Nach der COP27: Tiefe Gräben in der globalen Klimapolitik

Von den UN-Klimakonferenzen erwartet niemand große Fortschritte. Es gilt schon fast als Wunder, dass in Paris 2015 das 1,5-Grad-Ziel festgehalten wurde. Das gilt als großer Durchbruch, mit der Einschränkung „möglichst 1,5 Grad“, bleibt also trotz allem schwammig – typisch für diese COP-Abschlüsse. (COP steht für „conference of parties“, wobei „parties“ Parteien meint, nicht etwa eine Vergnügungsveranstaltung.) Aber 1,5 Grad, das war immerhin mal eine konkrete Zahl. Die gilt seitdem als gesetzt. Das Problem dabei: Es gibt genügend Akteure in der Weltgemeinschaft, die das nicht interessiert. Eben dies ließ sich auf dem gerade abgeschlossen Klimagipfel COP27 im ägyptischen Sharm-el-Sheikh besichtigen.

Es ist bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar, dass Länder wie Saudi-Arabien Fortschritte beim Klimaschutz zu hintertreiben versuchen. Saudi Aramco ist die derzeit größte Erdöl-Förderfirma der Welt mit einem Nettogewinn von 111 Milliarden US-Dollar im Jahr 2018. Die saudische Diktatur hat offenbar den Eindruck, sie würde sich mit Klimaabkommen und der Zustimmung zum Ende fossiler Energien den wirtschaftlichen Zweig absägen, auf dem sie sitzt. Das Land könnte diese ungeheuren Gewinne zwar auch in zukunftsorientierte Technologien stecken, um die Fossilen zu überwinden, aber das passiert höchstens ansatzweise. Am Golf ist man anscheinend nicht besonders zukunftsorientiert. Man will, dass die Dinge so bleiben, wie sie sind. In der Grundhaltung sind die Saudis damit nicht weit weg von vielen Europäern, die sich das ebenfalls wünschen – und zwar obwohl alle wissen oder zumindest wissen können, dass dies der falsche Weg ist. Aber Veränderungen sind natürlich unbequem.

COP27FR-Leitartikler Joachim Wille findet zwar, dass die COP27 nicht umsonst war, aber besonders hilfreich findet auch er diesen Klimagipfel nicht. Die Zweifel wachsen, ob das COP-Format das richtige ist, um die Zukunft der Menschheit zu sichern, denn zu viele Köche den Brei verderben. Vielleicht wäre es besser, wenn die Staaten, denen wirklich am Klimaschutz gelegen ist – und davon gibt es einige! -, vorangehen würden, einfach ihren Klimaschutz machen und auf diese Weise zeigen würden, wie sich auf diese Weise Wohlstand sichern ließe, den viele jetzt schon verloren wähnen? Sie wären den Bremsern dank ihrer Anstrengungen möglicherweise recht bald ziemlich weit voraus – technologisch, ökologisch, sozial. Sie müssten in den Ausbau von Technologien investieren, von denen die meisten heutzutage nicht mehr neu sind: Windkraft, Photovoltaik, Solarthermie, Biogas, Geothermie.

Es kommen weitere Technologien hinzu. Vor Schottlands Küste wurde kürzlich der erste Baustein eines Gezeitenkraftwerks in Betrieb genommen, das mal sehr groß werden soll. Etwas Ähnliches (technologisch aber völlig anders aufgebaut) gibt es seit Jahren bei Le Havre. Und natürlich muss es auch um den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur gehen. Da gibt es viele kritische Stimmen, was den Effizienzgrad betrifft. Es ist richtig: Um Wasserstoff zu gewinnen, braucht man Wasser (möglichst salzarm) und Elektrizität, etwa durch Photovoltaik. Eines der Probleme dabei ist, dass dort, wo viel Sonnenenergie zur Verfügung steht – also etwa in Nordafrika oder auch in Saudi-Arabien – Süßwasser eine Rarität ist. Viele dieser Länder haben ihre fossilen Grundwasserspeicher bereits geplündert und spüren die Folgen, denn diese Speicher füllen sich nicht wieder. Bleibt nur die Entsalzung von Meerwasser, und die ist nicht billig. Dafür braucht man wiederum Energie. Allerdings haben westliche Staaten inflationsbereinigt dermaßen viel Geld in die Entwicklung und Subventionierung von Atomenergie gesteckt, dass die Förderung solcher Projekte, die als Voraussetzung für eine funktionierende Wasserstoff-Infrastruktur gebraucht werden, dagegen Peanuts sind.

