Sage niemand, dass Roland Koch nicht alle Winkelzüge der Politik beherrscht! Nur zugeben, was unbedingt zugegeben werden muss, ansonsten die Offensive suchen nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung – das war im Fall „jüdischer Vermächtnisse“ seine Strategie. Man sieht, was aus der „brutalst möglichen“ Aufklärung geworden ist. Jetzt versucht er alles, sich als geschäftsführender hessischer Ministerpräsident so lange über Wasser zu halten, bis die Wähler bei Neuwahlen ein Einsehen haben mögen; und die eigentliche Regierung, nämlich die parlamentarische Mehrheit im hessischen Landtag macht es ihm einfach. Eigentor!, Frau Ypsilanti! Wie konnte das passieren? Ein Formfehler. In dem von SPD, Grünen und Linken gegen den Willen der CDU verabschiedeten Gesetz fehlt der entscheidende Satz, dass die Studiengebühren zum letzten Mal für das Sommersemester 2008 gezahlt werden müssen.  Angeblich ist der beim Kopieren rausgerutscht – wie auch immer man sich das vorzustellen hat. Koch hat es frühzeitig gesehen – und das Gesetz gestoppt. Es muss nun in eine weitere Lesung. Keine Frage, Koch spielt auf Neuwahlen. FR-Korrespondent Pitt von Bebenburg: Indem er den Fifty-Fifty-Joker gezogen hat – Ypsilanti oder er -, sorgt er für Polarisierung. Alle Koalitionsmodelle – vom Tisch. Nur noch „bürgerlich“ oder „links“. Die bewährte Taktik: Koch greift an. Und dabei arbeitet er mit allen Mitteln.

Dazu FR-Leser  Sigurd Schmidt aus Bad Homburg:„Die Vorgänge im hessischen Landtag im Zusammenhang mit der Annullierung der Studiengebühren sind – das darf man wohl annehmen – in den Augen der meisten hessischen Bürger und Wähler kein Ruhmesblatt, und zwar für keine Partei im Landtag. Allerdings schon gar nicht für den geschäftsführenden Ministerpräsidenten Roland Koch. Sein letztlich manipulatives Umgehen mit dem von den Grünen und der SPD zu verantwortenden „Formfehler“ spricht nun einmal Bände über den Willen dieses Mannes, sich um jeden Preis die Macht zu erhalten, eines Mannes, der – auch laut einer der größten seriösen Tageszeitungen Deutschlands – aufgrund seines politischen Naturells bestimmt sein soll, einmal Angela Merkel zu beerben. Nach dem 12 %-Minus-Debakel der CDU bei der letzten Landtagswahl hätte Koch – wie dies in solchen Fällen SPD-Politiker stets tun, zuletzt in Niedersachsen – sofort vom Amt des hessischen CDU-Vorsitzenden zurücktreten müssen. Dies hat er nicht nur nicht getan, sondern er feixt jetzt: Man sehe ja, dass es in Hessen ohne ihn eben nicht gehe. Kein weiterer Kommentar zu diesem Mann!“
Der Student
Felix Pressel aus Offenbach schreibt mir:

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16 Kommentare zu “L'état, c’est moi!

  1. Da muss mensch sich allerdings fragen, was die Abgeordnete Metzger reitet, ihrer Fraktionsvorsitzenden die Stimme zur Mehreit im Parlament zu verweigern. Sie ist mit dafür verantwortlich, dass dieser Scharfmacher weiterhin sein politisches Unwesen in Hessen treibt.

  2. Die Alternative wäre ein Bündnis von Lügnerinnen und Altkommunisten.
    Nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.

    Aber die CDU könnte einen Coup landen und Koch wegloben. Dann Neuwahlen, und die SPD hätte das Nachsehen.

    Die meisten wollten nicht Ypsilanti, sondern nicht mehr Koch. Die selbe Situation wie damals bei Kohl und Schroeder.

  3. Letztlich sorgt Frau Metzger dafür, dass Herr Koch weiter sein dreckiges Süppchen kochen kann. Sie sollte die Partei wechseln, auch wenn sie offenbar auf die jetzige Art viel nützlicher für Koch ist.

  4. da wird sie wohl auch dran zu knabbern haben.
    Trotzdem ist mir eine Politikerin, die, aus welchen Gründen auch immer, zu ihrem Wort steht und sich nicht kaufen läßt mit einem Bundestagsmandat lieber als ein Wendehals wie die Ypsilanti.

