Ein neuer Roman und ein Jubiläum

In Kürze, am 31. Mai, jährt sich der Tag zum zehnten Mal, an dem das Leserforum der FR an Bronski übertragen wurde. Zeitlich passend hat sein Alter Ego Lutz Büge einen neuen Roman veröffentlicht. Das muss gefeiert werden! Mit einer Lesung in Frankfurt, zu der Sie herzlich eingeladen sind (anlässlich der Neuerscheinung gibt es Crémant!), und mit einem Interview … hmm … Selbstgespräch, so wie aus ähnlichem Anlass auch schon vor drei Jahren.

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Ein neuer Roman und ein Jubiläum

Bronski im Selbstgespräch mit Autor Lutz Büge

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Bronski: Da sitzen wir wieder und sollen uns unterhalten. Das machen wir sonst ja so gut wie nie.

Lutz: Zuerst herzlichen Glückwunsch zu zehn Jahren Leserforum. Ich klopf Dir auf die Schulter.

Bronski: Das tut gut. Meistens hat man es hier ja mit Kritik zu tun, mit Sachen, die nicht so erfreulich sind. Aber zum Glück gibt es hin und wieder auch mal ein paar freundliche Worte.

Lesung PlakatLutz: Komm, spiel nicht den Wehleidigen. Du hast Deine Fans!

Bronski: Aber wie ich mitbekommen habe, gibt es einen Grund, auch Dir zu gratulieren. Dein neuer Roman „Skylla – Virenkrieg II“ ist erschienen. Da klopf ich doch glatt zurück!

Lutz: Ja, das war ein großartiger Moment, als ich „Skylla“ zum ersten Mal in die Hand nehmen konnte. Nach jahrelanger Arbeit hat man ein begreifbares Ergebnis in der Hand, das trotzdem irgendwie unbegreiflich ist. Du müsstest ein ähnliches Gefühl eigentlich kennen, wenn Du täglich ein Leserforum herausbringst.

Im Rahmen dieser Buchpräsentation (rechts) gibt es
für jede/-n Zuschauer/-in ein Glas elsässischen Crémant.
Sie sind herzlich eingeladen. Es wird spannend!
Eine Rezension zu Virenkrieg aus der Feder
des „Pro Lesen“-Vorsitzenden Klaus Philipp Mertens
findet sich auf der Webseite Weltexpresso. Auszug:
„Lutz Büge hat ein atemberaubend spannendes Buch geschrieben (…)
sprachlich so unmittelbar in Szene gesetzt, dass man
dieses umfangreiche Buch ohne größere Pausen verschlingt.“

Bronski: Das lässt sich wohl nicht ganz vergleichen, aber natürlich ist es ein schönes Gefühl, wenn man das Ergebnis seiner Arbeit am nächsten Tag in der Hand hält. So wie Du heute. Im FR-Magazin gibt es heute nämlich einen großen Auszug aus „Skylla“ zu lesen. Worum geht’s?

Lutz: Detective Hillary Landsdale vom Seattle Police Department kommt an einen Tatort. Sie hat unglaublich schlechte Laune, weil gerade in New York ein Terroranschlag verübt worden ist, bei dem das Kreuzfahrtschiff Queen Mary 2 als Waffe eingesetzt wurde, und sie ergeht sich in ziemlich widerlichen Gewaltphantasien. Dann muss sie auch noch erkennen, dass der Tote ein guter Bekannter ist, nämlich der Nobelpreisträger Samuel McWeir, der sie vor Jahren aus den Fängen des Alkohols gerettet hat. Die Leseprobe setzt da ein, wo der Vorgängerroman „Virenkrieg“ aufhörte und stammt aus dem ersten Kapitel von „Skylla“, allerdings nicht unmittelbar vom Anfang.

Screenshot FRMAG 20170513Bronski: „Skylla“ ist eine Fortsetzung?

Lutz: Ja. Ich empfehle allen, die es interessiert, vorher „Virenkrieg“ zu lesen. Den gibt es inzwischen auch als gedrucktes Buch.

Das FR-Magazin vom 13. Mai 2017
mit einer Leseprobe aus Skylla.
Screenshot. Zum bequemen Nachlesen
empfehlen wir dies pdf –> HIER.

Bronski: Du breitest in diesen Romanen ein Welt-Szenario aus, in dem der Kampf zwischen dem Westen und der islamischen Welt mit gnadenlosen Mitteln geführt wird, sogar mit Biowaffen. Eigentlich sind Biowaffen durch eine UN-Konvention verboten. Wie realistisch ist Deine Geschichte?

Lutz: Sie ist natürlich fiktiv. Es ist das Privileg von Autoren, Szenarien in Gedanken durchzuspielen und das Ergebnis auf Papier zu bringen. Wenn man aber mal davon ausgeht, dass alles, was technisch machbar ist, auch tatsächlich gemacht wird, dann sind diese Biowaffen plötzlich sehr realistisch. Ich halte sie jedenfalls mit heutigen Mitteln für technisch machbar. Für das Jahr 2024, in dem „Skylla“ spielt, gilt das erst recht. Aber damit will ich keine Prognose über das Jahr 2024 abgeben. Es ist, wie gesagt, ein Gedankenspiel.

