wohl wegfällt wenn so viel neues gutes kommt…
Das nun aber jeden Tag so ein „Schwerpunkt“ zu Lasten (!) der allgemeinen Politik- und Wirtschaftsberichtserstattung gesetzt wird,der obendrein noch vor Flachheit nur so glänzt, daß hätte ich der FR wirklich nicht zugetraut!
Und obwohl es hier vor Kritik nur so wimmelt wird morgen schon eine sechsseitige Aufwärmung des „68er“ Mythos angekündigt. Das soll die jungen Leser begeistern???
Haben Sie den Mut und geben Sie diese Zerstörung der FR auf!
Irgendwie perlt alle Kritik so lotosartig an Ihnen ab, daß man den Eindruck gewinnt es zählt allein eine andere Sprache: sinkende Abozahlen.
zu # 42
Hallo Frau Solandt,
das hat nichts mit dem Alter zu tun. So einen Mist kauft auch kein Junger. Das was hier zu bestaunen ist, ist typisch dafür, was passiert, wenn ein paar alte weltfremde Herr- und Damschaften versuchen, einen auf jugendlich zu machen. Dann noch schnell eine teure Analyse mit feststehendem Ergebnis in Auftrag geben, pro forma eine so genannte Leserumfrage nachschieben, noch ein paar „Erfolgsrezepte“ der Eigentümerpartei kopieren, und dann Augen zu und durch.
Dieses Blatt geht schlicht und ergreifend über die Klinge.
@ Angela, # 43
Stichwort „Teilung der FR“: Vor dem Relaunch von 2003 hatten wir Wirtschaft und Sport lange Zeit in einem gemeinsamen Buch. Die Umstellung auf die Kombination Feuilleton und Sport damals hat uns anfangs viel Kritik eingetragen. Nun haben wir diesen Schritt gewissermaßen rückgängig gemacht.
@ Robert B.
Gestern war das „Times mager“ eine ganze Seite hoch. Heute, das stimmt, musste es einem Interview Platz einräumen. Morgen wird es wieder die ganze Spalte einnehmen.
@ Ingolf G. Werner
Das freut mich, dass der Eindruck entsteht, die Kritik würde an mir abperlen. Schließlich ist es ja Kritik an der FR und nicht an mir. Überwiegend jedenfalls.
Wenn Sie uns weiterhin verfolgen, werden Sie ja sehen, ob wir Tageszeitung bleiben oder nicht. Auch Sie möchte ich gern auf den Ausgangstext dieses Threads aufmerksam machen.
Liebes FR-Team.
Ich gehöre zu der immer wieder angesprochenen jungen Leserschaft, die sie mit ihrem neuen Format erreichen wollen. Das Format begeistert mich tatsächlich, die inhaltlichen Veränderungen schockieren mich jedoch. Obwohl sie mich seit mehreren Wochen auf die Neuerungen vorbereitet haben, komme ich mit dem neuen „Magazin-Konzept“ nicht zurecht. Hier schließe ich mich den anderen kritischen Stimmen des Blogs gerne an.
Besonders die einzeln herausnehmbaren (und damit auch gut an einem anderen Tag noch lesbaren!) Beilagen „Bildung und Wissenschaft“ (Dienstag) und „Politik“ (Mittwoch) vermisse ich schmerzlich. Wird es diese nun nicht mehr geben?
Ebenso wichtig waren mir die sehr ausführlichen Dokumentationen (in der Regel S.7) externer Autoren, da sie einen Einblick in die aktuelle politikwissenschafltiche Diskussion boten.
Ich habe mich für ihre – und damit gegen eine Berliner – Zeitung entschieden, da ich in ihr grundlegende Einführungen und tiefergehende Hintergrundsarikel finden konnte. Nun jedoch scheinen die Inhalte genauso beliebig und oberflächlich, wie in den hiesigen Zeitungen.
Ich werde die FR in den kommenden Tagen aufmerksam lesen und hoffe, dass sie das alte Konzept noch nicht ganz begraben haben. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk, bei der feierlichen Einweihung des neuen Formats, hat einer ihrer Kollegen gesagt, es gäbe keinen „Plan B“ – ich hoffe dies war gelogen.
Ich habe die „Vorbereitung“ auf die Umstellung relativ wenig gelesen und war daher auf eine solche radikale Umstellung nicht vorbereitet. Ich hatte zwar nicht erwartet, dass die FR genauso weitermacht wie bisher – nur eben kleiner. Aber die jetztige FR gefällt mir garnicht. Ich habe bisher mit freude und genuss die Politik, Wirtschafts, Sport und Lokalnachrichten gelesen. Obwohl ich während des Tages div. News-Seiten besuche, Videotext lese und Nachrichten schaue. Die Aufbereitung der Nachrichten in der FR hat mir bisher hervorragend gefallen. Im neuen Stil, wie in den letzten drei Tagen, gefällt mir das ganze nicht. Zwar finde ich einige interessante Artikel. Doch die kommen eher aus der Magazin-Ecke. Nachrichten und Hintergrundberichte dazu fand ich vorher, getreu eures (alten) Mottos: deutlich – schärfer.
Jetzt muss ich erstmal suchen – und die Art und Weise kommt bei mir irgendwie nicht an.
Trotzdem werde ich nicht sofort zum Kündigungsstift greifen. Ich gebe euch die Zeit, die Kritiken zu analysieren und (hoffentlich) die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Ob´s 100 Tage werden, mache ich davon abhängig, wie evtl. Veränderungen aussehen werden. Vielleicht gibt es ja tatsächlich in der neuen Form mehr Leserschaft und Abo´s. Nur dann ohne mich. Wenn ihr allerdings einen guten Zwischenweg zwischen meiner alten FR und der neuen FR der letzten Tage findet, dann bleiben wir vielleicht doch Freunde.
@ Kathleen Grunert
Eine Wiedereinführung der Buchstruktur wird es leider nicht geben. Die Dokumentation bleibt aber erhalten, auch wenn es heute mal keine gab.
Ich freue mich, dass Sie uns beobachten wollen.
#34. Kommentar von Bronski
Das braucht ein bisschen Zeit. Auf keinen Fall werden wir uns auf irgendwelche Schnellschüsse einlassen.
d.h. so schnell wird sich nichts ändern.
#35. Kommentar von Bronski
Leider haben Sie uns aber nicht verstanden.
Ist es Aufgabe der Leser die Redakteure der FR zu verstehn ? Es ist Aufgabe der FR die Leser zu interessieren und zu informieren. Dass das bei den letzten drei Ausgaben der Fall war, kann man wirklich nicht behaupten.
#40. Kommentar von Bronski
…sacken zu lassen und sie dann vielleicht aus der Distanz und etwas ruhiger noch einmal zu betrachten.
Die Distanz habe ich inzwischen geschaffen – ich habe mein Abo gekündigt – und ruhiger werde ich auch, weil ich nicht mehr das Gefühl habe, mein Geld für eine (Tages)zeitung auszugeben, die für mich in dieser Form keinen Nutzen hat.
Falls man sich bei der FR entschließen sollte, wieder eine Tageszeitung herauszugeben, die diesen Namen auch verdient, werde ich ihr bestimmt eine Probefrist einräumen.
@Bronski #47
Stimmt. Auch habe mich damals ziemlich geärgert. Allerdings nur, weil die neue Zusammenstellung für mich eine Umstellung der Lesegewohnheit (Reihenfolge) bedeutete. Inhaltlich blieb allerdings alles beim alten.
Jetzt aber wird nicht nur die Zusammenstellung und die Anzahl der Bücher geändert (daran hab ich mich – trotz meiner Kritik am ersten Tag – schon längst gewöhnt.
An den Inhalt der neuen FR, kann ich mich jedoch nicht so leicht gewöhnen.
Bronski, das Beispiel mit dem heutigen Times Mager sollte nur die Einleitung für eine sprachlich-inhaltliche Kritik sein, zu der sie herzlich eingeladen sind, Stellung zu nehmen. Der Eindruck der „Verflachung des Inhalts“ wird zwar nur gelegentlich geäußert, aber genau das ist doch der Grund, weshalb man eine Zeitung liest. Das Format ist dabei nur ein weiteres Schmankerl.
Kathleen, soweit ich das richtig verstanden habe, finden sich die alten FRplus teilweise nun täglich in der Zeitung – vermutlich als Schwerpunkte. Aber der Hauptgrund gegen FRplus war – zumindest laut Bronskis Aussage vor längerer Zeit – dass die FR wieder mehr Tageszeitung als Magazin werden wolle.
zum 51. Kommentar von Bronski:
Auch wenn es keine Buchstruktur mehr geben wird: werden sie in Zukunft an festen Wochentagen vertiefende Sonderseiten zum Thema „Bildung“ bzw. „Politik“ bringen?
Mir gefällt tatsächlich am besten das Argument, dass die FR durch die Umstellung von Format und Inhalt interessanter für die jungen Leser werden soll. Mit 24 bezeichne ich mich als solchen und ich muss sagen, dass ich die FR bislang immer gerne wegen ihrer hintergründigen Berichterstattung gelesen habe. Davon ist in den ersten drei Ausgaben nun wirklich nicht viel geblieben und deshalb geht aus meiner Sicht dieses Argument dich ins Leere. Unsere WG (bei bis zu 8 Leuten waren die einzelnen Teile schon praktisch!)hat bereits beschlossen, sich das noch eine Weile wohlwollend anzusehen und dann über die Fortführung des Abos neu zu beratschlagen. Da hier aber auch die TAZ auf dem Küchentisch liegt, gehe ich davon aus, dass die FR sich wieder erheblich steigern muss muss, damit das Votum positiv ausfällt.
Ach ja: eine (neue) Seite Darmstadtteil ist zu wenig, da muss einfach mehr kommen, da das Echo nun wirklich keine Alternative ist, wie Bronski es hier irgendwo schon mal anempfohlen hat. Wir haben hier ja zumindest Straßenbahn um zu zeigen, wie schön handlich und störungsfrei die FR nun gelesen werden kann und deshalb braucht die Regionalberichterstattung mehr Inhalt.
#39: „Ich glaube, der Rundschau ist gar nicht bewusst, bei wie vielen Altabonnenten sie seit Jahren auf Bewährung läuft oder nur noch aus Mitleid oder wegen sentimentaler Gefühle bezogen wird.“
Da ist was Wahres dran! Ich kenn viele „Noch-Abonnenten“, die sich von Hoffnung zu Hoffnung hangeln und auch ich frage mich immer wieder, was daran so schwer sein kann, eine vorhandene(!) links-liberale Leserschaft zufrieden zu stellen, indem man ein qualitativ hochwertiges Produkt nicht nur verspricht, sondern auch liefert. Das ist doch die einzige Chance der FR und hier kann sie eine Marktlücke bedienen. Die FR muss sich endlich mal ihrer wirklich treuen Leser bewusst werden und eine Qualitätsoffensive einleiten. Herr Dr. Storz hat hier eine große Lücke hinterlassen. Die letzte Interview von Herrn Müntefering war so etwas von seicht. Von der FR erwarte ich, dass man ihm knallhart den Spiegel vorhält!
@ Bronski/ Einleitung zu diesem Thema
„1. Einordnung und Bewertung der Nachrichten. Und ihre Kommentierung, zu finden auf der ausgebauten Meinungsseite der FR. Und zwar tagesaktuell. Wir sind damit kein Magazin, sondern weiterhin eine Tageszeitung.“
Ich möchte Sie an den Inhalten messen und mich hier dem Beitrag von Roland Wolter (freut mich, dass ich Recht hatte ;)) anschließen. Woran erkenne ich den größeren Meinungsteil? Analyse und Porträt waren früher täglich im Politikteil zu finden, ebenso die Karikatur. Während der Leitartikel geblieben ist, durften wir im alten Format immer noch zwei oder drei weitere Kommentare lesen, die allesamt länger waren als die beiden, die sich jetzt in der rechten Spalte finden. Neu ist nur die Kolumne. Das bedeutet, dass zum einen der Anteil der FR-Kommentare kleiner geworden ist und zweitens durch die Kolumne bestenfalls der Verlust an FR-Kommentaren platzmäßig wieder ausgeglichen ist. Aber mehr ist das auch in meinen Augen nicht.
Das finde ich schade, denn Ihre Einschätzung, dass die Einordnung politischer Ereignisse (noch) wichtiger geworden ist, teile ich. Darauf habe ich mich auch gefreut und muss nun feststellen, dass die Meinungsseite alleine durch Verschiebungen eine Doppelseite geworden ist.
Ich finde die Kritik am neuen Format stark übertrieben. Ich hätte die Leserschaft der FR als wesentlich offener und toleranter eingeschätzt. Und schon gar nicht, als Leute, die bereits nach 3 Tabloid-Ausgaben mit einem Abo bei einer anderen Zeitung drohen.
Mir missfällt, dass auf der Titelseite nicht mehr sofort die wichtigsten Meldungen zu lesen sind. Ein großformatiges Bild, wie bei der Afrika-Ausgabe geht eher in Richtung Illustrierte. Schlagzeilen sollten dort bestehen bleiben.
Ansonsten ist das neue Format jedoch sehr gelungen!
Wie bereits gesagt, einige Kritikpunkte finde ich stark überspitzt… wenn man auf diese spießige Weise Makel sucht, findet man überall welche.
Man sollte dem neuen Format & umstrukturiertem Inhalt eine Chance geben. Neues ist nicht immer gleich schlecht.
zu #57
Danke für den Hinweis auf Herrn Müntefering. Ist da eigentlich schon mal thematisiert worden, warum bereits am zweiten Erscheinungstag die Seite 1 fast vollständig durch einen abgehalfterten Granden einer sich selbst rasant weiter abhalfternden Partei des halbrechten Spektrums gestaltet wird. Und weiter drinnen dasselbe noch mal. Und genau der Partei, der meines Wissens nach wie vor 40% der Rundschau gehören. Gibt es denn sonst keine Nachrichten in dieser Welt??? Diese Formen des innovativen Parteienjournalismus stinken mir schon lange. Bislang konnte man es aber durch Überblättern wenigstens noch dezent ignorieren und fatalistisch als finanzielle Notwendigkeit abtun. Für richtige Journalisten in ausreichender Menge scheinen die finanziellen Mittel wohl nicht mehr zu reichen. Aber dann doch lieber Artikel von den Agenturen übernehmen oder zur Not den Umfang noch weiter reduzieren, als sich hier als Parteienbüttel offen zu präsentieren!!
Als zahlender Leser fand ich diese Seite 1 nicht nur als wenig gelungen oder „daneben“, sondern als eine einzige Frechheit. Hier sollte wohl mal angetestet werden, was die Kundschaft an manipulierter Meinung überhaupt wahrnimmt oder zu fressen bereit ist. Und genau das war für mich der Anlass, diesem Blatt eben keine 100-Tagesfrist mehr einzuräumen, sondern direkt zu kündigen.
@ #28 Bronski
Ausgangstext hin, Ausgangstext her, wie eine Tageszeitung für meinen Geschmack auszusehen hat möchte ich bitteschön noch selbst entscheiden. Sie haben noch die Chance am Rad noch zu drehen, oder vielleicht doch nicht?
Ich habe meine Meinung nun hier (und in den anderen Threads) oft genug vertreten und werde meine kostbare Zeit (schon wieder mein Thema „modernes Zeitmanagement“) anders verteilen. Ich beobachte nun die FR (noch bin ich ja Abonennt) und lese aber nun testweise parallel eine andere Tageszeitung. Das hätte ich mir bis vor kurzem nicht vorstellen können.
Die FR war mit immer ein guter Begleiter, und das seit meiner Studienzeit. Ich gehe sogar so weit zu sagen: Ein Leben ohne die FR konnte ich mir nicht vorstellen!
Jetzt muss ich sagen: Ich bin von der neuen FR schwer enttäuscht. Nicht wegen dem Format: Diese Entscheidung halte ich zwar für mutig, aber richtig. Aber die inhaltliche und strukturelle Umgestaltung ist katastrophal. Wenn ich so viel Hintergrund lesen will, kaufe ich ein Magazin. Da gebe ich dem Kommentar # 8 absolut recht: mir war heute nicht nach Afrika. Und morgen ist mir nicht nach irgendeinem anderen Thema. Ich möchte eine Tageszeitung, die mich so gut informiert, dass ich auch mal auf die Tagesschau verzichten kann. Ich werde inzwischen von der Neuen Ruhr Zeitung besser über die Tagespolitik informiert als von der FR. Ich kann es selbst kaum glauben, dass ich das hier schreibe. Auch ich denke über ein anderes Abo nach, werde der FR aber noch einige Tage oder Wochen eine Chance geben. Aber ich fürchte: Für mich geht ein Stück meines Lebens verloren. Schade…
„Hallo, hier spricht Afrika!“
Am 3. Tag der 100-Tage-Frist erleben wir ein erneutes Fiasko der neuen FR. Unzählige Artikel und Artikelchen zum Thema Afrika und keine Zeile zum Thema Hunger (falls doch: Bitte teilen Sie mir Seite, Spalte und Zeilennummer mit!). Keinerlei Aufarbeiten der (wirtschaftstheoretischen und –politischen) Gründe, wieso Afrika noch immer unter der Hungerproblematik leidet. Nicht die geringste auch nur andeutungsweise Infragestellung unseres Wirtschaftssystems, das solche Entwicklungen zulässt.
Stattdessen auf S. 19, d. h. S. 1 des Wirtschaftsteils: „Starökonom Jeffrey Sachs über die Bedeutung konkreter Hilfspläne im Süden“. Jeffrey Sachs … war da nicht was? Keine Zeile dazu, dass Jeffrey Sachs äußerst umstritten ist – im Web finden sich tausende Seiten dazu. Ich zitiere nur seinen Namensvetter Wolfgang Sachs, Mitverfasser von „Fair Future – Begrenzte Ressourcen und globale Gerechtigkeit“ aus einer Buchbesprechung über Jeffrey Sachs’ „Ende der Armut“:
„Im Ende der Armut sucht man indes vergebens nach Stichworten wie Landreform, fairer Welthandel oder globale Umweltverantwortung. Ohne eine Reform des Reichtums kann es aber keine Linderung der Armut geben. Daher läuft die Millenniumskampagne darauf hinaus, neues Geld in alte Strukturen zu stecken. Vielleicht hatte doch der amerikanische Philosoph Henry David Thoreau – auch er übrigens aus Boston – den richtigen Verdacht, als er sagte: »Wenn sich jemand nähert mit der Absicht, mir Wohltaten angedeihen zu lassen, laufe ich davon, so schnell mich meine Füße tragen.“ (Vollständiger Text unter http://www.zeit.de/2005/42/ST-Sachs-TAB)
Linksliberales Profil der FR ist beim Thema Afrika jedenfalls für mich nicht zu erkennen.
Stattdessen die (wieder sehr gute!) Karikatur-Sprechblase: „Eine (TV-)Reportage über Afrika … Was denn? Antilopen oder Hungerbäuche?“
Hat keiner der FR-Redakteure gemerkt, dass die FR sich heute selbst für die Antilopen entschieden hat?
Und dann noch folgendes persönliches Erlebnis an der Tanke beim Bezahlen:
„Verkäufer: Ahh, die Bildzeitung … sssst ….scan … 50 Cent“ „Was ist denn das?“ Ich, nach weiteren 10 Sekunden: „Die Frankfurter Rundschau!“ Verkäufer : „Oooh, die Frankfurter Rundschau“ ….ssst … scan …
Warum habe ich die Bildzeitung gekauft? Wegen des auf allen Bildzeitungs-Seiten durchgezogenen Themas Afrika (haben sicher schon viele gepostet, deswegen nur kurz):
Wenn schon Jeffrey Sachs, dann aber richtig …und die Bildzeitung zeigt es, wie es geht!!! Ziemlich guter emotionaler Hilferuf und Hilfeappell von „Ein-Tages-Chefredakteur Bob Geldorf“: „Und wir fragen die deutsche Regierung: Wird Ihnen bei diesem Foto (eines sterbenden afrikanischen Kindes) nicht auch übel? Schämen Sie sich nicht genauso wie wir? Wollen Sie diesem schreienden Unrecht nicht ein Ende setzen?.“
Und (leider, leider) im inoffiziellen, weil eigentlich undenkbaren Zeitungsvergleich FR versus BILD: Bild’s ca. 80 Zeilen auf Seite 3: „Das müssen Sie über Afrika wissen“ (zusammengestellt aus Quellen von Weltbank, OECD, UN, Afrika-Verein der dt. Wirtschaft – mit den Überschriften Krisen, Wirtschaft, Krankheiten, Rohstoffe) schlagen die richtig von einem Kommentatoren als „Diercke-Weltatlas“ benannte Doppelseite 8/9 der FR um Längen! Und dies gilt leider auch für das Geldorf-Interview mit Angela, George Clooney’s Beitrag über die Hölle von Darfur im Sudan und sogar ansatzweise für Bill Clintons „Wenn es Afrika besser geht, geht es uns allen besser!“ (hier beispielsweise im Vergleich zum Leitkommentar unseres hochverehrten Bundespräsidenten).
… um mit Charlie Brown abzuschließen!
Mein lieber Bronski,
Sie beziehen Sich in Ihrem Kommentar 35 direkt auf mich. Dazu einige Worte.
Sie geben vor, meine Verärgerung gut zu verstehen. Zugleich unterstellen Sie mir: „Leider haben Sie uns nicht verstanden. Wir haben uns strategische Überlegungen (…) gemacht.“
Ihre „strategischen Überlegungen“ in allen Ehren, aber ich habe Sie sehr gut verstanden. Eine Strategie kann durchaus auch ins Desaster führen. Die große Mehrheit der Blog-Kommentare scheint mir da ein wichtiger Fingerzeig zu sein.
Natürlich ändern sich die Zeiten und wir mit ihr. Es bleiben aber einige granitene Wahrheiten, an denen Wolkenkuckucks-Strategien zerschellen werden. Zum Beispiel die, dass ein täglich erscheinendes Blatt, will es relevant bleiben, auf die aktuellen Ereignisse (Plural!) des Vortags abheben MUSS. Und zwar zentral und nicht en passant in lästiger Pflichterfüllung.
Ich biete Ihnen eine Langzeitwette an: Tageszeitungen wird es auch in 50 Jahren noch geben (wenn auch in anderem Format, Layout etc.). Die Rundschau aber längst nicht mehr – weil sie bei aller modischer Modernisiererei ihren Kernauftrag aus den Augen verloren hat. Ich kaufe mir morgens auch keinen Keks statt eines Brötchens, nur weil der Keks lecker aussieht und die Aufschrift „Dein Lieblings-Brötchen“ trägt …
Noch habt Ihr eine Schonfrist – aus alter Verbundenheit und weil ich mich (als Bewohner des Rhein-Main-Gebietes) weder an die erzkonservative FAZ noch an das Käseblättchen „FNP“ gewöhnen mag. 100 Tage wird aber definitiv nicht mehr gewartet; andere Städte (München!) haben auch schöne Tageszeitungen …
Okay, ein für Herrn oder Frau Bronski gnädiges Schicksal hat sämtlichen von mir mit „größer“ und „kleiner“ Zeichen eingerahmten Text nicht übertragen … Liebe Leserin, lieber Leser, ergänzen Sie nun an den beiden etwas unverständlich gewordenen Stellen (Verkäufer-Kommentar, Schluss-Wort von Charlie Brown), was Sie wollen 🙂
Lieber Bronski,
hoffentlich führen die negativen Äußerungen über die neue FR, die hier im Blog erfolgen, nicht dazu, dass die FR plötzlich wieder ihren Kurs wechselt!?
Denn das wäre dann nun wirklich ein Rückschritt und die FR würde an Glaubwürdigkeit verlieren.
Sicher kann an der neuen FR hier und da noch eine Feinjustierung vorgenommen werden.
An der grundsätzlichen neuen Ausrichtung, wie sie von Ihnen vorgestellt worden ist, sollte sich nun jedoch nichts mehr ändern.
Im Übrigen stimme ich Bronski zu: Viele positive Stimmen melden sich hier nicht. Sie sind so von der neuen FR so begeistert, dass sie sie gar nicht mehr loslassen möchten und nicht mehr zu ihrem PC finden 😆
Lieber Bronski,
bei der vielen Kritik die hier geäußert wird – was auch daran liegt, dass Blogs einfach zum kritisieren reizen – möchte ich auch einmal meine Begeisterung über die Entwicklung der FR zum Ausdruck bringen.
Da ist einerseits die Formatumstellung, wodurch die Zeitung nun deutlich angenehmer zu lesen ist.
Und andererseits die Experimentierfreundigkeit in Bezug auf eine Neugestaltung. Endlich hat man erkannt, dass Tageszeitungen nicht unverändert fortbestehen können. Die Medienlandschaft wandelt sich und das bestrifft nunmal auch die Zeitungen. Das Internet ist bei aktuellen Themen schneller und wird von immer mehr Leuten täglich als Nachrichtenquelle genutzt – wie Sie selbst sagen, man wird förmlich bei jedem Schritt mit Nachrichten bombardiert. Die Zeitungen müssen da ihren neuen Platz finden und ich denke die FR ist auf einem guten Weg.
Berichterstattung, die über die gewöhnlichen Pressemeldungen hinausgeht, die länger an einem Thema dranbleibt, Zusammenhänge darstellt und Hintergründe beleuchtet – das sind Stärken einer Zeitung, auch in Zukunft.
Ich wünsche der FR dahingehend viel Erfolg. Jede Neuerung ist mit viel Kritik verbunden, schließlich findet sich immer jemand, der das Alte besser findet – aber das muss man aushalten. Ich hoffe die Verleger und auch die Redaktion beweisen genug Durchhaltevermögen.
Der Grundtenor „Mir war heute nicht nach Afrika“, ist für die Leserschaft einer linksliberalen Tageszeitung doch schon ziemlich bemerkenswert. Wann ist ihnen denn danach?
Natürlich ist es ein riesiges Wagnis, dass die FR da unternimmt, aber wenn die Alternative langsamer Schwund und Einstellung der Zeitung ist, muss man vielleicht auch mal was probieren.
Noch ein bisschen Kritik:
1. Bitte die Zeitung heften, man kann sie praktisch nur auf einer Unterlage lesen.
2. Bitte mehr Vertrauen in die Leser: Häppchenjournalismus gibt es schon genug. Traut euch mehr lange (ganzseitige) Artikel zu! Gern auch mal ohne Foto, das die Hälfte des Textes verschluckt. Nicht diese vielen kleinen Schnippselchen. Kurze Texte kann das Internet auch. Lange Stücke liest man im Netz nicht, das können nur Zeitungen.
Zur Afrika Ausgabe
Ich verweise aus #36 und #63, und schließe mich denen weitgehend an.
Heute morgen. Wau, sollten die bei der Pseudo-FR etwa was gelernt haben? War ich mit meinem Urteil nach 2 Tagen doch zu vorschnell? Eine vielversprechende Afrika-Titelseite.
Und dann seitenweise Enttäuschungen. Wozu auf der Titelseite der Name von Cesaria Evora, wenn die „Weltmusikerin“ (was für ein Wort!“) dann auf S.10 nur Schwachsinn äußern darf. (Wo liegen eigentlich die Kapverden, auf der Grafik S.8/9 ? ).
Und dann im Kiosk. Die Blödzeitung! Eine ganze Afrika-Titelseite. Mit Bush und Benedetto für Afrika. Wau!
Ich würde nicht soweit gehen wie Fiasco (#63), daß die Afrika-Blöd sogar noch eher was taugt als die Afrika-Pseudo-FR. „Nicht die geringste auch nur andeutungsweise Infragestellung unseres Wirtschaftssystems, das solche Entwicklungen zulässt.“ Naja, immerhin der Artikel auf S.18 ist doch interessant – wenn auch nicht neu, darüber hat schon fast jede Zeitung berichtet, auch die FR. Aber immerhin.
Als Afrika-Interessiertem bleibt mir zum Glück ja weiterhin die taz. Und in Zukunft dann wohl die NZZ. Die ist bloß leider verdammt teuer.
Meine Abbestellung der Pseudo-FR geht morgen raus. Ab Montag wird die Annahme verweigert.
Details unter
http://www.frblog.de/fr-schuldig-der-anstiftung-zum-ehekrach-am-fruhstuckstisch/#comment-8407
zu#65: Schade, hätt ich gern gesehen! Charlie Brown?
Hübsch ist sie, die neue FR – aber wo ist meine TAGESZEITUNG? Wo ist die übersichtliche
Zeitung geblieben, die Mut zu buchstabenfreien Stellen hatte, die (in der letzten Zeit)durch moderne grafische Gestaltung die tägliche „Eroberung“ erleichterte und dabei auch das Auge erfreute?
Ich gehöre auch zum „Alt-Abonnenten“-Stamm (seit über 30 Jahren) und meine, mich auch geistig noch auf ein neues Format einlassen zu können. Ich habe mitunter das Gefühl, dass die FR-Vordenker davon ausgehen, nur sie kennen andere Zeitungen im Tabloidformat und ihre Leser hätten noch nie so eine Zeitung gesehen geschweige denn gelesen (FR Lesern wird wohl nicht mehr zugetraut z.B. EL PAIS oder andere ausl. Tageszeitungen lesen zu können).
Ich schließe mich der Blog-Mehrheit an. So wie sie jetzt ist, ist die FR keine TAGGESZEITUNG mehr sondern eine feuilletonistische Sonntagszeitung. Ich halte die Struktur des Politikteils ebenfalls für katastrophal beliebig. Ich erwarte in meiner Tageszeitung eine Gewichtung der Meldungen, ein breites Spektrum an Nachrichten und diese so aufbereitet, dass ich in Kürze einen Überblick bekomme um entscheiden zu können, ist der Artikel für mich lesenswert oder nicht. Dazu gehört auch eine (anscheinend altmodische) Strukturierung nach national und international und Hintergrund. Was glaubt denn die FR-Redaktion, wieviel Zeit ich zum Frühstücken habe und wie lang meine (mangels U-Bahn) Straßenbahnfahrt ist?
Ich unterstreiche jedes Wort aus Kommentar 62 von Helmut Prins und hoffe nur, dass die FR
wieder aus ihrer „Tabloid-Verklärung“ aufwacht und auch im neuen Papierformat inhaltlich Anschluss an SZ und taz behält!
zu # 68: Stimmt, mir oder uns war nicht nach Afrika. Oder vielleicht besser ausgedrückt: Nicht nur nach Afrika. Mir ist jeden Tag nach einer ausführlichen Darstellung aller wichtigen Nachrichten, die mich als linken Leser interessieren. Das heißt nicht, dass ich nicht auch etwas über Afrika lesen möchte. Aber an einem Freitag nicht nur dieses eine Thema, denn an jedem Tag gibt es noch viele andere wichtige Themen, die die Leser interessieren, und die eine TAGES(!)zeitung bringen sollte, bringen muss…
Hintergründe aufdecken, länger an einem Thema dranbleiben: kein Einwand! Aber die aktuelle tägliche Berichterstattung darf dabei nicht auf der Strecke bleiben! Wir alle, die hier schreiben, wissen nicht, ob sich der neue Stil der FR durchsetzen wird. Mein Stil ist es nicht. Und ich hoffe, dass die Verantwortlichen diese Einwände ernst nehmen!
@steffen
Mit afrika ist heute auch jeder „Bild“-Leser konfrontiert worden. Ist es etwa „political“ nicht „correct“, wenn ich sage, dass ich aktuelle Informationen von einer Tageszeitung erwarte und mich über Schwerpunktethemen dann und dort informiere, wie es mir sinnvoll erscheint?
Ich freue mich für jeden Leser, der offenbar die alte FR überflüssig (oder überfordernd?) fand, wenn er jetzt das passende Medium gefundenhat. Aber vielleicht sollte es sich dann auch einen anderen Namen geben, wenn der Inhalt so verändert wird.
Es ist kein Konzept für eine Titelseite zu erkennen, die Aufteilung der Zeitung erschließt sich nicht logisch, das ganze ist wenig übersichtlich, die heutige Ausgabe ist definitv keine TAGESZeitung, die Liste lässt sich noch weiter fortsetzen, alles richtig (ich spare mir hier den Rest, ich habe heute morgen eine Lange Mail an Bronski geschrieben).
Nach 3 Tabloid Tagen sein Abo zu kündigen zeugt nicht unbedingt von der Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen. Völlig klar, die Zeitung ist für ihre Leser da, nicht umgekehrt. Aber gebt ihr doch wenigstens eine Chance.
Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich etwas tut, Fehler ausgebügelt werden und die FR sich der Entwicklung stellt und einiges umstellt. Wenn nicht, dann wird mir allerdings auch nichts anderes übrig bleiben, mein Abo nach 20 Jahren zu kündigen. Aber das sehe ich noch nicht.
Ich hätte nie gedacht, dass das neue Format, dem ich kühl lächelnd entgegen geblickt habe („Lass die man machen – warum auch nicht?“) eine solche nahezu Komplett-Veränderung der guten alten Tante FR mit sich bringen würde. Was hier passiert, ist etwas ganz anderes als eine gründliche Kosmetikbehandlung!
Wie wir inzwischen lesen, ist das auch gewollt: Weg von der Tageszeitung alten gewichtigen Stils, die dem Leser je nach Wunsch einen schnellen oder gründlichen, in die Breite oder in die Tiefe gehenden, hintergründigen oder auch unterhaltenden Überblick zum tagesaktuellen und darüber hinaus zum Zeitgeschehen verschaffte.
Aber da gibt es doch immer noch Leute, die es vorziehen, sich in erster Linie per Zeitung und nicht per Fernsehen, Radio oder internet zu informieren. Und die sich diesen Luxus vergleichsweise zur Nutzung anderer Medien auch einiges kosten lassen!
Dass grade eine große Tageszeitung dieses Publikum nun sozusagen umerziehen will, ist ein bitterböser Witz.
Will die FR mich nötigen, mich heute mit A. wie Afrika, morgen mit B. und übermorgen mit C. zu beschäftigen?
Früher gab es zu einem großen Thema komplexe und zugleich kompakte Dossiers (unter welchem Titel auch immer), man konnte das lesen, man konnte es für später beiseite legen – oder auch nicht, aber die gewohnte Tageszeitung hatte man immer noch!
Am peinlichsten sind die Titelseiten, auch das wurde ja schon vielfach hier moniert. Von Tag zu Tag weniger Informationsgehalt, heute ein Titelblatt à la „Stern“. Ich warte auf den Tag, an dem mich die neckische Nackte, die in der ersten Ausgabe groß, aber doch immerhin noch weiter hinten prangte, morgens begrüßt, wenn ich die FR aus dem Briefkasten fische (nein ich bin nicht prüde).
Mich bewegt der Verlust der alten FR viel stärker, als ich mir das hätte träumen lassen. Ich korrespondiere darüber seit zwei Tagen mit Familienmitgliedern, – in unsererer Familie gibt es drei FR-Abonnenten – und Freunden und merke, wie mich das Thema nicht loslässt, – so scheint es einigen Teilnehmern an diesem und dem anderen blog zum Thema ja auch zu gehen.
Zusätzlich traurig und zornig macht der Verlust der FR als einer der wenigen Großen in Deutschland. Das ist nicht nur ein persönlicher, sondern auch ein politischer Verlust.
Regine Meinerts
Sieht denn hier keiner, dass die FR Redaktion momentan am Ausprobieren ist?! Das Afrika-Special ist einfach nur Teil dieser Phase. Kein Grund sich so aufzuregen und hineinzusteigern. Niemand hat gesagt, dass es jeden Tag solch ein Special geben wird. Ich empfand ein wenig Abwechslung im Übrigen als äußerst angenehm. Klar soll die FR eine Tageszeitung bleiben, aber man daarf sich doch auch mal hin und wieder erlauben ein wenig vom Gewohnten Gang abzuweichen.
Ich denke ein wenig mehr Gelassenheit würde den meisten hier nicht schaden. Ich kann ja Kritik verstehen und die ist in einer solchen Phase sicher auch notwendig, aber das hier geht doch an einigen Stellen zu weit.
@ #72: „Ich freue mich für jeden Leser, der offenbar die alte FR überflüssig (oder überfordernd?) fand…“
Ich glaube es ist angebracht die eigene Überheblichkeit ein wenig zurückzufahren…
zu # 75 In einem stimme ich zu: Etwas mehr Gelassenheit wäre angesagt. Es geht hier nicht darum, sich gegenseitig anzugreifen, sondern eine Rückmeldung zur neuen FR zu geben! Aber wo geht diese Kritik zu weit? Eine deutliche Kritik ist notwendig!
Zitat aus # 74 von Regine Meinerts: „Mich bewegt der Verlust der alten FR viel stärker, als ich mir das hätte träumen lassen.“ Genauso geht es mir auch: Ich habe das Gefühl, ich verliere eine Tageszeitung, die mich seit 20 Jahren täglich begleitet hat, mich geprägt hat, mich mit politisch geprägt hat.
In diesem Sinne solidarische Grüße an Regine Meinerts!
Helmut Prins
Bronski, mich würde interessieren wie viele Exemplare der FR im Monat April verkauft wurden. Wieviel Abos die FR hatte. Nach den Sommerferien frage ich dann noch einmal nach den aktuellen Zahlen. Ich gebe der FR die 100-Tage-Frist.
Und dieses Blog ist fast besser als die neue FR, sehr unterhaltsam. Ich vermisse die Beiträge von Susanne und hjs.
Ich klinke mich nur noch mal kurz in diese Diskussion ein, um drei Mails – drei von vielen positiven und einigen kritischen – zum heutigen Afrika-Schwerpunkt der FR zu veröffentlichen.
„Die Afrika-Ausgabe ist super – Informationen über afrikanische Gesellschaften und Kulturen, die endlich einmal nicht nur über Katastrophen berichten. Ich finde diese breitgefächerte, gründliche Berichterstattung ganz ausgezeichnet. Danke.“
H. Leßmann, Saarbrücken
„Mit der dritten Ausgabe („Hier spricht Afrika“) der erneuerten FR haben Sie die bislang eher theoretisch erörterten Stärken des Tabloid-Formates und des damit einhergehenden inhaltlichen Konzeptes eindrucksvoll unter Beweis gestellt. So stelle ich mir eine moderne Zeitung vor – bei aller inhaltlichen Tiefe ein echtes Lesevergnügen; abwechslungsreich, informativ und dazu optisch perfekt präsentiert. Ich bin glatt versucht zu sagen: das war die beste Ausgabe in meinen 15 Jahren als FR-Abonnent. Gratulation!“
Thomas Löwe, Wiefelstede
„Mein großes Kompliment zum neuen Format und den interessanten Beiträgen zum Thema Afrika.
Es wäre eine Anregung von mir, in weiteren Ausgaben eine Übersicht über die vielen Hilfsaktionen und Vereine zu geben, die im Kleinen wirken.“
Horst Pütz, Oberursel
http://www.karoo-projekt.de
Es wird immer der Eindruck erweckt, als sei das kleine Format für Zeitungen etwas ganz Neues, ja sogar Modernes. Tatsache ist: Es ist ein alter Hut! In Österreich gibt es zum Beispiel seit Jahrzehnten einige auflagenstarke Zeitungen in kleinem Format – und diese Zeitungen gelten in Österreich nicht als innovativ. Als ich vor einigen Jahren in Österreich lebte, habe ich mich jedenfalls immer gefreut, wenn ich in Deutschland zu Besuch war und eine „richtige Zeitung“ zu lesen bekam.
Nun sehe ich leider, dass die FR ohne Not (oder ist die Not so groß, dass kopflos Panik um sich griff), von einem durchdachten Konzept mit vorbildlichem Layout zu einem Käseblatt abgerutscht ist: unübersichtlich, nicht ansprechend, alles wirkt wie ein Sammelsurium.
Ich kann auch dieses Geseiere nicht mehr lesen, dass eine Zeitung aufs Internet usw. zu reagieren habe. Natürlich bietet das Internet ganz neue, großartige Kommunikationsmöglichkeiten, die eine Zeitung nicht bieten kann. Aber jeder Versuch, da hinterherzuhecheln, kann nur misslingen. Deshalb sollte eine Zeitung eben ihre Stärken ausbauen, und das sind zum Beispiel thematische Bücher oder auch unterhaltsame Kolumnen von Jess Jochimsen.
Es ist immer der gleiche Abgesang: „Video killed the radio star“. Ist aber noch nie passiert! Im Gegenteil: Plötzlich entwickeln sich ganz neue Medien-Aneignungsgewohnheiten, auf die auch die „alten“ Medien setzen könnten. Aber was macht die FR? Statt ihr Format in jeder Hinsicht grafisch und publizistisch auszuschöpfen, reduziert sie sich auf ein Bildschirmformat (das in einigen Jahren Standard sein wird) mit einem Layout, das nur noch der Fachmensch von einer kostenlosen Stadtteilzeitung unterscheiden kann.
Wenn ich Unternehmensberater für die SZ wäre, würde ich der empfehlen, jetzt eine Frankfurter Ausgabe zu gründen – dann hätte sich das Thema „neue FR“ (leider) schnell erledigt.
Deshalb nun meine Bitte: Aktionismus ja, aber nicht rückwärts gewand, sondern wieder im alten Format nach vorne. Andernfalls werde ich zur anderen F-Zeitung wechseln (die, und daran nehmt euch in punkto Flexibilität ein Beispiel, jetzt auch aktuelles Deutsch schreibt) oder meine Seiten aus München beziehen müssen.
@ Loretta
Genau das passiert gerade: Wir hecheln nicht hinterher, sondern machen etwas Eigenes, Neues. Dass es in Österreich Zeitungen im Halbformat gibt (z.B. die „Kleine Zeitung“, die seit 1904 in diesem Format erscheint), haben wir in unserer Vorabberichterstattung durchaus gebracht.
Eine Rückkehr zum alten Format wird es nicht geben.
zu #79
„Es ist immer der gleiche Abgesang: „Video killed the radio star““
Apropos Radio, ich möchte anmerken, dass das Fernsehen die Radiolandschaft erheblich verändert hat. Ebenso wird das Internet die Zeitungslandschaft verändern bzw. verändert sie bereits. Es hat keinen Sinn sich dem zu verschließen oder gar entgegenzustellen. Ich denke die Flucht nach vorn, wie es die FR gerade macht, ist ein sehr guter, wenn nicht sogar der beste Weg.
„…Bildschirmformat (das in einigen Jahren Standard sein wird)…“
Wenn das so eintreten würde, hätte die FR ja richtig gehandelt, nämlich vorausschauend.
Hallo Bronski,
gerne würde ich auf Ihre Ausgangsfrage zurückkommen. Zuvor nur eine Anmerkung zu einigen kritischen Beiträgen: Man kann es auch übertreiben. Klar, an der neuen FR ist nicht alles perfekt, an der alten war es das auch nicht. Aber z.B. ein Interview mit Müntefering nun als Beweis für mangelnden journaliste Qualität anzuführen, ist doch absurd. Das Interview wurde von anderen Medien (Radiosender und auch im TV) aufgegriffen. Ganz belanglos war es also wohl nicht.
Nun zu Ihrem Ausgangsstatement: Sie machen sich Gedanken über eine zietgemäße Zeitung. Gut so!, denn die alte FR war es in teilweise nicht mehr. Und es stimmt auch, dass eine Tageszeitung heute nicht mehr einfach nur die Nachrichten der Tagesschau vom Vortag drucken sollte.
Doch das heißt nicht, dass Sie nun ein Magazin mit Schwerpunktthemen machen müssen. Damit begehen Sie den Fehler, den sie mit Einstellung des FR-Plus ausmerzen wollten. Sie berauben sich der Möglichkeit, flexibel und mit ausreichend Platz auf aktuelle Ereignisse zu reagieren. Aber genau das war doch eigentlich das Ziel des Tabloid!?! Aber wie soll das gehen, wenn z.B. heute die dreiviertel Zeitung bereits mit Afrika belegt ist. Dann muss alles Aktuelle ins restliche viertel gepresst werden, egal wie wichtig. Dasselbe gilt in nicht ganz so extremer Form für die morgige Ohnesorg-Strecke (das heißt nicht, dass beide Themen nicht wichtig wären, und man ihnen nicht 2-3 Seiten widmen könnte, etwa als Thema des Tages).
Von einer modernen Tageszeitung erwarte ich: Sie gibt mir einen Überblick über alle wichtigen Geschehnisse des Vortages (die Anordnung im Blatt ist bereits eine Orientierungshilfe: wichtiges nach vorne und oben. Dieses Prinzip wird momentan in der FR leider verletzt). Zweitens: Die Tageszeitung muss zwingend über die reine Nachricht hinaus gehen, indem sie deutlich macht, was sich aus der Nachricht (die man aus anderen Medien schon kennt) entwickelt. Die Tageszeitung muss die Nachricht sozusagen „weiterdrehen“ – was folgt aus ihr, für wen bedeutet das was. Damit meine ich keine Kommentare, sondern Berichte, die die Nachricht des Vortages als Anlass nehmen für weitergehende Berichte (und damit womöglich wieder neue Nachrichten produzieren). Kommentare gehören dann noch zusätzlich ins Blatt. Genauso gut recherchierte Artikel. Bronski, warum sind die Konkurrenzzeitungen wie SZ, FAZ oder Welt bei Skandalen häufig voraus? Warum finden sich dort Enthüllungen über Doping, Siemens-Korruption, die Bespitzelungsaffären des BND? Warum liefert die FR dazu nur Berichte und baut in diese ein paar Statments als eigene Häppchen ein?
Wahrscheinlich, weil eine solch zukunftsweisende Zeitung mit vorausschauenden Artikel und investigativen Geschichtne eine besser besetzte Redaktion erfordert. Denn sowas ist wohl schwieriger als relativ unaktuelle und voraussehbare Themenstrecken auf Halde zu produzieren, um sie dann irgendwann zu drucken, unabhängig vom aktuelle Tagesgeschehen.
zu #78 unbenommen dessen, dass man über die Qualität der Themenartikel zu Afrika denken kann, wie man will (ich halte das meiste für gut) geht es doch darum, ob eine solche Ausgabe zu einer Tageszeitung passt.
Natürlich ist eine breit gefächerte Berichterstattung gut, Hintergrundinformationen usw. . Nur ist die heutige Ausgabe in ihrem gesamten Erscheinungsbild keine Tageszeitung mehr. Da gebe ich denjenigen Recht, die dies mit periodisch erscheinenden Magazinen vergleichen.
Nochmal zum Grundsätzlichen Umgang mit Kritik:
Völlig klar ist, dass es Leser gibt, die dies gut finden, Geschmack ist nun mal verschieden. Völlig klar ist auch, das es viele gibt, die sich nicht melden. Ob die Tabloid, Inhalt und Struktur gut finden oder nicht, weiß ich nicht. Es wird viele geben, die das gut finden, viele, denen es egal ist, vielleicht auch viele, die einfach kündigen ohne sich zu äußern. Der veerweis auf eine, möglicherweise schweigende Mehrheit ist ein Killer-Argument in der Kommunikation und führt zur Frustration.
Wenn es darum geht, jeden Leser ernst zu nehmen, muss jeder einzelne Beitrag für sich genommen werden, und dementsprechend beantwortet werden, möglicherweise auch gebündelt, aber nicht mit Verweis auf positive Stimmen, denn das klingt wieder nach Rechtfertigung, und die tut einer Diskussion nicht gut.
Gleiches gilt übrigens nicht nur für Sie, Bronski, sondern für alle Kritiker, die in ihren Beiträgen schon die Antwort vorweg zu nehmen scheinen. Da fehlt mir Kommunikationsbereitschaft und letztlich auch Toleranz.
Betr: #
81. Kommentar von Manuel
Geschrieben am 1. Juni 2007 um 23:41 Uhr
„…
Apropos Radio, ich möchte anmerken, dass das Fernsehen die Radiolandschaft erheblich verändert hat. Ebenso wird das Internet die Zeitungslandschaft verändern bzw. verändert sie bereits. Es hat keinen Sinn sich dem zu verschließen oder gar entgegenzustellen. Ich denke die Flucht nach vorn, wie es die FR gerade macht, ist ein sehr guter, wenn nicht sogar der beste Weg.
„…Bildschirmformat (das in einigen Jahren Standard sein wird)…“
Wenn das so eintreten würde, hätte die FR ja richtig gehandelt, nämlich vorausschauend.“
Lieber Manuel,
sie machen hier denselben Denkfehler wie Bronski:
Wenn Die These richtig wäre, dass es in einigen Jahren keine Tageszeitungen mehr gäbe, zu geben braucht, dann kann es jetzt nicht richtig sein, eine solche Wirrform von Zeitung zu basteln, wie es die seit dem 30.5.07 realexistierende FR darstellt, dafür viel Geld auszugeben, sondern dann sollte Herr Neven-Dumont doch gleich einen Digitalen-Fernseh- und Rundfunksender mit gekoppeltem Internetauftritt gründen, damit Geld verdienen, und die Finger vom Zeitungsgeschäft lassen. Das wäre folgerichtig.
Aber er wird seine (Rendite)Gründe haben. Wir werden sehen, wer außer den Arbeitenden bei der FR und den wirklichen Zeitungslesern bei diesem Fiasco noch alles kein Geschäft machen wird.
Lieber Uwe Theel,
die von Ihnen genannte These, dass es keine Tageszeitung mehr geben werde, kommt mir nicht bekannt vor. Wer behauptet das? Ich selbst denke, dass diese keinesfalls „aussterben“ wird. Dazu verweise ich auf den Radio-Vergleich. Auch das Radio hat nicht aufgehört zu existieren, es hat sich jedoch sehr wohl gewandelt.
Im Übrigen würde ich Ihnen empfehlen Beitrag #83 genau zu lesen, insbesondere in Bezug auf Kommunikationsbereitschaft.
@ Manuel #51, 85
Lieber Manauel,
ich bin gerne bereit zuzuhören und zu lernen und bitte Sie, mir dann einmal zu erklären, wie ich Ihren Konnex
„“…Bildschirmformat (das in einigen Jahren Standard sein wird)…“
Wenn das so eintreten würde, hätte die FR ja richtig gehandelt, nämlich vorausschauend.““
anders verstehen soll, als dass Sie damit das Projekt „Neue Buntschau“ als folgerichtige Antwort auf die Entwicklung im Printmedienbereich bezeichnen.
Und warum ist es dann sinnvoll gerade diese Magazinzeitung zu machen und nicht gleich Fernsehen und Internet. Niemand zwingt Herrn Neven-Dumont echten Zeitungslesern etwas anzubieten unter dem Namen Tageszeitung, das zum einen gar keine mehr ist und nach Bronskis jüngsten Enthüllungen auch gar keine mehr sein soll.
Für mich ist die neue FR tatsächlich die Fortsetzung von Privat-Fernsehens mit anderen Mitteln, aber nicht die Fortsetzung demokratischer Öffentlichkeit verpflichteter Tageszeitung mit anderen Mitteln.
MfG
Uwe Theel
zu #86
Lieber Uwe Theel,
ihre Kommentare setzen Voraus, dass sämtliche durchgeführte Veränderungen an der FR negativ sind. Schon hier unterscheiden sich unsere Ansichten, daher lässt sich keine gemeinsame Diskussionsbasis finden. Im Gegenteil, Sie rücken meine Äußerungen in den Kontext ihrer negativen Einschätzung der Änderungen.
Ihr Vorschlag in Bezug auf den Fernsehsender passt inhaltlich nicht zu meinen Kommentaren. Ich sprach von einer Veränderung der Zeitungslandschaft. Klar wird lediglich ihre persönliche Abneigung gegenüber Herr Neven-Dumont.
Sie sprechen von „echten Zeitungslesern“. Da würde ich gerne einhaken. Inwieweit unterscheidet sich dieser vom unechten Leser? Mir scheint als wollten Sie aussagen, nur derjenige ist ein echter Leser, der ihr Verständnis von einer Tageszeitung teilt. Das macht auf mich den Eindruck eines stark elitären und selbst-zentrierten Denkens.
Ich hoffe diese Einschätzung ist nur auf meine eigene Interpretation zurückzuführen und war nicht wirklich ihre Aussageabsicht. Ansonsten will anmerken, dass Zeitung nicht nur für die gemacht ist, die der „guten alten Zeit“ vor Internet und neuen Medien nachhtrauern. Nochmal: Es kann doch kein Weg sein sich den Veränderungen zu verschließen, so angenehm und zeitgemäß die klassische Tageszeitung auch war. Die Zeiten ändern sich nunmal und warum nicht auch die Zeitung? Ob die FR den richtigen Weg eingeschlagen hat, darüber kann man sicher diskutieren, aber man sollte doch generell Veränderungen etwas aufgeschlossener entgegentreten.
Herr Theel, Sie selbst sprechen von der „Fortsetzung demokratischer Öffentlichkeit verpflichteter Tageszeitung mit anderen Mitteln“. Wie soll dies denn Ihrer Meinung nach konkret aussehen? Ich denke für die FR sind konkrete Vorschläge nützlicher als pure Ablehnung.
Ich denke es ist ebenfalls sinnlos über das Format zu diskutieren, denn das ist jetzt – so entnehme ich es Bronskis Kommentaren und anders wäre es auch nicht sinnvoll – erstmal fest. Viel wichtiger ist doch die Frage, wie das Format möglichst gut genutzt werden kann.
Aufgrund der vielen Aufrufe zum Feedback schließe ich, dass die FR sich wirklich für die Vorschläge und Kritikpunkte der Leser interessiert. Das ist doch also eine Chance sich KONSTRUKTIV einzubringen. Ich denke diese Chance sollte nicht ungenutzt bleiben.
#86 Weitgehend unstrittig ist in diesem Blog, das die heutige Ausgabe keine Tageszeitung, sondern eher ein Magazin ist. Das dies nicht Aufgabe der FR ist, ist auch klar. Wenn dies so bliebe, würden sicher einige ihre Abos kündigen.
Aber (siehe #75) ist es ja mglw. so, dass einige Dinge ausprobiert werden.
Lieber Uwe Theel, ihre Formulierung in #86″ ich bin gerne bereit zuzuhören und zu lernen und bitte Sie, mir dann einmal zu erklären,“ übersetze/höre ich so: Erklären sie mir mal, wie sie so einen Unsinn begründen wollen. Dies wird nochmal verstärkt durch den Hinweis auf die „Neue Buntschau“.
Sollte dies eine Fehlinterpretation sein, bitte ich um Entschuldigung. Ihr Beitrag macht nicht den Eindruck, dass sie wirklich auf eine Erklärung warten.
Inhaltlich dazu:
Tageszeitungen sind Privatzeitungen. Nach meiner Kenntnis sind alle mehr oder weniger im Privatbesitz. Jedes Medium ist der demokratischen Öffentlichkeit verpflichtet, privat oder öff-rechtl.. Das alleine sagt nichts über die Qualität. Der Unterschied ist, dass private Medien, egal ob Fernseh- oder Radiosender oder Zeitungen wirtschaftlich zurecht kommen müssen, in der Marktwirtschaft auch letztlich Gewinne abwerfen müssen. Was also soll der Hinweis auf die „Fortsetzung von Privat-Fernsehen …usw. “ ??
Und, wer definiert eigentlich „echte Zeitungsleser“, und was charakterisiert diese ??? Das sie FR lesen (die alte) ? Das sie eine enrnstzunehmende Zeitung lesen ? Ich finde das herabsetzend und unangebracht, lassen sie es doch bei Zeitungslesern an sich. Spott oder Ironie sind zum Teil unterhaltsam, tragen aber in diesem Kontext nichts zur Verbesserung bei.
hallo zusammen,
mal ganz grundsätzlich: ich finde dieses „ich kündige gleich mein abo“ etwas unproduktiv. und genauso dieses: „das muss alles wieder so werden wie früher“
man muss doch einfach mal feststellen, dass die „alte“ fr so nicht überlebensfähig war. also musste etwas neues her, veränderungen waren nötig. auch ich war mit der heutigen (freitag) viel zu stark monothematischen rundschau überhaupt nicht einverstanden. wie so viele hier. ich hoffe und glaube auch, dass dieser punkt angekommen ist und sich die „neue“ fr einfach noch in einer probephase befindet.
ich finde es ingesamt allerdings prima, dass sich viele zu wort melden, zeigt es doch eine erhebliche verbundenheit, ein tiefes interesse. dass sich in der regel unzufriedenen melden, liegt ja auch in der natur der sache. dass die quoten zustimmung/ablehnung so schlecht ausfallen liegt aber wohl auch daran, dass man einige namen hier extrem häufig lesen kann 😉
Zunächst einmal Manöverkritik:
Auch wenn die Titelseite der heutigen FR an die BILD-Zeitung von heute erinnert, hat die Berichterstattung im inneren Qualität bewiesen. Auch wenn es nicht immer leicht ist, scheint die FR auf diesem Gebiet ihrem Anpruch auch im neuen Format gerecht zu werden. Ich hoffe, das bleibt auch so. 🙂
Zum Thema neue Medien:
Ich bin der Meinung, das der ‚professionelle Journalismus‘ keineswegs ‚Stärken gegenüber den ’neuen Medien‘ beweisen muss. Jede Form der (auch neuen) Medien hat seine Daseinsberechtigung und ist wichtig. Und es ist fraglich, ob ein professioneller Journalist die Nachrichten besser reflektiert als z.B. ein Blogger, er tut es im allgemeinen nur anders.
Aber gerade dies ist die neue Stärke einer Tageszeitung, eben nicht nur die persönliche Meinung widerzuspiegeln, sondern sie im Kontext der Zeitung zu verankern. Ein Blogger muss Kommentare abwarten, um seine Sicht einordnen zu können, jeder Leser kann selbst beurteilen und schreiben. Ein Artikel in einer Tageszeitung hingegen durchläuft viele Stufen, bevor er gedruckt wird, spiegelt also (im Idealfall) eine Meinung wider, die von mehr als einer Person geteilt wird und abgestimmt wurde.
Dies ist keine Konkurrenz zu den neuen Medien, beide ergänzen sich! Ich finde dazu auch die Idee der FR gut, die Zeitung und dieses Blog so zu vernetzen, das vermindert Berührungsängste.
Eine Zeitung bindet ihre Leser durch die durch sie vertretene ‚Linie‘. Ein Leser kann sich unabhängig informieren und danach einen (hoffentlich) reflektierten Bericht in der FR lesen oder aber umgekehrt. Die Zukunft liegt aber in jedem Fall in der Verzahnung aller Elemente.
In diesem Sinne: Weiter so, und weicht nicht vom Weg ab, ‚I’m watching you.‘ 😉
MfG Jan
@ 87. Kommentar von Manuel
Lieber Manuel
danke für Ihre Antwort.
Ich versuche auf Ihre Gedanken einzugehen:
1) ich habe in meinenen Blog-Beiträgen gestern und heute versucht möglichst nicht zu pauschalieren. Ich habe an einzelenen Beispielen immer wieder versucht klar zu machen, dass das, was einen Tageszeitung ausmacht, nämlich Informationen, Meinungen und Hintergrund zu den aktuellen wesentlichen Ereignissen in Politik, Kultur, Wirtschaft, Sport, Wissenschaft aus der Region und in der Welt strukturiert so aufzubereiten, dass dem Leser Urteilsbildung und Teilnahme an der öffentlichen Diskussion dieser Dinge möglich wird. Diesen Auftrag hat die FR bisher vorbildlich erfüllt. Das Layout der zeitung war so strukturiert, dass Orientierung und Auswahl des Lesestoffes leicht fielen. (Ich brauche das hier nicht alles im Einzelenen auszuführen und zu wiederholen).
Meine Kritik, wie die anderer hier wohl auch, will jeweils am ausgewählten Beispiel zeigen, dass diese Aufgabe in erster Linie inhaltlich und erst in zweiter Linie durch das geänderte Layout massiv in Frage gestellt worden ist.
2) Wenn ich von echten Zeitungslesern spreche, dann meine ich damit keine Elite, sondern diejenigen Menschen die in etwa meiner obigen Definition von Tageszeitung zustimmen können, und die, die die durch das umfassende Nutzen einer Zeitung gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen durch Konsum flüchtigerer Medien (Videobilder und Töne) nicht in diesem Maße gewinnen können.
3) Ich bin mir gar nicht sicher, dass sich der Erkenntnisgewinn, der durch Lesen längerer und komplexer Texte – wie sie sich in klassischen Qualitätszeitungen entwickelt haben – erzielt werden kann, sich durch anderen Medienkonsum genauso gewinnen läßt. Insofern zweifele ich in gewisser Weise daran, dass eine Tageszeitung der Art der bisherigen Rundschau überhaupt weiterentwickelt werden muss. Das Finetuning, die Erneuerung, die durch die tägliche Arbeit der Redakteure erfolgt, kann mächtig genug sein, den Apparat auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit zu halten. Das Licht kann nicht schneller als das Licht sein, aber natürlich: Damit es mir das Haus erleuchtet, muß ich schon die Scheiben putzen u.ä.
Wollte ich, will Her Neven-Dumont etwas anderes tun, dann soll er es tun, aber nicht unter falschem Namen. Ein Tisch ist ein Tisch und ein Bett ist ein Bett. Eine Tageszeitung ist kein Magazin.
4) Bronski selbst hat erklärt, das das Zeitalter der Tageszeitung zuende gehe, der Verleger nach neuen Ufern aufbreche. Niemand hat mir bisher aber zeigen können, dass das Projekt Neue FR etwas darstelle, das nicht schon existiert. Aber die Vorbilder, die offensichtlich abgekupfert werden, werden selbst nicht zu dem gerechnet, was gemeinhin Qualitätstageszeitung genannt wird.
Natürlich kann es sein, dass ein Produkt, wie die bisherige FR am Markt nicht mehr (ohne Hilfe) reüssieren kann. Aber dann sollte auch nicht so getan werden, als rettete man mit einem Produkt, das reüssiert (= Die neue, strukturell und inhaltlich gewandelte FR) das alte Produkt. Dieses ist aus Gründen, die hier nicht im Einzelenen diskutiert werden können, eben untergegangen. Im Falle der FR sind diese Gründe aber bestimmt nicht das Fehlen genügender Bildermengen, zu große Zeitungseiten, oder zu lange Texte. Da gäbe es viel komplexere, gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge miteinzubeziehen.
5) Sie werden es nicht glauben müssen, aber ich bin ein für Entwicklung aufgeschlossener Mensch, aber ich habe auch Erfahrungen, Maßstäbe und Erinnerung neben meinen Visionen für die Zukunft. – In der neuen FR erinnert mich gerade nicht mehr viel an die guten Erfahrungen, die ich über die Jahre mit der alten machte, an die Maßstäbe, die sie mir vermittelte. Warum soll all das plötzlich nichts mehr wert sein? Bloß weil es „zu teuer“ geworden ist es so zu machen?
Mfg
Uwe Theel
Heute ging ich mit nicht gerade großen Erwartungen zum Briefkasten um mir die Samstagsausgabe der FR anzutun. Und ich muss sagen, dass ich überrascht bin – angenehm überrascht. Nach der gestrigen katastrophalen Ausgabe war ich auf das Schlimmste gefasst. Aber die Samstagsausgabe finde ich wesentlich übersichtlicher, lesbarer und informativer. Die einzeln Bücher sind sehr praktisch und der Artikel zum 2. Juni ist nicht über das ganze Heft verteilt, so wie ich mir das auch für das Afrika-Thema gewünscht hätte.
Etwas merkwürdig finde ich, dass nur positive Kommentare zur neuen FR zitiert werden. Aber vielleicht hat das die Redaktion gebraucht, um sich nach der Kritik der letzten Tage zu motivieren…
Moin, moin, ich muss noch auf die heutige Ausgabe warten, kommt mit der Post. Bin gespannt. Da ich nun aber doch mal wissen wollte, was in der Welt vorgeht, hab ich heute morgen (ganz ungewohnt) gebügelt und genäht und dabei DLF im Radio gehört. So habe ich jetzt wieder heile Handtücher und Hosen, das hat ja auch was. Ist aber auf Dauer nicht praktikabel.
Hoffen wir das Beste.
Jutta Meinerts
Heute leider keine Blattkritik, die FR hat es wieder nicht nach Greifswald geschafft. Bisschen schwacher Vertrieb für eine überregionale Zeitung…
Grrmphh
Ich war positiv überrascht: Bisher die beste Titelseite, so in der Richtung kann es weitergehen, ist aber durchaus noch Potential zur Verbessrung vorhanden.
Der Inhalt ist auch ok.
Aber: Irgendwie war ich heute schneller durch als sonst: Oh Schreck, es waren nur 48 Seiten. Waren es nicht in den letzten drei Ausgaben mehr ?
Was ich nicht verstehe ist mal wieder: Auf Seite 2/3 ein Thema des Tages, das so wieder kaum eine Anbindung hat (obwohl es diesmal ja mega-aktuell ist). Dazu dann in der MItte die (gute) Strecke zum 2. Juni. Es karikiert doch die das „Thema des Tages“, auf ganzen zwei Seiten ausgebreitet, wenn andere Themen deutlich mehr Platz bekommen.
Grundsätzlich schlecht finde ich die Aufmachung für die Meinungsseite mit dem Leitartikel. Das Layout wirkt da fremd.
Und ich vermisse tatsächlich das Magazin zum WE. Das, was im Moment täglich hinten in der FR ist, ist kein Ersatz, das kann in dieser Form auch in den anderen Rubriken auftauchen. Das Magazin hatte da einen deutlich anderen Touch, mal ein wenig abseits vom Tagesgeschehen, Layout und der Stringenz anderer Magazine und erst recht einer Tageszeitung. Es war schön, sich das bis Sonntag morgen aufzuheben. Was soll ich morgen früh lesen ?
Guten Morgen Bronski, guten Morgen Jutta, guten Morgen Uwe Theel, Sie unermüdlicher Streiter, und guten Morgen an all die anderen, denen die FR am Herzen liegt:
Jutta, wart’s ab: Mir ging es beim ersten Durchblättern und Reinlesen der heutigen FR genau wie „hier-spreche-ich“ in Kommentar 92. In wirklich allem, was er oder sie geschrieben hat, – danke, 92.
Große Erleichterung: Man darf noch hoffen! 🙂
Ich jedenfalls kündige mein Abo nicht sofort, – aber ich habe mir auch gestern schon vorgenommen, auf jeden Fall ein oder zwei Monate abzuwarten.
Bronski! Nehmt die Kritik und die Anliegen Eurer alten Klientel ernst!
Ich finde die engagierte Diskussion übrigens insgesamt großartig.
Regine Meinerts
Also ich bin mit der heutigen Ausgabe sehr zufrieden. Dadurch, dass man den Anzeigenteil herausnehmen kann, ist sie nicht zu dick und weiterhin angenehm zu handhaben. Auch der Spezialteil ist besser untergebracht, weil er nicht alle anderen Meldungen blockiert.
Um nochmal auf den Afrikaschwerpunkt zu sprechen zu kommen. Ich finde man kann schon hin und wieder solch ein Sonderthema einstreuen – ruhig auch auf mehrere Ressorts verteilt – aber nicht so, dass fast alle anderen Nachrichten dadurch „verdrängt“ werden. Vielleicht wäre es besser die Artikel, welche zum Themenschwerpunkt gehören, jeweils ans Ende des betreffenden Ressorts zu stellen.
zu #91:
Lieber Uwe Theel,
Sie entschuldigen, dass ich nicht erneut detailliert auf ihre Antwort eingehe, aber ich will die Diskussion um die FR nicht unnötig blockieren.
Was die Bezeichnung „echte Zeitungsleser“ angeht, so will ich aber doch noch anmerken, dass „echte“ bereits eine Wertung beinhaltet, was ich als störend empfinde.
Ich denke es ist deutlich geworden, dass wir zwei verschiedene Auffassungen von einer modernen Tageszeitung haben und sicher auch unsere Toleranzschwelle in Bezug auf Veränderungen unterschiedlich hoch ist.
Ich denke das kann man einfach so stehen lassen.
Grüße
@ Mario # 82
Ich stimme Ihrer Einschtäzung fast vorbehaltlos zu. Dass wir gestern ein Schwerpunktthema dieser Art gesetzt und ganz gegen den Strich gebürstet haben, heißt ja nicht, dass wir das jeden Tag so machen wollen. Sie sehen es an der heutigen Zeitung: Das Schwerpunktthema umfasst sechs Seiten in einer Strecke.
Noch mal: Die heutige Ausgabe ist insgesamt die sechste in Echtzeit produzierte; zwei Nullnummern vor der Erstausgabe der neuen FR gingen dieser für den Hausgebrauch voraus. Diese Art, Zeitung zu machen, ist neu für uns und neu in Deutschland. Geben Sie uns etwas Zeit, uns da hineinzufinden.
„Bronski, warum sind die Konkurrenzzeitungen wie SZ, FAZ oder Welt bei Skandalen häufig voraus? Warum finden sich dort Enthüllungen über Doping, Siemens-Korruption, die Bespitzelungsaffären des BND?“
Das kann ich Ihnen sagen: Sie werden von „Impulsgebern“ aus der Politik bevorzugt mit Hintergrundinformationen gespickt, einfach wegen ihrer größeren Reichweite. Zur Info: Die Auflage der SZ ist dreimal so groß wie unsere.
Aber gerade was Doping angeht, hatte die FR die Nase vorn: Wir hatten das Geständnis von Christian Henn exklusiv.
@ Michael # 83
„Der Verweis auf eine möglicherweise schweigende Mehrheit ist ein Killer-Argument in der Kommunikation und führt zur Frustration.“
Ja, das gebe ich zu. Ich habe mit diesem Argument Forderungen nach sofortigen Reaktionen der FR abwehren wollen. Daher noch mal: Jede Reaktion ist uns wichtig, auch wenn nicht jede Einzelkritik berücksichtigt werden kann.
Ich gebe Ihnen auch Recht in dem Punkt, dass jede Kritik beantwortet werden sollte. Ich bemühe mich nach Kräften. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass die neue FR sich ein ordentliches Stück weit selbst erklärt, wenn man sich nur drauf einlässt.
@ Uwe Theel, # 91
„Bronski selbst hat erklärt, das das Zeitalter der Tageszeitung zuende gehe, der Verleger nach neuen Ufern aufbreche.“
Ich habe in meinem Aufmachertext hier gesagt:
„Es ist wohl offensichtlich, dass man Tageszeitungen allein für diesen Zweck [Nachrichten zu übermitteln] über kurz oder lang nicht mehr brauchen wird. (…) Das bedeutet für uns Tageszeitungen, dass wir in Zukunft unsere eigenen Stärken viel deutlicher herausstellen müssen.“
Wir definieren Tageszeitung neu. D.h. derzeit bemühen wir uns noch darum, aber Sie werden sehen, dabei kommt auch was raus. Vor diesem Hintergrund freut mich die Zustimmung zur Samstagsausgabe.
@ Michael
Anbindung der Seiten 2 und 3: Obwohl von Seite 1 („Bush spaltet die Welt“) auf das „Thema des Tages“ verwiesen wird, ging es mir ähnlich wie Ihnen.
„Oh Schreck, es waren nur 48 Seiten!“
Diese 48 Seiten sind der Normalfall, den wir Ihnen versprochen haben. In der Erstausgabe und der Afrika-Ausgabe waren es 58 Seiten.
KREISCH!
WO IST DER KLEINE KÖNIG?!
Die FR hat den kleinen König getötet! Heul!
Wie kann das sein? Das darf nicht sein …
(Tabloid find ich OK.)
Die neue fr muss unbedingt besser gefalzt werden. heute morgen war ein überstand von gut 2 cm ! das geht nicht. kaufen würde ich so ein exemplar nie und nimmer nicht. das neue format geht ja , aber so gefalzt – das mache ich nicht ganz lange mit – herzlichst d.bode
@berth, #57 und Hilgendorf, #60
Der Freitag Nr. 21 vom 26.5.2006 hat dieses Thema auch schon behandelt. Im nachhinein sehr interessant den Artikel von Herrn Fülberth zu lesen.
Und ich kann die überwiegende Meinung teile. Ich will INHALT nicht eine schöne Verpackung. Aber die Süddeutsche hat dies auf den Punkt gebracht: Wenn ein Hersteller das äußere seiner grundlegend Verpackung ändert, muss es sehr ernst um ihn stehen. Schade nur dass die FR erstmal die Verpackung geändert hat und statt einer Format Umfrage wäre eine gute und Ergebnisoffe Qualitätsumfrage vielleicht hilfreicher gewesen. Ihr dürft es gerne nach holen.
Ich habe mich an der Format Umfrage nicht beteiligt, da mir das äußere nicht so wichtig ist.
Verfluchte Technik.
Bei der Ausgabe / 02.06.2007 wurden die Seiten Reisen /Mobil(T1-A1) bis (T10-A10) seitenverkehrt gedruckt. Seite T12- A11 war falsch eingelegt.
Dieser handwerkliche Fehler steht wohl auch im Zusammenhang mit dem Formatwechsel,da die Seiten /Druckaufteilung eine andere geworden ist.
Ein solcher Fehler darf bei einer von der FR.Geschäftsführung mit hohen Aufwand geschaffenen Technik einfach nicht vorkommen.
@ Norbert K.
Es handelt sich dabei nicht um einen Fehler, sondern um ein Wendeprodukt: Sie können die Beilage von vorn und von hinten lesen, wenn Sie einfach umdrehen.
@ Dietrich Bode
Die Vorfalz (Überstand der ersten Hälfte der Seiten) ist aus technischen Gründen nötig. Unsere Maschinen müssen erkennen können, an welcher Stelle der FR sie die Beilagen und den Regionalteil einschießen sollen. Damit sie die richtige Stelle finden, steht die erste Hälfte der FR vor. Das war auch früher schon so, nur befand sich die Vorfalz am Kopf der Seiten, nicht am rechten Rand.
Guten Morgen Bronski!
Um einfach mal alle Kommentare seit heute Nacht außer Acht zu lassen: Die heutige FR ist echt stark! Ich bin zwar nur bis zu den Meinungen gekommen, aber was ich gelesen habe: Hut ab! Auch die Titelseite finde ich heute gut gelungen (die Smart-Werbung ist ja auch hübsch). Ich finde es gut, dass ihr im Prozess der „richtigen Formatumstellung“ (alles Andere vorher war ja mehr Vorgeplänkel) auf eure Leser hört und täglich herumexperimentiert. Da hat man als Leser das Gefühl, seine Tageszeitung selbst mitzugestalten. Ich kann die ganzen Kündiger nach zwei, drei Ausgaben nicht verstehen.
Guten Morgen, Robert!
Ich sage doch immer wieder, dass die Meinung unserer Leserinnen und Leser uns wichtig ist.
Bei dieser Gelegenheit: Monothematische Titelseiten wie die gestrige werden die Ausnahme bleiben, solche wie heute werden eher die Regel sein.
Aber Robert, Sie hatten noch Fragen, oder? Ich finde sie in diesem Wust von Mails und Postings nicht mehr. 😉
Noch gebe ich der neuen FR eine Chance, sich bei unserem Leserkreis daheim zu etablieren. Mit der heutigen Ausgabe bin ich im Gegensatz zu den ersten Ausgaben zufrieden. Ich habe wieder gerne die Zeitung gelesen und fühlte mich angemessen informiert und auch unterhalten. Es gab wieder mehr sichtbare und nachvollziehbare Struktur der einzelen Bereiche, Fotos waren informativ und sehenswert, nicht wie das 15×10 CM (geschätzte) Foto einer Milchpackung zur Illustration des Beitrages über Milchpreiserhöhungen. Artikel meist lesenwert, Überschriften nicht nur reißerisch und nichtssagend. Als in der Psychiatrie Tätiger erscheint mir jedoch die Titelseitenüberschrift : Mutter Natur heilt, Psychopharmaka … es geht auch anders erschreckend boulevardesk und unausgegoren. Das würde sich nicht mal Schwester Alpha trauen.
Der wieder mehr tageszeitungsähnliche Textaufmacher heute ist für mich ein Schritt in die richtige Richtung.
Eine weitergehende RTLisierung der FR möchte und werde ich nicht mittragen, wenn nicht mehr unterschieden werden kann und wird, welche Nachrichten eine wirkliche Relevanz haben.
@alle: schließe mich der meinung von 106 an! ich denke, ein „richtiges“ urteil kann man/frau erst nach mehreren ausgaben fällen. insgesamt gesehen war m.e. die formatumstellung eine gute entscheidung. hauptsache die inhaltliche ausrichtung der „fr“ bleibt erhalten.
Auch ich würde der FR noch einige Zeit geben. Die heutige war zwar besser, jedoch im redaktionellen Teil dünner als zuletzt (48 S.), und das bei dem höheren Preis für die Samstagsausgabe. Ausführlichere Nachrichten sind gegenüber der alten FR weniger geworden (heute gerade einmal vier zur aktuellen Auslandspolitik), auch die Zahl der Kommentare auf der ehemalign Seite 3 neben dem Leitartikel (früher drei) hat sich reduziert. Das Fernsehprogramm blendet den „Osten“ aus (RBB, MDR fehlen); ein Zeichen für die Aufgabe des überregionalen Anspruchs?
Ich bin von der FR enttäuscht. -Das aber schon seit der vorletzen Layout-Umstellung, bei der dieser vollkommen unleserliche Schrifttyp eingeführt wurde. Jetzt ist die Zeitung noch unleserlicher geworden. Glückwunsch.
@ Gerhard
Über das Fernsehprogramm werden wir noch mal nachdenken.
Nur 4 Nachrichten über Auslandsthemen? Nehmen Sie die Seiten 5 und 9, außerdem die Nachrichten auf Seite 7. Zählen Sie das G8-Thema zu den innenpolitischen?
48 Seiten werden wie angekündigt der Regelfall sein. In der Erst- und der Afrika-Ausgabe hatten wir aber acht zusätzlich.
@ Martin
Diese Kritik interessiert mich, denn eigentlich sollte die Lesbarkeit dank einer anderen, klarer geschnittenen Schrifttype und des besseren Papiers besser sein.
Hallo Bronski, hallo @ all
auch ich habe so meine Probleme mit der neuen FR. Wobei ich durchaus bereit bin, mich auf das Format einzulassen. Auch ich halte die heutige Ausgabe im Wesentlichen für die Stärkste bisher.
Es stört mich allerdings das (heute auf Seite 7) „politische Pflichtprogramm“. Ich möchte längere Artikel, nicht solche Minimal-Agenturmeldungen! Dankbar wäre ich zudem hier für etwas breitere Spalten. Diese würde den Lesefluss etwas beruhigen.
Vor allem haben mich in den letzten Ausgaben diverse Infografiken gestört: Wer braucht eine Afrikakarte über zwei Seiten mit geringstem Informationsgehalt? Warum wurde der Artikel über die „Frauenabwanderung“ im Osten mit einer entsprechenden Deutschlandkarte versehen? Alle wesentlichen Informationen waren doch schon im Artikel enthalten! Heute die Karten zum Zaun und zu den Protestcamps in Heiligedamm. – Ich wünsche mir Artikel, die solche Grafiken überflüssig machen. Sonst sieht das ganze nach Faktenhuberei wie im Fokus aus!
@101: Den kleinen König vermisse ich auch schmerzlichst. Der neue Comic auf der Rätselseite ist dagegen so langweilig und witzlos, dass ich ihn gar nicht in einem Atemzug mit dem kleinen könig nennen möchte!
In der alten FR gab es einige Einrichtungen, auf die ich mich oft schon Tage
vorher freute: Den Spalter von Jess Jochimsen etwa. Besonders aber die Beiträge von Kurt Kiesewetter im FR Plus Kultur. Ist das alles ersatzlos gestrichen?
Nils
Auch ich vermisse meine Tageszeitung. Die Tabloid-Umstellung gefällt mir sogar. Die inhaltliche Umstellung finde ich katastrophal. Vorher habe ich die Parallelität einer tagesaktuellen Berichterstattung und der Hintergrundberichte auch und gerade durch die Plus-Beilagen sehr geschätzt. Freitag war immer der Wirtschaft-Plus Tag. Schade, das scheint Vergangenheit zu sein. Thematische Schwerpunkte wie der Afrika-Schwerpunkt sind in einer Tageszeitung fehl am Platz. Gerne als Plus Teil und gerne auch am Wochenende. So schwindet aber meine Neigung die FR weiter zu abonnieren.
Last but not least: Ich vermisse den kleinen König!!! Der neue Comic grenzt an Körperverletzung.
@ Nils
Kurt Kiesewetter hat sich in der alten FR noch verabschiedet; er hat eine Lebensgefährtin gefunden, nicht wahr? – Jess Jochimsen hat auch vor der Einführung des FR-plus schon für uns geschrieben. Den Spalter gibt es zwar nicht mehr, aber wer weiß …
„Der kleine König …“ passt nicht auf die kleineren Seiten. Außerdem wollten wir gern einem jungen Comic-Autor eine Chance geben. Der Comic „Im Museum“ ist eine Fortsetzungsgeschichte, die den gelegentlich geäußerten Wunsch nach dem früheren Fortsetzungsroman in neuer Form aufgreift. Geben Sie ihm doch bitte eine Chance. Wer weiß, wie er sich entwickelt!
Ihre Kritik an den Grafiken habe ich weitergeleitet.
@ Frank
Das FR-plus gibt es nicht mehr, dafür mehr Platz für tagesaktuelle Berichterstattung. Ich denke, das merkt man den Wirtschafts-Seiten auch an.
Glückwunsch zum Mut zur Veränderung. Das neue Produkt scheint durchdacht und überzeugt. Die Radikalität der Veränderung ist trotz der guten Vorbereitung der Leser auf den ersten Blick überraschend. Nun, die Umstellung von Lesegewohnheitengewohnheiten im morgendlichen Halbschlaf braucht natürlich etwas Zeit, aber bald werden die meisten die neue FR so wenig wie die alte missen wollen. Die FR ist m.E. lesbarer geworden und die Inhalte gleich geblieben, und ich habe Dinge gelesen, die ich sonst überlesen hätte…
Die Afrika-Ausgabe war ein echtes Highlight! Der Aufwand ist sicher nicht häufig zu leisten, aber alle ein bis zwei Monate eine thematische Ausgabe sehr willkommen! Vielleicht zum Wochenende, wenn man mehr Zeit zum Lesen hat.
@ Bronski:
Gerne gebe ich dem neuen Comic eine Chance. Allerdings habe ich das Gefühl, dass mit der Umstellung einiges über Bord geworfen wurde, was den Unterhaltungswert der FR auf intelligente Art und Weise zu großen Teilen ausmachte. Wisst ihr eigentlich, was ihr mit dem „kleinen König“ hattet? Das Argument mit der zu geringen Seitengröße greift nicht wirklich. Viele Abbildungen werden ja jetzt über zwei Seiten gedruckt.
Nils
Das stimmt. Hinzu kommt, dass der Kleine König zu teuer für einen täglichen Abdruck war.
Ich möchte gern darauf hinweisen, dass es dein Kleinen König als Comic im Buchhandel zu kaufen gibt. Sie haben ihn also nicht verloren, wenn Sie das nicht wollen.
@ Dietrich Busacker
Der Aufwand war in der Tat enorm. Vielen Dank für Ihren Zuspruch.
@ Bronski:
Danke für den Hinweis!
Hallo Bronski! Sie haben ein gutes Gedächtnis 😉 Ich hatte den Stil einiger Beiträge bemängelt: Halbsätze oder Sätze aus nur einem Wort, statt „ganz klassisch“ Sätzen mit Nebensätzen. Ich weiß von befreundeten Journalisten, dass diese Art zu schreiben ein neuer „Stil“ sei, der mir persönlich allerdings nicht gefällt. Ich wüsste gerne, wieso man dem Leser heutzutage (allgemein) kaum noch lange Sätze zumuten möchte. Dabei kommt es natürlich auf einen gesunden Stil an, denn einen (zu) komplizierten Satzbau sollte man sich dann doch lieber fürs Feuilleton aufheben.
@ Robert B.
Ich erinnere mich wieder. Hmmm, es gibt in dieser Hinsicht keine Vorgabe in der Redaktion, wie ein Text zu sein hat oder nicht. Die Autorinnen und Autoren haben freie Hand. Die eine oder andere Schreibe wird mit diesem Stilmittel möglicherweise unverwechselbar. Außerdem ist das eine Möglichkeit, Texten einen sprachlichen Rhythmus zu geben. Aber das gelingt wegen der Kurzatmigkeit unseres Geschäfts natürlich nicht immer.
Das war heute eine wirklich starke ausgabe. Angefangen vom klasse Bild auf dem titel. Die beiden kommiseiten: super. .
Ab Seite 23: 2.Juni- zu gut, um es weguwerfen. Hier wäre es schön, wenn man es als quasi extra Ausgabe zum Aufheben machen könnte.
Ansonsten: Macht weiter so!!!!
Guten Tag..
Zuerst finde ich das neue Format viel praktischer und bis jetzt ist mir kein Informationsmangel aufgrund des neuen Formats aufgefallen..
Jedoch stört mich enorm, die Titelseite.
In den vier Ausgaben bis heute, war das Bild viel zu Groß.
Keine Übersicht oder sonst ein Kurzer überblick.
Ich hätte es gerne wie beim alten Format:
Man schaut auf die Titelseite und hat eine grobe Übersicht, was passiert ist.
Wie die Titelseite jetzt gemacht ist, sieht die Zeitung aus wie ein Magazin und nicht wie eine seriöse Tageszeitung.
Zweites großes Manko ist: Die Ecke. Wieso wurde die Ecke abgeschafft? Viel Platz hat sie nicht gekostet. Und sie war Lustig. Ich bitte wirklich darum, die Ecke wieder einzuführen.
Ich kann nicht verstehen, warum hier niemand auch nur ein Kommentar über die Ecke verloren hat.
Drittens:
Ich kann nicht verstehen warum man nur:
Hauptteil – Wirtschaft – Regionalteil
Trennen kann.
Wenn man in einer Familie die Zeitung zusammen liest, kann keiner das Feuilleton lesen, bevor derjenige mit dem Haupteil nicht fertig ist.
Mehr Trennung wäre in meinen Augen sinnvoller.
@ Bronski:
der kleine König hätte mir 1x pro Woche ausgereicht. Wahrscheinlich war es das Kostenargument, dass der kleine König weggefallen ist. Schade. Ich würde mich mit dem neuen Comic arrangieren, wenn dafür der kleine König am Wochenende wieder auftritt.
Die Bücher zum kleinen König sind leider durchweg aus den 90er Jahren und bereits im Besitz meiner Freundin. Also kein Ersatz in Sicht 🙁
@bronski
Dann sind es eben nur vier ausführlichere Nachrichtenartikel zur Innenpolitik. Vergleichen Sie das doch bitte mal mit der FR vom letzten Samstag.
Artikel zur Innenpolitik (ohne G8) auf den Seiten 4 und 6, außerdem Kurzmeldungen auf Seite 7. Das ist weniger, stimmt. Die Ohnesorg-Strecke zählen Sie offenbar nicht dazu? Dann tue ich das auch nicht. Solche Schwerpunkt-Themen gehen, das war auch in der Afrika-Ausgabe zu merken, auf Kosten anderer Berichterstattung. Es steht leider nur ein begrenzter Platz zur Verfügung.
Welche Meldungen haben Ihnen denn gefehlt?
@ Benjamin
Zur Erläuterung des Konzepts der neuen Seite 1 verweise ich auf den Beitrag von Chefredakteur Uwe Vorkötter aus der FR vom 26. Mai.
Zur Ecke: Wir haben eine ganze Reihe von Kolumnen und Rubriken abgeschafft, denn die engen gestalterisch ein, da sie täglich wiederauffindbar sein müssen. Und der wichtigste Vorteil des neuen Formats ist neben der Handlichkeit dessen Flexibilität. Diese Flexibilität ist auch der Grund dafür, dass wir keine starren Buchgrenzen mehr haben wollen.
Die Meldungen, die früher in der „Ecke“ zu finden waren, kommen jetzt auf den letzten Seiten der FR im Magazin.
@ ALLE und Bronski
Liebe Blogger, geehrter Bronski,
ich habe auf dem Portal ad-hoc-news.de diesen Text gefunden, der mir aus dem Hause FR zu stammen scheint:
Hier können alle in klarster Form lesen, was der neue Verleger, der neue Chefredakteur vorhaben. Übrigens auch, dass Ihre, Bronskis, wiederholte Blog-Aussage, 48 FR-Seiten seien versprochen worden, falsch ist: Richtig ist: Es sind 56 Tabloid-Seiten versprochen worden.
Nach dem oben wiedergegebenen Text erscheint mir dieser und der vorhergehende, schon „abgehängte“ (Astrid Heep-Newton) Blog mehr und mehr als eine Alibiveranstaltung, was die Ernsthaftigkeit der Blogger-Beiträge von außen selbst nicht in Frage stellen soll.
Wenn, wie dem o.a. Text zu entnehmen ist: „Wir haben viele junge Redakteure neu im Team. Und es werden weitere folgen, die wissen, wie sie Themen anpacken müssen, damit sich auch eine jüngere Leserschaft angesprochen fühlt“, dann wundert es mich auch nicht, dass allem Anschein nach kein einziger FR-Redakteur – außer Bronski !!!!! – sich im Blog mit „insider-kompetenz“ an der Diskussion beteiligt. Wenn die Überzeugungstäter an den Desktops sitzen, ist ein Maulkorb gar nicht mehr notwendig. Ob allerdings die Ritterlichkeit der – wie ich vermuten muss – nicht mehr Anwesenden, damit also Ex-FRler, höflich zu schweigen, wirklich sinnvoll ist, mag diskutabel sein.