    Aber Koch muß weg. Da geh ich mit euch d’accord…..

    Nur wie?
    Ein Gauner mit einer Lügnerin austauschen ?
    Pest gegen Cholera ?

    Das Ergebniss wäre das gleiche….

  5. is‘ ja alles richtig: Koch verhält sich immer mehr „wie Sau“, aber im vorliegenden Fall haben ihm „die Anderen“ doch eine Steilvorlage allerhöchster Güte gegeben: Wenn einem schon ein Thema wie die Studiengebühren derart „am Herzen liegt“, sollte man etwas mehr Sorgfalt walten lassen.
    Aber Sorgfalt, Nachdenken etc. gehören offensichtlich nicht zum Anforderungsprofil von Politikern und Politikerinnen – sch.. Laden!

  6. Frau Metzger wurde weder vom Herrn Koch noch von Frau Ypsilanti gewählt (Urtierchen wollen gepflegt werden…), sondern von den Leut‘ aus ihrem Wahlkreis. Punkt aus.
    Und schaut man sich das Umfeld von Frau Metzger an, so ist seit Jahr und Tag klar, seit der Verfassungsschutz „Links“ beäugt, mit Frau Metzger nicht. Aus ihrer Ecke ist zwar fast täglich ein Eiertanz auszumachen, aber noch steht sie, die gute Frau, auf dem Boden der Tatsache ihrer Entscheidung. Es ihre Entscheidung, ihre Freiheit als Abgeordnete. Die Feudalherrschaft der politischen Klasse hat schon seltsame Züge aufzuweisen und seltsamerweise ist unten der Mopp – einen anderen Ausdruck kann ich dafür nicht finden – kein Deut besser. Wie kommt wer dazu einen vom Volk gewählten Abgeordneten zu nötigen, nur weil in einem Spielchen die Parameter nicht ganz so sind, wie man sie selbst sich ausrechnete? Wieso rechnet Frau Ypsilanti so krumm? Eine Stimme mehr ist eine Stimme mehr. Punkt aus. Oder ist da doch noch ein Herr Metzger der sich nicht zeigt? Nicht die Frau Metzger hat den Karren der SPD in den Sand gefahren.

    Seine Durchlaucht, der hessische Landesfürst, Roland Koch, macht das, was er am besten kann und das seit… Der Lügenbaron von Wiesbaden stellt alles in den Schatten, was bisher an politischen Wahnwitz bisher auf der bundesrepublikanischen Showbühne zu sehen war. Hat irgendwer denn wirklich allen Ernstes geglaubt, seine Durchlaucht winkt die Landtagsbeschlüsse einfach so durch, im Sinne des Volkes, des Parlaments? Der Mann will Bundespräsident werden, in die Fußstapfen von Horst treten. Um da hinzukommen, muß er im kleinen anfangen und üben. Wenigstens kostet das „Nein“ von seiner Durchlaucht dem Steuerzahler kein Geld. Ein „Ja“ kostet nur wieder, und für wen oder was?

    Dem Kurt aus der Pfalz fehlt noch die Klasse um zu seiner Durchlaucht aufschließen zu können. Kurt ist nicht mal für das Straßentheater geeignet, um die Leut‘ zu unterhalten. Aber in der Pfalz ist ja eh alles anders. Die backen auch ganz kleine Brötchen, und da stehen die Häuser immer schief. Vom Holger die Dachstühle stehen heute noch – wie der Meister es ausrechnete. Nur bei einem Dachstuhl fehlt eine Latte.

    Guten Morgen zusammen.

  7. RÜ, bis auf den letzten Absatz hab ich ausnahmsweise mal einen Post von dir verstanden ….

    Aber was soll das Kauderwelsch am Schluß über uns Pfälzer ?