Bronski: Das titelgebende Virus Skylla ist eine solche Biowaffe. Bei normalen Menschen wirkt es kaum, aber wenn ein Ziel vorher durch die Infektion mit einem bestimmten Bakterium markiert wurde, führt es innerhalb von drei Minuten zum Tod. Wie kommt man auf solche Ideen?

Lutz: Das kann ich Dir nicht sagen. Ich weiß es nicht. Es gibt diese rätselhaften Momente, in denen Du plötzlich einen Einfall hast, und zwei Minuten später weht der dazugehörige Plot herein.

Bronski: Passiert Dir so was oft?

Lutz: Hin und wieder. Ich habe jedenfalls mehr Ideen, als ich Romane schreiben kann. 2013 gab es so ein Erlebnis. Mein Mann und ich waren mit dem Campingbus auf dem Weg Richtung Südfrankreich. Wir fuhren gerade auf der A39 an der Raststätte „Poulet de Bresse“ vorbei und wollten zu unserem Lieblingsstrand. Ich schaute eigentlich nur in die Landschaft, aber plötzlich hatte ich einen Gedankenblitz, und ich sagte zu meinem Mann: Ich könnte die Queen Mary 2 entführen. In den folgenden drei Wochen entstand daraufhin die zweite Hälfte von „Virenkrieg“, in der die Queen Mary 2 entführt wird.

Banner mit Peperoni kleinBronski: Im Urlaub. Das heißt, als Du „Virenkrieg“ angefangen hast, wusstest Du noch gar nicht, dass Du die Queen Mary 2 entführen könntest?

Lutz: Ich wusste nur, dass es einen schlimmen Terroranschlag geben würde.

Bronski: Meinst Du, die Leute lesen gern Bücher über Terroranschläge, wenn die Wirklichkeit solche Anschläge ständig für sie bereithält?

Lutz: Ich hoffe doch. Meine Romane bleiben ja nicht beim rein Deskriptiven stehen. Dieser Anschlag, der Hillary Landsdale so entsetzt, setzt etwas in Gang, und es besteht die Chance, dass das, was da passiert, konstruktiv wird. Mit anderen Worten: Es geht um Lösungen für den Weltkonflikt, vor dessen Hintergrund „Virenkrieg“ und „Skylla“ spielen. Ich habe tatsächlich ein paar Ideen für Lösungen, aber ich fürchte, sie sind nicht besonders realistisch. Deswegen sind die „Virenkrieg“-Romane ja auch utopische Romane, auch die drei, die noch kommen werden. Sie sind allerdings keine Science Fiction. Auch um Technik geht es nur am Rand.

Bronski: Wann erscheint der dritte Teil?

Lutz: Das kann ich derzeit nicht sagen. Ich habe zwar schon rund 800 Seiten von „Incubus – Virenkrieg III“ geschrieben, aber sie gefallen mir nicht mehr. Wahrscheinlich werde ich den Zyklus erst zu Ende schreiben, bevor der nächste Teil veröffentlicht wird. Das kann zwei oder drei Jahre dauern. Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, ist eingeladen, gelegentlich meine Webseite Ybersinn.de zu besuchen. Und hier gibt es einen Link, auf den man klicken kann, wenn man mehr Details über „Skylla“ erfahren möchte: –> HIER.

Virenkrieg 2 SkyllaBronski: Du planst also in längeren Zeiträumen.

Lutz: Das geht nicht anders, wenn man einen Job wie Du hat, der eine Menge Kraft und Engagement kostet.

Bronski: Aber weißt Du, was mich jetzt doch ein wenig erschüttert hat? Ich wusste gar nicht, dass Du ein Weltverbesserer bist.

Lutz: Dann war es wohl wichtig, dass wir uns mal ein wenig unterhalten haben.

Skylla – Virenkrieg II. Thriller von Lutz Büge.
Paperback. Ybersinn-Verlag Offenbach.
390 Seiten. ISBN: 9783981738865.
Preis 14,90 €.

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8 Kommentare zu “Ein neuer Roman und ein Jubiläum

  1. Ich wäre zwar gerne gekommen, aber die Entfernung…
    Daher muss ich mich mit dem Lesen begnügen.
    Auf jeden Fall finde ich das Interview interessant und lesenswert.6

  2. Ich sag‘ mal Herzliche Gratulation zum 10jährigen!
    Gute Strecke! Komme zur Lesung.

  3. Pardon, den Glückwunsch habe ich vergessen, möchte ihn gebührend nachholen. Erst seitdem werden meine Leserbriefe auch – weitgehend – veröffentlicht. Ad multos annos.

    Daher auch vielen Dank für die letzte Veröffentlichung am 13.05.2017.