Im übrigen erspare ich mir jeden Kommentar zu der o.a. Wendeerklärung.
Uwe Theel, Bensheim
@ Uwe Theel
Da steht nichts drin, was Sie nicht schon in der FR oder hier lesen konnten.
Und ich sagen es gern wieder und wieder: 48 Seiten Hauptteil plus 8 Seiten Regionalteil (in der D-Ausgabe) machen in der Regel 56 Seiten. Gestern waren es in der D-Ausgabe aber 64 Seiten (56 Seiten Hauptteil und 8 Seiten R-Teil).
Auch wenn ich die heutige Ausgabe – wie bereits geschrieben – wesentlich besser fand als die gestrige, bin ich mir nicht sicher, ob ihre Seite 1 auch meine sein wird – nachdem ich den Beitrag ihres Chefredakteurs gelesen habe.
Wenn ich in den letzten Tagen – nicht als Abonnent – sondern als Käufer am Kiosk vor der Wahl gestanden hätte, die FR zu kaufen, ich hätte es nicht getan – wegen der Belanglosigkeit und Austauschbarkeit der Seite 1 – wo bleibt da die Wiedererkennbarkeit ? – oder möchten sie mit der Bildzeitung verwechselt werden ?
Das war auch ein Grund für meine Kündigung – wieso sollte ich etwas abonnieren, das ich normalerweise nicht kaufen würde ? Ich bin nicht Sponsor einer Schülerzeitung, sondern Konsument einer Tageszeitung. Außerdem sind rückläufige Abonnentenzahlen eventuell überzeugender als die schönsten Leserbriefe.
Aber noch muss man die Hoffnung ja nicht aufgeben. Ich werde in den nächsten Wochen die Seite 1 – und auch die restlichen Seiten der FR – mit denen anderer Tageszeitungen vergleichen. Ein neues Abo ist schnell abgeschlossen – vielleicht auch bei der FR.
Ich habe mir das neue Format schon lange gewünscht. Wir wollten eigentlich das Abo kündigen, haben aber aufgrund des neuen Formates und des neuen Stils dies nicht gemacht.
Wir sind beide begeistert. Weiter so!
@ # 131. Kommentar von Bronski
Geschrieben am 2. Juni 2007 um 16:29 Uhr
„@ Uwe Theel
Und ich sage es gerne wieder und wieder: 48 Seiten Hauptteil plus 8 Seiten Regionalteil (in der D-Ausgabe) machen in der Regel 56 Seiten. Gestern waren es in der D-Ausgabe aber 64 Seiten (56 Seiten Hauptteil und 8 Seiten R-Teil).“
geehrter Bronski,
ich sage es nicht so gerne wieder und wieder:
Für mich, der ich bisher die Regionalausgabe „Hessenausgabe SUED“ (s. immer noch: Ihr e-paper) per Träger zum morgendlichen Frühstück hatte, ist es ein Rückschritt jetzt NUR NOCH die Deutschlandausgabe plus Beilage Rhein-Main zu bekommen. Ich wohne und lebeb in der Region Starkenburg, und was ich seit drei Tagen in der o.a. Beilage lesen kann, ist nur noch ein Bruchteil, von dem, was der frühere Regionalteil bot. Um wenigsten halbwegs den alten Standard wieder zu erreichen, darf ich dann die FR – eine TAGESZEITUNG – am jeweiligen Abend des Tages lesen, weil sie erst gegen Mittag mit der Post kommt und ich erst am späten Nachmittag von der Arbeit nach Hause komme.
Es ist ein Rückschritt, die Abonnenten außerhalb des unmittelbaren Umkreises von Frankfurt deratig von der Regionalausgabe und der Trägerzustellung abzuhängen. Nichteinmal wurden die Betroffenen darauf explizit darauf vorbereitet, noch wurde uns plausibel vorgerechnet, dass ausgerechnet die dadurch entstehende Kosteneinsparung die FR vor dem Untergang retten würde.
Uwe Theel, Bensheim
Danke, Bronski. Dann erkennt man wohl, welche Redakteure jünger sind oder regelmäßig „Schreibseminare“ besuchen 😉 Ich finde es übrigens gut, dass da kein bestimmter Stil vorgeschrieben wird – bei mehr boulevardesken „Zeitungen“ (die in manchen Teilen Hessen Quasimonopole haben) gibt es da nämlich Vorgaben, mit dem Resultat, dass man die Agenturmeldungen sofort am korrekten Deutsch erkennt.
Dieser Blog ist erfrischend wie schon lange nichts mehr zur FR! (Jedenfalls soweit [Mitte 01.06] ich sie gelesen habe.)
Ich kann die vielfältig geäusserte Kritik nur bekräftigen.
Nachdem ich unter der Überschrift „Emotional“ meinem ersten Schock Luft gemacht hatte und dafür sofort von „Jubelpersern“ (unter anderem) mit der Dachlatte des Konservativismusvorwurfs aufs Maul geklopft bekam, harrte ich der Dinge, die da kommen mochten.
Als mir dann am Mittwoch die untrennbar mit dem Wirtschafts- und dem Nachrichtenteil verbundenen Sportseiten auf die Nerven gingen und das Halten der unerwünschten Seiten langsam zur Ausdauerübung für meine Finger wurde, war ich entsetzt. Als ich dann noch das bunte Artikelwirrwarr nach der vormals nüchternen Form durchsuchte, fühlte ich mich endgültig als sei meine Geliebte verstorben.
Da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, habe ich versucht, mit dem Tabloid zu experimentieren und habe den Sportteil wie gewohnt ins Altpapier entsorgt. Man möchte nicht glauben, wie kümmerlich die neue FR dann erst daherkommt.
Meine Konsequenzen habe ich heute in Form einer Kündigung gezogen und darum gebeten, die Zusendung weiterer Ausgaben bis zum 30.06. gegen Gutschrift auszusetzen. Es wäre schade ums Papier. Die Zeitung, mit der ich vor rund 35 Jahren lesen lernte, gibt es nicht mehr.
Ich schliesse mich jedoch meinen Vorrednern an, die wieder ein Abonnement aufnehmen würden, wenn die FR wieder ins Leben zurückkehrte.
@ Uwe Theel
Ja, Ihre Kritik ist nachvollziehbar. Tut mir leid, dass wir das Angebot eingeschränkt haben. Ich wünschte, es wäre anders. Dieser Schritt ist auch für uns schmerzhaft. Ich kann Ihren Ärger verstehen.
Ich weiß nicht genau, wie viele Abonnenten wir im Raum Südhessen haben. Er gehört nicht gerade zu unseren starken Regionen, ebenso wie der nordhessische Raum mit wenigen hundert Abonnenten. Leider sind wir aber wirtschaftlichen Zwängen unterworfen: Unser redaktionelles Angebot muss sich rechnen.
Auch frühere Seiten wie etwa „Aus den Bundesländern“ haben uns keine zusätzlichen Abonnenten eingetragen und wurden daher schon vor Jahren eingestellt. Ähnliches passiert nun mit den Nord- bzw. Südhessenseiten: Wir müssen uns eingestehen, dass sich dieses Angebot für uns nicht rechnet. Ich könnte verstehen, wenn diese Überlegungen, die Sie offenbar schon an früherer Stelle eingefordert haben, Sie nicht zufrieden stellen. Ich kann daran leider nichts ändern, möchte Sie aber darauf hinweisen, dass Sie trotzdem weiterhin alles Wichtige aus Hessen mitbekommen.
Unsere Stärke ist und bleibt die überregionale Berichterstattung, die Sie in dieser Form in keiner Regionalzeitung finden.
Dank an Uwe Theel für den Hinweis auf ad-hoc-news. Da stehen, trotz des eiligen Bronski-Dementis, durchaus Sätze, die man so in der FR nicht lesen konnte. U. a. die schöne Stilblüte: „Als Zielgruppe wurde die junge, mobile und kaufkräftige (Pendler-)Gruppe ausgemacht“, die „kaum noch oder gar nicht Zeitung liest.“
Und diese formidable lesefaule Zielgruppe soll nun ausgerechnet tagtäglich zu einer 56seitigen Rundschau greifen, die sich zudem gerade von ihrem Anspruch verabschiedet, eine genuine TAGESzeitung zu sein – nur weil Ihr mit einem kleineren Format angedackelt kommt? Da lachen doch die Hühner!
Es ist ganz einfach, Freunde: die Lesemuffel werdet Ihr mit Eurem „Kessel Buntes“ nicht auf Dauer binden. Und den besten Teil Eurer Stammleser verlieren. Dann ist ganz schnell Schicht im Schacht, da beißt kein DuMont den Faden ab.
Ein paar Tage habt Ihr ja noch, Euch zu besinnen. Und nur als kleine Zielgruppen-Argumentationshilfe: ich bin schon seit zwei Jahrzehnten FR-Leser, habe aber noch eine statistische Lebenserwartung von weiteren 40 Jahren und bin so kaufkräftig, dass ich mir drei FR-Abos zulegen könnte, ohne mit der Wimper zu zucken. Heute morgen aber, horrible dictu, habe ich bereits begehrliche Blicke auf die Headlines der guten alten großbourgeoisen FAZ geworfen …
@Bronski
„Ich weiß nicht genau, wie viele Abonnenten wir im Raum Südhessen haben. Er gehört nicht gerade zu unseren starken Regionen, ebenso wie der nordhessische Raum mit wenigen hundert Abonnenten. Leider sind wir aber wirtschaftlichen Zwängen unterworfen: Unser redaktionelles Angebot muss sich rechnen.“
Solche Einstellungen erleichtern mir den Abschied.
Wie überstehe ich die 14 Tage, die ich mir als Frist für eine Kündigung oder auch nicht gestellt habe? Seit 1972 lese ich die FR, nachdem die Jahres CD eingestellt wurde, habe ich nur drei Monate gebraucht, um doch wieder zur FR zu greifen. Doch nun ist aus inhaltlichen Gründen bald Schluss, es sei denn die inhaltliche Gestaltung kehrt zurück: Dokumentation, FR-Plus, der kleine König und nicht diese Zumutung der neuen Karikatur, präziserer Journalismus und nicht schnell Zusammengehauenes, …Die Titelseite ist -wie schon mal gesagt- zu wenig Text, dafür BILD. Themen sind gut, doch eine Tageszeitung verträgt sie z.B. in Form einer FRPlus. Wissenschaft und Technik sind gut, auch täglich, aber dies nur dann, wenn nicht die Qualität darunter leidet, dies geschieht zur Zeit. Es kann eigentlich nur besser werden, aber davon muss es sehr viel sein.
@ Hadi Geiser
In unserer Serie „FR im Tabloid“ haben wir als einen der Vorteile des neuen Formats immer wieder auf die ÖPNV-Kompatibilität hingewiesen. Nichts anderes verbirgt sich hinter der oben genannten Zielgruppe. Was ist daran neu für Sie?
Ferner bedaure ich Ihre Polemik.
@ Reinhard
Die Doku gibt es weiterhin. Zwar nicht täglich, aber das war zuletzt ja auch nicht so. Wir gehen nach inhaltlichen Kriterien: Es muss thematisch passen. So wie am 30.5. in der Doku über die „Gewerkschaft“ ABU
Statt FR-plus gibt es nun andere Schwerpunkte. Heute die Ohnesorg-Strecke, gestern Afrika. Wir sind nicht nur in dieser Hinsicht im neuen Format flexibler als im alten.
„Themen sind gut, doch eine Tageszeitung verträgt sie z.B. in Form eines FRPlus. Wissenschaft und Technik sind gut, auch täglich, aber dies nur dann, wenn nicht die Qualität darunter leidet, dies geschieht zur Zeit.“
Das interessiert mich näher.
Sorry ;),
mein längerer Kommentar ist versehentlich im Blog „Wo sind meine Aktienkurse“ unter #305 gelandet und nicht hier. Ich wiederhole in diesm Blog nur mein Conclusio, ausführlicheres dann unter #305.
Conclusio:
Die heutige Ausgabe der FR ist sichtlich besser, kritischer und pointierter als die letzten drei Ausgaben. Aber kein Vergleich mit der alten FR vom beispielsweise 2. April 2007 und die links-liberale Haltung ist nur noch gelegentlich erkennbar. Und es überwiegt inzwischen bei mir schon das Misstrauen: Kann ich dem noch Vertrauen, was in der FR steht, oder muss ich selbst nachrecherchieren, auch auf den Gebieten wo ich kein Experte bin oder die mich weniger interessieren? Und dies ist das eigentliche Problem, der beginnende und sich beschleunigende Vertrauensverlust in meine bisherige Lieblings-Tageszeitung!
Meiner Meinung ist der inhaltliche Wandel deutlich erkennbar und zu ERLESEN. Sehr SCHADE, sehr beDENKlich!
# Bronski: Was spricht eigentlich dagegen, so etwas wie die Afrika Thematik in als WE-Ausgabe zu machen, mglw. auch die 2. Juni Strecke?
War das bisherige Magazin zu teuer, oder warum fällt es komplett weg ? Wie gesagt, das am Ende ist nix dagegen.
@ Michael
Zu den Zahlen, was das alte Magazin gekostet hat, kann ich nichts sagen, denn ich kenne sie nicht. Ich weiß nur, dass es viel Kritik auf sich gezogen hat. Stichpunkte: viel zu große Bilder, belanglose Texte, zu viel Zeitgeist. Lobende Worte für das Magazin haben wir in letzter Zeit sehr selten gehört.
Die Anregung, sowas wie den Afrika-Schwerpunkt in eigenen Heften zu bringen, werden sicher geprüft werden.
@ 137. Kommentar von Bronski
Geschrieben am 2. Juni 2007 um 17:21 Uhr
„Ich weiß nicht genau, wie viele Abonnenten wir im Raum Südhessen haben. Er gehört nicht gerade zu unseren starken Regionen, ebenso wie der nordhessische Raum mit wenigen hundert Abonnenten. Leider sind wir aber wirtschaftlichen Zwängen unterworfen: Unser redaktionelles Angebot muss sich rechnen.“
Geehrter Bronski,
Ich habe die FR vor über dreißig Jahren abonniert, weil sie zum Einen immer unverzichtbare Artikel brachte, die ich sonst so und überhaupt sonstwo nicht lesen würde. Zum Zweiten war die FR die einzige überreginale Zeitung, die eben nicht nur links(liberal) war, sondern gleichzeitig auch einen soliden Regionalteil für das Frankfurt benachbarte Hessen produzierte, von dem sich manche Regionalzeitung immer ein Riesenstück hätte abschneiden können.
Zum unvermeidlichen Kostenargument: Vielleicht haben Sie es noch nicht bemerkt, aber das Darmstädter Echo hat in den letzen Tagen/Wochen seine südhessische Reginalberichterstattung gegenüber den Jahren seit der Vommarktnahme seines Bergsträßer Echos für den südhessischen Raum ganz erheblich – um 3-4 Seiten – wieder ausgebaut, und nimmt, um in die von Ihnen aufgemachte Marktlücke vorzustoßen vielleicht sogar in Kauf, Absprachen für die jeweiligen Einzugsgebiete, die mit dem Mannheimer Morgen/Bergsträßer Anzeiger bestehen in Frage zu stellen. Warum wagen die soetwas? Weil da kein Markt ist?
MfG
Uwe Theel
Hallo Bronski,
wie unterscheidet man als normaler Leser das Samstagsfernsehprogramm vom Sonntagsfernsehprogramm? Auf den jeweiligen Seiten habe ich keinen Hinweis gefunden. Und in der Kopfzeile findet sich nur der Hinweis auf die Samstagsausgabe. Habt ihr da was vergessen oder habe ich Tomaten auf den Augen?
Das ist eine strukturelle Frage, und ich antworte Ihnen daher auch strukturell: Die wagen das, weil wir Ihnen gleichzeitig in Darmstadt verschärft Konkurrenz machen.
Die FR ist eine überregionale Tageszeitung mit starker regionaler Verwurzelung in der Rhein-Main-Region. Allein in unserem Kernverbreitungsbiet (Südhessen hat noch nie dazugehört) sind neben uns eine ganze Reihe von Regionalzeitungen unterwegs, die lokal natürlich besser aufgestellt sind als wir. Die können guten Lokaljournalismus machen, weil sie sich auf ihre vergleichsweise kleineren Kernverbreitungsgebiete beschränken können. Wir können das in der Fläche nicht. Dafür können die Kleinen das Überregionale nicht so wie wir.
Wir haben jedenfalls nichts dagegen, wenn das Darmstädter Echo und der Mannheimer Morgen sich gegenseitig angreifen.
Und nun, liebe Blog-Userinnen und -User, mache ich Feierabend. Es gibt auch noch ein Leben außerhalb der FR. Bis morgen!
zur Antwort @ Reinhard
Die „Themen“ haben sich bisher nach meiner Ansicht in der Beilage FR Plus und in der Dokumentation widergespiegelt. Der Rest war eine (gute) Tageszeitung mit den entsprechenden Büchern und, so habe ich den Eindruck, solide zusammengestellten Artikeln. Diese sind im Augenblick inhaltlich schlechter geworden, sie sind zu kurz. Ihr verlangt eine hohe Intelligenz der Leser, durch Auslassungen oder schlechten Journalismus (heute S. 5 Atommüll; viel Wissen über Geografie muss schon da sein. SU klingt an, Wissen über heutigen Staat muss vorhanden sein, … ). „Wissen und Bildung“ war bisher (gefühlt) inhaltsreicher. Nett ist das tägliche Magazin.
“ Kommentar von Bronski
Geschrieben am 2. Juni 2007 um 15:40 Uhr
@ Benjamin
Zur Erläuterung des Konzepts der neuen Seite 1 verweise ich auf den Beitrag von Chefredakteur Uwe Vorkötter aus der FR vom 26. Mai.“
Es tut mir leid. Aber die neue Seite 1 ist KEINE tolle innovative Neuerung. Auch wenn der Chefredakteur dies versucht so darzustellen.
Wenn man auf die Seite Eins guckt, dann soll ein überblick zustande kommen. Es soll nicht nur EIN Thema (oder noch Schlimmer EIN FOTO) auf der Seite abgebildet sein.
Man einiges Sehen. Man will sehen was passiert ist um sich einen überblick zu machen.
Ich finde die neue Seite Eins einfach nur pseudo Modern.
Neues Design ist grundsätzlich nicht schlecht. Aber deshalb muss man die FR nicht gleich als Magazin „verkleiden“.
@ 148. Kommentar von Bronski
Geehrter Bronski,
es ist leicht „überirdisch“ (ist das „jung und weiblich“ ausgedrückt, oder wie?) mitanzusehen, wie Sie die Regionalberichterstattung der FR in den letzten dreißig Jahren kleinreden, die mir mit ein Grund war, die FR zu abonnieren. Ihre Kollegen werden sich bedanken.
Aber Ihnen scheint das Jackett des Buchhalters ja näher zu sein als das Hemd des Journalisten. Aber bitte schön, dann rechnen sie mir mal vor:
Dazu brauchen wir einigen Zahlen (Uhrzeiten):
Also erheben sie bitte:
1) Zu welcher Uhrzeit druckten und lieferten Sie bis zum 30.05. die Hesssenausgabe Süd an die Kooperationsunternehmen zur Trägerlieferung aus.
2) Zu welcher Uhrzeit drucken und liefern Sie seit dem 30.05. die Hesssenausgabe Süd an zur Postexpedition.
3) Zu welcher Uhrzeit drucken und lieferten Sie seit dem 30.05. die Deutschlandausgabe an die Kooperationsunternehmen zur Trägerlieferung aus.
Dann begründen Sie mir bitte noch, warum es zu eventuellen Veränderungen in den Deadlines gekommen ist, unvermeidlich kommen musste, und damit die die Auslieferung der Südhessenausgabe (es gibt sie immer noch in gedruckter Form!!!) per Träger in Bensheim seit jetzt rund vier Tagen nicht mehr geht, und vorher ging, die Auslieferung der Deutschlandausgabe aber per Träger weiter, wie schon immer möglich ist?
Das müßte doch gehen, falls Sie keine Betriebsgeheimnisse verraten müssen?
Gönnen Sie sich auf jeden Fall ein schönes Wochenende.
MfG
Uwe Theel
Ich hatte das neue Format mit Spannung erwartet und freue mich über die „kleinere“ Zeitung.
ABER:
Wo ist meine Tageszeitung, die ich seit über 20 Jahren aboniert habe, geblieben?
Ich finde ein dickes Magazin vor, die aktuellen Themen des Tages muss ich mir in der ganzen Zeitung zusammensuchen und finde dabei auch viel Triviales.
Bis letzte Woche konnte ich beim Frühstück die Seite 3 lesen und war mit Hintergrundinformationen zu aktuellen Themen versorgt, bevor ich zur Arbeit startete.
Nun blättere ich die ganze Zeitung durch, finde durch Zufall einen lesbaren und guten Artikel und breche uninformiert von zu Hause auf.
Ich hätte gerne wieder meine Tageszeitung, die so lesenswert war. Heute morgen überlegten wir auf die SZ umzusteigen. Das wäre schade, denn die FR war ein Stück weit auch Lebensbegleiter, aber wenn sich nichts ändert, werden wir uns verabschieden müssen.
Hallo Bronski,
als langjähriger Leser und Kenner der FR (1968-1971 als Aushilfsträger das 1. Auto „verdient“ und seitdem die FR gelesen)bitte ich doch, weniger auf „BILD“ und Magazin zu steuern. Es ist okay, dass das Format geändert wurde, soweit es sich auf die Seitengröße beschränkt. Nicht okay ist, wenn die FR nicht mehr als die TAGESZEITUNG ausmachbar ist, die sie bisher unbestritten war. Ich hoffe, es gibt hier noch Korrekturen und der „Überschwang“ der Umstellung greift nicht dauerhaft negativ das alte Niveau an.
@ 105 Broski
Vielen Dank für den Hinweis,dass es sich bei dem Buch- Mobil /Reisen um ein „Wendeprodukt“ handelt,welches durch einfaches umdrehen auch von hinten lesenbar sei.
Gibt es hierfür eine besonderen Grund?
Wirtschaft und Sport sind es ja auch nicht. WESHALB ?
Der Leser muss denn wenn er den Reisen Teil durch hat, die „Zeitung“ Entschuldigung das Wendeprodukt in der Bahn/ Flugzeug..zwangsläufig wenden (das kleinere Format bietet hierbei einen entscheidenen Vorteil- Oder?) um weiter lesen zu können,da die Seiten von Mobil ja auf dem Kopf stehen.
Wie soll man einem Jungleser eine solche
Methodik, wenn links Reise Seite(T10)und rechts Mobil Seite(A11)es folgt dann die herausnehmbare Doppelseite FRReisen auf welche dann die auf dem kopfstehenden Seiten T(11/12) und Mobil Seiten (A10-1) folgen erklären?
Lieber Norbert K.
Wir sind kurz davor, hier gespielte Realsatire zu machen. Dass das Buch Mobil/Reisen zum drehen war,stand schon letzte Woche in der FR. Und damit kamst du nicht klar? Hast es sogar hier bemängelt?. Bei uns hier gibt es einen Kurs der Volkshochschule: „Lesen für Anfänger“. ERST DENKEN – DANN BLOGGEN
Hallo in die Runde,
an das Format muss ich mich – wie bei allen Umstellungen – erst noch gewöhnen. Es liest sich schwerer, da Texte und Bilder mitunter über zwei Seiten gehen. Allerdings sollte die Bild- und Druckqualität wieder zunehmen!
Und ein Schwerpunktthema ist ja gut und schön, aber bitte nicht zu Lasten der sonstigen regulären Nachrichten aus dem Lande und der Welt, denn diese sind bisher etwas kurz gekommen.
Gut ist dafür, dass jetzt fast alle Regionalteile zusammengefasst sind und man so viel mehr aus Frankfurt etc. erfährt. Zumindest hat man nun nicht mehr das Regionalproblem, welches vorher bei einem Zeitungskauf in Frankfurt oder Darmstadt bestand (bin Gutschein-Aboinhaberin).
Zu guter Letzt möchte ich aber noch anmerken, dass ich seit der Umstellung die inhaltliche Tiefe der FR vermisse – sei es in der großen oder in der kleinen Politik. Es hat derzeit etwas mehr Magazin-Charakter.
Ich hoffe, dass die FR sich dahingehend noch fängt und (wieder) eine gute Ergänzung zur taz wird.
@ Bronski
Vielen Dank ersteinmal an Uwe Theel, der offenbar auch noch nicht aufgegeben hat, für seinen Link der „Ad-Hoc“-Meldung. Dort steht geschrieben was wir hier im Blog bemängeln. Diesen Mängel drücken auch die Zahlen aus: Sowohl im Blog als auch die anderen Kommunikationswege (eMail, Fax, Telefon, etc.) sind die Kommentare weitgehend negtativ. Sie selbst gaben es gestern und auch heute in der FR zu. Warum aber nur drei positive Kommentare?? Das Verhältnis ist einfach nicht korrekt und ist äußerst manipulativ.
Ärgern tut mich insbesondere, dass sie (hier einmal kleingeschrieben) einfach die Behauptung aufstellen, dass all diejenigen die sich nicht äussern, mit dem neuen Format und dem neuen Inhalt zufrieden sind. Wie sehen sie (wieder klein geschrieben) eigentlich die schwindende Zahl der Wahlbeteiligungen bei allen politischen Wahlen? Sind alle Nichtwähler etwa zufrieden mit dem was die Politik leistet. Sicherlich nicht!
Ich selbst verhalte mich noch anders, daher komme ich auch von diesem Blog nicht los.
Meine bisherigen Kritikpunkte zu den letzten und zur heutigen Ausgabe haben immer noch Bestand und möchte sie daher nicht mehr wiederholen. Im Gegenteil sie mehren sich. Noch gebe ich aber nicht auf….
@Bronski
Guten Tag Herr Bronski,
wenn ich die Bronski-Seite in der FR und die Blogs hier vergleiche, bin ich schon verwundert. Das eine scheint mit dem anderen recht wenig zu tun zu haben. Dass sich zunächst statistisch mehr Kritiker zu Wort melden, mag schon richtig sein. Aber muss man das so weit ausgleichen, dass in der Zeitung überwiegend die Lobsänger zu Wort kommen?
Wenn der Chefredakteur auf sicher mehr als hundert Hinweise, dass die mangelnde Teilbarkeit ein Mangel ist, geduldig erklärt, dass man Wirtschaft und Sport auch getrennt lesen könne, erkennt man darin nicht unbedingt die Begeisterung, Kritik aufzunehmen. Ich vermute, die meisten Leser hatten das schon erkannt. Vielleicht gibt es Mehrfachleser, denen diese Interessenvorgabe ihrer Redaktion nicht entspricht? (Den Regionalteil hätte ich auch gerne herausgenommen, wenn er heute denn beigelegen hätte – aber das nur als Hinweis, kann ja mal passieren.)
Der Gedanke, nicht an festem Seitenumfang gebunden zu sein, sondern abhängig von der Nachrichtenlage reagieren zu können, ist ja nachvollziehbar. Aber könnte es dann nicht ein Buch „FR-Extra“ geben, das tageweise unterschiedlich gefüllt wird? Und andere Bücher zum Herausnehmen.
Noch mal: Die komplette FR lässt sich weder teilen noch platzsparend umfalten. In meiner Handhabung ist sie – bis jetzt jedenfalls – genau doppelt so groß wie das Tabloid-Querformat, in dem ich meine gefaltete FR vorher gelesen habe. Und wenn ich das ganze Werk zusammenhalten will, habe ich auch noch Schwierigkeiten, einige Zeichen in der Mitte zu lesen, da wo meine Finger sind. Aber vielleicht übt sich das ja…
Dennoch: Ich hoffe sehr, dass die geballten Reaktionen zur Teilbarkeit nicht reaktionsfrei an Ihren weiteren Planungen und Nachjustierungen vorüber ziehen. Es wäre doch wirklich schade, wenn die Kritik nur dadurch verstummte, dass die Leser sich für eine andere Zeitung entschieden haben.
Ich bin noch nicht sicher, woran es liegt. Meine Frau und ich blättern die neue FR durch und bleiben an kaum einem Artikel hängen. Es schreiben doch die gleichen Leute. So neu sollte die Zeitung doch nicht sein. Sind wir wirklich nur vom Format so irritiert? Eigentlich schwer vorstellbar. Sind die Aufmacher verändert? Weniger inhaltsbezogen vielleicht? Der Stil anders? Der Einstieg in die Artikel eher locker flockiger, als den klassischen W-Fragen verbunden? Ist gerade Themenflaute? Keine Kraft für intensive Recherche? (Das wäre ja nachvollziehbar – die Umstellung ist sicher für alle Mitarbeitenden ein Kraftakt.) Ich bin momentan wirklich etwas ratlos. Welche redaktionellen Vorgaben haben sich mit dem Format verändert? Hoffentlich nichts, was in Richtung „easy-reading“ geht. Damit ist schon die „Wochenzeitung“ gescheitert. Mehr Interviews? (Vorsicht! Den unzähligen (und allzu oft unsäglichen) Talkshows sollten sie besser keine Konkurrenz machen. Die Selbstdarsteller der Nation haben schon ausreichende Foren.) Auch die Frage, wo die erforderlichen Kürzungen am Text durch das Layout und durch neue Inhalte vorgenommen wurden, habe ich weder nicht für mich selbst geklärt noch von Ihnen beantwortet bekommen. (Ausnahme: Einige Börsenkurse – für mich persönlich verschmerzbar).
Die Rundschau sollte bitte sehr schon überleben. Und einige Beiträge zur momentanen Staatshysterie in der heutigen Ausgabe haben diese Notwendigkeit erneut deutlich gemacht. Benno Ohnesorg als Aufmacher ist in dieser Zeit keine schlechte Wahl! Da, und in einigen Artikeln deutet sich vielleicht sogar eine Schärfung des Profils an? Ich hätte nichts dagegen.
Noch eine Anmerkung, die mit der Umstellung nichts oder nur am Rande zu tun hat: Die Idee, ein Thema wie „Afrika“ in den Vordergrund zu rücken, ist toll. Mit so vielen Artikeln an einem Tag war ich persönlich allerdings überfordert. Vielleicht könnte es auch statt eines Tagesthemas auch ein Monatsthema sein? Ein Einstieg und dann jeden Tag ein oder zwei Schwerpunktartikel – angekündigt und in den Kontext des Schwerpunktthemas gestellt auf der Titelseite?
Mit besten Grüßen
Carlo
Liebe Mitleser/innen,
endlich Wochenende (wird sich vor allem Bronski denken) und ich bin schon am Samstag nach 1 h mit meiner FR „durch“. Mir fehlt der Lesestoff und zwar vor allem der anregende, etwas tiefer gehende, analytisch fundierte und über den üblichen Horizont hinausgehende! Rühmliche Ausnahme S.23-28, ansonsten Langeweile und Kurztexte, die wirklich nicht geeignet sind Hintergrundinformatonen zu liefern. Aber da gibt bzw. gab es ja noch die Beilage Reisen. AUch hier jedoch die gleiche schmalbrüstige Schreibe, die nichtmal Lust auf kleine Fluchten macht. Was entdecke ich da im Impressum: Redaktion Raufeld MedienGmbH.
Heißt dies dass inzwischen dieser Teil der Zeitung ausgesourct wurde?
LAssen wir den „armen“ Bronski im Wochenende, er hatte uns genug um die Ohren. Wir sollten uns direkt an die Verantwortlichen wenden.
Wie und an wen ist hier die Frage!
Wie seht ihr das liebe Nochmitleser/innen?
Lieber Carlo. Es war angenehm, deine Meinung zu lesen. Mir ist das hier sonst alles zu hysterisch. Die FR will überleben (und ich will das auch) und sucht einen neuen Weg. Gebt ihr doch einige wochen Zeit!!!!
Die Ausgabe von heute von Ohnesorg fand ich sehr gut. Über viele Seiten nochmals dieses Thema beleuchtet.
Ich hab auch ne frau und hab einen Sohn, der immer den Sportteil haben will. Am ersten Tag waren wir irritiert, heute war das Team schon eingespielt.
Tenor: Was will man, die Fr verbessern, oder doch nur Pillepalle hier in die runde werfen?.
Geduld ist hier notwendig!
Hallo Bronski,
die Samstag-Ausgabe war bisher das absolute Muß für das Wochenende, vor allem das Magazin.
ICH VERMISSE ES !
Ich will eine schöne Wochenendbeilage, egal, ob 8 oder 16 Seiten, mit bösen Texten und tollen Interviews zum Schmökern auf dem Bett während des langen Samstagnachmittags.
Daß das Magazin jetzt auf sechs Tage aufgeteilt zu sein scheint, das ist nix. Es muß einfach eine tolle Wochenendbeilage wieder her. Da lese ich auch den Enthaarungsartikel (…den ich übrigens gar nicht so schlimm fand, ist halt Boulevard) :-)))
Hallo Bronski,
als jemand, der sich wirklich intensiv für Tageszeitungen interessiert, und der auch regelmäßig die ausländische Tagespresse verfolgt, möchte ich sagen, die neue FR gefällt mir grundsätzlich spitzenmäßig, sie erinnert mich nun ein wenig an meine Lieblingszeitung, die Libération.
Allerdings möchte ich ganz dringend eine breitere Politikberichterstattung anmahnen! Ich habe nun vier Tage lang das Experiment durchgemacht, mich mal ausschließlich über die FR zu informieren, und ich habe nicht das Gefühl, über das laufende Geschehen umfassend informiert zu sein! Die Kommentare und Hintergrundberichte sind zwar in der gewohnt hohen Qualität, aber der Überblick fehlt. Mir juckt es in den Fingern, Nachrichtenseiten im Web aufzurufen oder Inforadios zu hören, um mich zu informieren. Also bitte mehr Politik-Nachrichten, gerne auch mit Hintergrundinformationen, und statt 80 vielleicht nur 40 Seiten Sport!
Bronski, und an dieser Stelle möchte ich gerne eine Idee aufgreifen, die ich schon seit langem hege. Wenn die FR täglich je eine Seite im neuen Format PRO BUNDESLAND und in vergleichbarer Weise PRO KONTINENT bieten würde sowohl mit Nachrichten als auch Reportagen, vielleicht sogar PRO EU-MITGLIEDSLAND, dann würde das den Druckumfang natürlich enorm ausweiten; aber wäre die FR dann nicht DAS LEITMEDIUM in Deutschland und sowohl die FAZ als auch die SZ und die Regionalblätter würden als Informationsquellen obsolet werden?
viele Grüße, Till
Bitte nicht weniger Sport.
hallo Bronski, Herr Vorkötter,
ich möchte meinen Eindruck zu Ihrer Kommunikation mit den FR- Leser/innen zusammenfassen. Ich bin kein sehr aufmerksamer Leser, eher ein Schnellleser, und ich rege mich nicht sehr auf, weil ich mich nicht an die FR gebunden fühle. Der Change-Prozess jedoch, den Sie im Moment vorantreiben, der ist interessant. Ich glaube, dass Sie in der Kommunikation – obwohl Sie offen zu sein glauben – Fehler machen.
Für mich begann die Fehlkommunikation mit dem Fragebogen. Ich habe diesen Fragebogen nach kurzem Überfliegen als Marketinginstrument bewertet. Offenbar haben aber viele Leser den Fragebogen als „echt“ aufgefasst und fühlten sich verschaukelt. Rechtfertigungen hin und her: Hier hat der Kunde Recht. Nicht weil irgend etwas nicht stimmen würde, was Sie sagen. Sondern weil das Gefühl entstanden war, man wird nicht ehrlich behandelt. Ein solches Gefühl täuscht nicht. Das müssen Sie ernst nehmen, und darauf müssen Sie eingehen, egal wieviele Argumente Sie haben.
Durch mehrwöchige Vorarbeit sind die Leser/innen auf das neue Format vorbereitet worden. Dabei ist vor allem auf die neue Gestaltung und die Handlichkeit abgehoben worden. Einerseits habe ich mich angesprochen gefühlt, weil eine moderne, neue Zeitung kommen würde. Darauf habe ich mich gefreut. Andererseits empfand ich bereits die Ankündigungen als raumgreifend und auf diffuse Weise defensiv. Das ist jetzt nicht nur in der Rückschau so. Ich habe mich täglich gefragt, warum man in der Zeitung soviel Platz für Überzeugungsarbeit am Leser geben muss. Die ÖPNV-Kompatibilität kam mir als, wie gesagt, nicht sehr aufmerksamem Leser dann doch zu den Ohren raus.
Die starken inhaltlichen Veränderungen, die durchgreifende „Flexibilisierung“, wurden in dieser Vorbereitung wenig thematisiert. Es wurde wurde ein bisschen unkonkret versprochen, dass die FR journalistische Qualitäten jedweder Art behält (Ich finde persönlich die Worte von Herrn Vorkötter in seinem offenen Brief nicht gerade von Esprit erfüllt, Ihnen mag es als Mission Statement genügen?). Dann stellte ich fest, dass sich reihenweise intelligente Kolumnisten von ihren Leser/innen verabschieden, dass sich das Magazin verabschiedet etc. und es wurde dann doch klar, jetzt wirds ernst.
Lese ich nun quer durch die Blogs, erhalte ich den Eindruck, dass die Leser/innen enttäuscht sind. Und zwar primär nicht vom Format, der mangelnden Teilbarkeit oder von der grafischen Gestaltung. Sie sind enttäuscht, weil sie unerwartet keine „Tageszeitung“, keine Struktur mehr vorfinden. Ich glaube, es ist deswegen eine hohe Frustration, weil die Leser/innen genau darauf NICHT vorbereitet worden sind. Sie haben jetzt einen Blog eröffnet, dass Sie auf Kritik eingehen. Über die Strategie, die Konzeption, wurde im Vorfeld wenig gestritten. Jetzt möchten Sie das tun, haben aber vorher wenig dazu angeboten. Keine/r der Leser/innen hat offenbar erwartet, dass „Flexibilität“ SO aussieht. Die Leser/innen rufen Ihnen zu: Uns gehts nicht ums Format! Die ganze Tabloid-Diskussion war Augenwischerei! Ihr habt uns vorher nicht gesagt was ihr mit der FR wirklich macht! Daher die Enttäuschung. Eine Fehlkommunikation: Format und Aussehen ging in der Vorbereitung vor Inhalt.
Und sie wird noch immer nicht geführt. Jetzt wird laviert.
An Antworten nehme ich wahr:
(1) Gebt uns Zeit, wir sind noch am Ausprobieren.
(2) Ja, das ist Absicht, wir sind die Zeitung von morgen.
(3) Herr Vorkötter schreibt gestern im Stil zwischen Oberlehrer und Gönner auf der Bronski-Seite, wie man die Zeitung teilt und nimmt sich dafür etwa 3x soviele Zeilen wie der Leserbrief. Immer noch Selbstzufriedenheit mit dem neuen Format.
(4) Mit der Annahme, dass sich die Zufriedenen seltener äußern, reden Sie sich die Welt ein bisschen schön. Dieser Blog ist die Spitze des Eisbergs, hinter jedem Blogger stehen auch N = x Mitleser/Mitbewohner und Kollegen; es gibt auch viele Enttäuschte, die nicht schreiben.
Es fällt dann schwer, in diesem enttäuschten Klima tatsächlich zu diskutieren. Ich fürchte, dass Herr Vorkötter das auch nicht aufnehmen kann. Es wäre jetzt die Stunde des Chefredakteurs – sich zur Vision, zur Strategie zu äußern, dabei auf die vielen einzugehen, die ihre Tageszeitung vermissen, und klarzumachen, was die FR nun eigentlich außer flexibel und tastend noch ist.
Sie versuchen sich an der Zeitung von morgen – Ihre Leser/innen der Gegenwart haben Sie derweil abgehängt. Und zwar durch Vorbereitung an der falschen Stelle auch emotional.
Auch ich vermisse eine „Tageszeitung“. Aber vorerst möchte ich Ihnen die Gelegenheit geben, einmal klar zu sagen, was für eine Zeitung Sie eigentlich machen wollen.
Mich würde auch interessieren, was Sie eigentlich an empirischer Marktforschung vorher gemacht haben, was Sie zu der Auffassung bewogen hat, dass die Zeitung von morgen in dieser flexiblen Form der richtige Weg ist. Legen Sie die Karten auf den Tisch. Dass irgendwer irgendwo irgendwas gelesen hat, kann doch nicht Grundlage für eine solche Umkrempelung sein.
An Ihrer Stelle würde ich erwägen, das inhaltliche Projekt FR (Struktur und Inhalt; Tabloid und Layout würde ich jetzt auch nicht mehr ändern) als Entwicklungsprojekt zu betrachten und nach einigen Wochen gründlich formativ zu evaluieren – und zwar u.a. mit einem richtigen Fragebogen, bei dem sich die Leser/innen ernsthaft nach ihrer Meinung gefragt fühlen. Nutzen Sie die Kritik hier in diesem Blog für den Fragebogen. Nutzen Sie, dass die Leser/innen engagiert bewerten, vergleichen und beurteilen.
schöne Grüße und viel Erfolg!
S. M.
Was das Format anbelangt, so gehörte ich auch zu den Skeptikern, muss allerdings zugeben, dass es mir besser gefällt als ich dachte. Ganz wichtig ist, dass die Zeitung – amders als die Probenummer vorab – nicht geheftet ist, denn das Teilen der ist für meine Partnerin und mich Bestandteil des Leserituals.
Die inhaltlichen Veränderungen muss ich erst noch eine Weile sacken lassen. Die Lektüre des Blogs hat mich einigermaßen nachdenklich gemacht. Mir wird jetzt erst klar, wie sehr die FR offenbar mit dem Rücken an der Wand steht und mit wieviel Risiko (und offenbar auch Angst, dass es in die Hose gehen könnte) die Umstellung behaftet ist.
Wir werden die Flinte nicht so schnell ins Korn werfen, zumal wir für den „Abdruck der Agenturmeldungen“ eine ganz passable Regionalzeitung haben und uns der Wandel von der Tageszeitung zum Hintergrundmagazin daher nicht so sehr trifft. Eine grundsätzliche Abkehr von der bisherigen journalistischen Qualität hin zu einer Oberflächlichkeit à la Focus werden wir allerdings nicht lange mitmachen.
Hallo Bronski,
jetzt wundere ich mich aber ein bisschen.
Zitat Bronski aus #100:
Herr Vorkötter schreibt hieretwas von 55 + 1.
Demnach müssten es doch stets mindestens 56 Seiten sein, oder?
Was dieses Blog auszeichnet, ist eine absolute Selbstverliebtheit, eine Sturheit des „Wissens“.
Stefan.M. schreibt: „Lese ich nun quer durch die Blogs, erhalte ich den Eindruck, dass die Leser/innen enttäuscht sind.“ Wie kommt ihr eigentlich dazu, zu denken, ihr teilt die Meinung der Mehrheit der Leser?
Ihr habt invididuelle Frustationen, mehr nicht.
Zum 2000x zum Verständnis der Holzköpfe:
DIE FR STEHT MIT DEM RÜCKEN ZUR WAND.
Das alte Format hat einen dramatischen Auflagenrückgang gehabt. Das heisst: Entweder eine neue FR oder keine!!
Und jetzt die Hosen runter: Was wäre euch lieber?
Was dieses Blog auszeichnet, ist eine absolute Selbstverliebtheit, eine Sturheit des „Wissens“.
Stefan.M. schreibt: „Lese ich nun quer durch die Blogs, erhalte ich den Eindruck, dass die Leser/innen enttäuscht sind.“ Wie kommt ihr eigentlich dazu, zu denken, ihr teilt die Meinung der Mehrheit der Leser?
Ihr habt invididuelle Frustationen, mehr nicht.
Zum 2000x zum Verständnis der Holzköpfe:
DIE FR STEHT MIT DEM RÜCKEN ZUR WAND.
Das alte Format hat einen dramatischen Auflagenrückgang gehabt. Das heisst: Entweder eine neue FR oder keine!!
Und jetzt die Hosen runter: Was wäre euch lieber?
Vieles ist ja schon gesagt, dem ich voll und ganz zustimme. Ich bin zutiefst enttäuscht von der „Neuen FR“. Das ist keine tagesaktuelle Zeitung mehr! Viel Bla-bla (Interviews, Magazinbeiträge etc.). Das Blatt erscheint mir unübersichtlich und unstrukturiert. Die schmalen Textspalten und der geringere Zeilen- abstand sind leseunfreundlich. Thementeile wie Feuilleton, Magazin lassen sich nicht separieren. Aktienseiten und TV-Programm gehören auf Doppelseiten zum Entnehmen. Und dann der Inhalt! Der kommt mir jetzt noch tiefergelegt vor als zuletzt in der alten FR.
Mich stört auch sehr, wie im Blog und anderswo die kritischen Stimmen arrogant abgebügelt werden und andererseits der erhebliche Mangel immer wieder schön geredet wird.
Bemerkenswert auch, immer wieder der Hinweis, dass die Einwände ernstgenommen und berücksichtigt werden sollen. Ja, wo haben Sie denn vorher getestet und befragt. Mich, einen langjährigen Abonnenten, jedenfalls nicht. Daraus schließe ich, dass Ihnen die Meinung Ihrer Leser nicht wichtig war und Sie nur nach den neuen jungen Lesern geschielt haben. Viel Glück.
Wenn sich kurzfristig nichts zum besseren ändert, besteht mein Abo nicht mehr lange.
auf den füssen sterben ist allemal besser als sich vor panik vom hochhaus zu stürzen und zu hoffen rechtzeitig fliegen zu lernen.
oh Alexander Gries: Genau das ist das, was ich schon tagelang hier rumhöre! Scheiss auf die FR, lass uns doch ein bisschen hier rumtoben. Es geht vielen doch gar nicht mehr um das Überleben der FR (allein der Gedanke, zur FAZ zu wechseln, zeigt doch, welches ideologische Gerüst im Kopf ist), sondern um das Grundsätzliche. Erinnert mich sehr stark an die Duskissionen in den KP-Organisationen
oh Alexander Gries: Genau das ist das, was ich schon tagelang hier rumhöre! Scheiss auf die FR, lass uns doch ein bisschen hier rumtoben. Es geht vielen doch gar nicht mehr um das Überleben der FR (allein der Gedanke, zur FAZ zu wechseln, zeigt doch, welches ideologische Gerüst im Kopf ist), sondern um das Grundsätzliche. Erinnert mich sehr stark an die Duskissionen in den KP-Organisationen
oh Alexander Gries: Genau das ist das, was ich schon tagelang hier rumhöre! Scheiss auf die FR, lass uns doch ein bisschen hier rumtoben. Es geht vielen doch gar nicht mehr um das Überleben der FR (allein der Gedanke, zur FAZ zu wechseln, zeigt doch, welches ideologische Gerüst im Kopf ist), sondern um das Grundsätzliche. Erinnert mich sehr stark an die Diskussionen in den KP-Organisationen
oh Alexander Gries: Genau das ist das, was ich schon tagelang hier rumhöre! Scheiss auf die FR, lass uns doch ein bisschen hier rumtoben. Es geht vielen doch gar nicht mehr um das Überleben der FR (allein der Gedanke, zur FAZ zu wechseln, zeigt doch, welches ideologische Gerüst im Kopf ist), sondern um das Grundsätzliche. Erinnert mich sehr stark an die Diskussionen in den KP-Organisationen
oh klaus w., jetzt höre ich aber genau die argumentationstechnik, die du den kritikern unterstellst. ich erinnere mich mit grausen daran, dass mir jemand sagte, ich sei konservativ, weil ich den „neuen weg“ der FR nicht gutheisse. wenn konservativ bedeutet, nicht jeden durchgeknallten weg mitzugehen, bin ich es gerne.
jemandem die äusserung seiner frustration über den verlust eines teis seiner lebensqualität zu versagen, ist sicher nicht der weg, neue leser zu gewinnen und alte leser zu halten.
nein, ganz im ernst: ich kann die FR in dem papier, das mir seit mittwoch im briefkasten abgelegt wird, beim besten willen nicht mehr finden. aber in der faz werde ich die FR ganz sicher nicht suchen. auch nicht in der FNP, selbst wenn mich am freitag das probeblättchen der FNP beim U-bahn-fahren mit seinem wohltuenden format zu ködern suchte. und das echo werde ich auch nicht kaufen – obwohl die FR den südhessen ganz offen den rücken kehrt.
wenn der weg der FR der ist, ihr finanzielles heil in der gnadenlosen verflachung zu suchen, wie es einem oft beobachtbarem trend entspricht, dann mag das betriebswirtschaftlich reizvoll sein. in meinem augen entspricht dies aber weder dem charakter der FR noch dem, was ich als „links-liberal“ verstehe.
Dieses Gebrüll um die neue FR ist so richtig typisch…..fast bin ich versucht zu sagen deutsch, aber auf jeden Fall konservativ.
Natürlich muss auch ich mich an die neue FR gewöhnen. Natürlich ist sie nicht so, wie ich mir meine Zeitung vorstelle. Und…? Muss man deswegen in der ersten Sekunde so brüllen? Geradezu hysterisch?? Mir scheint, als warteten fast all diese Schreiberlinge schon seit Wochen auf diese Tage, um endlich einmal einen undefinierbaren Frust loszuwerden. Von Besonnenheit keine Spur!
Einlassen können, sich selbst noch einmal überdenken mit einem neuen Zeitungsbegleiter, ist doch die persönliche Frage. Ich finde, hier sind die lauten Kritiker sogar sehr klug vorgegangen, sich neben der FR schon einmal ein Probeabo einer anderen Tageszeitung zu besorgen, wenn sie dann auch beide Zeitungen mir Offenheit lesen – und nicht mit Schaum vorm Mund…..
Ich finde es toll, dass sich die FR neu „ausprobiert“, ich werde mich darauf einlassen und dann im Laufe der Zeit beurteilen, ob mir diese neue Zeitung liegt, oder ich zu den anderen (Lanweiler-)Tageszeitungen greifen muss.
Übrigens finde ich es überhaupt gar nicht schlimm, mich von einer Zeitung zum Anders „erziehen“ zu lassen. Nur weil man weiß, was wann wie und wo (von wem) geschrieben steht, ist man noch lange nicht gut informiert ( sondern höchstens bestens präpariert – für den Stammtisch).
Also freuen wir uns doch, in einem der freiheitlichsten Staate der Welt mit einer beispielhaften Pressefreiheit zu leben und genießen einfach einmal das Neue in der Presselandschaft!!! Und das ist neben dem persönlichen Tam-Tam doch das politische Muss eines aufgekärten Bürgers.
Ich hoffe, es gelingt der FR, sich mit einer wirklichen neuen Zeitung in der Presselandschaft zu positionieren. Und dass dies dann ganz viele Leser verstehen und nutzen werden.
(Noch einen Tipp für fast alle Kritiker: Eigentlich ist nur meckern auch nicht wirklich konstruktiv!)
Katinka
Vorab:
Das Format finde ich gelungen – die Druckqualität auch. Ich abonniere die F.R. seit ca. 15 Jahren – und bin eigentlich mehr wertkonservativ als links-liberal. Ich hoffe somit, dass die Chrismon weiter als Beilage zur Verfügung steht.
Den Schwerpunkt Afrika fand ich richtig klasse, die Karte wäre aber besser in der Heftmitte eingelegt gewesen; Benno O. war für mich – sorry – etwas abgehangen. Dies hat aber mehr mit meinen persönlichen Interessen zu tun.
Davon ausgehend, dass die Neuerung der F.R. in den nächsten Wochen prozesshaft weitergeht, bin ich eigentlich zufrieden und optimistisch.
Meine Anregung:
Ein Magazin o.ä. am Wochenende würde die Samstagausgabe doch erheblich aufwerten. Und beim internationalen Wetterbericht darf Asien und Australien nicht vollständig unberücksichtigt bleiben.
Viel Erfolg aus Essen.
@ 164. Kommentar von Stefan.M.
Geschrieben am 2. Juni 2007 um 22:49 Uhr
Ich möchte jedes Wort dieses Kommentares in Stein meißeln un die FR-Chefredakteurs- und Herausgeberzimmer stellen, wenn ich es könnte.
(Lesen müssten die dort dann schon selber, und auch verstehen.)
Wenn jetzt noch als Verfasser statt Stegan M. dort (auch nur stellvertretend) z.B.
Steffen Hebestreit
gestanden hätte, dann würde ich heute nacht besser schlafen.
So jedenfalls meinen herzlichen Dank für diesen fundierten Beitrag an Stefan M., who ever that is.
tatsächlich, ich weiß zwar selbst manchmal nicht mehr warum noch und wie, hoffend
Uwe Theel
P.S.: Dank auch an diejemigen Blogger, die mir bisher Mut machten.
Da man in diesem Blog nicht korriegieren kan hier mein Beitrag #175 in Tippfehler korrigierter Fassung:
175. Kommentar von Uwe Theel
Geschrieben am 3. Juni 2007 um 00:33 Uhr
@ 164. Kommentar von Stefan.M.
Geschrieben am 2. Juni 2007 um 22:49 Uhr
Ich möchte jedes Wort dieses Kommentares in Stein meißeln und in die FR-Chefredakteurs- und Herausgeberzimmer stellen, wenn ich es könnte.
(Lesen müssten sie dort dann schon selber, und auch verstehen.)
Wenn jetzt noch als Verfasser statt Stegan M. dort (auch nur stellvertretend) z.B.
Steffen Hebestreit
gestanden hätte, dann würde ich heute nacht besser schlafen.
So jedenfalls meinen herzlichen Dank für diesen fundierten Beitrag an Stefan M., who ever that is.
Tatsächlich, ich weiß zwar selbst manchmal nicht mehr „warum noch“ und „wie“, hoffend
Uwe Theel
P.S.: Dank auch an diejenigen Blogger, die mir bisher Mut machten.
Noch etwas zum Träumen in der Nacht:
FR: Noch kein Entschluss in Sachen Tabloid
Mit einer Umstellung auf das Tabloid-Format wollte die „Frankfurter Rundschau“ der schwindenden Leserzahl begegnen. Eine Entscheidung hierzu wurde jetzt vertagt.
Die Umstellung der „Frankfurter Rundschau“ auf das handlichere Tabloid-Format wird sich wohl noch ein wenig verzögern. Einem Bericht der „Berliner Zeitung“ nach entschieden sich Eigentümer, Geschäftsführung und Chefredaktion, eine endgültige Entscheidung für oder gegen die Umstellung in den Januar zu vertagen.
Hintergrund des Zögerns ist dem Bericht zu Folge das Ergebnis einer Leserbefragung, deren Auswertung mehr Zeit in Anspruch nehme als ursprünglich erwartet. Laut einem Bericht des „Spiegel“ soll die Resonanz der Leser auf die Testausgaben überwiegend negativ ausgefallen sein. Der Verlag hingegen bekräftigt, so schlecht, wie im Spiegel dargestellt, sei das Ergebnis nicht.
Sollte sich die „Frankfurter Rundschau“ für die Umstellung auf das Tabloid-Format entscheiden, wäre sie die erste große Tageszeitung, die diesen Schritt geht. Bisher haben einzelne Blätter lediglich einen Ableger in dieser Größe im Portfolio: „Welt kompakt“, „Direkt“ des „Kölner Stadtanzeiger“. Wie eine Umstellung, sollte sie denn kommen, von Statten geht, auch darüber herrsche im Verlag noch Unklarheit, heißt es in dem Bericht.
Redakteur: Jochen Voß
20.12.2006 – 14:30
Quelle:
http://www.dwdl.de/article/news_8969,00.html
P.S.: Wie man leider sieht, ist diese Nacht schon zu Ende.
„FR-Reporter“: Uwe Theel
Dossier Tabloid-„FR“ muss mit Durststrecke rechnen
von Lutz Meier (Berlin)
Die krisengebeutelte „Frankfurter Rundschau“ verknüpft mit ihrem Neustart große Hoffnungen. Der Verlag der traditionsreichen Zeitung feierte mit einer großen Party im Druckzentrum im Vorort Neu-Isenburg die Wiedergeburt der Zeitung im Miniformat.
Als erste Tageszeitung im Land gibt es die „FR“ nur als so genanntes Tabloid, halb so groß wie bisher. Das Ziel laut Verlag: Nach den Leserverlusten der letzten Jahre neue Zielgruppen und ein modernes Image gewinnen.
Doch selbst wenn dieses Kalkül aufgeht – im Anzeigenmarkt birgt die Formatumstellung ein großes Risiko. Als in Großbritannien vor Jahren die „Times“ und der „Independent“ auf das Miniformat umstellten, gewannen sie zwar Leser, mussten aber zunächst sinkende Anzeigeneinnahmen verkraften. Der Grund: Viele Werbekunden wollten für eine halb so große Zeitungsseite auch nur halb so viel Geld bezahlen.
Mit den gleichen Vorbehalten müsse nun auch die „Rundschau“ rechnen, sagt Wolfgang Schuldlos, der bei der Mediaagentur Zenithmedia in München für Werbekunden Anzeigenplätze einkauft. „Ein Werbekunde will für das gleiche Geld den gleichen Platz“, sagt er, „deshalb gibt es an dem Punkt tatsächlich Probleme mit den Vermarktern der ,Frankfurter Rundschau‘.“ Die wollen von den Problemen nichts wissen – haben allerdings die Frage vorab in umfänglichen Untersuchungen und langen Diskussionen mit Kunden und Agenturen thematisiert, wie Geschäftsführer Sönke Reimers sagt: „Es ist von den Kunden akzeptiert worden, dass wir Werbewirkung verkaufen und nicht Fläche.“ Und die Werbewirkung einer Seite im Kleinformat sei die gleiche wie die der großen Seite. Dennoch hat der Verlag laut Reimers die Anzeigenpreise um 20 bis 25 Prozent gesenkt – auf die Seite bezogen, nicht auf die Fläche. Reimers versichert, es sei kein Kunde wegen der Formatumstellung abgesprungen, manche hätten sogar mehr gebucht.
Dennoch plant der Verlag laut Reimers mit einer Durststrecke. „Wir rechnen mit gewissen Umsatzverlusten, die formatbedingt sind“, räumt er ein. Erst in zwei Jahren werde der Verlag diese Erlösrückgänge wieder wettgemacht haben – wenn das Kalkül des Verlags aufgeht. Mediaplaner Schuldlos sagt, die neue Zeitung müsse erst Reichweitengewinne nachweisen, um Kunden zu überzeugen: „Wenn die ,Rundschau‘ damit tatsächlich junge Leser gewinnt, kann sich das nur auf längere Sicht auszahlen.“
Aus der FTD vom 30.05.2007
© 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: AP
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Dazu meine ein wenig bange Frage:
Wie lange wird die Durststrecke der Kritiker hier im Blog sein?
„FR-Reporter“: Uwe Theel
Es ist Samstag nacht, der Lesestoff ist ausgegangen, weil – wie ja hier schon richtig bemerkt wurde – die Lektüre der FR nach viel zu kurzer Zeit zu Ende war. Also noch mal schnell in den FR-Blog, um dort hocherfreut den erstklassigen und sehr differenzierten Beitrag #164 von Stefan M. zu finden:
„Mich würde auch interessieren, was Sie eigentlich an empirischer Marktforschung vorher gemacht haben, was Sie zu der Auffassung bewogen hat, dass die Zeitung von morgen in dieser flexibler Form der richtige Weg ist. Legen Sie die Karten auf den Tisch. Dass irgendwer irgendwo irgendwas gelesen hat, kann doch nicht Grundlage für eine solche Umkrempelung sein.“
Ja, dass würde mich auch brennend interessieren. Aber wir erfahren ja nix, Krisen-PR von Herrn Vorkötter gibt es auch noch nicht, Bronski ist ins Bett gegangen und die Nacht ist noch sooo lang. Also eine Flasche Rotwein geöffnet und ein bisschen rumgoogeln …
Da gibt es doch Monsieur Neven Dumont und sein Faible für Tabloid und wir landen hier: http://mediawatcher.blogg.de/eintrag.php?id=82
Zitat: „Die ,liebe‘ Konkurrenz‘ hat sich schon vorab gemeldet und weiß nicht viel Gutes zu berichten, behauptet Afred Neven DuMont. Der Verleger irrt. Ein sorgfältiger Blick ins Archiv hätte genügt, um festzustellen, dass es im Markt sehr wohl eine kritische Sympathie für das risikoreiche Unterfangen eines Tabloids gibt. DuMont nimmt in seiner Polemik insbesondere die „Süddeutsche Zeitung“ ins Visier. ‚…die Sparmaßnahmen anzuprangern, ist vor allem lächerlich von einem Haus wie der Süddeutschen Zeitung, die sich selbst so krisengebeutelt war, dass sie einen neuen, rettenden Gesellschafter aufnehmen musste.‘ Weiß der Kölner Verleger, dass in München und anderswo Redaktion und Verlag getrennt sind und eine kritische Berichterstattung unabhängig von etwaigen Verlagsinteressen stattzufinden hat? Aber vielleicht ist das ja bei Neven DuMonts Blättern wie dem „Kölner Stadtanzeiger“ ganz anders? Die Äußerungen von Afred Neven DuMont sind auf alle Fälle sowohl für sein Ansehen als Verleger als auch für die Unabhängigkeit der neuen „Frankfurter Rundschau“ ausgesprochen schädlich. Seinem neuen Blatt hat er zum Neubeginn einen Bärendienst erwiesen.“
Irgendwo steht dann auch der Name der eingegangenen Kölner Tabloid-Zeitung: Direkt. Eingabe von Tabloid und Direkt führt zu einer Meldung aus dem Jahr 2004: „DuMont hat das aufgefrischte Tabloid Direkt bereits ans Kiosk gebracht. Der Ex-„Bild“-Chef und DuMont-Aufsichtsrat Claus Larass hat den Ableger des „Stadt-Anzeigers“ optisch neu gestaltet.“ ( http://www.eastside-story.de/mf_page.php?page=mf_display&dispid=6962 )
Aha. Claus Larass. Ein absolut informativer und lesenswerter Artikel aus dem Tagesspiegel vom 9.6.2002 hilft weiter (http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/09.06.2002/79102.asp ), hier nur ein kurzer Ausschnitt:
„Vom Auszubildenden in der Provinz zum Vorstand bei Springer. Die Geschichte von Claus Larass ist die Geschichte eines Aufsteigers. Volontariat bei den „Nürnberger Nachrichten“. Seit 1973 bei der „Welt“, 1975 Innenpolitikchef, dann Autor bei „Welt am Sonntag“, 1986 stellvertretender Chefredakteur der „Bild am Sonntag“, zwei Jahre später Vize der „Bunten“, dann Chef der „BZ“, schließlich der „Bild“, Meinungsmacher mit täglich zwölf Millionen Lesern. Er war so erfolgreich, dass man von einem „Larass-Wunder“ sprach. Dann der Wechsel in den Vorstand des Verlags, er erfindet die Tageszeitung „Die Welt“ neu, holt einen jungen Blattmacher namens Mathias Döpfner dazu, erkennt dessen Talent: „Den können Sie überall hinschicken, er verkörpert den modernen, jungen Konservativen perfekt.“ Niemand scheint Larass aufhalten zu können; der nächste Schritt soll sein: Vorstandsvorsitzender. Doch der junge Konservative Döpfner ist so modern, dass er seinen Förderer in letzter Sekunde überholt und selbst Vorstandsvorsitzender wird. Die erste große Niederlage. Larass wechselt zu Kirch, dem 40 Prozent des Springer-Verlags gehören. Und wartet. Es heißt, falls Döpfner scheitere, kehre Larass zu Springer zurück. Das war vor zwei Jahren, als der Begriff „Insolvenz“ (in bezug auf Kirch) noch nicht jeden Abend in den Nachrichten auftauchte. Was wird nun aus Claus Larass?“
Ende Dezember 2006 die Einstellung von Direkt wegen mangelnder Anzeigen-Erlöse(!!! man lese hierzu das FTD-Zitat in #178!!!): „Als Misserfolg will der Verlag „Direkt“ trotz der Einstellung nicht verstanden wissen. Die Tabloid-Zeitung sei „als publizistischer Erfolg zu werten“, so M. DuMont Schauberg. Besonders die junge Zielgruppe sei mit „Direkt“ erreicht worden, wie Marktforschungs-ergebnisse (sic!!!!!) gezeigt hätten. Grund für die Einstellung sei die nicht zufrieden stellende Entwicklung der Anzeigenerlöse.“( http://www.dwdl.de/article/news_8971,00.html )
Sorry für die Länge, und vielleicht haben diese Hintergründe alle hier schon gewusst. Ich habe jetzt nur noch drei konkrete Fragen an Herrn Vorkötter, Herrn Bronski und die Leitenden Redakteure der FR:
Ist die Frankfurter Rundschau ihrer Meinung nach noch ausreichend unabhängig vom Verlag?
Dirigiert der Verlag und sein Aufsichtsrat (und zwar nicht nur A. Neven Dumont, der jetzt im Impressum genannt wird, sondern insbesondere die Herren Claus Larass und der Unternehmensberater Roland Berger sowie der „Kölner Chef“ M. Neven Dumont) kräftig mit, und zwar nicht nur im strategischen Bereich, sondern bis hinein ins operative Geschäft?
Oder noch konkreter: Sind sie nicht nur noch Ausführende, die Marktforschung übernimmt Roland Berger, das Umkrempeln des Blattes Claus Larass und die betriebswirtschaftlichen Daumenschrauben legt M. Neven Dumont an (während A. Neven Dumont im Impressum erscheint, ansonsten aber Kunst sammelt)?
Einen schönen Sonntag wünscht
Manfred F.(„iasco“)
Fortsetzung zu
#134, 146, 151 Kommentare von Uwe Theel
@ # 131, 137, 148 Kommentare von Bronski:
Geehrter Bronski:
Im FR-Artikel unter dem Ttel
Rhein-Main
(Copyright © FR-online.de 2007
Dokument erstellt am 24.05.2007 um 14:24:02 Uhr
Letzte Änderung am 27.05.2007 um 12:38:47 Uhr
Erscheinungsdatum 26.05.2007)
wurde mir von der FR vorgeschwärmt:
„Den Regionalteil gibt es nun in drei Versionen – einen acht Seiten starken Teil für die Leserinnen und Leser der Deutschland-/Hessen-Ausgabe, einen 24-Seiten-Teil in der Region Rhein-
Main, wiederum unterteilt in drei Varianten, sowie zwei Seiten Region im Frankfurter Stadtbuch der FR.
…
Im Rhein-Main-Gebiet erhalten Sie einen 24 Seiten dicken Regionalteil, geheftet und herausnehmbar. Er liefert den Überblick über das Geschehen in der Metropolregion und das Leben direkt vor der Haustür.“
Tatsächlich erhalte ich jetzt:
„In der D-Ausgabe … Berichte, Interviews und Reportagen aus Hessen (einschließlich Frankfurt) auf acht Tabloid-Seiten“
Und keiner kann mir plausibel erklären, warum es für die FR zu teuer und daher unmöglich ist mir die o.a. 24 Seiten Südhessenregionalinformation bei der Trägerzustellung dazuzulegen, während es aber möglich ist, praktiziert wird, mir die D-Ausgabe mit 8 Seiten Hessseninformation – die m.E. eigentlich sowieso in jede Ausgabe gehörten!!! – Per Träger zuzustellen. Noch dazu: Den Abonnementpreis hat man mir nicht anteilig gesenkt. Seit Anbruch des Tabloidzeitalters zahle ich Geld, für etwas, was ich nicht mehr geliefert bekomme. Wird soetwas bei der „FRANKFURTER BUNTSCHAU“ als seriöses Geschäftsgebaren bezeichnet?
Alles was ich dazu von Ihnen hörte war:
„Ich weiß nicht genau, wie viele Abonnenten wir im Raum Südhessen haben. Er gehört nicht gerade zu unseren starken Regionen, ebenso wie der nordhessische Raum mit wenigen hundert Abonnenten. Leider sind wir aber wirtschaftlichen Zwängen unterworfen: Unser redaktionelles Angebot muss sich rechnen.“ (Blog #137)
und:
“ …dass es bei Ihnen (=Uwe Theel) möglich sein müsste, die R- oder S-Ausgabe der FR zu beziehen – allerdings nur per Post. In der Trägerzustellung ist bei Ihnen nur die D-Ausgabe möglich.“ (e-mail an mich)
Ein ziemlicher Kontrast zu den o.a. PR-Versprechungen vom 24.05.07, um es gelinde auszudrücken.
Wartend auf die Hesenausgabe Süd zum Frühstück, gebracht vom Träger, grüßt Sie
Uwe Theel, Bensheim
P.S. Bensheim wird übrigens gemeinhin auch noch zum Rhein-Maingebiet hinzugerechnet.
+++ letzte meldungen +++ bevor ich ins Bett gehe +++
Stichwort: Wo gibt/gab es noch Tabloid in Deutschland
Ein bekanntes deutsches Tabloid-Format ist die »Welt kompakt», die seit September 2005 neben dem großformatigen Blatt im Axel Springer Verlag erscheint. Vom 30. Mai an bringt M. DuMont Schauberg (MDS) die «Frankfurter Rundschau» (FR) als Tabloid heraus. MDS hatte 2004 als Schwesterblatt zum «Kölner Stadt-Anzeiger» das Tabloid «Direkt» angeboten, Ende 2006 aber wieder eingestellt.
Quelle: http://www.newsroom.de/news/detail/399139
Never ending story: Wieviel Seiten hat eine FR-Tabloid-Ausgabe?
„Künftig wird die «FR» statt 40 Seiten 80 Seiten haben“
Quelle: http://www.newsroom.de/news/detail/$DRKWLVEMHNNR
„FR-Reporter“: Uwe Theel
Herr Theel,
Ihre Bemühungen in allen Ehren (auch wenn wenn mich, um ehrlich zu sein, Ihr kleiner Privatkrieg hier nicht wirklich interessiert) aber was bitte soll es uns als Leser des Blogs und der FR bringen, wenn Sie völlig unreflektiert auf Internetartikel verweisen, in denen offensichtlich Falschmeldungen stehen?
Die Zahl 40/80 Seiten habe ich jedenfalls in keiner der Vorankündigungen seitens der FR jemals finden können. Sie?
@ Klaus W., #167
Im Freitag Nummer 21 hatte Herr Fülberth folgendes zu den „dramatischen“ Auflagenrückgängen gesagt:
„2005 konnte eine leichte Zunahme der abgesetzten Exemplare der Frankfurter Rundschau erzielt werden. Das wäre doch etwas zum Vorzeigen gewesen. Die Triumphmeldung blieb aus, weil Storz schon seit längerem dafür gesorgt hatte, dass eine Unehrlichkeit früherer Zeiten korrigiert wurde. Nicht nur Insider wissen Folgendes: Bei manchen Zeitungen ist die offiziell bekannt gegebene Auflage höher als die verkaufte. Sollen die Anzeigenkunden hinters Licht geführt werden, druckt man zwar viele Exemplare, gibt sie aber anschließend in den Schredder oder legt sie in Flugzeugen und Hotel-Foyers aus. Storz näherte stattdessen in Fünftausender-Raten die deklamierte Auflagenhöhe der realen an. Zuletzt wurde diese dann mit 161.301 angegeben – de facto mehr als früher, aber weit unterhalb der einstigen Fiktion. Das freut keine Heuschrecke. “
Seit diesem Artikel darf Herr Fülberth übrigens nicht mehr im Seziertisch schreiben. Resultat einer ähnlichen Kritikfähigkeit, wie sie momentan von Herrn Vorkötter und Bronski an den Tag legen.
@10. Thilo V.
„Ich habe mir soeben ein Testabo einer anderen Tageszeitung bestellt. Das ist umsonst ..“
Ist zwar etwas spät, aber ich bin halt ab und zu auch von diesem Medien abgeschnitten.
Ich möchte ja nicht unbedingt „kleine getrocknete Früchte ausscheiden“, aber verraten Sie mir doch, weshalb Sie Ihre Zeit verschwenden, wenn es doch umsonst ist 😉
oder sollten Sie etwa kostenlos meinen?
gell: Geiz ist geil!
Es gibt seit Tagen bestimmte Verhaltensmuster hier im Blog. Ein Großkotz wie Uwe Theel hat offensichtlich nichts zu tun oder zuviel Rotwein getrunken und kotzt uns die ganze Nacht mit Kram voll.
Viel sachlicher sind hier die Frauen. Bitte mehrfach nachlesen: „Kommentar von Katinka Geschrieben am 3. Juni 2007 um 00:16 Uhr“. DAS sollte in Stein gemeiselt werden und nicht der ganze Erguss der Nacht.
Es gibt seit Tagen bestimmte Verhaltensmuster hier im Blog. Ein Großkotz wie Uwe Theel hat offensichtlich nichts zu tun oder zuviel Rotwein getrunken und kotzt uns die ganze Nacht mit Kram voll.
Viel sachlicher sind hier die Frauen. Bitte mehrfach nachlesen: „Kommentar von Katinka Geschrieben am 3. Juni 2007 um 00:16 Uhr“. DAS sollte in Stein gemeiselt werden und nicht der ganze Erguss der Nacht.
#185, Klaus W.
Danke. Ganz und gar unerträglich wird es, wenn die Beiträge dann auch noch mit
„FR-Reporter“: Uwe Theel
unterschrieben werden. Mit drängt sich der Eindruck auf, da feiert jemand sich selbst.
Zu dem Kommentar von Hadi Geiser 18:25.
1. „Abschied der FR vom Konzept einer seriösen Tages-Zeitung“ Was war denn gestern die Ausgabe mit „Ohnesorg“, oder die „Afrika-Ausgabe“?
Keine solide Zeitung? Na ja, ganz schön verbohrt.
2. Du willst dich in ein Thema vertiefen, und liest dann den SPIEGEL?. Jetzt verstehe ich einiges.
3. Willst informiert werden, jammerst aber über „die neue, dickleibige FR“. Wie nun, hättest du es gerne in 10 Seiten?
4. Ich kenne Bronski nicht persönlich, hab aber schon das Gefühl, dass er sich große Mühe gibt.
Resultat nach Heinz Becker: „Dummschwätzer“
Zu dem Kommentar von Hadi Geiser 18:25.
1. „Abschied der FR vom Konzept einer seriösen Tages-Zeitung“ Was war denn gestern die Ausgabe mit „Ohnesorg“, oder die „Afrika-Ausgabe“?
Keine solide Zeitung? Na ja, ganz schön verbohrt.
2. Du willst dich in ein Thema vertiefen, und liest dann den SPIEGEL?. Jetzt verstehe ich einiges.
3. Willst informiert werden, jammerst aber über „die neue, dickleibige FR“. Wie nun, hättest du es gerne in 10 Seiten?
4. Ich kenne Bronski nicht persönlich, hab aber schon das Gefühl, dass er sich große Mühe gibt.
Resultat nach Heinz Becker: „Dummschwätzer“
Lieber Werner, wo bitte werden meine Beiträge mit „Uwe Theel“ unterschrieben? Mit dem hab ich wirklich nix zu tun.
Was soll das?
Lieber Werner, wo bitte werden meine Beiträge mit „Uwe Theel“ unterschrieben? Mit dem hab ich wirklich nix zu tun.
Was soll das?
Nicht Ihre (habe ich das behauptet?), sondern SEINE!
Sorry Werner, hatte ich falsch verstanden.
Sorry Werner, hatte ich falsch verstanden.
zu #185. Kommentar von Klaus W. (großer)
Lieber (großer) Herr W.,
Ihre eigenen Beiträge sind seit Tagen absolut niveaulos. Ich darf nur mal zitieren:
„Es gibt seit Tagen bestimmte Verhaltensmuster hier im Blog. Ein Großkotz wie Uwe Theel hat offensichtlich nichts zu tun oder zuviel Rotwein getrunken und kotzt uns die ganze Nacht mit Kram voll.“
Ich fand die nächtlichen Beiträge von Herrn Theel sehr gut und sie enthielten einige Fakten, die man eigentlich in der FR hätte lesen können, nehmen Sie nur das lange Zitat aus Der Financial Times Deutschland. Herr Theel hat die gründliche Stellungnahme der Financial Times über die FR gelesen, die FR-Redakteure möglicherweise nicht … deswegen darf er sich zurecht (und da steckt ja bissige Ironie und keine Selbstüberschätzung dahinter) als „FR-Reporter“ bezeichen.
Und dass Sie seine Beiträge leider überhaupt nicht wirklich gelesen haben, sondern jeweils nur die ersten Zeilen, sieht man so schön daran, dass Sie seinen und meinen eigenen (#179, da war von „Rotwein“ die Rede) in einen Sack werfen und munter darauf losknüppeln.
Ihre eigenen Worte fallen auf Sie zurück und brauchen nicht kommentiert zu werden!
Nehmen Sie doch mal inhaltlich zu dem Stellung, was die Financial Times über die Risiken der uMSTELLUNG AUF EINE Tabloid-Ausgabe schreibt und auf die damit verbundene Durststrecke, was die Anzeigenkunden betrifft!
Schöne Sonntagsgrüße
Manfred Förster aka Fiasco
PS: Fiasco kommt nicht mehr duch den (automatischen?) Spam-Filter, zu kritisch?
Lieber Manfred
Meine Meinung zu Herr Theel nehme ich keinen cm zurück. Ich hab sehr wohl gelesen, was er schreibt. WÜRG!!
Den Artikel von der FT war für mich nicht neu, den hatte ich wohl gelesen. Und was ist da neues und interessantes dabei? Dass die Anzeigenkunden am Anfang abwarten, was aus FR wird? Das ist für dich überraschend? O GOTT!Das kann dir ein Schüler in der 8. Klasse sagen.
Was für ein Niveau machen wir also hier weiter?
Lieber (inzwischen nicht mehr großer) W.,
fühle mich durch Ihren erneut lausigen Kommentar überhaupt nicht betroffen, denn überraschend war’s für mich keineswegs. Schon weil ich die ganze Problematik beim Independent sehr intensiv verfolgt habe.
In unserem Fall wird aber durch eine leichtfertige und überhastete Umstellung aufs Tabloid, verbunden mit einer deutlichen inhaltlichen Neuorientierung, die Zukunft der FR aufs Spiel gesetzt, ohne das alte Format mit hinreichender und kreativer Marketing-Strategie promoted zu haben. Wieviel hat denn die Umstellung gekostet? Was für eine Marketing-Kampagne hätte man stattdessen hochziehen können, wenn man denn nur gwewollt hätte?
Irgendwer (die Neven Dumonts, Claus Larass, Roland Berger) reitet hier sein Tabloid-Steckenpferd, und wenn’s scheitert, sammelt er weiter Kandinsky und der Rest ist ihm egal. So ist es!
Viele Grüße
Manfred Förster aka Fiasco
@ Manfred Förster aka Fiasco
_________________________
Danke.
U.T.
_________________________
Die neue Fernsehseite ist meiner Meinung nach besser und übersichtlicher als die alte. Leider vermisse ich als Berliner das Programm vom RBB. Vielleicht lässt sich das noch irgendwie unterbringen.
MfG
Knefel
zu #194. Kommentar von Bronski
Guten Morgen, lieber Herr Bronski!
Wenn Sie wirklich transparent sein wollen, dann schreiben Sie doch hier mal wenigstens eine Tendenz,
1.) wie sich die verkaufte Auflage im April und Juni entwickelt hat, eventuell sogar in den letzten Tagen (ich weiss, die letzten Tage sind Sonderfälle und deswgen nicht sehr aussagekräftig, wären aber trotzdem sehr interessant). Übrigens: Wenn man wirklich an Transparenz interessiert gewesen wäre, hätte man die Formatumstellung am 2. Juli gemacht. Aber dann hätte ja jeder an den Quartals-Auflagezahlen das Fiasko ablesen können. So in der Mitte des Quartals kann’s schön verborgen werden, denn die Quartalszahlen sind ja Durchschnittszahlen!)
2.) wie stark die Anzeigen eingebrochen sind
3.) wieviel die gesamte Umstellung gekostet hat
4.) wieviel sie seit dem letzten Relaunch 2005 für Marketing ausgegeben haben
Wie gesagt: nur die Tendenz, zur Transparenz!
Viele Grüße
Manfred Förster aka Fiasco
Nee, Herr Förster, das wäre zu dicht an den großen Sommerferien gewesen. Für eine solche Umstellung gibt es nur wenige Zeitfenster. Man muss den Leserinnen und Lesern ja Gelegenheit geben, sich mit der neuen FR zu beschäftigen. Eine Unterbrechung dieser Beschäftigung erschien uns falsch. Der nächste in Frage kommende Termin wäre erst im Oktober gewesen. Wir haben uns für den ersten Termin entschieden, den wir erreichen konnten. Die Planungs- und Konzeptphase war dadurch denkbar kurz, was wir alle in der Redaktion gemerkt haben und jetzt in der praktischen Arbeit täglich wieder bemerken.
Die verkaufte Auflage belief sich zuletzt auf rund 150000 Exemplare an Wochentagen und 190000 am Samstag. Damit sind wir die kleinste der überregionalen Tageszeitungen, die taz ausgenommen. Die Zahl der Neu-Abos seit der Umstellung hat inzwischen die tausend deutlich überschritten. Allerdings sind das zum größten Teil 6-Wochen-Abos. Wie viele davon zu Voll-Abos werden, lässt sich nicht vorhersagen. Aber da auch der Kiosk-Verkauf deutlich angezogen hat, lässt das zumindest hoffen. Die Zahl der Kündigungen dagegen unterschreitet unsere Erwartungen bisher erfreulich deutlich. Mit genaueren Zahlen kann ich leider nicht dienen.
Das gilt auch für die Anzeigenzahlen. Von einem Einbruch kann man da eigentlich nicht sprechen, denn diese Entwicklung hält seit Jahren an. Die FR ist da strukturell in einer schwierigen Lage, denn als überregionale Tageszeitung wäre sie eigentlich als Werbeträger für sogenannte Imagewerbung der großen Firmen prädestiniert. Die interessieren sich aber wegen der vergleichsweise niedrigen Auflage momentan nicht so richtig für uns. Allerdings meine ich gerade, eine Änderung dieses Verhaltens wahrzunehmen. Diese Entwicklung muss man abwarten.
Was die Umstellung gekostet hat, weiß ich nicht. Für die begleitende Marketing-Kampagne gibt MDS aber momentan eine Menge Geld aus.
Vielen Dank, Herr Bronski!
Aber: „Was die Umstellung gekostet hat, weiß ich nicht. Für die begleitende Marketing-Kampagne gibt MDS aber momentan eine Menge Geld aus.“
Genau! Jetzt wird auf einmal viel Geld in eine Marketing-Kampagne für das neue Format gesteckt.
Und ich sage: Genau dieses Geld und das Geld für die Umstellung hätte man in eine schlüssige Marketing-Kampagne für die alte FR stecken sollen!
Sie sitzen doch an der Quelle. Fragen Sie mal Herrn Vorkötter nach den Vergleichszahlen der Marketing-Ausgaben für die alte FR und für die neue FR! Nur die Tendenz, wiederum.
Und ein zweites: Doch schon erschütternd, zwischen Ihren Zeilen die Hektik und den Aktionismus zu sehen, mit der das Projekt durchgepeitscht wurde. Unter den negativen Folgen haben wir jetzt alle zu leiden, auch inhaltlich!
Viele Grüße, ich gehe jetzt zum Badesee 🙂
Manfred Förster aka Fiasco
Seit einem Jahr kann ich mir den Luxus leisten, morgens ausgiebig FR zu lesen. Sie wird angelesen oder studiert, befriedigt im günstigen Fall meinen Wissensdurst, weckt mein Interesse, meine Neugier oder auch meinen Widerspruchsgeist. Sie darf mich – wenn auch in homöopathischen Dosen- mal nerven, langweilen oder empören. Diese Mixtur ist Basis für weitere Gespräche mit Freunden, Bekannten, Kollegen, Familie usw..
Mindesten genauso wichtig wie die Diskussion über das Tabloid Format finde ich die Frage , ob die FR ihr Profil verändert hat. Klar, unter dem Diktat von Kostenersparnis und Gewinnmaximierung bringen praktisch alle Zeitungen, Fernsehen, Radio, Internet fast identische (kurz) Meldungen, deren Wahrheitsgehalt immer seltener durch Reporter vor Ort bzw. ereignisnahe Recherchen gewonnen werden. Selbst Hintergrundinformationen sind oft genug replizierte Textbausteine anderer replizierter Systeme (Immerhin besser als nichts, fand ich bei der FR trotzdem gut). Ein Dankeschön auch an alle FR Kommentatoren und Verfassern von Hintergrundartikeln, die bisweilen modernen Auguren gleich Meldungen deuten und mit Inhalt füllen!
Heute hat auch der letzte Leser inzwischen die Kröte geschluckt, dass Werbefinanzierung und Sponsoring die Zeitung mit trägt und deshalb auch den Inhalt mitbestimmt. Nur was und wieviel?. Was bekommen wir beschönigt, was verschwiegen? Die (Ohn) Macht der Medien bezüglich Manipulation und Zensur wurde und wird uns von den USA beispielhaft und ohne Reue vor Augen geführt und findet auch hier Vertreter. Ist die FR davon tangiert, was hat es mit der Übernahme auf sich? Fragen, auf die ich gern eine Antwort wüsste!
Natürlich wünsche ich mir, dass die FR unabhängig und aufklärend bleibt, dass sie Information so ehrlich wie möglich präsentiert. Und nach wie vor erscheint sie mir geeignet, die quantitative Fülle der Information so zu strukturieren, dass das Lesen ein Genuss bleibt. Ob das mit dem vorliegenden Format möglich bleibt werde ich weiter beobachten. Denn extrem ausgedrückt wird beim neuen Tabloid Format die ohnehin unübersichtliche Welt der Information zerhackt, zerstückelt und in kleinen Spältchen dargeboten. Was ist Information, was Kommentar und Hintergrund?
Für mich sind die kleinen Spalten mit den vielen Worttrennungen eine Qual: Ich lese extrem schnell, doch jetzt dauert die Sinnerfassung länger, da ich kaum in Sinnblöcken lesen kann. Die Druckerschwärze ist mal zu hell, manchmal zu dunkel. Warum müssen jetzt die kleinen Spalten durchgehend von der ersten bis zur letzten Seite beibehalten werden? Als ob rechts, mitte und links alles gleich bedeutsam ist! Die Überschriften über vier Spalten ist eine nicht ausreichende Hervorhebung. So könnte ich weiter nörgeln, aber ich hoffe, da werden Sie sicher noch einiges ändern. Im Afrika Teil waren ja schon ein paar Spalten in alter Breite und optisch wirkt es gelichtet. Überhaupt: Weniger ist mehr! Und in der Samstagsausgabe wirkten Politik und Wirtschaft schon aufgeräumter. Auf jeden Fall will ich meine geliebten Kommentare und Hintergrundartikel sofort finden können. Wo sind übrigens die kleinen Kästchen geblieben mit den wichtigsten Infos und Tips zum Artikel? Die Bildchen sind nett, doch entzückt mich auch ein klares Schaubild oder eine Statistik. Fand ich auch immer stark. Sehr sehr schade, die stets ineressante Medienseite ist verkürzt! Kommt die Internetseite noch? Donnerstag Beilage könnte für mich wegfallen, also doppeltes Fernsehprogramm ist wirklich nicht nötig.
Also ich bleibe gespannt!
Mir wird zunehmend klarer, dass die ganze Tabloid-Diskussion wohl nur ein Nebenschauplatz ist. Steckt hinter dieser Ablenkung System?
Der bemerkenswerte Beitrag # 164 von Stefan M. verlangt nach einer ausführlichen Beantwortung nicht nur von Bronski (dem sein blogfreies Wochenende gegönnt sei) sondern von der Chefredaktion! Tenor der meisten Blogbeiträge ist doch die Verbundenheit zur FR aber die Enttäuschung (bis hin zum Entsetzen) über den inhaltlichen Wandel. Warum ist die FR bereit die (bekannte) Interessenlage ihrer Stammleserschaft zu ignorieren in der Hoffnung, mit dem Wandel neue, junge Leser hinzuzugewinnen?
Ich hoffe, die Beiträge nicht selektiv gelesen zu haben aber Meinung, Wirtschaft, Feuilleton, Wissen, Sport, Magazin werden nur marginal gestreift. Da scheinen neue Form und Inhalt zu stimmen, für mich übrigens auch. Afrika (bei aller Wichtigkeit) war übers Ziel hinausgeschossen, Ohnesorg-Strecke (wie in der alten FR) sehr gelungen. Der mehrheitliche Unmut und die Kritik zielen auf Form und Inhalt der POLITIKseiten, der Kernkompetenz der FR! Sollten da nicht alle Alarmglocken schrillen?
