Die FR wünscht Ihnen schöne und friedliche Feiertage!

Das Jahr 2021, das jetzt zu Ende geht, war alles andere als einfach. Vor allem wegen der Pandemie und ihren Folgen. Diese Auswirkungen kann man auch der heutigen Forum-Seite anmerken. Viele Menschen machen sich Sorgen wegen der Unversöhnlichkeit, mit der sich die Lager in der Impffrage gegenüberstehen. Es ist von Spaltung des Landes die Rede. Aber es gibt auch nachdenkliche Töne: Vielleicht steigern wir uns da in etwas hinein? Ist das zwingend? Darüber wird hier im FR-Blog gerade diskutiert. Wollen Sie mitreden? Hier ist der Link.

Ich habe Ihnen daher bewusst ein völlig konventionelles Weihnachtsfoto ausgesucht, um diese Seite zu schmücken, eines wie aus der „guten, alten Zeit“. Vielleicht färbt etwas von der Ruhe, die es ausstrahlt, auf die Widersacher ab. Wir könnten es vertragen, denn auch ohne diese Auseinandersetzung leidet unser Land momentan unter starkem Stress. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und allen, die Ihnen wichtig sind, schöne, friedliche Feiertage. Kommen Sie gut ins neue Jahr. Und natürlich: Bleiben Sie gesund!     Ihr Bronski

Weihnachten 2021
Weihnachten 2021, Foto: dpa

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8 Kommentare zu “Die FR wünscht Ihnen schöne und friedliche Feiertage!

  1. an alle:

    Den Weihnachtswünschen von Bronski schließe ich mich in vollem Umfang an mit der Hoffnung, dass Sie alle ein frohes, ruhiges und auch besinnliches Fest feiern können.

    Für das neue Jahr 2022 alles Gute, vor allem Gesundheit und Zuversicht, die Probleme durchzustehen.

    Beste Grüße

    Peter Boettel

  2. Ich wünsche auch allen Frohe Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr. Das besonders auch denen die hier regelmäßig mitschreiben auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind.

  3. Ich schließe mich den guten Wünschen an und möchte Bronskis Eindruck bestätigen, dass ein wenig Ruhe und Besinnlichkeit nun wirklich gut täte.

  4. Wir müssen uns jetzt auch nicht auf den passenden Begriff für den Zustand in unserem Land einigen: Sei es Spaltung, Zerrissenheit oder Chaos. Aber eine an sich schon gestresste Gesellschaft, mit wenig Ruhepunkten, auch selbstproduzierten Aufregungen und ständiger Hektik, die hat es in einer Zeit, da es ernsthaft um Krankheit, Überleben und Tod geht, schwer, das Maß zu finden. Es ist nicht zwingend, sich in diese Aufgeregtheiten und Ängste während der Pandemie hineinzusteigern. Man kann auch anders damit umgehen.
    Andere Generationen vor uns haben auffallenderweise einen anderen Umgang mit Lebensalltag, schweren Zeiten und Schicksal gehabt. Nicht alle, aber doch im Allgemeinen einfach robuster, gelassener.
    Mal unabhängig von ganz unterschiedlichen persönlichen Lebenssituationen. Man kommt an der Hinterfragung seines Welt- und Menschenbildes nicht vorbei. Oder hat von Anfang an eine stabile Lebenseinstellung, die einen nicht so schnell von Ereignissen und Gefahren umpusten lässt. Das ist nicht gottgegeben, aber doch so etwas wie eine „Gnade der Geburt“, um es etwas pathetisch zu formulieren.
    Insofern ist es nicht so entscheidend, ob der aktuelle Zustand im Lande einer Spaltung oder Zerrissenheit gleichkommt, sondern, dass wir anscheinend nur noch schwerlich mit Krisen, Herausforderungen oder Bedrohungen umgehen können.
    Und an dieser Stelle komme ich – auch wenn ich mich wiederhole -, nicht daran vorbei, dass die auch schon lange festgestellte Konkurrenz- und Konsumentengesellschaft (und die dadurch immer größer gewordenen sozialen Ungerechtigkeit) ein schlechter Nährboden ist für: Solidarität, Lebensstärke, Maß finden.
    Die Dinge sind ja nicht ganz verloren, aber es ist unglaublich schwer etwas zu verändern, bei den so gewordenen modernen Lebensansprüchen, dem Irrsinn des Konsums, der Hektik und der unaufhaltsamen Mobilität.
    Abgesehen davon, dass man (wie aktuell) die Verrückten und Idioten dieser Welt sowieso nicht bekehren kann.