Von den Versuchen, Fusionskraftwerke zu bauen, will ich hier nur kurz reden. In Kürze geht in Südfrankreich der weltgrößte Versuchsreaktor ITER in den Versuch. Es geht darum, in einem kontrollierten Bereich innerhalb des Reaktorkerns Bedingungen herzustellen wie im Inneren unserer Sonne. Um ein Plasma zu erzeugen, braucht man enorme Energien. Im Plasma sind aufgrund der extremen Bedingungen, verkürzt gesagt, die Kerne von Wasserstoffatomen ihrer Elektronen beraubt. Alles schwirrt frei herum, bei 150 Millionen Grad Celsius, und sucht sich neue Partner, und wenn es welche findet, zack, wird Energie frei, weil as meist mit Schmackes passiert. Bei der Kernfusion entsteht im Gegensatz zur Kernspaltung keine Radioaktivität. ITER soll den Beweis erbringen, dass es möglich ist, diesen wahrlich extremen Prozess lange genug aufrecht zu erhalten, so dass es möglich ist, mehr Energie da herauszuziehen, als hineingesteckt wurde. Ein hochambitioniertes Unterfangen, das noch Jahrzehnte bis zur Serienreife brauchen wird – wenn das überhaupt gelingt. Aber es wird versucht. Damit gehört auch die Fusionstechnologie in den Reigen der Zukunftstechnologien.

Was derzeit ansonsten passiert, sind zunächst nur Kleinigkeiten, gemessen am Energiehunger unserer Gesellschaften und an Großkraftwerken wie beispielsweise den Atomkraftwerken, die Frankreich gerade so viele Probleme bereiten. Diese Großkraftwerke sind Ausdruck einer Technologie-Ära und einer Denkweise, die wir vermutlich überwinden müssen. Bis die Fusionstechnologie funktioniert, gilt, dass die Zukunft dezentral ist. Die Gemeinde Schönau im Wiesental (Südschwarzwald) macht uns das seit langem vor.

fr-debatteEnttäuschend und sogar erschreckend

Bei COP27 ist die Prinzip von Zahlungen an ärmere, betroffene Länder durch gegangen. Aber es hakt bei der Reduzierung von Ausstoßen.
Diese Zahlungen („Loss and Damage“) sind gut und berechtigt, aber dort besteht die Gefahr, dass die entwickelten Länder das Fortbestehen einer aggressiven Konsumwirtschaft mit der Notwendigkeit Ausgleichszahlungen zu machen, rechtfertigen werden. Das könnte dann gegen eine Reduzierung der Ausstoße wirken!
Aber die Tatsache, die mich wiederholt enttäuscht ist, dass die reichen Länder sich von einem Vertrag oder einem Abkommen „verpflichten lassen wollen“. Kein Land trifft, von sich aus, die Entscheidung seine Ausstoße selber (auf erhebliche Weise) zu reduzieren: Man versteckt sich hinter dem Bedarf auf ein Abkommen warten zu müssen!
Im Gegensatz, während der Corona-Krise, haben wir gesehen wie schnell und eigenständig Regierungen agieren können um die Bevölkerung zu schützen. Da musste man nicht auf ein Abkommen warten: Man hat einfach Gesetze gemacht und hohe Geldsummen ausgegeben ohne großes „wenn und aber“.
Die erschreckende Ironie ist, dass Klimawandel viel gefährlicher als Corona ist aber niemand wagt es die Initiative zu ergreifen: Alle warten auf ein (COP-) Abkommen, das nie kommen wird … oder nur in stark verwässerter Form! Also: Sind wir absichtlich dumm?