  4. Lieber Bronski, resp. Lutz Büge,
    vielen Dank für den Leseabend in der Stadtbibliothek Sachsenhausen! Da ich doch überwiegend ein Sachbuchleser bin, hat mir der gestrige Einblick in die Welt der Phantasie (wiederum auf dem Boden von Realititäten)neu nachdenklich gemacht. Was ist wahrscheinlich, was ist unwahrscheinlich, was ist machbar?
    So habe ich – auch lt. Ihrer Empfehlung – mit dem „Virenkrieg“ angefangen und bin einfach mal gespannt, was dem Wechsel des Blickwinkels alles so folgen kann.
    Die Moderation von Klaus Philipp Mertens war sehr handfest. Also nochmal: Ein schöner, anregender Abend!

  5. jetzt wird ’s aber zeit, dass ich mich den glückwünschen anschliesse, lieber lutz!
    über s leserforum bin auch ich an dich geraten…und habe dich besonders schätzen gelernt, weil du nicht nur in deiner eigenschaft als bronski die richtigen „duftnoten“ erkannt und abgedruckt, sondern dich auch in deiner anderen funktion (… du weisst schon) besonders engagiert und uns eine menge ärger mit der telekom erspart hast… dafür nochmal besonderen dank!!!

    zum blog: ich würde mich gern wieder mehr einklinken in die diversen themen…muss aber wegen privater prioritäten ziemlich kurz treten…und wenn ich dann mal eine freie minute habe, ist das meiste bereits kommentiert oder überholt.

    zu deinen werken: nachdem ich fast alle (?)von dir gelesen habe (auch die frühfrüchtchen), konnte ich mich am meisten für virenkrieg (teil 1) begeistern – inhaltlich, stilistisch, nachvollziehbar, wenn auch fiction. einige gewonnene mitleser teilen meine meinung.in band 2 (den ich als e-book gelesen habe) hatte ich einige offene fragen…und da der nun schriftlich und überarbeitet vorliegt, werde ich mich nochmal dranmachen.
    nach wie vor finde ich aber das „nebenprodukt“ – die jfk-akten – besonders packend und gelungen…

    genug des lobs. à ta santé – nicht mit crément, sondern mit markgräfler gutedel…

  6. @ Jürgen Malyssek

    Vielen Dank fürs Kommen und Lauschen. Mir hat’s großen Spaß gemacht, endlich mal wieder eine Lesung zu haben. Ende der 90er Jahre bin ich mit Lesungen aus meinen frühen Romanen ziemlich viel herumgekommen, aber jetzt liegt die letzte Lesung doch schon eine ganze Weile zurück. 32 Leute waren gestern da, hat der Veranstalter mir durchgegeben.

    Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit „Virenkrieg“. Klaus Philipp Mertens hat das Genre recht passend „reality fiction“ genannt. Ein Sachbuch ist der Roman natürlich trotzdem nicht, aber was Fantasie anstoßen kann, wenn sie wie eine Reportage daherzukommen scheint, hat ja schon im Jahr 1938 Orson Welles mit seiner Hörspiel-Adaptation des Romans „Krieg der Welten“ von H.G.Wells gezeigt. (Link zu Wikipedia)

    @ maiillimi

    Auch Dir Dank für Deine freundlichen Worte. Ich hoffe, die Sache mit den privaten Prioritäten entwickelt sich zum Positiven oder wenigstens Aushaltbaren.

    Wenn ich richtig liege, hast Du alle meine Romane gelesen und gehörst zum Kreis der treuesten Leserinnen. Deswegen hat mir Deine Kritik an „Skylla“ (E-Book-Version) auch besonders zu denken gegeben. Mit der aktuellen Druckversion habe ich versucht, diese Kritik aufzunehmen. Sie unterscheidet sich also deutlich von der E-Book-Version, nicht nur hinsichtlich des Umfangs. Es gibt aber ein Problem, dem ich nicht beizukommen weiß: „Skylla“ ist schlicht eine Fortsetzung, nämlich der zweite von fünf (geplanten) Romanen des „Virenkrieg“-Zyklus. Man sollte „Virenkrieg I“ noch präsent haben, wenn man „Skylla“ liest. Das war bei den E-Books schlicht nicht möglich, weil rund zwei Jahre zwischen den Veröffentlichungen lagen. Der ganze Zyklus soll natürlich so geschrieben sein, dass man ihn komplett in einem Rutsch lesen kann. Das ist in der Phase seiner Entstehung nicht zu gewährleisten. Deswegen empfehle ich, falls Du „Skylla“ nun noch einmal lesen willst, am besten vorher die letzten hundert Seiten von „Virenkrieg“ noch einmal zu lesen. Das sollte den Einstieg deutlich erleichtern.

    Klaus Philipp Mertens hatte eine Idee, über der ich gerade brüte: ein „Virenkrieg“-Lexikon auf meiner Webseite Ybersinn.de mit Stichworten zu allen Personen des Zyklus‘, zu den Orten der Handlung und natürlich auch zu den Biowaffen, um die es geht. Also quasi ein „Virexikon“. Ich habe spaßeshalber mal einen Menüpunkt in der Ybersinn-Navileiste eingerichtet …

  7. Vielen Dank für den Link: Krieg der Welten! Da bin ich z.B. nochmal auf die Comics gestoßen, die ‚Illustrierten Klassiker‘, die ich damals auch mit Spannung gelesen habe.
    Die Idee mit dem „Virexikon“ ist sehr gut!

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