Verehrter Bronski, Sie haben (laut FR-print) ja den Zugang zur Chefredaktion, teilen Sie bitte mit, was dort Sache ist: Wird der jetzige feuilletonistische, ungewichtete Stil weiter favorisiert? Gibt es überhaupt Diskussionen darüber, ob nicht doch bewährtes „Altes“ innovativ in neuer Form weitergeführt werden könnte?
MfG
P.Chr.
@ 155
Werter KLaus .W
Bei Ihrer Antwort auf mein Blog gehen Sie einfach zum Du über, nur weil ich von einem Jungleser gesprochen habe. Außerdem was soll der Ratschlag einen VHS-Kurs „Lesen für Anfänger “ zu belegen.
Ich lese Zeitung schon seit über 50 (fünfzig) Jahren und bin Mit Druckerschwärze aufgewachsen. In über 40 Berufsjahren habe ich in der Druckform-Herstellung weltweit gearbeitet und glaube mir ein Urteil erlauben zu können.
Fehler: Die Seiten von Mobil/ Reisen waren nicht richtig zusammengetragen. Blatt A(11)war an Stelle von T(11) eingelegt.
Was sagen Sie einem 10 jährigen (Jungleser) der fragt: “ Warum steht ein Teil der Zeitung auf dem Kopf“ ?
1. Reaktion : Da liegt ein Fehler vor.
2. Reaktion : Welcher ?
Wahrscheinlich wurde bei der Seitenmontage Teile seitenverkehrt montiert,wäre wohl nicht das erste mal das dies vorkommt.
Die Antwort warum nur ein Teil so auf dem Kopf steht musste ich schuldig bleiben.
Ihren schulmeisterlichen Hinweis, das dies mit dem Wendeprodukt alles schon letzte Woche in der FR gestanden habe ,muss ich mir nicht bieten lassen. Ich bin der Leser /Kunde und entscheide was ich lesen will und was nicht.
Noch ein Letzteres:
Die ersten beiden Ausgaben waren drucktechnisch unter dem Niveau einer kostenlosen Sonntagszeitung. Bronski hat sich hierfür im Blog entschuldigt. Gut So.
In der Ausgabe habe ich aber bis jetzt eine solche vermisst.Vielleicht kommt sie ja noch.
Endlich! – Weiter so…
(1. Teil bereits gesendet – plus eine Bewertung auch zu den Blogkommentaren)
Ja, es hat lange gedauert aber endlich gibt es auch in Deutschland eine handliche und gleichzeitig vollwertige und seriöse Tageszeitung.
Seit Jahren war ich auf der Suche, doch immer noch meinen viele Verlage nur eine große und unhandliche Zeitung ist eine „richtige“ Zeitung. Das ist, mit Verlaub, falsch.
International gibt es schon viel länger handlichere Zeitungsformate die man auch ohne umständliches Falten und knittern überall lesen kann, nur in Deutschland tat man sich wohl lange schwer. Nun, eine erfolgreiche Sonntags-Boulevard-Zeitung war schon immer in diesem Tabloid-Format akzeptiert, doch eine seriöse Zeitung wagte bisher kaum den Schritt.
Die FR als unabhängige und linksliberale Zeitung erschien mir immer schon lesenswert, doch war ihr Layout und Format mir immer eine Hürde und zeugte von konservativem Verhalten – umso mehr bin ich nun positiv überrascht.
Ab heute wird mir die Samstagsausgabe der FR die unhandliche Sonntagszeitung (wie FAZS oder WAMS) ersetzen, zumal man selbst unter der Woche bereits tiefgründigere Artikel und vielfältige Kommentare in der FR findet.
Vor einiger Zeit versuchte bereits „Die Welt“ einen ersten Schritt zum kompakten Format, doch es war mehr eine „Magerausgabe“ zum halben Preis. Was fehlte war eine kompakte und vollwertige Zeitung mit allem drum und dran.
Lange hoffte ich auf eine neu gegründete Zeitung (leider scheiterte „Die Woche“) im handlichen Format, das es ausgerechnet nun die FrankfurterRundschau ist, die sich neu erfand … umso besser.
PS: Ja, sicherlich werden langjährige Leser zunächst erschreckt und lange brauchen bis man sich umgestellt hat, doch der Weg zu neuen und jungen Lesern ist mit dem neuen Format gelungen und er ist der einzig Richtige.
Was nicht zu erwarten war: Eine etablierte Zeitung hat sich neu erfunden – Kompliment.
Bevor ich‘s vergesse:
Ja geradezu „lustig“ finde ich die Debatte über die fehlende Teilbarkeit der Zeitung.
Kein Buch, kein Roman lässt sich zerteilen und kann und wird von den Familienmitgliedern trotzdem (nacheinander) gelesen.
Nichts schlimmer als unterwegs eine Zeitung bei der ich versucht bin, immer die Teile mit Gewalt irgendwie zusammenzuhalten, damit sie mir nicht entgleiten oder den Nachbar stören. Im Flugzeug, Zug oder Bus, ja sogar auf dem Autositz oder am Imbisstisch, … keine Zeitung kann wirklich sinnvoll genutzt werden, ohne den Nachbar zu stören.
Ganz zu schweigen davon das es einem selbst nervt, zum Artikel lesen eine Knitter-und Falt-Orgie veranstalten zu müssen. Seltsam, man akzeptiert das Tabloid-Format im Ausland und hierzulande schon unzählige Jahre bei einer Sonntags-Boulevard-“Zeitung“ … komisch das sich plötzlich so viele aufregen wollen, wenn es endlich mal auch eine seriöse Zeitung benutzen mag. Danke FrankfurterRundschau für den Mut – weiter so.
Eine Tageszeitung nur als Newsticker und Wiederholung der Tagesthemen des Vortages, war gestern … und kann nicht wirklich der Wunsch der Leser sein. Die tiefgründigen Artikel und vielfältigen Kommentare sind es, die eine Zeitung vom Internet und von anderen Medien unterscheiden sollte. Das war und ist die Stärke der FR, darauf solltet Ihr weiter, und noch mehr, aufbauen.
Typisch an einem Blog scheint mir schon länger, dass das hier gerne als neue Plattform für Nörgler und manchmal anonyme Beschimpfungen her halten muss. Das ist bedauerlich und sollte nicht allzu ernst genommen werden.
Es schreiben noch immer die gleichen Redakteure wie vor der Umstellung, also kann man nicht behaupten, dass es plötzlich keine oder weniger inhaltliche Artikel oder Kommentare gibt.
Die optische Umstellung zeigt nun, wer hier konservativer und wer moderner orientiert ist. Wer also „endlich neu“ sagt und wer lieber sich dem Layout der FAZ zugeneigt fühlt.
Jedem das Seine – und mir die neue FR! Mit mir hat die FR einen neuen regelmäßigeren Leser am Kiosk hinzugewonnen.
Weiter so getreu dem Motto einer Anzeige: „Handliches Format und trotzdem alles drin.“
Hallo,
jetzt ist sie also da, die neue Rundschau, klein, praktisch, handlich? Die Frage, die sich mir zur Form sofort aufdrängt, ist: wie kann ich die Zeitung jetzt mit meinem Partner teilen? Er will den Wirtschaftsteil, ich die Politik. Das geht nicht mehr. Da heißt es warten, bis der andere fertig ist. Artikel ausschneiden und aufheben war auch gestern, heute ist das Foto und der Text dazu auf 2 Seiten getrennt, die dann wieder zusammen geklebt werden müssten. Soviel zum Format, das sich für mich erst mal eher als Nachteil darstellt. Der Inhalt muss das aufwiegen, das warte ich jetzt noch ein paar Ausgaben ab.
Freundliche Grüße
B.Heinen
Lieber Herr Norent K. (Ich gehe wieder zum „Sie“ über): Ich bin auch über 50, würde aber nie behaupten, dass das ….. (ach lassen wir das).
Sie schreiben: „das dies mit dem Wendeprodukt alles schon letzte Woche in der FR gestanden habe ,muss ich mir nicht bieten lassen. Ich bin der Leser /Kunde und entscheide was ich lesen will und was nicht.2
Natürlich können Sie lesen, was Sie wollen, Sie können es sogar ganz lassen. Nur: Dann zu sagen, ich habe es nicht gewusst. Na ja!!!
Liebe Birgit
Wird die FR von mehreren Personen gelesen, wird es immer Probleme geben.
Meine Frau liest die Lokalsugabe, mein Sohn den Sport und ich erst mal den Rest.
Nach 2 Tagen hin und her – wir haben uns geeinigt und es geht. Man muss es nur wollen.
Chapeau, Herr Förster, für Ihre Beiträge.
Das Problem ist in der Tat, Herr Christoffersen, nicht das Format. Von mir aus könnte die FR auch fünfeckig erscheinen, um attraktiver zu werden.
Zur Klarstellung: es geht mir (wie vielen anderen) nicht um Destruktion, sondern um die Rettung der FR als progressiv-liberale Tageszeitung. Weshalb würde man sonst ein paar Stunden Wochenendfreizeit am Computer opfern? Der Schlauberger, der mir in diesem Blog unterstellen wollte, meine ideologische Ausrichtung sei verräterisch, weil ich mit der FAZ liebäugele, ist natürlich auf dem Holzweg. Es spiegelt nur den Grad meiner Verzweiflung. Welche Möglichkeit habe / hätte ich als Frankfurter denn sonst, wenn ich eine überregionale TZ lesen will, die auch über Lokales und Regionales informiert ?
Apropos FAZ und weil wir ja konstruktiv sein wollen: vom Gegner lernen, heißt oft siegen lernen. Ich lese schon seit Jahren mit Gewinn zusätzlich zur FR die Sonntags-FAZ. Sie ist wesentlich moderner gelayoutet als das Mutterblatt, weniger verbiestert-konservativ und eilt von Auflagenerfolg zu Auflagenerfolg. Trotzdem erfüllt sie (auch auf der Titelseite) die Minimalvorgaben einer Tageszeitung. Hier könnte man sich in vielerlei Hinsicht ein Beispiel nehmen …
An dieser Stelle möchte ich, bei aller inhaltlicher Differenz, ein Wort des Respekts für Bronski verlieren, der viel einstecken muss und sich wacker schlägt. Übrigens, Herr B., Ihr wirklicher Name war leicht zu googlen. Nennen Sie ihn doch auch hier, die Versteckspielerei ist ein wenig albern …
Womit wir bei den Albernheiten und Narreteien des notorischen Klaus W. (Großer) wären. Ist da (Kleiner) nicht die zutreffendere Charakterisierung? Wie dem auch sei, wer kritisieren will, muss zunächst lesen und verstehen lernen. An beidem mangelt es dem Großen W. offensichtlich.
Er unterstellt mir (Beitrag 187), ich beklage mich über die „neue dickleibige FR“. Tatsächlich hatte ich aber über prospektive Zielgruppen gesprochen.
Er begreift nicht, was ich unter „seriöser TAGESzeitung“ verstehe – nämlich eine Dokumentation und Aufarbeitung des aktuellen Tagesgeschehens – und kommt mir mit Afrika.
Er meint, den SPIEGEL als oberflächlich kritisieren zu müssen (woran sogar etwas ist) und outet sich dann als Fan von Heinz Becker.
Genug von solcher Mediokrität. Es geht ja um Wichtigeres – die Rettung der FR. Und da habe ich leider nur noch eine Resthoffnung für den siechen Patienten ..
Ich verfolge amüsiert seit einiger zeit diesen Blog! Und finde es sehr interessant wie „Gewohnheitstiere aufheulen“, weil sich etwas äußerliches verändert. Ich persönlich finde den neuen Auftritt der FR sehr ansprechend, frisch und modern. Und spielte kurz mit dem Gedanken, mir nun öfter die FR zu kaufen und mich nicht mehr „nur“ via Internet und Fernsehen über das Weltgeschehen zu informieren. Bis ich diesen Satz in der Samstagsausgabe gelesen habe: „Serbiens Wende hin zu Europa hat ihr erstes Opfer gefunden: Am Freitag wurde der bosnisch-serbische General Zdravko Tolimir nach Den Haag ausgeliefert.“
Wie kann man einen Kriegsverbrecher, der tausende von Menschen getötet oder deren Tötung mitverantwortet hat, unzählige Familien zerstört und Seelen gebrochen hat, als OPFER bezeichnen! Es ist respekt- und geschmacklos den wahren Opfern gegenüber. Welch ein Dilletant hat diese Zeilen verbrochen!? In was für einer Gesellschaft leben wir, daß Täter als Opfer bezeichnet werden!? Eine Zeitung die so unüberlegt Worte gebraucht, möchte ich nicht lesen! Das ist ja noch nicht mal mehr BZ-Niveau! Schön einen auf linksliberal machen, den armen Benno Ohnesorg mal wieder ausgraben, um eine tolle Titelstorie zu haben, die der ineressierte Leser, aber nun schon zig-mal gelesen hat und dann eine solche Wortwahl! Sehr traurig!
Lieber Hadi Geiser: „Modiokrität“, WOH!! ein ganz belesener.
Auch ich lese die FAS. Mag sie layoutmäßig frischer als die FR daherkommen: Aber von Inhalt sie über die FR zu stellen, ist schon mutig. Zählen Sie doch mal die Seiten für Politik in beiden Werken. Getan? Und? Also!
Den SPIEGEL als etwas oberflächlich zu bezeichnen, ist sehr erhaben. Und zu Heinz Becker darf man stehen, auc hwenn man FR-Leser ist.
Bei allem Unsinn:
Es geht mir nicht darum, zu sagen, dass die neue FR das Beste ist, was möglich wäre. Aber ich sehe keine Alternative. Ein bisschen zu modernisieren, hätte nichts gebracht.
Der 1.Tag war sehr merkwürdig, die Samstagausgabe aber schon sehr schön. Gebt den Leuten doch mal einige wochen Zeit, und hört auf, laufend mit Kündigung zu drohen.
Damit droht man nicht – das macht man, wenns notwendig ist.
Ich melde mich nochmal, nachdem ich nun auch die gestrige Ausgabe verdaut habe (viel zu schnell!) und etwas besser fand.
Mir ist klar geworden,was mich wirklich stört. Und das ist nicht das Tabloid und auch nicht die Tatsache, dass ER jetzt zum Frühstück wieder die Politik liest und SIE den Lokalteil (frau dachte sich das schon irgendwie so).
Mich stört, dass die gezielte Auswahl und Platzierung von Nachrichten verschwunden ist, plus einiger bissiger Kommentare, und mir fehlt auch, wie schon gesagt, der früher eingestreute Humor.
Mich stören weichgespülte Artikel wie der über die „Gartentherapie“, den ich vor kurzem schon in einer Zeitschrift mit dem bezeichnenden Namen „Kraut und Rüben“ sah. – Zu behaupten, dadurch könne man Psychopharmaka einsparen, ist allerdings schon gefährlicher Unsinn.
Mich stört, dass die FR neuerdings so flexibel sein will. Ich glaube, dass sich die Redaktion damit ebenso sehr selbst überfordert wie ihre Leser. Mein Leben nötigt mir bereits genug Flexibilität ab, und wenn ich abends nach Hause komme, will ich etwas Vertrautes, dann will ich eine Zeitung, in der ich mich schnell und genüsslich zurechtfinde und keinen Irrgarten.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich Abonnentin bleibe, es hat ja auch bis zum 15. noch etwas Zeit. Bin gespannt auf die nächsten Ausgaben.
Lieber Herr Bronski, Sie haben ja recht: zufriedene Leser,-innen melden sich eher selten.Mein erster Eindruck ist etwas gespalten. Da ich langjährige Abonnentin des KSTA war, kommt mir das Format, morgens im Zug, sehr entgegen. Meine Orientierung wird wohl nächste Woche besser sein. Kritisch werde ich weiterhin beobachten, ob die m.E. sorgfältige Reflexion gesellschaftlich relevanter Inhalte bleibt. Schließlich war das mein Grund zum Wechsel.
Als Kinofan halte ich Publikumsranking für verzichtbar. Masse heißt nicht unbedingt Klasse.Aber eine Empfehlungshitliste Ihrer Kinokritik wäre schön.
Ein praktischer, alltagtauglicher Wunsch von mir ist, die einfachere Entnahmemöglichkeit des TV-Programms, speziell am Wochenende.
Ansonsten weiter so, es lebe die neue FR.
Die „neue FR“ finde ich rundweg gelungen.
Das Fehlen des „kleinen Königs der grossen Tiere“ in der Samstagsausgabe empfinde ich allerdings als herben Verlust und würde mich freuen, wenn der samstags wieder dabei sein dürfte.
@Bronski, #194
Der Artikel von Herrn Fülberth stieß auch sicher nicht wegen dieses Teils auf harsche Ablehnung. Die bezog sich ganz offensichtlich auf die Kritik an vor eiligen, offensichtlich gewinnorientierten Personalentscheidungen, namentlich die Entlassung (oder das einvernehmliche trennen) von Herrn Storz.
@ hallo bronski
klasse, dass sudoku mit wenigen seiten herausnehmbar ist; meine frau stürzt sich darauf und ich kann das andere in ruhe lesen.
herzliche grüße, hjs
Hallo Bronski,
tatsächlich hat die Formatumstellung ein wenig Aufregung in unseren Lesehaushalt hereingebracht. Mein achtjähriger Sohn ist Fan der Sportseiten und musste sich erstmal neu orientieren (und fand die Zeitung dann auch erstmal ziemlich doof…). Meine Frau und ich standen der Formatumstellung aufgeschlossen gegenüber, waren aber vom Inhalt der Mittwoch- und Donnerstagausgabe nicht wirklich begeistert. Und dann kam der Freitag, und dann kam Afrika…
Ich bin immer wieder begeistert, wenn die FR einen Themenschwerpunkt in ihrer eigenen Art behandelt und sich dadurch eindeutig von anderen Blättern unterscheidet. Ob das quer durchs Blatt geht oder wie am Samstag deutlicher abgegrenzt behandelt wird, ist eigentlich egal – ich fühle mich flexibel genung, mich darauf einzustellen und mich von einem Thema auch mal überraschen zu lassen.
Was uns nicht gefällt: Auf Seite 1 sollten mehr Infos zu den weiterführenden Artikeln im Innern der Zeitung stehen. Kein so großes Bild, nicht so viel ungenutzter Raum im oberen Bereich der Seite. Trauen Sie sich, den Lesern mehr Text zuzumuten. Wir können das vertragen. Und nicht nur auf der Eins, sondern im ganzen Blatt!
Und deshalb kommt der Politikteil auch zu kurz! Ist das wirklich der gleiche Anteil wie vor der Umstellung? Ich möchte nicht die Zeilen zählen, aber ich habe das Gefühl, hier fehlt es an längeren Artikeln, die auch über das Tagesgeschehen hinausgehen.
Aber das alles ist kein Grund, gleich in Panik zu verfallen, und womöglich mit der Keule Abokündigung zu drohen. Lieber schaue ich mir mit Interesse die kommenden Wochen (mit weiteren Veränderungen?) an und entscheide dann, ob die FR zu mir passt oder nicht.
Herzliche Grüße
Frank aus Kassel
P.S. Wer die Zeitungslandschaft in Nordhessen kennt, lässt sich gerne auf einige Veränderungen der Rundschau ein…
Als treuer FR-Leser aus Marburg vermisse ich in der „neuen FR“ die Mittelhessen- und Nordhessenseite, die gut recherchierte und lesenswerte Artikel über diese Region enthalten hat. Ich finde es sehr bedauerlich, dass die Mittel- und Nordhessen von der FR nun wie Nicht-Hessen behandelt werden und mit der D-Ausgabe abgespeist werden.
Dabei ließen sich in dieser Region durch einen starken, links-liberalen Regionalteil bestimmt neue Leser und Abonnenten finden, die mit den örtlichen Reginalblättern wie Oberhessische Presse oder Neue Marburger Zeitung nicht zufrieden sind.
zu 216:
Kann ich nur zustimmen, was die lokale/regionale Berichterstattung betrifft.
Eigentlich hatte ich mir auch erhofft, das die bisherigen Mittel-/Nordhessenseiten (unabhängig von der Formatumstellung) weiter ausgebaut werden, damit auch für die Lokal-/Regionalnachrichten die FR eine Alternative zum ortsansässigen Blatt ist. Ist das wirklich kein Markt für die FR, hier intensiver einzusteigen?
Solange es noch einen Frankfurt-Teil gibt: Kann man den eigentlich auch allein abonnieren?
Das zusammen mit der ZEIT wäre eine gute Mischung …
@ # 216. Kommentar von Heinrich Stürzl
Geschrieben am 3. Juni 2007 um 20:53 Uhr
und
# 217. Kommentar von Frank aus Kassel
Geschrieben am 3. Juni 2007 um 21:28 Uhr
Hallo Herr Stürzl, Hallo Frank
Hier meinen Rechercheergebnisse zu dem Thema (incl. Rätselfrage):
Laut FR-Artikel vom 26.05.07 (zitiert nach FR-e-paper):
„Die neue FR
Rhein-Main
Den Regionalteil gibt es nun in drei Versionen – einen acht Seiten starken Teil für die Leserinnen und Leser der Deutschland-/Hessen-Ausgabe, einen 24-Seiten-Teil in der Region Rhein-
Main, wiederum unterteilt in drei Varianten, sowie zwei Seiten Region im Frankfurter Stadtbuch der FR.
In der D-Ausgabe gibt es Berichte, Interviews und Reportagen aus Hessen (einschließlich Frankfurt) auf acht Tabloid-Seiten, das ist viermal so viel Platz wie bisher.
Nach der Titelseite widmet sich der neue Hessenteil dem regionalen „Thema des Tages“. Danach folgen Wirtschaftsseite, zwei Hochschulseiten pro Woche und Berichte aus Frankfurt und der Landespolitik. Eine „Leute“-Seite beschließt den herausnehmbaren neuen Hessenteil. Die heutige Hessen-Ausgabe entfällt.
Im Rhein-Main-Gebiet erhalten Sie einen 24 Seiten dicken Regionalteil, geheftet und herausnehmbar. Er liefert den Überblick über das Geschehen in der Metropolregion und das Leben direkt vor der Haustür.
Auf zwei Seiten wird die wichtigste Nachricht oder Entwicklung für Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet zum Thema des Tages aufbereitet. Eine Meinungsseite, Frankfurt, Kulturservice, Wirtschaft, Hochschule und Wissenswertes aus Hessen füllen gut die Hälfte der Ausgabe.
Das zweite Standbein des Regionalteils ist lokaler Stoff aus den Orten der Region – auf acht Seiten.
Diese Seiten gibt es in drei Varianten, zugeschnitten auf ihr Publikum: für Leser in Wiesbaden, Main- und Hochtaunus (R 1); für Hanau, Wetterau und Main-Kinzig-Kreis (R 2); für die südmainische Region mit Darmstadt und Offenbach (R 3). Lokalredakteure filtern für Sie das Wichtigste heraus und präsentieren es kompakt.
[ document info ]
Copyright © FR-online.de 2007
Dokument erstellt am 24.05.2007 um 14:24:02 Uhr
Letzte Änderung am 27.05.2007 um 12:38:47 Uhr
Erscheinungsdatum 26.05.2007 “
gibt es diese Seiten noch.
Ich bin aber auch noch auf der Jagd nach ihnen. – Auch Die 0800er-Hotline der FR teilte mir mit es gäbe sie noch, wenn auch für Abonnenten außerhalb des Rhein-Maingebietes (= ca. 60 km um Franfurt herum) herum nur im durch die Post zugestellten Abonnement nach Sonderanfrage. – Bronski hat mir dagegen auf eine Extra-mail von mir an ihn geantwortet : „Es werden keine Nord- und Südhessenseiten mehr gedruckt.“
Vielelicht findet jemand dieses Rätsels Lösung.
FR-gestählte Leser die die rätselhafte Seiten 44/45 der Wochendausgabe geknackt haben, und jetzt g-scheit sind, weil sie wissen, wie lang der Zaun von Heiligendamm ist (ohnen wissen zu müssen, was er für unsere Demokratie bedeutet) und auch noch wissen, ob 2001 der im Rätsel bezeichnete Mensch (Frage 4) in Genua, Bologna oder Mailand ungerechterweise zu Tode gekommen ist, ohne sich, um das Rätsel lösen zu können, Gedanken machen müssen, wofür, wogegen oder wie ungerecht sinnlos dieser Mensch zu Tode kam, werden mir dabei sicherlich helfen können.
Uwe Theel
Zu 209:
Mediokrität, es heißt Mediokrität – und nicht „Modiokrität“, werter Herr mit dem großen W.
Hatte ich Ihnen nicht geraten, zunächst aufmerksam zu lesen und erst dann zu kritisieren?
Es blamiert sich eben jeder, so gut er kann …
@ Bronski, zu #183 ,#213 Ingo Schäfer
Lieber Bronski
mehr als das äußere Erscheinungsbild habe ich die inhaltliche Ausrichtung der FR sorgenvoll im Blick. Am 23.05. und, da eine Antwort ausblieb, erneut am 31.05 sandte ich Ihnen jeweils eine gleichlautende Email die u.a. folgenden Sätze enthielt:
„Es gab mal eine Zeit da erschienen in der FR ziemlich regelmäßig Kolumnen der Herren Oskar Negt und und Georg Fülberth. Mir scheint, dass die FR seit längerem auf die Meinung genannter Herren verzichten will oder muss und dass dies, so legt zumindest der zeitliche Zusammenhang nahe, mit der Veränderung in der Chefredaktion zusammenhängt. Bitte klären Sie mich auf.“
Durch die Beiträge von Ingo Schäfer in diesem thread bin ich der Beantwortung meiner Frage Fülberth betreffend ein Stück näher gekommen. Vielleicht weiß ja auch noch jemand was zu Negt.
Nun noch was zum Nachdenken : Am Freitag erschien in einer Tageszeitung ein Artikel mit der Überschrift „Entwicklungshilfe wird erhöht“ und dem Untertitel „Ministerin Wieczorek-Zeul will 750 Millionen Euro mehr für Kampf gegen Armut und Aids in Afrika ausgeben“. Im Text wird Wieczorek-Zeul dann mehrmals in wörtlicher Rede zitiert. In einer anderen Tageszeitung erschien ein Artikel zum gleichen Thema mit der Überschrift „Merkel stockt Afrika-Hilfe auf“ mit dem Untertitel „G8-Gastgeberin kündigt höheren Entwicklungsetat an / Bis 2011 vier Milliarden Euro mehr“. Im Text heißt es dann, Merkel wolle von 2008 an die Entwicklungshilfe um 750 Millionen erhöhen. Der Name Wieczorek-Zeul taucht in diesem ca. 70 Zeilen langen Artikel nicht auf. Frage: Welcher dieser Artikel erschien in der SZ und welcher in der FR?
Es ist wieder spät geworden und so will ich die auch im Blog eingekehrte Stille nur mit eher nachdenklichen Zeilen unterbrechen (den exzellenten Kommentar #327 von FN habe ich erst jetzt kurz vor dem Abschicken gelesen und kommentiere ihn heut abend).
Zunächst einmal rufe ich Klaus Staeck, den ich aus gemeinsamen Heidelberger Zeiten kenne, als „Zeugen“ auf – eigentlich gedacht, um meine These „Die FR hat mit dem Format auch den Inhalt gewechselt“ zu stützen. Aber nein, er sieht dies völlig anders, wohl sehr präsidial (er ist seit 30 Jahren Abonennt). Aber warum sollte ich ihn nicht dennoch zitieren:
“ Insgesamt fällt an dieser ersten neuen „Rundschau“ auf, dass Wichtiges noch dreimal wichtiger wird, wenn es eine eigene Seite erhält. Mein Glück: Die erste Ausgabe im neuen Layout bestätigt meine Befürchtungen nicht, mit dem Format könnten auch die Inhalte schrumpfen. Die Übersichtlichkeit ist geblieben. Die räumliche Konzentration tut den Inhalten keinen Abbruch. Auch im neuen Format ist die Rundschau ihrem linksliberalen Credo treu geblieben. Das zählt für mich. Glückwunsch zum Neustart. “
(Gastkommentar im Tagesspiegel, http://www.tagesspiegel.de/medien/archiv/31.05.2007/3299851.asp ).
Klaus Staeck gewichtet anders als ich selbst, natürlich vor allem mit Carlos Fuentos Doppelseiten-Vortrag, aber auch mit der G8 Berichterstattung u. a. als Beleg. Nun denn, ich bleibe anderer Meinung, aber ich kann dies auch so stehen lassen.
Habe jetzt Georg Fülberth’s Artikel „Braut zu verkaufen“ im Freitag 21 vom 26.05.2006 ganz gelesen (und gleich nochmals seinen wunderschönen Artikel zu Wolfgang Abendroth’s 100. Geburtstag). Sehr gut, sehr scharf, sehr analytisch, so wie man es von im gewohnt ist. Der Artikel enthält auch eine große Verbeugung vor der gesamten Redaktion der FR, die damals auf einer eigenen Stellungnahme bei der Entlassung von Wolfgang Storz beharrte und sie bekam. Schade, dass Fülberth nicht mehr kommentieren darf (stimmt dies wirklich? – könnte mir vorstellen, dass er nach diesen Vorkommnissen einfach nicht mehr will). Das macht ja die eigentliche Größe eines Verlegers / Eigentümers ja auch eines Chefredakteurs aus, der Redaktion FREIRÄUME zu lassen. Dass die sich nicht immer durchsetzen kann, ist auch klar.
Dennoch durchzuckte mich der Gedanke: Da sicherlich doch noch einige (viele?) der damals Agierenden im heutigen Redaktionsteam sind, meine Güte, vielleicht besteht doch noch Hoffnung, den „siechen Patienten“ (A. H.) wieder hinzukriegen und das drohende Fiasko abzuwenden.
Redaktion der FR, kämpft um Eure Unabhängigkwit! Und ihr Neuen: Beachtet die Wurzeln dieser Zeitung!
zu #221. Kommentar von Manfred Hahn
Das ist natürlich ein gigantischer Lapsus. Die FR greift in ihrem Beitrag vom 1.6. auf Seite 6 (ich will den Rätselpreis gewinnen!) wohl auf den Pressetext aus dem Kanzleramt zurück, die SZ recherchiert bei Wieczorek-Zeul direkt. Sicherlich kein Qualitätsbeweis, sondern Schludrigkeit hoch zwei und eine verpasste Chance. Aber schon der Nachweis für systematische Kanzlerin-Gewogenheit … doch eher nicht.
Aber natürlich beobachten wir weiter! Gerade auch in der Berichterstattung über Entwicklungspolitik, Afrika, Südamerika. Die Afrika-Ausgabe war flach – Totalveriss, dabei bleibe ich! Für eine eventuelle Südamerika-Ausgabe kriegen Sie meinen Vertrauensvorschuss … dann aber auch ‚mal wieder her mit den kritischen Aûtoren. Und die Ausrede „Zeitdruck“ und „Umgewöhnen“ zieht bald nicht mehr!
Es grüßt heute nacht
ein milder gestimmter
Manfred Förster aka Fiasko
@194. Bronski
zu der Bemerkung von Herrn Fülberth: „Bei manchen Zeitungen ist die offiziell bekannt gegebene Auflage höher als die verkaufte. ..“
Sie können ja jetzt sagen: „Der hat ja überhaupt keine Ahnung!“, aber meine naive Logik sagt mir, dass wohl ein umgekehrter Fall (Auflage
sorry, irgend wer hat den unteren Teil meines Kommentars abgeschnitten:
@194. Bronski
zu der Bemerkung von Herrn Fülberth: „Bei manchen Zeitungen ist die offiziell bekannt gegebene Auflage höher als die verkaufte. ..“
Sie können ja jetzt sagen: „Der hat ja überhaupt keine Ahnung!“, aber meine naive Logik sagt mir, dass wohl ein umgekehrter Fall (Auflage
@223, 224
Bitte keine Zeichen wie das „größer als“ oder „kleiner als“ verwenden. Diese können von der Blogsoftware nicht sauber dargestellt werden und die Texte werden an dieser Stelle „abgeschnitten“
Gruß
Stefan Krieger
Systemadministration
Hallo Bronski,
als Bezieher der Rundschau seit 1973 war ich sehr skeptisch ob des angekündigten Übergangs auf das halbnordische Format. Nach der Lektüre der ersten Ausgaben muß ich sagen, daß meine Skepsis zur zum kleinen Teil berechtigt war. Gestaltung und Typographie finde ich in Ordnung. Was mir nicht gefällt, ist die erste Seite. Da sollten doch die wichtigsten Schlagzeilen des Tages stehen. Die Hinweiszeile ganz oben (z.T. mit Werbung) trägt zum zerklüfteten Eindruck der ersten Seite bei. Ganz oben sollte der Schriftzug „Frankfurter Rundschau“ mit dem grünen Balken zu finden sein. Auch die Plazierung der Kommentarseiten mit Leitartikel in der Mitte des Blattes findet nicht meine Zustimmung. Das war in der „alten“ FR besser. Beim Fensehprogramm vermisse ich MDR und RBB; aber das ist wohl nur eine Marginalie.
Der Meinung anderer „Blogisten“, das Erscheinungsbild der Rundschau komme einem täglich erscheinenden Wochenmagazin gleich, stimme ich zu.
Bei meinem Leseverhalten muß ich feststellen, daß ich im Vergleich zur „alten“ FR wieder mehr Zeit mit der Rundschau verbringe; das Meine Meinungsbildung ist noch nicht ganz abgeschlossen aber eher verhalten positiv. Ich werde mein Abo auf keinen Fall vorschnell kündigen, sondern erst nach einer angemessenen Zeit mein abschließendes Urteil bilden.
Bitte alle mal den hervorragenden Beitrag von FN lesen, den er/sie leider nicht hier, sondern unter Aktienkurse #327 gepostet hat.
Fiasco
Der letzte Abschnitt war leider unvollständig:
Bei meinem Leseverhalten muß ich feststellen, daß ich im Vergleich zur „alten“ FR wieder mehr Zeit mit der Rundschau verbringe; das mag am Neuigkeitswert liegen. Mal seheh ob der Effekt anhält.
Meine Meinungsbildung ist noch nicht ganz abgeschlossen aber eher verhalten positiv. Ich werde mein Abo auf keinen Fall vorschnell kündigen, sondern erst nach einer angemessenen Zeit mein abschließendes Urteil bilden.
Sehr geehrter Herr Hebel (FR-Redaktion)
ich habe, eine zugegebenermaßen „intime“ Frage:
Wollen, oder dürfen Sie hier im Blog nicht schreiben, Stellung nehmen zu den Beiträgen?
Mit freundlichen grüßen
Uwe Theel (Bensheim)
Ich bin begeistert von der neuen FR. Vor allem hat mich erstaunt, wieviel Lesestoff man im geschrumpften Format findet. Handliches Format, tolle Themenschwerpunkte. Gerade in einer Zeit, in der die reinen „News“ von Tv, Radio und Online geliefert werden, muss eine Tageszeitung, so sie überleben möchte, mehr bieten als nur „News“. Und das schafft die neue FR – trotz der vielen Sparmaßnahmen in den letzten Jahren. Ich freue mich jeden Morgen auf die neue FR. Liebe Redakteure, lasst Euch bitte nicht verunsichern und geht Euren Weg weiter. Endlich gibt es eine Zeitung mit Niveau und Inhalt, die auch noch bequem zu lesen ist!
@ 230. Kommentar von Marco Richter
Geschrieben am 4. Juni 2007 um 11:12 Uhr
Hallo Herr Richter,
würden sie den CDU-HofJournalismus in der heutigen Ausgabe, ich meine
„Meinung
Porträt
Der Mann fürs Soziale
Von Markus Sievers
…
© Copyright Frankfurter Rundschau
Ausgabe: Stadtausgabe (Nr. 127)
Datum: Montag, den 04. Juni 2007
Seite: 10“
„eine Zeitung mit Niveau und Inhalt“ (Marco Richter)ist?
„bequem zu lesen ist“ (Marco Richter) sie allemal, aber war das der Sinn?
Uwe Theel
@220, Marco Richter
Leider herrscht in diesem BLOG
– das Festhalten am Alten, Hergebrachten sowie
– das Jammern „früher war alles besser“ bis hin zum
– ungeduldigen „wenn es“ – nach der 2. Ausgabe – „nicht besser“ (= wie gewohnt) „wird, kündige ich“
vor, daher ist ein Beitrag wie der Ihre durchaus zu begrüssen
.. bis auf:
1. Es scheint mir ein wenig unnatürlich, derart begeistert zu sein: es ist doch NUR eine Zeitung ;-).
2. Die Menge des Lesestoffes ist doch nun lange kein Qualitäts-Massstab.
3. Wen wir uns wirklich auf die „mehr oder weniger neuen Medien“ verlassen müssten: na denn gute Nacht!
Positives Denken: ja, jedoch keine übertriebene Euphorie, denn diese FR ist noch lange nicht perfekt.
.. aber DIE sind auf dem besten Weg
.. hoffe ich jedenfalls!
@ 230. Kommentar von Marco Richter
Geschrieben am 4. Juni 2007 um 11:12 Uhr
Hallo Herr Richter,
würden sie mit dem CDU-Hofjournalismus in der heutigen Ausgabe, ich meine
„Meinung
Porträt
Der Mann fürs Soziale
Von Markus Sievers
…
© Copyright Frankfurter Rundschau
Ausgabe: Stadtausgabe (Nr. 127)
Datum: Montag, den 04. Juni 2007
Seite: 10“
„eine Zeitung mit Niveau und Inhalt“ (Marco Richter)als ausgezeichnet sehen?
„bequem zu lesen ist“ (Marco Richter) sie allemal, aber war das der Sinn?
Uwe Theel
Korrigiert (U.T.)
Ich beziehe mich auf den Kommentar von Hajo Gebhardt: JA SO IST ES. Glücklicherweise haben viele Cardcoretypen den Blog verlassen (ausser Uwe Theel).
Ich denk, die meisten haben eingesehen, dass man eine neue Zeitung nicht schon am ersten Tag zerreisen soll – Geduld ist notwendig.
Also, machts gut! Ich bleibt bei der FR.
Ich beziehe mich auf den Kommentar von Hajo Gebhardt: JA SO IST ES. Glücklicherweise haben viele Cardcoretypen den Blog verlassen (ausser Uwe Theel).
Ich denk, die meisten haben eingesehen, dass man eine neue Zeitung nicht schon am ersten Tag zerreisen soll – Geduld ist notwendig.
Also, machts gut! Ich bleibt bei der FR.
Hallo Herr Theel,
sicher kann man sich über den einen oder anderen Artikel streiten (insbesondere bei Meinungsartikeln liegt das ja nahe).
Mir geht es um den Gesamteindruck – und der ist äußerst positiv. So zum Beispiel auch die heutige Titelseite mit dem großen, aussagekräftigen Foto und einer Schlagzeile, die nicht langweiligen Nachrichtenstil verbreitet, sondern zeigt, dass sich hier eine Redaktion Gedanken gemacht hat und sich kritisch mit dem Thema auseinandersetzt.
Und in einem immer enger werdenden Medienmarkt, in dem einzelne Medien um die begrenzte Aufmerksamkeit der Leser hart kämpfen müssen, ist das Thema Lesekomfort sehr wohl wichtig und nicht zu vernachlässigen. Ich denke, die FR hat auf diese Problematik die richtige Antwort gefunden.
Ich möchte hier nicht sämtliche negative Kritik wiederholen. Ich habe Ihr auch nichts Neues zuzufügen. Ich kann alledem nur zustimmen – und mache das hiermit, damit ich nicht zu den sich nicht äussernden, zufriedenen Abonnenten gezählt werde.
Da ich mich seit einer Woche nicht mehr gut informiert fühle, habe ich mir das Probeabo einer Tageszeitung bestellt. Denn das ist es, was ich morgens lesen möchte, und zwar mit der ganzen Familie. Jeder seinen Teil. Im Moment liest einer, der Rest schaut zu. Schade eigentlich.
Zum Eintrag von Herrn Gebhardt:
Ich bin ganz Ihrer Meinung, dass man sich auf die „schnellen“ Medien auf keinen Fall verlassen sollte. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Zeitungen wie die FR erhalten bleiben. Machen wir uns doch nichts vor: Die FR stand vor einiger Zeit kurz vor dem Verschwinden vom Markt. Und das wäre ein Verlust gewesen! So ist auch meine Euphorie zu erklären, da ich gerne möchte, dass eine solche Stimme im Konzert der großen überregionalen Medien erhalten bleibt. Nein, mehr noch: Ideen für die Zukunft entwickelt und unter Umständen zum Trendsetter wird. Deshalb finde ich es gut, dass auch monothematische Titelseiten geplant sind und Themenschwerpunkten im Blatt Platz eingeräumt wird. Und dabei möchte ich die Redaktion gerne bestärken. Ich habe nämlich die Befürchtung, dass eine FR, die sich nicht radikal genug wandelt, über kurz oder lang vom Markt verschwinden wird…
Hallo Bronski,
ich habe eine Frage
@ Klaus W.
Wenn ich Sie oder andere FR-Redakteure hier im Blog mit „Klotzkopf“, „Dumschwätzer“, „Hardcoretyp“ und ähnlichen Injurien, und das wiederholt bewerfen würde, ließen Sie meine Beiträge dann auch noch zu?
War nur so ´ne Frage, damit ich meinen Schreibstil hier richtig anpassen kann.
Wie war das? „Jung und weiblich“?
Uwe Theel
@Richter #235,
so, fandest du? Ich fand es bezeichnend, das praktisch auf drei seiten fast Ausnahmslos Randalebilder und -artikel waren. Dann wird Herr Rätz eineleitend gefragt: “ die friedliche Demonstration… ersäuft in Fernsehbildern von Steinewerfern, verletzten Polizisten, Wasserwerfereinsätzen und brennenden Autos“
Nuja, anscheinend versäuft auch bei der FR alles in Randale… Soviel zum vielsagenden Bild auf dem Titel.
Außerdem fehlt meines Erachtens jedweder kritischer Ton. Interessant wäre z.B. wieviele der verletzten Polizisten durch Polizisten oder von diesen eingesezten „Waffen“ wie Hunde, Reizgas Wasserwerfer verletzt wurden und wieviele z.B. durch ungeschicklichkeit (mindestens einen Polizisten habe ich beim rennen unglücklich stürzen sehen.) Dies soll die Randale nicht mindern, aber solche kritischen Fragen müssen erlaubt sein. Genauso interessant ist die Frage, ob ermittlungsverfahren gegen Beamte eingeleitet wurden, z.B. (auch hier gibt es Fernsehbilde; Sabinde Christiansen) weil sie auf am Boden liegende Demonstranten eintreten oder flüchtende Personen festhalten und mit Schlagstöcken traktieren?
Ich finde die Artikel heute zu diesem Thema wieder sehr dürftig.
Aber nuja, ist halt auch Geschmackssache.
Fortsezung von
233. Kommentar von Uwe Theel
Geschrieben am 4. Juni 2007 um 11:29 Uhr
an Herrn Richter (# 235):
Lieber Herr Richter,
nur zwei Anmerkungen:
Natürlich kann mann über Meinungen streiten, dazu sind sie da. Aber daneben gibt es immer noch die Frage, wie fundiert Meinungen begründet werden. Herr Sievers beschreibt sich meines Erachtens ein Bild des porträtierten Politiker her, dass ihm, bzw. dem neuen Tenor der FR genehm ist, ohne die Schwierigkeiten und Widersprüche dabei wirklich in den Blick zu nehmen.
Wenn ich Sie mit „einen Zeitung, die bequem zu lesen ist“ zitierte bezog ich das ironisch auf den neuen viel zu oft „gesoftetetn“ Inhalt gerade im Politikteil. – Ich selbst hatte nie Schwierigkeiten die alte FR lesegerecht zu falten und dann auch noch zu lesen, selbst in der U-Bahn.
Mit freundlichen grüßen
Uwe Theel
@239 Ingo Schäfer
In der Sache haben Sie vollkommen Recht: eine Tageszeitung wie die FR hat auch über Hintergründe zu berichten und sie zu beleuchten – und zwar (möglichst) von allen Seiten. Das ist mühsam und schafft nicht nur Freunde, aber es ist journalistischer Alltag.
Nur Ihrem letzten Satz kann ich nicht zustimmen: es ist eben keine Geschmackssache, wenn „jemand“ seine Arbeit unzureichend ausführt.
Hallo „Bronski“,
ich lese die „FR“ regelmäßig seit meiner Jugend (bin jetzt kurz vor 50) – sie ist damit ein wichtiger Bestandteil meiner persönlichen Sozialisation.
An das Tabloid-Format kann man sich durchaus gewöhnen. Eher negativ fallen mir an der „neuen FR“ dagegen die folgenden Punkte auf, von denen ich mir nicht sicher bin, ob ich mich daran überhaupt gewöhnen will:
– Mir fehlt zunehmend die klare Trennung von Nachricht und Bewertung, von Information und Meinung, die eine seriöse Tageszeitung auszeichnen sollte. Das fängt schon bei den Artikeln (und vor allem bei den Überschriften) auf Seite 1 an.
– Die Aufmachung besonders der Seite 1 (mit „reißerischer“ Überschrift) rückt mir zu dicht ans Boulevard (in Frankfurt hatten wir dafür mal die „Abendpost-Nachtausgabe“ – und was aus der geworden ist, ist ja bekannt).
– In der „alten FR“ bot Seite 1 immer eine meines Erachtens gelungene Zusammenstellung des „Wichtigsten“ vom Tage – besonders sehr hilfreich, wenn man z. B. morgens nur einen kurzen Blick in die Zeitung werfen kann. Das fehlt mir jetzt sehr.
– Insgesamt empfinde ich die „neue FR“ als eher unübersichtlich und schlecht strukturiert. Es fällt mir (noch) schwer (auch aus mangelnder Gewöhnung?), trotz des eigentlich gut gemachten Inhaltsverzeichnisses, die Artikel zu finden, die mir wichtig sind. Das Blatt ist nach meinem Empfinden momentan oft eine „Großbaustelle“, in der sich einerseits Themen, die für mich keinen erkennbaren Zusammenhang oder „roten Faden“ haben, nebeneinander finden – andererseits sind zusammengehörige Themen oft über viele Seiten verteilt.
Natürlich hat das neue Format (damit meine ich jetzt die äußere Form) auch seine guten Seiten. Dass man den Frankfurt- oder den Sport-Teil (montags) jetzt geheftet herausnehmen kann, finde ich z. B. sehr angenehm. Trotzdem nehme ich die „Neue“ zumindest bisher leider weit weniger gerne in die Hand als ihre Vorgängerin. Wünschen würde ich mir die immer in erster Linie aktuell informierende und klar gegliederte, links-liberale Tageszeitung – also etwas mehr von der „*guten*, alten FR“, meinethalben auch im neuen Gewand. Was ich momentan morgens auf dem Tisch habe, ist aber ein meines Erachtens wenig gelungener Zwitter aus Tageszeitung und Magazin – von beidem etwas und leider nichts davon richtig. Wer eine Tageszeitung kauft, will auch eine Tageszeitung haben. „Form follows function“ gilt sicher auch hier: Die äußere Form einer Zeitung sollte den Transport der Inhalte unterstützen und kein Eigenleben entwickeln, das selbst die Inhalte diktiert. Ich hoffe deshalb sehr, dass Sie sich möglichst bald wieder von der Idee der „Eier legenden Wollmilchsau“ verabschieden und zu Ihren bisherigen Stärken zurück finden – einer gut gemachten, angenehm zu lesenden Tageszeitung im zeitgemäßen Gewand.
Liebe, derzeit etwas frustrierte Grüße,
Andreas Völp (aus Frankfurt)
@ Klaus W. (großer)
Lieber Klaus W.,
dass Sie mit Uwe Theel nicht einer Meinung sind, ist einerseits offensichtlich und andererseits gut für die Diskussion. Ich möchte Sie aber bitten, diese Diskussion etwas sachlicher zu führen und vor allem auf Beleidigungen zu verzichten. Uwe Theel ist von Änderungen bei der FR betroffen und mit Grund verärgert. Dass er diesem Ärger mit teils deutlichen Worten Luft gemacht hat, ist sicher nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass er nun einen für ihn wesentlichen Teil der FR vermisst. Noch deutlicher als er zurückzuschießen – das halte ich Ihrerseits nicht für nötig.
237. Kommentar von Marco Richter
Geschrieben am 4. Juni 2007 um 11:57 Uhr
Sehr ggehrter herr Richter, haben Sie Ihren Gedanken, den übrigens hier im Blog nicht nur Sie geäußert haben, nämlich den:
„Ich habe nämlich die Befürchtung, dass eine FR, die sich nicht radikal genug wandelt, über kurz oder lang vom Markt verschwinden wird…“
einmal wirklich überdacht, zuende gedacht?
Wenn eine „radikal gewandelte FR“ (halbnordiscjhes Maß hin oder her) am Markt bleibt, dann ist genau die FR, die „linksliberale“, demokratisch aufmüpfige FR, die ich und andere zu erhalten wünschen (halbnordiscjhes Maß hin oder her), „vom Markt“ verschwunden. Dass da eine andere, neue, zeitgeistige, magazinartige, onlinemäßige, u.u.u. … FR noch am Markt ist könnte da weder trösten noch Ersatz oder gar „entwickelte Nachfolge“ bieten.
Weiter nachdenkend, hoffend
Uwe Theel
Auch reißerische Überschriften auf Seite 1 (wie am 4.6.- Bild hätte das nicht besser gekonnt)können den Verkaufserfolg eines Blattes nicht garantieren. So oft ich auch bei Zeitungskiosken in den letzten Tagen vorbeischaue, immer wieder fällt mir auf, dass der Anteil der nicht verkauften Exemplare bei der FR weitaus höher ist, als bei der lokalen Konkurrenz. Ich hoffe nur, dass hier ein seriöses Blatt nicht mutwillig ruiniert wird.
@gebhardt, #241
der letzte Satz sollte satirsch gemeint sein. Ich stimmt ihnen zu, dass journalistische Mängel nicht Geschmackssache sind.
@Bronski
„Ich bitte Sie einfach, das mal über einen gewissen Zeitraum zu beobachten. Dann werden Sie einen besseren Überblick haben.“
Immer wieder bitten Sie um Geduld. Warum trauen Sie Ihren Lesern nicht die Kompetenz zu, gleich einen Überblick über die neue Ausrichtung der FR bekommen zu haben. Uns haben 1 Woche jedenfalls genügt, um schon mal unsere Kundennummer herauszusuchen und eine Kündigung vorzubeiten. Leider kann man die bei der FR ja nicht online erledigen, dieser Punkt fehlt schlicht auf der Abo-Service-Seite http://www.fr-online.de/verlagsservice/abo_service/
Hallo Bronski,
im Großen und Ganzen habe ich mich in der neuen FR orientiert und fühle mich wieder gut informiert, ja, ich freue mich (endlich wieder) jeden morgen aufs Neue auf die FR.
Wenn sich die Aufrechthaltung einer extra Mainz-Seite nicht rentiert hat, ok. Aber was ist mit Bastian, Bastienne und Die Ecke?
Finde ich sie bloß nicht oder sind die auch unrentabel geworden?
Gruß von der anderen Rheinseite
Bettina
MASSIVE KRITIK AN DER BERICHTERSTATTUNG ÜBER DEN G8-GIPFEL
Als Teilnehmer der Demonstration in Rostock kann ich Ihre
Berichterstattung und Kommentierung nicht nachvollziehen. Statt über
kreative Verkleidungen und Transparente, prägnante Reden und ein Bündnis
noch nie dagewesener Breite zu berichten, fokussieren Sie sich in
reißerischer Weise auf die gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die von
Ihnen abgebldeten Szenen hat kaum ein Demonstationsteilnehmer gesehen, da
sich diese unter Beteiligung einer kleinen Minderheit am Rande der
ansonsten friedlichen Schlusskundgebung abspielten. Sie geben die
Demonstation äußerst verzerrt wieder, z.B. die Zahlen: Den von der Polizei
genannten 30.000 steht die Angabe von 80.000 durch die Veranstalter
entgegen – Sie nennen nur die Polizeizahlen. Diese wurden meiner Meinung
nach aus strategischen Gründen stark untertrieben. Sie sprechen
fälschlicherweise von 3000 gewalttätigen Autonomen. Der Block der zum
Bündnis gehörenden Interventionistischen Linken zählte insgesamt 3000
Teilnehmer. In diesem Block befanden sich die wenigen hundert Personen,
die gewalttätig waren. Diese gehörten dem aktuellen Kenntnisstand der
Veranstalter keiner Gruppe an, die an den Vorbereitungen der
Demonstration beteiligt war. Aus diesem Grund kann ich Ihr ironisches
„G8-Gegner: T’schuldigung“ nicht nachvollziehen. Die selbstkritische
Reaktion der Veranstalter ist bemerkenswert. Kritik am Verhalten der
Polizei, die mit Wasserwerfern in denen Tränengas beigemischt war wahllos
in die Menge sprühte und die trotz (oder wegen) massivem Aufgebots ein
Aufschaukeln der Gewalt nicht verhindert, fehlt.
Der Massenmensch.
P.S.: Diesen Text habe ich unter vollständiger Namensangabe auch als Leserbrief geschickt und hoffe auf Abdruck.
Geschafft! Das erste Mal seit dem ich die FR lese, war die Überschrift der FR reißerischer als die der Bild. Peinlich und exemplarisch für den neuen Weg der FR!!!
Diese Überschrift ist sicher greller als frühere Überschriften, aber die Bild-Zeitung kann ich inhaltlich darin nicht erkennen. Wenn schon die Überschrift transportiert, dass die G8-Kritiker sich für etwas entschuldigen, was sie gar nicht zu verantworten haben, dann wird in meinen Augen umso deutlicher, dass sich die Polizei ebenfalls entschuldigen sollte.
Die Überschrift stört mich aus einem ganz anderen Grund, denn sie ist grammatikalisch falsch: Nicht „T’schuldigung“, sondern “ ‚Tschuldigung“
@Massenmensch: (…)“In diesem Block befanden sich die wenigen hundert Personen,die gewalttätig waren“(…) -so eine Zeile in Ihrem Text. Was heiß „wenige hundert Personen“? 500? 800? zwölfhundert, fünfzehnhundert…? Jedenfalls waren es allesamt Gewalttäter, die mit den berechtigten Anliegen der Globalisierungskritiker nichts, aber auch gar nichts gemein hatten! Sie sollten Ihr schwarz/weiß Bild, hier die böse Polizei und dort die kleine Minderheit von „Spaß an der Gewalt-Menschen“, einmal hinterfragen. Ich fand die Berichterstattung in Ordnung und (Massen)Menschen wie Sie sollten versuchen, Gewalttäter aus den Reihen der friedlich demonstrierenden BürgerInnen „herauszukatapultieren!“ Es ist schließlich die Pflicht von PolizeibeamtInnen, Straf-und Gewalttätertäter zu verfolgen. Das erwarte ich von unserer (ich hoffe auch Ihrer) Polizei!!
Zur oben aufgetauchten Frage nach dem Konzept der Seite 1 klicken Sie bitte hier
Tja, Herr Bronski und das ist bereits eine wesentliche Ähnlichkeit mit dem Springerblatt: Umgangssprachliche Überschriften, die oft auch noch grammatikalisch falsch geschrieben wurden. Warum? Damit neue Kunden angesprochen werden, die sich von Umgangsprachlichen angezogen fühlen? Ihnen ist schon klar, dass dies nicht gerade für einen seriösen Journalismus steht (oder ist das Zweck der Übung)? Zudem: welche Aussage soll dieses subtile T’schuldigung den vermitteln? Eine tiefsinnige politische Botschaft wenigstens nicht.
Es ist einfach, wie ich bereits schrieb, exemplarisch für den neuen Weg der FR, was sie ja auch nicht abstreiten. Ein „leichtes Blättchen a la Welt Kompakt…
Da muss ich Ihnen mit einem Argument erwidern, dass hier gelegentlich aufgetaucht ist: Die Form bestimme den Inhalt, wurde uns vorgeworfen. Ich habe darauf erwidert, dass das Unsinn ist, und gerade diese Überschrift ist ein gutes Beispiel dafür. Haben Sie mein Argument überhaupt gelesen bzw. verstanden?
Ich gratuliere der FR-Redaktion zu ihrem so wahnsinnig differenzierten und seriösen Titel „T’schuldigung“!!!
Schade, dass es mit der FR so weit gekommen ist. Der gerechtfertigte und friedliche G8-Protest wird durch die Überschrift der Lächerlichkeit preisgegeben. Die Äußerungen von Massenmensch und Sumsi Skram kann ich nur unterstreichen.
Ganz bitter wird’s dann aber, wenn Sie, Bronski, schreiben, die Überschrift störe Sie aus grammatikalischen Gründen. Das ist nicht wirklich ein Brüller, den Sie da gelandet haben. Wie wär’s mit Inhalt?!
Es tut mir wirklich leid, aber auch heute konnte die „neue“ FR den Anspruch einer ambitionierten Tageszeitung in keinster Weise erfüllen. Da hilft auch keine verbale „neue Lockerheit“ a la taz auf dem Cover. Der außenpolitische Teil, um ein Beispiel zu nennen, ist unterirdisch ausgedünnt und macht in seiner Niveaulosigkeit und Beliebigkeit nur noch ratlos. Was für ein trauriges Bild!
Ich habe mir jetzt meine persönliche Deadline gesetzt. Sollte bis zum Wochenende keine Besserung eintreten, bin ich auf Nimmerwiederlesen verschwunden (auch aus dem Blog) und werde ab 11. Juni eine Qualitäts-Tageszeitung lesen. Das riecht zwar nach Kapitulation, aber manchmal ist es der einzige gangbare Weg.
Den Gesundbetern und Schwarmgeistern, die jede Verirrung und Verflachung „super“ resp. „toll“ finden, wünsche ich noch eine gute Reise – bis die Lichter endgültig ausgehen …
Sehr geehrte FR-Redaktion,
anfangs war ich nicht froh über die Veränderung des Formats, doch gleich mit der ersten Ausgabe war ich eines Besseren belehrt. Die Kritik von Frau Jutta Meinerts kann ich nicht verstehen, wonach sie die Afrika-Ausgabe kritisierte. Das wäre wirklich ein neuer Weg, den ich sehr begrüßen würde, gerade vor dem Hintergrund, dass viele Abonnenten neben der überregionalen Tageszeitung häufig auch eine lokale Tageszeitung lesen. Eine Doppelung der Schlagzeilen ist da immer lästig. Wie schön, wenn Sie da neue Wege gingen mit einem täglichen Themenschwerpunkt (Zukunftsmusik. Die Kunden, denen das nicht gefällt, dürfen Sie ruhig verlieren, denn dafür gewinnen Sie bald doppelt so viele zurück. Alle die, denen die Überregionalen zu gleich, zu langweilig in der inhaltlichen Aufmachung, sprich: als verlängerten Arm von ein- und derselben Nachrichtenagentur empfinden, werden einen solchen Schritt begrüßen.
Haben Sie (noch mehr) Mut
Mit freundichen Grüßen
Günther Fecht
langjähriger FR-Leser
Herr Bronski,
vielleicht sagt Ihnen auch der Ausdruck „Form follows function“ etwas? Ich habe ihr Argument verstanden. Es ging mir nur um eine Tatsache: Die Überschrift der Bild war mir heute sympathischer als die der FR. Sagen sIe mal, kann man bei Ihnen auch per Email das Abo kündigen?
@Sumsi Skram
„Ein leichtes Blättchen a la Welt Kompakt…“
Einspruch! Wer sich mal die Mühe macht und die Welt Kompakt (die nicht mehr ist als gedrucktes Internet) neben die neue FR legt, merkt sehr schnell, dass da ein himmelweiter Unterschied ist.
@ Friedlicher Demonstrant
Genau das transportiert diese Überschrift und das Interview mit Werner Rätz auf Seite 3. Die inhaltliche Auseinandersetzung über die Anliegen der Gipfel-Gegner und die Berichterstattung über die „friedliche, freundliche Demonstration“ (Rätz) gerät ins Hintertreffen gerät, wenn randaliert wird.
Dass Attac sich für die Ausschreitungen etnschuldigt, ohne dafür direkt verantwortlich zu sein, macht Attac doch nicht lächerlich. Im Gegenteil!
Ich habe mich nicht auf die nachfolgenden Artikel und das Interview bezogen, sondern allein auf die Überschrift, die ganz bestimmt nicht transportiert, dass es einen breiten friedlichen Protest gibt, der durch Gewalt ins Hintertreffen gerät. Das können Sie nicht ernsthaft behaupten.
Zumindest ist Ihr Versuch, das zu suggerieren, dann aber gründlich schiefgegangen.
Die Aussage der Überschrift ist: Die G8-Gegner entschuldigen sich. Ich finde, dass ist eine klare, anständige Aussage. Meinen Sie wirklich, dass die Bild-Zeitung Attac in ihrer Überschrift Raum gegeben hätte?
übrigens: kann nicht jemand mal mit den Blödsinnigen Benennungsn aufhören:
Autonome sind wie Hooligans Schläger und Terroristen, denen es nicht im Mindesten um die Lösung von Problemen geht, ebenso wie Pädophile (nur in meinen Augen?) nichts Anderes als Kinderschänder sind.
Nennt die „Kinder“ beim richtigen Namen!
@ Bronski(261):
Dass Attac sich entschuldigt, macht Attac nicht lächerlich, dass Sie aber „T’schuldigung“ schreiben, das macht’s.
Nochwas: Sonntag, am frühen Nachmittag, ging eine PE von attac raus in der klargestellt wurde, dass angeblich gewaltschürende Aussagen eines Redners, die von dpa und SPON verbreitet wurden, nicht zutreffen und der Redner Walden Bello falsch interpretiert wurde. Ich möchte ergänzen: Diese Rede, die direkt übersetzt wurde, so umzuinterpretieren, kann eigentlich nur mitwillig passieren. Trotzdem schreibt die FR ab und die Entschuldigung der Organisatoren klingt wie eine Ausrede:
Von der Bühne soll ein Mann dazu aufgerufen haben, den Krieg in die Demonstration zu tragen. Später sprechen die Organisatoren von einem Übersetzungsfehler der englischen Rede. Der Mann habe dazu aufgerufen, gegen den Krieg im Irak zu protestieren.
Hätte da einer Ihrer Redakteure nur etwas recherchiert – oder wäre tatsächlich einer auf dem Kundgebungsplatz gewesen oder hätte sich die Sache auf Phönix angeschaut (könnte man eigentlich erwarten) – dann wäre das nicht passiert … oder war es Absicht, um die Demonstranten doof darstehen zu lassen?
@Die andere Sicht (252):
Mit „wenige hundert Personen“ meinte ich
Es geht, wie in diesem Blog schon öfters angeklungen ist, um die Art und Weise der Überschrift. Die von Ihnen dargelegte Aussage besteht aufgrund dieser ironisierenden abgekürzten Form eben nicht. Vielmehr sagt sie sinngemäß: Die nun kleinlauten G 8-Gegner entschuldigen sich für die Gewaltausbrüche, die schon vorher allen hätte klar sein müssen. Außerdem wird suggeriert: die friedlichen Demonstranten sind in gewissem Maße mitverantwortlich für irgendwelche Spinner.
@Die andere Sicht (252):
Mit „wenige hundert Personen“ meinte ich
… weniger als 1000, was bei konservativ geschätzten 50.000 demonstranten dann maximal 2% sind.
Schwarz/weiß-Denken kann ich bei meinem Beitrag nicht erkennen. An keiner Stelle nehme ich das gewalttätige Handeln in Schutz.
Sie sagen: „Ich fand die Berichterstattung in Ordnung und (Massen)Menschen wie Sie sollten versuchen, Gewalttäter aus den Reihen der friedlich demonstrierenden BürgerInnen „herauszukatapultieren!““ – kurios das zu behaupten, angesichts der Tatsache, dass Sie nicht da waren. Herauskatapultieren ist leider leichter gesagt als getan. Diese Versuche gab es durchaus. Doch kann ich es niemandem der dort in der Nähe war verdenken, wenn er/sie sich nicht freiwillig zwischen gut geschützte Polizisten und Steineschmeißer stellt.
Ich glaube Sie haben meinen Beitrag überhaupt nicht verstanden. MICH STÖRT MASSIV AN DER FR-BERICHTERSTATTUG, DASS SIE SICH AUF DIE GEWALT KONZENTRIERT, DIE SITUATION BESCHREIBT UND BEBILDERT, DIE DIE ATHMOSPHÄRE NICHT WIEDERGIBT UND DIE RESTLICHEN 49.500-79.500 DEMONSTANTEN IGNORIERT!
@ 265
Im Interview auf Seite 3 wird Werner Rätz mit dieser Frage konfrontiert.
FR: Angeblich wurde von der Bühne herunter gerufen, wörtlich: den Krieg in die Demonstration zu tragen
Rätz: Das stimmt nicht. Das ist falsch. Das ist nie gesagt worden. Das habe ich nicht gehört
„Von der Bühne soll ein Mann dazu aufgerufen haben, den Krieg in die Demonstration zu tragen. Später sprechen die Organisatoren von einem Übersetzungsfehler der englischen Rede. Der Mann habe dazu aufgerufen, gegen den Krieg im Irak zu protestieren.“
Das ist sauber berichtet, denn es wird nicht behauptet, dass das so passiert IST, sondern dass es so passiert sein SOLL.
Okay – kann mich jemand anrufen, wenn hier wieder über die FR diskutiert und nicht kleinkariert jeder Buchstabe einzeln interpretiert wird?
Danke.
Jetzt überfordern Sie mich aber wirklich 😉
Es ist hochgradig peinlich: Die Macher der einstmals seriösen FR versuchen mit einer flapsig-plakativen, dazu noch falsch geschriebenen Schlagzeile Leser anzulocken, entwerten damit eine sachlich-kritische Berichterstattung, und „Bronski“ reagiert erneut mit Unverständnis auf die Einwände. Wo führt das hin? Es geht übrigens noch kürzer; „G8-Gegner: Oups!“ hätte Gedanken über Grammatikfehler erübrigt.
Was ist aus meiner überaus geschätzten Zeitung geworden?
Zum Stichwort BILD: Was dieses Blatt mir um die Ohren haut, ist mir völlig gleichgültig. Bei der FR erzeugt dergleichen Abscheu und Ratlosigkeit.
@269: „Bronski“, ich habe das Gefühl missverstanden zu werden.
Wenn zu dem Zeitpunkt des Schreibens des Artikels von attac schon verlautbart wurde, dass die dpa/SPON-Berichterstattung auf einem Missverständnis beruht, wenn sich diese Angaben überprüfen lassen, dann frage ich mich warum man das dann trotzdem – und sei es nur im Konjunktiv – berichtet. Für mich passt es sehr zu dem restlichen Tenor der Berichterstattung:
* nur niedrigste genannte Demonstantenzahl wird genannt
* Entschuldigung der Veranstalter wird im Titel lächerlich gemacht
* über eingentliche Demonstation wird weitgehend geschwiegen
* Berichte werden durch reißerische Fotos begleitet
* im Rätz Interview wird nur über Gewalt geredet, Inhalte kommen nicht vor
… da können sie noch so viel über Objektivität, angebliche Absichten, etc. schreiben. Dies hier ist genauso wie beim G8-Gipfel in Genua, wo große Teile der Presse sich auch nur auf die Gewaltbilder gestürtz haben.
Und Sie machen ja schon weiter: „Wieder Krawalle in Rostock“ und „zwischen etwa 400 teilweise vermummten Autonomen und mehreren Hundertschaften der Polizei. Vereinzelt wurden Flaschen geworfen.“
Dass es zu Rangeleien kommt, wenn eine Behörde besetzt wird (keine angemeldete Demo), ist doch logisch. Über solche Aktionsformen des zivilen ungehorsams können, ja SOLLTEN Sie sich gerne kritisch auseinandersetzten. Dem ganzen das Ettikett „Krawall“ aufzukleben – insbesondere wenn es nur am Rand geschah, ist auf dem Niveau der FR von heute morgen.
Ein Vorschlag:
Vielleicht könnte man die Rostock-Diskussion in ein eigenes Blog ausgliedern? Ich persönlich fand die Überschrift auch ziemlich geschmacklos und daneben – aber von einer einzigen Ueberschrift aus die ganze Zeitung zu interpretieren, tut den Redakteuren von der FR dann doch Unrecht . . . .
Heute morgen am Postkasten! Diese Überschrift! Freude keimt auf – hat Herr Vorkötter endlich verstanden? Bekommen wir wieder eine seriöse, lesbare FR?
Aber das Leben ist hart, die Enttäuschung unausweichlich. Einzig das Sudoku kann den Tag noch retten!
Offen gesagt, die neue FR ist eine Katastrophe! Unübersichtlich, kaum zerlegbar – oder bin ich einfach zu blöde dazu, habe vielleicht nicht die hinreichende Feinmotorik? Sie sollten Kurse anbieten: „Souveränes Handling einer Tageszeitung!“
Klammern wie am Samstag machen das Ganze auch nicht besser und die Beilage, deren 2. Teil kopfstehend gedruckt ist erinnert an RTL – Comedy. Bin ich denn der Hampelmann? Sie wissen, was man macht, wenn man zufällig auf so etwas trifft? Zapp und weg! Ganz schnell!
Über den Inhalt aufregen? Ja, auch! Aber mit gehöriger Verzögerung! Ich find ja nix mehr! Hier könnte ich mit einem Grundkurs aushelfen: „Einführung in die Grundlagen der Übersichtlichkeit“. Keine Berührungsängste, dazu ist kein Mensa-IQ erforderlich!
Wozu aufregen – alles wird gut! Sagt repetierend Herr Vorkötter! Gehirnwäsche? Fehlendes Niveau? So wie vor 37 Jahren – der erste chinesische Satellit dudelte in Endlosschleife „Der Osten ist rot“. Sonst war aber nicht viel damit los! Ob diese FR schon an einem Satelliten bastelt!
Aber warum immer nur auf den armen Chefredakteur? Die Anderen machen ja auch mit. Leute, habt ihr gerade ein Programm „Wir basteln uns einen neuen Leserkreis“?
Nun denn frohes Basteln! Ich lese jetzt erst mal probeweise bei der Süddeutschen meiner Frau mit. Die teilt sie gerne mit mir – geht ja auch ganz einfach! Wie der Volksmund schon sagt: „Andere Verlage haben auch hübsche Blätter!“
Sorry verehrte Redaktion, aber anders als in diesem Stil kann man sich mit dem neuen Produkt nicht auseinandersetzen. Man würde verzweifeln!
Mit freundlichen Grüssen
Rolf R. Safferthal
FR-Leser seit 1980
Ich beobachte das Blog, seit Samstag und bin doch sehr verärgert, wie fundamentalistisch hier von manchen diskutiert wird – Besser eine FR, die meinen Vorstellungen enstpsicht, oder dann lieber keine. Als Beispielt she ich hier Uwe Theel,der eigentlich von vorn her alle Änderungen niedergemacht hat. Ausserdem soll er mal überlegen, ob seine massenhafte und langen Ergüße eigeneen Problemen entspingen, oder ob er wirklich was sagen will.
Ein neuer Blogger
Hallo Marco Richter. Du vergleichst hier Welt kompakt mit der neuen FR.
Komm doch wieder runter!!!.
Welt kompkat ist ein Auszug aus dem Springerblatt WELT mit der gleichen Zielrichtig. Willst du das allen Ernstes mit einernader vergleichen? Dann solltest du konsequent sein, und die WELT abonnieren und hier aufhören, zu jammern.
Lothar Kroll
@ 275
Dem Manne kann geholfen werden.
Lese @ 155
MFG Norbert.K
@ Rolf Safferthal
Die Beilage vom Samstag ist ein sogenanntes Wendeprodukt. Sie können sie von vorn und von hinten lesen, wenn Sie sie umdrehen.
@Bronski
das habe ich schon verstanden! Auch wenn ich wahrscheinlich nicht mehr zur „Ich bind och nicht blöd – Generation“ gehöre! Nur – was soll das? Mir bringt es nicht das Geringste, empfinde es einfach als lästig und unsinnig!
Ähm – ich hätt jetzt gern den Sport kopfstandig! Könnt man da was machen – wo doch grad der Valentin heut seinen 125-igsten hätt!
@Bronski
das habe ich schon verstanden! Auch wenn ich wahrscheinlich nicht mehr zur „Ich bind doch nicht blöd – Generation“ gehöre! Nur – was soll das? Mir bringt es nicht das Geringste, empfinde es einfach als lästig und unsinnig!
Ähm – ich hätt jetzt gern den Sport kopfstandig! Könnt man da was machen – wo doch grad der Valentin heut seinen 125-igsten hätt!
Hallo Bronski,
nun habe ich schon den zweiten Samstag ohne den Kleinen König verbringen müssen und ich weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalte. Das bisherige geliebte Samstagmorgen-Gefühl beim Aufschlagen der FR will sich einfach nicht mehr einstellen. Den neuen täglichen Comic finde ich öde und die Argumente (täglich zu teuer, von der Größe nicht machbar, usw.), die bisher von Ihrer Seite für das sang- und klanglose Verschwinden des Kleinen Königs angeführt wurden, ärmlich; ich möchte deswegen auch nicht darauf eingehen. So etwas hat der Kleine König jedenfalls nicht verdient. Diskutiert nicht zu lange, ob er wiederkommt, mein Abo läuft bald aus und ich wüsste im Augenblick nicht, warum ich es dann noch verlängern sollte. Ich glaube, die FR weiß gar nicht, was ohne den Kleinen König verloren geht.
Schönen Gruß
Gerd Kopperschmidt
Wenn ich hier keine Antwort auf inhaltliche Kritik bekomme (sondern nur oberflächlich missverstanden werden), dann sollte dieser Thread „jede-kritik-an-der-form-der-neuen-fr-
ist-uns-wichtig“ heißen.
Werden meine Kommentare wenigstens weitergeleitet? Liest das hier jmd von der Redaktion, d.h. jemand der sich inhaltlich äußern kann? An welche Adresse wende ich mich sonst?
frustrierter Noch-Abonnent
Was das soll – mancher Leser möchte den Reiseteil nicht, aber den Autoteil. Der muss nicht durchblättern, bis er zur ersten Autoseite kommt, sondenr dreht das Produkt einfach um und kann am Anfang anfangen
Lieber Rolf.
Hier wurde jetzt tagelang diekutiert, ob die politische Richtgung noch stimmt, ob die Seitenzahl zu gering sei, ob der Falz zu breit sei, und jetzt haben wir endlich wieder einen wichtigen Punkt gefunden: Das Wendeprodukt!!. War übrigens letzte Woche angekündigt und ich fandsa witzig. Man´chmal ist es doch beim Lesen schön, wenn man irritiert ist. Also komm wieder runter!
276. Kommentar von lotharkroll
Geschrieben am 4. Juni 2007 um 17:06 Uhr
Ich beobachte das Blog, seit Samstag ….
124. Kommentar von Klaus W
Geschrieben am Samstag 2. Juni 2007 um 15:02 Uhr
__________________________________
Das Blog geht weiter
@ lotharkroll:
Interessante Geschichte! Das Blatt als Überraschungsei! (Bisher hatte ich es nur als schnöde Informationsquelle betrachtet.)
Lieber Massenmensch (welch grausliges Wort). Wenn du hier vorschlägst, dass die neue FR die TAZ links überholst, hast du schlechte Karten. Die FR müsste dann monatlich Bettelbriefe an Leser und Freunde schicken, um ein kleine Auflage verteilen zu können.
Nehm doch einfach zur Kenntnis, dass eine Zeitung in unserer Gesellschaft ein Produkt ist, das einen Markt braucht, auch wenn das schrecklich klingt.
@ Bronski, Hallo;
ich schreibe jetzt meine ehrliche Meinung; die Titelseite des beworbenen FOCUS auf Seite 15, gefällt mir besser als ihre heutige Titelseite, auch die Titelzeile mit der umstrittenen „T`schuldigung-Schreibweise“ überzeugt ja auch nicht wirklich; die FOCUSseite dagegen hat Pfiff! Sicher die Themen sind nicht vergleichbar, aber ein Thema sollte mit dem TITEL prägend getroffen werden! Klar das okerfarbene Foto reizt, aber so ähnlich sieht auch ein Waldbrand aus und „Rostock“ wird damit nicht treffend dargestellt!
Ich hoffe ihr werdet besser.
Hallo Bronski,
jetzt habe ich solange Pause gehabt vom Blog, aber geändert hat sich hier nichts. Weiterhin wird auf inhaltliche Kritik nicht eingegangen, stattdessen werden die Leser für zu blöd erklärt, das Konzept / das Argument / den Sinn etc. zu verstehen. Bei langen, differenzierten Beiträgen suchen Sie sich nur einen Punkt aus auf den Sie reagieren und abgedrckt werden diese differenzierten Beiträge auch nicht. Ich kann mich nur der Frage von Massenmensch anschließen: Werden die inhaltlichen Kritikpunkte wenigstens an irgendeiner Stelle berücksichtigt (aus Selbstdarstellungsgründen der FR gerne nichtöffentlich? Sonst lohnt es sich nämlich überhaupt nicht, sich für eine anspruchsvolle FR einzusetzen.
Natürlich ist die Richtung der Zeitung immer noch anders als die von Welt, Bild und Express (Kölner Bildzeitung von DuMont), aber das intellektuelle Niveau unterscheidet sich zumindest von der Welt nicht mehr sehr stark.
Ich will hier auch gar nicht alle inhaltlichen Kritikpunkte, die in den letzten Tagen schon von so vielen ausgeführt wurden wiederholen, die haben Sie ja alle selbst schon vorliegen. Sie haben um Geduld gebeten, bitte, die haben wir gerade noch, aber ich habe nicht den Eindruck, dass die INHALTLICHE KRITIK bei der FR überhaupt ankommt. Daher habe ich auch keine Hoffnung mehr auf Besserungen…
@lotharkroll (288):
Mir geht es überhaupt nicht darum zu diskutieren, wie links rechts oben oder unten die FR ist. Mir geht es um saubere und ausgewogene journalistische Berichterstattung. Und diese ist in der heutigen FR nicht gegeben:
Ein breites gesellschaftliches Bündnis aus kirchlichen Gruppen, NGOs, Umweltorganisationen, Menschenrechtsorganisationen, antikapitalistischen Organisationen hat praktisch ohne Zuarbeit der Gewerkschaften 50-80.000 Menschen bewegt in eine der entlegensten Ecken der Republik zu kommen.
Darüber wird praktisch nicht berichtet, sondern die Zeitung stürzt sich auf visuell ertragreiche Gewalt am Rand der Demonstration und bauscht diese auf (ein Beispiel: von den 1000 „Verletzten“ musste der weitaus überwiegende Teil wegen Tränengasverletzungen behandelt werden). Die Gewalt war schlimm und ist nicht zu rechtfertigen, keine Frage. Doch eine (gerne kritische) Berichterstattung über den Protest, die Anliegen, etc. wäre nötig gewesen.
über dramatisiert
@290, Katrin
Naja, zumindest lautet der erste Satz dieses Blogs hier „Wirklich, jede einzelne Kritik ist uns wichtig.“
Der Rest ist Frage des Glaubens.
@282 Gerd Kopperschmidt
Hallo Gerd,
Sie sprechen mir aus der Seele. Seit Tagen jammere ich der Kinderseite und besonders dem „Kleinen König“ nach, und was erfahre ich? „Es gibt eben kein festes Abonnement der Zeichner auf einen Platz in der FR. Veränderung ist das halbe Leben.“ (O-Ton „Bronski“) Besorgte Leser werden mit Allgemeinplätzen abgespeist. Dabei war der „König“ ein Kleinod. Ihn ohne Not in den Orkus zu werfen, ist unverzeihlich. Der neue Comic, anscheinend für Erwachsene wie Dich und mich gedacht, schleppt sich ermüdend durch die Woche. Wie gut, dass ich über eine komplette Sammlung aller ausgeschnittenen „König“-Folgen verfüge.
Lieber Gerd, ich erkläre mich mit Ihnen und allen Freunden des wunderbaren Comic Strips solidarisch!
Oh FR, bist Du noch zu retten?
Herzliche Grüße
Roland Wolter
Hallo Hans-Jürgen Schulz. Was soll man gegen Focus-Leser sagen. Vielleicht hast du wikliuch mal ein gutes Titelbild von den erwischt, aber schau dir doch mals den Hilm-Mir-Mist im ganzen Jahr an. Und welche Analyse im Focus ist denn tieferschürfender als in der FR. Bleib mal auf dem Boden.
@ #79. Kommentar von Bronski
Geschrieben am 4. Juni 2007 um 17:24 Uhr
Die Beilage vom Samstag ist ein sogenanntes Wendeprodukt. Sie können sie von vorn und von hinten lesen, wenn Sie sie umdrehen.“
Hurra Bronski,
jetzt habe ich es auch verstanden:
„Wendeprodukt“, das ist das Zauber- und Lösungswort in Einem.
Seit der Kohl/Genscherschen Wende, nicht zu verwechseln mit der Kopernikanischen Wende wissen wir alle was dieses Wort bedeutet:
Ich will es an einem Beispiel belegen:
Vor der Wende gab es öffentlich rechtliches Fernsehen made in Germany mit leichten US-Importen u.ä. (solide Unterhaltungs- und Bildungsangebote)
Nach der Wende gibt es zunächst öffentlich rechtliches Fernsehen (s.o.) und Privatfernsehen (kommerzialisierung, Gloabalisierung, seichte Unterhaltung, PseudoBildung, Talk und Quiz, Sex und Action… serienmäßig, magazinmäßig, onlinefähig, jung und weiblich… plus ein par wirklich guten Alibisendungen.
Keine zwanzig Jahre später können wir feststellen, sich alles gleichgewendet ha: Der öffentlich rechtliche Rundfunk wurde degetoisiert, bzw. TV21st und auch sonst auf Zeitgeist gebracht, ist jetzt vom Privatfernsehen praktisch nicht mehr zu unterscheiden, braucht allerdings minimal mehr Geld als jenes.
So ähnlich ist das auch mit dem Wendeprodukt FR: Die FR wurde umgedreht und ist jetzt wahrscheinlich sowas wie ein Doppelagent, aber ich kann Sie von vorne und von hinten, mit oder gegen den Strich lesen, es ist immer das Gleiche.
Einanderes Beispiel CDU/CSU und SPD: Nein, ich schreibeb nicht weiter, denn
Heureka (Ich hab´s)
Jetzt werden Sie aber albern!
@229
Und wenn man die Hotline zur „Neuen FR“ anruft, bekommt man vielleicht Verständnis oder z.T. Recht eingeräumt ob der Kritik (z. B. heute viel Leere auf den Seiten z. B. 16/17). Aber das Gefühl der Weiterleitung/Berücksichtigung macht sich bei mir nicht so richtig breit.
Klaus Geich-Gimbel
@296 Bronski
Jetzt wird er albern? Jetzt? Hihi… das geht schon seit Tagen so.
@290
statt @229
Kommentar 297 bezog sich auf 290. Ich habe mich vertan.
Klaus Geich-Gimbel
Entschuldigung … wenn ich an meine Kritik und Fragen in 273 und 283 erinnern dürfte … die kamen schon etwas länger vor 295 …
dem schließe ich mich an
Einen guten Tag an die Zeitungsmacher,
ich weiß immer noch nicht, woran es liegt, dass es keinen Spaß mehr macht, die Rundschau zu lesen. (Ein paar Fragen dazu habe ich weiter oben gestellt. Am Format alleine liegt es definitiv nicht. Wie schon ein Vorredner schrieb: Früher hat man bis zur Seite Drei gelesen und war informiert. Und jetzt…?
Das Produkt kostet ja nicht ganz wenig. Wie lange werden Sie brauchen, um daraus wieder eine aktuelle Tageszeitung zu machen? Oder falls das gar nicht beabsichtigt ist, wie lange brauche ich, um das gesichert zu merken? Sagen werden Sie das ja wohl nicht, oder?
Und wie lange muss ich aus staatsbürgerlicher Verantwortung für ein Produkt zahlen, das mir keinen Spaß macht?
Von Tag zu Tag ratloser
Carlo
Herr Uwe Theel wollte offensichtlich witzig sein. Ich bin neu hier und hab jetzt mal seine Artikel gelesen. Ich weiss eigentlich nicht, was er will. Ist er vielleicht in einer Parallelwelt? abgehoben?
Es könnte ihm geholfen werden, wenn ihm jemand mal in Ruhe erklärt, wie man den Teil der FR rumdreht. Soll da glaub ich auch irgendwo Kurse dafür geben.
„Nein, ich schreibeb nicht weiter“ Soll das ein Versprechen sein? BITTE BITTE BITTE. Ich putz auch dein Auto!!!
Lieber Bronski,
jetzt geht mir aber doch der Hut hoch! „Mir ist nicht nach Afrika“ ist als Überschrift noch blöder als „T‘schuldigung“ und grammatikalisch völlig daneben.
Das ist Ihr Problem, aber meines, dass ich damit quasi zitiert werde. Damit wird meine Aussage „Mir ist weder heute danach, mich nur mit Afrika zu befassen …“ lächerlich gemacht, eine inhaltliche Auseinandersetzung mit meinen bisher drei Kommentaren habe ich dagegen bisher vermisst.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die FR mit der Form auch den Inhalt verändert hat, und nicht zum Besseren. Und ich finde dass nach wie vor entsetzlich, weil wir auf eine linke Öffentlichkeit mehr denn je angewiesen sind.
Juta Meinerts
#227 Manfred Förster aka Fiasko
Ich poste meinen Beitrag entsprechend Ihrem Hinweis nochmals in diesem Blog.
Wie ich der aktuellen Montagsausgabe auf der Bronski-Seite entnehme, wurde die Diskussion auf „Jede Kritik ist uns wichtig“ verlegt. Schon einmal wurde ein kritischer und inhaltsreicher Blog „fr-schuldig-der-anstiftung-zum-ehekrach“ verlegt. Hat das Methode? Es hinterlässt in mir einen bitteren Nachgeschmack. Viele der teils sehr fundiert schreibenden Diskutanten aus dem „Frühstücksblog“ sind verschwunden, fühlten sich durch das „Abhängen“ des Blogs „mundtot“ gemacht, z.B. A.H. mit Beitrag #137, der von Vielen als wichtig erachtet wurde und der die möglichen weiteren gesamtgesellschaftlichen Dimensionen dieser eigentlich völlig unpolitischen Format-Umstellung anspricht.
Hier also mein Blog-Beitrag von heute Nacht:
Überschrift: Vierte Ausgabe der gelifteten FR enthüllt Dilemma der neuen Zeitung
Aufatmen bei zahlreichen FR-Leser/innen: Endlich wieder Lesestoff in der Samstagsausgabe vom 02.06.2007 mit kritischer Berichterstattung zu G8 sowie gelungenem Themenschwer-punkt zum 40. Jahrestag des 02. Juni 1967.
Nachdem der kritischste und fundierteste Blog unter dem verharmlosenden Titel „FR-schuldig-der-anstiftung-zum-ehekrach-am-frühstückstisch“ kurzerhand am Freitag, 01.06., um 15.38 Uhr „abgehängt“ wurde, ohne dass eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den kritischen Beiträgen stattgefunden hätte – die neue FR also statt des gewünschten „Blog-on“ einen „Blog-out“ durchführte – scharenweise Stammleserschaft sich in die Büsche der Konkurrenz schlug oder schlagen wollte, besann sich die Redaktion auf einen neuen Versuchsballon, der alte und anvisierte neue Leserschaft zufriedenstellen sollte.
Die Zustimmung und geringere Beschwerdeintensität in den Blogs, scheint dem Ansatz recht zu geben. Doch enthüllt er zugleich das Dilemma, indem sich die Redaktion nach den vier vorliegenden Ausgaben befindet:
Uwe Theel hat in #130 im Blog „Ihre Kritik ist uns wichtig“ einen überaus interessanten Link eingefügt, der über die Ziele des neuen Mehrheitseigentümers Auskunft gibt:
http://www.ad-hoc-news.de/Aktuelle-Nachrichten/de/11917360/Handlicher,-weiblicher,-j%FCnger-und-L%F6sungen-aufzeigen
Die Geschäftsführung, hier vertreten durch ihren Sprecher, Karlheinz Kroke (s.a. das Impres-sum der FR), weist als anvisierte Zielgruppe „die junge, mobile und kaufkräftige (Pendler-)Gruppe“ aus. „Wir wollen weiblicher werden“, heißt es weiter. Die jüngere Leserschaft, die „zuvor kaum oder gar nicht zu einer Tageszeitung gegriffen hat“ soll angesprochen werden. Die alte FR habe zu viel lamentiert statt „Lösungen aufzuzeigen und Experten zu Wort kom-men zu lassen“. „Weg von der Schwermütigkeit und dem Pessimismus“, fordert Karlheinz Kroke.