Alan Mitcham, Köln

fr-debatteDie Reichen sorgen dafür, dass die Armut zunimmt

Anstatt sich in der Zeit des letzten und vorletzten Jahrhunderts zu bewegen und Schuld der vorletzten Generationen im Kolonialismus zu suchen, täte man besser daran, sich in der Gegenwart zu bewegen und sich um Länder zu kümmern, die aktuell durch den Klimawandel, verursacht durch die reichen Industrieländer, geschädigt werden. Die Schäden, die der Klimawandel gegenüber den armen Ländern antut, sind ebenso erheblich wie der Kolonialismus unserer Urgroßväter. Nur hier wäre die Schuldfrage gerechtfertigt. Es sind wieder in erster Linie die westlichen Industrieländer und die ehemaligen Kolonialländer, die durch Ihre egoistische Klimapolitik den ehemaligen Kolonien in den afrikanischen Ländern sowie beispielsweise in Brasilien den Lebensraum nehmen und dort durch die Klimapolitik erheblich dazu beiträgt, dass die Armut potenziell zunimmt. Nur sollten sich verschiedenen Mitglieder der Ampel davor hüten, diese Proteste pauschal zu verurteilen und die Mitglieder der Grünen dort sollten sich einmal ganz genau daran erinnern, welches Mittel ihnen vor einigen Jahren noch recht war, ihren Protest auf der Straße und an den Fronten der verschiedenen Atomkraftwerke sowie verschiedener Verkehrspolitik zu verwenden. Die Grünen mit ihrer damaligen Protest Kultur sahen sich der gleichen Kritik ausgesetzt wie diese heutige Klimaprotestler, die, sei es auch noch so ein starkes Dazugehörigkeitsbedürfnis, gleiches Verhalten zeigen wie die Grünen in den 80-er/90-er Jahre.

Georg Dovermann, Bonn

fr-debatteMehr Geburtenkontrolle und Verhütung

Man sollte sich klarmachen, auch der Mensch gehört zur Natur. 1950 bevölkerten 2,5 Milliarden Menschen die Erde. 2022 sind es 8 Milliarden. Die Erde ist überbevölkert. Ist die Population im Tierreich zu groß, hilft sich die Natur selbst indem die Tiere sich dezimieren. Das sollte sich der Mensch zum Vorbild nehmen, d.h. es müssen Schwangerschaftsverhütung, Geburtenkontrolle etc. forciert werden.

Gisela Wilken, Maintal

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13 Kommentare zu “Nach der COP27: Tiefe Gräben in der globalen Klimapolitik

  1. Zum COP 27.
    Es ging aus wie zu erwarten war. Der Vorzeigeerfolg der Finanzhilfe für die besonders betroffenen Länder ist zum einen noch nicht fertig, da alle Probleme ins nächste Jahr geschoben wurden und zum anderen hilft es dem Klima nicht da die CO2 Emissionen dadurch nicht betroffen sind. Bezeichnend ist die Karikatur heute in der FR (22.11.)
    Generell ist zu sagen, die fossilen Energien sind auf dem Vormarsch .Während der Ausbau der EE lahmt ( FR heute: Mehr Tempo beim Ausbau…) geht es beim Gas flott voran, der Ausbau der Umschlagsanlagen brummt so dass einer Zunahme des Gasverbrauchs in der Zukunft nichts mehr im Wege steht. Damit sich die Investitionen lohnen ist wohl von Minimum 15 Jahren die Rede. Dabei ist auch von Genehmigungen nicht die Rede. Warum nicht auch beim EE ? Diese Frage beantwortet weder der Kanzler noch Habeck , der benutzt die fehlenden Genehmigungen nur als Ausrede für lahmenden Ausbau (s.o.)
    Auf der Klimaseite der Energiecharta -Vertrag. Im eingeschobenen Kästchen der Satz : Der Vertrag stammt aus den 1990er Jahren als noch niemand an Klima dachte. Das stimmt so nicht. Die Ölindustrie wusste seit den 1970er Jahren über die Wirkung des CO2 in der Atmosphäre und startete schon damals Maßnahmen zur Verhinderung des Bekanntwerdens dieser Tatsachen (Exxon). Das fossile Kapital hat schon damals die Politik über den Tisch gezogen. Man hätte aber auch auf Seiten der Politik wissen können, worum es geht, die Klimaerwärmung war sehr wohl bekannt. Auf jeden Fall muss man die Frage stellen, wer dumm genug war einen solchen Vertrag zu unterschreiben. Das gilt auch für die sogenannten Handelsverträge, die ähnliche Klauseln beinhalten. Man muss sich die Frage stellen, wer profitiert von solchen Verträgen Passend dazu wurde in D. dann die Solarindustrie, die sich gerade im Aufwind befand durch entsprechende Maßnahmen abgewürgt ohne Rücksicht auf Arbeitsplätze oder Zukunftsaussichten für die Industrie. Es gingen bis zu 100000 Arbeitsplätze verloren. Eine Diskussion darüber fand nicht statt. Später traf es dann die Windindustrie, die in einer konzertierten Aktion zwischen Bundesländern und dem Bund genauso abgewürgt wurde. Wenn man dann die Protagonisten hört : Ab 2024 werden dann mit vollem Schwung Windkraftanlagen gebaut werden (Söder / Kretschmann) kann man doch nur mit dem Kopf schütteln.
    Als Fazit bleibt nur, die Weltgemeinschaft will zum gegenwärtigen Zeitpunkt das Klima nicht retten, egal was geredet wird. Die Kräfte, die ein weiter so wollen sind zu stark. Erst wenn die Lichter ausgehen und das Wasser oder die Wüste bis zum Hals steht wird man versuchen umzusteuern. Dann wird es mit einiger Sicherheit zu spät sein. Bekämpft und eingesperrt werden aber nicht die Täter heute sondern die hilflos auf der Straße sitzenden Menschen. Die Täter sind die heute tätigen gewählten Politiker die eben nicht Schaden vom Volk abwenden sondern im Gegenteil die Katastrophen verursachen.
    Übrigens: Mit Fahrradfahren und Müsli essen ist hier nicht viel zu erreichen