    Mit Interesse lese ich gerade einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung (www.sueddeutsche.de/politik/italien-pandemie …); Italien: In der Pandemie wächst das Land zusammen. „Von wegen Paradeland des Individualismus: Italien wächst in der Pandemie zur rücksichtsvollen Gemeinschaft und entwickelt eine selbstheilende wärmende Kraft. Wie ist das gelungen?“ In diesem Artikel ist im Umgang mit dieser Pandemie von Ernsthaftigkeit, Gradlinigkeit die Rede, kein Schwadronieren von einem „Freedom Day“, Verständnis der Italiener für die Maßnahmen. Die selbstheilende und wärmende Kraft, die in der italienischen Gesellschaft steckt: „Wenn die Not groß ist und es um alles geht: um das Leben, die Familie, auch um die Nation“.

    Bronskis „konventionelles Weihnachtsfoto“ hat durchaus eine helfende Wirkung dabei, zur Ruhe zu kommen, um die Zeiten zu durchstehen, die eben nicht ganz leicht sind.
    Ich bin sonst nicht so für den glitzernden Weihnachtsbaum („Früher war mehr Lametta!“) zu haben, was auch mit der allgemein überspannten konsumhaltigen Weihnachtszeit zu tun hat. Aber mit dem Foto kann ich jetzt gut einverstanden sein. Die Ruhe.

  5. Hallo Herr Malyssek,
    es scheint mir sehr schwer zu sein, das Verhalten von Menschen zu verschiedenen Zeiten mit einander zu vergleichen. Ohne Frage haben die Menschen in den 30er/40er Jahren mehr auszuhalten gehabt, als die Menschen heute. Sie hatten aber auch eine völlig andere Vorgeschichte. Die Menschen heute haben in den vergangenen 60 Jahren in Saus und Braus und ohne jede Einschränkung leben können. Kein Krieg, kein gar nichts. Das sie jetzt ausrasten ist bis zu einem gewissen Grad verständlich, setzt aber voraus, dass nicht nachgedacht wird. Dass ausgerechnet die eher Rechtslastigen Menschen gegen das Impfen sind liegt wohl vor allem daran, dass sie einfach dagegen sind. Die wären auchgegen Rotkohl oder Frösche oder was auch immer, das ist einfach der Reflex, dagegen sein. Sie treffen sich vor allem selbst und daran sieht man ihre Dummheit. Wenn nun irgend jemand ihnen das Impfserum vorenthalten würde, wegen ihres Verhaltens, könnte man die Haltung verstehen, aber so wie es ist, macht es einfach keinen Sinn, sterben doch vor allem Ungeimpfte. Ich glaube nicht, dass man da von einer gespaltenen Gesellschaft sprechen kann.
    Ein grundlegendes Problem, dass die Menschheit heute hat sind die vielen Probleme, die unterschwellig lauern, die nur als diffuse Menge wahrgenommen werden, aber wie ein böser Zauber über der Zukunft liegen und viele Menschen dazu bringen, keine Kinder mehr zu bekommen, einfach aus Angst. Dazu das unsinnige Gerede der Politik, es ist eine Kakophonie der unterschiedlichsten Dinge, die da auf uns einprasseln, vieles schlicht Blödsinn (Pegida, Trump, Impfmärchen usw) angetrieben von den sogenannten social media. Die Segnungen dieses Internet sind sehr fraglich, da findet jeder seine ganz persönliche Stimmungslage.
    Eins scheint mir sicher, das Eingehen auf diese verschiedenen Stimmungslagen wird nicht helfen. Vorgegeben werden muss eine klare verständliche Linie auf der sich die Mehrheit verständigen kann und die gibt es ja schon. Und die muss durchgesetzt werden, klar und deutlich. Dieses wachsweiche „verständnisvolle“ Tun wird als Schwäche ausgelegt, die Demokratie muss wehrhafter werden, sonst gewinnen die Baseball Schläger.
    Allgemein ist zu sagen, dass es helfen würde, wenn die Menschheit ihr Tun nicht so verdammt ernst nehmen würde, mit Religion etc. wir wissen doch gar nicht, warum wir leben, wofür und was das ganze überhaupt soll. Es wird auch keiner gefragt, ob er überhaupt geboren werden will. Es ist ja schön, dass manche Menschen da ganz feste Vorstellungen haben, nur ist das alles völlig spekulativ, das können wir Menschen nicht wissen und in dem Licht muss man das wohl sehen. Dabei gibt es so schöne tolle Sachen, die kann man doch einfach akzeptieren, ohne zu Wissen, was das, ganze soll, so einfach, mir fällt da ziemlich viel ein.
    Eins ist sicher, über die Dörfer zu ziehen und zu Brüllen, dass Impfen Scheiße ist – das ist keine Haltung.Wie gesagt, Nachdenken würde helfen, wenn Spaltung bedeutet, mit diesen Spaziergängern nichts gemein zu haben, finde ich Spaltung gut, diese Leute haben ihren Kopf doch nur, damit es nicht hineinregnet.