Zu diesem Zweck sei auch die alte Redaktion „umgebaut“ worden und sie werde weiter umgebaut durch Einstellung junger Redakteure, „die wissen, wie sie Themen anpacken müssen, damit sich auch eine jüngere Leserschaft angesprochen fühlt.“
Nach den deutlichen Kritiken der letzten Tage an der „Frankfurter Buntschau“ (Theel) bzw. „Frankfurter Bunte“ (Fiasco); den angeblich die jüngeren Frauen interessierenden Themen: Intimrasur, Model-Portrait, Star-Interview, Miss-Universe-Krönung; dem Durcheinander und der Unübersichtlichkeit im Blatt sowie der fehlenden, aber stets versprochenen linksliberalen Ausrichtung, hat die FR nun ein Mischblatt herausgebracht, über das niemand so richtig glücklich sein kann: nicht die Verlagsführung, nicht die Stammleserschaft und auch nicht die anvisierten jungen Nichtleserinnen. Der neue Eigner, Afred Neven DuMont, wollte laut Erstausgabe „den ‚Konsum‘ der Zeitung wesentlich erleichtern“, was ihm dank mangelnder Inhalte in den ersten beiden Ausgaben auch hervorragend gelungen ist. Niemals waren die FR-Leser so schnell mit ihrer Zeitung fertig wie am 30. und 31. Mai.
Nun aber die teilweise Rückbesinnung auf alte Tugenden und die offensichtlich doch noch dringend gebrauchte Stammleserschaft. Man hat offensichtlich kalte Füße in den sommerlich warmen Redaktionsstuben bekommen.
Doch der ehemalige Chefredakteur der Berliner Zeitung, davor Stuttgarter Zeitung, der die Nachfolge des Blitz-auf-Schlag abgesetzten Dr. Wolfgang Storz antrat, Herr Uwe Vorkötter, enthüllte im großen Exklusivinterview mit dem Bankier Friedrich von Metzler (S.16), dass die neue Linie der Zeitung keine linksliberale mehr sein wird. Die noch verbliebenen Urgesteine wie Stephan Hebel dürfen die Stammleser mit dem 68er-Aufstand bedienen, doch den großen Fisch übernimmt der Chefredakteur ganz persönlich. Heraus kam die nichtssagende Schlagzeile: „Wir erlauben uns schwankende Gewinne“. Am aussagekräftigsten war dann auch nicht das Interview, sondern der Info-Kasten zur „kleinen Bank – ganz groß“: Anstieg des verwalteten Vermögens um die Hälfte im vergangenen Geschäftsjahr auf nun 30 Milliarden Euro, das Fond-Geschäft zudem mit glänzendem Verlauf. Hier nun hätte die Interpretation einsetzen müssen, belegen die Fakten doch die weiter auseinander gehende Schere zwischen den ganz Reichen und den weniger Vermögenden.
Ganz groß ist die Privatbank, die sich mit dem üblichen Kleinkunden-Geschäft gar nicht erst abgibt, in der „Hilfestellung bei Fusionen, Übernahmen, Beteiligungen“ sowie der „Währungsberatung für die exportorientierte Wirtschaft“. Welch ein dicker Brocken für einen kritischen linksliberalen Zeitungs-Journalisten! Und das im Zeichen eines G8-Gipfels im eigenen Land sowie im eigenen Blatt auf den Seiten 1-4! Aber Stephan Hebel durfte nicht ran. Dabei hatte er uns doch als „altes Rundschau-Gewächs“ in der alten FR vom 20.01.07 auf der „Standpunkte-Seite“ versichert, die neue FR würde keinen Deut von ihrem Profil abrücken. Im Gegenteil: Das Tabloid mache die FR noch kritischer (altes Motto „deutlich schärfer“). Der „Seziertisch“ wurde aber abgeschafft (Georg Fülberth, wir haben Dich selig!). Statt dessen fragte die neue Chefredaktion nur einmal: „Was halten Sie von Hedgefonds oder Heuschrecken?“, um Herrn Metzler nach seinen harmlosen Ausführungen bloß nicht mehr mit Nach- und Rückfragen zu diesem unangenehmen, aber äußerst wichtigen Globalisierungs-Thema zu belästigen.
Im Schatten von G8 also nicht nur ein Blog-Out, sondern auch ein Blackout bei der FRANKFURTER RUNDSCHAU?
Wir sind gespannt, wie es weitergeht. Die gesamte Branche verfolgt mit Argusaugen das Experiment des viertgrößten Verlagshauses in Deutschland, dessen Eigentümer Übernahmeab-sichten bei der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG hegt(Schlagzeile der WELT AM SONNTAG vom 27. April 2007: „Kölner für ‚Süddeutsche‘: DuMont-Verlag soll vor Einstieg stehen“).
Derweil Alfred Neven DuMont sich von der Bundeskanzlerin beim Empfang des Bundesver-bandes deutscher Zeitungsverleger anlässlich seines 80. Geburtstags in einer Festrede feiern lässt und die Gunst der Stunde vor weiteren Politikern wie FDP-Chef Guido Westerwelle, CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla und dem Ministerpräsidenten von
Sachsen-Anhalt, Wolfgang Böhmer (CDU) nutzt, um einen Vorstoß zur Aufweichung des Pressefusionsrechts zu wagen: „Wir brauchen ein neues Kartellrecht“, FR vom 24.04.07, Richard Meng: Anlauf zu Fusionsrecht – Verlegervorstoß beim Empfang für Alfred Neven Du-Mont.
Deshalb also Angie auf dem Titelblatt der Erstausgabe als Charmeoffensive für große Pläne?
Der Engel der Geschichte wird uns sagen, wie alles ausgegangen ist. Ob Deutschland am 30.05.07 eine überregionale Qualitätszeitung verlor, wie #137 im abgehängten Frühstücksblog titelte, wofür in der Tat einiges spräche. Ob mit der SZ eine weitere linksliberale Zeitung ans Medienhaus DuMont-Schauberg geht, das in seinen bereits bestehenden (Boulevard)-Blättern, wie dem Kölner Express, alles andere als linksliberale Tendenzen bislang hat erkennen lassen.
Mit der FR als „unabhängiger Tageszeitung“ dürfte es allerdings vorbei sein. Bekamen und bekommen doch sämtliche Redaktionen den direkten Einfluss des Eigentümers und Verlegers derart zu spüren, „dass nicht mal langjährige Mitarbeiter oder Betriebratsmitglieder es wagen, ein paar charakteristische Worte über ihren Chef zu äußern“ (DIE ZEIT, Nr. 4, 18.01.07). So mancher büßte seinen Journalisten-Job ein, sei es, dass er eine hauseigene Publikation nicht ausreichend positiv würdigte (vgl. NZZ vom 27.06.1997, Stephan Russ Mohl: „Blinde Flecken, unklare Spielregeln – Potentiale und Probleme des Medienjournalismus“) oder sei es, „weil er Verflechtungen zwischen dem DuMont Reiseverlag und einem Münchener Reiseveranstalter thematisierte“ (DIE ZEIT, a.a.O.), wofür es dann auch mal den „Goldenen Maulkorb“ der IG Medien gab.
Doch die beim Umbau der FR-Redaktion nun einzustellenden und bereits eingestellten jungen Redakteurinnen und Redakteure mit fescher jugendlicher Schreibe werden ganz sicher keine derartigen Schwierigkeiten bereiten, selbst ausgesucht vom Chef, und in Zeitverträgen sicherlich nicht mit viel Wagemut ausgestattet.
Ob die neue Schreibe, die wir bereits in der alten FR einige Male genießen durften, dem Niveau einer Qualitätszeitung entspricht, wage ich zu bezweifeln: Wenn ein Seepferdchen während bzw. vor der Paarung mehrmals die Farbe wechselt, kann die Journalistin ruhig vom Aussehen schreiben, es muss nicht das „Outfit“ sein, das hier mehrmals gewechselt wird. Die ständige Konfusion der sprachlichen Sphären aus der Biologie und dem menschlichen Sexual- und Liebesleben: „Vorspiel“, „Treueschwüre“ kombiniert mit dem „optimalen Aufeinanderabstimmen von Paarungsuhren“ und „Prolaktin“ gipfelt in dem Satz, dass „Forscher dennoch immer wieder Zeuge tragischer Liebesgeschichten (werden), die auch Rosamunde Pilcher nicht besser hätte erzählen können“(FR vom 22.05.07, S. 25, Wissen&Bildung). Sieht so junge Schreibe für eine aufregende, lebendige Zeitung nach des Verlegers Wunsch aus? Haben nicht auch jüngere Leser/innen Anspruch auf Qualität in Ausdruck und Stil? Alfred Neven DuMont setzt auf Online-Journalismus, erklärt: „Wir wissen alle, dass wir im Internet wachsen müssen. Das gedruckte Wort hat einen Gegner – und das ist der junge Mensch. Er liest nicht mehr im Sinne einer langwierigen Geschichte, sondern guckt, konsumiert und wechselt munter zwischen Internet und Handys“ (Interview in der SZ vom 29.07.2006). Was aber war zuerst da: Die Lese- und Schreibschwäche der Jugend oder eine Umwelt, die gar nicht mehr erst eine solche fordert und übt? Qualitätszeitung definierte und definiert sich nicht nur, aber auch über sprachlichen Stil.
Nun aber aus! Wie Marcel Reich-Ranicki immer zu sagen pflegte: Wir stehen selbst ent-täuscht und sehn betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen.“ Oder doch nicht?
Guten Abend und gute Nacht, liebe Bloggerinnen und Blogger!
FN
Also, nochmal das Ganze:
#39: „Ich glaube, der Rundschau ist gar nicht bewusst, bei wie vielen Altabonnenten sie seit Jahren auf Bewährung läuft oder nur noch aus Mitleid oder wegen sentimentaler Gefühle bezogen wird.“
Da ist was Wahres dran! Ich kenn viele „Noch-Abonnenten“, die sich von Hoffnung zu Hoffnung hangeln und auch ich frage mich immer wieder, was daran so schwer sein kann, eine vorhandene(!) links-liberale Leserschaft zufrieden zu stellen, indem man ein qualitativ hochwertiges Produkt nicht nur verspricht, sondern auch liefert. Das ist doch die einzige Chance der FR und hier kann sie eine Marktlücke bedienen. Die FR muss sich endlich mal ihrer wirklich treuen Leser bewusst werden und eine Qualitätsoffensive einleiten. Herr Dr. Storz hat hier eine große Lücke hinterlassen. Das letzte Interview von Herrn Müntefering war so etwas von seicht. Von der FR erwarte ich, dass man ihm knallhart den Spiegel vorhält!
Stattdessen in Ausgabe 1 diese Merkel-Umfrage. Da hätte ich wenigstens auf Seite 2 eine Frage erwartet, wie ihre Innenpolitik ankommt, dann wäre das Ergebnis deutlich relativiert worden. In einer der nächsten überlässt man dann Horst Köhler als Freund der dritten Welt den Leitartikel, ohne seine Rolle beim IWF zu hinterfragen. Ich war sprachlos! Es fehlen mir ausserdem die wirklich kritischen Dokumentationen, die ich mir früher aufbewahrt habe und die wirklich affigen, beliebigen Magazinthemen geben doch Anlass zur Sorge.
Bitte, lieber Bronski, geben Sie uns offen und ehrlich Auskunft über den fokussierten Kurs der FR. Gilt noch das Versprechen von Herrn Hebel (überregional, linksliberal, Qualitätsjournalismus) oder müssen wir uns qualitativ an den letzten Ausgaben orientieren?
Meine Kritik bezieht sich im übrigen NICHT auf das neue Format. Dieses Begrüße ich ausdrücklich! Das Problem ist der Inhalt und die Grundausrichtung.
Gruß, Thomas
Seit einer Woche lasse ich die neue FR auf mich wirken und habe mich nun auch mal aufgerafft, meine Meinung dazu zu schreiben.
Wie Bronski im Hauptartikel schreibt, bekommt man Nachrichten zwar wirklich überall nachgeschmissen, aber ich habe bisher immer die FR vorgezogen, weil über politische Themen ausführlich und mit vielen Hintergrundinformationen berichtet wurde.
So konnte ich unter der Woche meist gar nicht alles lesen und am Wochenende, saß ich durchaus mal zwei Stunden am Frühstückstisch.
Seit dem neuen Format bin ich in 45 Minuten durch. Z.B. hat die heutige Ausgabe zwar 64 Seiten, davon beschäftigen sich gerade mal sieben mit der Weltpolitik.
Dabei sind auch noch viele Kurzmeldungen, die ich, wie Bronski schon schreibt, auch in jedem Newsticker oder jeder anderen Internetseite, TV oder Radio nachgeschmissen bekomme.
Dies passt einfach nicht zum Niveau der FR, an das ich mich während meines einjährigen Abos gewöhnt habe.
Über den Themenschwerpunkt Afrika habe ich mich zwar gefreut (ich würde auch gerne täglich Meldungen aus Afrika lesen), aber als ich dann feststellen musste, dass auf die restliche Tagespolitik komplett verzichtet wurde, habe ich mich schon gefragt, was dann noch der Nutzen einer Tageszeitung ist.
Dann kann ich auch Spiegel etc lesen, wovon ich bisher die Finger gelassen habe.
Wenn es mit der FR so weitergeht, werde ich das Gleiche tun und mir LEIDER wieder eine andere Tageszeitung suchen müssen. (Dabei habe ich mich so auf das handlichere Format gefreut.)
Dierk Staab
Danke FN, da haben SIe sich wirklich Mühe gemacht und einen sehr aufschlußreichen Beitrag gschrieben!
Ich (25) möchte mich aber noch mal dagegen wehren, dass die neue FR jung und weiblich ist (oder bin ich nicht mehr jung?).
@ # 296 Bronski
Verzeihen Sie mir, aber mir fällt noch immer viel Ernstes ein, die Lage ist ja ernst genug.
Viele andere schreiben hier Inhaltliches, was ich so oder ähnlich auch schreiben könnte – es würden nur Wiederholungen. Natürlich könnte ich jederzeit frische FR-Texte finden, die in ihrer Art und neuen Häufigkeit eine Tendenzwende (Zeitungen sind Tendenzbetriebe) signalisieren, könnte es an diesen „Mehrheitsfähigen“-Texten belegen. Aber ich habe, wie gerade in den allerletzen Blogs auch von anderen ausgedrückt, nicht das Gefühl, dass mit dem Problem der „Tendenzwende“ ernsthaft umgegangen wird, im Gegensatz zum Formproblem. Kein Herr Vorkötter, Kein Herr Hebel begeben sich in den Blog, die Leserbriefseite in der sogenannten PRINT-FR spiegelt nicht im mindesten den Trend im Blog wieder.
Da kommt dann die Albernheit der traurigen Verzeiflung auf, die ich in #295 „verbaute“. UnterNormalbedingungen wäre es einen lustige Satire, jetzt ….?
Ich hätte auch lieber den „Kleinen König“ zum darüber Lachen.
Es ist im Blog schon mal anderer Stelle von F.N. sehr schön dargelegt worden, welche Kommunikationsfehler – nicht nur handwerklich-journalistische Fehlplanungen Ihr Management seit einiger Zeit begeht. Dem ist hier nicht viel hinzuzufügen.
Aber wo sind Ihre wenn auch nur vorläufigen Plan-B-Antworten, wo geben sie den zu recht Enttäuschten Antworten, die praktisch Hoffnung auf einen – meinetwegen auch, aber nicht faulen – Kompromiß eröffnen würden.
Statt dessen dar Blogger lotharkroll in #288 sagen:
„Wenn du hier vorschlägst, dass die neue FR die TAZ links überholst, hast du schlechte Karten. Die FR müsste dann monatlich Bettelbriefe an Leser und Freunde schicken, um ein kleine Auflage verteilen zu können.
Nehm doch einfach zur Kenntnis, dass eine Zeitung in unserer Gesellschaft ein Produkt ist, das einen Markt braucht, auch wenn das schrecklich klingt.“
und damit wahrscheinlich auf der offiziellen Argumentationslinie der FR liegen.
Das tröstet nicht wirklich.
Es geht um grundsätzliche Inhalte, Positionen, die im Augenblick ganz offensichtlich über Bord geworfen werden (das geschieht auch ganz praktisch: Redakteure werden ausgewechselt, damit die Träger des Geistes einer Redaktion)
Neue Layouter, neues Layout meinetwegen, moderne, aber nicht anbiedernde, sckhlampige=ungenaue Sprache (s. Thema ´tschuldigung (auch nicht: ´Tschuldigung)) ja, aber nicht Einreihen in tägliche bürgerliche Beliebigkeit bis sogar hin zum Apologetentum kurz vor der Heldenverehrung oder der Hofberichterstattung.
Es grüßt sie ernsthaft
Uwe Theel
FN hast du schön gesagt – häst du auch 2 Sätzen sagen können, aber du brauchst halt länger.
„Die FR ist nicht mehr lesbar, da abhängig von finanzkräftigen Leuten“. Nun, könnte man sagen, das steht in jedem BWL-Buch für Anfänger.
Die alte FR war nicht überrlebensfähig un musste sich ändern.
Ich hab dringend das Gefühl, dass so Typen wie du den Untergang der FR bejubelt hättest, weils dieses mal wieder das wahre Gesicht des Kapitalismuses gezeigt hätte (was ja stimmt): ABER ES HÄTTE DER FR NIX GENUTZT. Schon mal an solch einfach Fragen gedacht?
@ „Vorredner“;
früher stand in der Nähe von telefonen, also in Fernsprechzellen und bei Telephonen immer ein sinniger Spruch: „FASSE DICH KURZ“!
mögen zwar gute Argumente sein, die ich vorstehend lese, aber es ist zu viel auf einmal!
Der arme Bronski!
Lieber Uwe Theel, sorry ch brauch immer ein bisschen, bis ich deine langen Ausführungen gelsen haben. Schön, deine theoretischen Überlegungen.
Aber du antwortest weiterhin nicht auf das Grundproblem: Die FR stand vor dem Bankrott als eigenständiger Verlag. Was hättest du gemacht? Vorausgesetzt du hast überhaupt konkrete vorschläge
@ FN
Ich habe Ihnen gerade eine Mail zu schicken versucht, aber offenbar stimmt Ihre Adresse nicht; die Mail kam zurück. Daher offen hier im Blog:
Alle Threads zur neuen FR sind weiter offen. Sie sind in der Übersicht nur nach hinten gerutscht, weil auf einer Seite nur fünf Themen Platz finden. Klicken Sie unter der Übersicht auf „ältere Einträge“, und Sie finden zum Ziel.
Lieber Bronski, liebe FR-Redaktion!
Bevor ich mich gleich daransetze, mein langjähriges Abo der FR zu kündigen, möchte ich hier doch auch die Gelegenheit nutzen, Ihnen wenigstens ein paar dezente Hinweise darauf zu geben, warum wieder ein Exemplar weniger gekauft wird.
Ich staune, dass viele Leute sich im Blog dabei aufhalten, sich über die Form und Größe des Tabloids zu ärgern, dass viele ihre Beschwerde darauf beruhen lassen, den Sportteil nicht mehr einfach aus der Zeitung nehmen zu können, oder dass die Falzung ungleichmäßig ist. Vieles von dieser Kritik an der Äußerlichkeit ist zwar durchaus richtig, beispielsweise die starke Abnahme der Druckqualität, die inzwischen nicht mehr nur Farbabbildungen betrifft.
Das große und auf jeden Fall größere Problem sind aber doch nicht die Äußerlichkeiten, sondern die Frage nach Inhalten, deren Beantwortung wesentlich problematischer ausfällt.
Seit einigen Wochen und Monaten schon ist es mit dem Inhalt der Rundschau in immer größeren Maße bergab gegangen.
Überraschenderweise ist es den Redakteuren – vermutlich auf Druck von oben – im Zuge der Umstellung auf ein ungelungenes Quasi-Magazin-Format nun gelungen, die inhaltliche Qualität noch weiter in die Untiefen der Belanglosigkeiten abzusenken. Gehaltvolle Artikel sind mittlerweile mit der Lupe zu suchen. Daher wundert es kaum, dass ich das neue Heftchen wie andere hier im Blog nach wenigen Minuten durchgeblättert habe und es mit einem enttäuschten Fragezeichen über dem Kopf zur Seite lege. Es wimmelt von sinnfreien Kurzmeldungen, die sich zum Teil in ein und der selben Zeitung (zum Seitenschinden?) auch noch wiederholen, zahllose harmlose Sätzchen weisen überdies übermäßig viele Setzfehler auf. Echte Inhalte fehlen dagegen inzwischen nahezu gänzlich.
Werden wichtige Themen dann angesprochen, schläft man angesichts der Harmlosigkeit beinahe ein, das gilt sowohl für politische als auch für gesellschaftliche Teile: Angesichts der läppischen Interviews ärgere ich mich nicht zum ersten Mal über politische FR-Redakteure, die Berlin offenbar für einen Streichelzoo halten, in dem man die Insassen nicht zu heftig und vor allem nicht gegen den Strich bürsten darf. Dabei werden Texte nicht nur immer braver, sondern es versacken schon ganze Themen, um sie mit Unsinn aufzuwiegen (vgl. das tagelange, überausführliche Gejammer um die Doping-Deppen in der Vorvorwoche, das hier im Blog noch als Exklusiv-Meldung herausgestellt wird! Aber mit Sport kann man politische Analysen natürlich leicht austauschen). Genauso gutgläubig wie über die deutsche Politik wird in immer stärkeren Maße über den Reaktionär im Vatikan hofberichterstattet. In den letzten Monaten erinnert die FR in ihrer Behutsam-Machung und überfreundlichen Darstellung der geistigen Ausfälle dieser bayrischen Witzfigur eher an den Rheinischen Merkur.
@ Bronski (Einleitung, „Jede Kritik ist uns wichtig“): Auch wenn Sie eine schwarze Zukunft an die Wand malen, weiß ich doch zum Glück, es gibt noch Zeitungen, die diesen Namen auch verdienen. Die dürfen dann in Zukunft eben auch an mir als Leser verdienen. Die im eigentlichen Wortsinne billig gewordene FR kann es auf diesem Niveau nicht. Sollte sich die Redaktion damit erfolgreich neue Leserschichten erschließen, die die gekündigen Abonennten aufwiegen oder überbieten, dann beglückwünsche ich Sie hierfür. Eine große Auflage hat aber auch die BILD-Zeitung, ob sich allein hierin der objektive Wert einer Zeitung zeigt, sei an dieser Stelle dahingestellt.
Andere Leser geben eine 100-Tage-Frist? Die ist bei mir ohnehin schon überschritten. Im Gegenteil habe ich gerade durch das Abwarten der Formatumstellung noch auf etwas Neues, Besseres gehofft und bin dennoch enttäuscht worden. Und Dauerrufe nach „Geduld , Geduld!“ finde ich mindestens so ärgerlich, wie andere die negative Kritik hier finden. Wenn mir die Brötchen beim Bäcker nicht schmecken, kaufe ich sie auch nicht solange, bis er es wieder schafft, leckere Brötchen zu backen.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Thorsten Michel
ps: @ #38, 41, 101 &c. Der „Comic“ ist wirklich dämlich, sogar das Rätsel ist langweilig, zu leicht und variiert von Tag zu Tag kaum. Selbst dazu kann man auf bessere Alternativen zurückgreifen.
Hallo Hans-Jürgen Schulz. Guck dir mal die Entwicklung dieses Blogges an. Da sind 2-3 Männer, die , für mein Gefühl, der Fr gar nix gutes tun wollen, sondern nix tu tun haben. Könnte man alles kürzer und präziser fassen
Frankfurt am Main (LiZ). Ab Mittwoch (30. Mai), erscheint die überregionale Tageszeitung „Frankfurter Rundschau“ erstmals in einem neuen, verkleinerten Halbformat (Tabloid). Im Vorfeld dieser Umstellung wurde am Samstag als Anschauung für die Leser ein Werbexemplar beigelegt, in dem auch zahlreiche Glückwunschadressen veröffentlicht wurden. „Auch Hartmut Mehdorn äußerte sich und es ist der FR-Redaktion nur zu wünschen, dass sie sich nicht unbedingt an die dort vorgebrachten Hoffnungen des Bahn-Chefs hält, die da lauten:
„Ich wünsche der FR, dass sie zukünftig das Format hat, sich der Realität zu stellen und beispielsweise nicht zum bahnpolitischen Sprachrohr von Attac und all jenen werden wird, die mit den gescheiterten Rezepten der Vergangenheit die Zukunft gestalten wollen.““
Quelle: Linkszeitung.de
Herr Bronski, werden sie Herrn Mehdorn dieen Wunsch nicht abschlagen können und darum diese polemische Überschrift heute oder sind meine Befürchtungen zu extrem und unberechtigt?
@ 311. Kommentar von Hans-Jürgen Schulz
Hallo Herr Schulz
ich kann verstehen, dass Ihnen die neue FR besser gefällt als die alte: In der alten standen nämlich, häufiger als jetzt, „längere Texte“ mit „guten Argumenten“ drin. Hat Ihnen aber auch nix genutzt.
Schade.
@ 305:
Sehr guter Kommentar! Ich würde die Süddeutsche zwar nicht als linksliberal bezeichnen (schon gar nicht den Wirtschaftsteil), aber es kommt dem Qualitätsjournalismus schon deutlich näher, als weite Teile der neueren FR-Ausgaben.
Samstagmittag hat es mich im übrigen bereits zum Zeitungskiosk getrieben und ich bin mit TAZ, Zeit und Freitag im Arm zurück gekehrt. Somit war das Wochenende gerettet.
Kommentar von Uwe Theel
Geschrieben am 4. Juni 2007 um 18:50 Uhr
@ 311. Kommentar von Hans-Jürgen Schulz
Lieber Herr Theel. Sie habens nit verstanden, Sie werden es nicht verstehen. Viele hier im Blogg haben ihre Meinung gesagt: kurz und präzise. Sie gehören aber zu denen, die in Endlosssätzen eh immer das gleiche sagen. Kurz fassen kann eine Art der Konzentration sein – also üben!!
Verehrte Freunde der FR,
Bronski ist ziemlich am Ende, angesichts der Flut der kritischen Beiträge. Deshalb helfe ich jetzt aus, jedenfalls mit ein paar Erläuterungen.
Erstens: Natürlich nehmen wir Ihre Kritik ernst, ebenso wie die Stellungnahmen, die per Mail, über die Telefon-Hotline oder auf anderen Wegen eigehen. Aber eine Woche Zeit, all das auszuwerten, werden sie uns doch lassen, oder?
Zweitens: Häufigster Kritikpunkt ist die tatsächliche oder vermeintliche Unübersichtlichkeit der Tabloid-Zeitung. Wir wissen, dass diese Zeitung nicht ganz so leicht teilbar ist wie die Zeitung im großen Format – darauf haben wir aber vielfach hingewiesen; das ist ein Nachteil der Umstellung, dem aber viele Vorteile gegenüber stehen. Vor allem aber ist Zeitunglesen Gewohnheitssache. Und nach ein paar Tagen gehen Sie mit der neuen FR ganz selbstverständlich um. Dazu braucht niemand den IQ des FR-Lesers.
Drittens: Ihre inhaltiche Kritik ist häufig so pauschal, dass sich eine Antwort erübrigt. Z.B.: Niveauverlust. Den gibt es angeblich seit Jahrzehnten, früher war eben alles besser. Nur einer konkreten Nachprüfung hält dieses (Vor-)Urteil nicht stand.
Viertens: Jedem und jeder können wir es nicht recht machen, schon gar nicht mit einer einzelnen Ausgabe. Zum Beispiel Afrika: Wer davon nichts wissen will, wird enttäuscht sein. Was wir nicht wollen, ist eine Zeitung zu machen, die der gedruckten Tagesschu entspricht. Es gibt schon genug, die so sind.
Fünftens: Wenn wir ein kombiniertes Reise- und Automagazin so konstruieren, dass jeder sein Thema auf Anhieb findet, dann darf man auch daran herummäkeln. Aber wir werden dabei bleiben, weil das Umdrehen der Zeitung ganz einfach ist und überhaupt keine Mühe macht.
Zum Schluss: Bitte nicht erschrecken, wenn eine Schlagzeile nicht ganz staatstragend, ernst, seriös und, ja: langweilig, daherkommt. Das ist es doch, was die Schlagzeile von der Überschrift unterscheidet. Und morgens einmal schmunzeln und sich erst hinterher aufregen: das verstehen Sie bitte als Einladung.
Beste Grüße
Uwe Vorkötter, Chefredakteur
@ 318
Wo sie gerade die Taz und die Freitag erwähnen. Diese Zeitungen haben es ebenfalls sehr schwer. Bei der Taz verzichten die Mitarbeiter auf branchenübliche Löhne und es gibt kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Die Auflage der Freit liegt gerade noch bei rund 12.514 Exemplaren pro Woche. Damit ist die Auflage seit der Gründung der Zeitung deutlich gesunken. 1990 lag die Auflage noch bei rund 60.000 Exemplaren. Beide Zeitungen verstellten sich jedoch nicht, sondern beliben ihrer kritischen Linie treu. Gerade das sollte man unterstützen, deshalb werde ich künftig ebenfalls auf diese Zeitungen setzen…
Hallo Lotharkroll,
nach Ihrem Kommentar # 312 war ich kurz versucht, ihnen ernsthaft zu antworten, aber nach Ihrem Kommentar # 315 erübrigt sich das, wenn ich Ihren eigenen Kriterien folge: Zwei Sätze genügen. Wenn Sie sich die Mühe machen, meine oder die Blog-Texte, die einen ähnlichen Tenor haben, – sind ja nur die von zwei drei Männern – (Astrid Heep-Newton ist übrigens trotzdem eine Frau, genauso wie Jutta Meinerts) – wirklich durchzulesen, darüber nachzudenken, dann brauche ich hier auch nichts weiter zu schreiben.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Theel
Liebe Sumsi Skram. Zustimmung, ohne wenn und aber.
Aber ist es denn fair, von einer Zeitung zu verlangen, dass sie meinen Stil gefälligst zu brinen haben, und dafür auf einen Teil ihres Gehaltes verzichten? Machtst du das auch?
Eine vernünftigte FR in einem vernünftigen materiellem Umfeld wäre doch das beste, oder?
Die TAZ kannst du doch als Ergänzung und aus Solidarität eh lesen
Es geht wahrlich aufwärts mit der FR und dem neuen Format.
Erinnert Ihr Euch noch an die Börsenkurven (Charts)?
Die waren kaum einen Zentimeter hoch und völlig für die Katz – und dann heute auf Seite 13: ganze siebenundzwanzig Zentimeter dick. Also, es geht doch, wenn man will auch auf der kleinen Seite. Nur w(br)eiter so und mitunter auch etwas tiefer.
Gruß
B.
Herr Uwe Theel. Zitat von Ihnen „dann brauche ich hier auch nichts weiter zu schreiben.“
VERSPROCHEN???? BITTE!!! Ich putze auch ihr Auto
Liebe Mit-Streiter,
ganz offensichtlich gibt es 2 Typen von FR-Lesern:
Typ A will eine Tageszeitung lesen und hielt bislang die FR für die beste Alternative am Markt.
Typ B liest die Rundschau und wenn die sich ändert ….
Um das ins Beispiel zu setzen:
Typ A geht in einen Laden und will ein rotes T-Shirt kaufen. Sagt ihm der Verkäufer: „rote haben wir nicht mehr, und ausserdem sind blaue viel cooler“, dann geht er, um sein rotes T-Shirt anderswo zu kaufen.
Typ B geht immer nur in einen Laden. Sagt ihm der Verkäufer: „jetzt muss man blaue T-Shirts haben“ dann nimmt er eben ein blaues. Oder er fordert im Laden lautstark, dass sie wieder rote ins Sortiment nehmen müssen.
Als FR-Leser sind beide Typen nicht kompatibel: derjenige, der sein rotes T-Shirt (Tageszeitung) will, wird von Typ B als ‚Verräter‘ oder ‚unflexibel‘ geschmäht, weil er jetzt nach SZ oder FAZ schielt.
Typ B kämpft vehement darum, dass sein Laden mit blauen T-Shirts viel besser dran sei, oder umgekehrt, dass der Laden unbedingt wieder zu den roten T-Shirts (linksliberale Tagespresse wie bislang) zurück müsse.
Was soll das ganze T-Shirt-Gerede?
Mir missfällt, dass die Blogger zunehmend aufeinander rumhacken und völlig aneinander vorbeireden. Und von der FR (ist Bronski die FR?) kommt wenig Substanzielles…..
Lieber lotharkroll (323),
„Aber ist es denn fair, von einer Zeitung zu verlangen, dass sie meinen Stil gefälligst zu brinen haben, und dafür auf einen Teil ihres Gehaltes verzichten? Machtst du das auch?“
Wenn alle Leser, die sich hier zu recht über die neue FR aufregen, da sie eine kritische Zeitung vermissen, anstatt weiterhin die FR zu lesen, da man sich eben „dem Markt beugen muss“ und sich nun mal keine linksliberale Zeitung nach dem wirklich alten Schlag der FR machen lässt, eben die von mir genannten Zeitungen wie Taz und Freitag stattdessen kaufen, dann würde man das Engegement dieser Verantwortlichen belohnen. Vielleicht können sich dann ja auch Taz-Mitarbeiter bald auf ein Urlaubsgeld freuen und „ein vernünftiges materielles Umfeld“ ;).
@ 320. Kommentar von Uwe Vorkötter, Chefredakteur
„Dazu braucht niemand den IQ des FR-Lesers“
Das, Bitteschön ist höchstens noch unfreiwillige Realsatire.
Wenn es überhaupt soetwas wie einen speziellen „IQ“ für/des FR-leser(s) gibt, gegeben hat, dann haben/hatten den die (bisherigen) FR-Leser auch. Höchstens die, denn sie brauchten ihn, nicht um die FR zu lesen, zu verstehen, sondern sie in der U-Bahn richtig zu falten. Diese Kulturtechnik fällt jetzt, Tabloid sei Dank weg.
Wir müssen uns nur noch an die neuen Inhalte gewöhnen. Dafür braucht man weder einen alten, noch einen neuen FR-Leser-IQ, sondern, … ja was denn: Die Einsicht, dass es linken Journalismus in der FR nicht mehr gibt!
Danke für die Lektion Herr Vorkötter.
MfG
Uwe Theel
PS. Lieber Herr Vorkötter, ich würde mich gerne – nach Ihrem Vorwurf, es würde nicht detailliert argumentiert – mit Ihnen zusammensetzen und Textarbeit an Ausgaben – älteren und neuen – zu leisten, um Ihnen zu zeigen, wo das, was (auch) Sie Niveau nannten gesunken ist, es belegen. Aber, seien wir realistisch: Weder wollten Sie, noch könnte ich das bezahlen, falls mir ein Arbeitgeber dafür nicht 3-5 Tage frei gäbe und Sie auch kämen.
Aber einen kleinen, guten Teil solcher Arbeit können Sie hier im Blog von einigen Menschen gemacht schon finden.
U.T.
die TAZ hat (ganz ehrlich) ne gute Gesinnung, aber als Vollzeitung!!, Ne, das genügt mir nicht. Da ist mir als Hauptzeitung die FR wesentlich wichtiger.
Lieber Uwe sound so
„ja was denn: Die Einsicht, dass es linken Journalismus in der FR nicht mehr gibt!
„.
Ich weiss nicht, warum du nicht einfach sagst, ich les keine FR mehr und tschüss, Warum musst du uns stundenlang mit deinem Frust nerven. Hast dich doch eh schon entschieden
Lieber Herr lotharkroll ,
das verstehe ich voll und ganz. Nicht umsonst habe ich jahrelang FR gelesen. Aber leider sehe ich nun doch Gründe für eine andere „Vollzeitung“…Da kann man ja mal Werbung machen, für Leute die eben doch noch der Meinung sind, dass es sich für Leser zu schreiben lohnt, die nachdenken wollen und Meldungen mit kritischem Bisss wollen. Deshalb meine „Werbung“
@ 320 Uwe Vorkötter,
verehrter Herr Chefredakteur, schön wenn Sie unserm lieben Bronski beispringen; ist ja auch ein „böser“ Job den er hier zur Zeit hat. Aber nun ernsthaft: Ja, es ist schwierig es allen recht zu machen, aber eine Zeitung kaufen/abo. ist zwar nicht so wie die besagten „Brötchen die ich dann bei einem anderen Bäcker kaufe, wenn sie mir nicht mehr schmecken“, aber allzu lange darf eine „Fruststrecke“ auch nicht sein, bzw. anhalten, denn wenn das Abo erst beendet, ist so schnell kein neues abgeschlossen; man denke an die SPD, von um die Mill. auf nun bald unter 500.000 Mitglieder! Deshalb gut mitlesen und schnell die richtigen Schlüsse ziehen, sonst hat ein anderer „Bäcker bald mehr Brötchen verkauft“!
@ 320. Kommentar Uwe Vorkötter, Chefredakteur
Bronski am Ende, jetzt muß auch noch der Chef ran. Also Leute, haltet Euch mal etwas zurück. Vorkötter muß doch die immer bessere Zeitung machen, wenn der auch ausfällt, was dann? Müssen wir selber langsam ‚ran!
Bis wir alle auf einen Nenner gebracht haben, ist die FR pleite und/oder DuMont in der Schweiz.
Gruß
B.
@ vorköttter:
Das war dann die Antwort, die ich nicht hören wollte. Sie nehmen die Kritik wirklich nicht ernst. Und: die inhaltliche Kritik an der FR und die Stellungnahmen zum Niveaverlust waren nicht pauschal. Das werden SIe sicher uch feststellen, wenn Sie die Beiträge im Blog seit der Umstellung alle einmal durcharbeiten. Da gabe es viel Textarbeit, viele Beispiele usw. Nur: keiner von uns hat die Zeit sich mehrere Stunden am Tag hinzusetzen, um jeden einzelnen Artikel zu analysieren. Zumal es auf die differenzierten Beiträge auch keine Antworten gibt oder höchstens auf einen Punkt innerhalb des Beitrags. Die Erwiderung der FR ist pauschal. Aber ich stelle fest, dass Sie nunmal keine linksliberale, kritische Zeitung mehr machen wollen. Und dass unser aller Energie und Zeit, die wir verwenden, um Ihnen konstruktive Kritik zu bieten und um die FR zu retten, nicht erwünscht ist. Schade um die Zeitung.
@ #330.
Lieber Lotharkroll,
Weshalb ich hier im Blog das tue, wozu es mir einen Raum gibt? Ganz einfach:
Weil ich weiter eine FR lesen will, die links und modern ist.
Geld genug dafür wäre da. Im Augenblick wird einiges davon, aber nicht dafür von den Eignern verpulvert.
Und Nebenbei: Woher wollen Sie so genau wissen, wann ich mich, zu was entschieden habe, entscheiden werde. Das Spekulieren sollten sie den Spekulanten jeder Couleur überlassen.
MfG
Uwe Theel, Nicht: sound so
PS: Das war meine letzte Entgegnung auf Sie.
Liebe Sumsi Skram. Hast einen angenehm ruhigen Schreibstil. Dafür erst mal danke.
Ich les die Fr seit 35 Jahren, noch zur Zeiten des berühmt/berüchtigten Herrn Gerold, und da gab es große Schwankungen auch in der Gesinnung. Sie ist linksliberal und wird so bleiben (werbetechnisch gesehen, wo wäre denn sonst das Produktsegment? Wir werden mit den Veränderungen verschieden umgehen, einige werden zur TAZ gehen, manche zur FAZ (linksliberal?), aber die meisten werden bei der FR bleiben, da es keine Alternative hier in Ffm gibt. (Soll ich etwa die FN lesen, da wird mir schlecht).
Also, keine große Begeisterung, aber pragmatisch gedacht.
Lieber Herr Vorkötter,
dass die FR ihre politische Berichterstattung auf Sparflamme gesetzt hat, zeigt deutlich die heutige Ausgabe. Nach alter Broadsheet-Rechnung komme ich auf schlappe 4 Seiten Politik, die angeblich erweiterte Meinungsrubrik mitgerechenet. Hinzu kommen die Ausführungen von Herrn Röttgen und die gänzlich misslungene Titelseite. Nebenbei: Die Schlagzeile ist weder witzig noch geistreich, sondern peinlich. Das wurde an anderer Stelle schon treffend ausgeführt. Niveauverlust liegt zunächst einmal in der Verkürzung. Keiner will eine „gedruckte Tagesschau“. Aber wo zuvor die gut recherchierte Nachricht im Hintergrundbericht vertiefend ergänzt wurde, beschränkt sich das heute auf einzelne Themen. Der umfassende Überblick fehlt, bedingt u. a. durch die Errungenschaft der „schnellen Seite“, welche das Weltgeschehen in kleine Schnipsel aufteilt. Hätte ich vor kurzem von Herrn Höhler einen kompetenten Bericht über Irak-Türkei gelesen, werde ich heute mit einer Kurznachricht und einem Kurzkommentar abgespeist. Zur Regierungskrise in Niger erfuhr ich am Sonnabend aus der FR fast nichts, Afrika-Special hin oder her. Hintergrund lieferte mir hingegen die SZ.
Wie viele andere langjährige Leser fühle ich mich nicht mehr gut und ausführlich informiert. Im Übrigen wurde reichlich inhaltliche Kritik geübt.
Auf ihre journalistischen Stärken sollte die bis vor kurzem unverzichtbare FR unter keinen Umständen verzichten! Beispiele dafür gibt es noch: das hervorragende Spezial zum 2. Juni (hier zeigte sich die FR in alter Form), das substantielle Gespräch mit Mira Nair. Doch das sind die willkommenen Zusatzangebote, einstmals in FR Plus gebündelt. Das Tagesgeschehen bleibt weitgehend auf der Strecke.
Lesen Sie die Blogbeiträge, nehmen Sie sie ernst und ziehen die richtigen Schlüsse daraus. Im Moment she ich meine Zeitung auf einem schlechten Weg.
Es grüßt
Roland Wolter
Lieber Herr Kroll,
Sie haben recht, der Umstieg auf die FAZ ist aus politischen Gründen schwer, der Umstieg auf die FN primär aus qualitativen Gründen. Nur hat die FR ja eine neue Einstellung: Tagesnachrichten lassen sich auch aus dem Internet besorgen und Die Fr wil keine gedruckte Tagesschau mehr sein. „Was wir nicht wollen, ist eine Zeitung zu machen, die der gedruckten Tagesschu entspricht. Es gibt schon genug, die so sind.“ Deshalb ist die einzige Möglichkeit: gedruckte Tagesschau aus dem Internet und eine andere Tageszeitung nach Wahl. Glauben Sie mir, das fällt mir alles andere als leicht. Aber glauben sie mir bitte auch: wenn das Niveau der FR weiterhin so bleibt wie in den letzten Tagen, ist es mir geradezu peinlich, damit im Zug gesehen zu werden…
Liebe Rundschau-Redaktion,
liebe Rundschau-Freunde,
meine Meinung ist: das neue Format ist gut, Ich freue mich auf und über inhaltliche Neuerungen und sehe auch nicht den dramatischen inhaltlichen Niedergang.
Mit einem Abstrich: die Titelseite von heute war ein absoluter Fehlgriff. Die Überschrift war inhaltlich so unangemessen, dass es mir weh tut. Ich möchte nicht, dass mir die Titelseite „meiner“ FR peinlich ist. Und das war sie heute. Bitte so nicht mehr!
Ansonsten alles Gute!
@ Kathrin
„Die Erwiderung der FR ist pauschal. Aber ich stelle fest, dass Sie nunmal keine linksliberale, kritische Zeitung mehr machen wollen.“
Wie könnte sie anders sein als pauschal angesichts der Menge der Einwände? Ich weiß aber, dass die Redaktion dieses Blog liest. Wenn Sie kein inhaltliches Feedback bekommen, heißt das daher nicht, dass Ihre Kritik nicht gehört und möglicherweise auch umgesetzt wird.
Uns erreichen so viele Zuschriften, dass wir noch längst kein Bild über die Tendenz dieser Eínschätzungen haben KÖNNEN. Die Mehrzahl der Mails konnte noch nicht einmal beantwortet werden. Und Sie werden mir doch sicher darin Recht geben, dass sich ein umfassendes Bild nur aus einer Gesamtauswertung ergibt.
Damit will ich die vielen engagierten Postings hier keineswegs herabwerten. Wir wissen das sehr zu schätzen.
@ 318 Thomas Berth
Linksliberaler Wirtschaftsteil der Süddeutschen.
Genau das meinte der Chefredakteur mit „Kritik ist häufig zu pauschal“.
Wie, bitte sehr, macht man einen „linksliberalen“ Wirtschaftsteil? Was hat der Leser darunter zu verstehen? Soll doch sicher auch die FR morgen früh bringen?
Wirtschaft funktioniert nicht nach Ideologien, sondern nach Geschäft. Und beispielsweise Firmenberichte können von niemand auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden, dazu haben Redakteure, in welcher Redaktion auch immer, sowieso keine Zeit.
Viel Irrtum und ein Fünkchen Wahrheit. Absichtlich, unabsichtlich, wer weiß das schon?
Also jetzt mal konstruktiv:
Der kleine Löwen-König ist zu teuer? Dann lasst doch den täglichen billigeren Comic, den die Leute so ätzend finden weg (mir persönlich ist er so piep-egal wie die Aldi-Reklame). Dann macht Ihr die Sodokus wieder größer – viele haben das gefordert – und von dem gesparten Geld für den Billigheimer leistet Ihr Euch einmal die Woche den Kleinen Köing!
„Wirtschaft funktioniert nicht nach Ideologien, sondern nach Geschäft.“
Da haben sie jedoch wenig Ahnung von politischer Ökonomie. Natürlich gibt es Ideologien. Ob Keynesianismus, Neoklassik oder Nationalökonomie…Somit kann ein Wirtschaftsteil natürlich auch ideologisch gefärbt sein. Vergleichen Sie doch mal die Finacial Times mit der Neuen Deutschland…
Eigentlich wollte ich (27 Jahre alt)der FR noch eine 1-monatige Chance geben. Nach der heutigen Ausgabe und spätestens seit dem überheblichen Kommentar von Herrn Vorkötter bin ich aber eines besseren belehrt – morgen geht das Kündigungsschreiben raus!!
Ich möchte keinem Verlagsgiganten wie Dumont-Schauberg das Geld in den Rachen stecken. Es wäre naiv anzunehmen, Dumont wollte die bis dato linksliberale FR aus altruistischen Gründen in wirtschaftlich schweren zeiten unterstützen. Der Verlag möchte einzig und allein den renommierten Namen der FR nutzen um Folgendes zu erlangen: RENDITE!! Eine seriöse und linksliberale Berichterstattung verhindert das nur. Wer weiß schon, ob nicht bald Weiterbildungsmaßnahmen für die FR-Redakteure angeordnet werden – durchgeführt vom Kölner Express und finanziell gefördert von Hartmut Mehdorn!
Ich bringe es noch nicht mal über mich, der FR alles Gute zu wünschen, sondern sage nur:
Nix wie weg! (pauschal wie Bronski und Herr Vorkötter)
Lieber Bronski,
um etwas für die Online-Statistik zu tun: ich finde die ’neue FR‘ im großen und ganzen gelungen; lediglich das Layout für die vermischten Meldungen aus der Politik (heute Seite 6) gefällt mir überhaupt nicht. So viele so kleine Meldungen auf einer Seite sollte sich nur eine Boulevardzeitung erlauben. Lesetypographisch ist das für mich vermintes Gebiet.
Und noch etwas: die harsche Kritik, die viele Blogger an der ’neuen FR‘ üben, halte ich für stark überzogen. Die FR ist immer noch eine gute Zeitung. Sie könnte noch besser sein, wenn sie das Magazin zugunsten des (glücklicherweise) schon etwas erstarkten Feuilletons und des Politikteils verschmälern würde. Ich persönlich wäre auch mit einem reinen Samstagsmagazin zufrieden.
Ihnen und der neuen FR viel Glück!
@ 340. Kommentar von Bronski
Geschrieben am 4. Juni 2007 um 19:49 Uhr
„@ Kathrin“
Hallo Bronski,
das Argument mit der (noch) mangelnden, zu kurzen Zeit, detaillierter auf die Kritik aus dem Blog einzugehen, kann ich annehmen, aber bezeichnenderweise antworten Sie wieder nicht auf die „Frankfurter Gretchenfrage“: Wird die FR weiter eine kritische, linksliberale Zeitung sein?
„Links…Sein“ bedeutet (in der Zeitung) lange Texte, Analyse, Hintergrund, Standpunkt, Meinung, kann nicht mit bunten Bildern und flotter aber ungeneuer Sprache, mit nur noch jungen in gewissen Dingen natürlicherweise unerfahrenen neuen Redakteuren gemacht werden.
Um diese Grundsatzfrage eindeutig zu beantworten, sollte es keineer Zeit mehr bedürfen, diese Entscheidung ist bei Ihnen im Hause längst gefallen, aber sie wird verschleiert.
Warum? Mir drängt sich der Gedanke auf: Ein Stammabonnnent, der, hingehalten noch 1 oder zwei Monate/Jahre aushält, zahlt ja immer noch das Abonnement. Der Spatz auf dem Dach….
piepst traurig, traurig
Uwe Theel
@ 344:
Kann mich meinem gleichaltrigen Vorschreiber nur anschließen.
Wenn jegliche Kritik mit dem Vorwurf der Pauschalität vom Tisch gewischt wird, kann man sie sich auch sparen.
Mit 27 Jahren zähle ich mich auch noch zur neuen jungen Zielgruppe, aber selbst die klingt nicht gerade überzeugt.
Es gibt halt auch noch junge Menschen, die sich niveauvoll informieren möchten. (Detailiertere Kritik habe ich schon geäußert)
Aber bevor ich mich hier festlese, gehe ich joggen. Dafür habe ich ja jetzt genug Zeit, bis ich eine andere Tageszeitung gefunden habe oder die FR wieder dahin zurückfindet, wofür sie von vielen geschätzt wurde.
Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt 😉
Wenn es denn so wäre, wie „Bronski“ (die Institution des Leserverstehers erinnert mich an die Sport-Bild der frühen 90er) behauptet! Aber die neue FR ist eben nicht auf Hintergründe angelegt, sondern ist gespickt von kurzen Artikeln und einer Fülle kleiner Rubriken (die zwar nicht alle so aufreizend betitelt sind wie die Rubrik „sorry“, aber in ihrer überflüssigen Fülle ebenso aufreizend sind).
Hinzu kommt jede Menge weiteren Etikettenschwindels: Die Meinungsseite ist nicht ausgebaut, sondern es gibt auf dieser Seite weniger und kürzere Kommentare, die ergänzt werden durch Rubriken, die es auch zuvor, nur an anderer Stelle gab (Hintergrund, Analyse, Portrait). Wo sind eigentlich die Berichte der alten Seite 3 gelandet?
Dasselbe gilt für den Sport: Früher hätte es an einem Montag nach einem Länderspielwochende Berichte von hervorragenden Korrespondenten aus Südeuropa und England gegeben (Ralf Itzel, Raphael Honigstein), heute finden sich auch im Sport nur kurze Artikel mit Informationen, die man ohnehin schon weiß.
Sie haben recht: Die neue FR ist „jünger, frecher, moderner“, und sie erweckt den Eindruck, als sollten mit dem Formatwechsel (den ich weiterhin begrüße) neue Lesergruppen erschlossen werden, die sie der „Welt kompakt“ abwerben.
Ergänzung zu Kommentar 348: Die Schlagzeile auf Seite 1 von heute war der Gipfel der Peinlichkeit!
Sie haben recht, Herr Vorkötter, wenn Sie sagen, dass man sich an neues eben erst einmal gewöhnen muss. Viele formale Änderungen in der neuen FR fallen mir auch nicht mehr so sehr auf.
Was mich aber immer noch stört und sicher auch immer stören wird, ist der tatsächlich vorhandene Niveau- und Substanzverlust. Die Texte sind nicht nur knapper, sondern auch mit geringerem Inhalt an Fakten und Situationsbeschreibungen.
Neben der politischen Ausrichtung der Zeitung waren vor allem die Reportagen von so engagierten wie wortgewandten Korrespondenten wie Florian Hassel, Harald Maass, Peter Nonnenmacher, Dietmar Ostermann etc. der Grund mich für die FR zu entscheiden. In der neuen FR scheint es keinen oder nur wenig Platz für solche früher fast täglich vorhandenen Reportagen zu geben. (Und um Ihrem mutmaßlichen Einwand gleich entgegenzutreten: Nein! Eine häufige große Reportage über „softe“, menschelnde Themen auf der Panorama-Seite ersetzt keine ausführliche politische und soziale Berichterstattung aus China, Russland, Israel usw.)
Ein guter Text braucht oft eine gewisse Länge, damit er etwas aussagen kann. Der Vergleich der neuen FR mit dem Focus, der hier schon öfter gezogen wurde, ist nicht von der Hand zu weissen.
Verstehen Sie mich nicht falsch, ich will keine ZEIT als Tageszeitung, aber eben auch kein Spiegel-Online!
In der neuen FR ist das Talent dieser Korrespondenten verschwendet. Aber vielleicht schreiben sie auch gar nicht mehr für die FR? Wer weiß? Denn was die eigene Personalpolitik angeht ist die FR wie das Zentralbüro der chinesischen KP.
Daß Ihre Kommunkations- oder PR-Kampagne zur neuen FR dabei ist, ein Debakel zu werden, wird man in der Zwischenzeit auch bei Ihnen im Haus so sehen. Ich verstehe ja, daß Sie Ihr Produkt, die neue FR, gut verkaufen wollen. Aber ein etwas weniger kaufmännischer oder marktschreierischer und etwas journalistischerer Blick auf die Umstellung und das neue Produkt wäre angemessen und der Frankfurter Rundschau würdig gewesen. Anstatt in PR-Sprech auch die Nachteile der neuen FR (kürzere Texte, schlechtere Teilbarkeit, größere Beliebigkeit bei der Themenauswahl) als Vorteile (Prägnanz, Flexibilität, Jugendlichkeit) verkaufen zu wollen, hätten Ihnen und der FR Offenheit gegenüber den bisherigen Lesern mehr als gut getan.
Dann besäßen Sie nämlich noch etwas, das Ihnen und Ihrer Redaktion jetzt abhanden gekommen ist: Glaubwürdigkeit (zumindest in eigener Sache).
Ps: Als selbst mit 32 noch nicht ganz so alter, kann ich Ihnen versichern: Es gibt einen großen Unterschied zwischen dämlich-flapsig und jugendlich-direkt.
Die heutige Schlagzeile war nicht nur vollkommen daneben, sondern auch irreführend, denn ein „T’schuldigung“ wird eben normalerweise eben gerade nicht als ernsthafte Entschuldigung verstanden. Vielleicht sollten Sie doch wieder ein paar ältere Journalisten, die ein größeres Sprachverständnis haben, an die Schlagzeile lassen.
und doch nochmal…
Die „harsche Kritik“ zeigt doch nur, wie wichtig den Leuten „ihre“ Zeitung ist.
Entgegen der ganzen Diskussion vor der Formatumstellung, habe ich mir überhaupt keine Sorgen gemacht, dass sich inhaltlich deshalb groß etwas ändern würde.
Aber seit dieser Woche freue ich mich nicht mehr auf die Zeitung, wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme. Und das ist für mich ein großer Verlust.
Wünsche einen schönen Abend!
@ 340 Bronski, @ Vorkötter,
es gibt in diesem und den früheren Blogs sehr wohl sehr differenzierte Ausführungen zur inhaltlichen Neugestaltung.
Die Ausführungen von Herrn Vorkötter lassen nicht einmal ansatzweise die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit auch nur irgendeinem der Kritikpunkte erkennen. Da pfeift einer ein kräftiges „Weiter so“ im dunklen Wald. Da wäre gar keine Reaktion noch besser gewesen.
Kommunikationsfähigkeit mit Massen (hier sind es ja nur einige Handvoll Blogger) sollte eigentlich zum Grundrüstzeug eines Zeitungsmachers gehören.
Und nichtssagende Überschriften als spritzig zu verkaufen…, nun ja, der Inhalt der chefredaktionellen Leitartikel war ja dann auch nicht so neu und originell.
Ich fürchte, in der wirtschaftlichen und inhaltlichen Leitung der FR sind leider gerade die falschen Leute zur falschen Zeit bei der bisher richtigen Zeitung.
Die missglückte Fragebogenaktion und die ebenso missglückte Entschuldigung (leeres Papier und einen Werbekuli – darauf muss man als Vertreter einer Zunft, die vom Schreiben und vom Bedrucken von Papier lebt, erst mal kommen.) Und der Umgang mit den Fragebögen scheint sich jetzt hier im Umgang mit der Kritik fortzusetzen. Wir wissen, was unsere Leser wollt, aber schreibt ruhig mal. Man sucht sich dann die drei lobenden Beiträge heraus und druckt sie als „Übersicht“ aus dem Blog ab. Bei so viel Wahrheitsliebe wird einem vor der Berichterstattung bange.
Mein Eindruck ist, das wars dann.
Schönen Tag noch
Carlo
Auf die inhaltliche Kritik von Massenmensch u.a. zur heutigen wirklich schwachen G8-Berichterstattung, die auch mich sehr enttäuscht hat, ist an dieser Stelle immer noch nicht eingegangen worden. Da dieses Thema uns alle und die FR noch die ganze Woche begleiten wird, sollte hier doch wirklich mal ein eigenständiger thread aufgemacht werden. Das Thema ist einfach zu wichtig, als das es hier nicht behandelt werden könnte.
Das wichtigste Thema des Tages sollte die Seite 1 wiederspiegeln, versprachen Sie bei Umstellung auf das neue Format. Wäre die Welt wirklich so langweilig, wie uns die neue FR dieser Tage glauben machen will, bräuchten wir sie nicht mehr. Ist das die Botschaft des Tabloids?
„G8-Gegner: T’schuldigung“, dieser grammatisch verstolperte Titel ist der Gipfel der Banalität seit Einführung des neuen Formats (Und auch inhaltlich bietet die FR zur Anti-G8-Demo in Rostock wenig, was Funk und Fernsehen nicht schon gesendet hätten).
So lange bei der Umstellung nur das Marketing im Vordergrund steht und nicht der Inhalt, wird das Projekt schiefgehen. Die alte FR ist tot. Der neuen werden am Ende nur noch wenige eine Träne nachweinen.
@ #350 und alle anderen in diesem Blog, die inhaltlich die alte, linke und soziale FR sowie ihren vormaligen Chefredakteur Wolfgang Storz vermissen: Ich möchte anregen, als zusätzliche Lektüre die Wochenzeitung „Freitag – die Ost-West-Zeitung“ zu abonnieren. Ich habe mir dieses Medium im Internet angeschaut und bin sehr angetan. Dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Freitag_(Zeitung)
sowie die Zeitung selbst: http://www.freitag.de/
Unter anderen ist hier auch Georg Fülberth von der Uni Marburg einer der Autoren, der ja vor längerer Zeit auch regelmäßig für die „alte“ FR schreiben durfte (u.a. den Seziertisch, der leider auch dem Rotstift zum Opfer gefallen ist). Und als besonderes Schmankerl: Auch Wolfgang Storz ist hier unter den Autoren vertreten!! (z.B. ein Artikel von ihm unter http://www.freitag.de/2007/17/07170101.php). Ich werde diese Zeitung auf jeden Fall abonnieren, auch um solche Qualitätsmedien zu unterstützen.
Die neue FR kommt mir langsam wie eine „FR-Light“ vor: rechnet man die Politikseiten heute ins alte Format um, kommen gerade mal 4 Seiten echter Text heraus. Das soll eine Überregionale Zeitung sein?
Und wo sind die langen Texte von Richard Meng, Vera Gaserow etc geblieben? Neuerdings sind selbst kurze Meldungen von zwei Autoren..
Nach seinen unsäglichen Zeilen in der Zeitung und hier im Blog kann ich Herrn Vorkötter Nur sagen: SIE sind das größte Problem der FR! SIE sind Vater dieser Veränderung; SIE sollten die Verantwortung tragen und gehen (!) bevor es aus ist mit der FR.
@ 353. Kommentar von Jules
Geschrieben am 4. Juni 2007 um 21:06 Uhr
Hallo Jules,
es gibt schon einen Thread zum G8-Gipfel, nämlich hier:
http://www.frblog.de/g8-gipfel/
allerdings ist das auch schon ein älterer mit bis jetzt NUR 7 Kommentaren, startend am Dienstag, 29. Mai 2007 um 14:32 Uhr.
Aber keine Sorge, der hier laufende Thread, (mit bis jetzt 355 Kommentaren) ist jetzt schon auf Position 4 der Anzeigeliste und wird bald auch abgehängt sein, wie „Das Frühstück“, „Die Aktienkurse“, die zwei Threads zum Tabloidformat, und „Die innovative Leserin“.
Die sind zwar alle noch nachlesbar, aber die Diskussion wird wirksam zersplittert, in der Print-FR ihrem Tenor nach defacto totgeschwiegen. Ich bin einmal gespannt, unter welchem verharmlosenden Titel sich dann wieder, wenn überhaupt noch jemand Kraft, Zeit und Zuversicht hat, sich in einem weiteren Thread – so überhaupt angeboten – finden wird, die Diskussion hier weiter zu führen. Irgendwan sind beim Einzelnen die Ressourcen erschöpft, uns springt kein Chefredakteur V. bei.
Ihr Argument, der G8-Gipfel gehöre in einen eigenen Thread, würde ich unter „normalen“ Umständen sofort befürworten. So wie Vorkötter und Mitarbeiter die Sache jetzt aber organisieren, bleibt den Kritikern an der neuen INHALTLICHEN Struktur der FR nichts anderes übrig, als die Sachthemen der Artikel, deren journalistische Darstellungsmängel aufgrund des neuen Konzeptes (der neuen Tendenz) der FR als Beispiele für den Niedergang der FR-Kompetenz heranzuziehen und können nicht die politischen Sachthemen als solche diskutieren, was natürlich schade ist.
Uwe Theel
Um hier mal wieder was für die Quote der Zufriedenen zu tun:
Mir gefällt die neue FR noch immer.
Lasst der FR doch einfach mal ein bisschen Zeit.
Und gebt euch doch auch ein bisschen Zeit. Es ist halt erstmal eine Umstellung.
Und all diejenigen, die hier über ihren aktuellen Status ihrer Abo-Kündigung informieren müssen, verstehe ich überhaupt nicht. Erinnert mich irgendwie an die bellenden Hunde, die nicht beißen.
Hallo, ich noch mal.
Ich hatte im anderen Blog („Ehekrach“) ein wenig mitdiskutiert und zuletzt den Text meines Kündigungsschreibens dokumentiert (siehe hier #69). Dieses habe ich Samstag abgeschickt. Seitdem habe ich hier aber fast alles mitgelesen.
Es war hier ja noch viel fundierte Kritik (Danke, Herr Theel, Danke fiasco! ) und interessantes über ökonomische Zusammenhänge zu lesen.
Die Ausgaben von Samstag und heute waren dann nicht mehr ganz so unerträglich, ich habe schon fast zu der Ansicht geneigt, ich hätte vorschnell geurteilt, die müssen eben noch üben – was ja Bronski auch ständig sagt. Allerdings hätte ich dann mal langsam eine ordentliche Entschuldigung per Editorial erwartet.
Stattdessen jetzt dieser unsägliche Beitrag von Vorkötter (#320). Der Mann, dessen Auftrag und Ziel die unauffällige Abwicklung der FR ist, nimmt sich nicht die 2 Stunden Zeit, wenigstens die markantesten Beiträge dieses Blogs zu lesen, und behauptet einfach: „alles pauschal“.
Ich bin danach jetzt ganz sicher: das mit der Format-Umstellung war nur ein Trick, damit die Leser die komplette Umwandlung der FR in ein seichtes Tagesmagazin nicht bemerken. Ich denke, da hat er unsere Intelligenz doch unterschätzt.
Kurz vorher schrieb Herr Michel (und belegte dies auch) in #314, die inhaltliche Verflachung sei schon seit Monaten im Gange gewesen. Da Vorkötter schon seit einem Jahr Chef ist, wäre das zu erwarten. Ich muß gestehen, ich hab das nicht gemerkt. Sicher, man ist öfter mal über diesen und jenen Unsinn genervt (z.B. ich über die Radfahrer- Schlagzeilen neulich) , aber da ich die FR als Ergänzung zu meinem taz-Abo hatte, war mir das nicht wichtig genug, um es als Tendenz zu bemerken.
Bezüglich Vorkötters Text ansonsten volle Übereinstimmung mit #350 und #352.
Zwei Fragen bleiben:
1. Warum machen die sowas? #344 meint:“Der Verlag möchte einzig und allein den renommierten Namen der FR nutzen um Folgendes zu erlangen: RENDITE!“ Bloß: ob die SO dumm sind, daß sie nicht wissen, daß das nur schiefgehen kann? Ich glaube eher, die haben nur einen Weg gesucht, eine linke( linksliberale) Stimme zum Schweigen zu bringen, ohne das es einer merkt. „Wir haben doch alles versucht, sie zu retten…“ Jaja.
2. Was tun? Meine Antwort: sofort kündigen, solange die noch Geld haben, das sie zurückzahlen können.
Und dann? Hoffen und helfen, daß nicht auch die SZ diesen Leuten in die Hände fällt.
Und sich mal die taz besorgen, und gucken, ob die Vorurteile über diese noch angemessen sind.
wenn man diesen blog in ein textverarbeitungsprogramm kopiert ergibt das so rund 113 seite. bislang!
und wieviele argumente werden hier genannt?
das ist doch recht überschaubar.
für mich zeigt einen erheblichen nachteil dieser internetbloggerei.
ich finde die meiste kritik wirklich sinnvoll und auch konstruktiv.
das meiste erinnert mich (und da teile ich die genervtheit einiger an mitbloggern, die sich selbst als massstab für „richtige“ leser und die instanz für „linkssein“ halten) aber dann doch genau an das publikum, das der FR den ruf einer schnarchnasigen zeitung gebracht hat.
wenn in der FR so geschrieben würde, wäre natürlich ein größerer raum schön lang und daher dann – einigen hier folgend auch – gleich links gefüllt.
@ # 358. Kommentar von MichaelG
Hallo MichaelG,
ich weiss nicht wo sie die – mit Verlaub gesagt – Frechheit hernehmen, Menschen, die um ihre FR („ihre FR“ ist ein Ehrentitel, kein Besitztitel) ringen, mit kläffenden Hunden zu vergleichen.
Wahrscheinlich würden Sie ihr Kind bei dem Sie Grund zur Klage haben auch gleich rausschmeißen und nicht um es kämpfen, mit ihm reden.
mir ist klar, ihnen fehlt an der neuen FR nichts, im Gegenteil, sie sind wahrscheinlich froh, dass Sie jezt ein „handliches“ „Produkt“ bekommen, in dem sie zwar tendenziell nichts Neues oder Weiterführendes erfahren, sich aber jederzeit bestätigt, zur Zeitgeistclique zugehörig fühlen können.
Dafür war die alte FR allerdings nie gemacht.
Uwe Theel
Und übrigens zum Thema G-8 und Rostock-Randale: Wer dazu einiges wirklich Tiefgehendes hören will, muß sich das heutige „Tageszeichen“ von WDR3 anhören. Kann man hier runterladen : http://www.wdr.de/radio/wdr3/sendung.phtml?sendung=TagesZeichen&termineid=371148&objektart=Sendung
Den Beitag von Matthias Greffrath kann man meistens ein paar Tage später nachlesen. In der taz.
Ich hab jetzt lang geschwiegen, doch irgendwann sollte es langsam jedem in den Kopf gehen: ES IST ALLES GESAGT!! in den letzten 100 Einträgen gibt es keine neuen Argumente mehr. Ein Mitblogger hat es Cardcoretypen genannt, die immer noch rumkotzen und Sabbern und kreischen. Drohen seit Tagen mit Kündigung.
BITTE: Kündigt und lasst uns hier in Ruhe weiterdiskutieren, besonders der selbstverliebte Uwe Theel. Ihr habt mit der FR abgeschlossen, dann seit auch konsequent.
@64. Hadi Geiser
„Ich kaufe mir morgens auch keinen Keks statt eines Brötchens, nur weil der Keks lecker aussieht und die Aufschrift „Dein Lieblings-Brötchen“ trägt …“
Das ist es doch! Ein Keks macht eben auch nicht satt!!!
@2: MichaelG
„Ich sehe das genauso. Das Informations- und Nachrichtenangebot im Netz ist überwältigend.
Da brauche ich nicht noch einen 5-Zeiler der bereits gelesenen Nachricht in der Zeitung von morgen. Auch die reine Wiedergabe der Tagesschau vom Vortag muss nicht (mehr) sein.“
Es gibt aber auch Leute, die nicht den ganzen Tag Zeit für’s Internet und Fernsehen haben und die abonnieren sich dann z.B. eine Zeitung. Zumindest gehören wir zu dieser (hoffentlich nicht) aussterbenden Spezi. Andere auch?
@ 360. Kommentar von Carsten aus Berlin
Hallo Carsten,
ich weiss nicht, wa Sie mit Ihrem 113-Seiten-Quantitätsargument belegen wollen.
Klar, es wiederholen sich die Argumente auf Seiten der Kritiker, aber nicht weil, die sich so gerne selbst „reden hören“, wie schon einmal jemand unterstellte, sondern weil die FR die Argumente schlicht ignoriert. Da versuchen die Kritiker, die um ihre FR ringen, eben immer noch und wieder einen Beleg für ihre Argumente am je neuesten FR-Text darzustellen.
Wenn so engagierte, Menschen Schnarchsäcke sein sollen, dann weiss ich nicht mehr, was ein Schnarchsack ist, oder muß ich annehmen, dass Sie hier tatsächlich verschleiernd „schnarchsäckig“ als Synonym für „links“ verwenden und damit am Beispiel der FR-Misere beweisen wollen, dass eine linke Zeitung in Deutschland selbstverständlich keinen Stand haben könne?
Das alles hielte ich für – gelinde gesagt – nicht besonders intelligent und überzeugend.
Ihre Argumentation, den Kritikern vorzuhalten, sie hielten sich für die einzig echten Leser – ich selber habe diesen Begrif hier im Blog eingeführt, ist auch nicht haltbar: Sie haben von sich, für sich genauso Ihre eigene Vorstellung vom „echten“ Leser, die Sie Ihrer Beurteilung der (neuen) FR zugrunde legen. (Ich habe dies für mich weiter oben im Blog versucht zu präzisieren).
Bezeichnenderweise hat aber kein Befürworter des neuen FR-Konzeptes z.B. je inhaltlich begründet, warum es ihm in einer politischen Tageszeitung völlig ausreicht, ein Quiz zu machen, in dem er beantworten muss, wie lang der Zaun in Heiligendamm ist, er aber an der politisch mangelhaften Berichterstttung über den G8-Gipfel nichts auzusetzen hat und an Hintergründen dazu auch nicht weiter interessiert zu sein scheint.
Aber ich würde von Ihnen gerne einmal hören, wie sie eine linksliberale Zeitung beschreiben würden, die weder schnarchsäckig ist oder von Schnarchsäcken gelesen wird.
Für mich war die FR dies bisher.
Grüße
uwe Theel
@ 343. Kommentar von Sumsi Skram
„Vergleichen Sie doch mal die Finacial Times mit der Neuen Deutschland…“
In der Berichterstattung und in der Beurteilung gibt’s klare Unterschiede, aber ja doch!
Aber die Börsenjobber – zum Beispiel – halten sich eben nicht an das „Neue Deutschland“ und Ackermann, Schreiber und Hunzinger-Oezdemir auch nicht. Und wenn die Telekom ihren Grundbesitz betrügerisch angibt, fallen die dummen Aktionäre – welche Zeitung sie auch vorher gelesen haben – eben auf die Nase. So einfach ist das.
Und trotz des „Neuen Deutschlands“ und trotz der zwei Milliarden des Dr. Franz Strauß‘ ist die DDR dennoch pleite gegangen.
Gruß
Bruno
Also Uwe Theel. Was nun?
Die neue FR findest zu zum kotzen. Eine Rückkehr zur alten ist nicht möglich und viel vielen Lesern auch nicht gewünscht.
Dann sei doch konsequent, kündige und mach ein Blog bei TAZ auf. Zu gehörst hier zu den Ehemaligen. Also was solls?
@ 343. Kommentar von Sumsi Skram
@ 367. Kommentar von Bruno
Lieber Sumsi Skram,
Es gibt Leute, die verstehen die FR, alt oder neu, oder Ihre Leser noch nicht einmal, wenn Sie sie rückwärts lesen.
Gruß
Uwe Theel
Werter Uwe Vorkötter ,
ich muss gestehen, ich bin platt. Liegt das vielleicht daran, dass der Inhalt Ihrer Einlassung (Nr 320) so platt ist?
Ich hatte Sie vor einigen Wochen im Rahmen einer Werbeveranstaltung (Orfeo´s Erben) kennengelernt und in einem längeren Vieraugengespräch über die Perspektiven der FR den Eindruck gewonnen, es mit meinem ernsthaften und ernstzunehmenden Menschen zu tun zu haben.
Ich muß einer Täuschung erlegen sein. Wie können Sie ernsthaft postulieren, die inhaltliche Kritik an der neuen FR sei so pauschal, dass sich eine Antwort erübrige? Bitte schauen Sie sich z. B. den heutigen außenpolitischen Teil Ihrer Zeitung noch einmal etwas genauer an. Wollen Sie mir ernsthaft erzählen, dieser halte den Maßstäben einer Qualitätszeitung stand? Dann beleidigen Sie Ihre Intelligenz und geben sich öffentlich der Lächerlichkeit preis.
Auch Ihre Behauptung, die Hauptkritik bezöge sich auf die (Un-)Übersichtlichkeit des Tabloid-formats ist, mit Verlaub, dummes Zeug. So hätten Sie´s vielleicht gerne. Dann könnte man jedem Kritikern der neuen, nicht nur im Format kleingeistigeren FR das Mäntelchen des Fortschrittsfeindes umhängen. Es geht aber nicht um Form, sondern um Inhalt.
Sie fordern eine Woche Zeit, „all das auszuwerten“. Die Woche haben Sie. Sie läuft am Mittwoch ab. Ergo müssten ja schon in der nächsten Freitags- oder Samstags-Ausgabe substanzielle Änderungen sichtbar werden. Dann mal an die Arbeit. Nicht nur ich bin gespannt (und halte die paar Tage noch durch).
@362. Kommentar von Volkmar D.’s Fade Rundschau
Vielen Dank für den Tip. Das war wirklich nochmal erfrischend am späten Abend und mir direkt aus der Seele gesprochen. So kann ich auch das Warten auf den G8-thread überbrücken
An Herrn Chefredakteur Vorkötter,
auch ich schaue mir ihr Projekt noch einmal ein wenig länger an – das ist keinen Ewigkeitsgarantie – auch wenn ich jetzt dazu erst einmal in den sauren Apfel beißen muß, von der Trägerzustellung auf die spätere Postzustellung umzusteigen, um wenigstens halbwegs – von er Geographie her gesehen – auf die selbe Regionalabdeckung durch die – zur Zeit für mich nur noch – „Frankfurter Buntschau“ zu kommen.
Ich als Linker glaube eben an den Sieg der Vernunft – noch
Etwas betrübte Lesergrüße aus Bensheim
Uwe Theel
@ 351. Kommentar von Dierk Staab
Geschrieben am 4. Juni 2007 um 20:21 Uhr
„Die „harsche Kritik“ zeigt doch nur, wie wichtig den Leuten „ihre“ Zeitung ist.“
Das klingt für mich einleuchtend, hab’s gerade heute abend zu meiner Frau gesagt. Die Leser lieben ihre FR, und dann leiden sie halt – teilweise – an der neuen Entwicklung und wenn sie sich verabschieden, dann schimpfen sie noch im „Schmerz“ ihrer „Geliebten“ hinterher.
Es kann ja nur besser werden, bei so viel Engagement der Leser!
Übrigens: wenn die potenziellen Neuleser das hier alles lesen, geraten sie möglicherweise ein wenig ins Nachdenken. Wohin? Na, das werden wir alle ja sehen. Spätestens in einem Jahr. Ist die Zahl der Abonnenten größer geworden oder kleiner?
Aber von 150.000 auf 12.514 (Nr. 321, Sumsi Skram: Freitag) sollte es doch nicht kommen, damit ist niemand gedient, auch nicht Herrn Professor Alfred Neven DuMont in seiner Villa!
Gruß
J.W.F.
@ # 370. Kommentar von Hadi Geiser
Sehr geehrte Frau oder Herr (?) Geiser,
wenn ich auch Herrn Vorkötter noch nicht persönlich begegnet bin – habe ihn nur einmal neben Franz Münterfering und Roland Koch u.a., oder soll man sagen „zusammen mit ihnen“ neulich im Zoogesellschaftshaus am Thema vorbeireden hören können -, ihrem Text #370 aber, stimme ich gerne zu.
Gruß
Uwe Theel
Hallo Ihr Nachteulen,
jetzt geht mal schön schlafen – Bronski ist ja auch schon weg – damit Ihr morgen früh fit seid für die nächste Ausgabe „unserer“ FR.
Wer noch ein parr Hintergrundinfos lesen möchte:
Hier
http://www.labournet.de/branchen/medien-it/fr_interview.html
gibt es ein Interview mit drei Beschäftigten der FR aus 12/06 zum Thema „Umbau“.
Liebe Leute, ich habe jetzt seit heute morgen knapp einhundert Kommentare gelesen und nicht dabei nicht viel Neues gelernt – außer, dass der Titel der heutigen FR tatsächlich nicht ernst gemeint war, wie ich es schon vermutet hatte. „Humor ist hier aber auch ein ganz zartes Pflänzchen.“ Ich werde das Gefühl nicht los, dass sich hier im Blog Leute herumtreiben, die (typisch deutsch?) den ganzen Tag nichts Anderes machen, als neue alte Kritikpunkte an „ihrer FR“ zu suchen. Persönliche Erfahrungen sind immer subjektiv, aber mal eine Frage an die Runde:
Warum hat sich meine Lesedauer der FR seit/trotz/wegen der Formatumstellung nicht geändert?
Ich weiß nicht, ob die Anspruchshaltung der kritisierenden und drohenden Leser für oder gegen die Qualität der FR-Leser spricht, die trotz Formatumstellung eine vom ersten Tag an perfekte Tageszeitung erwarten. Natürlich hätte die FR haufenweise Nullnummern produzieren und dazu statistische Familien befragen können, aber sie hat in zweierlei Hinsicht Mut bewiesen:
1. erste überregionale Tabloid-Tageszeitung
2. in der Anfangsphase – wir hatten heute erst die 4. Tabloidausgabe im Briefkasten! – experimentieren „am offenen Herzen“
1.) wird heute vom Spiegel gewürdigt, denn dass Print Überlebensstrategien braucht, liegt auf der Hand und 2.) sehen wir selbst ja jeden Tag in unseren Händen. Anstatt also unseres „Otto Normal“ bekommt sie dafür Rückmeldung von echten Lesern.
Und für Bronski: Von Gestaltung und Inhalt war die Samstagsausgabe bisher die beste, dicht gefolgt vom Freitag; über den dank Wochenende und Sport jeher dürren Montag äußere ich mich nicht. Aber noch eine Frage sei mir erlaubt: Wann gibt es die erste Dokumentation im Tabloid???
@ # 376. Kommentar von Robert B.
Lieber Robert B.,
ich sage es gerne noch einmal, bevor ich jetzt auch ins Bett verschwinde, auch ich muss morgen wieder schaffen:
Die Wiederholung der Argumente auf Seiten der Kritiker im Blog, bezeichnenderweise aber an immer wieder anderen Texten steht in direktem Verhältnis zur Ignoranz gegenüber dieser Kritik auf Seiten der FR. Da bemerkt hier keiner, wie schmalspurig und pauschal mit anderthalb sogenannten Überlebensargumenten – ich halte sie eher für Totschlagsargumente – immer nur hantiert wird. Da wird die ewige Wiederholung – ich erinnere nur an die xte Neuenthüllung des Trenngeheimnisses der FR – nicht bmerkt.
Na denn
Gute Nacht
Ja Uwe Theel Gute Nacht. Schön, wenn du morgen mal einen freien Tag nehmen würdest. Kann dir schaden
Uwe Theel (377), irgendjemand muss diese ganzen Kommentare auch lesen. Sie wissen doch, dass die FR Stellen abgebaut hat 😉
@alle: Kann mir jemand die Frage nach der „gefühlten“ Lesedauer beantworten?
@Bronski: Bitte denk auch an meine Frage nach der Doku, Danke.
Gute Nacht!
Heute morgen sprach mich meine Tochter (18) auf die neue FR an. Da die FR nun jünger und weiblicher sein soll, gebe ich hier nun einen Extrakt aus der Unterhaltung wieder.
Meine Tochter findet das neue Format prima. Sie war schon oft in England und hat dort Zeitung gelesen und sagte, sie hat sich schon gefragt, wie lange es wohl dauern würde, bis deutsche Zeitungen auch so handlich werden.
Sie hat auch mit der mangelnden Teilbarkeit kein Problem, da sie die Zeitung mittags liest, sie sich also die FR mit keinem teilen muss 😉
Ihre Kritik:
Die Überschriften sind nicht aussagekräftig. Sie sagt, heute kann man nicht mehr erkennen von was ein Artikel handelt, wenn man nur die Überschrift liest. Das kennt sie zwar auch aus England, findet aber sehr ärgerlich.
Es fehlen ihr die dickgedruckten, wie sie es nennt, Textzusammenfassungen zu Beginn eines Artikels. Vorher hat sie die dickgedruckten Zeilen gelesen und danach entschieden, ob ihr ein Artikel lesenswert erscheint oder nicht.
Auf meinen Einwand hin, dass es nun laut Blog gewünscht ist, dass der Leser den ganzen Artikel liest (vertiefte Information), erwiderte sie, dass sie doch gerne selbst entscheiden möchte, ob sie einen Artikel lesen möchte oder nicht.
Es sind ihr zu viele Bilder in der Zeitung. Sie fragt sich, ob die FR die jungen Leute für so blöd hält, dass sie nun Bilder statt Informationen bietet.
Da sie für die Schule öfter Artikel ausschneidet, findet sie es schwierig, wenn Artikel über 2 Seiten gehen. Wenn man die Teile des ausgeschnittenen Artikels auf eine DIN-A4-Seite aufkleben könnte, wäre das Ganze zwar umständlich aber handhabbar.
Insgesamt findet sie, dass es in der neuen FR Artikel gibt, die vollkommen informationsfrei sind.
Ihr letztes Argument hat mich sehr getroffen. Sie fragte, ob die FR der Bildzeitung Konkurrenz machen wolle. Ihre Begründung: Es wird auf der ersten Seite ein Thema in markigen Worten aufgemacht, wenn man aber wirklich etwas erfahren wolle, müsse man innen weiter lesen. Das sei die typische Aufmache der Bild. Ihr Fazit, die FR kann sich eigentlich ihre erste Seite sparen.
Zusammengefasst meinte sie zum Abschluss des Gesprächs: Glaubt die FR wirklich so neue Leser gewinnen zu können? Ihr als Zeitungsleserin würde es keinen Spaß mehr machen, die neue FR zu lesen und die Leute, die keine Zeitung lesen, werden durch die neue Aufmachung auch nicht damit anfangen.
Soweit die Meinung einer 18-Jährigen.
Lieber Bronski,
ich hatte mich bereits daran gewöhnt, mich täglich im Internet und mit Hilfe der Tagesschau oder der Tagesthemen zu informieren. Doch seit der „neuen“ FR greife ich plötzlich jeden Tag auch zur Zeitung. Bisher hatte ich sie mir zwar immer wieder mal angesehen, doch Tageszeitungen konnte ich nicht viel abgewinnen: Sie dienten höchstens als Ersatz, falls man im Ausland oder von Fernsehen bzw. Internet abgeschnitten war.
Überzeugend fand ich den Ansatz, in der deutschen Zeitungslandschaft endlich ungewohnte Wege zu gehen, ohne dabei eine moderne Ausrichtung vorgaukeln zu müssen. Als Gegenbeispiel fällt mir die „Welt kompakt“ ein: Dort gab es zu Beginn immer eine Spalte, in der täglich aus wildfremden Weblogs zitiert wurde. Das gab dem Leser zwar das Gefühl einer Zeitung, die aktuelle Trends aufgreift und als Zeitung umsetzt. Doch das war es nicht, man hatte sich bloß die Autoren gespart und andere schreiben lassen. Bei der Rundschau versucht man, so zumindest mein Eindruck, tatsächlich auf ein verändertes Leseverhalten einzugehen. Ein „Blog“ (steht das Wort denn schon im Duden?) wird hier zur Leserkommunikation genutzt, wozu es sich tatsächlich am besten eignet. Er wird nicht etwa merkwürdig in Zeitungsformat gequetscht, bloß „weil gerade alle von Blogs sprechen“.
Auch die Einstellung, sich in einer Ausgabe ruhig einmal einem Thema im vollen Zeitungsspektrum anzunähern (wie mit der Afrika-Ausgabe), bestärkt dies. Man darf auch ruhig mal Aspekte einer Wochenzeitung täglich einfließen lassen. Mit dem Willen, z. B. durch Schwerpunkte und besser zu überblickende Blattstrukturen als Zeitung wieder eine Bereicherung in der Informationslandschaft sein zu wollen, steht die FR zumindest bei mir sehr gut dar. Ich bin jetzt 20 Jahre alt, werde wohl demnächst zu Hause ausziehen und dann wohl auch über ein eigenes Abo nachdenken. Weiter so.
zu #320. Kommentar von Uwe Vorkötter, Chefredakteur
Sehr geehrter Herr Vorkötter,
heute nacht habe ich nur eine Bitte an Sie:
Lesen Sie morgen (nochmals) die Kommentare von Astrid Heep-Newton (#137 im Blog „FR schuldig der Anstiftung zum Ehekrach …“) und von FN (#327 im Blog „Wo sind meine Aktienkurse“) und versuchen Sie doch einmal, den Kommentatoren zu antworten. Beide Kommentare sind sehr sorgfältig geschrieben und verdienen meiner Meinung nach besondere Beachtung und ausführliche Antwort.
Mein eigener Standpunkt in diesen Threads ist vielleicht sehr viel weniger differenziert. Meine These ist, dass sich mit der Formatumstellung ein drastischer inhaltlicher Wandel vollzogen hat und deutlich sichtbar wurde und dass dieser inhaltliche Wandel sich sehr wohl nachweisen lässt (ich habe dies ausführlich in meinen Beiträgen begründet).
Außerdem hege ich die Befürchtung, dass die Redaktion der FR nicht mehr ausreichend unabhängig vom Verlag und Eigentümer ist. Diese Unabhängigkeit war und ist ja in vielen Häusern gute Tradition – ich nenne nur die ZEIT und deren Konflikte mit Gerd Bucerius, der der ZEIT aber IMMER die nötigen Freiräume gelassen hat.
Ich würde mich aufrichtig freuen, wenn Sie auf die Kommentare von Frau Heep-Newton und FN ausführlich eingehen würden.
Mit herzlichen Grüßen aus Darmstadt
Manfred Förster (aka Fiasco)
Betr. Editorial/FR vom 5.Juni
Guten Morgen Herr Vorkötter,
erst mal Respekt für den Mut auf den Seiten 1,2+3 die Leser über den seit Wochen schwelenden Tarifkonflikt in der Duckindustrie zu informieren. Damit hat sich die neue FR als einzige überregionale Zeitung in Deutschland gewagt diesen Konflikt nicht mehr totzuschweigen.
Aber…. statt sich über die Streikplaner zu beschweren, die “ausgerechnet in dieser Woche die FR mit Warnstreiks ins Visier genommen haben“, sollten Sie sich lieber über die Herren vom Bundesverband Druck und Medien (BVDM) für die Blockadehaltung bei den Tarifverhandlungen aufregen.
Nach meinen Informationen über die bisher 4 Verhandlungsrunden hat sich der BVDM von der ersten Stunde an keinen Millimeter bewegt, was von Verdi nicht zu behaupten ist.
Eigentlich könnten Sie stolz darauf sein, das es in Ihrem Hause immer noch engagierte Mitarbeiter gibt die sich in Gewerkschafen organisieren und von einem im Grundgesetz verbrieften Streikrecht Gebrauch machen.
Das ist in dieser Branche leider nicht mehr oft zu finden.
Als langjähriger FR-Leser habe ich für eine dünnere Zeitung wg. eines Streiks mehr Verständniss, als für Politiker-Charts oder “Tschuldigung“ auf der Seite 1.
Die FR hat schon viele schwere Tarifkonflikte überstanden – ich hoffe das sie nun auch die Tabloid Einführung überleben wird.
Gute Nacht
Ihre Nachteule
@376. Robert B.
Da sich bisher noch niemand – trotz Nachhakens – Ihrer sicher weltbewegenden Frage angenommen hat, will ich’s hier mal versuchen:
„Warum hat sich meine Lesedauer der FR seit/trotz/wegen der Formatumstellung nicht geändert?“
Kann es nicht einfach daran liegen, dass Sie (noch immer) so langsam lesen ;-)?