  2. Deutschland hat im Jahr 2021 laut Umweltbundesamt 565 Terrawattstunden, das sind 565 Milliarden kWh, an Strom verbraucht, mit einem Anteil von 41.1% aus regenerativen Quellen, bleiben also ca. 330 Milliarden kWh aus fossilen Trägern. Die Gestehungskosten des Stroms aus Windenergie betragen derzeit laut Fraunhoferinstitut zwischen 3.99 Cent/kWh (günstige Onshore-Anlage) und 13.79 Cent/kWh (teuere Offshore Anlage). Der Einfachheit halber nehmen wir mal im Schnitt 9 Cent/kWh: Um unsere komplette Stromproduktion auf Windenergie umzustellen bräuchten wir also, verglichen mit dem Bundeswehr-„Sondervermögen“, läppische 30 Milliarden Euro pro Jahr. Warum also nimmt die ehemalige Antikriegspartei in Person von Robert Habeck dieses Geld nicht in die Hand und rettet damit die Welt ? Ganz einfach: Dann würde jeder merken, daß das so mit den Regenerativen ohne Energiespeicher nicht funktioniert und daß Deutschland alleine nicht der Nabel der Welt ist. Anstatt für vernünftige Einspeisevergütungen zu sorgen und somit den Ausbau der Solarenergie zu fördern, nötigt Habeck lieber die Bürger sich umweltschädliche und untaugliche Batterien in den Keller zu stellen und Autos mit ebensolchen zu kaufen.

  3. Hallo Herr Schöttke,
    Alles richtig, nur muss man sich die Frage stellen, wieso in den 90ern man mit einem mal umschwenkte von Wasserstoff (ja, auch die Autoindustrie war dran) auf Strom. Es hieß irgendwie lapidar, es sei. zu schwierig und aufwendig und kompliziert und überhaupt sei Strom viel besser. Bis heute ist nicht klar, wie allein im Verkehr die Umstellung gelingen soll. Man hofft immer auf wissenschaftlichen Fortschritt, auch beim Klima. Der IPCC arbeitet mit der Prämisse, dass Unmengen CO2 recaptured (zurückgewonnen) wird, wobei völlig unklar ist wie das geschehen soll. Ohne das aber ist das 1,5 Grad Ziel auch theoretisch nicht zu erreichen. Praktisch ist das sowieso schon lange gerissen. Schellnhuber in seinem sehr ausführlichen Werk „Selbstverbrennung“ sagt dass weder Geoengeneering noch Anpassung geeignete Mittel sind, es geht nur über CO2 Vermeidung. Das Buch ist nur was für Rentner, der Zeitaufwand ist enorm. Es ist eben ein komplexes Thema. Dabei kommt auch heraus, dass die 2 Grad Grenze willkürlich gesetzt wurde und auf der Skala bei etwa 1,8 Grad liegt, da man bei unter 0 angefangen hat zu zählen. Danach sind aber die 1,5 grad schon Geschichte… Ansonsten findet keine Politikbeschimpfung statt, ist ja auch kein Wunder Herr Schellnhuber war damals noch Präsident beim PIK, Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, dass zu gleichen Teilen von den Ländern und dem Bund unterhalten wird. Jetzt zum eigentlichen Punkt. Mittels Wasserstoff hätte man die Energiespeicher haben können, die bei den Regenerativen unerlässlich sind. Voraussetzung jedoch ist genügend EE damit der Wasserstoff auch hergestellt werden kann, also grüner Wasserstoff. Das ganze fand aber nicht statt, weil die fossile Industrie/Kapital das nicht wollte.Der Hintergrund dazu ist, dass Strom aus fossilen Quellen kommen soll und deshalb wurden dann mit Macht die EE verhindert .Und das ist auch heute noch Stand der Dinge. Wie gut das funktioniert sieht man an den Preisen für fossile Brennstoffe.Wie weit der Lobbyismus geht sah man auch bei der COP .Nach L.Neubauer waren an die 7oo Lobbyisten dort tätig, für die fossilen Industrien.
    Wenn man also in den 90ern den Wasserstoffweg weiter gegangen wäre mit entsprechend EE, dann wäre wir heute da wo wir mit Glück 2050 sein wollen. Mit den Politikern die wir heute haben aber wohl kaum. Dafür haben wir dann genug Gas.