  8. Darf ich aushelfen , @ams?
    „Ich bedauere, daß es mir mein hohes Staatsamt verbietet, den Kerlen selbst eins auf die Fresse zu hauen. Früher auf dem Bau hat man solche Dinge mit der Dachlatte erledigt.“
    Hessischer Ministerpräsident Holge Börner in einem Interview von Mai 1982 in der Bunten Illustrierte über einen, der drei Jahre später sein Umweltminister wurde.
    http://tinyurl.com/6kta9a

  9. Würde doch was fehlen, oder? 😉
    Rubrik Netzdetetiv: Wenn jemand ganz dolle lügt, dann passiert was? Und Kurt ist? Und was war Holger? (es gibt nur einen Holger mit der Dachlatte) 🙂 Das mit den Detektiv müssen wir aber noch üben 😀

  10. Es gibt ja auch noch den Herrn Walter, der im Hintergrund seine Fäden zieht. Wer mal in der
    ?PD gewesen ist, weiß, wie es da zugeht. Gelogen wird immer. Jedoch an der Sache festmachen, wie Politik umgesetzt werden kann, scheint in diesem Lande nicht mehr wichtig zu sein. Im Falle der fehlenden Zeilen beim Kopieren jedenfalls ist auch von der höchsten Steigerung von Feind als Verursacher aus´zugehen.

  11. Der wollte den lieben Joschka mit der Dachlatte verprügeln ?

    SO einen Politiker lobe ich mir, der spricht meine Sprache……..

    Das gleiche wäre doch auch eine Alternative für den brutalstmöglichen Aufklärer……

    Oder die Dame, die „nie mit den Linken“ koalieren würde…..

  12. Genau wie Hajo Gebhardt sehe ich die neuerliche Panne bei dem Gesetzentwurf auch.
    Dass ein Fehler im Entwurf für Koch ein gefundenes Fressen sein würde, das wußte die Opposition doch; und mir selbst kommen Zweifel, ob ich von solchen Leuten regiert werden möchte, obwohl ich sie gewählt habe.

  13. @#4 (ams)

    Frau Metzger lässt sich vielleicht nicht von Ypsilanti und der linken Mehrheit „kaufen“, aber sie ist auch nicht unabhängig, sondern fest im Griff der Metzger-Sippe und vor dem Karren der Seeheimer, welche unbedingt eine Rückbesinnung der SPD zu ihren Wählern und Themen verhindern wollen, weil sie der (erfolglosen) Gerd-Show und ihrer Agenda-Politik nachtrauern.

    Fragt sich also, was besser und glaubwürdiger ist:
    a) die Kröte „Duldung-durch-die-Linkspartei“ (mehr nicht!!) zu schlucken und wenigstens das zu ermöglichen, was man den Wählern im Wahlkampf versprochen hat oder aber

    b) bloß keine zum „Wortbruch“ hochstilisierte Duldung durch die Linke zu akzeptieren und dafür den eigentlich abgewählten Koch im Amt zu lassen, dessen auf ganzer Linie gescheiterte Politik man im Wahlkampf angeprangert hat.

    Man sollte sich auch vor Augen führen, aus welcher Ecke Frau Metzger den größten Applaus bekommt, dann weiß man auch, was Sache ist! Von Leuten wie Pofalla, Koch und Westerwelle gelobt zu werden, ist nun wirklich nicht erstrebenswert!

  14. Nun, Westerwelle gehört nicht in die Reihe.
    Aber noch einmal: Klare Aussage von vornherein wäre besser gewesen.

    „Wenn es nicht anders geht, will ich meine politischen Ziele und Wahlversprechen unter Duldung der LINKEN durchsetzen.“

    Dieser Satz würde dem Ganzen eine andere Bedeutung geben.

    Aber so steht:

    „Nicht mit den LINKEN. NIEMALS!“

    Ich hasse Lügner. Koch, Schröder, Ypsilanti. Alles ein Lügenvolk.

    Ich will vorher wissen, was jemand mit meiner Stimme zu tun gedenkt.

  15. Lieber ams,

    in der Politik geht es nicht anders.
    „Was schert mich mein Geschwätz von gestern?“

    Ich habe den Luxus mir das Wahrheitsleben leisten zu können, es kostet nix. 🙂

  16. Zu ams: Man sollte nicht jemand, der zu neuen Einsichten kommt, als Lügnerin bezeichnen. Wenn Ypsilanti nach der Wahl erkennt, dass der von ihr versprochene Politikwechsel nur mit der Aufgabe eines der beiden Versprechen möglich ist, muss sie abwägen, welcher „Wortbruch“ das geringere Übel ist. Mir jedenfalls wäre der Politikwechsel das Wichtigere. Man sollte eben nie seinen politischen Bewegungsspielraum durch unnötige Unvereinbarkeitsbeschlüsse einengen, wie das Beck gerade wieder tat. Den Erhalt geistiger und politischer Beweglichkeit, die Fähigkeit zum Um- und Neudenken scheint mir wichtiger, als das sture Festhalten an dem einmal Gesagten.

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