Ich stimme Ihnen ja in Tenor zu und wenn Sie die Diskussionen (verfolgt haben, werden Sie bemerkt haben, dass ich immer wieder – wie auch viele andere – zu Geduld (es ist erst EINE Woche nach dem „Tag X“) und Besonnenheit aufgerufen habe, aber eine derartige Frage zu kann eigentlich nur rhetorischer Natur sein – zumindest hatte ich es so verstanden. Ihr Nachhaken zeigte jedoch, dass Sie sie ernst meinten
.. und das verstehe ich nicht.
Aber – wie sagte ein Kollege neulich zu mir: „Du darfst alles essen, aber Du musst nicht alles verstehen!“
(tztztz – so viele Worte wegen eines kleinen Satzes ..)
Lieber Bronski,
Es ist ja bedauerlich, dass die Drucker ausgerechnet in der heissen Phase der Umstellung der FR atreiken – und man kann schon mal in Richtung Gewerkschaften bemerken, dass diese Aktion (gewohnt) instinktlos, weil kontraproduktiv ist – aber streiken denn auch die „Hefter“? Mein Frankfurt-Teil war bisher geheftet (recht praktisch), aber heute nicht.
Ich wünsche den Kontrahenten ein baldiges Einsehen auf dass der „Modifikations-Prozess“ weiter gehen kann und sich die FR (beinahe hätte ich geschrieben „ohne Druck“, aber ich bin mir der Zweideutigkeit noch rechtzeitig bewusst geworden 😉 ) in Ruhe und mit Besonnenheit zu dem entwickeln kann, das wir bisher so geschätzt haben: eine sehr gute (was immer der Einzelne darunter auch verstehen mag) TAGES-Zeitung.
In diesem Sinn: Einen schönen Tag noch und einen guten Wirkungsgrad!
Hajo Gebhardt
@ # 376 Michael Perrot: Herzlichen Dank für den Hinweis auf diese wichtige Informationsquelle, man erfährt ja als Leser, wenn man nicht intensiv im Web surft, keine Hintergründe. Ein weiterer Link führt zu der im Januar 2007 abgeschlossenen Betriebsvereinbarung mit Sozialplan bei der FR: http://mmm.verdi.de/archiv/2007/01-02/print/bittere_kroeten
Statt also über Format oder Druckfehler zu jammern, sollten wir FR-Leser uns mal lieber Gedanken machen über das, was der FR-Belegschaft zugemutet wurde und wird!! Ein bisschen Solidarität könnte manchen nicht schaden…
Bei aller heftigen Diskussion der Leser über „ihre“ Zeitung darf zur kleinen Ergänzung auch ein Blick auf die Meinung der Kollegen geworfen werden:
„Inhaltlich hat sich vorerst nichts geändert.“ (Immerhin) „Auch im halben Format bleibt die ‚Frankfurter Rundschau‘ das Organ einer Traditionslinken, die die verbliebene Lesergemeinde mit moderater Empörung über eine schlechte Welt versorgt und mit garantiert überraschungsfreien (hat mich schon getroffen) Kommentaren in ihren Ansichten bestätigt.“
So zu lesen in der gestrigen „Neuen Zürcher Zeitung“.
Und weiter orakeln die Schweizer: „Ob das reicht, um wie gewünscht neue Leser gerade unter Frauen und jungen Lesern zu erreichen, erscheint zweifelhaft.“
Man liest, den Branchenkennern an der Limmat scheint Veränderung ebenfalls angezeigt, um eine dringend notwendige Auflagensteigerung zu erreichen. Ob’s uns nun gefällt oder nicht. Es bleibt ein Spagat, hoffen wir, dass er gelingt.
Gruß
J.W.F.
Lieber lotharkroll,
ich lehn‘ mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster:
Ich finde es unverfroren, hier unter dem neuen Nick „lotharkroll“ so zu tun als seien Sie ein neuer Blogger (seit Samstag). Wenn man diesen blog mal auf einen Rutsch liest, ist es absolut offensichtlich (bis in Wortwahl, Satzstellung, Stil, Großschreibung von Wörtern, dem Springen zwischen Sie und Du, usw.) dass Sie eine Inkarnation des (großen) Klaus W. sind, der ja auf einmal von der Bildfläche verschwunden ist.
Ich verwette eine Kiste Rotwein, dass Ihre IP-Nummer identisch mit der vom (großen) W. ist.Lassen Sie doch solche Spielchen!
Gruß
Manfred Förster aka Fiasco
@ 398
„Ich verwette eine Kiste Rotwein, dass Ihre IP-Nummer identisch mit der vom (großen) W. ist. Lassen Sie doch solche Spielchen!“
Gruß
Manfred Förster aka Fiasco“
Gut gebrüllt Löwe, denk‘ ich mal.
Gruß
J.W.F.
P.S. Als Weinfreund würde mich dennoch interessieren, um welchen Rotwein es sich dabei handeln wird.
@ # 376 Michael Perrot:
„Herzlichen Dank für den Hinweis auf diese wichtige Informationsquelle, man erfährt ja als Leser, wenn man nicht intensiv im Web surft, keine Hintergründe.“
Schließe mich beim Dank Beate Siek an.
Der Text brachte es auf 175 Zeilen doppelter Tabloid-Länge. Das kommt heute selten in der FR.
Gruß
J.W.F.
Werter Herr Vorkötter!
Für ihre Blog-Auswertung und Rückkehr zu einer linksliberalen Qualitätszeitung gebe ich ihnen auch gerne 4 Wochen Zeit! Nur vermisse ich eine klare Aussage von ihnen, ob das noch Ziel der Übung ist! Sie hatten in einem Interview davon gesprochen, dass die FR „linksliberal, weiterhin überregional und zitierfähiger“ sein soll. Das hört man gern, aber davon sind sie momentan weit entfernt!
Von ihrem Statement bin ich sehr enttäuscht. Es kommt absolut unsouverän und teilweise auch arrogant daher. Die Themen „wie teile ich eine Zeitung“ haben wir längst abgearbeitet. Sie weichen der eigentlichen, inhaltlichen Kritik aus und werfen den Bloggern Oberflächlichkeit und Pauschalisierung vor. Das halte ich für sehr unfair denen gegenüber, die sich explizit Zeit für Anregungen und Kritik nehmen, die sie ja wünschen (man beachte den Titel dieses Threads), sonst wäre Bronski ja überflüssig!
Ein „weiter so“ halte ich für fatal und ein einfaches „zur Kenntnis nehmen“ reicht auch nicht. Damit machen sie sich lächerlich!
Keiner ihrer Leser möchte eine gedruckte Tageschau, sondern dass man diese Meldungen kritisch aufbereitet, kommentiert, Hintergründe bietet. Das kann die Tageschau nämlich in ihren 15 Minuten nicht leisten. In meinen Augen gleicht die momentane FR teilweise einer simplen Aufzählung von Tickermeldungen. Das können sie nicht wollen!!!! (Andere) Qualitätszeitungen mit einer „gedruckten Tageschau“ zu vergleichen, ist der Sache nach schon absolut lächerlich und man muss sich dann allen ernstes Fragen, was ihnen nun vorschwebt. Zur Zeit wohl eine Illustrierte.
Viele Grüße
Thomas Berth
@389
Wette verloren! 😉
Gruß
Stefan Krieger
Systemadministration
Und wo verstecken sich eigentlich die meist aufwändig recherchierten und lesenswerten Beiträge der „verblichenen“ FRplus? Die sollten doch eigentlich „eingearbeitet“ werden.
@389
„Wette verloren! 😉
Gruß
Stefan Krieger
Systemadministration“
Das tut mir für Wolfgang Förster und den Rotwein aber leid.
Und zu
@ 376. Kommentar von Michael Perrot:
Wenn man dieser Gewerkschaftsanalyse Glauben schenken darf, dann geht’s bei der FR schon lange nicht mehr „linksliberal“ zu.
Soll keine Kritik sein, Wirtschaft ist eben Wirtschaft, sagte ich bereits oben. Und von Lohnverzicht und Spenden wollen die meisten Schreiber auf dieser Seite wahrscheinlich auch nicht leben.
Gruß
J.W.F.
P.S. Das sollte aber keine Kompromisse im Inhalt nachsichziehen. Wenn’s allerdings immer weniger Mitarbeiter sein sollen, ist der Qualitätsverlust vorprogrammiert. Ein Spagat eben, wie bereits gesagt.
Lieber J.W.F,
es handelt sich selbstverständlich um sechs Flaschen edelsten „Frankfurter Vorkötter Dumont Schauberg“ des Jahrgangs 2006, abgefüllt in – nach neuesten Erkenntnissen der Marktforschung entwickelten – neuen viereckigen Tabloid-Flaschen, die mit wenigen Handgriffen in drei handliche Weinfläschchen verwandelt werden können, so dass man sie bequem am Abendbrottisch konsumieren kann, ohne einen Ehekrach zu riskieren.
Für das beim Zerbrechen entstehende Fiasko bitte nicht mich verantwortlich machen – das gibt sich schon mit einiger Gewöhnung!
Viele Grüße
Fiasco
@ 395 Manfred Förster
„Frankfurter Vorkötter Dumont Schauberg“ des Jahrgangs 2006″
Liest sich gut, scheint mir aber als Weintrinker schwer bekömmlich. Dann doch lieber Lohrberger Hang Riesling.
Ist zwar heute auch etwas durchschnittlicher geworden – wenig Säure und ein bißchen Süße – aber was soll’s. Ich muß den Wein doch breit verkaufen können, meinte Winzer Rupp.
Wie sich die Bilder gleichen…(nicht Tosca).
Gruß
J.W.F.
So, jetzt mal meine – zugegeben: knappe – Morgenreaktion auf die Postings der Nacht (hat etwa zwei Stunden gedauert, das alles zu lesen)
@ Carsten aus Berlin, # 360
Auch ich finde die Mehrzahl der Kommentare hier konstruktiv.
@ KReiter, # 365
Das ist es ja gerade, was das Internet Printmedien voraus hat: die schnelle Information. Dazu muss man keineswegs tagelang unterwegs sein, es dauert möglicherweise nur wenige Minuten, sich soweit zu informieren, dass man das für den Moment für ausreichend hält. Die Struktur der Leserschaft von Tageszeitungen ist damit im Umbruch. Auf diese Entwicklung muss man irgendwie reagieren. Meine Selbstbeobachtung sagt mir dazu: Ich persönlich habe schon in den vergangenen Jahren die kleinen Meldungen auf den Nachrichten-Seiten nicht mehr gelesen, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass sie – schon früher also – nicht mehr an Information enthielten, als die Tagesschau am Vorabend schon gemeldet hatte.
@ Uwe Theel, # 366
Ich sag’s noch mal: Wir ignorieren Ihre Argumente nicht. Einige sind Unsinn und grenzen an Verschwörungstheorien, aber inhaltliche Argumente werden gehört. Wir können gar nicht anders. Sind Sie sich eigentlich dessen bewusst, dass Sie sich hier auf einer FR-Seite bewegen?
@ Robert B., # 379
„Operation am offenen Herzen“ – eine sehr treffende Metapher.
Die Doku war nun in der Montagsausgabe auf Seite 8
@ Lisa Schmidt, # 380
Die Vorspänne sind weg, das stimmt. Ihre Funktion übernehmen nun die ersten Absätze der Artikel. Die sollten schnell über alles Wesentliche informieren, so dass Sie und Ihre Tochter sich auch schnell sollten entscheiden können, ob Sie den Artikel weiterlesen wollen.
An der Seite 1 müssen wir sicher noch arbeiten, die sitzt noch nicht. Wir werden aber sicher weiterhin von dort aus auf vertiefende Texte weiter hinten in der Zeitung verweisen.
@ Hajo Gebhardt, # 385
Dass der Frankfurt-Teil nicht geheftet ist, ist ebenfalls eine Folge des Streiks.
@ 141. Bronski
Hallo Bronski,
was ist an den Beiträgen von Hadi Geiser polemisch und was gibt es da zu bedauern?
Ich dagegen bin froh, dass es noch Menschen gibt, die sich trauen Kritik auszusprechen und dazu noch so gekonnt und treffsicher!
Das bin ich auch. Der Ton von Hadi Geiser hat sich während seiner letzten Postings erfreulich geändert.
Hajo Gebhardt (384):
Das mag durchaus sein, aber wenn ich bei gleichbleibender Lesegeschwindigkeit immer noch genauso lange zum Lesen brauche, heißt das, dass ich objektiv immer noch die gleiche Anzahl an Informationen aufnehme. Ich habe mal mit der Uhr „gestoppt“, schließlich täuscht das kleine Format: Pro Seite gibt es nur noch halb so viel Informationen. Soviel zum Kritikpunkt, dass die neue FR inhaltslos sei.
Die Frage ist rhetorisch, aber ernstgemeint und soll – wie oben angeklungen – einen Gegenstandpunkt zum vorgebrachten Empfinden der Inhaltslosigkeit darstellen. Nur leider geht sonst keiner der sehr aktiven Diskussionsteilnehmer hier darauf ein, schade.
@Bronski (397):
Danke für den Hinweis. So ganz hab ich mich noch nicht an die neue gewöhnt, man muss sich ja erst (wieder) kennen lernen. Die Dokumentation liegt mir besonders am Herzen – nicht nur, weil ich selbst schon eine verfasst habe.
Angesichts der Flut an Meinungen und Kommentaren und ihrer „OP am offenen Herzen“ (den Begriff dürfen sie ruhig benutzen, ich hab da kein „Copyright drauf“): »Bleiben sie stark!« (Tita von Hardenberg, Polylux-Schlusssatz).
P.S.: Jede Kritik ist euch wichtig, dann habe ich noch einen, und zwar an Uwe Vorkötter:
Ich empfehle ihnen einen Kurs in öffentlicher Kommunikation für Manager – das ist nicht böse gemeint, ganz im Gegenteil – denn ihr Kommentar heute auf Seite 3 ist nicht gerade geeignet, den Beweis anzutreten, dass man weiterhin linksliberal sein will. Das ist nicht nur ein Affront der Gewerkschaft und vor allem ihren Mitarbeitern gegenüber, sondern noch zusätzliches Öl in die Feuer, die seit der Formatumstellung lodern.
@ „Streik“/Vorkötter“
@ 383 Nachteule
Volle Zustimmung zu Ihrer Meinung zum Vorwurf Vorkötters an die Sreikplaner, bzw. „Umleitung an die Arbeitgeber“; seit wann werden Streikplaner „so blöd“ sein ihre Streiks in für Arbeitgeber wohlfeile Zeiten zu legen; etwa an Feiertage?
Ich hoffe die FR und Vorkötter nützen den Feiertag am Donnerstag für die Umsetzung der Leserwünsche, das wäre die richtige logische Einstellung, aber nicht das „Maulen“ über die Streikplaner!
Übrigens, wenn ich diese Einträge in ihrer Massigkeit alle mal realistisch betrachte, ziehe ich für mich den Schluss: Es ist vermutlich besser, für dies „Getippe“ lieber eingehend die FR zu lesen! Der/das Blog lenkt einen nur von der Wirklichkeit ab! Hin und wieder mal, auch intensiv im Winter, aber der Sommer ist eigentlich zu schade für`s Bloggen! Gut, einiges Schlaue zur Umstellung der FR lasse ich mir gefallen; aber was im Vorstehenden abgelaufen ist, war wohl mehr Selbstdarstellung der meisten Teilnehmer, als wirklich innovative Argumente vorbringen! Deshalb auf ein Wiederschreiben im September; bis auf einige Ausnahmen von der/meiner Absicht der Enthaltung, zumindest massive Zurückhaltung!
Tschüß, hjs
@#
392. Kommentar von Administrator
Geschrieben am 5. Juni 2007 um 09:33 Uhr
@389
Wette verloren! 😉
Gruß
Stefan Krieger
Systemadministration“
Ganz so scnell würde ich da nicht schließen wollen:
wenn – wie ich auch glaube – Klaus W. alias Lotharkroll sich einloggt, dann tut er das m.W. nach jedem Neustart seines Rechner mit einer anderen IP-Adresse. Fiasco wettete – möglicgerweise in Unkennnis dieser Tsache „falsch“ und konnte so nur verlieren.
Da ich der FR nicht unterstellen will, sie habe BKA-Mittel oder Methoden zur Hand, wird der Beweis auf dieser Ebene nicht zuführen sein. Die auf sprachliche und grammatikalisch Indizien gestützte Analyse von Fiasco steht da ganz anders da, Drüber kam ich dem Herrn auch schon drauf (s. # 286. Kommentar von Uwe Theel, Geschrieben am 4. Juni 2007 um 17:36 Uhr)
Also noch scheint mir die Flasche nicht verloren, aber: Wie trinkt man (gewonnenen) Wein online?
Gruß
Uwe Theel
@403, Herr Theel:
Die Wette war eindeutig.
Zitat:
„Ich verwette eine Kiste Rotwein, dass Ihre IP-Nummer identisch mit der vom (großen) W. ist.“
Da hilft auch kein „ganz so schnell würde ich nicht schließen wollen“. IP ist IP. Nicht identisch ist nicht identisch.
Welche Menschen hinter den IPs stehen, kann und will ich nicht nachprüfen – es interessiert auch nicht.
Gruß
Stefan Krieger
Systemadministration
komme gerade aus dem Urlaub und war vom neuen FR-Image (NICHT Format) mindestens genauso enttäuscht wie Jutta Meinerts (http://www.frblog.de/
jede-kritik-ist-uns-wichtig/#comment-8332).
Ich habe kein Unterhaltungsmagazin abonieren wollen sondern eine aktuelle Tageszeitung.
Hallo FAZ und Süddeutsche: Bitte runter vom „Tischdeckenformat“ – wir warten auf Euch!
Gruß,
Peter Zimmermann
Ich erinnere gerne an meinen Beitrag # 203. Er bleibt trotz aller negativen Kommentare hier gültig. Liegt vielleicht auch daran, dass ich die „alte FR“ und deren Layout NICHT mochte und mir sowas wie es eben nun geworden ist … wünschte.
Die alten „Gewohnheitstiere“ haben sicher Gewöhnungsbedarf mit der Umstellung, auch dürfte es ein „Lernprozess“ bei der Redaktion noch geben, denn man kann immer und überall dazulernen – auf beiden Seiten.
Hierzu sein auf einen Kommentar des Chefredakteuers „DIE RHEINFALZ“ vom 5.6.07 hingewiesen, der, wie viele, wohl den Erfolg der Umstellung beobachtet. Gemeinhin sagen sogennate Experten, das dem Tabloid-Format die Zukunft gehört. Habe nix dagegen.
Format und Layout ist mir lieber als das Alte. Eine konstruktive Kritik des Herrn Garthe (Chefredakteur der Rheinpfalz), kann ich nachvollziehen und ich denke daran wird und kann man noch arbeiten:
Zitat: „Aber die Leserführung stimmt nicht. Es ist schwer nachvollziehbar was warum wo steht. … Es fehlen Vorspänne und andere Einstiegshilfen in den Text.“
Somit: Es gibt sicher noch „Übungsbedarf“ mit dem neuen Format, aber die grundsätzliche Richtung stimmt – nicht wirr machen lassen deshalb!
PS: Ja, auch der FR-Chefredakteur hat recht, wenn er sagt … langsam und erst mal sich gewöhnen. Nach einem halben Jahr vielleicht ist die Aufregung schon nicht mehr nötig und man hat das neue Format sogar lieb gewonnen.
Mir fällt hierzu nur ein radikaler Schnitt einer Lokalzeitung hier ein, die das Format von Nordisch auf Rheinisch reduziert, dabei die jahrzehntelange Logofarbe blau dann noch in Bordeux-Rot wechselte – was für eine ganz andere Zeitung könnte man meinen, aber heute ist es als wäre es nie anders gewesen.
@ 397. Kommentar von Bronski
Geschrieben am 5. Juni 2007 um 10:15 Uhr
Hallo Bronski,
ich danke herzlich für Ihre „Schulnoten“ und „Beurteilungen“.
Wie Sie dazu kommen ist Ihre Sache, ich darf allerdings darauf hinweisen, dass ich immer ganz klar formuliert habe, dass die „Ignoranz“ der FR im Umgang mit der Kritik durch den/das BLOG auf die mehr als mangelnde inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Kernvorwurf der „Tendenzwende“ in der FR bezieht. Bis auf die „mißglückten“ Seiten 1,4-5 der ersten Ausgabe und dem „nur grammatikalischen“ Fehler des „T`schuldigung“ habe ich von seiten der FR keinen Einlassung auf den Inhalt der neuen FR gehört, die Rückschlüsse auf die Wahrheit der These zulassen würden, dass die FR ihr traditionellen linksliberales Grundverständnis beibahlten würde. Auch dort wurde aber nicht wirklich „am Text“ an der Aussage der FR gearbeitet.
Um hier nur ein weiteres Indiz anzuführen, andere haben es vor mir auch schon angesprochen:
Dass Herr Vorkötter heute auf Seite Drei eine ganze Spalte verbrauchen konnte, um antigerkschaftlich tönend sich und die FR selbst zu bemitleiden, während die Seite Eins schon praktisch voll davon war, dem Leser mehr bildlich als textlich mitzuteilen, dass die FR bestreikt wird, ist auch mehr als symptomatisch für das neue Konzept. Früher konnte die FR eine solche Information in einem Zehnzeiler-Einspalter sachlich unterbringen, ohne Selbstmitleid und man musste schon sehr genau hinlesen, um in der jeweiligen Ausgabe einen wirklich qualitativen Verlust gegenüber der Vortagsausgabe zu entdecken.
Dafür fehlt heute die Leserbriefseite, von der ich nicht annehme, dass ausgerechnet sie von den Druckern aus Streikgründen nicht gedruckt wurde; wahrscheinlich ist das jetzt für Sie wieder eine von meinen Verschwörungstheorien“.
Aber vielleicht hätte Herr Vorkötter statt des Druckerstrikes für seine Kolummne heute eine Auseinandersetzung mit der Blogkritik an seiner Einlassung hier formulieren können, zu der er mehrfach aufgefordert wurde, dann hätten Sie Herr Bronski, wirklich einen verdienten Ruhetag, incl. Nichtabdruck in der Print-FR genießen können.
Es grüßt Sie
Uwe Theel
Auch ich betonte schon gestern, dass mir allein die inhaltliche Entwicklung der FR wichtig ist, sowohl was die Qualität als auch was die politische Ausrichtung angeht.
Die in vielen Beiträgen hier aufgezeigte Qualitätsabnahme, das gutsherrenartige Getue und mainstream-neoliberale Geschreibe (zum Druckersteik: bitte „S-o-l-i-d-a-r-i-t-ä-t“ nachschlagen) von Vorkötter, das für-dumm-Verkaufen einiger Leute hier stimmt mich nachdenklich.
Mir scheint es ein unauflösbarer Widerspruch – insbesondere angesichts stets reduzierter Redakteursressourcen – die Zeitung attraktiv für jung-dynamisch-weiblich zu machen und gleichzeitig das kritisch-tiefgehende linksliberale Profil zu behalten. Derzeit scheint der Widerspruch dadurch „aufgelöst“ zu werden, dass man zu ersterem tendiert. Ich würde mich mit um die 30 übrigens gerne noch zu den jüngeren zählen, geht es nach meinen Wünschen gehöre ich aber zu der angeblichen althergebrachten Klientel Gewerkschafter-Lehrer-Alt-Linker-hängengebliebener- -Vorurteile-bestätigt-haben-Wollender.
Ich halte schon allein aus markt-strategischen Gründen diese Entwicklung für fatal:
* Ich lese die FR, weil ich eine kritische Tageszeitung, die weite Teile des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Geschehens abbildet, lesen möchte. Hätte ich diese Ansprüche nicht, dann würde ich die knappere taz lesen. Eine Entwicklung Richtung taz sehe ich somit als fatal an, da da die meisten dann lieber das Original lesen wollen.
* Ich will eine linksliberale Tageszeitung. Da gibt’s nix außer FR. Es wäre geschickt an dieser „Nische“ festzuhalten.
* Apropos „Nische“: Im Vorfeld des G8-Gipfels habe ich mit sehr vielen unterschiedlichen Leute gesprochen und ich war erstaunt, wie weit verbreitet die Ablehnung der G8-Politik ist und wie viele hinter den Forderungen der Protestierenden stehen. Ich bin der Auffassung, dass in weiten Teilen der Bevölkerung eine Desillusionierung hinsichtliche neoliberaler Politik stattgefunden hat. Dies kann auch an den letzten Wahlergebnissen beobachtet werden, sowohl was die Wahlbeteiligung als auch was die Linkstendenz angeht. Dies ist keine Nische, sondern ein erheblicher Teil der Bevölkerung. Auf den sollte man sich kaprizieren. Aufgrund bevorstehenden weiteren Sozialabbaus sollte diese Gruppe noch größer werden.
Anzeigen. Natürlich kann man in einem unkritischen Mainstreamblatt besser Anzeigen verkaufen. Doch sehe ich Auswege. Der Grund, FR statt taz zu lesen, ist eben nicht der, dass die FR durchgehend bunt ist und zunehmend zu einem Bilderbuch mit weißen Flächen und ab und zu Text zwischendurch (ich überspitze etwas) verkommt. Ich lese gerne eine Zeitung, die teils oder ganz s/w ist.
Themen. Wenn sich tatsächlich bestätigt, dass Artikel zu Gewerkschaftsthemen, zu Privatisierung wie z.B. PPP-Vorhaben und dergleichen abnehmen, dann werde ich die Konsequenzen ziehen.
Drohung. Da ich einen kritiscen politischen Newsletter mit knapp 900 Abonnenten herausgebe in dem auch regelmäßig FR-Artikel verlinkt sind, würde meine Organisation wahrscheinlich kein Problem damit haben, unseren Lesern, die wahrscheinlich zu einem nicht unerheblichen Teil FR-Leser sind, die Kündigung des Abos ans Herz zu legen. Argumente (siehe vorherige Einträge) gibt’s ja genug.
P.S.: Tip: Ihre von mir massiv kritisierte reißerische G8-Berichterstattung wird nicht dadurch besser, dass Sie auf Seite 2 einen Steineschmeißer in Großformat abdrucken. Die Frustrationsschwelle kommt immer näher.
Hallo Bronski,
ich gebe Herrn Theel nur ungern Recht (seine Kommentare sind, na sagen wir mal vorsichtig, gewöhnungsbedürftig), aber in seinem Kommentar 407 hat er ein wahres Wort gelassen ausgeschrieben: Was ist los mit Ihnen? Sie müssen ja nicht unbedingt als Nestbeschmutzer auftreten, aber etwas Selbstkritik (der FR gegenüber) wäre doch angebracht, oder?
.. oder hat „man“ Ihnen einen Maolkorb verpasst? Dann wüsste ich’s gern, denn dann ist eine weitere Teilnahme am FRBLOG sinnlos (da kann man ja gleich zum tagesschau-blog gehen, da ist eine strenge Zensur gleich mit eingebaut).
Also, lieber Bronski, schütteln Sie Ihre Bedenken samt „Meinungsverhinderungsmassnahme“ ab – wir brauchen Sie nicht nur als „Mülleimer“ 😉 sondern auch. um zumindest einige Insider-Infos zu erhalten .. und die sind Sie uns auch noch schuldig.
Ich bin nicht bereit, die Mutation der FR von der informativen, kritischen Tageszeitung zum Beliebigkeitsjournal mit Häppchen für jeden und alles mitzugehen. Fastfood statt Slowfood wird uns angeboten. Vom regelmäßigen Leser werde ich mich zum sehr selektiven Probekäufer hie und da wandeln. Es könnte ja doch sein, daß …
Obschon ich bei den Kommentaren von Bronski und Vorkötter wenig Hoffnung hege.
Eine Formatumstellung ankündigen und eine inhaltliche Verwässerung durchsetzen, das halte ich nicht für ehrlichen Umgang mit dem Leser.
@ Uwe Theel: Ihre Beiträge zeigen eine Selbstverliebtheit sich hier ausbreiten zu können. Sie sind der Sache, nämlich der FR zu sagen, auf welchen abschüssigen Weg sie sich begeben hat, längst nicht mehr dienlich.
@ Uwe Theel
Die Leserbriefseite fehlt heute, weil ich sie der Redaktion für redaktionelle Berichterstattung zur Verfügung gestellt habe. Die halte ich für wichtiger. Desgleichen morgen: Keine Leserbriefe, sondern redaktionelle Inhalte. Ich nehme mal an, dass das letztlich auch Ihren Interessen entspricht.
Ruhetag? Ich? Sie machen mich lachen.
Dem Kommentar von J. Müller-Wolff kann ich nur aus vollem Herzen zustimmen. Die Formatänderung wurde genutzt, um aus einer informativen und politisch auch Stellung beziehenden Zeitung ein Boulevardblatt auf Focus-Niveau zu bilden. Es gibt kaum noch politische Nachrichten, die detailliert und informationsreich dargestellt sind. Alles ist auf die Generation der Leser abgestellt, die nicht mehr als 10 Zeilen Text verarbeiten können und nur in Bildern denken.
Für uns ist die Konsequenz, dass wir ein 15 jähriges Abonoment kündigen und zur Konkurrenz wechslen. Schade, aber mit dieser Zeitung bin ich nicht mehr zufrieden.
Dem Kommentar von J. Müller-Wolff kann ich nur aus vollem Herzen zustimmen. Die Formatänderung wurde genutzt, um aus einer informativen und politisch auch Stellung beziehenden Zeitung ein Boulevardblatt auf Focus-Niveau zu bilden. Es gibt kaum noch politische Nachrichten, die detailliert und informationsreich dargestellt sind. Alles ist auf die Generation der Leser abgestellt, die nicht mehr als 10 Zeilen Text verarbeiten können und nur in Bildern denken.
Für uns ist die Konsequenz, dass wir ein 15 jähriges Abonoment kündigen und zur Konkurrenz wechslen. Sehr schade, aber mit dieser Zeitung bin ich nicht mehr zufrieden.
KReiter (398), Danke für die Blumen …
408, Massenmensch (gruseliges Pseudonym) hat völlig Recht. Warum geht das nicht in Marketingköpfe?
Ich harre immer noch einer Reaktion von Herrn Vorkötter auf die vielen kritischen Entgegnungen. Oder wollte er nur als einmaliger, gespenstischer „Deus ex machina“ auftauchen und die Blog-Gemeinde ratlos zurücklassen? Das hätte ja auch Aussagekraft …
Haha, immer auf die Titanic-Sartseite gekommen. Guerilla-Marketing.
(Hier! Das mit dem „kleinen König“ ist ja wohl noch nicht ausdiskutiert. Der passt m.E. ins kleine Format, ist ja schließlich ein kleiner König. Und einmal pro Woche reicht ja auch …)
@Bronski
Moin, moin……
stellt Herr Vorkötter seinen Platz auf Seite 3 heute auch für redaktionelle Berichterstattung zur Verfügung ?
Wäre mir lieber als noch so ein weinerlicher Kommentar wie in der heutigen Ausgabe !
Ein Tag der Besinnung für Ihn wäre bestimmt nicht das Schlechteste !
@ #410. Kommentar von J.Müller-Wolff
Geschrieben am 5. Juni 2007 um 13:10 Uhr
Sehr geehrter herr Müller Wolf,
ich dachte wir diskutieren hier Möglichkeiten FÜR die FR und nicht die Seelenlage der Beteiligten.
Aber Falls Sie Psychologe sind, dann geben Sie mir vielleicht einen Termin bei sich (Auf Kasenkosten)
Ich bin leicht zu ergooglen.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Theel
@ Bruno #367,
nuja, die Frage ist halt ganz einfach, ist ein Wirtschaftteil in der FR ein Börsenberichtometer, in der nur mikroökonomische Analysen von „Kleingeistern“ verkauft werden oder geht es in einem Wirtschafteil einer linksliberalen Zeitung nicht auch darum, ökonomische Zusammenhänge aufzuzeigen? Zum Beispiel die Geldpolitik der EZB zu hinterfragen, die Mogelpackung einer Unternehmenssteuerreform aufzumachen oder die Bedeutung der EU und USA-Agrarsubventionen für den Weltmarkt und die dritte Welt aufzuzeigen? Würde bei einem Druckerstreik-Top-Thema vielleicht nicht die Umsatzänderung (bzw. der tatsächliche Umsatz) sonder die Entwicklung der Produktivität und des Gewinns im Verhältnis zum Lohn eine wichtige Rolle spiele?
@Bronski
mal am Rande, die Umstellung des Tabloid hat sehr alberne Resultat beim ePaper verursacht… ich kann mir Bilder nun auf zwei seiten verteilt anschauen, aber nicht mehr als ein Bild. Außerdem finde ich es äußert gelungen, dass die rechte Bildhälfte der beiden Arbeite auf den Papierrollen mit der Hälfte des Kommentars von Herrn Vorkötzer versehen ist. Auch nervt es, dass Artikel nun nicht in einem durchgängig zu lesen, geschweige denn auszudrucken sind. Da sollten sie dringend nachbesser.
trotz Beschwichtigungen, Erklärungen, Darlegungen, Erläuterungen und Leserbrief-Antworten von Leserversteher Bronski, werde ich von Tag zu Tag zorniger, wenn ich morgens dieses neue Wirrwarr-Zeitgeist-
Blättchen aufschlage, das von nun an unsere geschätzte und geliebte Frankfurter Rundschau, die wir seit über 40 Jahren abonniert haben, ersetzen soll. Im Gegensatz zu Bronski, der im Wegfall der starren Blattstruktur einen Vorteil sieht, sehe ich nach wie vor nur Nachteile und morgendlichen Frust am Frühstückstisch. Die Feuilletonseiten, nach denen ich zuerst griff, sind jetzt fest verbunden mit der Politik, die mein Mann als erstes las. Da ist es für mich auch kein Trost, dass ich jetzt auf das getrennte „Buch“ mit dem Rhein-Main-Teil zurückgreifen kann und lesen darf, dass es in Dreieich noch Karten für den Vortrag „welchen Sinn hat mein Leben“ gibt!
Leider hat mir Bronski auf meine Leser-email an ihn auch keine Antwort auf meine Fragen nach dem Verbleib der BASTIAN-Glosse, der „Ecke“ und des „Heute“ gegeben. Ich finde es unhöflich und ungezogen, dass sie alle sang-und klanglos in der Versenkung verschwunden sind. Ich war als langjährige FR-Mitarbeiterin selbst eine BASTIAN-Schreiberin und ich weiß, dass die kleinen Alltagsgeschichten die FR-Leser jahrzehntelang mal mehr und mal weniger angeregt, aufgeregt oder amüsiert haben. Wenigstens ein Abschiedswort wäre angebracht gewesen.
Inzwischen haben mein Mann und ich uns schon dreimal die Zeitung, die ebenfalls mit „F“ anfängt, aber dann von A-Z im alten Format ist, gekauft, um zu testen, ob sie eine Alternative wäre (obwohl wir politisch überhaupt nicht mit ihr übereinstimmen!)
@417
Hallo Herr Schäfer,
Sie haben Recht, bei manchen E-Paper Seiten gibt es solche Probleme. Leider konnten wir im Vorfeld den Bereich E-Paper nicht testen. Wir arbeiten aber an der Lösung des Problems, das übrigens ziemlich „knifflig“ ist.
Gruß
Stefan Krieger
Systemadministration
@Uwe Theel: ich habe nur einen langsamen Internet-Zugang. Ihre ebenso langen wir überflüssigen Beiträge kosten mich nicht nur Nerven, sondern auch wertvolle Download-Zeit.
Ja Bronski, Sie haben die Geister gerufen (Sie wollten ja den Job um jeden Preis!), jetzt zeigen Sie mal, ob Sie ihn nicht nur bei Schönwetter-Perioden ausfüllen.
.. oder haben Sie etwa keine Argumente gegen die Vorhaltungen?
.. oder stimmt meine Vermutung doch, dass man Ihnen einen Maulkorb verpasst hat?
P.S.: das sang- und klanglose Verschwinden des „Bastians“ / der „Bastienne“ sowie der „Ecke“ und „Heute“ finde ich auch recht „betrüblich“.
Bravo, Herr Theel! Ich möchte Ihre Argumente hier nicht noch einmal wiederholen – nur volle Zustimmung!Auch einige andere Beiträge, die die Verlagsstrukturen diskutierten, waren sehr erhellend. Mit dem Tabloid hätte ich mich gerade noch angefreundet, wenn es der Sache, d. h., dem bekannt guten, kritischen Inhalt dienlich ist. Handlich finden es mein Mann und ich nun gerade nicht. Da, wie schon oft beklagt, Artikel über zwei Spalten gehen, muss man die Zeitung aufgeklappt auf den Frühstückstisch legen, und dann ist sie breiter als eine Seite der alten FR. Und das Hochformat ist instabiler zu halten als das alte Format. Aber der Inhalt, der Inhalt… Diesen Häppchenjournalismus erwarte ich nicht von einer Qualitätszeitung. Einige Zuschriften merken an, dass nach ihrer Meinung eine Zeitung nicht ein Nachklapp zur Tagesschau des Vortages sein soll. Genau das passiert aber mit den Häppchen – das brauche ich nicht nochmal zu lesen. Ich erwarte ausführliche Berichte, in denen Hintergründe beleuchtet werden. Natürlich, auch der Rundfunk verändert sich, wie angemerkt wurde. Das sieht man z. B. an HR 1, den ich auch nicht mehr höre, sondern ich bin auf den BR ausgewichen, der, ganz entgegen etwaigen Vorurteilen, interessant und sehr kritisch berichtet.Ein paar Details noch: Betrüblich genug für den Leser, dass die Drucker streiken (bekunde hiermit Solidarität) – aber muss man dann den ohnehin knappen Raum auf der Titelseite mit einem Riesenteil verschwenden, wo es früher ein knapper Hinweis getan hat? Mir wäre eine Schlagzeile lieber, die mich darüber informiert, was heute das Wichtigste im Weltgeschehen ist. Ich verstehe auch nicht, nach welchem System Serif- bzw. Sans-Serif-Überschriften gewählt werden. Vielleicht gibt es ja auch keines? Vor einiger Zeit wurde Besserung hinsichtlich grammatikalischer Fehler gelobt. Aber: Schreiben im Lokalteil nur noch die Praktikanten? Neulich war vom Weinbau die Rede, es wurde „Potridis“ erwähnt, ich nehme an, es war „Botrytis“ gemeint. Heute wird im Artikel über Biebrich Gastronomie „erwägt“, ferner „Ziel: ein (sic) Entwicklungsplan für die Anlage erstellen“. Das sind zwar Peanuts, es lässt aber traurige Rückschlüsse auf die Gründlichkeit der Recherche zu.
Wie schafft es eigentlich die FAZ, mit einem nur geringfügig höheren Preis seriös und sauber (wenn auch leider recht konservativ) zu recherchieren? Etwa Zeit geben wir Ihnen noch, dann kommen wir nach über 40 Jahren als Abonnenten aber ins Grübeln.
@ 416.
Kommentar von Uwe Theel
Geschrieben am 5. Juni 2007 um 13:46 Uhr
@ #410. Kommentar von J.Müller-Wolff
Geschrieben am 5. Juni 2007 um 13:10 Uhr
Hallo,
kann beruhigen: Jürgen Müller-Wolf ist kein Psychologe, der hätte garnicht uns seine Lese-Seelenlage ausgebreitet.
Gruß
J.W.Fritz
P.S. „Seelenlage“ ist gut, aber das findet man doch fast in jedem Artikel.
Habe aber auch einen inhaltlichen Vergleich zwischen Berichterstattung FR und FAZ hinsichtlich Rhein-Main und Hessen gebracht
(s. Wo bleiben meine Aktienkurse?).
Niederlage FR 4 : 24 am ersten Erscheinungstag. Werde das Gleiche, sobald ich Zeit habe, am mit der FNP vom 1. Juni machen.
Also nicht nur „gefühlt“ auch gezählt.
… so schnell kann es gehen:
Nach nur wenigen Tagen reden (fast) alle über Inhalte und Struktur, nicht mehr zum Thema Tabloid.
Gut so.
Über Inhalte kann/ sollte man trefflich „streiten“.
Meine Vermutung: Nach einigen Wochen der Übung und des Umgangs mit dem neuen Format, wird sich auch die „Leserführung“ und Struktur noch optimieren und verbessern – diese Zeit muss man aber auch geben dürfen – und dann reden wir hier alle nur noch über Beiträge und Arktikel … so soll es sein.
(Eine Lokalzeitung hier hat nicht nur das Format reduziert sondern sogar die „Logo-und Leit-Farbe“ gewechselt und heute hat man sich so daran gewöhnt als sei es nie anders gewesen.)
PS: Nicht die politische „Färbung“ aufgeben. Eigentlich sollte da auch gar keine Gefahr sein, denn die Redakteure sind doch die selben. Oder gibt’s da etwa eine „neue Direktive“ vom Verlag?
Ich will nicht gleich von Lob sprechen, wenn ich sage, dass der Politikteil heute wieder etwas besser war: wieder umfangreicher, mehr die Tagespolitik aufgreifend und nicht mehr so viele 10-Wort-Artikel, deren Informationsgehalt gegen Null geht.
Und das alles trotz Druckerstreik, eigentlich toll.
ABER an den Umfang der bisherigen FR kommt das noch immer nicht ran.
Mit großer Enttäuschung musste ich dann feststellen, dass die Leserbriefe-Bronski-Seite ganz fehlt und das trotz (oder vielleicht doch wegen?) der heißen Diskussion hier im Blog!
Wenn das wirklich keine Absicht war, so beweißt ihr doch ein ziemlich unglückliches Händchen bei der Umstellung der FR.
Gerade wenn die Meinungen der Leser am wichtigsten sind, wird dieser Bereich ausgespart. Wundert ihr euch darüber, dass das bei den schreibenden Lesern nicht gerade gut ankommt?
Es wäre jetzt wirklich Zeit auf die inhaltliche Kritik an der neuen FR einzugehen, anstatt immer wieder so zu tun, als würden sich die Leute vor allem am neuen Format stören.
Man kauft keine Zeitung weil sie groß oder klein ist, sondern weil man sich politisch informieren möchte.
Und wem es vor allem ums TV-Programm, Sudoku oder die neuesten Beinenthaarungsmöglichkeiten geht, der hat in Deutschland eine so große Auswahl an Magazinen, dass er nicht gerade die FR kauft, weil sie jetzt im Tabloid-Format erscheint.
Vielleicht irre ich mich auch mit dieser Einschätzung, aber dann muss man sich auch eingestehen, dass eine kritische, niveauvolle Tageszeitung der Wirtschaftlichkeit geopfert wurde.
Das wäre zwar schon nachvollziehbar (aus Sicht der dort Beschäftigten), aber trotzdem schade.
@ Reiner Wisser
Keine Sorge, wir geben unsere politische Linie nicht auf. Sie haben sich offensichtlich die heutigen Meinungsseiten angesehen. (Kommentar von Stephan Hebel, Analyse von Hans Georg Schröder), die so sind, wie man es von uns erwarten darf. Auch der Gastkommentar von Charima Reinhardt passt dazu.
Ich freue mich, dass wenigstens Sie uns die Zeit lassen wollen, all die Reaktionen in Ruhe auszuwerten.
Zur Leserbriefseite: Heute fiel sie streikbedingt weg, morgen wird sie wegfallen, weil ich den Platz der Redaktion zur Verfügung gestellt habe. Nicht weil es nichts zu berichten gäbe, sondern weil ich denke, dass die Inhalte der FR mindestens genauso wichtig, in dieser Phase der Umstellung – auch angesichts all der hier geäußerten Kritik – wichtiger sind.
@ Bronski
Ja, die Antwort ist doch ermutigend, denn die Orientierung der FR hat sich ja nicht wirklich auch mit dem Format geändert – manche tun wohl hier so als sei jetzt alles anders, seltsam.
Zudem muss mal gesagt werden dürfen, dass ein solch großer Schritt mit einem gänzlich neuen Format und Layout immer auch Anlaufschwierigkeiten haben kann. Das ist doch normal und überall gleich.
Natürlich gibt es Feedback nach den ersten Tagen des Neuen. Natürlich muss man aber auch vieles Kritische relativieren, denn der Mensch ist nun mal ein „Gewohnheitstier“. 😉
Somit werden sich die Reaktionen in einigen Wochen auch sicher deutlich ändern. Nicht alles was im ersten „Schreck“ gesagt wird ist nachher oft noch gültig.
Ein paar Tipps von den Kollegen gibt es ja auch schon, und die sind sicher konstruktiv und weniger polemisch wie manches in einem Blog wie hier (ist wohl so eine Art „neue Austob-Plattform“ für manchen.)
Ja, es ist, so wie es begonnen hat, durchaus gut geworden, wenn auch für viele „Altleser“ ungewohnt, … aber auch ich las schon das „alte Gewand“ – und bin nun guter Hoffnung bzgl. der „neuen Kleider“. 🙂
Geduld für den nötigen Feinschliff muss doch sein und darf auch sein. Der grundsätzliche Weg mit dem Layout begrüsse ich ausdrücklich.
PS: Ach, und nicht alles was in einer Lokalzeitung steht kann und wird auch von mir geteilt … und trotzdem lese ich das „Teil“.
Ich kann die häufig geäußerte Kritik, die Artikel der neuen FR seinen kürzer und durch unnötiges Bildmaterial eher abgewertet nicht ganz nachvollziehen. Was mir eher fehlt ist die absolute Anzahl der Artikel bzw. Vielfältigkeit in Bezug auf Themen und Meinungen. Ich habe wie viele Andere hier im Blog dass Gefühl der Uninformiertheit.
Nachdem ich mich seit Frühjahr auf das neue Format gefreut habe (obwohl auch ich zu den vielen Abonnenten gehört habe, die ihren Fragebogen erhalten haben, obwohl die Entscheidungen schon getroffen wurden), bin ich jetzt von Tag zu Tag enttäuschter. Eigentlich hätte mich die damalige Fragebogenaktion schon misstrauisch machen sollen. Auch die gebetsmühlenartig wiederholten Beteuerungen im Vorfeld der Umstellung, dass sich inhaltlich nichts an der FR ändern werde, vor allem das immer wieder geäußerte Festhalten an der linksliberalen Ausrichtung, stellen sich in der Rückschau in einem ganz anderen Licht dar.
Erstaunt war ich daher heute Morgen über den Kommentar von Uwe Vorkötter zu den Streikmaßnahmen, bei dem ich fast meinen Tee verschüttet hätte. Ich bin dabei nämlich weniger über die Klage bezüglich Streiks selbst gestolpert, sondern über den Satz, dass die Leser mit der neuen FR noch nicht so vertraut sind, dass „sie auf Anhieb erkennen, welche Einschränkungen des Angebots nur streikbedingt, also vorübergehend, sind“
Dies ist die erste Aussage eines verantwortlichen der FR, dass es „Einschränkungen des Angebots“ in der FR gibt. Warum wird uns seit Wochen vorgegaukelt, die Formatänderung hätte keine Auswirkungen? Selbst bei den wenigen Antworten hier im Blog von unserem „Leserversteher“ werden Nichtigkeiten kommentiert aber auf die eigentliche Kernfrage nicht eingegangen.
Ich persönlich hänge nicht an einer konsequent linksliberal ausgerichteten Tageszeitung (auch wenn sie so meine politische Meinung widerspiegeln würde). Meinungsvielfalt kann mindestens ebenso informativ und unterhaltsam sein. Außerdem muss ich mich ja nicht in jedem Kommentar einfach nur bestätigt fühlen.
Was ich aber nicht will ist, dass die Konzeptänderung verschleiert daher kommt. Die „neue“ FR sollte zu ihren Zielen stehen. Ich möchte ganz einfach ernst genommen werden und von den Verantwortlichen klipp und klar gesagt bekommen, was ich von der FR in Zukunft zu erwarten habe. Was ich bisher gesehen habe, waren in meinen Augen nichts anderes als Nebelbomben.
@ Andreas Parma
Die D-Ausgabe kommt heute mit 48 statt der versprochenen (mindestens) 56 Seiten daher (40 Seiten plus 8 Seiten Rhein-Main). Diese Einschränkungen sind gemeint. Die Leserinnen und Leser sind noch nicht gut genug mit der neuen FR bekannt, um erkennen zu können, welche Teile unseres Angebots Platz gefunden haben und welche streikbedingt geopfert werden mussten. Die Gefahr besteht, dass Manche/-r die heutige dünnere FR für einen Sparversuch hält.
Bitte studieren Sie unsere heutige Meinungsseite. Ich denke, die lässt an unserer Richtung keinen Zweifel.
Ich muss schon sagen, die Belastbarkeit der FR-Leser wird in den letzten Tagen auf eine harte Probe gestellt.
Mit dem neuen Format an sich habe ich keine Probleme, aber dass im Zuge der Formatumstellung das Linksliberale an der FR immer mehr verwischt wird, scheint nicht nur mir aufgefallen zu sein. Das betrifft die Schwerpunktsetzung, einzelne Formulierungen und auch den Umgang mit den Lesern.
Dass es dieses Diskussionsangebot, über das wir uns austauschen, gibt, finde ich so gut wie nachahmenswert. Gleichwohl ist die Einrichtung dieser Plattform meines Erachtens auch mit der Verpflichtung verbunden, auf den Diskussionsbedarf der Blog-Nutzer einzugehen. Für alle Probleme mit der Handlichkeit des neuen Formats wurde ein eigenes Thema („FR schuldig der Anstiftung zum Ehekrach am Frühstückstisch?“) eröffnet. In diesem Thread/Thema hier hatte sich die Diskussion schon lange vom Format abgewendet und waren die Inhalte in den Vordergrund gerückt worden. Leider muss ich feststellen, dass auf diese Kritik nur minimal eingegangen wurde. Wahrscheinlich ist hier eine Salami-Taktik zu erwarten, denn dass es sich nicht nur um eine Formatumstellung handelte (praktisch in der U-Bahn, das haben wir ja hunderte Male gelesen), sondern auch das Konzept in beträchtlichem Maße verändert wurde, wurde ja auch erst offener zugegeben, als die Kritik an der Fülle von Kurzmeldungen laut wurde.
Bronski gibt sich Mühe und wer von uns weiß denn schon, was er sagen darf und was nicht. Umso wichtiger war und ist für mich der Kommentar von Chefredakteur Uwe Vorkötter. Der war – vorsichtig formuliert – anmaßend und dreist:
„Häufigster Kritikpunkt ist die tatsächliche oder vermeintliche Unübersichtlichkeit der Tabloid-Zeitung.“
Das war in diesem Thread schon lange nicht mehr der häufigste Kritikpunkt. Aber so ist es ja einfacher, so flapsige Sätze wie „Und nach ein paar Tagen gehen Sie mit der neuen FR ganz selbstverständlich um. Dazu braucht niemand den IQ des FR-Lesers“ loszulassen, nicht wahr?
„Aber eine Woche Zeit, all das auszuwerten, werden sie uns doch lassen, oder?“
Selbstverständlich, deswegen habe ich jetzt auch einige Ausgaben abgewartet und mich mit weiteren Kommentaren zurückgehalten. Aber dann belassen Sie es doch bitte bei dieser Bitte, anstatt im Anschluss all die Leser – das waren sehr viele hier – zu verunglimpfen, die sich hier detailliert und unter vermutlich großem Zeitaufwand die Mühe gemacht haben, ihre inhaltliche Kritik aufzudröseln:
„Drittens: Ihre inhaltiche Kritik ist häufig so pauschal, dass sich eine Antwort erübrigt. Z.B.: Niveauverlust. Den gibt es angeblich seit Jahrzehnten, früher war eben alles besser. Nur einer konkreten Nachprüfung hält dieses (Vor-)Urteil nicht stand.“
Was glauben Sie, wie das bei jemandem ankommt, der einen nicht gerade kleinen Teil seines Wochenendes, weil ihm/ihr die FR am Herzen liegt, dafür verwendet hat, sachlich und konstruktiv Kritik zu üben? Die Nummern dieser Beiträge wurden hier mehrfach mit der Bitte um Stellungnahme von zahlreichen Bloggern wiederholt. Diese Leser haben Sie in Ihrem Kommentar nicht ernst genommen, sondern sie mit dem Vorwurf der Pauschalität sogar noch abgewatscht. Eine sachliche Auseinandersetzung mit dem „(Vor-)Urteil“ des Qualitätsverlusts, das einer konkreten Nachprüfung nicht stand halte, lassen Sie stattdessen vermissen. Ich muss zugeben, dass mich dieser Kommentar mehr schockiert hat als alle Änderungen, die ich in der FR bisher feststellen musste.
Dass dieser Thread mit dem Titel „Jede Kritik ist uns wichtig“ überschrieben ist, ändert daran auch nichts. Der Tenor Ihres Kommentars war das krasse Gegenteil. Da musste man nicht einmal zwischen den Zeilen lesen.
Und das alles an einem Tag, an dem ich mich wie viele hier über die Titelschlagzeile „Tschuldigung“ schon genug geärgert hatte. Hätten Sie wirklich damit ausdrücken wollen, dass sich friedliche Kritiker wie Attac für etwas entschuldigen mussten, was sie nicht zu verantworten haben, hätten Sie die Entschuldigung nichts ins Lächerliche ziehen müssen.
Dazu schreiben Sie, Herr Vorkötter:
„Zum Schluss: Bitte nicht erschrecken, wenn eine Schlagzeile nicht ganz staatstragend, ernst, seriös und, ja: langweilig, daherkommt. Das ist es doch, was die Schlagzeile von der Überschrift unterscheidet. Und morgens einmal schmunzeln und sich erst hinterher aufregen: das verstehen Sie bitte als Einladung.“
Sie können gerne mit den Schlagzeilen spielen, ausprobieren und die Leser zum Schmunzeln bringen. Ich möchte aber gerne mal wissen, wer die gestrige Schlagzeile zum Schmunzeln fand…
Erstens ist der Protest beim G8-Gipfel ein Thema, das sehr viele FR-Leser bewegt. Dass es die Minderheit der Krawallmacher geschafft hat, die Anliegen der friedfertigen Kritiker in den Hintergrund zu drängen und alle G8-Gegner in Misskredit zu bringen, dürfte – davon können Sie ausgehen – vielen FR-Lesern schwer im Magen liegen. Was sie dann von einer Zeitung, die sich dem Linksliberalismus verpflichtet fühlt, erwarten, ist bestimmt keine Schlagzeile, die die Entschuldigung – bitter genug, dass sie dazu gezwungen waren – von Attac auch noch als halbherzig wiedergibt.
Schließlich heute der Tritt gegen die Gewerkschaften im Editorial. Grundsätzlich begrüße ich die Idee, die eigene Betroffenheit zum Anlass zu nehmen, um auf die Hintergründe des Druckerstreiks einzugehen. Das ginge aber auch ohne große einleitende Worte. Der Eindruck, da steckte einzig die Absicht dahinter, gegen die Gewerkschaften zu polemisieren („Die Tarifautonomie hindert vernünftige Menschen eben nicht daran, eine Einigung im Vorfeld zu finden“), drängt sich geradezu zwangsläufig auf.
Wie überhaupt ich mich nur dem Beitrag von Robert B (401) anschließen kann. Tag für Tag verprellen Sie langjährige Leser, die sich Ihrer Zeitung in einem Maße verbunden fühlen, wie Sie es bei neuen Lesern so schnell nicht mehr finden werden. Dass die Formatumstellung Bewegung in Ihre Leserschaft bringen würde, war klar. Aber wie leichtfertig Sie mit Kommentaren wie den o.g. diese ziehen lassen, gibt mir sehr zu denken.
@ #429:
Sehr guter Kommentar! Genauso geht es mir auch. Aber auf meine Beiträge ähnlicher Tonalität (# 57, 306, 318, 391), gabs bisher keine Antwort.
@ Katja
Danke für diesen Kommentar, aus dem zuallererst Sorge um die FR spricht. Auch Sie haben den Eindruck, unser Profil werde verwischt. Ich sehe mich außerstande, dazu eine inhaltliche Debatte zu führen, aber die Redaktion liest dieses Blog, das kann ich Ihnen versichern; denn ich werde oft darauf angesprochen, etwa in dem Duktus: „Diesen Kampf kannst du nicht gewinnen, Bronski.“
Kann ich nicht und will ich auch nicht. Hier geht’s nicht ums Gewinnen. Meine Position, die zurzeit gewiss nicht einfacher geworden ist, ist in der Mitte zwischen unseren Leserinnen und Lesern und der Redaktion. Daher bin ich nicht derjenige, mit Ihnen über Inhalte zu diskutieren. Ich trage Inhalte Ihrer Kritik jedoch weiter. (In diesem Fall muss ich das allerdings nicht, denn jeder kann diese Kritik hier lesen.) Ich setze mich für Ihre Belange ein – und habe dies in den vergangenen Tagen tatsächlich vielfach getan, denn mit Ihnen bin ich der Meinung, dass unser Profil keineswegs vernebelt oder verwischt werden darf. In diesem Sinne habe ich gestern auch mit dem Chefredakteur gesprochen.
Offenbar besteht noch Klärungsbedarf, was meine Rolle angeht. Die ist, was Ihre Zuschriften – und das schließt alle anderen Quellen ein – betrifft, abwägend und immer auf der Suche nach einer repräsentativen Wiedergabe eines Querschnitts der Meinungen auf meiner Seite in der FR. So beispielsweise auch neulich in den Stimmen zum Afrika-Schwerpunkt. So manchem hier im Blog fällt es allerdings schwer zu glauben, dass es tatsächlich auch positive Stimmen gegeben haben mag. Nun, die Zahl der Mails, die mich inzwischen erreicht haben, hat die Tausend inzwischen weit überschritten. Das ist auch der Grund, warum ich mich hier im Blog rar machen muss, denn diese Zuschriften – hinzu kommen noch postalische und solche per Fax – müssen beantwortet und ausgewertet werden. Darunter sind etliche, die in der Kritik an der FR mit den Postings hier im Blog überein gehen. Aber es gibt auch etliche andere.
Wie die Redaktion der Kritik begegnen wird, das werden wir sehen. Ich denke, die heutige – streikbedingt eingeschränkte – Ausgabe zeigt schon, wo es langgehen wird. Oder meinen Sie nicht auch, dass das die alte FR war?
Das Editorial ist innerhalb der Redaktion sicher nicht unumstritten. Die Redaktion protestiert jedoch ebenfalls gegen den Streik, der uns in einer sensiblen Phase der Einführung oder, wenn Sie so wollen, der Selbstfindung getroffen hat. Auch ich persönlich habe meine Konsequenzen gezogen.
… wenn ich es mir so recht überlege eigentlich eine ziemlich clevere Strategie (man könnte auch sagen: perfide): Man ändert das Layout einer Zeitung dramatisch und hoffe darauf, dass alle nur darüber reden. Und gleichzeitig, in der Hoffnung, dass es nicht auffällt, ändert man die inhaltliche und qualitative Ausrichtung der Zeitung.
Für Leute, denen die inhaltlichen Änderungen dann doch auffallen, hat man sich was ganz besonderes ausgedacht:
„Sie irren sich, Sie sind durch das neue Layout verwirrt, das sind Sinnestäuschungen. Sie werden sich daran gewöhnen.“
„Hallo ich heiße ‚Bronski‘ und Sie können bei mir Ihren Frust loswerden.“ … „Hab‘ ich gesagt, ich würde auf Ihre Kritik eingehen? Na, da zeigen Sie mir mal wo ich das geschrieben habe.“
… und falls das nicht zieht geht man in die Offensive und erklärt die Stammleserschaft für altmodisch und eigentlich nicht-so-die-Zielgruppe. Dabei bemüht man sich um einen möglichst herablassenden Tonfall.
Da diese Strategie keinen Erfolg garantiert, setzt sich der Chefredakteur extra ran und schreibt ein paar Kommentare und Editorials, um auch dem letzten klar zu machen, dass man politisch jetzt anders tickt. Das hatte der Mann auch schon versucht als er ganz neu war, hatte damals aber ein paar zuviel einstecken müsse. Dank der neuen Strategie ist die Zeit jetzt aber reif!
Nochmals der Hinweis auf die heutigen Meinungsseiten.
Meine Rolle ist nie anders kommuniziert worden als ich es gerade getan habe. Offenbar bedurfte es aber dieser Klarstellung.
@ #433: Ich sehe mich außerstande, dazu eine inhaltliche Debatte zu führen, aber die Redaktion liest dieses Blog, das kann ich Ihnen versichern; denn ich werde oft darauf angesprochen, etwa in dem Duktus: „Diesen Kampf kannst du nicht gewinnen, Bronski.“
Von welchem Kampf ist hier genau die Rede? Von den FR-Lesern möchte sicherlich niemand GEGEN SIE kämpfen, sondern jeder tut das Seine, um FÜR das Überleben der FR zu kämpfen! Und das müsste Verleger und Chefredaktion eigentlich freuen.
Oder meinen Sie etwa den Kampf (mit den FR-Lesern) gegen die Vorgabe einer Neuausrichtung seitens DuMont/Vorkötter?
@Bronski #433
oh doch, sie können diesen „Kampf“ (schlechter Begriff) gewinnen. Allerdings scheint mir dies zunehmend eine Eigentümer bzw. Chefredakteur-Frage zu sein. Herrn Vorkötters Kommentare und Beiträge finde ich tatsächlich ernüchternd und bestärken mich in meinen Befürchtungen. Andererseits bin ich über seine (vermutlich) ungewollte Offenheit, wo es lang geht dankbar.
Die politische Ausrichtung einer Zeitung manifestiert sich für mich vor allem auch in der Auswahl der Themen. Und hier steht ihnen die Beste Möglichkeit zur Abgrenzung von so renommierten Informationsportalen wie GMX, Web.de u.a die sie angeführt haben, zur Verfügung. Eine Tagszeitung kann auch, da sie nicht auf Bilder angewiesen ist eher Tendenzen und Entwicklungen der Gesellschaft aufgreifen und zum Thema machen. Hier sehe ich ganz klar eine Stärke einer Tageszeitung. So hätten zum Beispiel in der Samstagausgabe durchaus vorab Einschätzungen der Demonstrationen und vor allem der politischen Reflexe darauf thematisiert werden können.
Ich bleibe dabei, dass die Themenwahl (durch die Tabloidumstellung nur verstärkt) und die Themenaufbereitung zunehmend gemainstreamt und verkürzt wird.
Sollte die Tabloid Umstellung neue LeserInnen gewinnen, müssen diese aber einen Inhalt vorfinden, der sie dauerhaft überzeugt. Es mag sein, dass plakative Titelseiten eher zum Kauf animieren, aber dann muss denoch der Inhalt stimmen. Beim Spiegel zum Beispiel ist mit der zunehmend plakativen Titelgestaltung auch eine plakativere Artikelwahl und Schreibweise eingezogen. Das schreckt auf Dauer ab.
Vielleicht sollte Herr Vorkötter einen eigenen Blog aufmachen. Vielleicht ist er ja Beratungsfähig, vielleicht auch nicht. Das wäre dann aber besser ersichtlich.
„Eine Tagszeitung kann auch, da sie nicht auf Bilder angewiesen ist eher Tendenzen und Entwicklungen der Gesellschaft aufgreifen und zum Thema machen. Hier sehe ich ganz klar eine Stärke einer Tageszeitung.“
Ja, ich auch. Das haben wir in der Vergangenheit getan, und das machen wir auch weiterhin.
@ Thomas Berth
„… jeder tut das Seine, um FÜR das Überleben der FR zu kämpfen!“
Auch ich. Mein Kampf besteht vor allem darin, für Geduld zu werben – etwas, was viele hier nicht wollen.
Doch, ich lese die neue FR :
Z.B. erfahre ich auf Seite 6 im Politikteil, der heutigen Ausgabe, dass ein Demonstrant, der beim Werfen eines Brandsatzes ohnmächtig geworden sei, von zwei Polizisten getützt wird. Ich erfahre zwar nicht ganau, warum dieser „Angehörige einer niederen Kaste“ einen Brandsatz geworfen hätte und warum ihn das dermaßen überanstrengt hat. Alles was ich lese ist, Seinesgleichen würden eben „behindert“. Ich erfahre auch nicht warum der eine Polizist offensichtlich einen gehstockähnlichen Knüppel zur Stütze braucht, was ihn so erschöpft hat, oder welche Behinderung er hat. Aber nach den neuesten Verlautbarungen aus dem Hause Vorkötter soll ich mich ja im Internet kundig machen. Warum die FR aber keinen Leitartikel zu den Unruhen in Indien wie z.B. in der gestrigen Times of India (siehe: http://timesofindia.indiatimes.com/Beyond_Caste/articleshow/2097971.cms) bringen kann, ihn vielleicht statt des Photos wiederabgeruckt hat, oder mindestens eine Bildunterschrift, die glaubwürdig wäre gefunden hat, wird mir wohl ewig verborgen gehalten werden. – Jedenfalls brauchte ich da nicht so lange Texte lesen.
Aber weiter gelesen: Auf Seite 4 „behauptet“ ein G8-Gipfelgegner, daß die Polizei jetzt „null Toleranz“ führe. Also wird es wohl nicht wahr sein, denke ich als Muttersprachler und Kenner der bürgerlichen Presse. Jetzt darf ich natürlich nur nicht einen Artikel finden, in dem Innenminister Schäuble nicht nur vor Tagen schon genau dieses Motto als oberste Leitlinie im Kampf gegen die Gewalt ausgerufen hat, sonst könnte ich wieder in Verwirrung stürzen.
Aber es gibt ja noch andere Themen: z.B. Bildung. Die FR widmet die Rhein-Main-Beilage fast zur Hälfte diesem Thema: Ich finde eine dpa-Meldung auf Seite D2: „Schlechte Noten für Kultusministerin Wolff“ (36 Zeilen, einspaltig) Die übliche solide, konservative, sachliche Berichterstattung von dpa. Jetzt suche ich natürlich den sonst FR-üblichen Hintergrundartikel mit Meinungsanteil von z.B. Vera Gaserow oder „früher“ von Jutta Roitsch. Fehlanzeige. Statt dessen werden zwei Seiten weiter unter dem Titel „Im Einsatz gegen das Chaos“ – nein nichts Tiefergehendes zum G8-Gipfel – mit viel human touch und wenig politischer Aussage zwei verdiente, in den Ruhestand gehende Sekretärinnen des Marburger Asta porträtiert. Es menschelt eben im Tabloid. Aber so werden halt zwei Drittel einer Tabloidseite gefüllt, ohne der Hessischen Hochschulpolitik auch nur nahezukommen und gleichzeitig vermieden, dem erstgenannten Bericht seine politische Einordnung zu geben.
So, das war meine „Textarbeit“ heute, vor gut einer Woche hätte ich noch länger nach solchen Beispielen und oft erfolglos gesucht, dabei habe ich die Kolummne von Uwe Vorkötter auf Seite 3 und die dazu gut passende Titelseite hier garnicht mehr weiter diskutiert.
Aber morgen ist ja auch noch ein Tag.
(Uwe Theel)
@ Uwe Theel
1. Der Bildtext auf Seite 6 spricht von „Protesten gegen die Benachteiligung von Angehörigen niederer Kasten“. Wo ist da von „Behinderung“ die Rede?
2. Der Text auf Seite 4 stellt die Einschätzungen der Krawalle gegeneinander. Wenn da steht:
„‚Die Polizei fährt jetzt null Toleranz‘, behauptet Alex“,
dann ist damit klar, dass das seine Einschätzung ist. Nicht mehr und auch nicht weniger.
3. Der Rhein-Main-Teil ist schwer vom Streik betroffen gewesen. Aber wie „konservativ-sachlich“ dpa sein kann, können Sie unter anderem hier lesen.
@ # 440. Kommentar von Bronski
Hallo Bronski,
Sie haben Recht, ich hätte „Benachteiligung“ (in beiden Fällen) schreiben müssen, es war ein Lapsus im Eifer des Schreibens.
Ich möchte jetzt nicht die Bedeutungen von „behaupten“ im Deutschen ausbreiten, aber immer schwingt dabei die Unterstellung der Unbewiesenheit des Gesagten mit.- Warum wurde sonst nicht schlicht geschrieben „sagte“ oder „antwortete Alex“?
Dass dpa auch noch „schlimmer“ kann weiss ich seit langem, aber der in der FR abgedruckte Bericht war für mich als reine Information erstmal ok. Mein Problem ist der fehlende Hintergrundbericht dazu, denn selbst Sie deuteten mir ja gerade an, dass dpa nicht so richtig FR wäre. – Auf dieses Fehlen gehen Sie in ihrer Antwort wieder nicht ein. Das aber ist hier im Blog das Thema.
Ich grüße Sie
Uwe Theel
Warum nicht „sagte“ oder „antwortete“? Dann eher „meinte“, würde ich sagen – um herauszustellen, dass es die Meinung von Alex ist.
Hintergrund fehlt, da geb ich Ihnen recht. Wie gesagt, es war Streik. Tut mir leid.
Als langjähriger Leser – ich denke es sind etwas mehr als 40 Jahre – fühle ich mich leider wie offensichtlich die große Mehrheit hier im frblog regelrecht von der Rundschau im Stich gelassen; ich erlaube mir, besonders auf die Kommentare 6,26,30,32,36(!),39(!), 42(!) und besonders 43 verweisen, letztere (Angela) spricht mir aus der Seele: „Ich denke, da haben Sie die Interessen Ihrer Leser falsch eingeschätzt.
Bisher habe ich auch noch am Nachmittag Artikel in der FR gefunden, die mich interessierten und die ich noch nicht gelesen habe. Heute war nach mehreren Seiten Afrika mein Interesse allerdings erloschen […] Dafür fehlten die gewohnten Informationen, die die Zeitung bisher so allumfassend informativ gemacht haben. Also hatte ich zum ersten Mal bereits morgens die Zeitung ausgelesen“. Danach habe ich nicht mehr weiter gelesen; ich glaube, ich habe genug gelesen.
Leider bin ich sehr skeptisch, was die Chancen betrifft, dass die gute alte Rundschau in der neuen Gestalt wiederbelebt werden kann; die Frage bleibt, ob dies denn von den Machern überhaupt gewollt wird.
Viele Grüße
Ff
@ Hallo BRONSKI;
gibt Ihnen nicht zu denken, dass so „altgediente“ Blogger wie EBBERS, SUSANNE, KARIN und YETI nichts im Blog von sich hören lassen? mfg,hjs
385 / Hajo Gebhardt: „und man kann schon mal in Richtung Gewerkschaften bemerken, dass diese Aktion (gewohnt) instinktlos“. Es ist schon merkwürdig, welches Publikum hier in der FR rumdiskutiert.Auf Drucker der FR haben das Recht, für mehr Geld zu streiken. Oder welche Tendenz gibt es hier bei den Totalverweigerern?
An J.W.Fritz
„Wette verloren! 😉
Gruß
Stefan Krieger
Systemadministration“
Das tut mir für Wolfgang Förster und den Rotwein aber leid.“
Wie krieg ich den Wein. Natürlich einen Rothschild. Auf stehen Sie dazu!!!!
@ H-J Schulz
Susanne ist im Urlaub. Heinrich hat sich seit Ewigkeiten nicht mehr hier eingebracht, Yeti dagegen kürzlich schon. Karin hat sich ebenfalls schon vor Längerem zurückgezogen.
Was sollte mir das denn zu denken geben?
397 Uwe Theel, # 366
„Ich sag’s noch mal: Wir ignorieren Ihre Argumente nicht. Einige sind Unsinn und grenzen an Verschwörungstheorien, aber inhaltliche Argumente werden gehört. Wir können gar nicht anders. Sind Sie sich eigentlich dessen bewusst, dass Sie sich hier auf einer FR-Seite bewegen?“
Oh Brosnki, wenn du eine Frau wärst, würde ich dich küssen!
@ bronski + # 448
Seine Liebhaber kann man sich nicht aussuchen.
Ja was nun, Herr Theel, Wann krieg ich meinen Wein?
Andere IP-Adresse. Können Sie sich vorstellen, dass ich nach jedem Blog neu boote und meinen Namen wechsele wegen IHNEN? Da mag ich doch meinen PC viel zu lieb.
Ich will jetzt auch entgültig hier aufhören, weil eigentlich alles gesagt worden ist. So Typen wie Sie sind eh nicht zufridenzustellen und lesen morgen FAZ. Also Tschüss und noch viel Gelaber!
@ Lothar
Nun seien Sie mal bitte friedlich.
@Katja #431
Gut gebrüllt – besser hätte ich es nicht schreiben können. Die Art wie Herr Vorkötter sich hier zu Wort gemeldet hat, fand ich doch sehr frech. Es gibt hier im Blog einige klare Kritikpunkte die alles andere als Pauschal sind. Die werden einfach weggewischt und die Kritiker als Nörgler dargestellt. Dabei sind es doch gerade die Leser, denen die FR am Herzen liegt. Sonst würden sie nicht stundelang im Blog damit verbringen, zu sagen was ihnen an ihrer FR nach dem Relaunch nicht gefällt. Wäre das nicht so, hätten sie die FR einfach nicht mehr gekauft bzw. das Abo kommentarlos gekündigt.
Ich habe seit vielen Jahren ein Abo, freue mich jeden Morgen auf die FR und lese sie sehr intensiv. Und es wurden hier viele Punkte genannt, warum auch ich in der letzten Woche nur wenig Freude mit der FR hatte. Wenn ich also nur ein ungeliebter Nörgler bin: Bitte, dann kündige ich eben. Aber ich will garnicht kündigen, sondern eine bessere FR. Die Samstagsausgabe war für mich ein Schritt in die richtige Richtung. Die Montagsausgaben waren ja schon immer ein wenig „dünner“. Heute habe ich die FR leider nicht erhalten (Streik? Austräger=).
Was mir auch auffällt: Über vier Wochen wurde die neue FR vorgestellt. Trotzdem sind anscheind viele vom neuen Produkt trotzdem überrascht. Trotzdem sind in der FR selbst praktisch keine Kritischen Mails, Anrufe bzw. Auszüge aus dem Blog zu lesen. Schade. Vielleicht sollte, damit wir Kritiker auch mal die positiven Seiten sehen, die nächsten vier Wochen eine Seite ausschliesslich mit positiven wie negativen Reaktionen gedruckt werden – evtl. auch mit Anmerkungen der Redaktion.
Ich gebe der FR noch einige Wochen Zeit und hoffe auf eine positive Entwicklung. Ich würde gerne mein Abo behalten.
@ 447 Bronski
der Leserversteher sind doch Sie. Scherz beiseite, aber es könnte auch sein, dass hier im Blog die Postings klingen, wie ich mir die „Posaunen von Jericho vorstelle; zwar scheinen die Mauern der FR noch zu halten, aber so richtig ist keiner mit den Argumenten zufrieden! mfg,hjs
@ Oliver Grimm
Ich möchte auf meinen Kommentar # 433 hinweisen.
Wir sind selbst überrascht davon, wie groß die Überraschung bei vielen Leserinnen und Lesern ist. Eigentlich dachten wir, mit der Vorbereitungsserie ausreichend vorgebaut zu haben. Vielen Leserinnen und Lesern war das ja viel zu viel; da haben wir uns auch eine Menge Kritik eingehandelt.
Statt in der FR beantworte ich zahlreiche Fragen zur neuen FR handish oder verschicke die Beilage vom 26. Mai, die ja auch einiges erklärt.
Sie sind kein ungeliebter Nörgler, ebensowenig wie die anderen. Ihre Kritik wird von der Redaktion gelesen. Beobachten Sie uns weiter – und schreiben Sie gern auch weiterhin hier, ob Sie eine Entwicklung feststellen.
@ 452
da setze ich meinen Namen auch drunter, wenn ich darf.
U.T.
@ Bronski
Was hat der Administratur bei meinen letztem Eintrag zu kritisieren?
Nix. Das war nicht an Ihre Adresse gerichtet
Hallo Bronski,
leider muss ich den anderen kritischen Beiträgen zustimmen.
Hier die wichtigsten Punkte:
1. Die FR kann nicht mehr von 4 Personen gleichzeitig gelesen werden. Da kann man argumentieren wie man will, Fakt ist: Teilen der FR ist viel schwieriger geworden.
2. Der Regionalteil ist zusammengeschrumpft. Vorher gab es mehrere Seiten zu Hoch- und Main-Taunus, jetzt nur noch je eine kleine Seite… Regionalnachrichten aus anderen Kreisen der Region sind zwar nett, aber doch eher nur von regionalem Interesse…
3. In der alten FR konnte ich morgens in wenigen Minuten einen Überblick zu den wichtigsten Themen bekommen. Das detaillierte Lesen der ganzen FR war dann abends dran. Dieser Überblick dauert jetzt viel länger und das liegt nicht nur an der ungewohnten Aufteilung.
4. Was soll das große Bild auf der Titelseite? Soll die FR jetzt dem SPIEGEL Konkurrenz machen?
5. Wo ist die Seite 3? An dieser Seite konnte man eigentlich immer gut den Unterschied zu anderen Tageszeitungen erkennen.
6.Alle Leser, die ich kenne, haben den subjektiven Eindruck, dass in der neuen FR „weniger drin steht“.
Fazit: Es fällt mir sehr schwer, aber ich liebäugele immer mehr mit den 14-tage Probeabos der Konkurrenz…
Also, liebe FR bitte überdenkt nochmal einige der Entscheidungen. Auch wenn es bei dem Format bleibt, sollte man doch das eine oder andere verbessern können.
Auf eine „bessere“ FR hoffend,
CR
Vielen Dank. Ihre Kritik wird mit der der anderen hier ausgewertet.
Hier erstmal nur zu Punkt 3: Hilft Ihnen das Inhaltsverzeichnis auf Seite 2 nicht dabei, Überblick zu gewinnen?
All Jenen, die eine Kündigung in Erwägung ziehen sei gesagt:
Es tut verdammt weh mitgeteilt zu bekommen, dass die Lieferung der FR wunschgemäss eingestellt wird. Es macht den Abschied und den Verlust nur noch deutlicher! Noch zudem kommt auch bei der Beendigung des Abonnements der gewohnt gute Service der FR zum Tragen. Das macht es noch ein Quäntchen härter.
Wer hätte je gedacht, dass man so an einer Zeitung hängen kann?
Heute war die Zugfahrt ein unglaublicher Frust: Um mich herum lauter zufrieden scheinende Leser anderer Tageszeitungen im von der FR verschmähten Format, dieses in vielfältiger Weise gefaltet, entspannt gehalten und fürs Auge angenehm zu überschauen – und die FR weit und breit nicht mehr zu entdecken.
Selbige lag, lustlos durchgeblättert und beim Frühstück als unbequem empfunden, schon im Altpapier.
Der Meute der knapp gefassten und argumentationsschwachen Befürworter des Wandels sei vorab gesagt, dass auch eine solche Äußerung des Befindens zum Thema und beiträgt. Lässt sie doch weiteren Schluss auf die Bindung der Stammleserschaft der (alten) FR an IHRE Tageszeitung (Danke für die Definition „Ehrentitel“, Herr Theel) zu.
Eins weiss ich momentan genau. Bei allem Informationsbedarf werde ich mich vorläufig NICHT an eine andere Tageszeitung binden, denn keine kommt der meiner geliebten (alten) FR nahe.
Da die (neue) FR in meinen Augen momentan jedoch das Prädikat „besonders unlesbar“ (Format/Layout) verdient, bleibt mir jedoch nur der Weg, auf ein Wunder zu hoffen.
Sollte die FR wieder in einem lesbaren (und damit nicht als Tabloid [Mr.Snoid]) erscheinen, werde ich sie wahrscheinlich wieder kaufen oder gar abonnieren.
Bis dahin halte ich ein Auge auf die Internet-FR (die allemal besser lesbar ist, als das Tabloid-Experiment) und insbesondere diesen Blog.
mfg A.Gries
Das Inhaltsverzeichnis hilft nur bedingt weiter. Wenn da zum Beispiel stehe „Transatlantische Dissonanzen“ dann muss ich trotzdem erst hinblättern, um herauszufinden, um was es eigentlich geht.
…noch zum Thema „schnellen Überblick bekommen“.
Das Inhaltsverzeichnis hilft nur bedingt weiter. Wenn da zum Beispiel steht „Transatlantische Dissonanzen“ dann muss ich trotzdem erst hinblättern, um herauszufinden, um was es eigentlich geht.
@ Alexander Gries
Es tut mir leid Ihnen mitteilen zu müssen, dass eine Rückkehr zum alten Format ausgeschlossen ist. Aber wenn Sie die FR so lieben – warum geben Sie uns dann nicht wenigstens eine Chance?
@ CR
Okay, ist angekommen.
@ Bronski
Keine Angst. Ich werde die FR und diesen Blog weiter beobachten. Hoffe darauf, morgen die FR wieder im Briefkasten zu haben um die Weiterentwicklung im Auge zu haben. Schreiben werde ich hier wohl aber erstmal nicht mehr (außer Herr Vorkötter lässt wieder einen vom Stapel). Es wurde glaube ich schon alles gesagt.
Sorge macht mir nur, dass wir morgen schon wieder mit einer streikbedingten Notausgabe herauskommen werden.
@ Bronski
Sie wissen ja: Wenn´s kommt, dann richtig.
@Bronski
Zum Ersten, weil ich das Tabloid-Format dermassen unglücklich finde, dass ich es nicht anfassen mag. Es gibt ja auch Alternativen, die alle schon genannt wurden und die wahrscheinlich auch alle besser sind. Die FR, die ich liebe, ist tot.
Zum Zweiten, weil mir die Obertöne der Herren Vorkötter und Neven-DuMont sehr suspekt sind. Ich bringe sie durchaus mit zunehmendem Qualtiätsverlust infolge „Ökonomisierung“ in Verbindung.
Zum Dritten, weil ich so knapp bei Kasse bin, dass ich es mir nicht erlauben kann, für soviel morgendlichen Frust Geld zu zahlen. (Von wegen Besserverdiener, wer auch immer dies in diesem Blog hatte.)
Die Wiedergabe meines „Trennungsschmerzes“ zur Warnung derer, die ihr Abo noch nicht aufgegeben haben, ist in dieser Lage das einzig Sinnvolle.
mit Bedauern, A.Gries
@ Alexander Gries
Ich denke, dass wir Ihren Einwand („Ökonomisierung“) durch unsere tägliche Berichterstattung entkräften können. Vielleicht holen Sie sich ja gelegentlich irgendwann mal ein Probe-Abo.
@bronski: die sorge ist meines erachtens unbegründet. ich fand die heutige ausgabe die beste der neuen FR. noch etwas mehr politik und es wäre fast perfekt. ich kann an herrn vorkötters heutigen editoral auch kaum kritik üben. auch streikende können solidartät üben. und die hat die FR doch grade nötig.
positiv aufgefallen sind mir im übrigen die änderungen im wirtschaftsteil. übersichtlicher und mehr informationen.
Gute Signale und erste persönliche Erfahrung:
Okay, wenn es hier so wenig davon gibt, dann soll ich es halt mal sein, der eine Lanze für den Mut und die Courage des Verlages als Leser brechen will.
Mir scheint, das ein Blog wohl so etwas wie eine magische Anziehungskraft für die ewigen Nörgler hat. Hier kann man ggf. Anonym einfach mal los meckern, und konstruktive Verbesserungsvorschläge sind mir beim Durchlesen hier eher selten aufgefallen. Hoffe, das diese irgendwie auf einem anderen Wege an den Verlag und die Redaktion gelangen.
Ich bin sicher nicht „Bronski 2“, aber man muss eine Lanze für dessen Engagement brechen und niemand kann nur mit polemischer Kritik sinnvoll Arbeiten. Mir fehlen oft hier die sinnvollen Ideen zum „Feinschliff“. Oft nur „so nicht“, … „kündige Abo bald“, … „was soll das“ … „wenn ihr nicht so macht wie es mir gefällt, dann …“ = sorry das muss zwar jeder mit sich ausmachen, doch das hilft niemand. Tja, in
Ich bin ein bisheriger Gelegenheitsleser (aus der Westpfalz interessiert mich halt weniger der Hessenteil), der die FR wegen seiner Ausrichtung und seiner kritischen Beurteilung immer mal wieder gelesen hat. Schon immer fand ich jedoch das ältere Design und Format nicht so wirklich „prickelnd“. Langweilig und eben wie alle halt.
Mein ehemaliger Journalistischer Favorit als Überregionale (Wochen-) Zeitung war „Die Woche“ die exzellentes Design und gute Schreiber hatte. Anschließend fand ich nur in der FASZ einen journalistischen Nachfolger, auch wenn mir deren unhandliches Format und manche politische Ausrichtung weniger gefiel – doch sie ist wenigsten gut geschrieben. Sorry FASZ, aber nun darf die Samstagsausgabe FR diese Lektüre ersetzen. Tja, auch so rum soll es geben. 😉
Und meine erste Erfahrung: Überraschend positiv. Nicht nur viel handlicher aber auch trotzdem voll lesenswert – manch ein Kritiker hier möge staunen, aber nach dem ersten Durchblättern, dann ein Zweites zum intensiveren lesen … und nun die Krönung … sogar ein dritter Durchgang war dabei und man hat dann die weniger interessanten Artikel auch noch gelesen. Tja, als Tageszeitung im alten Stil hätte ich nicht mehr als zwei Durchgänge gemacht. Liebe Layouter: So schlecht kann der Job ja also nicht gewesen sein. 🙂
Okay, meine Erfahrung und Vorschlag zu Optimierung deckt sich mit dem eines Chefredakteurs einer anderen regionalen Tageszeitung: Eine Einstiegshilfe (fetter abgesetzter Einstiegstext – für den Schnellleser) könnte man sicher unkompliziert und bald noch verwenden. Eine irgendwie farblich oder sonstwie erkennbare klarere Darstellung der verschiedenen Themen (Politik, Wirtschaft, Sport, etc.) kann auch hilfreich sein. Doch sonst muss ich gestehen: Für jemand der die FR sonst nie gesehen hätte ist es ein sehr gut gemachtes, lesbares Blatt. Für den Gelegenheitsleser sogar eine neue Erfahrung der intensiveren Art.
Das dann die Abonnenten die eine alteingesessene, konservativere Art des Zeitungslesens gewohnt waren … nun etwas pikiert oder erschreckt sind, kann ich zwar nachvollziehen, doch wie ich schon erwähnte, man gewöhnt sich schneller um als man denkt und nichts wird so heiss gegessen wie es gekocht wird – also wer jetzt voreilig sein Abo aufgeben mag, … der weiss nicht was einem alles Neues und schwungvolles entgeht.
Sorry, ich bin zwar eher der spontane Leser und habe kein Abo. Auch keins für ne TV-Zeitschrift übrigens. Somit deckt sich mein Verhalten mit dem so Vieler. Dieses sagt man ja sogar dem Wählerverhalten in der heutigen Zeit nach.
Aber gutes Signal für den Verlag sollte sein, dass ich jetzt öfter spontan zur FR greife als vorher um mich tiefgründiger zu informieren. Mag sein, das im Raum Frankfurt man manch einen Leser erstmal verstört, bundesweit könnte das neue Konzept sicher mehr interessieren, da es als Zweitlektüre zur ggf. Lokalzeitung nun einfach sich besser ergänzt!
In der heuten Zeit muss man nun mal irgendwie auffallen oder anders sein – polarisieren halt, … das ist schon mal gelungen.
Wünsche weiterhin steigenden Erfolg und werde somit öfter selbst dazu beitragen als vorher!
PS: Die Kritiker hier konnten mich nicht überzeugen, eher schon die Layouter der FR … und Zeit und Geduld zum Feinschliff darf auch sein – sowas aber auch. 😉
@ Bronski
Ich finde der Kommentar von #457 CR mehr als treffend und wurde mehr als genug in ähnlicher Weise von andereren in diesem Blog aufgeführt.
Das es erst jetzt „ankommt“ kann ich nur bedauern. Aber was solls. Entäuscht bin ich auch von der FR-Redaktion von der Ignoranz der vielen Kritik (seltene Ausnahmen ausgenommen). Mein Eindruck derzeit ist, wie auch andere festgestellt haben, seitens der FR die „Augen zu und Durch“-Taktik.
Ob das aber die wirklich richtige Taktik ist? Ist ein Leser ersteinmal verloren, ist es schwerlich ihn zurückzugewinnen. Irgendwo weiter oben stand von Ihnen dass sie viele neue Abo’s verkaufen konnten. Das mag sein (auch wenn es mir schwerfällt zu glauben), aber abgerechnet wir immer zum Schluss.
Insbesondere mach ich mir daher auch Sorgen um die vielen Arbeitsplätze der freien und festen Mitarbeiter der FR.
Da aber offenbar keine Bewegung seitens der FR zu erkennen ist, bleibt nur der harte Weg das Abo zu kündigen. Das sind dann einfach Fakten und keine leeren Drohungen.
Ergänzung zur ePaper-Ausgabe:
Der Herausnehmbare Mittelteil sollte in der ePaperausgabe herausgenommen sein (angehängt oder wie auch immer), sonst ist zb wie in der heutigen ausgabe das Bild nicht nur aus zwei seiten verteilt, sondern es befinden sich auch noch etliche andere dazwischen.
Hallo, ich will hier nur einmal!! meine Meinung sagen (blogge lieber im privaten Bereich).
Ich habe die FR von meinem Vater bekommen und finde sie SUPER!!! Handlich, verstädlich und weiterhin die bekannte politische Richtung.