  4. Die ganze COP Geschichte ist reine Zeit und Geldverschwendung. Die Lobby der Kohlenstoffbesitzer ist so stark das sie jeden Fortschritt ausbremsen. Man muss sich nur Hessen ansehen. Da haben wir nächstes Jahr 15 Jahre Grüne Regierungsbeteiligung und 2022 9 Windräder neu an den Start gebracht. Das spricht doch für sich. Den Grünen Ministern müsste doch auch langsam mal klar werden mit wem sie Koalitionen bilden. Die derzeitige Energiewende ist nur ökonomisch getrieben und wird sich auch irgendwann durchsetzen wenn die Kohlenstoffe weitgehend verbrannt sind. Möglicherweise wird auch der Leidensdruck irgendwann dazu führen das sich was ändert. Wann ist nicht wirklich abzusehen. Da beschließt man den Kohleausstieg in NRW bis 2030. Man scheint die Bevölkerung für absolut blöde zu halten. Man kann nichts abschalten wenn man nichts dafür einschaltet. Das Ausstiegsgesetz muss dann halt vor 2030 wieder geändert werden weil die Ausbauziele nicht erreicht worden sind. Das ist eigentlich jetzt schon klar.

  5. Man könnte sich ja mal den Spaß machen zu rechnen wie lange es dauert bis mit 9 Windrädern im Jahr Staudinger in Großkrotzenburg ersetzt werden kann. Ich würde aus dem Stand sagen es braucht noch viele Jahrzehnte eine Grüne Regierungsbeteiligung in Hessen

  6. Hallo Hans,
    so wie es jetzt läuft wird da nie etwas draus. Der Spiegel meint, die Beamtenschaft im Verkehrsministerium und die in der Wirtschaft würden sich bekämpfen, deswegen klappt nichts…