  6. Hallo Herr Winter, zu später Stunde,

    ich habe nicht den Eindruck, dass wir weit auseinander liegen. Natürlich ist es schwer, das Verhalten von Menschen zu verschiedenen Zeiten miteinander zu vergleiche. Doch Mensch bleibt Mensch, trotz unterschiedlicher Vorgeschichte.
    Ich weiß nicht, ob man Krieg und Mangel erlebt haben muss, um seinen Verstand beisammen zu halten. Aber ich lasse das mal so offen stehen. Sicher wirkt etwa die Zeit „in Saus und Braus“. Doch nehmen Menschen ja auch Prägungen und Haltungen mit aus anderen Generationen. Also, was ich damit zum Ausdruck bringen will, ist das der Mensch immer noch seinen eigenen Willen und seine Haltung hat oder sagen wir besser, haben kann, ohne unmittelbar im gesellschaftlichen Sog zu stecken.
    Ich will hier nicht sagen, dass ich die Phänomene und hier im Besonderen die Ängste, Aufgeregtheiten bis hin zu dieser steigenden Radikalität, alle erklären kann. Aber so ein bisschen kann man schon in diese Krise mit den Extremen reinschauen.
    Das tun Sie ja auch. Und ich finde das auch gut, weil diese Versuche der Verharmlosung dessen, was sich gerade abspielt, ganz und gar nicht angebracht ist.
    Ich stelle mir z.B. schon länger vor, was eigentlich bei all diesen Polizeikräften inzwischen vor sich geht, die Woche für Woche im Einsatz sind und gegen die eigene Erschöpfung und wahrscheinlich auch den Frust ankämpfen müssen. Gute Schulung hin oder her: Irgendwann reicht’s einem.

    Ähnlich auch die schon lange bestehende berufliche Belastung (darüber ist ja schon viel gesprochen worden) der medizinischen und pflegerischen Kräfte. Irgendwann ist der Akku alle. Und mit Berufsethos und Idealismus kann man sich nur noch müßig über Wasser halten, wenn die Patienten in den Kliniken einem Leben und Arbeit schwer machen, eben durch ein abstruses Verhalten.

    Ich kann ehrlich gesagt auch nicht mehr viel damit anfangen, wenn, wie auch heute in der FR (S. 3) da die Überschrift steht: „Die Aggression der Minderheit.“ Das glaube inzwischen wer will, dass da bloß eine kleine Minderheit unterwegs ist. Soll diese Aussage etwa trösten?
    Wir wissen doch eigentlich, was aus kleinen Minderheiten werden kann. Hinzu kommt, dass überhaupt nicht klar ist, wer und wie viele da inzwischen den Protesten und Verschwörungsdogmen anhängen? Die digitalen Netzwerke lassen doch keine wirklichen Zahlenspiele mehr zu.
    Und dann käme ich – und das sehr gerne – auf die Aussagen von Wolfgang Thierse heute in FR-Thema des Tages: „Den Wert der Freiheit darf man nicht herunterwirtschaften“. Sehr viel präziser kann man das Geschehen nicht ausdrücken!
    Das ist es doch, was schon seit längerer Zeit auf den Straßen, in den Netzwerken und in den aufregten Zirkeln der „Freiheitskämpfer“ passiert!
    Der FREIHEITsbegriff bzw. das Verständnis von Freiheit wird von den Unbelehrbaren und Protestlern, insbesondere der Straße, auf ein Niveau heruntergedampft, dass es einem schlecht wird. Wenn Hannah Arendt noch leben würde, sie würde nicht mehr zu diesem Zustand schweigen können.