Also: Weiter so!
Und wenn ich die Blogger nachlese, gibt es einige die wirklich bei der FR beiben wollen und einige Verbesserungen wünschen, einige die sich eingewöhnen, aber auch einige, die eingentlich vom Kopf her schon woanders sind. Komm 469 Rainer nennt sie: „ewige Nörgler“. und ewige Besserwisser wie Herr Theel. Kompliment übrigens an Herr Bronski. Sie schlagen sich gut und tun mir auch ein bisschen leid (ich hoffe, Sie bekommen eine „Schmutzzulage) Das wars. Sabine
@ #469. Kommentar von Reiner Wisser
Sehr geehrter Herr Wisser,
da ich mich, von Ihnen sehr wahrscheinlich als „ewiger Nörgler“ angesprochen fühlen darf, würde ich Sie umgekehrt gerne um eine Antwort auf die folgende Frage bitten:
Können sie mir an einem einzelnen Artikel der FR einmal kurz aber konkret beschreiben, erklären, was diese für Sie besser macht, als andere Zeitungen die Sie gelesen haben?
Die abstrakt allgemeine Aussage des „prickelnderen“ Layouts, der „kritischen Beurteilung“ ohne Beispiel hilft mir nicht richtig weiter?
Vielen Dank
Uwe Theel (nicht anonym)
oh je, oh je: ich wollte ja nix mehr sagen. Aber jetzt hat Herr Theel geschrieben,
Ich bin der besten Meinung, dass es Ihnen gar nicht mehr um die FR geht, die werden Sie nicht mehr lesen. Ich habe in den letzten Stunden alle Beiträge gelesen und bin fest der Meinung, dass es um eine Selbstdarstellung von Ihnen geht. Die FR ist Ihnen schnurzegal. Sie haben viel Zeit und nerven damit die anderen Leute.
Wenn Sie jetzt nicht mehr schreiben, kann ich mich auch aus dem Blog entfernen.
Lieben Gruss aus Darmstadt
@ Bronski #464
Ich denke mir, dass gerade die FR in diesem Punkt auf das Verständniss ihrer Leser bauen kann. Meine Soldirität haben die Drucker auf jeden Fall – und ich nehme auch gerne ein paar „Notausgaben“ für die Sache in Kauf.
Positiv überrascht hat mich heute, dass das Thema Druckerstreik in der FR aufgegriffen wurde. Auch der Titel erfreute mich mit seiner selbstironische Art. („Heute mit eingeschränktem Umfang“)
Herrn Vorkötters Äußerungen im Editorial befremdeten mich zwar auch etwas, allerdings muss nicht jeder Kommentar meiner Meinung entsprechen. Und irgendwo ist die Chefredakteurssicht auch verständlich.
Sehr selbstlos finde ich die „Opferung“ Ihrer Bronski-Seite, lieber Bronski. Einem Großteil der Leser wäre es aber wahrscheinlich lieber gewesen, wenn statt dessen auf eine Magazinseite verzichtet worden wäre.
Ich bin gespannt was die nächsten Wochen bringen!
Nils
Konstruktiver Vorschlag und keine „Pauschalkritik“:
Es wurde ja mehrfach darauf hingewiesen, dass die Tab-FR wg. fehlenden Buchkorsetts etc. nun in vielen Bereichen zum Nutzen des Lesers oder dem Thema angemessen flexibler sei. Daher die Bitte, weiten Sie die Leserbriefseite vorübergehend auf mindestens 2 Seiten aus, und geben Sie allen eine Chance mitzubekommen, welche Flut (so verstehe ich die Kommentare von Bronski und Vorkötter) von Reaktionen die FR zur Zeit erreicht. Das wäre für mich ein ermutigendes und sichtbares Zeichen über den Stellenwert, den Kritik und Anregungen der LeserInnen in „ihrer“ Zeitung gegeben wird und das sie in den Diskussionsprozess („gebt uns doch noch etwas mehr Zeit“)eingebunden sind.
#476
Diesen Vorschlag kann ich nur unterstützten!
Sehr gehrte Frau Mach,
sie sind sicher lci der festen und nicht der besten Meinung,
„dass es Ihnen (also mir) gar nicht mehr um die FR geht, die werden Sie (also ich) nicht mehr lesen. “
Wenn Sie wirklich alle, also auch alle meine Kommentare gelesen haben, dann hätten sie z.B. in meinen Kommentaren 372, 439, etwas anderes erfahren können. Vielleicht lesen Sie Herrn Grimms Posting 452 auch noch einmal, dem ich ausdrücklich zustimme und beachten Sie in dessen Posting dazu besonders den letzten Satz dort.
Im Übrigen sollten Sie hier doch psychologische Betrachtungen außen vor lassen, so gut kann man sich im Blog nicht kennenlernen und es geht hier auch um anderes, nämlich die FR.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Theel
@sabine: ich würde mich da nicht über einige wiederholungstäter auflesen, einfach weiter scrollen. u.t. hatte ein, zwei gute punkte. danach kam echt nur lähmende wiederholungen. solch eine schreibe wäre dann wahrhaft nur noch für sektierergruppen lesbar…
@sabine: ich würde mich da nicht über einige wiederholungstäter auflesen, einfach weiter scrollen. u.t. hatte ein, zwei gute punkte. danach kamen echt nur lähmende wiederholungen. solch eine schreibe wäre dann wahrhaft nur noch für sektierergruppen lesbar…
Bitte Herr Theel sprechen Sie mich mich nicht an, ich möchte nicht mit Ihnen diskutieren.
Komm 86 „Für mich ist die neue FR tatsächlich die Fortsetzung von Privat-Fernsehens mit anderen Mitteln, aber nicht die Fortsetzung demokratischer Öffentlichkeit verpflichteter Tageszeitung mit anderen Mitteln.“
Und so was wollen Sie weiter lesen. Ihre Sabine
„
Ich bewundere immer mehr Bronskis Engelsgeduld hier im Blog. Und vertraue fest darauf, daß nicht nur er, sondern auch die mitlesende Redaktion, die zwar teilweise harte aber doch ernsthafte und im Grunde der FR wohlmeinende weil konstruktive Kritik annehmen kann; und sich nicht von ein paar Krakeelern und selbsternannten Platzhirschen abschrecken läßt.
…lasst alle Hoffnung fahren!
Nach den spärlichen Einlassungen von Bronski, Vorkötter & Co. habe ich den Eindruck gewonnen, dass die inhaltlich gar nichts ändern wollen. Sie können es aber wohl auch nicht mehr, denn in Chefredaktion und Redaktion sind doch die Weichen längst anders gestellt.
Die Beteuerung, dass die neue FR immer noch linksliberal ist, mag vielleicht im Vergleich zum konservativen oder verblödenden Umfeld stimmen. Aber in Bezug auf die frühere FR?
Anstatt fundierter, auch (sozial)kritischer Beiträge werden wir nun täglich mit mehreren Interviews und anderen Harmlosigkeiten abgespeist, in denen sich mehr oder weniger Wichtige verbreiten dürfen. Fehlt nur noch die gedruckte Ausgabe von Christiansen, Illner und Co. am Tag danach. Füllt mindestens eine Doppelseite.
Nein, die liebe alte FR – linksliberal und unabhängig! – gibt es nicht mehr und wird es auch nicht mehr geben.
Und da es im Markt weit und breit nichts in dieser Qualität gibt, bleibt der FR-Leser aus Überzeugung, seiner Informations-,Recherche-, Unterhaltungs- und geistigen Nahrungsquelle beraubt, ja beraubt, hoffnungslos zurück.
Adieu, liebe gute alte FR.
O.k. Lieber Eberhard S. – jetzt ist über alles diskutiert worden, du hast dich entschieden, Lebwohl.
zur Weinwettte und zu #403. Kommentar von Uwe Theel
Lieber Herr Theel, lieber Herr K. und K.,
„Also noch scheint mir die Flasche nicht verloren, aber: Wie trinkt man (gewonnenen) Wein online?“
Selbstverständlich ist die Wette verloren – ich habe Herrn K. und K. (IP-mäßig) unterschätzt, und dies sollte man nie tun.
Es gibt also eine Kiste mit 6 Flaschen ordentlichen Wein für Herrn K. und K., überreicht am Donnerstag abend um 20.30 Uhr vor dem Blauen Affen in Bensheim. Ich hoffe, Herr K. und K., dass Sie kommen können! Und Herr Theel, kommen Sie doch einfach auch dazu … ich bin sicher, wir werden anschließend einen äußerst netten und hochinteressanten Abend verbringen.
Was dann nur die alte medienpädagogische Binsenweisheit beweisen würde: Das e-Medium reizt manchmal zum Übertreiben, vorschnellem Abfeuern von Tiraden und insgesamt zu einem Umgang miteinander, den man so unter vier, sechs oder mehr Augen NIEMALS pflegen würde.
Ich bitte um Rückmeldung, ob Sie kommen!
Herzlichst
Fiasco
@ 484 lotharkroll
Bitte zur Sache. Auf Ihr Mitgefühl kann ich gerne verzichten.
@ 485. Kommentar von Manfred Förster aka Fiasco
Geschrieben am 5. Juni 2007 um 23:17 Uhr
„zur Weinwettte“
Lieber herr Förster,
da brauche ich nicht viele Worte zu machen,
den Weg zum Blauen Affen kenne ich, ich habe selbst fast 15 Jahre dort fast um die Ecke gewohnt.
Haben Sie vielen Dank für die freundliche Einladung.
Uwe Theel
Erkennungszeichen: Pfingstausgabe der FR
Ich hab nur die Wochenendausgabe abonniert, weil ich eh mit der Verarbeitung der Informationsflut nicht mehr nachkomme und mich deshalb einschränke.
Daher war mein erstes Leseerlebnis die Samstagsausgabe.
Was hab ich mich immer auf das MAGAZIN gefreut! Und natürlich auf den Kleinen König! und auf „schlecht geklont“, Schwester Alpha, die Fotoseite und die anderen Sachen….
d.h. das MAGAZIN als solches vermisse ich am meisten.
Andererseits fand ich die neue Samstagsausgabe insgesamt informativ und habe sie am Samstag und Sonntag ziemlich intensiv gelesen.
Mal sehen, wie´s weitergeht…
viele Grüße
Garantiert nicht von mir, aber positiv und kurz:
„ich find tabloig gut , meine mom arbeitet bei der fr , die gehht eh balt pleite un meine mutter wird Hartz IV empfängerin , aber ich finds irgendwie professioneller , handlicher !“
Originalposting aus dem Forum „die neue FR in „tabloid““
http://www.eintracht.de/fans/forum/17/11124006/
Und noch einmal etwas original aus dem Eintracht-Fan-Forum:
„“Diese Zeitung wird bestreikt“
ist die heutige Überschrift der FR.
Das ist das Dilemma der Rundschau, das da nicht Halbes und nichts Ganzes gemacht wird.
Entweder konsequent schreiben (incl. Korrekturlesen) oder konsequent streiken.
Ganz ignorieren können sie als ehemalige linke Zeitung den Streik halt nicht.
Ach ja – ich finde das neue Format Mist, denn darin kann ich keine Blumen etc. mehr einwickeln.
Bei Fisch wird´s auch schwierig.“
Quelle: http://www.eintracht.de/fans/forum/17/11124006/#f11015
Nur ganz kurz noch, wirklich:
Ich bin immer noch auf der Suche danach zu verstehen, was jetzt mit der FR los ist:
Auf der Seite des Kölner Stadtanzeigers, das ist das andere Blatt von MDS, habe ich jetzt die Erklärung gefunden, mit der ich jetzt verstehen müsste, wie die neue FR funktioniert:
„Die neue FR ist völlig anders – und gleichzeitig die bekannte FR.“
mehr dazu (aber nur wer lange Texte lesen will) unter:
http://www.ksta.de/html/artikel/1179819710120.shtml
ja, nun gebe ich auch meinen Senf zur neuen FR.
Ich hatte es eigentlich genossen, daß ich einzelne Teile mitnehmen konnte; jetzt ist es nicht mehr möglich, das Feuilleton oder den Politikteil herauszunehmen, wenn mehrere Leute die Zeitung lesen wollen.
Aber was ich viel wichtiger finde: Nach wie vor finden sich haarsträubende Schreibfehler (bisheriger trauriger Höhepunkt: der Artikel über Justin „Timberläke“ – oder habe ich die Ironie nicht verstanden?) und immer wieder äußerst unscharfe Fotos.
Einer richtig guten Zeitung passieren solche handwerklichen Fehler vielleicht einmal und ein zweites Mal, aber nicht immer und immer wieder. Das ist für mich viel wichtiger als die Formatfragen.
Onkel Fiascos nächtliche Bastelstunde.
In den Tiefen des Webs habe ich folgenden Spruch aus dem Kreise der anvisierten jungen Zielgruppe gefunden, den er am 30. Mai in seinen Blog gestellt hatte: „Heute erschien die Franfurter Rundschau im neuen Tabloid-Format, was ich sensationell toll fände, wenn ich die Zeitung lesen würde.“ Ein Kommentar erübrigt sich.
Nun ist eine Woche vergangen seit dem denkwürdigen 30. Mai. Auch heute habe ich mir wieder die FR am Kiosk gekauft. Ich bin ja bereit, mich auf das Experiment einzulassen, eine Zeitung zu lesen, die neu konzipiert worden ist, speziell für die Anforderungen des Internet-Zeitalters. Eine Zeitung neuen Stils, die aber noch in der Entwicklung befindlich ist. Sozusagen eine FR 2.0, ß-Release 06T(ag).01W. Mit dem Leser als Beta-Tester. Eigentlich kein Problem. Aber die FR bleibt für mich eine s p e r r i g e Zeitung, trotz ihres handlichen Formats. Ich muss mich zum Lesen zwingen, der Blick wird nicht in die Zeitung geführt und findet keinen Halt. Sondern eigentlich bin ich froh, wenn ich durch die Zeitung durch bin. Das macht ja einen guten Teil meiner Empörung aus. Gefühlte Lesezeit 25 min. Früher mehr als 1 Stunde.
Nächtlicher Gedanke: Es muss doch auch am Äußerlichen, nicht nur am Inhalt liegen.
Getreu dem Motto „Das Auge isst ähh liest mit“ nehme ich mutig eine Schere und das Titelblatt der FR. Schnipp, schnapp. Der grüne Querstrich, der Titelzug FRANKFURTER RUNDSCHAU samt Unterzeile „Unabhängige (jawoll!!!) Tageszeitung“ und Datumszeile werden ausgeschnitten und alle Texte und Grafiken oberhalb des grünen Querstrichs erbarmungslos weggeworfen. Die verbliebenen rund 10cm klebe ich ganz oben auf eine leere Seite im Tabloid-Format mit grünem Strich und FR-Schriftzug als ungestörtem Blickfang. Schnipp, schnapp. Der zwei cm hohe Längsstreifen ganz unten wird ausgeschnitten und weggeworfen. Na klar, der Strichcode und die Adress-Informationen sind ein MUSS. Also schneide ich den entsprechenden Kasten links unten aus einer alten FR aus und klebe ihn (formatmäßig per Schere angepasst) ganz unten links in die Ecke, so dass er am wenigsten auffällt. Schon sieht der sieche Patient etwas schlanker und eleganter aus, erstaunlich (zu viele Streifen machen eben doch dick und pummelig).
Zwei beliebige nicht zu große, nicht zu kleine Bilder aus dem redaktionellen Teil mit dazu passenden Schlagzeilen, zwei Unterschlagzeilen, selbst in den PC gehauener Blindtext für zwei Artikel, den jeweils ersten Abschnitt fett. Keine zusätzlichen kleinen Mini-Bilder. Alles ausschneiden, nach bestem Wissen und Gewissen optisch ausrichten, ein Fitzelchen mehr Platz zwischen den Spalten lassen (logisch, klappt nur bei der vierspaltigen Variante). Festkleben. Fertig!
Hmmmm?!?!
T’SCHULDIGUNG vorab an die Layouter der FR für meine Vermessenheit. Aber dennoch:
Der fette Vorspann-Text wirkt überhaupt nicht unruhig, überladen oder störend. Okay, die Bildauswahl hätte von mir sorgfältiger vorgenommen werden müssen. Auch wirken die Bilder etwas „abgeschnitten“, was sie ja auch sind. Aber irgendwie wirkt alles viel schlanker, übersichtlicher und aufgeräumter. Egal, ob in vier oder fünf Spalten „gesetzt“. Und auf einmal habe ich auch die Wahl zwischen zwei längeren Hauptmeldungen auf der ersten Seite.
Onkel Fiascos nächtliche Bastelstunde ist damit beendet.
Wärs nicht glaubt, probiere es wenigstens einmal mit dem fett gedruckten Vorspann-Text auf irgendeiner Seite aus und überklebe jeweils einen ersten Abschnitt eines Artikels mit am PC geschriebenem und fett ausgedrucktem Text.
Gute Nacht!
Fiasco
Hallo Fuasci, darf ich mal fragen, welche Drogen du nimmst und sind die nicht gefährlich und wirst du vielleicht wieder normal, wenn du sie weglässt?? Lieben Gruss Sabine
Habt ihr gelesen. Liebe Kinder, Onkel…Fiasco hat seine zeitung zerschnitten. OOOOH! Hat versucht sie wieder zusammenzusetzen, ging aber nicht. OOOH, Wenn Mutti kommt, kriegt er grossen Ärger und muss wieder seine 2 blaue Pillen nehmen. Und dann probiert er wieder normal zu schreiben. Eure Tante Sabine
Sehr geehrter Bronski,
ich halte die heutige Ausgabe der FR in den Händen. Allein sieben ganzseitige Werbeseiten, mehr als acht überwiegend halbseitige Anzeigen, dazu noch ein Anzeigenteil. Was soll das ?! Wenn das Ihre „bunte“ Neuausrichtung sein soll, dann ist diese Entwicklung äußerst bedenklich. Neben der Anzeigenflut ist das Profil einer seriösen Tageszeitung nicht mehr erkennbar. Sehr bedauerlich.
Gruß
K.Bendrow
Sabine, Sabine, Sabine. Du spielst mit dem BÖSSEN!! Wenn der Zeitungsschneider jetzt noch seinen Freund Theel aufweckt, wird der wieder versuchen, uns mit 150 Zeilen totzuwerfen. Mein deinen PC aus und versteck dich.
Hallo Klaus Bendrow. Über das neue Profil ist oben viel geredet worden. Lassen wir dieses Thema. Dass heute viel Reklame ist, kann man bedauern oder nicht. Tatsache ist, dass die FR die letzte Woche extrem wenig Werbung hatte – auch wenn dieses trivial ist. Auch davon leben die Tageszeitungen. Auch wirkt der Streik (den ich als Linker einerseits für gut, aber als FR-Leser mistig finde.) Halten Sie durch. Lieben Gruss
@445. lotharkroll
„Es ist schon merkwürdig, welches Publikum hier in der FR rumdiskutiert.Auf Drucker der FR haben das Recht, für mehr Geld zu streiken.“
Wer bin ich, dass ich jemandem das Recht zum Streik verwehren würde? Ich würde es jedoch begrüssen, wenn auch die Damen und Herren Gewerkschaftler bei Ihren „Aktionen“ (die im Übrigen m.E. mehr Aktionismus, also populistischer Natur sind) etwas mehr über den (bisher äusserst eingeschränkten) Tellerrand sehen würden und auch ein wenig daran denken würden, dass sie mit den Streiks auch (!) z.B. mit den Arbeitsplätzen derjenigen spielen, die sie zum Streik „hochpuschen“!
Ein bisschen weiter als nur bis zur Nasenspitze sollte man doch denken, bevor man andere derart angeht!
Im Übrigen fand ich die heutige FR doch schon ein ganzes Stück besser, wobei ich einschränken muss, sie vorerst nur diagonal durchgesehen zu haben.
Klar: auch heute ist sicher noch genügend Verbesserungspotenzial vorhanden, aber man sieht schon den guten Willen
.. und das nach so kurzer Zeit, ist doch auch was, oder?
@ Theel
Ja, Herr Theel ist nicht anonym und somit auch nicht von meiner Aussage betroffen oder angesprochen.
Ja, einen bestimmten Artikel will und möchte ich gar nicht herausgreifen, denn das soll wohl unterstellen, … die grundsätzliche Richtung und Schreibe der FR wäre plötzlich eine ganz andere. Das kann ich so derzeit nicht erkennen, also kann ich auch so einen bestimmten Artikel nicht wirklich finden.
——————————
Kritik darf und sollte sein. Nörgeln ohne jedoch konkrete, umsetzbare und auf das Neue nun aufbauende Vorschläge – ist jedoch für niemand hilfreich. Nicht für Leser und auch nicht für die FR.
Manche, so so stimme ich Sabine M. hier zu, schreiben als seien sie längst schon bei einer anderen Zeitung angelangt und wollen hier nur noch mal „Dampf ablassen.“
Bei mir ist es eher umgekehrt: Ich komme gerade (wieder neu) an.
1. Weil sich eine etablierte Zeitung „neu erfunden hat.“
2. Weil mir das Format und Layout soweit besser gefällt und ich auf sowas gewartet habe.
3. Weil glücklicherweise die politische „Coleur“ mir genehmer ist.
„Form follows function“. Meine Ideen zur Optimierung wurden auch hier angesprochen, und ich denke mal man kann von Seiten der Redaktion oder Verlages darüber sicher nachdenken …. und sogar was damit anfangen (Stichwort:Leserführung).
PS: Auch wenn manche Äußerungen von Seiten der Chefredaktion als arrogant formuliert sich darstellen, so entbehren die Aussagen nicht einer gewissen Wahrheit. Das wird man jedoch leider erst etwa in einigen Monaten verstanden haben, denn noch ist für Viele vieles zu neu.
Und damit mir auch noch der begehrte Platz an # 500 gehören darf 😉 :
@Redaktion FR: Nicht aufgeben, denn der neue Weg ist grundsätzlich richtig (meiner bescheidenden Beurteilung nach), auch wenn es optisch eine ganz neue Zeitung heute geworden ist. Aber das ist gut so!
Der inhaltlichen Linie weiter treu bleiben, dann kann es nur besser werden.
Das es Leute und bisherige Leser geben mag, die ganz grundsätzlich eher diesen Wechsel nicht verstehen wollen oder können gibt es immer. Aber es gibt auch (neue) Leser die genau diese neue Optik und Richtung gesucht haben dürften.
Heute gefällt mir der Aufmacher auf der Titelseite mal besonders gut. Die Überschrift passt ziemlich gut zur FR.
@ FR/Bronski
Heute bin ich sehr zufrieden; die Ausgabe fängt auf der 1.Seite hervorragend an und die gute Qualität setzt sich bis zur letzten Seite fort.
Also, wenn die „streikbedingten“ Ausfälle der Vergangenheit angehören werden, wird sich eine zufriedene Leserschaft bedanken; weiter so!
Schönen Feiertag, mfg,hjs
Auch ich muss sagen: Ich bin etwas besser gestimmt was den Inhalt anbelangt. Heute waren mehr inhaltliche Artikel drin. Erfreulich finde ich weiter, dass heute viele, hier im Blog als unterbelichtete krisierte, Themen in der FR waren (Zufall)???
Restlose Zufriedenheit macht sich dennoch nicht breit. Mir sind heute deutlich zu viele Interviews drin.
Und der Artikel zur EZB: Ist keinem Aufgefallen, welche Anmaßung die EZB sich da geleistet hat? Selbt das Interview mit Herrn Horn (in Anbetracht der nicht Abstimmung mit dem Artikel reichlich Wiederholung und daher Platzverschwendung) hat dies nur gestriffen.
Der Auftrag der EZB lautet, neben dem Ziel der Preisstabilität (welches Vorrang hat) auch zu einem hohen Wachstum beizutragen. Und was sagen sie, wir müssen den Zinssatzanheben, da wiederholt das BIP mit mehr als 2-2,25% gewachsen ist. Dies bedeutet, dass die EZB wissentlich und vorsäztlich die Konjunktur abwürgt, weil sie an ein zu schnelles Wachstum glaubt.
Eine solche Anmaßung unkommentiert zu lassen, oder nicht auch nur den Auftrag der EZB aufzuführen oder auszuführen ist unter FR-Niveau. Solche ein Fehler darf nicht passieren.
@lotharkroll
wer sich selbst schon kroll nennt sollte solche Dinge vielleicht nicht anderen vorwerfen. Wenn ihnen die Diskussion nicht gefällt, schauen sie halt nicht mehr rein. Oder neigen sie zum masochismus? (Würde auch die agressive Begeisterung für das neue Format erklären, obwohl sich die leute hier überwiegend um Inhalte heiß reden) Und bleiben sie ein wenig sachlicher, diskutieren sie mit, aber hören sie auf zu beschimpfen und rumzualbern
@sabine mach
bei ihnen gilt das gleiche. Kindische „geh doch zu mama, kindchen“ u.ä. Spielchen ist wirklich erbärmlich. Vielleicht fällt ihnen deswegen die inhaltliche Schwäche der FR nicht auf, da sie für sie immer noch zu anspruchvoll ist?
Sorry für den letzten Satz (trotzdem lasse ich ihn stehen), aber sie dikutieren wirklich überhaupt nicht mit, sondern drücken ihre persönlichen Gefühle Abneigungen zu DiskutantInnen aus und das kein bißchen sachlich
Majestätbeleidigung?
Zur Frage von Kritik und Selbstkritik ein Verweis auf meinen blog an anderer Stelle: http://www.frblog.de/wo-sind-meine-aktienkurse/#comment-9017
Solidarische Grüße an die bis gestern noch streikenden Drucker – heute morgen schon in den Nachrichten: der Tarifabschluss steht. Wo waren eigentlich die Redakteure? Man hört so manches: Der Streik wäre „verantwortungslos“ und „unsolidarisch“, weil dann die mit Herzblut geschriebenen Artikel nicht erscheinen können oder gleich der Untergang der FR bevorsteht? Fakt ist: Die Drucker allein können die Zeitungsproduktion nicht mehr verhindern. Sie haben das mal getan, damit die Redakteure einen Tarifvertrag bekommen („Aktion Federblitz“). Jetzt, wo das Einstiegsgehalt von festangestellten Redakteuren höher ist als das der Drucker (von den Freien mal ganz abgesehen), ist von Solidarität der Journalisten nichts zu hören und zu sehen. Jeder nur noch für sich? das wird nicht funktionieren, selbst wenn die FR sich wieder wirtschaftlich erholt, was ich ihr immer noch in alter Freundschaft wünsche!
Michael Knoche-Gattringer, Journalist
man macht sich gedanken – erfreulich
die redaktion setzt offenbar erste vorschläge und kritik um.
Die heutige Titelseite z.B. Überschrift: passt Layout: passt, es ist sogar „reichlich“ Text dabei
TV-Programm: ist jetzt mit Wochentagen versehen.
Ich würde gerne noch über das (ehem.) Magazin aus den Samstagsausgaben diskutieren. Das Produkt war ja mal eine preisgekrönte Wochenendbeilage. Optisch opulent und inhaltlich interessant.
Der „Kleine König der großen Tiere“ wird schmerzlich vermisst. Die FR hat diesen „Wochenendcomic“ zugunsten (?) eines täglichen Comics („Museum“) geopfert.
Auch über diesen neuen Comic könnte man hier mal diskutieren.
Hallo Ingo Schäfer . Hier ist die diskussionen stundenweise so ausser Kontrolle geraten, dass sie nur noch mit Satire / Geblödel beantwortet werden kann. Lesen Sie doch mal 492 durch. Das ist TITANIC + PARDON. Es freut mich, dass heute endlich das Publikum zu Wort kommt, das geduldig der FR einige Tage Zeit gegeben haben, und ihre Meinung dazu sagen. Einige Vielschreiber wussten schon ab der 1. Minute, dass das Projekt schief laufen wird. Hier ersthaft zu reden, sorry: Nicht möglich
Streik hin, Notausgabe her:
auch heute war für mich die Lektüre der „neuen“ FR nach gefühlten acht Minuten beendet. Bin ich über Nacht zum funktionellen Analphabeten mutiert oder liegt es doch daran, dass sich ein „Kessel Buntschau“ nicht als Placebo für eine seriöse Tageszeitung eignet?
Die Monothematik der Titelseiten nervt ohne Ende. Zumal das Verdikt, der G8-Gipfel sei der „Gipfel der Egoisten“ nun wirklich eine Binsenweisheit par excellence ist, die jede Dummnase auch ohne Nachhilfe der Westentaschen-FR erkennen kann.
Nur zwei weitere Beispiele, um nicht in den Verdacht der Polemik zu geraten:
Die anhaltenden Unruhen in den Palästinensergebieten werden mit einer kurzen Agenturmeldung (S.6) abgewickelt. Über die französischen Parlamentswahlen am kommenden Sonntag – rien!
So könnte man endlos weiter aufzählen. Habe ich aber keine Lust zu. Sondern das Kleingeld investiert und mir heute erneut eine ernstzuehmende Tagezeitung gekauft.
Wie auch immer: Mein Geduldsfaden steht unter erhöhter Spannung. Noch zwei weitere Ausgaben ohne Besserung und er reisst endgültig. Aber das scheint ja die Ignoranten auf dem Colosseo-Feldherrnhügel eh nicht zu kratzen …
@ 320
Lieber Herr Vorkötter,
http://www.frblog.de/jede-kritik-ist-uns-wichtig/#comment-8787 lese ich wirklich mit Interesse und habe dazu folgende Anmerkungen:
Erstens: „Natürlich nehmen wir Ihre Kritik ernst“ – sind Sie da wirklich sicher? Mal Hand aufs Herz: Welche Funktion hat dieser Blog in Ihrem Konzept? Ist das ein Ventil, wo unzufriedene Leser mal so richtig Dampf ablassen können, um sich danach besser zu fühlen, oder ist Ihnen wirklich an Hinweisen aus der Leserschaft gelegen, was Sie und Ihr Team besser machen können?
Zweitens: Die auch von mir so wahrgenommene Unübersichtlichkeit ist meines Erachtens nicht nur eine Folge des veränderten Formats, das ja auch seine guten Seiten hat, sondern einer veränderten Zusammenstellung, die nicht zwangsläufig aus dem Format folgt. Zumindest mir fehlt an vielen Stellen noch der „rote Faden“ – das Ganze wirkt auf mich eher wie eine „Großbaustelle“, in der inhaltlich Zusammengehöriges bisweilen weit verstreut liegt.
Drittens: Ja, es gab in diesem Blog sicher zu viel Pauschalkritik, die nicht produktiv ist, weil Sie aus ihr nichts lernen können (außer dass Leser mit Ihrem „Werk“ unzufrieden sind). Es gab aber auch jede Menge differenzierter Kritik (z. B. die, um die ich mich in meinem Beitrag Nr. 242 (www.frblog.de/jede-kritik-ist-uns-wichtig/#comment-8684) bemüht habe. Einer der für mich essentiellen Punkte ist z. B. der, dass ich das Gefühl habe, dass in der „neuen“ FR zunehmend Information und Meinung vermischt werden (das kann ich gerne auch an konkreten Beispielen verdeutlichen). Polemische Äußerungen wie Ihr „früher war eben alles besser“ erwecken bei mir nicht den Eindruck, dass Sie diese in der Regel konstruktiv gemeinte Kritik wirklich willkommen heißen und ernst nehmen. Ihr Beitrag wirkt auf mich jedenfalls sehr apologetisch – nach dem Motto „Augen zu und durch“ – nur *wohin*???
Viertens: D’accord.
Fünftens: „Wenn wir ein kombiniertes Reise- und Automagazin so konstruieren, dass jeder sein Thema auf Anhieb findet, dann darf man auch daran herummäkeln …“ – verstehe ich nicht.
Zum Schluss: „Bitte nicht erschrecken, wenn eine Schlagzeile nicht ganz staatstragend, ernst, seriös und, ja: langweilig, daherkommt.“ Na ja. Die „T’schuldigung“-Schlagzeile vom 4. 6., an dem Sie Ihren Beitrag verfasst haben, fand ich persönlich einfach nur dümmlich; da gab es für mich nichts zu schmunzeln. So etwas sollte man besser der „Rotbalken-Fraktion“ überlassen, die in diesen Dingen mehr Übung hat. Schuster, bleib bei deinen Leisten!
Ich hatte anfangs das Gefühl, dass Sie im Zuge der Formatumstellung wohl meinend noch einige andere Dinge im gleichen Aufwasch mit „modernisieren“ wollten, wobei Ihnen einige Änderungen eher misslungen sind. Zeit zum üben und lernen sollte man aber jedem zugestehen. Nachdem ich Ihren Beitrag gelesen habe, bin ich mir da leider nicht mehr ganz so sicher. Spricht da einfach nur der verletzte „Erzeuger-Stolz“, weil das „Baby“ nicht allen gefällt, oder wollen Sie tatsächlich von der inhaltlichen Ausrichtung her eine andere Zeitung – und damit letztendlich auch eine andere Leserschaft? Ich fände es fair, genau dazu einmal ganz präzise und unmissverständlich Stellung zu nehmen. Ein Produkt, dass mit der „alten“ FR nur noch den Namen gemein hat, wäre ein Etikettenschwindel, der auf die Dauer nicht goutiert wird.
Die heutige FR (6. 6.) lässt hoffen – sie gefällt mir jedenfalls deutlich besser als die bisherigen Ausgaben. Das gilt besonders für die Seite 1, die mir bis gestern regelmäßig mein Frühstück versaut hat. Das war jetzt zwar nicht sehr differenziert, aber ich hoffe, Sie nehmen das perspektivische Lob trotzdem an.
Konstruktive Grüße, Ihr
Andreas Völp
„Die heutige FR (6. 6.) lässt hoffen – sie gefällt mir jedenfalls deutlich besser als die bisherigen Ausgaben.“
Ähnlich äußern sich andere Kommentatoren, wenn auch nicht alle (Geiser). Die massive Kritik hier im Blog mag zu dieser Verbesserung beigetragen haben. Darüber hinaus glaube ich aber, dass viele in der Redaktion es von sich aus besser machen wollten. Einfach weil sie es auch tatsächlich besser können.
Ich hatte mehrfach darum gebeten, uns Zeit zu lassen, uns in die neue FR hineinzufinden. Ich hoffe nun, dass deutlich geworden ist, dass wir uns wirklich bemühen und dass das keine leeren Worte waren.
@511 Bronski
Stimme Bronski zu und glaube, dass unser Leser/innen-Einsatz hier im Blog den erprobten, linksliberalen FR-Redakteur/innen den Rücken gegenüber Vorkötter/DuMont-Schauburg gestärkt hat. Vielleicht ist DuMont-Schauburg auch die Bedeutung eines beträchtlichen (bis dato treuen) Abonnentenstamms deutlich geworden.
Und zum momentanen redaktionellen Stand hat sicher Bronskis Talent und Engagement als Mittler zwischen Leser/innen und Chefredaktion viel bewirkt.
Besonders motiviert haben mich u.a. der Beitrag und die Hintergrundinformationen aus @137 von AH (1. Juni), denn es geht hier NICHT NUR ums Überleben der FR, sondern ums Überleben einer demokratischen Tageszeitungslandschaft (siehe AHs Hinweis auf die bedrohte Zukunft der SZ).
Hoffnungsvoll beobachte ich weiterhin als jahrzehntelange Abonnentin den Weg der FR,
Lisa Alt
37 Jahre (fast) FR-Abonnentin, und dem Neuen bestimmt nicht abgeneigt. Trotzdem frage ich mich nach einer Woche, ob ich jetzt jeden Morgen eine Art „Zeit“-Verschnitt auf dem Tisch habe. Das wäre schade, denn meine „Zeit“ schätze ich als Sonntagsmorgenslangsaminformationsmedium weiterhin, einen Abklatsch brauche ich nicht. Aber es würde mir schwerfallen, von der FR Abschied zu nehmen – und wohin auch? In die erzkonservative Bleiwüste FAZ? FNP? Eher nein.
Eines muß ich bestimmt und definitiv bemeckern: der neue Comic ist nur doof, und die witzige Stelle habe ich bisher nicht gefunden. Und wo ist „Der kleine König der großen Tiere?“. Abgeschafft? Das wäre jammerschade. Machen Sie mir Hoffnung, daß er doch wieder demnächst auftaucht.
Ja, Hoffnung. Ich hoffe, daß die Umstellung der FR doch funktioniert und sie das in ihrem Grundgewand bleibt, was sie immer war: linksliberal und nicht beliebig, informativ und auf den Punkt gebracht.
In diesem Sinne – Karin Jung
Das man nun geneigt ist, die FR intensiver zu lesen (weil auch tiefgründigere Artikel) … ist meiner Meinung nach doch eine gute und positive Eigenschaft.
Mmmh, solange man wieder beginnt sich über „doofe Comics“ zu unterhalten, solange … befindet sich das „FR-Teil“ auf weiterhin gutem Wege. 😉
(Sowas, … bin vom Platz 500 gerutscht, ooooh ;))
@ 513 Karin Jung
Keine Hoffnung auf die Rückkehr des „Kleinen Königs der großen Tiere“
Zitat aus der Antwort aus der Chefredaktion auf meine Anfrage nach dem kleinen König:
„Es ist leider so, dass wir den kleinen König nun nicht mehr in der FR haben. Wir bedauern das einerseits selbst, weil auch wir den kleinen Kerl mit dem Krönchen lieb gewonnen haben. Andererseits aber wollten wir einen täglichen Comicstrip in der FR haben – und das ging mit dem kleinen König leider nicht. Dafür haben wir nun einen anderen Zeichner für die FR gewinnen können, der mit seinem „Museum“ auf der Rätselseite eine Comicgeschichte entwirft und diese täglich entwickelt und fortschreibt. Es würde uns sehr freuen, wenn Sie dem „Museum“ und seinen nächtlichen Besuchern eine Chance geben – auch wenn es eine andere Art von Comic ist, als der kleine König ihn vertreten hat.“
@ Reiner Wisser
„von Platz 500 gerutscht“
Das liegt daran, dass Kommentare in der Moderations-Warteschleife des Blogs gelandet waren, die ich nachträglich freigeschaltet habe. Warum auch immer sowas passiert – fragen Sie mich nicht!
Apropos: Bronski, würde es etwas ausmachen zu erklären, warum denn der kleine König nicht mehr auf die neuen Seiten passen sollte? Ist doch schließlich ein kleiner König und der Stelzevogel ist auch sehr schlank.
(Ich hätte ja lieber einen eigenen Comic-Thread, aber das Thema ist ja nur an Stelle 8, sagte man mir.)
An anderer Stelle hieß es der „kleine König“ sei zu teuer.
Lieber Bronski,
die heutige Ausgabe gefällt mir auch schon deutlich besser! Kompliment zu ihrem Einsatz und ihrer guten – sicherlich in diesen Tagen sehr schwierigen – Arbeit!! Qualitätsjournalismus ist wirklich nicht hoch genug zu bewerten. Es wird schon genug verwässert. Der Relaunch unter Herrn Dr. Storz vor 2 Jahren hat bewiesen, dass man auch mit einer kleineren Mannschaft und unter erschwerten Bedingungen eine solche Qualität hinbekommen kann. Mit Vorkötter hat die FR leider inhaltlich abgebaut, eine klare Linie ist bis heute nicht erkennbar. Viele Leser hätten sich nach dem Formatwechsel und dem damit verbundenen inhaltlichen Abfall (in den ersten Ausgaben) ein klares Bekenntnis seitens der Chefredaktion gewünscht. Dies ist leider nicht geschehen. Umso verständlicher ist die Vielzahl der kritischen Kommentare. Wenn es etwas geholfen haben sollte und es sich jetzt wieder ändert, umso besser!
@511 Bronski
Ich will mich gerne nach aller Möglichkeit von Ihren Wünschen mittragen lassen.
Meine drei Wünsche (gute für die FR und für den Leser in mir mit ein paar Tippfehlern) stehen hier in anderen Blog.
http://www.frblog.de/wo-sind-meine-aktienkurse/#comment-9034
Es grüßt Sie
Uwe Theel
@ 518. Kommentar von Michael Perrot:
„Zu teuer für einen täglichen Abdruck“. Das hat ja auch keiner gefordert.
@Bronski
Die blog-technischen Bedingungen und Ursachen sind mir wohl bekannt. Darum das Ganze auch nicht wirklich so ernst geneint und mit passendem Smilie garniert. “ 😉 “
Ansonsten: Wie schnell eine neue Ausgabe die Gemüter beruhigen kann (siehe heute) und wie mancher Kritiker erkennt, … es bewegt sich doch was. Schön!
Überraschend positiv sehe ich auch die schnelle und so direkte Kommunikation mit den Lesern. Das ist nicht selbstverständlich.
Positiv auch, wenn sich die Redakteure und Schreiber wieder „besser“ durchsetzen können – da sieht man aber auch, welchen Einfluss Lesermeinungen (Käufer) haben können.
Wo konstrutive(!) Kritik sinnvoll ist wird sie auch schnell von beiden Seiten angenommen. Schneller Aktionismus hätte aber auch keinen Sinn.
Ansonsten: Ich wette mal in wenigen Wochen hat sich so manches wieder eingespielt und auch auf Leserseite beruhigt.
Move on!
Originalkommentar hier
Hinweis:
Bitte keine Doppel- und Crosspostings mit gleichem Inhalt. Es reicht, seinen Kommentar einmal hier einzustellen.
Danke.
Als konstruktive kritik zur aktuellen Ausgabe:
Es wäre schön, wenn irgendwie (durch Farbe, Schriftart oder auch ganz anders) zwischen Kommntar und Artikel unterschieden werden könnte. Das wurde auch an anderer Stelle hier im Forum schon mal vorgeschlagen. Die ansonsten heute sehr gelungene Titelseite hätte dadurch noch mehr gewonnen.
Überflüssig waren in meinen Augen heute die Seiten 2 und 3. Wie ich an anderer Stelle schon erwähnt habe, halte ich längere, hintergründige Artikel für wesentlich wertvoller als kurze, mit Grafiken versehende Infoboxen. (Als junger Schüler besaß ich einige Quartett-Kartenspiele. Irgendwie fühle ich mich durch „Die Einheizer“ daran erinnert…)
Von der schnellen Übersichtseite werden sie sich wohl trotz der vielfach erklungenen Kritik an den Kurzmeldungen nicht verabschieden?
Nils
Nachrichten, Kommentare, Reportagen, Features – das übliche Gedöns eben, dass eine Tageszeitung so liebenswert & lesenswert macht.
Doch ist es mit dem üblichen Programm (so ideenreich es auch umgesetzt wird) getan? Wohl nicht! Doch das scheint der FR egal zu sein, wie sie jetzt im „Fall Kleiner König“ beweist. Der einzige deutsche Comic von Format wird eingestellt, abgewickelt, überjagt. Ein Fall für den World Wild Life Fund? Eher einer für den Zeitungswechsel am Kiosk. Daran mögen die Verantwortlichen denken, wenn die nächste Extraseite ansteht über Disney, Goscinny oder Carl Barks…
K. Fricke
Ich hatte heute die FAZ im Briefkasten. Eine kleine Werbemaßnahme der Rundschau???
Also das große Format hat schon was…Man überfliegt zwei Doppelseiten, liest hier und dort ein bisscher rein, maches auch gründlicher, und fühlt sich informiert.
Von der Richtung her ist die FAZ halt leider nicht meine bevorzugtes Organ.
Aber wenn Sie mich mit weiteren Alternativen vorsorgen wollen….
mfg
Carlo
Zur heutigen Ausgabe fällt mir nur eines ein: Weiter so! Es stand zwar nicht so viel darin, aber das war interessant und gut geschrieben.
Zum (samstäglichen) Magazin: Wäre es möglich, dass man einige Nettigkeiten davon „wiederbelebt“, wie »Schlecht geklont«, »Hier spricht …«, die Bewerbung oder das »Kasperle Theater«? Das am Sonntag Mittag beim Frühstück … *träum*
Hallo,
hier nun mein Beitrag, um die Resonanz auf die neue FR in diesem Blog von möglichst vielen Lesern zu erhöhen:
– ich kann die Kritik inhaltlicher Art, die hier häufiger geübt wurde, im Wesentlichen nachvollziehen. Das betrifft die Stichworte: Zu „plakative“ Seite 1. Das diffuse Gefühl, nicht umfassend informiert zu sein. Die eher magazinmäßige Gestaltung. Trennung Nachrichtentext/Meinung. Auch die Texte ziehen mich nicht mehr so ins Lesen rein wie früher.
– da ich aus Mainz komme, fehlt mir jetzt die Mainz-Seite (wär aber allein nicht ausschlaggebend gewesen)
– als Kaum-ÖPNV-Nutzer habe ich selbst auch keinen Vorteil aus dem neuen Tabloid-Format und hätte stattdessen weiterhin gerne die Zeitung gefaltet und auseinandergenommen usw.
Da ich schon seit längerem damit liebäugele, mal eine andere Zeitung zu versuchen, war diese Reform nun der auslösende Schritt. Ich habe nach einer Woche neuer FR tatsächlich gewechselt.
Ich werde die FR aber wohlwollend im Blick behalten und wer weiß: Vielleicht vermisse ich sie ja bald oder irgendwann derart, dass ich wieder reumütig zurückkehre;)
Grüße,
Olli
PS: Finde es klasse, wie hier streckenweise richtiggehend Textkritik/Textarbeit betrieben wird, bis hin zu Überschriften, Stil, Textaufmachung usw. Da beschäftigt man sich mal wieder richtig mit einer Zeitung, wie man es ohne den Anlass vielleicht nicht gemacht hätte…
Wiederholt wurden die Tippfehler bemängelt, auch mir fiels immer wieder auf. Tut manchmal schon weh.
Toll war das Wort Botrytis geschrieben (im Artikel über die „edlen Tropfen“ des Rheingaues). Habe es aber nicht aufgehoben. Meine Weinfreunde lachten hellauf. Waren glaube ich drei Fehler drin.
Vielleicht streikt auch der Computer-Kontrolleur?
P.S.: Das sollte nicht bedeuten, dass ich mit dem Umfang heute zufrieden war, sondern mit dem Inhalt. Wenn es also so wieder im gewohnten Umfang weitergeht …
Hallo,
habe heute in Steinberg mit dem Lesen der fr in der S-Bahn begonnen, in Mühlberg war ich komplett fertig. Nicht ein einziger Artikel ist mir erinnerlich geblieben. Nur weiter so! Das Niveau von Welt kompakt und News ist schon erreicht, die lese ich nicht einmal mehr, wenn sie im Zug herumliegt. Das Abo ist zu Ende, jetzt habe ich wieder mehr Zeit für die Zeit. Die neue Fr wird mir sicher nicht abgehen.
Sorry
@ Bronski
„Wie die Redaktion der Kritik begegnen wird, das werden wir sehen. Ich denke, die heutige – streikbedingt eingeschränkte – Ausgabe zeigt schon, wo es langgehen wird. Oder meinen Sie nicht auch, dass das die alte FR war?“
Dieser und anderen Aussagen von Ihnen entnehme ich, dass die massive Kritik Früchte getragen hat. Wenn die ersten Tabloid-Ausgaben Ausnahmen bleiben und die FR sich in Zukunft wieder mehr nach den Bedürfnissen ihrer Leser richtet, kann ich das nur begrüßen. Vielleicht gelingt es Ihnen ja auch, mit der kostenlosen Zustellung für einen Monat den ein oder anderen zurückzugewinnen, der schon gekündigt hat. Aber bitte bleiben Sie nicht nur in diesem Monat der vom Leser geschätzten Linie treu. Ähnliche Eskapaden können Sie sich ein zweites Mal bestimmt nicht ohne (erneut) großen Leserschwund leisten.
Es bringt nichts, andere zu kopieren oder zu versuchen, möglichst jedem in irgend einem Zeitungsteil etwas Interessantes zu bieten. Für ein paar Häppchen kauft sich niemand eine Zeitung. Die letzten beiden Ausgaben – obwohl streikbedingt dünner – waren in der Tat Schritte in die richtige Richtung. Weiter so!
Achtung, Achtung! Der kleine König der grossen Tiere ist in der Frankfurter Rundschau verschwunden!
Wer hat ihn gesehen? Wo könnte er sein? Er kann doch nicht etwa…, sollte ihn etwa jemand…., nein, um Himmels Willen!
Bitte komm wieder, Du kleiner lustiger, interessanter, aufgeweckter regelmässiger Beitrag der FR! Und bring bloss all Deine Freunde wieder mit!
Wenn Du Hilfe brauchst, sag Bescheid! Wir tun alles, damit Du wieder auftauchst!
Ein kleiner Fan des kleinen Königs der grossen Tiere!
Gibt es noch mehr, die ihn vermissen und wiederhaben wollen?
Beim Surfen im Netz fand ich folgenden Artikel der Welt darüber, wie sich Herr Vorkötter die neue FR denkt:
http://www.welt.de/wirtschaft/article838294/Revolution_Die_FR_wird_neu.html
Schaut mal rein.
Ich bin auch der Meinung, das die heutigen Politikseiten wieder Ähnlichkeiten mit der „alten“ FR hatten. Titelblatt war ansprechend. Der Unterschied wurde mir besonders auf den gegenüberliegenden Seiten 6 + 7 deutlich. Wenn noch weiter an der Form der „Dekor-Meldungen“ (Seite 6)gefeilt werden könnte (z.B. mit Lokalisation der Meldung – wie: Madrid etc. und bei größeren Texten mit Subunterschrift)- mir am liebsten wäre deren Abschaffung-, dann wäre auch hier eine bessere Übersichtlichkeit erreicht. Das Ressort Wirtschaft ist m.E. da schon weiter. Ich bleibe aber dabei, die große FR war in grafischer Hinsicht schlichtweg besser!
Aufkommende Zustimmung (und Fügung)ins neue Format bedeuten jedoch meinerseits noch keine Akzeptanz des gegenwärtigen Niveaus im Politikbereich. Was vor dem 30.5. Alltag war, warum musste das mit der Formatumstellung geändert werden??
Viel Lob für die heutige Titelseite gibt’s hier zu lesen. Ich sehe das etwas anders.
Von einer Tageszeitung erwarte ich vor allem auf der 1. Seite aktuelle INFORMATIONEN und keine Meinung! Kommentare zum Geschehen sind sicher ein entscheidender Teil einer Tageszeitung, der früher auf Seite 4 stand (heute 11) und als solches klar gekennzeichnet.
Aber bitte nicht schon auf der Titelseite ohne dass dies als subjektive Einschätzung sofort erkennbar ist.
Meine Meinung bild ich mir noch selber!
@ 534. Kommentar von E. Picard
„Beim Surfen im Netz fand ich folgenden Artikel der „Welt“ darüber, wie sich Herr Vorkötter die neue FR denkt“
Danke dafür. Ein echt demokratisches Medium diese Bloggerei:
Vorkötter im Interview in der Welt vom 27. April:
„Diese innere Flexibilität, hofft Vorkötter, macht sich bald auch in der Redaktion breit. Sie ist oft verunsichert, was Vorkötter eigentlich will.“
Das trifft sich gut mit der Einstellung „einiger“ Leser.
„Hopp oder topp: Niemand weiß, wie das Himmelfahrtskommando enden wird, auch Vorkötter nicht.“
Ist eigentlich eine spannende FR-Zeit. Hoffen wir mal, dass das Kommando besser ausgeht als 45.
@ # 534. Kommentar von E. Picard
Werter Herr Vorkötter, Hallo Bronski,
Ich habe geleaen:
„Er (= Vorkötter) strich die etwas sperrige Spezialseite „Forum Humanwissenschaften“, verpasste dem Ganzen eine neue Struktur und Optik und engagierte prominente Gastautoren für die Meinungsseite.“ (Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/article838294/Revolution_Die_FR_wird_neu.html)
Ist es wahr, dass das „Forum Humanwissenschaften“ gestorben ist, wir dafür „Panorama“ haben?
Ist es wahr, dass künftig häufig keine fähigen Kommentatoren mehr schreiben werden, sondern regelmäßiger „prominente“ Schreiber(linge), so wie – mit Verlaub – Bundespräsident Köhler?
Streichen von Strukturen ist ja hier ganz offensichtlich Streichen, bzw Auswechseln von Inhalten!!!!!!
Doch wieder zurückgeworfen
Uwe Theel
@ Robert B. 527
Oh nein, bitte diese unsäglichen Magazinbeiträge nicht wiederbeleben! Dass sie entfallen sind, ist mit das Beste an der neuen Rundschau. „Schlecht geklont“ hatte sich spätestens nach der 10 Wiederholung überlebt, danach war es nur noch „schlecht gemacht“. Und die „Bewerbungen“ abgehafteter Politiker sind auch eine Idee, die kein ganzes Journalistenleben lang komisch bleiben kann. Wenn es denn schon witzig sein soll, dann doch bitte hin und wieder mit neuen, originellen Ideen. Persönlich ist mir allerdings sowieso die Information wichtiger. Lachen kann ich auch ohne Zeitung.
mbg
Carlo
Hallo Bronski,
die heutige Rundschau gefällt mir viel besser. Die Artikel enthalten wieder mehr Informationen, die Intros sind nicht mehr unendlich lang, man kommt schon nach einigen einleitenden Sätzen zum Inhalt, die Überschriften haben wieder öfter etwas mit dem Thema des Artikels zu tun.
Vielen Dank an die Redaktion, dass die Leserkritik zur Kenntnis genommen und z.T. in Verbesserungen umgesetzt wird.
Die Artikel sind oft mehr im Erzählstil, als im Nachrichtenstil geschrieben. Ich muss gestehen, dass es für mich sehr viel einfacher und einprägsamer ist, Artikel im Nachrichtenstil zu lesen.
Im Lokalteil habe ich das Gefühl seit einer Woche über Petra Roth zu lesen. Gibt es nicht auch andere wichtige Themen?
Ein Problem habe ich mit dem Museums“witz“. Ich finde diesen Cartoon unterirdisch. Lasst ihn bitte einfach weg, falls ein sinniger Cartoon zu teuer sein sollte.
Insgesamt bin ich aber sehr erfreut, dass die FR wieder zu ihrem alten Stil zurückfindet. Zögern Sie bitte nicht und bleiben auf halbem Weg stehen. Gehen Sie den nun eingeschlagenen Weg zur alten Qualitäts-FR mutig weiter. Ich bin sicher, die meisten Leser werden es Ihnen danken.
@ 539 Carlo,
da stimme ich voll zu, was Klonen und Bewerben anbelangt; nur wenige waren witzig, einige sogar peinlich, wie seinerzeit mit dem inzwischen verstorbenen Altbu.-Präs. Joh. Rau.
Da sollte sich die FR für einen intelligenten Ersatz lieber noch etwas Zeit lassen;
BRONSKI wie wäre es? Sie haben doch ein Fable für Satire. mfg,hjs
@ 541. Kommentar von Hans-Jürgen Schulz
Lieber eine verunglückte Rau-Karrikatur, als einen verunglückten Köhler Kommentar!!!
Worüber wird hier eigentlich bei einer politischen Tageszeitung diskutiert???
Nachruf auf DIE Frankfurter Rundschau, die ich gerne behalten hätte.
Seit ca. 35 Jahren bin ich FR-Leser gewesen und habe mich jeden Tag auf eine neue aktuelle Ausgabe gefreut.
Keine Ausgabe habe ich ausgelassen.
Die Zeitung ist zum festen Familienmitglied für uns geworden.
Die FR war unsere Meinung und wir die Ihre. Wir sind verschmolzen.
Uns von der FR zu trennen fiel uns unglaublich schwer.
Eigentlich haben Sie uns getrennt!
Wir haben ja schon einige Änderungen in Aufmachung und Qualität geschluckt
und sind aber dennoch treu geblieben.
Aber was Sie uns jetzt mit dem neuen Format zugemutet haben, entspricht nicht mehr unserem Geschmack in Punkto ZEITUNG.
Auch ist der Inhalt so unaktuell und zeitlos geworden.
Wir möchten und wünschen eine aktuelle Tageszeitung und nicht ein zeitneutrales Sonntagsblatt.
Die Ausgabe „Afrika“ war ja der Gipfel an Einseitigkeit.
Tut uns leid, wir können uns nicht mehr mit dem Blatt identifizieren.
Die alte, von uns zur Zufriedenheit gedruckte FR ist tot.
Darüber tragen wir Trauer.
Es ist keinesfalls so, dass das Internet das Zeitungslesen ersetzt.
Man kann sich die Texte viel besser einverleiben, wenn man bequem sitzt und die Zeitung mitnehmen kann und Papier vor sich hat.
Nun haben wir einen Todesfall in der Familie: Die FR haben wir verloren.
Sie nennen sich unabhängige Tageszeitung? Sie sind vom Leser abhängig!!!!!
Von uns nun nicht mehr.
Mit sehr traurigen Grüssen
Angelo Braganca und Familie.
zu #534. Kommentar von E. Picard
Vielen Dank, E. Picard, für diese Quellenangabe. Ich kannte bisher nur den Artikel aus der SZ ( http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/90/115974/ ), in dem auf Vorkötters „Wohngemeinschaftszitat“ und „die zu geringe Schlagzahl“ aus diesem Welt-Beitrag bezug genommen wird.
In der SZ heisst es: „Die Redaktion war erbost, es gab eine lange Aussprache.“
Daraus wird schon ersichtlich, dass hinter den Kulissen, d. h. in den Redaktionssitzungen, heftig über den Inhalt sowie gegenwärtige und zukünftige Richtung der FR diskutiert und gestritten wird. Und es scheint ein gegenseitiges Agreement zu geben, dass NICHTS über diese Diskusionen nach außen gegeben wird. Und/oder der auf die Redaktion ausgeübte Druck ist extrem stark (dies konnte man ja im langen Beitrag von FN nachlesen).
Viele Grüße
Fiasco
Sehr geehrter Herr Klaus W.,
bitte geben Sie mir kurz Bescheid, ob Sie an dem in #486 genannten Termin Ihren Wettpreis entgegennehmen können. Ich werde auf jeden Fall da sein. Oder schlagen Sie eine andere Abwicklung vor.
Wenn Sie sich nicht mehr melden, werde ich einen dem Wetteinsatz entsprechenden Betrag als Spende an ATTAC-Deutschland überweisen.
Mit einem herzlichen Gruß
Manfred Förster aka Fiasco
Da hat doch die neue FR immerhin etwas bewegt: Sie hat Leute zusammengebracht 😉
Ein schönes Wochenende!
zunächst meine Hochachtung an Bronski (Herr oder Frau? oder auch an die vielen? Bronskis in der FR, die die vielen Kommentare im Blog beanworteten) eine wirklich tolle Leistung, zu versuchen die LeserInnen bei der Stange zu halten trotz der vernichtenden Kritik an der neuen FR. Was wohl auch zeigt, wie nah am Abgrund die FR momentan steht. Deshalb ziehe ich meinen Hut vor Bronski, kein leichter Job für ihn in diesen Tagen.
Während Bronski souverän Contenance bewahrt, werde ich sentimental, wenn ich vereinzelte alte FR-Ausgaben in die Hand nehme. Dann merke ich gleich, was ich bei der neuen vermisse. Es ist vor allem die Seite 1 (eigentlich die ganze informative Aufmachung, aber auch die Ecke) und Seite 3, dann die Hintergrund-Spalten im Politikteil (die nun scheinbar durch Panorama ersetzt wurden :-(), die Fr-Plus, weniger FR-Sport-Plus, aber den konnte man gut beiseite legen, eigentlich den ganzen Politikteil, die Dokumentation, die trotz aller Betreuerungen wohl nicht mehr so regelmäßig erscheinen werden. Als eine Zumutung finde bei der neuen FR den täglichen Magazinteil, am Samstag würde genügen und dann als Buchteil zum schnellen Weglegen.
Schön bei der Afrikaausgabe waren die Fotos. Als Fazit beim Vergleich alter und neuer FR stelle ich fest: schöne Verpackung mit wenig Inhalt.
Ich glaube, ich werde eine alte FR aufbewahren, bin leider zu sentimental, als Erinnerung an bessere Zeiten des FR-Journalismus.
Und das Angebot ein MOnat die FR kostenlos zu lesen, werde ich wohl annehmen, dann fällt mir wohl die Trennung von alten Gewohnheiten leichter.
@ # 545. Manfred Förster aka Fiasco
… verrückte Idee(n) in verrückten Zeiten….
…. wenn dann auch noch Brautvatermutter Bronski in den Blauen Affen käme, wäre die Party komplett ….
U.T.
@ 544 zur Berichterstattung der SZ über die FR
Zuerst: ich habe bereits bei der FR gekündigt und die SZ ins Abo genommen, weil mir klar ist, dass es gegen Herrn Vorkötters Tabloid nur ein einziges Argument gibt, was zählt: sinkende Abozahlen der FR!
Aber der Süddeutschen sollte man den in #544 zitierten Beitrag auch nicht gerade positiv anrechnen. Erstens verletzt er mich als Leser, der die alte FR sehr geschätzt und gern gehabt hat, zum anderen scheint mir hier das Konkurrenzdenken zu vordergründig einen negativen Artikel erzeugt zu haben. Wenn die SZ öfters so schriebe, wäre sie es nicht wert gelesen zu werden!
Bei der Vorbereitung zu meinem Kirchentagsbesuch am Samstag habe ich folgendes lange Interview mit Vorkötter gefunden (epd-medien 2006), das meiner Meinung nach im zweiten Teil einige recht interessante Punkte enthält:
http://www.epd.de/medien/medien_index_45063.html
Besonders folgende Passage über „rücksichtslosen Journalismus“ fand ich bemerkenswert, wenngleich sie vielleicht doch nur den Charakter einer Sonntagsrede hat:
Frage: „Der Gründungsverleger der FR, Karl Gerold, wäre im August 100 Jahre alt geworden. In einer Sonderbeilage haben Sie anerkennend geschrieben: „Rücksichtnahme macht den Journalismus kleinlaut. Gerolds Texte sind das Gegenteil davon.“ Wie wollen Sie in Ihrer Position ohne Rücksichtnahme Journalismus betreiben? Mehrheitsgesellschafter Alfred Neven DuMont gilt, vorsichtig formuliert, als eigensinnige liberal-konservative Verlegerpersönlichkeit, der Minderheitsgesellschafter DDVG ist die SPD-Medienholding.“
Vorkötter: „Zunächst einmal: Alfred Neven DuMont sieht sich nicht als konservativ-liberal. Das ist er auch nicht. Er hat in einer Diskussion mit der FR-Redaktion gesagt, aus seiner Sicht gebe es keine Liberalen, die nicht Linksliberale seien. Es gebe also keinen rechten Liberalismus, keinen nationalen Liberalismus. Was ich mit Rücksichtslosigkeit meine, ist etwas anderes. Wir dürfen beim Schreiben, beim Kommentieren nicht immer alle Folgen mitbedenken, nach dem Motto: Wenn ich diese Meinung äußere, trete ich diesem oder jenem auf die Füße; wenn ich diese Karikatur veröffentliche, könnte ich auch Ärger bekommen. Wir sollten uns fragen: Was ist richtig? Welche Meinung vertreten wir? Auf Wirtschaftsinteressen, Interessen von Parteien und Lobbygruppen keine Rücksicht zu nehmen — das ist im Wortsinne rücksichtsloser Journalismus. Gerold hat ihn gepflegt.“
Wäre schön gewesen, wenn Herr Vorkötter diese Gedanken in seiner (schwachen) Stellungnahme neulich hier im Blog aufgegriffen und bekräftigt hätte!
Gute Nacht,
Fiasco
Liebe FR,
noch läuft, nein tröpfelt mein FR-Abo,
aber nach Kenntnis der Berichte in der WELT (s. mein Posting #538), im KStA (s. mein Posting #492) und in der SZ (s. Posting #544) laufen jetzt zwei Probeabonnements der Konkurrenz an (nein, nicht die FAZ Herr Klaus W.!) und die sind ernst gemeint, leider.
Gute Nacht
U.T.
Bei dieser ernsthaften (!) Diskussion um die Zukunft unserer FR, gibt’s doch wahrlich Leute, die den „Kleinen König“ vermissen.
Und Sie werden’s nicht glauben, meine Frau vermißt ihn auch!
mfg
J.W.F.
Der vielkehlig erklingende Aufschrei ob des Verlustes des ganz wunderbaren „Kleinen Königs“ zeugt, neben der „ernsthaften Diskussion um die Zukunft unserer Zeitung“, vom nicht zu unterschätzenden Anspruch der Leserinnen und Leser.
Nils
zu #551. Kommentar von Uwe Theel
Aber die Konkurrenz kocht auch nur mit Wasser!
Hab‘ grade ausführlich die SZ von Mittwoch und die aktuelle ZEIT gelesen … so ein Brüller ist die SZ nun auch wieder nicht, wenn ich logischerweise dieselben Kriterien wie an die neue FR anlege. Klar, man hat eine ZEITUNG in der Hand, das ist schon ein tolles Gefühl. Aber zum Beispiel: „Reif für die Insel – Briten sollen mehr Nationalstolz zeigen“ auf Seite 1, schwach! Hätte das die neue FR auf Seite 1 oder 4 oder sonstwo gebracht, hätte ich (und einige andere auch) der FR dies „als erbärmliche Schreiberei im Focus-Stil, ohne Biss und Tiefgang“ (oder so ähnlich) um die Ohren gehauen. Und auch das Flaggschiff der SZ, das „Streiflicht“ auf Seite 1 (Thema: 100 Jahre Persil), dünn, sehr dünn! Und das Gesamtlayout der SZ-Titelseite (nur mal kurz im Vergleich mit der alten FR): dringend renovierungsbedürftig!
Oder nehmen Sie mal von der aktuellen ZEIT-Titelseite Bernd Ulrich’s „Hört auf!“ über Friedliche Demonstranten und Autonome – ziemlich flache Argumente, könnte 1:1 so in der WELT stehen. Stephan Hebels Kommentar am Dienstag „Protest an zwei Fronten“ um Klassen besser, in der Tat „linksliberal“. Oder Jean Heuser’s „wenn die G8-Teilnehmer diesmal nichts zustande bringen, sollte sich die Runde auflösen“ (auf Seite 1 der ZEIT) … die Hauptargumente schon bei U. K. ( ausgerechnet! 😉 ) vor einer Woche gelesen, nichts wirklich neues, kritisches!
Vielleicht hat „Abwarten“ sein Gutes und auch Überraschendes! Zwar ist der g r o ß e Qualitätssprung der neuen FR im Laufe der letzten Woche ausgeblieben, aber ich teile die positive Einschätzung über die Ausgabe von gestern, Mittwoch: RESPEKT! Ein Leitartikel auf Seite 1, sozusagen vollflächig: Hier wurde das groß(spurig)e Wort von der täglichen Neuerfindung der Titelseite ansatzweise eingelöst (dito am Dienstag, „Streik“).
Conclusio:
Je länger und intensiver ich „die Anderen“ lese, um so deutlicher werden mir deren Schwächen und Unzulänglichkeiten. Eigentlich kein Überraschendes Resumee nach einer Woche „Fremdlesen“. Auch hier hatte A. H. recht (vgl ihren großartigen Kommentar #137 im Blog Frühstückstisch, von seiten der FR leider immer noch unbeantwortet): „Nein, es gibt keine Alternative: SZ, NZZ, FAZ, TAZ, FR – keine dieser Zeitungen ist gegen eine andere beliebig austauschbar. Meine Trauer ist groß. Sie ist eine persönliche Trauer. Aber sie auch mehr als das: Wir verlieren in unserer differenzierten deutschen Zeitungslandschaft mehr und mehr die Substanz, aus der eine demokratische Gesellschaft lebt.“
Meine negativer werdende Einschätzung gilt übrigens so noch nicht für die TAZ – die TAZ erschien mir in diesen Tagen herzerfrischend „unideologisch“ und mit einem sensationell guten täglichen achtseitigen Sonderteil über G8/Heiligendamm sehr informativ, objektiv und insgesamt äußerst lesenswert – gefühlte Lesezeit zwei Stunden. Auf Dauer sicherlich nur eine Ergänzung.
Und so gehe ich auch dreigleisig in die Sommerzeit (SZ, neue FR, taz), mit wöchentlicher Ergänzung durch ZEIT und FREITAG (Danke, liebe Kommentatoren, dass ihr so intensiv auf den FREITAG hingewiesen habt).
Macht rund 30 Euro pro Woche für Zeitungen, ganz schön happig. Noch 93 Tage, dann sind die 100 Tage rum. Dann, aber erst dann, werde ich mich entscheiden.
Weiterhin einen schönen Feiertag wünscht
Fiasco
PS: Herr Theel, bis heut abend … Ich freu mich drauf!
Das fiel mir bei Fronleichnams-Frühstückstisch ein: habt Ihr eigentlich einmal daran gedacht, dass bei den Bloggern, nicht nur FR-Leser dabei sein könnten, sondern auch der eine oder andere agent provocateur?
Die anderen Zeitungen warten doch nur auf neue Leser, ist doch klar. Also mischt man sich drunter und schürt die Abneigungen. Eigentlich ganz einfach, oder?
Also: klar formulierte, nachvollziehbare Kritik: Ja. Bei „gefühltem“ Unbehagen: kühl bleiben!
Was mir in der „Kleinen“ FR mißfällt, da fehlt immer mehr der kritische Blick.
Beweise?
Es fehlten mir:
Putin droht den USA mit Vergeltungsschritten wegen des geplanten Raketenabwehrsystems in Polen und Tschechien.
Chinesischer Dissident Shi Tao in Kapstadt vom Weltverband der Zeitungen (WAN) ausgezeichnet.
Massengrab mit 500 Albanern wird im Kosovo geöffnet.
Deutschland und Österreich haben am Montag mit dem Austausch von Fingerabdruck-Daten begonnen.
Lehrerin in Duisburg klagt wegen Unterrichtskopftuch.
Iman erregt alle politische Lager in Dänemark wegen Vielweiberei.
Stattdessen in der FR: „Geparden-Weibchen gehen fremd“, 184 Millionen für geschiedene Ehefrau und „Tiger Boris brüllt auf Französisch“.
Die Liste kann auf Wunsch fortgesetzt werden.
mfg
J.W.F.
Hallo, Bronski,
das Experiment mit der neuen FR ist bereits gescheitert! Sie halten das nicht durch. Es gibt erste leichte Anzeichen von Besserung. Hoffnung keimt auf!
Inhalt, Struktur und Form (Layout) kommen offensichtlich nicht ausreichend an. Die Abkehr vom linksliberalen, sozialkritischen, gut recherchierten, die wichtigen Themen sezierenden, die Hintergründe herausarbei-tenden Journalismus verlief seit langem schleichend. In der neuen FR gibt es nur noch wenige (immerhin) Beiträge (Hebel, Meng), die diesem Anspruch noch gerecht werden. Mit freien Journalisten geht das noch weniger, weil Schreiben schließlich auch Broterwerb ist und gute kritische Arbeit eine sichere, soziale Basis braucht.
Mit der neuen FR verstossen Sie gegen Verhaltensformen und Lesegewohnheiten. Die zu verändern, schaffen Sie nicht, dazu fehlen der FR die Mittel. Bisherige Käufer kehren Ihnen den Rücken, weil sie sich in der neuen FR nicht wiederfinden. Neue Leser werden Sie kaum gewinnen, weil die FR kein klares Profil hat (z.B. anspruchsvoll, kritisch oder seicht).
Konkret: Ich notiere hier meine Eindrücke und Erwartungen eines langjährigen FR-Lesers.
1. Der Inhalt ist substantiell überwiegend zu wenig pointiert und bietet kaum mehr als Radio und TV-Nachrichten (Lesezeit mind. halbiert). Viele Beiträge sind eher dem Boulevard zuzurechnen.
Ich erwarte aber eine Zeitung, die deutlich schärfer (früheres FR-Schlagwort) an die Sache herangeht. In der ich mich in meiner Meinung/Einstellung wiederfinde, die meinen Horizont durch andere Aspekte erweitert.
Eine Zeitung, die nur Nachrichten der Agenturen weiter gibt oder in diesem Stil, brauche ich nicht. Mich stören auch die vielen Interviews und oft dümmlichen Überschriften.
2. Die Struktur der neuen FR ist unübersichtlich und handhabungsunfreundlich. Es fehlt die Möglichkeit zum schnellen Überblick – das kommt durch das kleine Format.
Es stören die mit Absicht verstreuten Beiträge. Extrem unfreundlich finde ich, dass die FR nicht mehr einfach in Teile wie FR-Plus, Feuilleton, Wirtschaft, Magazin auseinanderzunehmen ist zum später lesen.
3. Von einem guten Layout für eine Zeitung erwarte ich Lesefreundlichkeit, Blickfang und Übersicht. Die schmalen Spalten – wohl für zeitungsabstinente Neuleser, die mit dem Finger dem Text folgen – mit 3-4 Wörtern pro Zeile und dem zu geringen Zeilenabstand sind auch nicht lesefreundlich. Wie viel besser das geht, zeigen die Teile mit breiteren Spalten. Ich vermisse auch die halbfetten Texteinleitungen.
Sie sollten eigentlich wissen, wie viel aufwendiger es ist, neue Kunden zu gewinnen, als alte zu behalten. Nehmen Sie mehr Rücksicht auf uns, kehren Sie zurück zu den Wurzeln der FR: kritisch, sozialliberal, deutlich schärfer und modernisieren Sie dann unter Beachtung dieses Profils. Nur so kann die FR sich als „Marke“ in der Medienlandschaft behaupten. Weil sie das schon früher nicht beachtet haben, sind bereits da die Käufer-/Leserzahlen gesunken.
Nun habe ich als einer der offenbar doch noch weiterhin zahlreichen, aber sich nur selten oder nie zu Wort meldenden „Alt-“ Abonnenten mir über 2 Stunden Zeit genommen, diesen Blog von 1 bis 551 durchzulesen. Das werde ich schon wegen des Zeitaufwandes nicht so schnell wieder tun; aber sympathisch finde ich das Engagement für eine gute FR und das ist auch mein Anliegen.Welche Beiträger hier ihre privaten Befindlichkeiten auszubreiten haben, sieht man dann ja auch recht bald; interessanter sind ganz klar die Beiträge, die sich nach dem ersten Entsetzen wirklich mit inhaltlicher Diskussion befassen und auf ernsthaftem
Argumentationsniveau bewegen. Ohne jetzt alles aufs Neue aufzurollen: Ganz wichtig find ich die Punkte von 305, 423, 429, 431, 452, 519, 529, 547; um nur die etwas späteren zu nennen.
Daß die redaktionelle Ausdünnung im Zuge der Substanzkrise vor wenigen Jahren; der chefredaktionelle Handstreich im Vorfeld des geplanten Investoren – Einstiegs unbemerkt von den langjährigen Lesern geblieben sein sollten, hoffen vielleicht etliche der jetzigen Steuerleute. Ist nicht so. Das neue Format als solches ist mir nicht so ganz wichtig, auch wenn es mir nicht besonders gefällt; ABER: Wuseligkeit der grafischen Aufmachung, beliebige Buntheit, große, aber wenig informative Grafiken, die offenbar preiswert und ohne großen redaktionellen Aufwand zu beschaffen sind, das alles geht schon in meinem lokalen Werbe-Wochenblättchen, aber nicht in einer Zeitung mit überregionalem Qualitätsanspruch. Auf der optischen Ebene kommt ein bislang wohl noch kaum oder nicht bemerkter Punkt hinzu: Die neue Schrifttype ist breiter und macht bei gleicher Zeilenlänge den Textinhalt (=Buchstabenzahl) um 20 bis 25% kürzer. Dh. die Behauptung, bei doppelter Seitenzahl bliebe es bei gleichem Inhalt, ist schon rein quantitativ falsch. Der Eindruck inhaltlicher Verflachung bekommt hier zusammen mit der Verbuntung(s.o.) eine objektive Unterfütterung.
Bisher leider nur ganz am Rande zur Sprache gekommen ist die Rolle des Feuilletons, das seinerzeit für mich einer der Hauptgründe war, die FR zu abonnieren. Das muß man jetzt irgendwo im hinteren Abschnitt suchen, nachdem alle Sportler den Senf zu ihren Befindlichkeiten abgegeben haben (nicht mißverstehen – als Ausdruck dessen, was so für viele Leser als ganz wichtig
läuft, habe ich das immer wieder mal ganz gern gelesen und auch hin und wieder einen nicht so ganz subalternen Tonfall zu würdigen gewußt). Auch hier der Eindruck quantitativer Einschränkung, wobei ich mich hoffentlich nach den zu erwartenden Anfangsturbulenzen eines Besseren belehren lassen kann. Aber nicht zu lange warten! Gerade das überregionale Geschehen ist auch anderswo sehr niveauvoll vertreten.
Auch auf der eher formalen Ebene, aber doch SEHR ärgerlich: Die wirklich deutlich abnehmende sprachliche Sorgfalt; orthografische Fehler passieren immer mal, aber die häufige Übernahme eigentlich übersetzungsbedürftiger Termini vorwiegend aus dem amerikanischen Wortschatz ( da fällt mir zB „Platinumoxid“ ein, wo es Platinoxid heißen müsste etc etc.). Nicht weil ich germanistischer Fanatiker bin! Ist einfach nicht gut bzw. falsch und vermeidbar, wenn der aktive Wortschatz nicht nur Werbe- und PR-Themen umfasst. Flotte Schlagzeilen brauchen auch Qualität, das Niveau der taz hierbei offenbar auch Übung! Finde ich übrigens eher peinlich, vielleicht gelingt es ja bald, eine eigene Temperatur hierfür zu finden? Und um dabei zu bleiben: Agenturmeldungen in 10-Zeilen-Kurzform sind ja oK, aber ohne ein Mindestmaß an redaktioneller Einordnung übertreffen sie das auch im Internet zu habende nicht und sind meist entbehrlich. Vor allem interessiert das Verhalten von Glamour – Publikum nicht in so umfangreichen Maße, wie es die ersten Ausgaben glauben machen wollten; daß dies nun wohl etwas weniger Raum hat, bleibt hoffentlich so. Nun das Hauptthema, auf dem es ja schon heftige Kämpfe gegeben hat. Linksliberal nennt es sich. Die vom Haupteigentümer A.NdM in aller Freundlichkeit geoffenbarte Verpanschung des Begriffs mit kommerziell erfolgreicher Beliebigkeit ist schon im letzten Jahr spürbar geworden und jetzt durch den Schub der äußeren Umstellung auch dem Letzten deutlich; Herr Vorkötter ist kraft Amtes mit seines Herren Stimme öfter zu vernehmen als dieser höchstselbst. Da wird sich auch durch alles Lamentieren nichts an der rein marktMachtpolitisch durchgesetzten Linie ändern, insofern bin ich da ohne große Hoffnung.
Damit es nicht zu lang wird- FAZIT: Schwere Bedenken, die sich aber weniger am Format, sondern an der bereits längerfristigen Tendenz festmachen lassen und nur jetzt mal durch die Heftigkeit der Diskussion mich zum Schreiben veranlasst haben (wird mein einziger Beitrag bleiben). Die hier geäußerten Fristsetzungen sind etwas albern, aber im Kopf habe ich auch schon eine, die hoffentlich nicht zur Trennung führen muß, nur hat die schwer zu benennende Frustschwelle sich ihrem Grenzwert mal wieder deutlich genähert.
Und nicht nur der kleine König fehlt mir sehr ….. Viele sehr differenzierte Analysen im Blog, denen ich mich nur anschließen kann. Hoffentlich gewinnen sie mit der neuen FR die von ihnen anvisierte weibliche junge Leserschaft. Mich als strukturkonservative Leserin können sie damit leider nicht halten. Tiefpunkt des Aufmachers war für mich sicher das „T´schuldigung“.
Unterwegs im Auftrag Ihrer Majestät
Er mag ja klein sein, unser König, aber es ist doch sehr hoffnungsvoll, wie groß seine Fangemeinde ist. Natürlich überhaupt nicht verwunderlich, immerhin ist er sich die ganzen Jahre über treu geblieben! (vielleicht paßt er deshalb wirklich nicht mehr in die FR…)
Wenn ich grad nochmal zusammenfassen darf: die FR beschließt ein kleineres Format, deswegen ist der Kleine König jetzt zu groß. Die FR beschließt, täglich einen Comic zu bringen, nun ist der Kleine König dafür zu teuer und nicht so oft zu bekommen. Und der FR fällt auf, daß ein Verlag bereits mehrere Bücher mit dem Kleinen König aufgelegt hat und sein Zeichner nicht mehr gänzlich unbekannt ist – na, wenn das nicht für seinen sofortigen, stillschweigenden Rauswurf bei der FR spricht …
Ehrlich, ich hab Schwierigkeiten, den Argumenten zu folgen. Scheint mir ein guter Grund, es auch mit dem Rest des Blattes aufzugeben.
@ 556 + 557
Kompliment meine „Herren“: das habt Ihr vorzüglich dargestellt.
„Sie sollten eigentlich wissen, wie viel aufwendiger es ist, neue Kunden zu gewinnen, als alte zu behalten.“
Wenn diesen Satz die Kölner und andere Geldgeber nicht verstehen und beherzigen, werden wir alle verlieren.
mfg
J.W.F.
P.S. Abonnent seit fünfunddreißig Jahren
@555
Verehrter J.W.F.:
Haste auch mal daran gedacht, dass sich unter die „Weiter-so-Schreiber“ auch die eine oder der andere „Jubelperser“ gemischt haben könnte?
Damit die gefühlte „Es-geht-mit-der-FR-den-Bach-hinunter“-Stimmung nicht überhand nimmt und gar noch zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeihung wird?
@ 561
Klar, das merkt auch jeder. Schau Dir – beispielsweise – Nr. 203 an:
Der leidet dreißig Jahre an der FR, weil sie „unhandlich“, „grafisch schlecht“, „inhaltlich uninteressant“ ist.
Schrieb dazu einer: wär‘ wohl ’nen Fall für die Couch.
Gruß
J.W.F.
Der neue Inhalt der FR ist der Versuch, den „Express“ aus dem Hause des Mehrheitseigentümers mit der „Bunten“ zu kreuzen: seicht, beliebig und billig.
Mein persönliches Fazit lautet: Abo zum Monatsende kündigen.
Beispiel für Journalismus light a la neue FR:
„Auch von einer Erweiterung des einzigen AKW im Land ist die Rede“
(aus dem „Info“-Kasten Klimapolitik Brasilien, gestern S. 2).
Wäre schön, gelegentlich einen ausführlichen und aktuellen Bericht über die derzeitige Atompolitik Brasiliens und die unter dem Stichwort „Angra 3“ geführte nationale und internationale Protestbewegung gegen diese Erweiterung auch in der FR zu lesen. Und über die anderen AKW-Pläne des brasilianischen „Umwelt“-ministers und die nationale Reaktion darauf. Die Schlagzeile „Atomwahn in Brasilien“ von Greenpeace-Online aus dem letzten Jahr scheint mir nicht überzogen zu sein.
Gruß
Fiasco
Sehr geehrter Herr Uwe Theel,
Sie sind mit allen Ihren Blogbeiträgen für mich so eine Art Leitfigur geworden.Damit will ich sagen, genau so hätte ich auch geschrieben, wenn ich denn das Talent dazu gehabt hätte.
An den vielen Beiträgen kann man unschwer ablesen, dass man sich die ganzen Jahre bei der FR in bester Gesellschaft befunden hat.
Ich habe ja auch bei der FR gekündigt, aber es war ein Sprung in freiem Fall ohne Netz.
Noch habe ich keinen Ersatz gefunden, denn es ist nicht einfach Papierwechsel, sondern meine innere Einstellung muss sich doch erst einer anderen Zeitung anpassen. Die innere Einstellung fehlt noch. das ist eben die Trauerzeit.
Die alte Fr hat eine Marktlücke hinterlassen, die eben diese Zeitung gut füllte.Und es scheint mir, dass damit auch ein Kulturtgut gestorben ist.
Jetzt heisst das Blatt bei uns in der Famile nur noch „des“…
Wenn man mir den SPIEGEL ab sofort in Größe eines Oktavheftchens zustellen würde, dann würde ich das auch nicht mehr finanzieren.
Aber die Berichte in der SZ und in der WELT sprechen eine eindeutigste Sprache. Da gegen hilft leider Kämpfen auch nicht und sich in die neue FR, „des“ Blatt ein zu leben, macht keinen Sinn. Es geht ums scheibenweise
Ableben-lassen.
Die Leser die dazu noch den Mund aufmachen, sind lästig und dürfen sich hier im Blog ausleben, bis auch da die Welle abschwillt. Dann stimmt für Herrn Vorkötter das Kalkül wieder.
Mit freundlichen Lesergrüßen A. Braganca
Hallo,
auch mir geht es wie den vielen anderen langjährigen Lesern der guten alten „FR“. Ich werde mich nun schweren Herzens von ihr verabschieden müssen. Die Argumente hierfür stehen bereits in den vielen Kommentaren vor mir und kann mich A. Braganca nur anschließen. Es ist einfach nicht mehr meine Zeitung. Meine schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Nun wird wohl nach 22 Jahren ununterbrochenem Abo auch für mich Schluss sein. Ich bin eine von den überregionalen Abonnenten, denen eine wirkliche Alternative fehlt. Ob ich mich an eine SZ gewöhnen kann, weiß ich noch nicht. Noch immer frage ich mich, warum der Chefredakteur eine Leserumfrage Anfang des Jahres startet, obwohl bereits das Konzept steht. Meine Befürchtungen gab ich bereits damals kund ohne wirkliche Berücksichtigung.
Es grüßt Sie M. Konrad-N.
Hier gehts im Leben oder Tod und da gibt es doch tatsächlich noch Leserinnen und Leser, die weinen um den „Kleinen König“?
Ha, Ihr seid doch alle von vorgestern. Jetzt herrscht Aufbruchstimmung zu neuen Ufern. Solche „gähnigen Kinkerlitzchen“, Pardon, interessieren doch nicht die neuen, jungen, aufstrebenden, dynamisch-angepeilten Part-Time-Leser!
Jetzt habe ich mich der Mühe unterzogen und die über 500 Beiträge quergelesen.
Für meinen Teil kann ich dazu nur anmerken: Es erschließt sich mir überhaupt nicht, weshalb Leser, die sich als langjährige Abonnenten darstellen und -getreu der Ausrichtung der FR- als linksliberal und aufgeklärt verstehen, nach wenigen Tagen die Flinte ins Korn werfen und das Abonnement entweder schon gekündigt haben oder kündigen wollen.
Ebensowenig erschließt es sich mir, wenn, wie es ein Stückchen weiter vorne nachzulesen ist, Leser eine vermeintliche Verflachung daran festmachen wollen, dass sich in der neuen FR bspw. Artikel über fremdgehende Gepard-Weibchen zu lesen gibt. Als ob die FR zu einem Biologie-Blatt mutiert wäre ! Den von dem Leser/Schreiber bspw. vermissten Artikel zur Kopftuchklage gab es sehr wohl in der gestrigen Ausgabe nachzulesen. Vielleicht sollte man daher zunächst nochmals die Zeitung durchblättern, bevor man Kommentare dergestalt abgibt, was doch, bitte schön, in der FR an Artikeln zu stehen hätte und was, bitte sehr, nicht.
Verschwörungstheorien ?
Es mag sein, dass sich hier vereinzelte Schreiberlinge finden, die eine U-Boot-Funktion zugunsten anderer Zeitung haben. Vielleicht findet sich auch der eine oder andere Schreiberling hier, der ein Auftragsgeschäft wahrnimmt, um die „Statistik“ in diesem Thread aufzubessern.
Verschwörungstheorien werden aber auch gerne dann gebastelt, wenn man/frau zu lange in die Tiefen des www. eintaucht und sich an Diskussionsplattformen wie diesen beteiligt.
Herrschaften, machen Sie sich einfach einmal locker, geben Sie den Machern der FR eine Chance und warten Sie einfach einmal ab. Das wird schon !
Mir persönlich gefällt die neue FR ausgesprochen gut, wie ich an anderer Stelle schon einmal schrieb. Ich lese sehr viel mehr und erhalte dort Informationen, die ich höchstwahrscheinlich aus anderen Tageszeitungen nie erfahren hätte. Wo bspw. wäre ein Artikel nachzulesen gewesen über die Präsidentin von Liberia und ihre bisherigen beeindruckenden Leistungen? Oder welche Tageszeitung brachte eine Meldung über die hochgefährliche Atommüllagerung in Russland, bei der ein weitaus größerer GAU droht, als es bei Tschernobyl der Fall war ?
Viele Artikel erscheinen mir zudem persönlicher und bestehen nicht nur aus abgedruckten Meldungen von Presseagenturen.
Auch wenn dieses Lob dem einen oder anderen zu pauschal ausfallen mag: Ich habe heute am Feiertag noch andere DInge zu erledigen, als in diesem Blog zu schreiben. Und -dieses an die Adresse der Verschwörungstheoretiker- ich nehme gewiss kein Auftragsgeschäft zugunsten der FR wahr. Ich bin bloß ein langjähriger Abonnent und werde dieses auch bei der neuen FR bleiben.