  7. Hallo Bronski,
    Danken möchte ich für den Leitartikel von Ruth Herberg in der FR 26./27. Nov. Endlich ein Beitrag zur Verteidigung der Menschen, die für unser aller Klima kämpfen. Ausgerechnet die Leute, die vom Klimawandel offensichtlich noch nichts gehört haben, Söder, Dobrindt und auch der FDP Verkehrsminister Wissing schlagen buchstäblich mit RAF Vergleichen und Strafandrohungen um sich. Wenn hier irgend jemand zu bestrafen wäre, dann sind das ausgerechnet diese Harren, haben sie doch schon seit Jahren, bis heute, es versäumt angemessene Maßnahmen zu ergreifen um eine weitere Klimaerwärmung zu verhindern. Sie haben sogar noch mehr getan, sie haben durch Erfinden völlig überflüssiger Vorschriften den Bau von Windkraft weitgehend unterbunden. Es liegt auf der Hand, dass diese Tätigkeiten strafbar sind, nur in unserem Musterland ist ja die Obrigkeit fehlerfrei. Warum findet sich kein Anwalt, der diese Polittruppe einmal anklagt wegen bewusster Verhinderung von Klimaschutzmaßnahmen ? Fehlt wohl an Geld ? Zu Altmaiers Zeiten wurden da Leute aus dem Ministerium abgestellt zum Gründen von Vereinen, die solche Klagen dann mit Rechtsbeistand und ähnlichem begleiteten. Zur Klimaverteidigung findet sich hier leider niemand, woran das wohl liegt ? Der Wald jedenfalls trocknet vor sich hin, die Schäden sind nicht mehr zu übersehen, die Gletscher in den Alpen tauen schneller als gedacht. Hat schon mal jemand darüber nachgedacht, dass im Rhein im Sommer ohne Gletscherwasser nicht mehr viel Wasser sein wird ?
    Es ist an der Zeit, dass unsere jetzige Regierung endlich einmal beginnt, den Bürgern reinen Wein einzuschenken hinsichtlich der weiteren Klimaentwicklung. Der Bund und die Länder leisten sich ein PIK (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung) lassen aber über dessen Forschungsergebnisse nichts nach draußen dringen. Wäre natürlich auch peinlich, da deren Erkenntnisse von der alten wie auch der neuen Regierung konterkariert werden. Auch eine Frau Merkel ließ sich durch Herrn Schellnhuber beraten und tat dann genau das Gegenteil, warum bloß ? Aber auf die einzigen Menschen einprügeln, die erkannt haben, worum es geht und versuchen die Aufmerksamkeit der Bürger zu bekommen, da fällt dem Staat nichts anderes ein als von Bestrafung zu reden statt den Bürgern von der drohenden Gefahr der Klimaentwicklung zu berichten denn dafür haben sie das PIK und bezahlen dafür. An der Beratung kann es nicht liegen, aber die Erkenntnisse dieses Institutes werden in den Wind geschlagen. Das ist strafbar, dagegen sind die Handlungen der letzten Generation zu vernachlässigen.

  8. https://www.energy-charts.info/charts/import_export/chart.htm?l=de&c=DE&flow=scheduled_commercial_exchanges_de
    Ich hatte gestern wieder ein Gespräch mit einem Bekannten der noch in der Energiewelt vor mehr als 10 Jahren lebt. Mit so Aussagen wie das wir aus AKW aussteigen und dann den Strom im Ausland kaufen. Ich habe dann mal nachgesehen wie es im Moment denn wirklich gerade ist. Eigentlich beneidenswert wenn man denkt wir könnten einfach im Ausland Strom kaufen. Wie man oben in dem Link sehr gut sehen kann ist das leider nicht so und das schon einige Jahre. Die vielen Alt AKW liefern halt nicht mehr so viel wie geplant. Vor 1-2 Jahren war das in Belgien so und jetzt ist es Frankreich. D. muss exportieren was die Kraftwerke her geben um Europa am laufen zu halten auch Gasstrom. Deshalb hat man auch die 3 AKW in D. verlängert. Allerdings sind das nur max. 4 GW. Das reicht nicht für Österreich. Das Problem ist das die AKW nicht jünger werden und es viele Jahre dauern wird bis die immer geringer werdende Stromproduktion ausgeglichen wird und hier will man bis 2030 weitgehend aus der Kohle aussteigen. Eigentlich nur lächerlich.

  9. Dass wir alle in einer Welt leben, ist allgemein bekannt. Weltklimakonferenz mit 200 Staaten – aber die Staaten, die für mehr als 50 Prozent für den Ausstoß aller Emissionen CO2 und anderer Gase verantwortlich sind, schaffen es nicht, die weiter steigende Klimakatastrophen zu bewältigen. Schwerwiegende Folgen: Überschwemmungen, Dürren, Ernteverluste, fehlendes Trinkwasser und Flucht in andere Länder. Was hinterlassen wir unseren Kindern und Enkeln – eine unbewohnbare Erde? Da hilft am Ende kein finanzieller Ausgleichsfond.