    Dann komme ich zu einer weiteren Aussage von Thierse (Gottseidank, dass es ihn und andere noch gibt!): Auf die Frage, ob Freiheits- und Persönlichkeitsrechte nicht ein sehr hohes Gut, seien, für das es sich lohnt auf die Straße zu gehen? [sollte das eine Fangfrage sein?], antwortet Thierse: „Sicher. Doch die Trennung des existenziellen Zusammenhangs von Freiheit und Verantwortung hat etwas sehr Gefährliches. Autonome Selbstbestimmung wird so zum individuellen Anspruch gegen meine Mitmenschen und gegen den Staat.“ Im Weiteren sagt Thierse noch, dass niemand alleine dazu in der Lage sei [das eigene Glück zu schmieden], sondern die anderen brauche. Deshalb sei die Freiheit so ein anspruchsvoller Wert. Den dürfe man nicht HERUNTERWIRTSCHAFTEN (Betonung von mir) auf Egoismus, auf Individualismus und Selbstverwirklichung. PENG!

    Und um auf die gesellschaftlich angespannte Lage zurückzukommen, die einen großen Einsatz des Staates herausfordern: Es kann doch auf Dauer nicht gesund sein, wenn wir eine (demokratische) Gesellschaft werden, die nur mit einem hohen Einsatz an Polizei, Medizinern und Psychologen noch die Kurve kriegen.
    Ich weiß von was ich rede, denn die Sozialarbeit ist ja auch irgendwie ein Reparaturbetrieb eines nur dann (voll) funktionierenden Staates.

    Sie schreiben lieber Herr Winter, „Eins scheint mir sicher, das Eingehen auf diese verschiedenen Stimmungslagen wird nicht helfen.. Vorgegeben werden muss eine klare verständliche Linie auf der sich die Mehrheit verständigen kann und die gibt es ja schon. Und die muss durchgesetzt werden, klar und deutlich. […] die Demokratie muss wehrhafter werden, sonst gewinnen die Baseball-Schläger.“

    Ich kann Ihnen, bei Lage der Dinge, nur schwerlich widersprechen. Also überhaupt nicht.

    Wenn ich mir jetzt so überlege, was aus der Möglichkeit des Impfens (wo vor rund 18 Monaten noch kein Mensch hoffen konnte) so geworden ist an Irrsinn und Gesellschaftskampf, dann bleibt mir gerade nur noch der Gedanke an einen Satz von Albert Camus: „Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung.“
    Darin finde ich etwas Trost und Fassung.
    Gute Nacht!

  7. Hallo Herr Malyssek,
    da sind wir wirklich dicht bei einander. Den Thiierse Artikel habe ich gelesen, auch ein einsamer Rufer in der Wüste. Das eigentliche Problem scheint mir zu sein, dass diese „Freiheitskämpfer“ im Hirn keinen Platz haben für irgend etwas anderes. Gestern wurde im TV in den Nachrichten mitgeteilt, der WWF habe festgestellt, dass 40000 Tierarten im Begriff des Aussterben seien. Zum Trost kam hinterher, es sei gelungen 4 Arten wieder neu anzusiedeln, unter anderem die Großtrappe und der Mönchsgeier. Es ist also alles nicht so schlimm, es sind nur noch 39996 Arten gefährdet… Nur eines von vielen Problemen, von denen die meisten genauso verderblich sind wie die Pandemie. Das merken aber unsere „Freiheitskämpfer“ überhaupt nicht. Es kann einem himmelangst werden.
    Trotz alledem wünsche ich ihnen, Bronski und allen Mitstreitern hier einen guten Rutsch und ein hoffentlich gutes Neues Jahr.
    Zwei kleine Schilder stehen hier im Haus herum, das eine besagt:
    No brain, noch headache
    das andere:
    Neues Jahr, alter Scheiß
    Als Hinweis dazu: Man muss nicht alles ernst nehmen.

  8. N’abend Herr Winter,

    ja, es wird letztlich zu viel liegengelassen, was auch immer die großen Ankündigungen verheißen wollen: Artenschutz, Klima- und Umweltschutz oder Verkehrswende. Es wird nicht reichen.

    zum Sprüche sammeln:

    Einer geht noch:

    „Tis better to remind silent
    and seem a fool
    Than to open your mouth and
    prove it“.
    (Irish)

    Guten Rutsch!

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