Nichts für ungut! 😉
Und, liebe Macher der FR, macht weiter so, das wird schon, da bin ich ganz sicher !
@ 419
Dank Christa Rosenberger ist’s mir erst aufgefallen: da fehlen ja BASTIAN-Glosse, die „Ecke“ und das „Heute“.
In diesem „Wirrwarr-Zeitgeist-Blättchen“ (Rosenberger) schaut man sowieso nicht mehr durch. Aber die drei oben genannten Rubriken haben wir damals zu Hause sehr wohl gelesen. Habe sie sogar bei der Redaktion gelobt – und sie haben das Lob auch noch abgedruckt!
In der „Alten“ Rundschau.
Diese kleinen Glossen schufen eine tägliche nicht unwichtige Bindung zwischen Blatt und Leser. Aber was interessiert die Neuen schon die alltäglich-erfreulich-betrüblichen Geschehnisse, die Bastienne zugestoßen sind?
Aber: Hoffart kommt vor dem Fall, sagte im vorigen Jahrhundert der Volksmund!
Und wie bemerkte Eberhard (@ 556) so treffend:
„Sie sollten eigentlich wissen, wie viel aufwendiger es ist, neue Kunden zu gewinnen, als alte zu behalten.“
Dem ist leider danach nichts mehr hinzuzufügen.
Hallo allerseits, ich bin nun aus meinem einwöchigen Urlaub zurückgekehrt und habe gestern Abend und den heutigen Tag auf meinem Balkon damit verbracht, mich durch den FR-Tabloid- Stapel zu lesen. Richtig begeistert hat mich die Ausgabe vom 1. Juni (Hier spricht Afrika) und die Beiträge zum 2. Juni 1967, u.a. von Stephan Hebel. Super habt Ihr das gemacht, liebe Redaktion! Grundsätzlich sehr geglückt ist die übersichtliche Struktur und die neue Panorama-Seite. Da es in Rom leider an keiner Ecke die FR zu kaufen gab, musste ich täglich auf die Süddeutsche zurückgreifen, sodass ich jetzt immerhin in der Lage bin, einen Vergleich anzustellen. Klar ist die Süddeutsche eine gute Zeitung, aber so zu tun als stünde die FR ihr qualitativ nach, ist doch absoluter Quatsch! Die FR hat zum Teil andere Schwerpunkte gesetzt als die Süddeutsche, wie z.B. beim Thema Afrika, was jedoch als eindeutiger Pluspunkt für die FR zu verbuchen ist! Über den Zeitraum einer Woche betrachtet, wurden bei der FR alle tagespolitisches Thema behandelt, die bei der Süddeutschen auch zur Sprache kamen. Beim Überfliegen der Beiträge hier im Blog hat mich zum Teil das Entsetzen gepackt. Teilweise grenzt die Aufregung ja an Hysterie!
Mit der Lektüre der ersten Tabloid-Ausgabe, die mich noch vor dem Urlaub erreicht hatte, habe ich interessiert über eineinhalb Stunden zugebracht. So inhaltsmager KANN dir neue FR also nicht gewesen sein (ich lese übrigens schnell).
Es ist in höchsten Maße ungerecht, dass hier einige die FR so runterschreiben und gar mit einem Boulevardblatt vergleichen (Seid Ihr noch bei Trost?).Damit möchte ich nicht sagen, dass es keine Kritikpunkte gäbe. Der Magazin-Teil ist im Vergleich mit dem Magazin der Süddeutschen und der Zeit etwas beliebig, hier fehlen mir noch die originellen Einfälle und ein prägender unverwechselbaren Stil. Auf dem Magazin-Gebiet ist die Konkurrenz jedoch sehr groß und die Leserin verhätschelt und verwöhnt. Das Feuilleton hatte uns schon echte Höhepunkte unter Arno Widmann beschert. Im Moment kommt es mir ein bisschen auf Sparflamme gekocht vor. Vielleicht liegt das ja am Streik, denn den versprochenen Umfang von sieben Seiten hat das Feuilleton selten aufgewiesen. (Die Anzeigen-Seiten rechnet Ihr ja wohl nicht dazu!!) Insgesamt habe ich großen Respekt davor, was die Menschen hinter dieser Zeitung geleistet haben. Wir sollten der Redaktion in dieser Hinsicht einfach mehr Vertrauen schenken und Zeit gewähren, Ideen zu entwickeln und Verbesserungen umzusetzen. Rückblickend auf die erste Woche im Tabloid, nenne ich die Umstellung doch wirklich gelungen.
Susanne
bronski –
alter leserversteher………………..
ich habe den nahezu kompletten feiertag damit verbracht mich sorgfaeltig und konzentriert durch alle 570 blogbeitraege zu lesen. zu LESEN:
herr theel mit allen seinen betraegen, mager 54/557 und angela banca / 565 mit ihren kommentaren machen deutlich was ich ihnen in meinen beiden e-mail anders formuliert sagte: sie (nicht SIE) koennen es nicht.
eines aber weiss ich jetzt:
den hund von dem ich sprach hoert auf du mont schaumberg und der frosch auf der brunnenkante ist ein vorkoetter.
ich schicke ihnen, wenns denn soweit ist – just FYI – eine kopie meiner schon jetzt ziemlich sicheren abokuendigung per 30.06.07
so lange duerfen sie mir mit dem anzeigenblaettchen fr noch die laune verderben. im gegensatz zu ‚denen dies nicht koennen‘ will ich naemlich wissen was ich (warum) tue.
guenter luecking
Es gab Zeiten in denen ich morgens gegen 4:30 Uhr den Zeitungsausträger abgefangen habe, um ihn zur Rede zu stellen, weil er mir statt der FR zweimal nacheinander „Die Welt“ brachte.
Nach einer Woche FR im Tabloid-Format wäre ich meinen Nachbarn dankbar, wenn sich jemand erbarmte und die FR einfach mitnimmt! Nur zur Klarstellung: Der Inhalt der FR ist mir wichtig! Als norddeutscher Leser der D-Ausgabe haben mich naturgemäß der Lokalteil und der Sportteil noch nie interessiert. Insbesondere die Qualität des politischen Teils ist mir wichtig und eben dort hat die FR in den letzten Jahren viel verloren. Die neuerliche Verschlechterung durch die Umstellung auf das Tabloid-Format hat meine persönliche Leidensfähigkeit überschritten, deshalb sah ich mich gezwungen mein lngjähriges Abo zu kündigen. Denn nur so ist es mir möglich Druck auf die Herren Vorkötter/DuMont zu erzeugen. Das Nachdrucken von „AP“ und „dpa“ Meldungen sowie das Abdrucken von Interviews im Christiansen-Stil hat mit einer linksliberalen Qualitätszeitung nun wirklich nichts mehr zu tun.
Heinz B.
Hab‘ auch mal ein bißchen in den vielen Zuschriften gelesen und det fiel mir uff:
320. Kommentar von Uwe Vorkötter, Chefredakteur
Geschrieben am 4. Juni 2007 um 18:57 Uhr
„Ihre inhaltiche Kritik ist häufig so pauschal, dass sich eine Antwort erübrigt.“
Kommt dann etwas zum Inhalt zur Sprache, liest man wieder:
433. Kommentar von Bronski
Geschrieben am 5. Juni 2007 um 17:10 Uhr
„Daher bin ich nicht derjenige, mit Ihnen über Inhalte zu diskutieren.“
Also Leute, jetzt klärt mal, was Ihr wollt und wer denn etwas schreibt und was. Oder ob das hier alles nur eine Spielwiese ist, für Leute, die sowieso die FR bald abbestellen.
Hallo Herr Braganca,
Ihren Trauerbrief an die FR habe ich aufmerksam gelesen.
Völlig in Ordnung, wenn Sie so einem Blatt die Freundschaft kündigen.
Alles geht den Bach herunter.
Verdammter Kapitalismus.
Neven Dumont hat genug Zeitungen und Kapital. Neven Dumont gibt in Köln den Ton gesellschaftlich an !!Ein Blatt der Kapitalisten !!
Der Globalisierungsartikel diese Woche im Spiegel bringt die >Ausbeutung der Massen auf den Punkt.
Es macht keinen Spaß mehr, wie die Kapitalisten die Menschen behandeln.
Alles eine Folge des Zusammenbruchs des Sozialismus. Die Kapitalisten können heute machen was sie wollen.
Der Mensch ist nur eine Ware. Davon gibt es im Weltmaßstab genug.
Weiter so !
von Haus zu Haus
J.K.
Zu # 570 von susanne:
100 % Zustimmung !!
Und bitte liebes FR-Team, kehrt nicht wieder zu den alten Büchern zurück. So wie es jetzt ist, mit der herausnehmbaren „neuen Mitte“ und den somit vorhandenen (mindestens) drei Teilen, kann die FR auch von mehreren Personen wunderbar gleichzeitig gelesen werden.
Alles Gute weiterhin!
Ich wollte der „neuen“ FR noch eine Woche eine Chance geben, aber nachdem ich eben den Blog-Eintrag von Herrn Vorkötter gelesen habe, scheint mir das überflüssig. Es ist schon ziemlich dreist zu behaupten, die Kritik beziehe sich hauptsächlich auf Äußerliches. Hauptkritikpunkt ist die Konzentartion auf Kurzmeldungen, Kurzartikel und Vier-Sätze-Interviews. Die FR will keine gedruckte Tagesschau sein, aber genau das ist sie geworden, ergänzt durch einen Panorama- und Magazin-Teil: Das ist das Hauptproblem!
Nicht nachvollziehen kann ich im übrigen die Einschätzung, mit der Mittwoch-Ausgabe sei eine Besserung eingetreten – nur weil auf eine Klamauk-Titelseite verzichtet wurde?
Um Wiederholungen zu vermeiden, verweise ich zur Begründung für meine morgige Kündigung auf meine Kommentare Nr. 348, 349 und schließe mich des weiteren ausdrücklich Nr. 314 an.
Es ist an der Zeit!
Ich gucke weder Fern, noch höre ich begeistert Radio. Morgens hole ich mir seit Jahr und Tag meine Tageszeitung aus dem Zeitungsrohr um mir einen Überblick über das Wichtigste zu verschaffen.
Seit gut 10 Jahren war diese Tageszeitung für mich und meine diversen WGs, mittlerweile auch für meine Frau, die FR.
Dann wird hier eine Formatanstellung angekündigt.
Und was bekomme ich?
Ein buntes Blättchen das mir zu aktuellen Meldungen eine derartig schlechte Strukturierung bietet, dass es mehr Gewühle als entspanntes morgendliches Zeitunglesen bedeutet mir das wichtigste des Tages herauszusuchen. Wenn es denn überhaupt zu finden ist!
Keine klare Aufteilung der Themen mehr, dafür ein „schönes buntes BILD auf Seite eins und Dokumentation bis zum abwinken. Na toll.
Seit jeher lasse ich die Finger vom regelmäßigen lesen von Wochenmagazinen. Hier schlage ich punktuell bei Interesse zu. Einen adäquaten Ersatz, wenn es um Hintergrundinformationen ging boten mir die hervorragenden täglichen Schwerpunktthemen. Hier fand ich dann ausführliche Abhandlungen zu Wissenswertem. Unaufdringlich abgeteilt. NICHT im Vordergrund.
Am Samstag kam mir ein interessantes Magazin ins Haus. Weg is es. Dafür bekomme ich jetzt jeden Tag ein bisschen Bunte (wie meine Frau mittlerweile beim Anblick des sog. Magazins zu bemerken pflegt).
Von netten Kleinigkeiten wie der Ecke will ich jetzt gar nicht erst anfangen …
Um am Schluss dann noch etwas pathetisch zu werden:
Richtig angekotzt hat mich, dass ihr es nicht mehr schafft in eurem Impressum eurer Wurzeln zu gedenken. Herausgeber bis … Karl Gerold.
Gestrichen. Schwach! Aber passend!
Herzlichen Glückwunsch Herr Dumont!
WIR werden uns das noch ein paar Tage ansehen, dann werde ich in den bei weitem weniger saueren Apfel beissen und mir die SZ nach über 10 Jahren wieder ins Haus holen.
Ich will wieder eine Tageszeitung!
Blöd für mich als Exil-Eintrachtfan ist der Verlust des Sportteils, aber Opfer muss man bringen.
Das Opfer dauerhaft auf eine anspruchsvolle Tageszeitung zu verzichten ist mir dann doch zu groß.
Sehr schade.
Abschließend möchte ich noch bemerken, dass mir ganz ehrlich gesagt, bereits bei der gefakten Umfrage zum Format nichts gutes schwante. Seitdem lieber Bronski, fehlt mir auch weitgehend das Vertrauen, dass der Leser hier wirklich ernst genommen wird.
Schade, ein Stück Lebensqualität verloren.
Mir ist es eher unangenehm die Interviews von Herrn Vorkötter (Welt, SZ) zu lesen, er liebt diese Zeitung nicht. Aber warum eigentlich ich- es ist doch nur eine Zeitung. Dieser Fr Kult ist doch geschickt angelegt worden. Aus aktuellem Anlass beziehe ich ein Probeabo einer Zeitung die ihr Kürzel nie einsetzt, sondern sich „diese Zeitung“ nennt. Ist nicht ganz meine Richtung, aber informativ und ausführlich, man hat was zum lesen, wie früher eben.
Es war wirklich eine schöne Zeit mit der alten Fr, unvergessen: aber seit dem Verlust von Plan F und den Ersatz durch das grauenhafte Journal Frankfurt wusste ich- das schöne wahre gute kann nicht ewig leben! Umso überaschter war ich über M+L reloaded!! Der neue Kulturkalender lässt mich an Plan F denken- ich wags noch nicht zu glauben! Jetzt könnt ihr eigentlich den peinlichen Planer vom Journal Frankfurt rausschmeissen.
Ich bleibe noch dabei, aber ohne ein zweites Blatt fühle ich mich nicht mehr ausreichend informiert.
Vor der Umstellung habe ich Ihnen bereits geschrieben, daß ich das neuen Format eher begrüße, aber keinen Sinn in einer Umstellung sehe, wenn der Inhalt nicht stimmt. Die letzten Tage haben meinen negativen Eindruck leider bestätigt und noch verstärkt.
G8-Kritiker werden mit der plump-provokanten Überschrift „G8-Gegner: T’schuldigung“ diffamiert, das Afrika-Thema versorgt uns mit Kurzinterviews mit Fragen jenseits der Schmerzgrenze.
Großformatige Bilder ersetzen fundierten Inhalt. Ganz dick kommt es diesbezüglich beim Bericht über Studentenproteste. Den Nachrichtenwert der nackten Brüste einer Studentin möge mir doch mal bitte jemand erklären. Passend dazu das Szenenfoto im Fernsehprogramm. Sex sells, oder was? Soll ich mich als Mann jetzt angesprochen fühlen? Oder soll ich dadurch vom schlechten Inhalt abgelenkt werden? Ich fühle mich als Leser und Kunde nicht ernst genommen.
„Schön, daß man einen kritischen Bericht über Second Life bringt“, dachte ich angesichts der ersten Seite. Beim Lesen wich dies allerdings sehr schnell der Ernüchterung. Anstelle einer fundierten Berichterstattung wurden viele Aspekte gerade einmal angerissen.
Der Gipfel war dann mit „Lieber backen als protestieren“ im Magazin vom Mittwoch erreicht. Harry Nutt verbreitet sich erst über Susan Sarandons Geschichte, streut ein paar passende Informationen zum neuen Film ein und schließt den Artikel dann auf eine Weise, die ich nur als Versuch der Diffamierung einer der integersten Persönlichkeiten Amerikas bezeichnen kann. Widerlich! Man fragt sich, für wie dumm man bei der FR mittlerweile seine Leser halten muß, wenn man sich traut, ihnen so etwas vorzusetzen. Mrs. Sarandon, ich schäme mich, Abonnent dieser Zeitung zu sein!
In meinem letzten Leserbrief erwähnte ich auch den Ton, der mitunter in Antworten auf Leserbriefe angeschlagen wird und charakterisierte ihn als oberlehrerhaft und von oben herab. Nun, wie es scheint gibt man sich bei Ihnen alle Mühe, mich zu bestätigen.
Mein Gott, FR, was bist Du gesunken. Gut, daß Karl Gerold das nicht mehr erleben muß.
Aus Verbundenheit mit „meiner“ FR warte ich noch mit der Kündigung bis Ende des Monats und hoffe auf ein Wunder.
Um auf den Beitrag von Dr. Vorkötter (#320) zurückzukommen:
Es ist grundsätzlich zu begrüßen, wenn der Chefredakteur persönlich im Blog das Wort an die Leser richtet; es wäre jedoch hilfreich gewesen, dabei vom hohen Ross herabzusteigen und darauf zu verzichtern, die Kritiker als ewiggestrige Nörgler darzustellen.
Er will wohl glauben machen, dass er, der der Redaktion der FR erst seit etwa anderthalb Jahren angehört, eher befugt ist, Vergleiche mit der früheren Qualität der Zeitung anzustellen, als die ihr teilweise schon seit vierzig Jahren verbundenen Leser.
Vielleicht nimmt er wenigstens das Urteil der Branche zur Kenntnis:
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass Mitarbeiter der FR fast regelmäßig für ihre Beiträge ausgezeichnet wurden u.a. mit dem „Wächterpreis der deutschen Tagespresse“ (?), den es nicht für das Abschreiben von Agenturmeldungen und lauwarme Kommentare gibt, sondern für INVESTIGATIVEN Journalismus – m.a.W. Aufdecken und Anprangern von Schweinereien.
Meines Wissens ist diese Ehre schon seit längerer Zeit keinem FR-Angehörigen mehr zuteil geworden. Statt dessen gab es Preise in anderen Wettbewerben für das Design des Samstags-Magazins und vor kurzem für einen Reisebericht von Anne Lemhöfer.
Die letzte Heldentat war, glaube ich, der Nachweis vor über zehn Jahren, dass die NATO in Serbien ohne Not auf einer Brücke einen zivilen Zug bombardierte (was zur Verbreitung des Begriffes „Kollateralschaden“ führte) und dies durch Manipulation von Bildmaterial verschleiern wollte. Wenn ich noch meine sieben Zwetschgen beisammen habe, war treibende Kraft bei der Aufdeckung Arnd Festerling, der seit kurzem Leiter des Sportressorts ist. Ich gönne ihm selbstverständlich die neue Aufgabenstellung und jegliche weitere Beförderung; ich stelle mir aber doch die bange Frage, ob er mit den seinerzeit unter Beweis gestellten Fähigkeiten an seiner bisherigen Wirkungsstätte nicht doch eine große Lücke hinterlässt.
Arnd Festerling kann auf jeden besser als in seinem Editorial im Montagssport, als er sich zu der Aussage verstieg: „FR-Leser- und Leserinnen erfahren alles, verpassen nichts“, was peinlicherweise an die Ankündigung des klitzekleinen Nachrichtenblocks in privaten Radiosendern erinnert „Alles, was Sie wissen müssen, in zwei Minuten“.
Etwas weniger Selbstgefälligkeit, auch bei Dr. Vorkötter und dem Chefredakteurversteher Bronski, wäre der Sache nur förderlich.
Noch etwas zum Abschluss: In der Tat gibt es mehrere (hauptsächlich weibliche)Blogteilnehmer, die erst durch das Versprechen einer modernen Zeitung zu Lesern der FR geworden sind.
Es ist aber absehbar, dass diese Zeitungsnomaden gleich wieder weiterziehen, wenn ein Presseerzeugnis mit noch moderner Aufmachung lockt.
Ich möchte hier einmal einen Frage stellen, die bisher praktisch noch nicht behandelt wurde:
Uwe Vorkötter betont in dem schon zitierten epd-Interview (s. http://www.epd.de/medien/medien_index_45063.html), dass der jetzige Minderheitsgesellschafter DDVG, also die SPD nienmals jetzt und zu Zeiten der 100%-Beteiligung versucht hat, Einfluss auf die FR-Redaktion zu nehmen, dies sei vertraglich so auch geregelt. Gleichzeitig hält er es ohne nähere Angabe von Gründen für „grundsätzlich gut und richtig, dass die FR nicht mehr im Mehrheitsbesitz einer Partei ist“.
Hier frage ich nun, warum, wenn eine entsprechende vertragliche Vereinbarung die FR nachweislich vor der Beinträchtigung ihrer redaktionellen Unabbhängigkeit bewahren konnte und kann, dann die DDVG/SPD nicht mindestens Mehrheitseigner (51%) hätte bleiben können, und die SPD mögliche Defizite jetzt und in Zukunft aus Solidarität mit dem linksliberalen, demokratischen Projekt FR gedeckt hätte? So arm, dass sie das nicht hätte leisten können, war die SPD nie und wird es wohl auch nie sein.
Jetzt haben wir den Fall, dass ein profitorientierter Verlegerkonzern, der offensichtlich nicht wirklich am Bestehen einer – wie man früher sagte – „weltanschaulich“ festgelegten – noch dazu links festgelegten – Zeitung interessiert ist, offensichtlich genau das getan hat, was die DDVG/SPD nie getan hat: DMS hat die Tendenz der Zeitung – von kritisch linksliberal nach mitte-mainstream-staatstragend-mit-Boulevardanstrichen – verschoben.
Die FR-Redaktion hat hier gegen das Redaktionsstatut ihre Unabhängigkeit verloren, wohl aufgegegeben; exemplarische Beispiele für journalitische Arbeit im Sinne dieses Befundes sind hier im Blog genügend genannt worden.
Ich weiss, eigentlich müsste ich die Frage, warum dieses Solidaritätsprojekt „Linke Zeitung“ es der SPD nicht wert war, die Unabhängikeit und den Journalismus einer Zeitung, die zu den Großen Vier in Deutschland gehörte (ja Präteritum!) zu bewahren, der SPD stellen. Ich werde also auch einmal versuchen, an Frau Wettig-Danielmeier heranzukommen deswegen.
Und trotzdem interessiert mich, wie verlassen, verraten von der SPD sich die gewöhnlichen Redakteure und auch die Drucker und sonstige Arbeitende bei der FR heute fühlen, oder ob sie die Zustimmung ihrer Chefredaktion zu diesem diktierten Wechsel mehrheitlich teilen? Deshalb stelle ich die Frage auch hier im Blog.
Da fällt mir noch einen Frage ein: Wird eigentlich dieser Blog außer im Kreise Bronski-Chefredaktion auch in den weiteren Redaktions- und Betriebsgremien offiziell in Konferenzen mit Beschlussergebnissen diskutiert?
wg. # 546. Robert B.
und an alle, die es interessiert:
Es war ein schöner Abend im Blauen Affen in Auerbach.
ATTAC wird sich freuen, und Bronski hat bestimmt was versäumt – wir haben ihn vermisst.
Ich wünsche eine gute Nacht
________________________________________
autorisiert von F.
geposted von U.T.
NEIN! Nicht wieder so ein Rückschritt.
Viele sagen man dürfe eine Zeitung nicht nach einem Tag oder zwei schon verreißen. Anscheinend war das Lob nach einer, gemessen an stark abgesunkenem Niveau, besseren Ausgabe auch zu früh. Heute DREI Seiten nichts sagende Aufstellung über G8 Demos… und ständig die erwähnung von Vermummung, Autonomen und Barrikaden. Habt ihr die selbeDemo gemeint wie n-tv, spiegel u.v.a.m.???? Die haben von Protesten berichtet, kaum mal Autonome erwähnt, ja noch nicht mal erwähnt (das tat die FR) das bei einer Demonstration diese fehlten… Bürgerlicher geht es wohl nicht mehr. Bezeichnent wie die SPD… zu Sicherheitsfragen dürfen aus dem beiden Oberscharfmachern Schäuble/Beckstein sich fast nur noch SPDler zu verschärfenden Maßnahmen äußern. Bin ich blind? Oder wieso lese ich hier keinen Artikel zum BVerfG Urteil??? Zu der Abwatsche an die Polizei, an das Sicherheitskozept, dass es beim Sicherheitskonzept nicht die Ausrichtung auf eine friedliche Demonstration erkennen kann? dass es aber dennnoch, mit bauchschmerzen das versammlungsverbot nicht richtig findet, aber die einschränkung der Grundrechte aufgrund der Randale vom Samstag nicht sieht? Wieso kommt hier kein Queverweis, dass das Gericht explizit auf die Hohe Zahl der verletzten Polizisten, insbesondere der Schwerverletzten abstellt? Diese Zahlen sich als, zumindest, frawürdig herausstellten? Wieso steht nichts vom agent provocateur, einem vermeintlichen Zivilpolizisten der vermummt die polizei angreift. Der einzige Kommentar der Polizei: Die Kavala würde keinen polizisten vermissen (was heißt das denn??) aber was der Verfassungsschutz oder andere machen würden, darüber hätten sie keinen Überblick..
Nein, die heutige FR war wieder mehr Rückschritt, als die ausgabe vom 6. fortschritte brachte. Die kündigung rückt schnell näher. Obwohl ich lieber herrn vorkötter kündigen würde. Vielleicht sind manche Chefredakteur auch nur „Randalierer“, allerdings mit (Des)informationen und Tiefgreifenden Kommentaren.
Sorry, liebe RedakteurInnen, bitte kehrt zum alten Stiel zurück. Eine Meldung steht selten allein, sondern immer in einem Kontext! Diesen aufzuzeigen ist aus meiner Sicht qualitätsjournalismus, hier auch noch kritische Entwicklungstendenzen aus sozialer Perspektive aufzuzeigen wäre dann links-liberaler Qualitätsjurnalismus.
Herrn Vorkötterskommentar kann man auch als äußerst gelungen bezeichnen. Es ist ihm gelungen durch eine Vorgeschoben Überschrift, die eigentliche Überschrift zur FRisieren. Eigentlich wollte er seinen Kommentar mit: „Seid ihr völlig verrückt gewrden?“ überschreiben. Das passt zu seinem Nivau und seinen politischen Zielen. Die Bildzeitung ist mal wieder neidisch.
Tut mir leid, aber ich bin entsetzt.
Meinungen:
Die Headline zum G8-Gipfel (6.6.07) war gut und der Artikel zudem. Wenn der ein oder andere sich aber wünscht eine wertungsfreie Geschichte auf dem Titel zu lesen (536), dann unterliegt er einer Illusion.
Keine Zeitung druckt nur Agenturmeldungen ab, das wäre ja auch extrem langweilig. Wer nur noch Schlagzeilen braucht sollte sich das Laufband von Nachrichtensendern anschauen oder online Newsticker lesen. Dazu braucht es keine Zeitung.
Jeder Artikel eines Redakteurs ist von Ihm auch mit seiner „Note“ verfasst – und das ist gut so.
Layout:
Wie schon erwähnt bin ich gerade wegen den neuen Tabloid-Formats nun Wiedereinsteiger, und somit ein (geringer 😉 ) Leserzugewinn. Geht also doch.
Ebenso mehrfach erwähnt wurde die einzige Kritik, dass man noch etwas an der „Leserführung“ arbeiten sollte und hier und da auch dem Schnellleser eine Hilfe zu Hand geben darf.
Das das neue Layout fast schon „revolutionär“ ist, gilt übrigens wohl nur für Deutschland.
Veränderungen mag man hierzulande schon ganz allgemein nicht, aber wer den Mut dazu hat, wird schnell beschimpft. Das muss man aber auch mal aushalten. Inhaltlich sich um die Ausrichtung zu Streiten, das macht eher Sinn und sollte auch weiter sein.
@561
Nun, dazu bedarf es eigentlich keines Kommentars, … höchstens „meine Couch steht schon immer im Wohnzimmer.“ LOL ( Man kann höchstens noch sinnvoll ergänzen um 568 von Fr. Rücker oder 570 von Susanne).
Nochmal: Jedem das seine, doch mir gefällt die „neueFR“ optisch deutlich besser. Sobald der Inhalt noch passt haben wir doch eine neue Zeitung die für viele andere Zeitungen hier in Deutschland den Vorreiter macht, denn andere (wie ich lesen konnte) warten nur drauf um zu sehen wie die Zeitungszukunft aussieht. Optisch für mich jedenfalls nicht wie eine FAZ oder SZ.
Ich habe an der heutigen Ausgabe eigenlich nur zwei Dinge zu bemängeln:
1) Des Chefredakteurs Kommentar „Abenteuer auf der Ostsee“. Der hätte besser in die „Welt“ gepasst, lässt aber tief blicken.
2) Das Bild auf der „Panoramaseite“. Verschwendung, wenn man sich das auf dem Titelblatt anschaut.
Muss allerdings gestehen, dass ich früher die FR nicht so kritisch gelesen habe wie in diesen Tagen. Wer weiß, was mir da alles aufgefallen wäre.
Endlich – die Zeit des allmorgendlichen Ärgerns bei der Zeitungslektüre ist vorbei. Wir haben das FR-Abo zum Ende des Monats gekündigt – und es ist uns nach langer Zeit der Treue verdammt schwer gefallen !
Die Hoffnung stirbt zuletzt und wir werden den Weg der Rundschau aus der Distanz beäugen. Eine „Tages“-Zeitung, die diesem Anspruch noch gerecht wird, ist bereits gefunden. Dem Format einer „alten“ FR wird sie zwar nicht gerecht, aber Opfer müssen eben gebracht werden.
Die Gilde der inhalts- und konturlosen und schlecht geschriebenen Publikationen, die engagierte und lesbare Redakteure in die Wüste geschickt haben, ist um einen Sanierungsfall reicher. R I P !
@ Ingo Schäfer
Da kann ich Ihnen leider nur zustimmen. Das Ringen, anders schreiben zu können und hoffentlich auch zu wollen, aber nicht zu sollen, ist offensichtlich. Und hätte man die paar Zeilen für den vielsagenden und der FR unwürdigen Kommentar des Chefredakteurs nicht auch für andere Themen verwenden können?
Dieser Tage wird besonders deutlich, wie der FR ihre klare Linie fehlt. Man lese dazu nur mal die täglichen acht Seiten Gipfel-taz. Da wird das Vorgehen der Polizei kritisch hinterfragt und lese ich Kommentare, die ich in dieser Klarheit und Differenziertheit in der FR vermisse.
Und selbst das, was mich vor einigen Jahren von der taz zur FR brachte, nämlich die umfassendere Berichterstattung über politische Themen, kann ich so nicht mehr erkennen. Der Entscheid zur Waldschlösschenbrücke in Dresden etwa wird in einem kleinen Kommentar auf der Feuilleton-Seite abgehandelt, in der taz erfahre ich dazu den juristischen Hintergrund.
Oder Bono – der wird in der FR beim Interview hofiert, kritisch befasst mit ihm hat sich die – ausgerechnet – Berliner Zeitung. Es gibt doch genug Themen für investigativen Journalismus, nur weiß die FR wohl derzeit selbst nicht, was sie will. Ich habe noch etwas Geduld, aber eine Zeitung, die herumlaviert, immer seltener kritische Themen anpackt, in den Kommentaren die Schärfe vermissen lässt und noch dazu auch nicht mehr die umfassende Berichterstattung bietet, die ich mir als Politik-Studentin wünsche, wird nicht ewig meine Tageszeitung bleiben. Ein Stephan Hebel oder ein Jörg Schindler allein (warum kommentiert Schindler eigentlich nie?) reichen dafür eben leider nicht. 🙁
Apropos beste FR-Redakteure – ist Mario Müller im Urlaub? Oder schreibt er nur noch Kolumnen? Das wäre ein weiteres Zeichen, wohin der Weg geht, war (hoffentlich ist) er doch die Koryphäe im FR-Wirtschaftsteil.
Bronski hat wohl seinen Brückentag.
Vorsichtig öffne ich nun jeden Tag die FR und
übe mich in Offenheit gegenüber den Artikelinhalten, die mich erwarten. ABER: Mir erscheinen die Artikel sehr oft als austauschbar mit Artikeln in anderen Zeitungsprodukten gewordern zu sein und da endet die Freude und Neugier auf die neuen Ausgaben der FR.
Ich werde mir das noch ein Zeit lang prüfend anschauen, wenn aber nicht der entschieden system- bzw. gesellschaftskritische Akzent deutlicher in allen(!) Rubliken wieder zu erkennen ist, werde ich die FR abbestellen.ALSO: Bringen Sie umgenhend mehr Salz und seltene
Kräuter in den Wischi-Waschi-Artikel-Suppe:
Wo sozial-liberal und unabhängig drauf steht, muss das auch drinnen sein – sonst hat es ein Ende mit meiner FR-Abo-Lesertreue:
Arnulf Hopf
Spittweg 14
26160 Bad Zwischenahn
@ 583. Kommentar von Ingo Schäfer
„NEIN! Nicht wieder so ein Rückschritt.
…
Nein, die heutige FR war wieder mehr Rückschritt, als die ausgabe vom 6. fortschritte brachte. Die kündigung rückt schnell näher. Obwohl ich lieber herrn vorkötter kündigen würde. Vielleicht sind manche Chefredakteur auch nur „Randalierer“, allerdings mit (Des)informationen und Tiefgreifenden Kommentaren.“
_
Dem o.a. Gesagten kann ich mich nur anschließen.
Noch ein Sargnagel:
Dem Redakteur (aus der neuen „jungen Manschaft?), der seit dem 30.5 bei der „neuen“ FR die Bildunterschriften macht, denen mit dem bewußt gesteigerten Magazin-BILD-Anteil ja wohl auch gesteigerte Bedeutung bezüglich der journalistisch-inhaltlichen Aussage der FR beigemessen werden müssen, sollte der Auftrag mit sofortiger Wirkung entzogen werden. Es gibt vielleicht noch erfahrenere, ja auch ältere Redakteure bei Ihnen, die da mehr Fingerspitzengefühl und politische Bildung besitzen als derartige Jungdesigner.
Dieser Mann beherrscht offensichtlich nur eine Methode: Er beschreibt dem Leser mit Worten, was dieser auf dem Bild ohnehin schon sehen kann (s. als letztes abschreckendes Beispiel die völlig redundante Bildstrecke auf den Seiten 2 und 3 der Ausagabe vom 08.06.07). Das entspricht halbwegs dem Leistungsstand, den ein Hauptschüler für reproduktives Arbeiten in der 8. Klasse erreicht haben sollte, für einen in der Regel studierten FR-Redakteur etwas wenig.
Aber nicht einmal diese Methode beherrscht er perfekt. Da er offensichtlich die Aufgabe hat, mit solchen Bildunterschriften die Vergangenheit der FR-Hintergrundartikel vergessen zu machen, interpretiert er das Gesehene hin und wieder sogar, und fällt damit regelmäßig „auf die Schnautze“: Schlimmstes Beispiel bisher, die menschenverachtende, zynische und manipulative und falsche Bildunterschrift unter einem Photo von Gurinder Osan (Datum: 05. Juni 2007, Seite: 6). Das ist kein seriöser Journalismus mehr!!!
Und dann die Mutter aller Sargnägel:
Uwe Vorkötter – Wie die Redaktion der FR, Kommentare zum Zeitgeschehen und zur eigenen Zeitung mit Inhalt dieser Art jetzt laufend vom eigenen Chefredakteur ertragen kann und offensichtlich noch davon ausgeht a) die alte FR im neuen Gewand fortzusetzen, fortsetzen zu können und b) das ganze selbst noch als links-liberal begreifen kann , ist mir ein völliges Rätsel.
Aber vielleicht sind die Redakteure ja auch gewendet worden, also nach FR-Neusprache „Wendeprodukte“?
Die Quasiabschaffung der „Dokumentation“, die Abschaffung deer „sperrigen Seite Humanwissenschaften“ habe ich schon anderer Stelle beklagt.
Wie schon gesagt, Die Kündigung rückt bedrohlich näher
Uwe Theel
P.S.: Heute ist ja tatsächlich, wenn auch nur ein winziger Auschnitt von Beitrag #327 im Blog „Wo sind meine Aktienkurse“ in der „FR-Print, Bronski-Seite erschienen; auch Kürzung ist entlavend: 101 von ursprünglich 1362 Wörtern. Ganz nebenbei schreiben Sie dann auch noch die Namensgebungen „Frankfurter Buntschau“, bzw. „Frankfurter Bunte“ in unseriösester Weise der Autorenschaft von FN zu, was nicht stimmt. – Da kann ich nur sagen: weiter so!
@ # 590. Kommentar von Uwe Theel (Forts.)
_
Sie möchten ja imm er auch das positive: Am Beispiel der Bildunterschrifen kann ich dies hier zeigen:
In der alten FR beinhalteten Bildunterschriften in der Regel die Formulierung, den Ausdruck einer Problematik, die im dazugehörigen Artikel fundiert behandelt, entfaltet wurde, regten also zur Lektüre des Artikels an, machten ihn im wahrsten Sinne des Wortes „anschaulich“, ganz ohne Boulevardmethode.
Diese Technik existiert in der neuen FR praktisch nicht mehr, dafür eben MagazinbeBILDerung.
Auch wenn das hier schon gefühlte 1.000 Leser vor mir getan haben, möchte ich doch auch noch ein ganz klein wenig meinen Senf zur „Neuen FR“ geben.
Denn, hallo, hier spricht ihre vielbeschworene Zielgruppe. Weiblich, Anfang 30, lese die FR seit ca. 10 Jahren, die letzten 7 davon als Abonnentin. Da ich in einer Region ohne vernünftige Tageszeitung lebe, beziehe ich die D-Ausgabe. Ich lese täglich SPON und sonstige Online-Nachrichtenquellen, aber eine Tageszeitung brauche und will ich trotzdem.
Aber leider, leider, ist der gewünschte Effekt des Relaunches bei mir eher gegenteilig ausgefallen.
Schon bei der letzten Layout-Umstellung („Unsere Leser werden auch nicht jünger, daher wird nun unsere Schrift größer“) ging für mich ein Stück gute alte FR flöten, denn es stand einfach nicht mehr so viel drin in meiner Zeitung. Besonders Montags war man in 10 Minuten mit der FR fertig (manchmal nur eine halbe Seite Feuilleton – katastrophal). Dazu kam die auffällige Häufung von Satz-, Tipp- und Druckfehlern – verunglücktes copy&paste, verschluckte Artikelenden, peinliche Rechtschreibfehler, Farbmatsch statt Foto. Man merkte, daß gespart werden mußte, an allen Enden, ob nun bei der Artikelzahl oder bei der Endredaktion. Irgendwie war ich aber doch bereit, das mitzutragen, da ich „meine“ FR nicht untergehen sehen wollte. In der Hoffnung auf Besserung.
Nun schaue ich mir „die NEUE“ seit ein paar Tagen an, und ertappe mich bereits beim Gedanken, welche Tageszeitung ich denn eventuell stattdessen abonnieren könnte. Leider gibt es kaum Alternativen, ich fühle mich ein wenig heimatlos und probeabonniere die SZ, die mir aber auch nicht recht gefallen mag.
Aber die neue FR geht mir einfach so furchtbar auf die Nerven, daß ich sie kaum noch lesen mag…
– sie sieht aus wie die Gratis-Werbepostillen, mit denen unser Treppenhaus täglich gepflastert wird
– man kann sie, bei aller Liebe, NICHT mehr zu zweit am Frühstückstisch lesen
– wenn man sie stattdessen allein auf dem Sofa liest, fallen dauernd die Seiten heraus
– eine Struktur scheint völlig zu fehlen, oder habe ich sie nur noch nicht gefunden?
– der Comic ist … einfach unterirdisch. Ist eigentlich der ‚Kleine König‘ von Tom Breitenfeld nun perdu?
– inhaltlich kommt sie mir erschreckend vor wie die WAZ: bunte Seiten, kaum Substanz, kaum kritische Berichterstattung (Hallo, wo seid Ihr beim G8? Der Kommentar heute zur Greenpeace-Aktion – fehlte da die Satire-Kennzeichnung?). Dafür viele bunte Bildchen, unsägliche „Magazin“-Seiten (fast schon beleidigend für das alte Magazin am Wochenende, dem ich sehr hinterherweine) und platt-lustige Überschriften.
Und ich bin, trotz des dickeren Umfangs, noch schneller mit der Zeitung fertig als vorher. Kaum ein Artikel kann mich fesseln, reizt zur Lektüre.
Wo ist der Tiefgang, wo das linke Profil, die im neuen Werbesprüchlein beschworene Schärfe? Wenn das neue Konzept sich in mehr Boulevard, mehr Farbe und mehr Fotos erschöpft, wird dies wohl kaum zur Auflagensteigerung führen.
Zuguterletzt: das kleine Format ist mir eigentlich schnurzegal, von mir aus kann die Zeitung als Daumenkino erscheinen, wenn denn die Inhalte stimmen. Gerade damit scheint es aber eher schlimmer als besser geworden zu sein – zwar scheint auf den ersten Blick mehr drin zu stehen, aber beim genauen Hinsehen entpuppt sich dieses Mehr als sehr viel flacher, fader und boulevardesker als FR-gewohnt.
Schade. Ich hätte es der FR anders gewünscht. Ich werde noch eine Weile das Schauspiel mitansehen, bin aber realistisch genug um kaum auf Besserung zu hoffen. Ein paar Hausautoren werden mir sehr fehlen – Karin Ceballos Betancur, Kurt Scheel („Ich und John Wayne“), Friedhelm Hengsbach – aber die sind vielleicht auch andernorts zu finden.
Der Lokalteil ist leider auch in kleinerem Format ein einziges Durcheinander, das keineswegs nur dem Streik anzulasten wäre.
Ich begrüße das Wiederaufleben einer Art Gastronomieseite, auch wenn – derzeit ? – nur PR-artige Infos veröffentlicht werden, die offenbar ANzeigenkunden anwerben sollen. Das ist ein bisschen arg plump.
Gefreut habe ich mich, dass die Kolumne „Tafelspitzen“ aufgelebt ist. Leider hält der Inhalt keinen Vergleich mit den früheren Tafelspitzen aus. Nicht nur, dass eher dubiose ausländische Restaurants und ihre Konzepte vorgestellt werden, heute etwa ein ungarisches Lokal (Ein Land mit fetter schwerer Küche, und das bei erwarteten 32 Grad?, da denkt definitiv keiner mit). Soll das ein Leserservice sein?
Ich finde, Ihre LokalredakteurInnen sollten sich mal bei den alten Tafelspitzen abkupfern, wie man so eine Restaurantkolumne aufziehen könnte. Aber dazu braucht es wohl doch auch ein paar Fachkenntnisse, um Hintergründe aufzuzeigen und nicht nur das zu schreiben, was der Wirt oder Koch sich dabei gedacht hat. Wichtig ist doch, was beim Gast ankommt. Den guten Willen wollen wir ja keinem absprechen…
Vielleicht ist ja noch was zu retten. Warum recyceln Sie nicht die alte Tafelspitzen-Autorin? Die machte das doch ganz gut. Köche haben und hatten jedenfalls einen Heidenrespekt vor der Urteilskraft der Dame. Ein guter Freund von mir ist einer davon, der zugestehen musste, dass die Dame Göerlich mit ihrer Kritik recht hatte und den Finger in eine Wunde legte, die er daraufhin behoben hat. Von der Riesenresonanz nach Erscheinen des Artikels mal ganz abgesehen, trotz einiger Spitzen im Text. Die Spitze fehlt den jetzigen Texten leider völlig. Man liest die Texte nicht gar so gern. Sie sind brav und alles andere als spritzig. Appetit machen sie auch nicht wirklich.
Wer ein bisschen was von der gastlichen Branche versteht, konnte heute zudem über die Arabella-Meldung lachen. So viel Unwissen auf 30 oder 40 Zeilen muss man erst mal zusammenkriegen.
Arbeiten Sie weiter an sich. Zwei Wochen gebe ich der Mini-FR noch, mich zu überzeugen.
Nix für ungut
Mit freundlichen Grüßen
Andrea Keller
@ # 565. Kommentar von angelo braganca
_
Sehr geehrter Herr Braganca,
ich bedanke mich aufrichtig für Ihre sehr persönlichen Worte an mich.
Mit herzlichen Grüßen
Uwe Theel
Wem die Diskussion hier zu altmodisch und von Nörglern bestimmt zu sein scheint, dem empfehle ich mal den erfrischenden Einblick in Beiträge, die eigentlich fern davon gewonnen worden sein sollten. Da geht es um die Zusammenhänge zwischen FR-Neusein und z.B. Fischeinwickeln und ähnlichen Dingen, und das ist nicht alles nur Satire aus Volksmund. – Ich meine:
http://www.eintracht.de/fans/forum/17/11124006/
@ #588.
Wenn dem so wäre, sei Bronski der Brückentag von Herzen gegönnt! Soll er sich erholen, hoffentlich hat er keine bösen Träume aufgrund der Bloggerei…
Die neue FR zu lesen ist wirklich Gewohnheitssache, ich habe die Gliederung der Zeitung nun heraus: Aktuelles, Politik, Wirtschaft, … jeden Tag die gleiche Reihenfolge.
Zur heutigen Ausgabe: Der aktuelle Teil über den G8-Gipfel könnte besser kommentiert sein, ansonsten stellen doch das Titelbild plus der folgenden drei Seiten sehr schön dar, was in Heiligendamm und Umgebung los war: Die Politiker hängen (erfolgs-) trunken im Strandkorb und produzieren sonst nur heiße Luft, während es die Gipfelkritiker sind, die die eigentlichen Inhalte liefern. Fazit: Gut gemacht.
@ # 597. Kommentar von Robert B.
Geschrieben am 8. Juni 2007 um 15:58 Uhr
Sehr geehrter Herr B.,
ich bin mir nicht sicher, ob Ihr Kommentar jezt ironisch/satirisch gemeint war, oder ernst. Sollte er ernst gemeint sein, müßte ich Ihnen folgendes entgegnen:
„Die neue FR zu lesen ist wirklich Gewohnheitssache, ich habe die Gliederung der Zeitung nun heraus: Aktuelles, Politik, Wirtschaft, … jeden Tag die gleiche Reihenfolge.“
Warum war es Ihnen so schwierig, diese „Reihenfolge“ zu begreifen, dass es über eine Woche dauerte? – War die alte Reihenfolge Seite 1 (Tagesübersicht), Seite 2 (Thema des Tages, Seite 3 (Kommentar), usw. soviel schwieriger, oder vielleicht doch sinnvoller und besser gemacht und daher „leichter“ zu handhaben?
„Zur heutigen Ausgabe: Der aktuelle Teil über den G8-Gipfel könnte besser kommentiert sein,“
ich sehe, Sie vermissen die seitherige FR-Kommentierung auch, die war ja auch nicht geradeunwichtig für die Entscheidung FÜR die alte FR. – Oder wie schmerlich ist Ihnen dieses Fehlen wirklich?
„ansonsten stellen doch das Titelbild plus der folgenden drei Seiten sehr schön dar, was in Heiligendamm und Umgebung los war: Die Politiker hängen (erfolgs-) trunken im Strandkorb und produzieren sonst nur heiße Luft, während es die Gipfelkritiker sind, die die eigentlichen Inhalte liefern.
Meinen Sie wirklich, das eine solche Zusammenfassung ernsthaft herausspringen sollte, wenn man eine Berichterstattung gelesen hat, die dem Anspruch und dem – zumindest bisherigen – Niveau der FR entspäche?
„Fazit: Gut gemacht.“
M.M. „Gut“ ist anders.
Uwe Theel
Liebe Mitleser,
es fällt doch schon deutlich auf, dass keine Kommentare mehr zu den Kritiken seitens der FR geschrieben werden.Bronski, wenn es den überhaupt gibt, hat sich eingerollt…der Chefredakteur schaut wohl auch nicht mehr vorbei.
Ein Austausch ist das nicht mehr, eher eine virtuelle Gummizelle, in der sich die frustrierten Leser mal richtig austoben dürfen.
Ungehört und im stillen Cybereckchen ungesehen….
Vielleicht schaut ja mal einer von der Konkurrenz herein und freut sich diebisch und kann daraus Marketingschlüsse ziehen.
Oder einer der früheren guten Journalisten, die dann feststellen, dass die Leser sie vermissen…
Wenn sich dann alle angedeuteten Abo-Kündigungen vollzogen haben, sind die Kritiker entsorgt.. Fiede, Freude, Eierkuchen!
Hallo Ihr Blogger
Ich hab jetzt auch eine Woche Probeabo hinter mit – und (auch wenn jetzt Uwe Theel laut schreit), ich finde die neue FR gut.
Ich denke eh, dass hier nicht räpresentativ für die Leserschaft gesprochen wird, sondern dass sich hier einige Berufs-Frustrierte treffen, die mit der FR eh wenig am Hut haben, sondern nur ihr vermutliches Wissen anbringen wollen.
Also: Ihr Leute der FR. Ich bleibe bei euch un werde mein Probeabo verlängern.
Ätsch, Uwe
zur heutigen FR:
die Titelseite ist wieder voll daneben. Die drei folgenden Seiten gleich mit. Wer soll das lesen und worin soll das hintergründige daran bestehen? Vora allem wieder die tausend bunten Bildchen dazu. Wozu braucht man die? Schlecht finde ich zudem die Nachrichtenseite mit den vielen Kurzmeldungen.
Sollte laut herrn Vorkötter nicht unbedingt verhindert werden, eine gedruckte Tageschau zu bringen? Die neue FR ist das viel eher als die alte!
Besonders schmerzlich empfinde ich die starke Kürzung des Politikteils der D-Ausgabe.
Es fehlen allein seitenmäßig mindestens 3 kleine neue Seiten gegenüber früher. Und dann wird dieser geringere Platz auch noch mit billigen Grafiken und einer Foto-Titelseite zugekleistert. Da bleibt nicht viel Raum übrig. Die langen Texte der Seite 3 von früher sind auch ein Opfer der neuen Sparpolitik.
Richtig groß ist nur das Foto täglich auf der mittleren Panorama-Seite. Wohl weil es richtig billig ist im Vergleich zu den Löhnen die schreibende Redakteure kosten würden.
Nachdem nun auch das Argument der streikgeschwächten Rundschau nicht mehr greift kann ich nur zusammenfassen: die neue Fr ist ein ziemlich dünnen Ding geworden und zusätzlich noch sichtlich um Textinhalte beraubt.
Also wissen wir jetzt: das Tabloid ist nur eine Verpackung erheblicher Sparmaßnahmen bei der FR, die am Ende eine Zeitung ergeben, die einfach nur noch billig wirkt.
SCHADE!
@Sascha #600, aber auch andere,
selbstredent gibt es in Leute denen das gefällt und ich befürchte, dass die FR durchaus auf mittlere Frist abos hinzugewinnen kann, aber eben zum Preis einer inhaltlichen Totalverflachung und eines weitreichenden Austauschs der LeserInnenschaft.
Ansonsten Representativ ist unsere Demokratie auch, trotzdem wird Politik entgegen der Mehrheit gemacht. Und Representativ ist ein statistisches Mittelmaß, was gerade die Abweichung davon vollkommen ausblended.
Aber ihnen wünsche ich viel Spaß mit dem neuen Magazin.
@ # 600. Kommentar von sascha
Werter Herr,
wenn Sie glauben, mich hier schon so von der Seite mit „Ätsch, Uwe“ anquatschen zu müssen, dann lassen Sie sich einmalig, das heißt „nur einmal“, von mir sagen:
Bei Leuten wie Ihnen, die zweifellos keine „Berufsnörgler“ sind, wundert es mich jedenfalls nicht, dass Sie
a) bisher die FR so gut wie noch nie gelesen haben – ich tue dass seit über 30 Jahren -. Sie hätten die Texte dort eh nie verstanden oder genießen können.
Es wundert mich
b) auch nicht, dass Sie das jetzige Textniveau und die vielen bunten Bildchen zweifellos ansprechen. Was es da allerdings noch zu verstehen, im Sinne von „gedankliche Eigenarbeit leisten“, gibt, bleibt Ihnen und mir allerdings gleichermaßen verschlossen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Uwe Theel
@Uwe Theel #603
Treffer versenkt
😀
Lieber Herr Theel (nicht von der Seite). Ich darf Sie zitieren: „Es wundert mich auch nicht, dass Sie das jetzige Textniveau und die vielen bunten Bildchen zweifellos ansprechen. Was es da allerdings noch zu verstehen, im Sinne von „gedankliche Eigenarbeit leisten“, gibt, bleibt Ihnen und mir allerdings gleichermaßen verschlossen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.“
Genau das habe ich versucht zu schreiben, aber nicht so schön wie Sie.
SO WIE SIE SCHREIBEN, IST DIE FR FÜR SIE GESTORBEN – ALSO WAS WOLLEN SIE DENN NOCH?
Dann seien Sie doch konsequent, kündigen und verabschieden sich hier.
Es gibt genug, FR-Leser, die im Detail noch Verbesserungen wünschen – die sollten hier diskutieren und nicht „Ehemalige“.
Aber, was sag, ich – der nächste Kommentar von Ihnen kommt eh gleich.
Ich lasse es.
Kommentieren Sie hier im Blog – ich les die FR.
Uwe Theel
„
Hallo liebe Mitblogger,
ich bin auch einer, der einen Aboverlust auffangen und nach Ablauf meines 3 für 2 Abos ein Vollabo bestellen wird.
Ich kann dennoch einige Kritikpunkte unterstützen:
Der Politikteil könnte noch etwas ausführlicher sein, von mir aus auf Kosten des Sport. Da schau ich mir eh nur die Bilder von den Fussballern an 😉
Die Meinungsseite gefällt mir gut, aber es könnten mehr wirkliche Kommentare dort sein (Nicht unbedingt vom Chefredakteur, wie heute).
Den Comic finde ich grafisch gut, aber absolut inhaltsleer. Das Magazin ist mir auch etwas zu „günstig“.
Aber ansonsten eine sehr gute Zeitung, für mich persönlich eine der besten in Deutschland. Auch finde ich Sie erheblich besser als zu Beginn der Umstellung. Sicher ist es nicht die „Idealzeitung“. Wie sollte das auch bei 150.000 Lesern sein. Da hat doch sicher jeder andere persönlicher Vorstellungen und Präferenzen. Zur vollen Zufriedenheit bräuchte es daher mehr als eine FR, wahrscheinlich 150.000.
In diesem Zusammenhang zwei Anmerkungen zu den teilweise etwas hysterischen Kritiken:
Das Denken in Alternativen ist nicht das schlechteste. Wenn man sich die Mühe machen würde andere Zeitungen mit diesem Enagement zu beurteilen, wie die FR würden im SZ- FAZ- taz- oder anderen blogs sicher genau so viele Kritiken an einzelnen Artikeln bzw. der Gesamtaufmachung möglich sein. Ich lese ab und an FAZ, was dort teilweise gesellschaftspolitisch in den Kommentaren zu lesen ist. Unter aller Kanone. Ich dachte nicht, dass Menschen mit solchen Weltbildern noch unter uns weilen.
Und immer schön locker bleiben und mal tief in den Bauch atmen. (Hilft wirklich!) Ich kann doch nicht in jeder Diskussion gleich mit der Extremwaffe wedeln (Abokündigung). Finde ich Konflikttechnisch etwas unterkomplex. Auch denke ich, dass eine eindimensionale Fundementalkritik nicht sehr ausgereifte Diskussionskulturen anzeigt. Neben Kritik könnte man ja auch mal was Loben. Dass nun „alles schlechter geworden ist“ kann einfach nicht sein.
Viele Grüße und viel Erfolg wünscht,
Carsten
#602, Herr Schäfer
Zitat
„selbstredent gibt es in Leute denen das gefällt und ich befürchte, dass die FR durchaus auf mittlere Frist abos hinzugewinnen kann, aber eben zum Preis einer inhaltlichen Totalverflachung und eines weitreichenden Austauschs der LeserInnenschaft.“
Wissen Sie wer dies mit Sicherheit (ok, ich spekuliere, sage trotzdem „mit Sicherheit“) nicht befürchtet?
Die Angestellten der Frankfurter Rundschau. All die, deren Familien und deren Existenz an diesem Blatt hängt. Nicht nur Redakteure, auch Drucker, Verwaltungsangestellte, Auslieferer usw.
Wem es noch immer nicht klar ist, dem sei es noch mal gesagt: Der Rundschau geht es ums nackte überleben. Mit einer Zeitung, die nur sanft neu angestrichen worden wäre, hätte die FR nicht überlebt. Wer die berichte der letzten 5-6 Jahre mit verfolgt hat, wird das wissen.
Man muss nicht alles toll finden was sich da im Moment tut. Man darf auch durchaus beleidigt sein, dass einem sein langjähriges Spielzeug genommen wurde.
Viele alte FR-Leser mögen diesen Schritt nicht mitgehen. Ich selbst bin mir noch nicht so sicher, ob ich es tun werde. Wenn sich der Schritt allerdings für ca. 500 Arbeitnehmer mittelfristig auszahlt, soll es mir recht sein.
Kann sein, dass die Rundschau das nicht überlebt. Fast sicher, dass sie ein „weiter wie bisher“ nicht überlebt hätte.
Eines können sie sich aber im Falle eines „Sterbens“ beruhigt auf den Grabstein schreiben:
WIR HABEN ES WENIGSTENS VERSUCHT
Und zu Schluß sei einigen hier gesagt: Ja, es gibt ein wahres Leben da draussen. Und das kann ganz schön bitter sein. Dagegen sind solche Sachen wie „Der kleine König ist weg!“, „Die Bildunterschrift ist schwach“ ein Furz in den Abendwind.
Entschuldigung und Danke für die Aufmerksamkeit.
Carsten Walter
nach all den ellenlangen kommentaren hier nur ein ganz kurzer:
ich finde die neue FR gut und freue mich auf die Samstagsausgabe.
@ # 607. Carsten Walter
Lieber Herr Walter
Ihr Argument „Wem es noch immer nicht klar ist, dem sei es noch mal gesagt: Der Rundschau geht es ums nackte überleben. Mit einer Zeitung, die nur sanft neu angestrichen worden wäre, hätte die FR nicht überlebt. Wer die berichte der letzten 5-6 Jahre mit verfolgt hat, wird das wissen.“
kann ich nicht nachvollziehen.
Ich habe in meinem Kommentar o. #581. darüber nachgedacht, was, wenn politisch gewollt, auch hätte möglich sein können.
Auf jeden Fall ist klar: Wenn die FR jetzt überleben sollte, dann ist es nicht mehr die FR die wir kannten.
Dass damit 500 Arbeitsplätze bleiben – von denen jetzt schon eine von der FR verschwiegene Zahl durch neue Mitarbeiter ersetzt wurde (Wo sind diese Arbeitsplatzbesitzer geblieben?)- kann und könnte nicht trösten, denn der jetzt in der „neuen“ FR mündende Prozess hat schon 1000 Arbeitsplätze gekostet. – War das gerecht, haben Sie da auch schon so gedacht, wie jetzt?
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Theel
Mensch Leute,
endlich kommt hier ein neuer Wind in die Diskussion: Carsten Zinkan / Carsten Walter / Jo Herbst.
Ich denk aber nicht, dass das den „Platzhirsch Theel“ überzeugen wird.
Aber: Es macht Hoffnung, dass hier endlich eine sachliche Richtung vorwärts eingeschlagen wird und nicht nur, früher war alles besser. Den Gedankengang hab ich schon mal gehört!!!.
Die FR muss überleben und dafür war der Schritt notwendig und wer das nicht versteht, will auch nicht, dass sie überlebt. So einfach!
Hallo Herr Theel,
„Ich habe in meinem Kommentar o. #581. darüber nachgedacht, was, wenn politisch gewollt, auch hätte möglich sein können.“
Was genauso spekulativ ist, wie der die Vermutung, die FR würde mit ihrem jetzt eingeschlagenen Weg aus der Krise kommen. Und was sagt mir das?
„Auf jeden Fall ist klar: Wenn die FR jetzt überleben sollte, dann ist es nicht mehr die FR die wir kannten.“
Eben. Wie ich sagte. Unser Spielzeug haben sie uns genommen.
„Dass damit 500 Arbeitsplätze bleiben – von denen jetzt schon eine von der FR verschwiegene Zahl durch neue Mitarbeiter ersetzt wurde (Wo sind diese Arbeitsplatzbesitzer geblieben?)- kann und könnte nicht trösten, denn der jetzt in der „neuen“ FR mündende Prozess hat schon 1000 Arbeitsplätze gekostet.“
Eben. Ihre alte FR war offensichtlich nicht mehr tragbar. Wirtschaftlich gesehen. Etwas anderes habe ich oben auch nicht gesagt.
„War das gerecht…“
Gerecht? Wie soll ich das verstehen? Wie kann man bei einer Entlassung von Menschen von „gerecht“ sprechen? Es war offensichtlich notwendig, weil Ertrag und Kosten in einem Mißverhältniss standen. Ich weiß allerdings nicht, was diese alten Zeiten mit der hier zu diskutierenden „neuen“ FR zu tun haben.
„… haben Sie da auch schon so gedacht, wie jetzt?“
Tut mir leid, die Frage verstehe ich nicht.
@610
Ich finde diese Denke etwas arg einfach.
Ich gehöre auch zu den Lesern, die sich das alte Format zurück wünschen und habe soeben die Gratislieferung der FR für einen Monat abgelehnt. Eine Zeitung, die mit dem Rücken zur Wand steht, sollte enttäuschte Leser deren Kritik sie ignoriert, nicht noch zuspammen.
Ich sehe in der Formatumstellung nichts anderes als ein Vabanquespiel und – nun gut – so ist es nun einmal. Da sind die Folgen (hoffentlich) sorgsam einkalkuliert.
Was mich hier in diesem Blog stört ist, dass so manche Beiträge sich darin gefallen, die Beiträge anderer niederzumachen. Das ist nichts anderes als „Jubelpersertum“ und der Sache alles andere als dienlich.
Wer etwas zu sagen hat, soll dies doch tun dürfen. Selbst wenn es häufiger ist.
Die Argumentationsweise der Befürworter und Gegner der Umstellung finde ich übrigens bezeichnend für die Umstellung. 😉
„Wer etwas zu sagen hat, soll dies doch tun dürfen. Selbst wenn es häufiger ist.“
Nur mal nicht so ganz ernst: Das ist für mich die beste Definition von Spam die ich bislang gelesen habe 😉
@ #611. Carsten Walter
Hallo Herr Walter,
ich möchte Ihnen gernen kurz antworten wenn ich darf:
1) Natürlich haftet meinen Gedanken in #581 auch einen Portion Spekulation an, aber auch begründbare Hoffnung, die die SPD allerdings nicht erfüllt hat.
2) Mit der jetzt so (= im neuen Gewand mit neuer Tendenz) oder so (= vom Markt verschwinden) untergehenden FR, verschwindet etwas mehr, als das persönliche Spielzeug einiger Weniger, sondern eine der vier wichtigsten überregionalen Qualitätstageszeitungen und die einzige links(liberale). Das ist gesellschaftspolitisch durch nichts zu rechtfertigen. Systemimmanent ist dieser Untergang tatsächlich nicht nur unvermeidlich sondern sogar erwünscht. Im Sinne der Aufklärung, einer demokratisch-kritischen Gesellschaft ein Trauerfall.
3) Meinen Frage nach der Gerechtigkeit war so rethorisch wie ernst gemeint. Wie sollte sie es in dieser Gesellschaft anders sein?
4) Meine Frage „haben Sie damals auch schon so gedacht?“ zielte darauf ab, zu erfahren, seit wann Sie denken, dass gesellschaftliche Verantwortung (hier für eine kritische Presse und das GG-Gebot „Eigentum verpflichtet“) vor Eigennutz der Kapitaleigner gehen kann. Ich meine den Eigennutz, dass die Eigner jetzt mit 500 Leuten tendenziell den Gewinn einsammeln werden, den zuvor die 1000 schon Entlassenen erwirtschaftet, aber per Lohnzahlung zu einem Teil auch wieder verbraucht haben, aber davon leben haben können.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Theel
Naja… ob das die Beste war, sei mal dahingestellt. Aber es war wohl zu verstehen. 😉
Hallo
„dass die Eigner jetzt mit 500 Leuten tendenziell den Gewinn einsammeln werden, den zuvor die 1000 schon Entlassenen erwirtschaftet,“
WAS FÜR EINEN GEWINN ???
DIE FR HAT MIESE!!!!!
Oh Mann, wie kann man nur so verknallt sein
Hallo Herr Theel,
möchte viel kürzer als Sie antworten
„Mit der jetzt so … oder so … untergehenden FR, verschwindet etwas mehr.. eine der vier wichtigsten überregionalen Qualitätstageszeitungen und die einzige links(liberale). Das ist gesellschaftspolitisch durch nichts zu rechtfertigen.“
Gefällt mir auch nicht. Nur stopft eine „gesellschaftspolitisch relevante Tageszeitung“ die Verlust einfährt keine hungrigen Münder. Wer hätte das subventionieren sollen? Erinnern Sie sich an den Aufschrei, als damals die CDU der FR eine Bürgschaft geben musste?
„4) Meine Frage „haben Sie damals auch schon so gedacht?“ zielte darauf ab, zu erfahren, seit wann Sie denken, dass gesellschaftliche Verantwortung (hier für eine kritische Presse und das GG-Gebot „Eigentum verpflichtet“) vor Eigennutz der Kapitaleigner gehen kann.“
So habe ich nie gedacht. Das habe ich auch nicht geschrieben. Wie kommen Sie auf diese Idee?
Nochmal: Ideologie macht nicht satt. Eigentum verpflichtet nicht dazu, in die Pleite zu segeln.
Gruß
Carsten Walter
@ # 616. „Kommentar“ von sascha
Nicht dass ich große Hoffnung habe, Ihnen ökonomische Zusammenhänge klar machen zu können, aber es sei kurz versucht:
Dass die FR ein „Defizit“ („MIESE“) hat liegt bekanntlich daran, dass die Kosten der Herstellung, etc höher sind als die zu erwirtschaftenden Einnahmen, immer bei Annahme einer gewissen Rendite (Gewinn nach Steuern).
Wenn mit 1500 Leuten z.B – nur als Zahlenbeispiel)- 1.000.000 Euro erwirtschaftet werden, davon 750.000 Euro für Lohnkosten und -nebenkosten verbraucht werden, und weitere 500.000 Euro gebraucht würden um die sonstigen Herstellungskosten zu decken (selbst ohne Gewinnerwartung), dann ist es nur ein weiteres Rechenbeispiel wieviele Leute ich einsparen muß, um bei sonst gleichen Kosten (die Lohnkosten würden ja sinken) einen Gewinn zu machen.
Genau diesen Weg beschreitet die FR im Augenblick und setzt dazu auf den Pluseffekt, dass sie hofft mit einem stromlinienförmigen Presseprodukt dazu auch noch mehr Abonnten zu gewinnen. Bei Ihnen scheint’s ja auch zu klappen.
Wenn Sie es genauer wissen wollen, dann können Sie übrigens sowohl in den einschlägigen betriebs- und volkswirtschaftlichen Lehrbüchern wie bei Karl Marx (ja, wirklich) nachschlagen. Mehr oder weniger, für Sie möglicherweise schwer lesbar, steht da dasselbe drin. Wenn auch zugegebenermaßen zu verschiedenen Schlüssen gekommen wird. Aber das berührt den o.a. Zusammenhang nicht direkt.
MfG
Uwe Theel
Es wundert mich doch sehr, welche Schlüsse da gezogen werden.
Es gab bis letztes Jahr eine Chefredakteur, der zwar kein Gold über die Mitarbeiter geschüttet hat, aber die TATSÄCHLICH verkaufte Auflage nachoben gebracht hat. Und, wie Herr Theel bereits sagte, hat die SPD Holding darauf verzichtet die FR zu behalten, sondern diese Erfolge dazu verwendet, die Zeitung gleich wieder zu verkaufen. Wie Herr Fülberth im Freitag so treffend formuliert hätte Münterfering damals eine Heuschrecke in den eigenen Reihen finden können.
Sollte eine Entwicklung eintreten, wie ich sie oben aufzeigte, meint das implizit, dass es weitere Entlassungen geben wird. Eine inhaltlich auf Agenturmeldungweitergabe getrimmtes Blatt, mit zunehmender Bebilderung braucht auch weniger Redakteure.
Und wie in der Wirtschaft so oft bewiesen sind Gewinne immer Anzeichen einer Unternehmenskrise, was nach weiteren Entlassungen schreit.
Ok, bevor ich gänzlich polemisch werden…
Aber ich möchte nicht diese Umstellung. Ich will lieber eine Zeitung die teurer ist, wo der Chefredakteur nicht Vorkötter heißt (zumindest wenn er sein momentanes Niveau beibehält) und die nicht die Rendite ihres Mehrheitseigners als Aufgabe sieht, sondern versucht in durchaus schwieriger Lage durch eine Qualitätsoffensive weiter zu kommen. Entgegen vieler Behauptung hier im Blog, ist die Forderung, „früher war die FR besser“, nicht ein so weiter wie bisher, sondern ein die bisherigen Stärken ausbauen und damit die Zukunft erobern. Denn mit der Umstellung auf das neue Inhaltliche und Äußerliche Format mag die FR LeserInnen gewinnen, wie viele davon aus der großen Menge der bisherigen NichtleserInnen kommen entscheidet darüber, ob die Arbeitsplätze bei der FR mit Arbeitsplätzen bei anderen Zeitungen erkauft werden.
Ich sehe daher mehr Chancen für die FR, wenn sie es schafft, der SZ, FAZ und anderen Zeitungen Qualitativ etwas entgegen zuhalten. Dann kann sie nämlich Kundinnen gewinnen, die gerne Zeitung lesen möchten, sich aber von der Qualitativ schlechter werdenen FR abgewandt haben oder nicht zugewendet haben, aber bestimmt nicht zu FAZ o.ä.wechseln werden. Aber Glauben ist die Grundlage moderner WirtschaftswissenschaftlerInnen. Sie glauben fest daran, dass Volkswirtschaft eine Naturwissenschaft ist und nicht ein Sozialwissenschaft. Daher berechnen sie das veralten mit absurden Modellen und denken sie könnten eine Marktstrategie darauf aufbauen. Für mich ist diese Technick empirisch vollständig oberholt, genaus wie der Glaube an die Arbeitsplatzvernichtende Wirkung von Mindestlöhnen. Letzteres sehen mittlerweile auch klassische Ökonomen ein und kommen zum Schluss, sie glauben zwar weiter an ihre Theorie, dass Mindestlöhne schlecht sind, da dies empirisch aber nicht stimmt, kann man wohl schlecht der Realität vorwerfen falsch zu sein. Daher sei es nötig, die eigene Theorie zu prüfen und realitätsfest zu machen…
Ja, es gibt auch etwas zu loben in der heutigen FR, z.B. im Feuilleton den Text: „das Existenzrecht Israels“ von Marie-Luise Knott, ebenso im Wirtschaftsteil „Voller Einsatz zum Niedriglohn“ von Eva Roth oder in Wissen und Bildung: „Die Unsichtbaren“ von Antje Hildebrandt. Geglückt humorvoll war die Panoramaseite mit dem Kommentar von Arno Widmann und das Thema des Tages von Meng und Honnigfort, auch die Analyse von Markus Sievers und der Kommentar von Vera Gaserow sind gewohnt fundiert, der Leitartikel von Martin Scholz enthält bedenkenswerte Überlegungen, dazwischen gibt es einiges, was ich mir anders, insbesondere vertiefter wünschte. Die Redaktion, die natürlich auch zu den anspruchsvollen Lesern der FR gehört, stört vermutlich manches auch und motiviert sich zur Verbesserung. Dies ist meine große Hoffnung, die Tabloid-FR ist eben noch nicht „fertig“, sie ist im Prozess. Ich halte es für sehr bedenklich, dass hier ständig mit der Kündigung des Abos gedroht wird. Vor allem begreife ich die Argumentation nicht, einerseits vermeintliche Sparmaßnahmen anzuprangern, die angeblich ursächlich seien für einen empfundenen Niveauverlust und dann die Schlussfolgerung zu ziehen, man wolle kündigen. Jeder, der ernsthaft daran interessiert ist, dass die FR wieder Land sieht und an Qualität gewinnt, der sollte der Redaktion den Rücken stärken und sich erst mal unverkrampft solidarisch erklären. Denn eine dichte Auslandsberichterstattung, um nur ein Beispiel zu nennen, ist eben auch mit der Einstellung entsprechender Korrespondenten verbunden und diese können nur bezahlt werden, wenn die Abonnenten ihrer Zeitung die Treue halten. Kurzschlussreaktionen auf der Basis gekränkter Eitelkeit führen nicht zu einer höheren Qualität und lässt den Zeitungsmarkt ärmer werden. Wer soll damit betraft werden- die gebeutelte Redaktion etwa? Das ist ungerecht und kein bisschen links-liberal- das möchte ich doch mal eindringlich zu bedenken geben.
@ #619. Kommentar von Ingo Schäfer
Bingo!
U.T.
#619
Hallo Herr Schäfer,
zunächst gebe ich Ihnen Recht: Der derzeitige Chefredakteur bekleckert sich – zumindest nach aussen, für uns Leser sichtbar – nicht mit Ruhm.
Gerade der Greenpeace-Kommentar war mit Sicherheit das polemischste und überflüssigste, was ich heute gelesen habe.
(Zumindest bis Herr Theel, verzeihen Sie bitte die sanfte Spitze, mit seiner Marketing-Kritik im anderen Thread kam. Herr Theel: Ob die einen Smart verlosen oder nicht, interessiert hier doch wirklich nicht, oder?)
Sie schreiben, Herr Schäfer:
„Es gab bis letztes Jahr eine Chefredakteur, der zwar kein Gold über die Mitarbeiter geschüttet hat, aber die TATSÄCHLICH verkaufte Auflage nachoben gebracht hat.“
Was sagt die verkaufte Auflage einer Zeitung über den Ertrag eines Verlages aus?
Reicht das? Offensichtlich nicht.
Gruß
Carsten Walter
Kürzlich forderte hier jemand „´Lassen sie ihren Verleger nicht mehr im Blatt schreiben“, nachdem dieser mit einem schmalzigen und vor Selbstverleibtheit strotzenden Artikel eine ganze Seite in der ersten Tabloid-Ausgabe belegte.
Ich möchte dieser Bitte hinzufügen: FR, lasst euren Chefredakteur nicht mehr schreiben. Erst ein Editorial, im dem Herr Vorkötter versichert, dass er sich wegen Befangeheit nicht zum Streik äußere, um es dann einen Absatz später doch zu tun – und zwar in einer den Streikenden gegenüber ziemlich unfairen Weise.
Und dann heute dieser Kommentar „Abenteuer auf der Ostsee“. Mein Gott, was soll der dem Leser denn nun sagen? Fand Herr Vorkötter die Aktion korrekt oder verantwortungslos? Oder kann er sich nicht entscheiden? Oder hat er eine klare Meinung, behält diese aber für sich?
So jedenfalls war es ein Wischi-Waschi-Kommentar, der einem das Gefühl gibt, dass da jemand unterschwellig Kritik an Greenpeace üben wollte, diese sich dann aber doch verkniff. Zum Glück ist das FR-Motto nich mehr „deutlich. schärfer“. Das hätte nun wirklich nicht gepasst.
Sie haben doch erstklassige Autoren (Stephan Hebel, Richard Meng etc.), die tiefgründig und scharfsinnig kommentieren und analysieren können. Mit denen ist der knappe Platz auf den Kommentarseiten besser gefüllt.
@620
Ja, abwenden/kündigen ist keine Hilfe, die FR besse zu machen, aber wenn ich mittlerweile die FR nurnoch durchblätter, dann brauche ich sie auch nicht mehr zu kaufen. Nungut, ich blätter nicht nur einfach durch, aber wenn ich mich von der Aufmachung und vom Format leiten lasse, bin ich in weniger als 3 Minuten durch. So geht es mir morgens seit der Umstellung immer, dann stelle ich entsetzt fest: Meingott, kein einziger Artikel hat mich angesprochen… Dann fane ich von vorne an, ignoriere alles was mich zum weiterblätter drängt und lese Artikel. Dann stelle ich entsetzt fest, dass ich hier schnell gelangt weilt bin, mich nicht informiert fühle und denke wie, das ist einfach so passiert? wo ist der Zusammenhang, wo der Hintergrund und wo der Seitenblick?
Dann setzte ich mich an den Rechner und schreibe hier Beiträge, in der Hoffnung, dass erstens Herr Vorkötter mekrt, dass ich seine Schreibequalität für Mangelware halte, sein Denken in Kontexten für nicht existent halten und er eigentlich nur die Arroganz der Macht und des Geldes vermitteln kann. Dann denke ich oh mein Gott, ein solcher Mensch führt die FR. Dann wird mir tendeziell schlecht. Aber ich will die alte FR nicht für tot halten, ich hoffe dass es eine Wendung gibt (nicht das Format auch wenn ich es grundsätzlich begrüßen würde) und ich mich beim lesen wieder wohlfühlen kann.
Ja Herr Theel, das hab ich mir so vorgestellt:
4 Jahre in Berlin Dogmatik studiert (Karl Marx aus DDR-Beständen in der Regalwand).
Für rationale Argumente sind Sie nicht ztugänglich – hauptsach die Gesinnung stimmt.
Liebe eine bankrotte FR, mit richtiger Gesinnung, als eine mit einer die Ihnen nicht passt. Kampf dem Kapital!!!! Heute schon das Neue Deutschland gelesen?
@ 622. Kommentar von Carsten Walter
„Zumindest bis Herr Theel, verzeihen Sie bitte die sanfte Spitze, mit seiner Marketing-Kritik im anderen Thread kam. Herr Theel: Ob die einen Smart verlosen oder nicht, interessiert hier doch wirklich nicht, oder?“
Hallo Herr Walter, solche Spitzen verzeihe ich Ihnen jedenfalls gerne. Allerdings gebe ich zu meinen Gunsten zu bedenken, dass reale Aktionen im real existierenden Kapitalsismus, wie auch sonst in der Welt, auch immer einen symbolischen Gehalt haben, der sich – nach Hegel – durchaus auch -(ich hoffe ich zitiere eingermaßen wörtlich aus dem Kopf)- „hinter den Köpfen der Menschen“, also nicht bewußt von Ihnen gewollt durchsetzt.
So gesehen gibt es für diese Preisaussetzung schon einen Hintergrund, der sich noch dazu so schön ironisch ausleuchten läßt.
MfG
Uwe Theel
@622,
zumindest würde ich sagen, buchhalterisch ist die Auflage tatsächlich das wesentliche Argument. Denn entgegen der verbreiteten Meinung kann man ein Defizit auch durch Einnahmesteigerung beheben, ohne an den Ausgaben etwas zu ändern. Volkswirtschaftlich wäre es sogar besser, die Ausgaben anzuheben, aber das gilt nicht für die FR.
Steigt die Auflage (die tatsächliche) steigen die Einnahmen gleich doppelt: Mehr Verkaufserlöse und mehr Werbeeinnahmen. Von daher würde ich sage, eigentlich reicht das und die SPD Holding hätte das Potential gehabt, diese Durststrecke durchzustehen.
@Uwe Theel, zur selben zeit eine ähnliche Reaktion auf die selben Vorwürfe. Anscheinen gibt es doch rationale Zusammenhänge abseits von Glauben
Hegel ist tot, Herr Theel.
Herr Schäfer,
Neil Young sang einst:
„There’s more to the picture than meets the eye“.
Die „Frankfurter Rundschau“ gibt es nicht als Firma. Das Gebilde ist ein Verlag mit Druckerei, der eine Zeitung heraus gibt.
Ob da ein paar mehr verkaufte Zeitungen ins Gewicht fallen?
Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Aber ich kann das wenigstens zugeben.
Gruß
Carsten Walter
628. Kommentar von Carsten Walter
Lieber Herr Walter,
jetzt muss ich aber bitten: Dass jemand inzwischen tot ist, heißt nicht dass er nicht etwas Wahres gesagt hat. Oder würden sie sagen dass das Gebot der Nächstenliebe nicht mehr gilt, bloß weil Jesus tot ist und die Menschen heute es nicht mehr ernst genug nehmen?
Aber ganz ohne Polemik: Der von mir zitierte Satz Hegels gilt allgemein als weiter anerkannt, auch kommt z.B. keine ernstzunehmende psychologische Theorie ohne diese Erkennnnis aus.
Wer mehr wissen will, der lese, wenn auch im Augenblick nicht unbedingt in der FR: Das Forum Humanwissenschaften ist abgeschafft.
MfG
Uwe Theel
@sascha
ja, 2 Jahre bachelor in BWL, alles auswendig gelernt, aber nix verstanden. Ich habe VWL studiert und kann ihnen sagen, dass traurig Realität bei BWLern. Mein Lieblingsbeispiel:
Dozent: Was ist die Zinselastizität der Geldnachfrage?
Studierende (außer drei VWL nur BWL Leute anwesend): Die VWLer melden sich, die BWL schweigen
Dozent: nicht immer die selben, jemand von den anderen?
Studis: …
Dozent: Kennen sie die Preiselastizität der Nachfrage?
Studis: ALLE BWLer melden sich.
Drangenommener: „Die Preiselastizität ist definiert als relative Mengenänderung dividiert durch relative Preisänderung“ (Diesen Satz habe ich aus dem Wiki, aber er kommt dem Satz damals sehr nahe)
Dozent: Ok, sehr gut, was bedeutet das dann bei der Zinselastizität des Geldes?
BWLer: ???
Original so passiert, im Hauptseminar. Ich bin echt umgefallen als dieser Wohlfeile Satze gesagt wurde. Könnte ich nie so kanpp und toll auf den Punkt bringen. Aber dafür habe ich es verstanden und nicht auswendiggelernt.
@ Carsten Walter
Eucken, Walraff, Smith und Hayek auch…
UND?
629. Kommentar von Carsten Walter
„“There’s more to the picture than meets the eye“.
Die „Frankfurter Rundschau“ gibt es nicht als Firma. Das Gebilde ist ein Verlag mit Druckerei, der eine Zeitung heraus gibt.“
In der Tat herr Walter, sie haben den Kaütaleigner aus dem Auge verloren. Aber sogar der würde offiziell erklären, dass eine Zeitung verkaufen nicht dasselbe sei, wie Kohlköpfe auf dem Markt verkaufen. Dass Herr Vorkötter als Sprachrohr und Vollstrecker dieser Kapitaleigner praktisch diesen Unterschied doch nicht berücksichtigt, spricht allerdings auch wieder für sich selbst und der Eigner wahre Gesinnung.
MfG
Uwe Theel
@ 620 susanne
Widerspruch! Wenn alle der FR treu bleiben und alles einfach schlucken, was hier an dieser Zeitung ausgedünnt und billig gemacht wurde, dann kann Herr Vorkötter sagen: Formatumstellung gelungen! Und Herr Neven DuMont kann sagen: die Zeitung muß jetzt ordentlich Profit abwerfen, also machen wir weiter so!
Was hier passiert ist hat nichts mit einer Formatumstellung zu tun, die die Zeitung attraktiver machen soll. Hier ist vielmehr eine erneute Sparaktion gelaufen. Bunte Bildchen und kurze Agenturmeldungen sind eben viel billiger als Journalisten, die schreiben können.
Wenn nicht rapide Aboverluste kommen, wird sich keiner der FR Chefs die Blöse geben und das Ruder wieder herumreißen.
Wenn die FR etwas wirklich rettet, dann ist es ein breiter Boykott aller niveaubewußten Leser, bis das Vorköttersche Projekt eingestampft wird.
So wie sich der Verlag verhält (kostenlose Weiterzustellung – Verdrängung der Kritik in der Print-Ausgabe – ein gereizter Chefredakteur), ist man anscheinend schon gehörig unter Druck.
Was für eine langweilige Meinungsseite heute!
das soll ein Leitartikel gewesen sein? Die Kolumne sollte amüsieren?
Wenn nicht Vera Gaserow geschrieben hätte – ich wäre glatt eingeschlafen beim lesen!
Ingolf G. Werner, sag mal, bist der der Bruder von Uwe Theel, der redet auch immer so ein Kram.
„Man muss die FR boykottieren“.
Was ich oben sagte, so Köppe wie euch interessiert nicht die FR, sondern euer hohles ideologisches Geschwätz.
Hört doch auf hier zu reden, kauft euch das Neue Deutschland und seit zufrieden.
WIR wollen die FR.
Liebe Mitblogger,
wenn man liest, was Ihr so schreibt, hat man das Gefühl, an einem Grünen-Parteitag in den achtziger Jahren teilzunehmen. Fundis gegen Realos. Zeitungsdämmerung gegen Soistdasnunmal. Ich finde all das, mit Verlaub, wenig konstruktiv (auch wenn Herr Theel und andere das anders sehen mögen).
Wer ernsthaft bezweifelt, daß die FR noch immer eine seriöse sozialliberale Tageszeitung ist, ist meines Erachtens ebenso wenig bei Trost wie derjenige, der behauptet, daß die FR nicht hie und da nachgelassen hätte. Anstatt mit Kündigung zu drohen und – ach wie originell – über die ‚Frankfurter Buntschau‘ zu schimpfen, sollte man deshalb lieber kurz und bündig Kritik üben, denn wieviel Exemplare von der FR abgesetzt werden, wird man in Frankfurt auch ohne Blog-Beschimpfungen registrieren.
Ein Beispiel: Die neue FR ist vom Layout durchaus gelungen und auch die Inhalte der FR stimmen noch. Eine schöne Neuerung ist zudem die Meinungsseite. Was mir hingegen nicht einleuchtet, ist, daß es jetzt ein tägliches Magazin braucht, denn das frißt Platz, der insbesondere im Politik- und Wirtschaftsteil fehlt, wo man auf diese wenig deutlichen, wenig scharfen ‚verstreuten Meldungen‘ trifft (Seiten 10 und 18). Vielleicht sollte man sich hier doch lieber aufs Kerngeschäft überregionaler Tageszeitungen konzentrieren und – durchaus schwerpunktsetzend – Analysen liefern.
WO IST BRONSKI?
Suchmeldung:
Vermisst seit
516. Kommentar von Bronski
Geschrieben am 6. Juni 2007 um 13:14 Uhr
_________________________
Ich würde ihm ja ein verlängertes Wochenende gönnen wollen, aber unter zivilisierten Menschen rennt man nicht einfach wortlos aus dem Raum und sagt den Anwesenden nicht, wann man, oder ob man überhaupt nicht wiederkommt.
In jedem Chat-Room herrschen gewöhnlich bessere Manieren.
U.T.
Lieber Herr Theel,
ist Ihr Beitrag #638 ERNST gemeint?
Wirklich besorgter Gruß
Carsten Walter
Ich habe das Problem gefunden:
Es gibt hier im Blog die Nachfragetheoretiker und Angebotstheoretiker. Letzte nehmen was die FR ihnen bietet, die ersteren wollen eine FR nur dann, wenn sie ihr auch gefallen. Und wie im täglichen Leben, wird der Streit dieser Schulen kaum zu überbrücken sein. Schade, könnten doch die Angebotstheoretiker noch einiges lernen.
@ # 637. Kommentar von h.k
Hallo H.K.
glauben Sie bitte nicht, ich wäre nicht in der lage einen gelungenen Artikel in der FR als solchen nicht zu erkennen, aber eine Zeitung ist mehr als die Summe ihrer ansonsten beliebigen einzelnen Teile. Bevor hier – ich zitiere noch einmal Hegel – Quantität in Qualität umschlägt, müsste schon gehörig quantitativ in der alten Qualität nachgelegt werden.
Und ich wäre schon beruhigt(er) wenn die FR-Leitung bisher auf meine, wie die von anderen auch schon kurz und bündig vorgetragene Kritik an konkreten Dingen wie aufgrund von Kritik in grundsätzlichen Dingen mit einem Signal an die Öffentlichkeit träten, dass Sie die Kritik wirklich ernst nähmen, Konsequenzen ziehen würden. Genau dies geschieht nicht; es reicht nicht zu sagen „wir nehmen zur Kenntnis“.
Oder können Sie mir belegen, wie ein Herr Vorkötter es bisher bewiesen hat, im Geiste von Karl Gerold, wie er bis zur Ablösung von Herrn Olivere Stortz – bei allen Schwierigkeiten – herrschte, Zeitung gemacht zu haben. Seine Texte in der FR seit dem 30.05.07 sprechen eine andere Sprache. Seine früheren Interviews zum neuen Weg – im Blog sind die URLs dazu zu finden – erscheinen plötzlich in hellem, aber nicht guten Licht.
MfG
Uwe Theel
@ #639
Lieber Herr Walter,
wie sie meinem Beitrag #641 entnehmen können, warte ich – und nicht nur ich – sehnsüchtig auf ein Signal, eine substantielle Reaktion der FR. Die kann den FR-Spielregeln zufolge (nur) von Bronski „vermittelt“ werden. Da gilt es m.E. schon, gewisse Formen des Umgangs einzuhalten.
Es geht nicht darum, ob morgen die Sonne scheint, oder übermorgen. Wir wissen irgendwann demnächst tut sie das schon wieder.
Hier wissen wir nicht alles, was wir wissen sollten/könnten.
Bronski hat sich selbst in diese Pflicht gestellt (stellen lassen). Er wird von mir beim Wort genommen.
MfG
Uwe Theel
Hallo Herr Theel,
Sie verstehe es wirklich, eine Antwort, die man ganz einfach mit einem „Ja“ hätte geben können, über mehrere Zeilen zu strecken.