  10. Hallo Hans, Hallo Herr Bartsch-Hauschild,
    eigentlich unbegreiflich, was derzeit auf dem Planeten passiert. Wenn man sich überlegt, dass niemand so recht weiß, was im Rahmen der Erwärmung alles passieren kann, muss man sich wundern über den Mut, den alle Beteiligten an den Tag legen. Es kann sich natürlich auch um Dummheit handeln. Um im Lande zu bleiben. Es war noch nie so schlimm wie jetzt. Die Verbrennung von fossilen Elementen hat einen Peak erreicht, das letzte Kohlekraftwerk gibt alles, der Weiterbau von sonne und Wind kleckert so vor sich hin, dabei sollte man doch meinen, es würde gebaut mit allem was die Wirtschaft so hergibt..Nichts dergleichen zu sehen. Man muss sich dabei vor Augen halten, dass jedes verkaufte E-Auto im Moment die Sache nur verschlimmert, denn nur mit grünem Strom sind die gut fürs Klima, das scheint man allerorts vergessen zu haben. Allein dieser Hype um die Demos der letzten Generation zeigt wie begrenzt die Denkprozesse der Politiker in diesem Land sind. Allen voran die, die seit 30 Jahren alles Vernünftige verhindert haben. In Frau Merkels neuer Eloge im Spiegel kam das Klima mit einem Halbsatz vor, sie habe sich vorgenommen, die Energiewende voranzutreiben…. Das war’s auch schon. Diese Frau hat offensichtlich überhaupt nicht begriffen was Klimawende bedeutet, dass das Leben von Milliarden Menschen davon bestimmt werden wird. Das die Syrien Katastrophe ausgelöst wurde durch eine ausgeprägte Dürre über Jahre, die Menschen in die Städte getrieben wurden und dann die Unruhen begannen. Diese Frau fühlte sich wohl im Kreise der Politiker und betrachtete anscheinend das als Lebensinhalt. Was sie wohl besprach mit Herrn Schellnhuber, der ja das von Bund und Ländern eingerichtete PIK führte und als Berater der Bundesregierung fungierte, der übrigens in seinem ausgezeichneten Buch „Selbstverbrennung“ kein böses Wort über die Exkanzlerin verlor. Irgendwie hatte ich die Vorstellung, die Führungsleute hätten doch wenigstens eine dumpfe Ahnung von
    Prioritäten. Nach der Lektüre dieser Eloge jedenfalls – es erinnerte mich an etwas im Bunten Blatt. Es stand aber auch drin, sie habe das deutsche Volk in Schlaf gesungen und als sie jetzt damit aufgehört habe seien die Deutschen wieder aufgewacht. Es ist zu hoffen.

  11. Das Interview mit Herrn Latif bringt wenig Neues. Dass die Klimaziele 1,5 und 2 Grad Erwärmung kaum noch einzuhalten sind ist offensichtlich. Sein Vorschlag der“ Allianz der Willigen“ hört sich gut an, geht aber von falschen Voraussetzungen aus. Zum einen gehört Deutschland nicht zu den Willigen sondern steht seit 20 Jahren auf der Bremse weil es hier von Staats wegen nur ein „weiter so“ gegeben hat und gibt. Und das auch in Ländern in denen die Grünen mit in der Regierung waren (Hessen und Baden Württ).Zum anderen, auch andere Willige sind weltweit kaum auszumachen. Das ist auch der Grund für das Versagen der diversen COP’s. Wir haben unsere neuen Gasumschlagsanlagen für mindesten 15 Jahre geplant, China hat gerade einen neuen Vertrag mit Katar für 27 Jahre geschlossen und die USA werden ihr Fracking Programm auch für Jahre fortführen.
    Offen bleibt die Frage, wohin es führt wenn die Menschheit so weiter macht wie bisher. Wie schnell es wärmer wird und wie schnell welche Katastrophen eintreten werden und wo, denn Katastrophen in Pakistan oder Afrika erzeugen keinen Druck. Untergehende Inseln auch nicht. Flüchtlinge überall auch nicht.
    Sein Fazit, dass wir schon viel früher auf die erneuerbaren Energien hätten umsteigen müssen lässt den Hinweis vermissen, dass wir in den Neunziger Jahren auf einem guten Weg waren, dann aber mit voller Absicht aus Solar und Windkraft ausgestiegen sind. Die Gründe ? Man frage Merkel/Altmaier/Söder und wie sie alle heißen, die SPD war auch dabei, die FDP ist es immer noch. Das aber ist das Zentrum unseres Problems denn auch heute ist ein Umsteuern auf erneuerbare Energien immer noch sehr schleppend, wenn überhaupt. Man verlässt sich auf das St.Florians Prinzip : „Verschon mein Haus, zünd andere an!“

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