Dafür mein Respekt.
Dann nehme auch ich Sie mal „beim Wort“.
Sie schreiben
***
„WO IST BRONSKI?
Suchmeldung:
Vermisst seit
516. Kommentar von Bronski
Geschrieben am 6. Juni 2007 um 13:14 Uhr“
***
Das ist definitiv falsch.
Siehe
http://www.frblog.de/bushs-klimaziele/
Eingestellt von „bronski“. Heute.
Und jetzt begebe ich mich ins wirkliche Leben.
Gruß
Carsten Walter
Zu # 640 Ingo Schäfer. Ihre Analyse ist richtig. Ich bin ein Angebotstheoretiker und nehme die FR so, wie sie ist. Sehr treffend beobachtet. Deshalb rege ich mich auch nicht auf.
Lieber Ingo Schäfer
Das Leben ist so einfach. Wenn man ein Produkt nicht mag, dann kauft man es nicht. Wenn man die neue FR nicht mag, dann lass es.
Deshalb ist es schon komisch, dass Leute, die vor einigen Tagen schon das Abi gekündigt haben, immer noch mitdiskutieren.
@alle kleine König(svermisser)
Hallo Allerseits,
jetzt habe ich mich hier durchgelesen.
Ganz viele vermissen den kleinen König.
Dem kleinen König muss der Samstag gehören.
Zur Not muss dann Samstags auch ein Museum mal geschlossen bleiben.
Bronski ist der FR-Leserversteher. Ist Bronski auch der kleine König wird sehr vermisst- Versteher?
Hier ist königlicher Handlungsbedarf. Ein kleiner König passt immer und überall hin, auch in ein neues Format. Ich könnte sogar mit einem kleinen König im Hochformat leben, jedenfalls besser als als ohne ihn.
…. und erst die Hummel
Tschuldigung
U.Gruebel
Da an anderer Stelle diejenigen, welche sich nicht in das Gebrüll der selbsternannten Revoluzzer einreihen wollten, als Jubelperser diffamiert wurden, warte ich nur darauf bis jemand schreibt, Vorkötter sei der Schah der FR und DuMont seine Farah Diba.
Die hingebungsvolle Feindbildpflege in diesem Blog wirkt schlicht lächerlich.
Auch wenn hier einige Herren gerade dabei sind, den Bestseller zu schreiben mit dem Titel:„Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen die FR“ , möchte ich doch mal zu bedenken geben, dass Sie nicht die alleinigen Hoheitsrechte darüber haben, zu definieren , was links-liberal ist und was nicht.
@ # 641
Lieber Herr Theel,
Ihre gelungene dreifache Verneinung
„glauben Sie bitte nicht, ich wäre nicht in der lage einen gelungenen Artikel in der FR als solchen nicht zu erkennen“
beweist, daß Sie manchmal schneller schreiben als gut ist und ihre Anmerkung zu
„Herrn Olivere Stortz“,
der tatsächlich Wolfgang Storz heißt, daß Sie manchmal schneller polemisieren als wünschenswert ist. Wären Sie doch nur genauso kritisch mit sich selbst wie mit Herrn Vorkötter und würden sich genauso viel Zeit fürs Schreiben nehmen wie sie es von FR-Redakteuren erwarten!
Man muss sich nur überlegen, hier ist gesagt worden, man müsse die FR boykottieren!!!
Das erinnert mich ein bisschen an F.J.Strauss.
Darf man da Funtamentaloppositionisten sagen, oder wird der Eintrag dann wieder gestrichen?
@ Ingolf G. Werner #634
Wobei ich schon den Eindruck habe, dass ein paar Kritikpunkte aus dem Blog akzeptiert und eingearbeitet wurden.
Außerdem wurden auf der heutigen Bronskiseite doch kritische Stimmen aus dem Block wiedergegeben. Da ist der Vorwurf von „Verdrängung von Kritik in der Printausgabe“ vielleicht etwas übertrieben, oder?
Nils
@Uwe Theel (598 – ja, lang ist’s her, aber andere Leute haben müssen auch studieren und arbeiten 😉 ):
Mein Kommentar war – wie immer – satirisch ernst gemeint und bezog sich auf die Menge an Leuten, die hier etwas von „unstrukturiert“ erzählen und dass sie sich in der neuen FR nicht mehr zurechtfänden. Soweit ich das überblicke hat sich die Reihenfolge der Inhalte gar nicht verändert, außer, dass der Lokalteil jetzt in der Mitte ist und es ein tägliches (intellektuell nicht ansprechendes) Magazin gibt.
Aber bei der Menge an Kommentatoren, die sie in Diskussionen verwickeln, will ich mal nicht nachsichtig sein, wenn sie den Überblick verlieren sollten – ich hatte ja schon weiter angedeutet, dass ich auf Satire und die ein oder andere Spitze stehe.
Zum G8-Gipfel gab es drei Kommentare, wobei der über Bono so langweilig war, dass ich nach der ersten Spalte aufgehört habe, den zweiten daneben habe ich gar nicht erst gelesen (nicht ansprechend) und Herr Vorkötter – nun, vielleicht sollte er einfach nur Chefredakteur bleiben oder er will gezielt Diskussionen anregen. Aber Herr Theel, sie kennen bestimmt auch noch den Werbespruch der FR deutlich schärfer.
Natürlich. Was ist daran verkehrt, zu zeigen, dass auf dem G8-Gipfel nichts Weltbewegendes (im wahrsten Sinne des Wortes) beschlossen wurde? Wenn man eh schon mit genug Journalisten vor Ort ist, dann können die sich doch am Strand oder im Grünen (im doppelten Sinne, *scnr*) ein paar schöne Tage machen und dem Leser davon berichten.
@h.k (637):
Volle Zustimmung.
Wenn wir zum Anfang der Diksussion zurückkehren, muss sich hier jeder die Frage stellen:
1. Boykottiere ich solange die FR, bis sie
eingestellt wird (Ingolf G. Werner #634)
2. Akzeptieren wir das neue FR-Konzept und
mahnen Korrekturen an.
Ich bleibe dabei: wer sich für 1 entscheidet, hat hier im Blog nichts zu suchen.
@hk #637 und Robert #651
„wenn man liest, was Ihr so schreibt, hat man das Gefühl, an einem Grünen-Parteitag in den achtziger Jahren teilzunehmen. Fundis gegen Realos.“
Nun, dass mag so sein, da die Fundis aber ihr Abo-gekündigt haben (nicht mehr für die Partei angetreten sind) haben sie 1998 nicht nur Deutschland seit 50 Jahren wieder in den ersten Völkerrechtswidrigen Krieg geführt, Hartz IV, Zwangsverrentung und anderen Bockmist eingeführt, sondern sind politisch zur einer liberalen FDP geworden, der altes Potential nur noch in Argumentativen Retouren auf ihre Umweltthemen sind. Die Inovationsfähigkeit im Bereich der Umwelt haben sie schon lange abgegeben.
Ich bin noch hier (habe das Abo auch noch nicht gekündigt), weil ich einen solchen Niedergang bei der FR verhindern will. Und Herrn Vorkötter werde ich lieber los, in dem ich hier blogge, als mein Abo zu kündigen. Allerdings bliebe mir die Kündigung auf dauer nicht erspart, wenn nicht wenigstens versucht wird, (Geld)mittel in Qualitätsjournalismus zu stecken.
Basta, wie ein weitere Realo gerne sagte.
@629 Kommentar von Carsten Walter
Soso,
dann frage ich mal so, was verkauft die Druckerei und an wen? Oder druckt die nur die FR (plus Beilagen und so?) und was gibt der Verlag heraus? Womit verdient dieses Unternehmen sein Geld? Ich gehe mal ganz salopp davon aus, dass ein wesentlicher Teil der Einnahmen aus dem Verkauf der Zeitung und der Werbung kommt. Wieviel wird es sein? 50% 75% 100%?? Jedenfalls sehe ich hier schon eine wesentliche Grundlage, die Bilanz zu verbessern, in dem die Auflage erhöht wird.
BTW: Ist allen eigentlich bekannt, das die feinen neoklassischen Ökonomen gar keinen Gewinn kennen? nach ihrer Logik könnte es gar keine Heuschrecken geben. Denn alle verkaufen nur zum selbstkostenpreis, wegen dem tollen Markt, auf dem Angebot und NAchfrage herschen. Auch hier kann die THeorie empirisch nicht gehalten werden. Kümmert aber keinen. Aber anderen (z.B. Herrn Theel) dogmatismus vorzuwerfen. Wobei dieser Vorwurf offen lässt, was darin falsch sein soll, eine feste Meinung zu haben? Aber der Kaltekrieg hat ja noch nie nach differenzierung gefragt…
Ergänzung zu meinem Beitrag:
natürlich haben die Fundis nicht den Krieg geführt. Peinlicher satzbaufehler.
Wobei ich immer noch glaube, dass Herr Theel und Ingo Schäfer entweder identisch sind oder in der gleichen KP-Gruppe waren
@656
das wär doch ne weitere wette wert *popcornraushol*
@sascha,
identisch sind wir nicht und aufgrund des erheblichen altersunterschieds sind wir auch nicht in der selben K-Gruppe.
Wobei bei ihnen die Frage ist in welcher Gruppe sie sozialisiert wurden. Wenn sie studiert haben kann das nur jura oder bwl gewesen sein, würde aber auf bwl tippen, weil sie die klassischen merkmale an oberflächlicher undiffernzierte betrachtung aufweisen.
Sagen sie mir, obs stimmt
der admin kann dies schon alleine anhand gleichzeitiger einreichung von kommentaren feststellten und da ich berlin und uwe theel scheints ffm ist, sollte die ip auch deutlich machen das es keine ident gibt. Aber netter verschwörungsvorwurf.. und vielleicht gibt es ihnen ja zu denken. Vielleicht gibt es doch mehr menschen die solche meinungen haben und vielleicht schmeißt nicht der ganze schwarze block steine (wenn sie wirklich die Rostock“randale“ mitverfolgt hätten wüssten sie das selbst innerhalb des Schwarzen blocks nur eine minderheit sich an steinwürfen beteiligt hat). Aber das wäre ja zu viel differenzierung
Sehen Sie Herr Ingo Schäfer, Ihre Arroganz geht so weit, dass Sie sich nicht vorstellen können, dass hier Leute mitdiskutieren, die nicht wie Sie Akademiker sind. Zum Verständnis: Es gibt auch diese!!!
„Diese“ brauchen auch nicht 200 Wörter, um eine Meinung zu sagen
@sascha
ich habe nur gesagt dass wenn sie studiert haben. Damit habe ich wohl offensichtlich in Erwägung gezogen, dass sie nicht studiert haben.
@659
Nun, es gibt diejenigen, die Steine schmeißen und diejenigen, die es gut finden, andere die es billigen, rechtfertigen oder entschuldigen und wieder andere die das Steine schmeißen ein bisschen ablehenen und schließlich jene, die das Steine schmeißen grundsätzlich ablehnen und für friedlichen Protest sind, zu letzteren gehöre ich und ich bin froh darüber, dass in der Hinsicht die FR eindeutig Position bezogen hat.
Aber, was soll man mit jemanden über die Zukunft der FR diskutieren, der nicht das „Kapital“ auswendig kennt. Sind doch nur Banausen!
ich diskutiere doch mit ihnen, oder nicht?
Nein, ich werfe ihnen doch nicht Dogmatismus vor. Aber sie fangen an von K-Gruppen zu reden.
Boah, ey! Über 920KB ist dieser Thread schon groß. Da kommt mein armes ISDN bald nicht mehr mit. Vielleicht sollte man mal einen Fortstzungsthread aufmachen (Bronski? Admin?)
(Rettet den kleinen König!)
Eigentlich war mir die ganze Diskussion um das neue Format eher lästig und uninteressant – aber jetzt, wo ich die neue FR in der Hand habe, gefällt sie mir doch sehr gut (nur ein bisschen dünn. Ich hoffe, die Drucker bekommen bald einen ordentlichen Tarifabschluss und ich wieder eine volle Zeitung!). Ein besonderes Lob möchte ich der Afrika-Ausgabe zollen, das Beste seit vielen Jahren und ein guter inhaltlicher Beitrag zur G8. Weiter so, viel Erfolg!
Auch ich bin im fortgeschrittenen Alter. Auch ich war in der Jugend bei den Jusos. Auch ich hab in der Jugend konkurrierende politische Gruppen körperlich erlebt – es gibt einfach Sprachsequenzen, die passen.
K-Gruppen sind übrigens keine Beleidung, sondern Standortbestimmung.
Lieber Stephan Buchal. Die Druckerkollegen haben einen (halbwegs) vernünftigen Abschluss bekommen.
Ich möchte nochmals auf meine Frage # 652 zurückkommen. Antwort?
@ #643. Carsten Walter
Meine Zeitangabe in #638 bezog/bezieht sich auf den Blog
http://www.frblog.de/jede-kritik-ist-uns-wichtig/
und da liege ich richtig
nix für ungut
u.T.
Als Nichtakademiker muss ich morgen arbeiten. Geh jetzt in die Falle und kriege morgen (das weiss ich jetzt schon)ne gute FR.
Werter sascha,
oder wenn ich Ihre Geisteshaltung einnähme (Achtung: Konjunktiv!) Werner K., Lotharkroll, Klaus W. (großer) ,
ich hatte nicht vor, noch einbmal an Sie zu schreiben, aber wenn sie mit Ihren eigenen Texten wie diesem
#625. Kommentar von sascha
Geschrieben am 8. Juni 2007 um 19:28 Uhr
„Ja Herr Theel, das hab ich mir so vorgestellt:
4 Jahre in Berlin Dogmatik studiert (Karl Marx aus DDR-Beständen in der Regalwand).
Für rationale Argumente sind Sie nicht ztugänglich – hauptsach die Gesinnung stimmt.
Liebe eine bankrotte FR, mit richtiger Gesinnung, als eine mit einer die Ihnen nicht passt. Kampf dem Kapital!!!! Heute schon das Neue Deutschland gelesen?“
sich selbst Lügen strafen, daß sie mit der – noch dazu – Unterstellung, jemand sei Mitglied einer K-Gruppe nur eine „Standortbestimmung“ vornehmen wollten, dann muss ich Ihnen sagen, dass Sie hier nur ein – mit Verlaub Herr Administrator – Krakeeler sind.
Sie können weder, noch wollen Sie beurteilen, wer hier für die FR kämpft.
Haben Sie etwa die Lufhoheit über den Stammtischen, zu entscheiden, wie die FR auszusehen hat, was darin zu stehen hat?
Mächtig so tun Sie nämlich.
Solange Sie nicht zwei gerade Sätze zum Inhalt der FR in verständlicher Form hier herausbringen, außer alles toll zu finden und gegen Kritiker undifferenziert und polemisch zu schwadronieren, können Sie mich in keiner Weise beeindrucken.
Uwe Theel
P.S. an den Administrator:
Das musste jetzt sein, in dieser Angelegenheit kommt sonst nichts mehr von mir.
@ #648. h.k
hallo h.k.
meinen ehrlichen Dank für die Korrektur meiner Grammatik- und Rechtschreibfehler. Ist mir echt peinlich, aber es freut mich, dass Sie meinen Text trotzdem vom Sinn her verstanden haben.
Auch bei meiner Namensverunglückung wussten Sie ja wen ich meine.
Sie können mir glauben, ich nähme mir hier gerne die Zeit, diese Texte von der Form her genauso sorgfältig zu schreiben, wie ich das in meinem Beruf gewöhnlich tue, aber der ist eben auch noch da, dann Familie und, und, …
Vergeben Sie mir.
Jetzt noch ein Wort zu Ihrem schwerwiegenderen Vorwurf der Polemisierung gegen Herrn Vorkötter:
Ich will hier keine große Definition dessen, was Polemik sei entfalten, aber ich glaube, daß ich bei weitem nicht so polemisch gegen ihn geschrieben habe, wenn ich an seinen Texten inhaltlich die nichtvorhandenen Merkmale des traditionellen Geistes der FR bezeichnete, wie er gegen Gewerkschaften und demokratische Rechte wahrnehmende Bürger in seinen Kommentaren schrieb. – Ich bin der Meinung, er sollte nicht mehr Chefredakteur sein, keine Kommentare mehr schreiben, wenn sie solcher Art sind.
MfG
Uwe Theel
@ Uwe Theel,
jau und gute nacht
@sascha,
bitte nicht den braven sozen raushängen. Die meisten die rumkrakelen, wie schwer sie arbeiten oder das sie die harte arbeit kennen, haben eine relativ ruhige kugel. Ich will nicht sagen dass sie nicht schwer arbeiten, der letzte der mir einen erzählte von wegen schwere Arbeit und er kennt das harte geschäfft, ist nicht nur für die rente mit 67 sondern, wie sich herausstellte auch seit jahren freigestellter betriebsrat. Absolut nicht gegen betriebsräte (vielleicht doch, gegen die AUB) aber so wirkt es lediglich wie ein vorgeschobenes Argument.
Und gute nacht
Während mittags im Gallus ein Banküberfall stattfand (Sparda-Bank wurde überfallen, Täter war noch um 18’00h flüchtig…), man noch über die Österreichsche Kultusministerin in der Süddeutschen sinniert (falsches Bild von afp), gibt einem F7 der Rundschau das Gefühl, der Kioskfritze hat einem das Sachsehäuser Blättche in die Hand gedrückt. Was isn’n hier los? Heimliche Übernahme des Anzeigenblättchens?
F7 “Hotel alte Brücke” in Bad Homburg stellt sich vor, F8, F9 „Ungarische Küche im Wittelsbacher Hof“, F12 „Bioparadies in Bockenheim“ (darunter Anzeige von allnatura). Geht schon los… und oben ganz klein: Verkaufssonderseite. Nicht wie früher dick und lesbar – Anzeige -, diese sind nun noch getarnt… als redaktionelle Beiträge. Wie’s Sachsehäuser Blättche!
@sascha
Was denn nun? Sind alle Kritiker der FR im Tablöd-Format – inhaltlich betrachtet, die Form als solche ist mir egal – potentielle Leser von „Neues Deutschland“ oder dem FJS Lager zuzurechnen. Sie sollten sich entscheiden. Allen langjährigen Lesern und/oder Abonnenten der FR den Mund verbieten zu wollen, weil sie sich mit dem nunmehr erreichten Inhaltsniveau nicht zufrieden geben wollen ist, keine adäquate Form der Auseinandersetzung. Glücklicherweise ist Ihr „Wem’s nicht passt, soll doch nach drüben gehen“-Weltbild schon seit den Zeiten von Gerhard Löwenthal etwas aus der Mode gekommen.
Für Sie ist das aktuelle, inhaltliche Format der FR offensichtlich mehr als ausreichend. Persönlich bedauere ich ebenso wie viele andere, dass sich die FR unter der Führung der Herren Vorkötter/DuMont von dem Anspruch eine linsliberale Qualitätszeitung zu sein, verabschiedet hat und der Versuch unternommen wird, die FR in ein „Seicht-Magazin“ garniert mit kleineren Boulevardanleihen zu entwickeln.
Ich empfehle Ihnen jedoch die Lektüre des Artikels von Roderich Reifenrath (Chefredaktuer der FR von 1992 bis 2000) aus der Serie „60 Jahre Frankfurter Rundschau“, damit Sie sich einen kleinen Einblick in die Geschichte der FR verschaffen können:
http://www.fr-online.de/verlagsservice/ueber_die_fr/60_jahre_frankfurter_rundschau/?em_cnt=719987
Um Ihren ökonomischen Argumenten, wahrscheinlich auf dem soliden Fundament von zwei Semestern BWL aufbauend, zu begegnen, möchte ich Sie daran erinnern, dass sich im Weltbild von Neokonservativen, ich rechne Sie dazu, das überaus schlichte Konstrukt der „Konsumentensouveränität“ (A. Smith) befindet. In diesem Sinne bestimmt ausschließlich der Konsument aufgrund seiner Nachfrage die Beschaffenheit eines Produktes, vulgo: Es wird nur produziert, was der Konsument wünscht.
Es müßte von Ihnen als weltanschaulich vorbildlich wahrgenommen werden, wenn sich die Konsumenten vom Produkt „Neue FR“ abwenden. Nur dürfen Sie leider nicht erwarten, dass dies geräuschlos vonstatten geht. Leser/Abonnenten der FR, die sich dieser Zeitung über Jahre oder Jahrzente verbunden fühlten, haben durchaus ein Problem mit der Tatsache, dass unter dem Deckmantel einer Formatänderung eine massive Verschiebung der inhaltlichen Ausrichtung der FR stattfindet und werden sich auch weiterhin kritisch dazu äußern.
Leider hat dieser blog keine Relevanz mehr.
Wenn hier Einige anfangen ihre vermeindlich überlegene Bildung zur Selbstbeweihräucherung herauszukehren, frag ich mich schon was das eigentlich soll. Toll wenn dann angeblich studierte Volkswirte bei der Neoklassik stehen bleiben und dann vergessen, dass man gerade durch Innovationen (kreative Zerstörung) am Markt bestehen kann. Muss wirklich lange her sein. Das Studium. Auch das Menschenbild dahinter ist doch auch so elitär, dass ich mich damit nicht gemein machen möchte.
Zur sache habe ich hier übrigens lange nichts Neues mehr gelesen.
So lang ist es noch gar nicht her (23:57 Uhr).
heute kann man/frau sich nun wirklich nicht über die nachrichten- und artikelfülle sowie über die qualität der textes in der „fr“ beschweren. wer es dennoch tut, dem/der ist nicht zu helfen. vielleicht sollte das ein oder andere kündigungsschreiben noch mal überdacht und zurückgezogen werden. die redaktion sollte unterstützung erfahren und „bronski“ sollte die erholung gegönnt werden. er muss doch mittlerweile rote finger haben, bei dem schreibpensum der letzen monate. alles in allem: weiter so, „fr“.
@carsten zinkan,
Schumpeter wars und es heißt schöpferische Zerstörung. Ich bin mir alledings unsicher ob eine solche Trivialität wie die FR Umstellung in diese Kategorie fällt. Jedenfalls ist die Umstellung nicht Innovativ, wie die FR selbst schreibt, gibt es das schon vielfach. Kreativ ist höchsten die PR Kampagne dazu, die hätte man aber auch ohne Umstellung erreichen können. Aber netter Versuch. btw: Schumpeter fußt dennoch auf neoklassischen Annahmen.
Aber ich wollte hier auch kein VWL Seminar geben, sondern nur darauf hinweisen, dass die vermeintlichen Sachzwänge auch anders gesehen werden können. Denn ich befürchte die Lösungsstrategie hängt sehr eng mit Vorkötter/DuMont zu sammen und mit einer andere Führung hätte es auch andere Lösungen geben können. Nur leider hat diese Lösung hier massive Kollateralschäden verursacht. Und die kann ich nicht akzeptieren.
Hallo an den „Leserversteher“,
mit welchem Adressmaterial arbeitet Ihr denn wenn Ihr Nichtabonnenten das FR-Test-Abo für 6 Wochen andrehen wollt?
Aus meinem Bekanntenkreis habt Ihr mehrere Leute angeschrieben.
u.a. jemanden, der schon seit 2 Jahren nicht mehr lebt. Schon mehr als peinlich. Diejenige hatte nie Kontakt zur FR. Der Adressverlag mit dem die FR da wohl zusammenarbeitet hat Euch anscheinend die neuesten Adressen verkauft…
Und ich kenne auch andere Leute, die Ihre Adresse schon sei langer Zeit auf die Robinsonliste gesetzt haben und trotzdem von Euch jetzt angeschrieben worden sind.
Hoffe Bronski antwortet mal darauf.
Grüße
@680
Vermutlich haben sie auch da das billigste genommen. Würde mich nicht wundern wenn sie eine alte Telefonbuch-CD oder sowas bemüht hätten. oder einen biligen Adresshändler. Die nehmen es meist nicht so genau mit ihren Adressbeständen und auch nicht mit der Freigabe der Adressen zur Vermarktung.
Hallo Herr/Frau von „Die andere Sicht“
Ich bin ganz Ihrer Meinung!
Die heutige Ausgabe ist rund und gelungen. Sehr gut ist die Berichterstattung über den G8- Gipfel, gut strukturiert, inhaltlich fundiert und thematisch weit gefasst. Ein Lob gebührt auch den Seiten 6 und 7. Die Meinugsseite entfaltet heute ihr Potential mit der Kolumne von Klaus Staeck (hoffentlich darf er öfter was schreiben)und der brillanten Analyse von Karl Grobe, den ich nicht nur inhaltlich sehr schätze, sondern auch wegen seiner Sprachfertigkeit, insbesondere der Verwendung eindrücklicher Metaphern. So, und nun zum Leitartikel von Herrn Vorkötter: Ich kann hier nichts bemängeln. Der Text ist durchdacht, bezieht viele Aspekte mit ein und vertritt letztlich auch einen kritischen Standpunkt, der im Kontrast zum Feindbild steht, das hier aufgebaut wurde. Na gut, Herr Vorkötter schreibt nicht so pointiert wie Klaus Staeck oder Arno Widmann und er begeistert mich nicht so wie Stephan Hebel. Was mir aber an Vorkötters Text gefällt, ist die Besonnenheit und ein gewisses Understatement. Hier muss sich weder jemand profilieren (im Gegensatz zu manchen Herren in diesem Blog)noch möchte er es ängstlich allen Recht machen, das wirkt sympathisch und ist ein gutes Zeichen für die FR. Lobenswert ist die Reportage auf Seite 14 und auch der Wirtschaftsteil war heute stark mit dem Text: „Pekings schwarze Rohstoffkammer“ und der Dokumentation. Im Feuilleton gab es Lesenswertes über die Bienale (ein dickes Lob an Elke Buhr!) und weitere interessante Beiträge z.B. von Peter Michalzik und Arno Widmann. Sogar das Magzin, das mir in den letzten Tagen heftige Bauchschmerzen verursacht hatte, begeisterte mich heute inhaltlich. Während der Lektüre des Textes von Peter Nonnenbacher zum neuen Logo wurde ich von Lachkrämpfen geschüttelt. Sehr geglückt war auch der Text von Inge Günther über die politisch pikante Giraffe. Die Seiten 46 und 47 haben mir zwar gestalterisch nicht so besonders gefallen, was aber auch an diesem Wetter-Wirrwar liegt, das die ganze Seite zerstückelt- davon abgesehen nenne ich mich heute aber eine rundum zufriedene Leserin. (Klar, weitere Wünsche hätte ich immer noch-täglich ein Forum Humanwissenschaften und mehr Auslandsberichterstattung…)
@ # 682 susanne
ich bemerke, die Begeisterung sehrwohl, mit der Sie seit Tagen das Experiment „neue FR“ verteidigen, bin da dann manchmal etwas verstimmt, wie Sie immer wieder – m.M. nach überflüssige – Seitenhiebe an „einige Herren“ oder „Revoluzzer“ verteilen, die aber in keiner Weise inhaltlich aufgefüttert werden, habe aber jetzt doch einmal zwei ernsthafte Fragen an Sie:
1) Wäre es Ihnen möglich Ihre Thesen von der „guten“ ja „verbesserten“ FR bei Ihrem Eingehen auf die entsprechenden Texte mit konkreten Beispielen und deren näherer Beschreibung aufzufüllen?
Um ein Beispiel zu geben: Ihre Formulierung
„Der Text (Vorkötters Kommentar von heute) ist durchdacht, bezieht viele Aspekte mit ein und vertritt letztlich auch einen kritischen Standpunkt“
enthüllt letzlich nicht welche „Gedanken“ sie im Auge haben, welche „Aspekte“ sie berührt fanden und worin der „kritische Standpunkt“ im Gegensatz zu genau wessen nichtkritischem (???)Standpunkt bestanden hat.
Oder: Wenn Sie den Text „Gnadenlose Harmonie und etwas Glück“ von Stephan Hebel in der heutigen Ausgabe als Beleg heranziehen, dass die Berichterstattung über den G8-Gipfel heute sehr gut gewesen sei, dann frage ich mich, in welcher Weise gerade der Artikel von Hebel – den ich bisher auch sehr schätz(t)e – als Beleg gelten kann: Hebel entfaltet über fast eine Seite (incl. Bild) in 704 Wörtern die xte Beschreibung des Merkel-Faktors, den er mit psychologischen Termini – nicht mit politischen – beschreibt und damit für politisch korrekt erklärt. Das kritische Potential in den G8-Beschlüssen streift er, wenn überhaupt – nur ganz ganz am Rande. Aber durch die positive, psychologische Annäherung an die Person Merkel, fällt eine positive Qualifizierung auf den Gipfel ab, der von daher nicht kommen dürfte.
2) An anderer Stelle hier im Blog verwahrten Sie sich gagegen, dass der Begriff „Linksliberal“ als politisch-journalistische Kernsubstanz der FR hier im Blog von „einigen Herren“ (s.o.) einseitig vereinnahmt, definiert würde.
Wer hindert Sie, uns zu beschreiben, zu erklären, wie Sie diesen Begriff sehen, ihn konkret in einem Artikel der FR verwirklicht sehen. Politische Begriffe sind keine Hohlformeln. Sie sind konkret zu fassen.
Ich habe das gerade am Hebel-Text zu exemplifizieren versucht: Damit dass Hebel sicher positive Eigenschaften der Person Merkel (Konsenssuche, planerisches Denken, Konzilianz, Bescheidenheit; alles mehr oder weniger psychologisch definierte Größen) beschreibt, ohne explizite politische Analyse der in den geführten Gesprächen erzielten Ergebnisse im Sinne linksliberaler Politikziele dazuzusetzen, erfüllt er m.E. nicht den Standard eines kritischen Journalismus, wie ich ihn von ihm und von der FR gewöhnt war. Das eben ist nur bloßer Magazinstil mit human touch.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Theel
Schade, dass die Diskussion immer mehr auf persönlicher Ebene stattfindet.
Es sollte doch jedem seine eigene Meinung erlaubt sein (egal ob Kritiker oder Befürworter der neuen FR) und zum diskutieren ist solch ein Blog ja schließlich da.
Mein Eindruck der heutigen FR:
– Die politischen Artikel sind wieder umfangreicher und vor allem sachlicher geworden. (der Erzählstil der letzten Woche hat mir dagegen gar nicht gefallen)
– Allerdings stören mich die vielen kurzen Meldungen im Lesefluss (S1: Gipfel-Ticker, S5: Gipfel-Splitter, S8: die Kurzmeldungen stören mich generell, zu viele wichtige Themen werden nur erwähnt), längere zusammenhängende Texte wären mir lieber
– Die Meinungsseite lässt leider an „Spitzen“ und „Provokation“ (im positiven Sinne) zu wünschen übrig, im Gegensatz zu früher.
Positiv heute: Kolumne von Klaus Staeck (da ich BILD ignoriere, wäre ich nicht auf dieses Thema aufmerksam geworden)
Negativ: Leitartikel von Uwe Vorkötter (nichts Neues, alles was dort steht wurde schon in anderen FR-Artikel thematisiert)
– Wissen & Bildung gefällt mir immer besser, hier sollten öfter Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung (aber bitte auch kritisch) dargestellt werden
– Wirtschaft interessiert mich meist weniger, aber sehr gut fand ich „Pekings schwarze Rohstoffkammer“
– auf der Bronski-Seite vermisse ich weiterhin ein Abbild der inhaltlichen Diskussion über die neue FR, stattdessen nur ein Loblied auf das neue Format (das mir übrigens ganz gut gefällt), schön, dass die Leserbriefe nicht mehr in Kurzform abgedruckt werden
Generell hätte ich gerne wieder weniger Bilder und mehr Information, weil das der Hauptgrund ist, warum ich eine Zeitung kaufe.
Außerdem fehlt mir die breit gefächerte Darstellung eines Themas. Früher kamen bei Interviews oft mehrere Parteien zur Sprache und Themen wurden von mehreren Seiten beleuchtet.
Zudem muss ich mich seit der neuen FR auch wieder ausführlicher in anderen Medien informieren, weil viele mir wichtige Themen gar nicht mehr auftauchen (besonders politische aus In- und Ausland)
Alles in allem werde ich als mündiger Konsument mein Abo zum Monatsende kündigen, weil die neue FR nicht mehr das bietet, was ich an der alten so geschätzt habe. Ich werde aber die weitere Entwicklung im Auge behalten und würde mich natürlich darüber freuen, wenn mich die neue FR irgendwann auch wieder überzeugt.
Freundliche Grüße
Dierk Staab
@ # 684. Dierk Staab
„Schade, dass die Diskussion immer mehr auf persönlicher Ebene stattfindet.“
Sie haben recht Herr Staab, ich würde auch lieber mit den Verantwortlichen der FR diskutieren, aber das Echo auf das Diskussionsmaterial hier im Blog von daher kann man wohl getrost als äußerst gering einschätzen. Sie scheinen da Ihre Konsequenzen gezogen zu haben.
Da halte ich es, wenn ich hier schon schreibe, doch für nicht ganz sinnlos, mich mit den Personen „persönlich“ zu unterhalten, die hier auch anwesend und engagiert sind.
Mitlesen und als Bote weiter tätig sein, dass wird Bronski ja wohl doch noch.
Uwe Theel
Es ist bezeichnend für die Qualität der „neuen“ Rundschau, dass arme Teufel wie „sascha“ und Mauerblümchen Marke „susanne“ („ich wurde bei der Lektüre des Artikels von Peter Nonnenmacher von Lachkrämpfen geschüttelt“) sich zu den eifrigsten Apologeten der Flach-FR aufschwingen.
Gut, jedes Blatt hat die Fans, die es verdient. Wenn allerdings Sprache eine Funktion des Denkens ist, sehe ich tief schwarz für den weiteren Weg meines Ex-Lieblingsblatts.
Meine Sympathie gilt den Don Quichottes dieses Blogs, die immer noch gegen die Verflachung der „Buntschau“ ankämpfen. Aber glaubt Ihr nicht, dass es langsam Zeit wird, die Fahnen einzurollen und zu akzeptieren, dass die Schlacht endgültig verloren ist?
Sehr geehrter Herr Theel,
gerne antworte ich Ihnen. Zuerst möchte ich auf die Beiträge zum G8-Gipfel eingehen, die ich lobenswert fand, wobei in meiner Ausgabe der Artikel „Gnadenlose Harmonie und etwas Glück“ von Richard Meng verfasst wurde und nicht von Stephan Hebel, macht aber nichts. Sehr gelungen fand ich die Seiten 2 und 3, da hier kritische Beiträge abgedruckt wurden, die sich thematisch gegenseitig ergänzen. Zum Beispiel wird erläutert in welcher Hinsicht die Sozialstandards von denen auf dem Gipfel gesprochen wurden, in der Realität unterhöhlt werden, warum finanzielle Maßnahmen für Afrika zu kurz greifen und das einige wohlklingende Vereinbarungen im Hinblick auf das Klima wenig zu hoffen Anlass bieten etc. Ich definiere links-liberal als eine menschliche und soziale Grundhaltung. Man setzt sich für soziale Gerechtigkeit ein und für das Einhalten von Grundrechten (Meinungsfreiheit, Pressefreiheit etc.). Das alles ist sicher verbunden mit dem Wunsch „hinter die Kulisse“ zu schauen, sich nicht mit einfachen Antworten zufrieden zu geben und einer gesunden Skepsis gegenüber Autoritäten. Dennoch sollte diese Einstellung auch dem politischen Gegner Gerechtigkeit wiederfahren lassen, d.h. ich erwarte mir von einer links-liberalen Zeitung auch hier die Fähigkeit anzuerkennen, wenn jemandem aus der CDU etwas gelingt, auch wenn ich dieser Partei wirklich nicht nahe stehe. Das bedeutet auch einfachen Reflexen, sofern vorhanden, zu widerstehen und genau hinzuschauen. Neben allen berechtigten Forderungen und der inhaltlichen Kritik am Gipfel, die ich natürlich teile, ist das Ganze nun mal ein politisches Spiel. Dieses zu entlarven und gleichzeitig die Möglichkeiten auszuloten, die eine Politikerin als Moderatorin überhaupt hatte, bzw. genutzt hat, finde ich erhellend-und hier ist Richard Meng in meinen Augen gerecht in der Porträtierung Angela Merkels. Gerade Meng hatte doch in einigen vorhergehenden Kommentaren, die Sinnhaftigkeit des ganzen Gipfels zu Recht in Frage gestellt, ich kann deshalb hier keine übertriebene Lobhudelei erkennen. Ich habe leider nicht so viel Zeit um im Einzelnen nun auf weitere Beiträge einzugehen, nun zu Uwe Vorkötter. Mit verschiedenen Aspekten, die er einbezieht, meinte ich sein Vermögen des Perspektivwechsels, z.B. beginnt er aus der Sicht der Diplomatie, verbucht hier Erfolge, schaut dann von außen, quasi in der Vogelperspektive auf das Ganze, stellt die „Diskrepanz zwischen Nötigen und dem Möglichen“ heraus und kritisiert im Folgenden die Unverbindlichkeit von Vereinbarungen („ Leider haben sich die Regierungen diese Unverbindlichkeit in den vergangenen Jahren immer wieder nutzbar gemacht, indem sie weit reichende Versprechungen in die Welt setzten , die sie später konsequent ignorierten“) Schließlich folgt ein ausgewogener Teil, indem vor allem die Erleichterung zum Ausdruck kommt, dass der Protest überwiegend friedlich über die Bühne ging. Kritik übt Vorkötter am Ende an den übertriebenen Sicherheitsvorkehrungen und den hohen Kosten, deren Unverhältnismäßigkeit er im Vergleich zum Ergebnis herausstellt. Wäre Vorkötters Kommentar das einzige Statement der FR zum Gipfel, wäre ich auch nicht zufrieden, aber im Zusammenhang mit den kritischen Hintergrundberichten gesehen, finde ich den Beitrag völlig in Ordnung, v.a. da es mir bisher sehr schwer fiel ihn einzuschätzen.
Gruß
Susanne
Ach, Herr Geisler, ich wusste gar nicht, dass Sie über solch tiefergehende Kenntnisse aus der Botanik verfügen. Mit Mauerblümchen haben Sie mich aber reizend charakterisiert- und was sind Sie für ein Pflänzchen?
Hallo Bronski,
ich lese und liebe die FR nun schon seit zwanzig Jahren und habe mit der „Neuen“ eine merkwürdige Erfahrung gemacht:
Zum einen lese ich jetzt aktuell schneller, lieber, mehr – ein deutliches Plus.
Zum anderen habe ich sein zwanzig Jahren – wie antiquiert! – ein Zettelarchiv für interessante Dokumentationen, Hintergründe…, die ich nicht immer ganz lese, aber sammle, um sie beizeiten herauszukramen. Nun habe ich trotz meiner ersten, ehrlichen Begeisterung mit der „Neuen“ FR festgestellt, dass ich fast nichts mehr ausschneide. Für mich ein eindeutiger
Beleg: die FR ist inhaltlich deutlich flacher, weniger hintergründig und schlicht weniger ernsthaft geworden. Mein Fazit: Die Chefs müssen wissen, was sie wollen. Und ich auf Dauer auch.
p.s. Geradezu skandalös ist die neue Angewohnheit die (oft) läppischen Satzhäppchen (Sie erinnern sich: „…ist nur ´ne Kleinigkeit.“) wie „Personalien“ u.Ä. nicht einmal mehr mit Agentur- oder Autorenkürzeln zu versehen. Sind die Ihnen etwa auch so peinlich?
Gruß M.Schulenkorf
Hallo Bronski,
seit Erscheinen der Tabloid-FR hat sich auch im Internet-Auftritt der FR Kleineres verändert. U.a. sind die Bilder zu den Artikeln jetzt nach Belieben verzerrt, ein Beispiel: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1151187&em_src=275581&em_ivw=fr_polstart .
Das muß wohl irgendeinen EDV-technischen Grund haben, aber technisch „notwendig“ kann so etwas ja wohl nicht sein. Ich nehme mal an, daß Ihnen das natürlich auch schon aufgefallen ist und die Kollegen das, wenn sie wieder dazu kommen, auch beheben werden.
Ist zwar nicht so wichtig, aber immer die Köpfe verhäßlicht, gestaucht oder gelängt, zu sehen, ist doch, ohne daß man hier etwa schon groß so etwas wie die Menschenwürde anführen müßte, nicht so schön, oder?
Herzlichen Gruß, nächstes Mal schreibe ich zu Wichtigerem, versprochen.
Carlos V.
Es darf ja wohl echt nicht wahr sein, dass sich LeserInnen, denen die neue FR gefällt, als Jubel-Perser, Mauerblümchen etc bezeichnen lassen müssen.
Spricht eh gegen die, die solche Rundumschläge glauben machen zu müssen.
Sicher gefällt auch mir manches nicht. Die Kommentare von Herrn Vorkötter, vor allem der gestrige zu Greenpeace, sind unterirdisch.
Aber mir gefällt das Format, auch das Magazin (das Leben ist eben nicht ausschliesslich Politik), ich schätze weiterhin St.Hebel, Meng und viele andere.
Aber, ich glaube sascha hats geschrieben, schau dir das „Neue Deutschland“ nochmal an. Ist inzwischen eine interessante und linksplurale Tageszeitung geworden, die zumindest ich (Westler, einigermassen jung…nur, um Vorurteile zu vermeiden ;-)) genau wie die FR nicht mehr missen möchte.
@#691
Es ist ihnen sicherlich nicht entgangen, dass nur diejenigen sich die Bezeichnung „Jubelperser“ verdienen, die das neue Format relativ substanzlos bejahen und dafür um so heftiger gegen Kritiker angehen. Außerdem gilt: Wer sich angesprochen fühlt, ist auch gemeint!
@ 685 Uwe Theel:
„Da halte ich es, wenn ich hier schon schreibe, doch für nicht ganz sinnlos, mich mit den Personen „persönlich“ zu unterhalten, die hier auch anwesend und engagiert sind.“
Um ein eventuelles Missverständnis zu vermeiden, vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt.
Mich stört natürlich nicht die persönliche Ebene der Diskussion, sondern dass manche statt mit Sachargumenten, mit persönlichen Unterstellungen und Abwertungen arbeiten.
Natürlich ist diese Diskussion nicht sinnlos, sondern hat mir sehr bei der Meinungsbildung zur neuen FR geholfen.
Denn wie Sie, hätte auch ich mir mehr konstruktive Reaktionen von Seiten der Verantwortlichen gewünscht.
Viele Grüße
Dierk Staab
@Stefan K.,
ja ist nicht der nette ton, aber der Vorwurf der Krakeler, K-Gruppe, Dogmatiker etc. ist deutlich vorher schon erhoben worden. Und Susanne und Sascha sind nun nicht gerade sachliche DiskutantInnen…
@ # 687. susanne
Sehr geehrte Susanne,
haben Sie vielen Dank für Ihre Antwort, und verzeihen Sie die Verwechslung der Autorenschaft bei „Gnadenlose Harmonie und etwas Glück“. Wenn ich auch Richard Meng inzwishen gegenüber Herrn Hebel als zuviel abwägend und weniger meinungsstark empfinde, so tut dies meiner Einschätzung des o.a. Artikels tatsächlich keinen Abruch an. Herr Meng ist trotzdem immer noch besser als das Gesamtniveau der neuen FR, und doch glaube ich selbst Herr Meng hätte vor dem 30.05. die Akzente doch mehr auf das Politische, denn auf das „Menschliche“ gesetzt. Im übrigen habe ich nicht gesagt, dass Herr Meng „lobhudelte“, sondern, dass er als politischer Redakteur das Psychologische nicht mit dem Politischen verband, sondern es mit diesem gewissermaßen verwechselte. Genau diese Verwechslung ist nicht fr-mäßig.
Ihrer Definition/Beschreibung von „linksliberal“ kann ich grundsätzlich zustimmen, auch die Würdigung des je Andersdenkenden ist mir eine Selbstverständlichkeit.
Allerdings habe ich gerade bei Herrn Vorkötters Formulierungen genau hier meine entschiedenen Bedenken. Er umgeht z.B. die o.a. Würdigung des Anderen oft dadurch, dass er implizit oder explizit dem Andersdenkenden Beweggründe, Absichten unterstellt, die diesen und seine Ziele a priori aus dem Kreis der ernsthaft Bemühten ausschließt, s. Vorkötters Angriffe gegen die Gewerkschaft in der „Streikausgabe“ der FR. Da sehe ich dann das linksliberale Credo entschieden verletzt. Und wenn der Chefredakteur hier schon mindestens zwei Ihrer Kriterien über Bord wirft, was werden dann die Redakteure seiner Manschfat denken und vor allen Dingen, wie werden Sie dann schreiben, bzw. welches Credo hat die Zeitung dann noch?
Dieser Gesamtzusammenhang, und ich habe hier im Blog den Wandel der „Schreibe“ in der neuen FR in diesem Sinne schon an einigen Beispielen zu belegen gesucht, ist der zentrale Problempunkt.
Es ist nicht entscheidend, dass es immer noch gute Artikel in der neuen FR gibt, sondern alarmierend ist, dass es plötzlich Artikel und Darstellungsmethoden in der FR gibt, die einer Qualitätszeitung, wie die FR es war nicht angemessen sind. Davon will ich weg zurück zur alten FR, Tabloid hin, Tabloid her.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Theel
++++ Meldung ++++
Seit
#516. Kommentar von Bronski
Geschrieben am 6. Juni 2007 um 13:14 Uhr
hat das Blog keinen Feedback mehr von Bronski oder einem „Stellvertreter“.
++++ Ende der Meldung ++++
Brosnki, bleib im Bett. Es lohnt nicht.
Sehr geehrter Herr Theel,
danke für Ihre Antwort. Auch ich sehe übrigens durchaus kritische Punkte in der neuen FR. Dennoch halte ich es auch für wichtig, qualitativ hochwertige Texte zu loben und auf der anderen Seite gerechtfertigte Kritik anzubringen. Auch ich bedaure sehr, dass das Forum Humanwissenschaften seinen festen Platz verloren hat und bin keine Freundin der „schnellen Seite“. Wichtig ist jedoch, bei Kritik den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu bedenken. Ich kann wirklich verstehen, dass Sie sich Gedanken machen wegen des neuen Chefredakteurs.
Dennoch sollten wir uns fragen, ob wir mit Unvoreingenommenheit und Distanz an das Lesen seiner Kommentare herangehen wie wir dies anderen Autoren gegenüber pflegen. Natürlich hat man als Leser die „Vorgeschichte“ im Kopf, nämlich dass der vorhergehende Chefredakteur Wolgang Storz einfach abgesägt wurde. Vor dem Hintergrund hat Herr Vorkötter einen schlechten Ausgangspunkt, da man als Leser geneigt ist, jedes seiner Worte auf die Goldwaage zu legen und als Seismographen für die Zukunft der FR zu deuten. Jedoch würde ich seine Äußerungen hinsichtlich des Druckerstreiks nicht überbewerten. Bedenken Sie die Situation, in der sich die Redaktion und ihr Chefredakteur die letzten Wochen befanden. Der Druck war und ist enorm, andauernd mussten, wenn ich das richtig verstanden habe, Tabloid-Dummys zur Übung hergestellt und kritisch geprüft werden. Vermutlich gab es auch einiges was schief ging und jeder wusste, das man nur mit Qualität überzeugen kann und dass beim Start nichts schief gehen darf. Die Nerven liegen also(vermutlich) blank, die Verantwortung ist groß und dann WUMM kommt der Streik. Seien Sie ehrlich Herr Theel, welcher Chefredateur wäre da begeistert und würde nicht flehen: Bitte nicht jetzt!- das ist menschlich und verständlich.
Lieber Bronski,
die Abfolge der Ressorts: Politik, Wirtschaft, Sport, Feuilleton und Magazin kann ich auch nach einer Woche nicht wirklich glücklich finden. Zwar ist die Kombination Wirtschaft/Sport einigermaßen klassisch, aber die Reihenfolge: Politik, Wirtschaft, Feuilleton, Sport und Magazin fände ich doch besser. Diese Reihenfolge hätte auch den Vorteil, daß die jungen Leser die Seiten, die für sie gedacht sind, hintereinander weglesen könnten, und daß die nicht ganz so Sportbegeisterten weniger blättern müßten, um endlich zum Feuilleton zu kommen. Bitte, denken Sie wenigstens mal darüber nach.
@susanne (698):
Danke!
Frage an Bronski:
Woher rührt die große Differenz zwischen Print-Ausgabe und ePaper?
Beispiele für die Freitagsausgabe:
– ganz andere Bebilderung auf den Seiten 2,3,4
– völlig andere Überschrift bei Richard Meng, S. 5
– Wiederum ganz andere Überschrift sowie anderes Foto beim Frankreich-Artikel von Hans-Helmut Kohl, S. 7
– Vera Gaserows Kommentar trägt ebenfalls eine andere Überschrift
Heute, Samstag: Völlig andere Artikel auf S. 5, unten.
Wie kommt das zustande und wird diese erhebliche Differenz bald nicht mehr vorkommen? Ich frage mich nun, ob wir in den Blogs qualifiziert miteinander, also auch textkritisch reden können, wenn diverse FR-Varianten durch die Republik geistern, in denen teilweise ganz anderes steht. Übrigens wich die Titelseite am Mittwoch mit Bush ebenfalls stark vom ePaper ab, da komplett anders bebildert und gelayoutet.
Vielleicht haben sich das andere Leser auch schon gefragt.
Vielen Dank für Ihre Antwort!
@ #698. susanne
Sehr geerte Susanne,
es tut mir leid, aber diesmal kann ich Ihnen nicht zustimmen:
1) Wolfgang Storz wurde sehr wahrscheinlichauch nicht aus „menschlichen“ (was immer das heißen sollte) Gründen „abgesägt“ („absägen“ dürfte sowieso niemals eine Handlung im Rahmen eines lnksliberalen Credos sein, wie könen Sie dann einen Solche Aktion verzeihen?), sondern aus Gründen der (künftigen) Ausrichtung der FR, die er nicht mehr mittragen wollte. Genau dieses „Absägen“ ist es mit, das ich hier jetzt beklage.
2) Nein, ich werde nicht, und brauche nicht verstehen oder verzeihen, dass ein Chefredakteur (Vorkötter) den gerechten Lohnkampf der Drucker als „unveranwortlich“ bezeichnet, weder aus „menschlichen“ noch aus politischen Gründen. Ich erwarte vom Chefredakteur einer – ich wiederhole mich – linksliberalen Zeitung professionelles Handeln im Rahmen seiner Überzeugung, im Rahmen dessen, wofür diese Zeitung stand. Jetzt steht sie offenbar woanders.
Im übrigen ist es mehr als unwahrscheinlich, dass die FR an den zwei Tagen des Streikes, wegen des Streikes weniger Exemplare verkauft hat, als ohne den Streik. Die Abonnenten haben sowieso schon gekauft, und diejenigen, die aufgrund der Werbung, etc. die neue Zeitung ausprobieren wollen, haben ihr Probeabonnenment, bzw. die Zeitung trotzdem gekauft, da Sie in der Regel gar nicht vorher wussten, dass gestreikt wird, noch wissen würden, wie eingeschränkt gegenüber dem Normalfall diese Ausgabe sein würde. De facto war die FR auch in der Vergangenheit als Streikausgabe nie nennenswert anders als als Normalausgabe. Herr Vorkötter hatte also bezogen auf die FR gar keinen Grund derartig ausfäälig zu werden, es sei den er tat es grundsätzlich, und solch ein grundsätzlicher Ausfall gehört nicht in die FR.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Theel
Wann der vorherige Tarifvertrag der Drucker enden würde, war früher bekannt als der Zeitpunkt der Formatumstellung der Rundschau. Von einem umsichtigen Verleger hätte man deshalb erwarten können, dass die Neuausrichtung zu einem anderen Termin vorgenommen würde.
Wenn jemand mit seinem Auto wegen zu hoher Geschwindigkeit aus der Kurve getragen wird und die Karre an einem Haus zerschellt, bringt es ihm nichts, den Hausbesitzer auf Schadensersatz zu verklagen mit der Begründung, er hätte seine Hütte woanders bauen können.
Wenn dann Bronski erklärt, er habe aus dem Streik persönlich die Konsequenzen gezogen (m.a.W. aus der Gewerkschaft ausgetreten), verkennt er Ursache und Wirkung.
@ Susanne, Yeti
seid gerüßt; ich freue mich wieder mal etwas von euch gelesen zu haben. Ich merke, nur wenige Tage, machen in Blogzeit eine Ewigkeit aus; merkbar an hunderten von Einträgen.
mhg,hjs
Hallo Hans-Jürgen!
Umständehalber verliert man sich zeitweise aus den Augen; ich bin aber zuversichtlich, dass sich die Gemüter bald beruhigen und sich eine Nische auftut, in der zur Abwechselung auch wieder weniger ernsthafte Themen verhandelt werden können.
Großes Lob an Susanne, die ganz tapfer die Stellung gehalten hat. (Wie aber kann man außerhalb der Ferienzeit als Lehrerin Urlaub machen? Sie wird doch nicht etwa die Schule geschwänzt haben?)
um mal wieder den blich auf die fr zu lenken, um die es hier eigentlich geht:
war die berichterstattung am samstag nicht insgesamt ziemlich lau? wer hat die samstagsausgabe als links und als kritisch empfunden? wem hat der leitartikel vom chef neue einsichten vermittelt? wer hat auf seite 4 beim artikel über frau merkel auch das gefühl gehabt, gerade die cdu-parteizeitung zu lesen?
taz und sz vom wochenende waren kritisch und haben den finger in die wunde gelegt. die fr dagegen fand ich eher nichtssagen und lasch.
ich stelle mir langsam die frage, ob unter DuMont hier nicht einfach das linke profil verloren geht.
Hinweis admin
Dieser Kommentar kam von der selben IP wie dieser hier.
@ ‚ 706. thomas
„ich stelle mir langsam die frage, ob unter DuMont hier nicht einfach das linke profil verloren geht.“
Bingo, der Kandidat hat 100.000 Punkte, gewinnt aber trotzdem nix.
„Bingo, der Kandidat hat 100.000 Punkte, gewinnt aber trotzdem nix.“
Richtig.
Zumal ein fast wortgleicher Kommentar unter anderem Namen aber selber IP unter einem anderen Thread auch eingestellt wurde.
Ein Schelm der böses dabei denkt.
Gruß
Stefan Krieger
Administration
@ #708. Administrator
Hallo Herr Krieger,
hatte auch keine bösen Gedanken, und es war dort eine andere Diskussion mit anderen Teilnehmern; das sollte erlaubt sein, oder müssen Sie mich korrigieren?
MfG
Uwe Theel
Ich beziehe mich auf Kommentar 706, auf keinen „bösen Gedanken“ von Ihnen, Herr Theel.
Gruß
Stefan Krieger
Administration
@ #708. Administrator
Hallo Herr Krieger,
jetzt ist es mir erst richtig aufgefallen:
Ich habe in diesem Blog (Kritik) in
„#621. Kommentar von Uwe Theel
Geschrieben am 8. Juni 2007 um 19:22 Uhr
@ #619. Kommentar von Ingo Schäfer
Bingo!
U.T.“
das Wort „Bingo“ in einem anderen Zusammenhang einmal verwendet.
in #707 ein zweites Mal.
Ich wüsste nicht wann noch einmal, und ich bin weder in diesem Blog noch sonstwo im FR-Blog jemals unter einem anderen Namen aufgetreten.
An meinen Rechner geht hier auch sonst niemand. – Können Sie mir sagen, wer unter meiner IP-Adresse aufgetreten sein soll und wann?
MFG
Uwe Theel
Herr Theel,
ich rede nicht von Ihnen, ich rede von „thomas“, dem Sie ein „Bingo!“ zurufen. Dieses versuche ich zu relativieren. Lesen Sie sich doch bitte ab #706 nochmal alles in Ruhe durch und folgen Sie den Links.
Danke.
Gruß
Stefan Krieger
Administration
@# 712. Kommentar von Administrator
Hallo Herr Krieger,
der Nachrichteneingang von #710 war hier etwas verzögert, aber ich habe es jetzt nachvollziehenen können.
Danke und o.k.
U.T.
Prolog: Gstern abend war ich im Schauspielhaus „Dreigroschenoper“. Keine Politik, aber wunderbare Unterhaltung. Schön, um mal wieder runter zu kommen.
Heute: Mit meinem Laptop im Park und alle 700 Einträge gelesen.
Fazit: Die ersten 300 Einträge waren spannend. Aber inzwischen ist alles gesagt. Die, die schon imemr wussten, dass die FR ein „Magazin“ wird, fühlen sich bestätigt, die FR-Fans werden sie weiter lesen. Das Experiment ist vorbei.
Jetzt sollte sich jeder entschieden haben.
Nach 715 Einträgen: Die Seite kann geschlossen werden.
@Vorkötter:
So hätte meiner Meinung nach ein guter Kommentar zum G8 Gipfel aussehen können:
http://www.sueddeutsche.de/,tt5m2/deutschland/artikel/888/117759/
Da spielt die Frage nach Freiheit und Demokratie eine Rolle, nicht die, wer ist der beste Held und wer hat die bessere PR.
Vielleicht einfach mal einen Lehrgang mitmachen und dann nochmal versuchen Kommentaren zu schreiben. Bis dahin besser sein lassen.
Lieber Herr Schäfer.
Warum solche Töne an solch einen schönen Nachmittag.
Und was ein guter Kommentar ist, wer entscheidet das? Herr Vorkötter schreibt halt, wie er schreibt. Und in der SZ wird anders geschreiben. Dort schon abonniert?
Kommen Sie bitte runter!
@ Ingo Schäfer #715
Bitte nehmen Sie sich Ihre eigene Empfehlung zu Herzen und geben weitere Kommentare erst nach erfolgreicher Absolvierung von Nachhilfestunden in Deutsch ab. An Satzbau, Zeichensetzung und Grammatik hapert es bei Ihnen.
@stefi,
Lesen sie doch einfach, anstatt hier loszukommentieren. Ich zitiere mich selbst:
„So hätte meiner Meinung nach ein guter Kommentar zum G8 Gipfel aussehen können:“
Haben sie was konstruktives Beigetragen oder finden sie sich in den geistlosen Kommentaren von Herrn Vorkötter wieder?
Also, kommen sie doch runter
Herr Schäfer
ich frage nochmals: WARUM SO AGGREESIV???
ist es hier nicht möglich, in einem höflichen zivilisierten Ton miteinander zu reden?
Was ist los mit Ihnen?
Yeti: 3x hoch!!
Und werfen Sie mir bitte jetzt keine Schreibfehler vor – Der Laptop steht ungemütlich
@ Stefi #720
Keine Bange! Hier geht es darum, dass man den Ansprüchen gerecht wird, die man an andere stellt.
Yeti, Yeti, ganz schön mutig. Vorsicht, gleich kommt das Alpha-Männchen
@ Stefi
Noch ist im Blog nicht offiziell die Theelokratie eingeführt. Es besteht also kein Anlass abzutauchen.
Aber, aber, das hat doch nix mit Herrn Theel zu tun? oder?
@ Stefi
Ich dachte, Sie hätten den heimlichen Chefredakteur (der vorne auch auf den Namen Uwe hört) mit der Bezeichnung „Alpha-Männchen“ gemeint –
zumal die Herren Theel und Schäfer in die gleiche Kerbe hauen.
Dann heißt der Stachel, gegen den zu löcken ist, halt Ingokratie.
Lieber Yeti, sie wagen sich sehr weit aus dem Fenster.
Ich hab heut im Park den Blog durchgelesen und irgendwie das komische Gefühl gehat – wie oben schon mal irgend jemand- dass Theel und Schäfer Brüder/Schwestern/Zwillinge oder was ähnliches sind. Opportunisten auf Deuwel komm raus – Alpha-Männchen. Mag die Welt zugrunde gehen – wir haben recht.
Im Ernst: Eigentlich gibts hier nichts mehr zu diskutieren. Aber meinen Yeti nehme ich mit ins Bett.
Gruss aus dem schönen Frankfurt am Main
Lieber Herr Schäfer,
vielleicht sollte Herr Vorkötter Leute wie Yeti und Stefi einstellen und die neue FR machen lassen.
Dann hätten z.B. wir zwei wahrscheinlich keine Entscheidungsnöte mehr und die FR auch nicht – falls diese überhaupt welche haben.
Gruß zum Wochenendausklang
Uwe Theel
Hallo Herr Theel
Ich bin beeindruckt, dass der Meister des Blogs mich anspricht – als Frau!!!
Ganz ehrlich: Wenn irgendwo das Wort Alpha-Männchen hintrifft – SIE SIND ES!
Sie sollten einmal Ihre Beiträge durchlesen – ARROGANZ!! – ICH WEISS, WO ES LANG GEHT..
Männer, von denen ich hoffe, dass Sie nie an eine Position kommen, an dem Sie Macht haben.
Als Frau: Geht dem Typ aus dem Weg!
Mein Freund wartet – ich zieh jetzt den Stecker:
Uwe und Ingo sitzen wahrscheinlich frustriert vor ihrem PC – KEINER MACHT WAS MIT UNS – LASST UNS ÜBER DIE FR HERZIEHEN – ganz schön traurig.
Yeti und Susanne – ich freu mich morgen über die FR
oder grammatisch besser: auf die FR
@ Doppler?
Schon manchmal mancher doppelt sah
Auch hier im blog sind doppler da
Dies schreib ich hier um BRONSKI vorzulocken
Dass doppler doppelt läuten dopplerglocken
Polizei-Einsatz beim G8
In welchem Land leben wir eigentlich ???
Demonstranten die festgenommen werden in Luxus-Gefängnisse ? Oder sollen die Polizisten erst fragen wenn Sie angegriffen werden:
Hört bitte bitte auf, sonst werde ich aber böse.
Oder wir kriegen eine Regierung aus Attac und Greenpeace und Vermummten dann aber >>> Gute Nacht Deutschland
Hallo Bronski,
Sehr geehrter Herr Vorkötter
lesen Sie mal
#732 Geschrieben am 10. Juni 2007 um 22:39 Uhr
und dann sagen Sie mir ob Sie solche Leser gesucht haben, sie billigend in kauf nehemen, um die FR zu retten?
Ich frage mich inzwischen ehrlich:
Sind Sie noch zu retten?
Uwe Theel
Sehr geehrte Frau Susanne,
wenn ich Ihre, sich selbst als solche zu erkennen gegeben habenden Freunde Yeti und besonders Stefi reden höre, nicht nur, sondern auch mir gegenüber, und dies, ohne mit mir je ein ernsthaftes Wort gewechselt zu haben, dann frage ich mich noch nachträglich, wo Sie die für sich in Anspruch genommenen Worte über Linksliberalität und Toleranz wohl ohne jedes eigene Verständnis abgeschrieben haben (s. o. #687)?
Ernst gemeint haben Sie das jedenfalls garantiert nicht.
Sorry, das war`s
Uwe Theel
@ Uwe Theel #727
Ich kenne Stefi erst seit heute Abend, kann also nur für mich sprechen. Wenn Sie mit Ihrem Beitrag suggerieren wollen, ich sei mit der aktuellen Rundschau rundum einverstanden, täuschen Sie sich. Ich empfehle z.B. die Lektüre meines Beitrags #580 und versichere Ihnen, dass ich schon vor der Formatumstellung hinsichtlich der seit Jahren nachlassenden Qualität Zeter und Mordio geschrieen habe. Es ist deshalb genauso ungerecht wie falsch, Dr. Vorkötter als Wurzel allen Übels auszudeuten.
#733
Was sollen diese Verdächtigungen? Kennen Sie in Ihrem Hass kein Maß und kein Ziel mehr?
Oder wollen Sie sich fragen lassen, bei wem Sie unter Vertrag stehen, um der Rundschau die letzten Leser abspenstig zu machen?
@ Uwe Theel #734
Respekt, Sie wissen, sich zu steigern. Allerdings ist das Konzept der Sippenhaft (hier: gegenüber Susanne) keine Erfindung von Ihnen, sondern wird schon seit langer Zeit -mit großem Erfolg auch vor etwa siebzig Jahren- auf missliebige Personen angewandt.
@ #735, #736. Yeti
Sollte ich Sie ungerechterweise von mir mit Susanne und Stefi in Verbindung gebracht haben, täte es mir leid. Allerdings gibt Ihr Kommentar 705 und nachfolgende starken Anlaß dafür, derartiges anzunehmen.
Dass Sie aber glauben mich unter Faschismusverdacht stellen zu müssen geht d zu weit.
Wie Sie ab #716 gegen Herren Schäfer und dann zusammen mit stefi ohne jeden Anlass gegen mich polemisiert haben, nahm ich zum Anlass ander Ernsthaftigkeit Ihrer Bekannten zu zweifeln. Dass so zu kontern, dazu haben Sie weder das Recht noch einen Anlaß gehabt.
U.T.
@ Uwe Theel
Sie kommen mir mit ihrer für einen beleidigten Betroffenen erstaunlich moderaten Gegenwehr zuvor.
Von einer bisher hier bloß in Troll-Angriffs-Manier ohne ein einziges sachliches Argument auftretenden Stefi gelobt zu werden ist ein armseliger Grund, gleich den (kritischen) Verstand zu verlieren.
Die – wie auch immer begründete – Zusammenfassung mehrerer Diskutanten in einem Blog gleichzusetzen mit der Verfolgung Unschuldiger durch die Nazi-Schergen erfüllt den strafrechtsrelevanten Tatbestand der Beleidigung und bedarf der Entschuldigung und der Löschung des entsprechenden Beitrags durch den Administrator.
@ Uwe Theel #736
zu 1) Mir gegenüber hat Ihnen nichts leid zu tun. Entschuldigen Sie sich lieber bei Susanne dafür, sie mit mir in einen Topf geworfen zu haben. Alleine, dass Susanne und ich eine monatelange(?) Blog-Bekanntschaft pflegen, bedeutet doch nicht, dass wir völlig einer Meinung sind und Einer des Anderen Hüter ist.
zu 2) Hatten Sie nicht mal erwähnt, Gewerkschaftsfunktionär zu sein? Von daher wäre der FaschismusVERDACHT absurd; mein Hinweis auf die Tradition der Sippenhaft AUCH bei den Nazis sollte Ihnen aufzeigen, in welche gefährliche NÄHE Sie sich mit Beitrag #734 und Ihrer weiterhin unverständlichen Reaktion begeben haben.
zu 3) Wenn Ingo Schäfer meinte, den Chefredakteur der Rundschau, der nicht einfach vom Himmel gefallen ist, sondern zuvor in gleicher Funktion bei mindestens einer anderen Tageszeitung gearbeitet hat, ungeachtet seiner Promotion wie einen dummen Schulbuben abwatschen zu müssen, hat er sich erheblich im Ton vergriffen und mir durchaus Anlass zu einer Retourkutsche gegeben.
Und wenn Sie Ingo Schäfer in Schutz nehmen, geschieht Ihnen Gleiches.
Ihr Vorwurf der Polemik bezieht sich offenbar auf meinen Ausdruck „Theelokratie“. Ob dieses Wortspiel geglückt ist, will ich nicht entscheiden, gerechtfertigt ist es allemal. Oder wollen Sie bestreiten, dass Sie mehr Beiträge in diesem Thread gepostet haben als Andere und dabei eine unsägliche Rechthaberei an den Tag gelegt haben?
Mehr habe ich nicht zu sagen, zumal ich mir nicht Ihretwegen die ganze Nacht um die Ohren schlagen will. Ich werde in Zukunft bestrebt sein, nicht zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen, behalte mir aber vor, Sie auf Ungereimtheiten u.ä. in Ihren Beiträgen hinzuweisen.
Melde mich hier jetzt erstmals zu Wort. Obwohl mich die Umstellung der FR seit dem 30.05 in einem vorher nicht für möglich gehaltenen Maß beschäftigt. Habe mich sogar dabei ertappt, wirklich süchtig nach diesem Blog geworden geworden zu sein, ich drücke manchmal im Minutentakt die Reload-Taste. 😉 Ob ich die Umstellung der FR insgesamt positiv oder negativ sehe, vermag ich noch gar nicht abschließend zu beurteilen; einige Kritikpunkte teile ich definitiv: Insbesondere fühle ich mich nicht mehr „auf einen Blick“ umfassend informiert, es ist mühsam die wichtigsten Nachrichten des Tages zusammenzusuchen (ich bin in sofern ein konservativer Leser, als dass ich mir diese Funktion von der Seite 1 erhoffe). Andererseits finde ich die Inhalte größtenteils nicht schlecht(er), ich finde auch nicht wirklich, dass sich die Ausrichtung stark verändert hätte, und ich muss einem Vorposter zustimmen, dass eine ebenso kritische Analyse ander Zeitungen wahrscheinlich ähnliche Kritikpunkte hervorbringen könnte. Insgesamt finde ich die Zeitung jedenfalls nicht langweilig/belanglos, dafür ist auch die starke Resonanz in diesem Blog ein Zeichen.
@Herr Theel:
Ich respektiere Ihren hohen Einsatz für Ihre Ziele und teile sogar einige Ihrer Kritikpunkte.
ABER:
Einige Ihrer Postings sind positiv gestimmten Lesern gegenüber wirklich grenzwertig pendelnd zwischen Arroganz und Feindseligkeit, zudem offenbaren Sie hier eine gewisse unangenehme Selbstverliebtheit („sich selbst gern reden hören“).
Und bei Kommentar #734 fiel mir, bei aller Liebe, auch wirklich als erste Assoziation nur noch das Wort „Sippenhaft“ ein.
Liebe FR,
mit großem Bedauern haben wir feststellen müssen, dass die Kultcomics von Tom Breitenfeld aus dem Programm genommen wurden.
Schade, schade! Überdenkt das noch einmal!
Schöne Grüße von
D. Bölter
@yeti und stefi,
ihre Selbstbefassung gestern von 18:10 bis 20:49 ist glaube ich selbstredent, insbesondere wenn dabei noch die Hasstiraden und das rumschreien im Blog zunehmen überhand nimmt.
Inhaltlich sehe ich mich kaum in der Lage auf solche Äußerungen sinnvoll reagieren zu können.
Einzig, der hinweis an Herrn Vorkötter, sich z.B. den Kommentar aus der SZ anzuschauen war eine Ergänzung meinerseits zu der bereits weiter oben geäußerten Kritik an der Konturlosigkeit seiner Kommentare, von der inhaltlichen Ausrichtung mal ganz abgesehen. Und sie können ja wohl kaum den Kommentar von Herrn Vorkötter „Abenteur auf der Ostsee“ zu der Greenpeaceaktion als gelungen bezeichnen.
Erstaunt bin ich allerdings, lieber Yeti, dass die Luft bei ihnen da oben noch nicht so dünn ist, dass sie nicht auch in der Lage wäre mehr als ein oder zwei völlig inhaltsleere Zeilen von sich zu geben. Anscheinend kann man mit ihnen auch Diskutieren, nur ihre Alleinunterhaltung mit Stefi ist ja wohl doch ein wenig ausgeartet. Aber die Kritik an meiner Stellungnahme hätten sie ja auch in menschlicher Art und Weise vorttagen könne, vielleicht sogar mit mir über die Gründe meines Kommentars diskutieren könenn. Aber nein, sie maßen sich genau das an, was sie ununterbrochen Herrn Theel und mir vorwerfen. Sie wissen was gut und was richtig ist und wer das nicht genauso sieht wird beleidigt, traktiert und beschimpft. Lassen sich die Leute auf eine solche trollerei nicht, ein, steigern sie sich anscheinend. Ehrlich gesagt wäre es mir doch ein wenig zu dumm, zweieinhalb Stunden beleidigende Kommentare an nicht mit bloggende Personen auszuteilen. Aber ihre Sache.
Und ihre Verständnisorgie mit Stefi, einer Person die wenig von konstruktiven Beiträgen versteht, ist auch ihre Sache. Aber vielleicht lässt uns die gute Frau ja nochmal an ihren komediantischen Einlagen teilhaben. So far.
Die FR als „schwarzes Blatt“:
wer bisher noch im Zweifel war, ob das neue Format der FR auch die Wende in der politischen Ausrichtung brachte, weiß seit heute, daß von links in der FR keine Rede mehr sein kann:
– die SPD kritisiert nicht, nein sie „stichelt“ (was im allgemeinen Sprachgebrauch deutlich negativer belegt ist)
– Frau Merkel ist im Artikel auf Seite 2 heute zur „engagierten Klimaschützerin“ aufgestiegen (und alle neiden ihr nur ihre Erfolge dabei)
– weil die G8 Demonstranten so lästig waren gibt es heute eine ganze Sonderseite zum Thema: hinterlassener Müll und Verwüstung
– Herr Vorkötter erläutert, warum Grüne einfach zu dumm für Politik sind auf Seite 11
Dabei fällt die Berichterstattung zu anderen Themen mager aus:
– wer hinterfragt den Einsatz von Panzern der Bundeswehr, die Käfighaltung der Festgenommenen, die offensichtlichen Fehlmeldungen zu angeblicher Bespritzung von Polizisten mit Säure und wer beleuchtet die Frage nach den steinewerfenden Polizisten die als „Autonome“ im „Schwarzen Block“ gefunden wurden?
– wer hinterfragt Vorwürfe gegen die friedlichen Demonstranten beim G8, sie hätten bei der Ausschaltung von Gewalttätern versagt (ist das denn die Aufgabe eines mit friedlichen Absichten Demonstranten und könnte er das denn überhaupt leisten?)
Immerhin sehen wir auf Seite 3 heute das neue Vorbild der Rundschau als großes invormatives Bild (wovon es jetzt mehr und größere gibt).
Weiter so Herr Vorkötter! Ihrem Idol haben Sie nun immerhin schon das neue Format voraus. Aber wenn Sie so weitermachen wird BILD einfach nicht umhinkommen, Ihnen nachzueifern…
Lieber Bronski,
was ist denn heute mit der „zweiten Mitte“ passiert? Oder war das letzten Montag schon so und mir ist es dort nicht aufgefallen?
Wenn ich heute die „zweite Mitte“ herausnehme, wird das Feuilleton abgeschnitten, d.h. die „zweite Mitte“ kann grundsätzlich nicht (mehr) als eigenständiger Zeitungsteil gelesen werden.
Die vergangenen Tage hat das immer bestens funktioniert. Ist das montags anders?
Manipulation in heutiger FR.
In einem ganzseitigen Artikel geht es heute um die von Demonstranten verursachten Schaden in und um Heiligendamm und darüber, wie schlecht die Einwohner und Bauern auf die Demonstranten zu sprechen sind. Bebildert wird der Artikel mit straßenkehrenden und müllsäckeschleppenden Menschen. Die Bildunterschriften und Artikel sugerrieren es seien Anwohner, es sind jedoch Demonstranten. Die Bilder gab‘ es auf welt.de und anderen Zeitungen schon als Bildstrecke.
Alle Augenzeugenberichte, die ich bislang gehört und gelesen habe, sprechen von uneingeschränkter Unterstützung für die Block-G8-Teilnehmer: Sie wurden z.B. mit Wasser und Lebensmitteln versorgt.
Dass dieser Artikel nur von Anwohnern berichtet, die auf die Demonstranten wütend sind, und dann noch Bilder maniulativ einsetzt, kann mM kein Zufall sein.
P.S.: Wir arbeiten an einer lokalen Marburger „Wir-bestellen-die-FR-ab“-Kampagne.
@ 743 Ingolf.G. Werner
was den Vergleich der heutigen FR mit der BILD anbelangt, stimme ich Ihnen voll zu; auch ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass ich heute eine Zeitung aufschlage, die mit der FR wie ich sie schätzen gelernt habe überhaupt nichts mehr zu tun hat. Auch mit vielen Bildern, dabei noch nicht einmal mit optimalem Ausdruck, bzw. Qualität wie ich es in der FR gewöhnt war; auf Seite 27 ist dann die „Krönung“!
FR vom Montag, den 11.Juni 07
vermisse Hintergrundbericht von der Formel 1 aus Kanada und ich
vermisse den Bericht über das gestrige Fest an der Alten Oper, das von der Bahn gesponsert wurde zum Auftakt Ffm- Paris des ICE´s
Guten Morgen Herr Theel, Herr Schäfer.
Ich hatte gestern meinen ersten Eintrag hier #714.
Tenor: Die Umstellung der FR ist gelaufen. Jetzt entweder weiterlesen oder kündigen.
Ja, ich hatte gestern einen wunderschönen Tag und hab mit Yeti geblödelt. Das kam bei Ihnen schlecht an. Was mich beschäftigt: Woher kommt dieser Hass, diese Wut?
Auch ich ärgere mich über die FR – ABER die FR ist ein Teil meines Lebens, aber sie bestimmt nicht meine Gefühlslage.
Nehmt euch doch, in eurem eigenen Interesse zurück und versucht das all so kurze Leben trotz der neuen FR zu geniessen.
Habt euch locker – eure stefi
AUFRUF: Kann sich vielleicht jemand die Mühe machen, ein Blog/Wiki einrichten und die Kritik dieser Seite dort veröffentlichen. Hier wird viel substantielle Kritik geübt, von der mehr Leute erfahren sollten. Doch die FR gibt sich alle Mühe, dass dieses Blog unlesbar ist (wer liest schon über 700 ungeordnete Kommentare) und dass dieses Blog schwer zu finden ist (ist auf der „Bronski“-Startseite nur über „Ältere Beiträge“ zu finden.
In einem Blog/Wiki könnten verschlagwortet Manipulationen und der Ruck in Richtung wirtschaftsliberal-unkritisch viel besser dokumentiert werden.
Ich kann anbieten, die Technik einzurichten, und bin über massenmensch-ÄT-massenmensch-PUNKT-de erreichbar.
@stefi,
ehrlich sie langweilen mich. Sie sind auf meinen Kommentar völlig eifrig angesprungen, habe ihn inhaltlich offensichtlich nicht richtg gelesen, sonst wäre ihre Frage wer entscheidet das überflüssig gewesen, da ich obwohl ein Kommentar von mir (also per se meine Meinung) noch mal explizit gesagt habe „nach meiner Meinung“. Abgeschlossen haben sie mit dem Satz kommen sie doch wieder runter. Unter blödelei verstehe ich nun etwas anderes. Und als Freund und Anhänger der FR verstehe ich mich nun wirklich, daher blogge ich auch hier. Wenn es so einfach wäre, wie sie behaupten, hätte ich schlicht gekündigt, aber entgegen den MArktappologeten sind Zeitung nunmal was anderes als Brötchen und ein Wechsel deutlich schwieriger.
Ihr anschließendes rumkrakelen wirkte für mich eher so, dass sie emotional sehr erregt waren, nur ihren beiden Hassobjekte Theel und Schäfer ließen sich einfach nicht blicken. Um so hefitger dann ihr Einstieg, als Herr Theel sich dann äußerte. Wirklich, ich frage mich wer hier von Hass gekrämt ist und wer nicht. Ich werde mich nun mit ihnen und yeti nur noch auseinandersetzen, wenn inhaltliche Beiträge kommen (sie selbst haben übrigens deren Mangel nach 300 Einträgen beklagt, haben aber an einem Abend sich dermaßen ausgetobt mit inhaltsleeren Angriffen, dass sie definitiv eine selffullfilling prophecy daraus gemacht haben. Sehr bedauerlich.
@ 745: „P.S.: Wir arbeiten an einer lokalen Marburger „Wir-bestellen-die-FR-ab“-Kampagne.“
Als gebürtiger und nun im Exil lebender Marburger bin ich an diesem Kommentar hängen geblieben. Der Aufruf ist in meinen Augen durchaus verständlich. Ich finde es nur sehr schlimm, dass es überhaupt soweit kommen musste! In diesem Blog gibt es viel sinnvolle und wohlmeinende inhaltliche Kritik, meist mit dem Ziel, die FR besser zu machen und zu erhalten. Leser nehmen sich die Zeit, sich durch die 700 Beiträge zu kämpfen und – trotz ausbleibender Reaktion – zu schreiben. Oft wird schlicht die Frage aufgeworfen, ob der Kurs weiter links-liberal sein soll, teilweise unterfüttert mit Textbelegen, die daran mehr als zweifeln lassen!
Die Ignoranz darauf ist schlichtweg unverschämt, besonders vor dem Hintergrund des Blog-Titels! Nicht nur Herr Vorkötters Blog-Beitrag sondern teilweise auch sein Geschreibsel in der FR (Greenpeace-Kommentar, Editorial der „Streikausgabe“ …) stellen für mich eine absolute Frechheit dar und sind eines FR-Chefredakteurs unwürdig!
Werter Herr Vorkötter, warum machen Sie so ein Geheimnis aus dem künftigen Kurs der FR und drücken sich um die alles entscheidende Frage: Wird die FR den – auch von Ihnen angekündigten – linksliberalen Kurz wieder aufnehmen??? Wir diskutieren hier nicht in erster Linie das Format oder das Vorhanden- oder Nichtvorhandensein von Stelzvögel-Comics. Wir wollen nur ein „JA“ oder „NEIN“ auf die vorgenannte Frage und lassen uns nicht länger zum Affen machen! Dann können wir diesen Thread nämlich wahrscheinlich schließen und haben Ruhe. Bei einem „JA“ würden viele Stammleser der FR sicherlich eine weitere Gnadenfrist einräumen. Bei einem „NEIN“, diese Prognose wage ich, können Sie schon mal die ersten Lichter löschen und die ersten Stecker ziehen! Dann war’s das nämlich!!!
@massenmensch:
Jeder liest eine Zeitung anders. Ich hatte bei dem Bericht über Heiligendamm (kürzlich bei heise als „Scheinheiligendamm“ bezeichnet) den Eindruck, dass die Anrainer in erster Linie darüber sauer sind, dass der Gipfel mit seinem kompletten Begleitprogramm ausgerechnet bei ihnen stattfinden musste, zumal die Entscheidung für dieses Ostseebad ja vollkommen undemokratisch fiel – wie auch der Gipfel an sich. Ihre Kritik am Artikel zusammen mit der These, dass einige Diskutanten hier konstruktive Kritik an der neuen FR verwässern würden (verbale Agent Provokateurs), lässt jedenfalls schließen, aus welcher Ecke sie kommen.
Zum Kommentar von Herrn Vorkötter und der daran geäußerten Kritik möchte ich hier einmal in die Runde fragen, ob ich der einzige bin, der die bissige Ironie darin erkannt hat und wie gewohnt über Beiträge in der FR schmunzeln konnte?
Abgesehen davon, dass mir nicht einleuchtet, was daran Gleichberechtigung sein soll, wenn manche Menschen „einfach so“ weniger Steuern entrichten müssten. Oder anders ausgedrückt: Frauen zahlen jetzt schon weniger Einkommenssteuer – sie erhalten nämlich weniger Lohn 😉 Vielleicht sollte Bronski dazu
ein neues Fasseinen neuen Eintrag aufmachen.Schade, WordPress mag es nicht, dass in meinem vorstehenden Kommentar die Worte ein neues Fass durchgestrichen sind. Denkt es euch also bitte.
@massenmensch, #745: Auf welcher Seite sind denn diese Bilder in der FR heute? Und hast du den Link zu der Fotostrecke auf welt.de?
@754:
Die von der FR manipulativ eingesetzten Bilder kann man unter
http://www.welt.de/politik/article930215/1_Gipfel_8_Politiker_16.000_Polizisten_1060_Festnahmen_-_davon_140_fuer_laengere_Zeit.html
(Bild 65-68) in den tatsächlichen Kontext eingebettet sehen: Die die aufräumen sind die Demonstranten und nicht die Anwohner.
@752:
Sie schreiben:
„Ihre Kritik am Artikel zusammen mit der These, dass einige Diskutanten hier konstruktive Kritik an der neuen FR verwässern würden (verbale Agent Provokateurs), lässt jedenfalls schließen, aus welcher Ecke sie kommen.“
… da haben Sie mich missverstanden. Ich meine nicht, dass es hier zu Verwässerungen kommt, ich meine nur, dass es eine Zumutung ist, sich hier über die Kritik einen Überblick zu verschaffen und dass es wesentlich strukturierter ginge.
Wie Sie den Artikel so verstehen konnten, dass sich die Kritik der Anwohner hauptsächlich auf die Organisatoren konzentriert, kann ich nicht nachvollziehen. Der Artikel besteht aus einer Aufzählung von „schlimmen Dingen“, die die Blockierer gemacht haben. Für mich ist dieser Tenor ganz eindeutig.
@massenmensch, #755: Und wo sind die Bilder in der FR abgedruckt?
Wo ist Bronski??
Kann mir jemand helfen? Ich bin auf der Suche nach der Bronski-Seite in der heutigen Ausgabe. Es gibt heute offensichtlich keine Leserbriefe.
@756: Ich hab‘ die heutige FR hier nicht vorliegen, sondern am Frühstückstisch gelesen. Es gibt aber nur einen ganzseitigen Artikel zu den G8-Protesten mit Fotos von Aufräumarbeiten! Sollte nicht so schwer zu finden sei.
@ 757 Thomas Berth
die Leserbriefe sind auf Seite 29, allerdings nicht unter BRONSKI, sondern FR IN DER SCHULE!
@massenmensch, #756:
Sorry, ich find diese Bilder nicht in meiner FR. Ich hab auf Seite 6 einen ganzseitigen Bericht mit zwei Bildern:
Einmal die durch ein Feld laufenden Demonstranten (Bildunterschrift „Provisorischer Feldweg: Auf diesem Acker fällt die Ernte wegen des Gipfels schlechter aus.“) und einmal einen Demonstranten mit Rucksack und Mülltüten (Bildunterschrift: „Auf dem Nachhauseweg“)
Ich hab auch im E-Paper geguckt, in allen anderen Ausgaben ist das genauso.
Ich würde mich freuen, wenn du mir die Seite noch sagen könntest, auf der die Bilder waren.
Oder solche Behauptungen in Zukunft unterlässt. Ich hab mich nämlich schon total aufgeregt, weil mich eine solche Berichterstattung auch geärgert hätte.
Aber diese meine Aufregung war ja dann wohl umsonst.
@759
Das ist auch keine Bronski-Seite, sondern die CAMPUS-Seite, und die Leserbriefe beziehen sich auch nur auf schulische Themen. Und bei mir ist das Seite 26 (kommt wohl auf die jeweilige Ausgabe an).
Vielleicht sollte hier wirklich ein wenig Ruhe einkehren und man erst mal durchatmen, bevor man schreibt.
@760: Das Bild 68 der Welt-Bilderstrecke war auf jeden Fall in meiner heutigen FR (Hessenausgabe). Wenn ich mich nicht täusche, dann war der weiße Bus abgeschnitten oder es war eben ein anderes Foto der gleichen Szene. Ich werde es heute abend verifizieren und mich hier wieder melden.
@745 und 743
in meiner (D-)Ausgabe ist auch das von massenmensch beanstandete große Bild gedruckt.
Im epaper hier ist vom Titelbild an einiges anders als in meiner gedruckten Zeitung. Wahrscheinlich gibt es unetschiedliche FR-Ausgaben.
Leider bleibt die Berichterstattung und der Kommentar vom Chef überall gleich schlecht :-(.
Also bei aller berechtigten Kritik: ich kann an den Bildern in meiner FR nichts manipulatives erkennen. Zwei Bilder garnieren einen durchaus fragwürdigen Artikel: ein großes mit der Unterschrift „Abmarsch: Die Demonstranten packen zusammen und geben die Straße wieder frei“ und ein kleines: „Nach der Demo wird gefegt“.
Manipulation? Mitnichten! Das Ausmaß an Hysterie in diesem Blog wird langsam unerträglich.
Dass die FR gewaltig an politischen Inhalten eingespart hat, ist die eine Sache, ihr aber gleich Verrat an linksliberalen Prinzipien oder gar Rechtskonservatismus zu unterstellen, halte ich doch für reichlich übertrieben. Zudem gab es durchaus Kritik am Vorgehen der Staatsgewalt – genau eine Seite zuvor wird die „Käfighaltung“ thematisiert mit einem sehr anschaulichen, mich irgendwie an Guantanamo erinnernden Foto.
Auch in den Ausgaben zuvor habe ich durchaus linksliberales Profil herausgelesen, beileibe nicht mehr so „deutlich schärfer“ als in anderen Tageszeitungen wie einst, aber einige hier schon erwähnte Artikel wie jener über die chinesische Afrikapolitik, die Reportage über Illegale in Deutschland oder die Analyse „Risse in der Wohlstandswelt“ vom Freitag.
Etwas mehr Ausgewogenheit würde diesem Forum wahrlich nicht schaden. Dass ich trotzdem zu jenen gehöre, die mit dem Gedanken der Kündigung des Abos spielen hat mit der radikalen Ausdünnung des Politikteils zugunsten von Unterhaltung, Sport und Feuilleton (das gelegentlich durchaus interessante Beiträge zu bieten hat) und den damit einhergehenden Verlust einer wirklich tagesaktuellen Zeitung zu tun.
Hallo,
Dieser Thread ist sehr lang geworden. Für Leser ohne Breitbandanbindung kaum noch zu öffnen.
Deshalb diskutieren Sie bitte
hier
weiter. Danke.
Stefan Krieger
Systemadministration