Hoch-Zeit für Verschwörungstheoretiker! Der Chef des IWF, Dominik Strauss-Kahn, soll in New York ein Zimmermädchen sexuell belästigt, ja vergewaltigt haben. Der Vorwurf wirkt skuril, der Ablauf des Vergehens schwer nachvollziehbar: Um 13 Uhr soll Strauss-Kahn unter der Dusche hervorgekommen sein, um das Zimmermädchen Ophelia in seiner Suite vorgefunden und sich auf sie gestürzt zu haben. Sie habe nach ersten Untersuchungen Kratzspuren davongetragen. Dann habe Strauss-Kahn, der dem „schönen Geschlecht“ keineswegs abgeneigt ist, die Suite fluchtartig Richtung Flughafen verlassen, um zehn Minuten vor dem Start von Polizeibeamten aus dem Flugzeug geholt und verhaftet zu werden. Startzeit: 16:50 Uhr New Yorker Zeit. Anscheinend mag der IWF-Chef Quickies. Mal eben so zur Triebabfuhr. Kommst du nackig aus der Dusche, denkst du dir nichts Böses, steht da dieses Zimmermädchen im sexy Zimmermädchen-Dress, da drehst du natürlich durch, schließlich bist du ein Mann, hey, wer würde da widerstehen können? Ist ’ne Sache von ein paar Minuten, das kann die Kleine schon verkraften, und außerdem: Du bist schließlich Dominik Strauss-Kahn, der IWF-Chef, der Charismatiker und Womanizer, dem keine widerstehen kann, und was macht die Kleine ausgerechnet dann in deiner Suite, wenn du aus der Dusche kommst? Das ist ja wohl ein klarer Fall von „Selbst Schuld“!
Heijeijei! Männer und ihre Sexualität, das ist ja von vornherein ein schwieriges Thema, auch wenn Frauen was anderes glauben. Und wie schwierig ist es erst bei mächtigen Männern, bei denen sich Weltpolitik und persönliches Geschick möglicherweise mischen! Arno Widmann meint in seinem FR-Leitartikel sogar, die Silberrücken ins Spiel bringen zu müssen. Was auch immer man über Strauss-Kahn sage: Um den IWF hat er sich ernsthaft verdient gemacht. Er hat die vormals neoliberale Organisation ideologisch kräftig entschlackt. Wenn der IWF jetzt in Griechenland massive Privatisierungen fordert, dann ist das weniger der alten Ideologie anzulasten als vielmehr der Erkenntnis, dass es in Griechenland eben viele Zöpfe in der Staatsbürokratie gibt, die abgeschnitten werden müssen. So ist aus Griechenland beispielsweise zu hören, dass ein Nachtwächter mit seinen 16 Monatsgehältern pro Jahr mehr verdient als ein Ressortleiter bei der Frankfurter Rundschau. Aber das nur am Rande.
Monsieur Strauss-Kahn bekommt in New York einen Prozess, dem die „harte“ Richterin Melissa Jackson vorsitzen wird. Diese Richterin hat schon mal eine Rapperin zu drei Jahren Haft verurteilt, weil sie die Rechnung eines Nagelstudios nicht bezahlen wollte. Wenn Strauss-Kahn hart mit jener Ophelia umgegangen sein sollte, trifft die Härte dieser Richterin ihn zu Recht. Das muss sich allerdings erst erweisen. Die Verteidigung baut sich noch auf. Erst hieß es, Strauss-Kahn sei zu jenem Zeitpunkt nicht mit Ophelia zugange, sondern mit seiner Tochter essen gewesen. Dann hieß es, der Sex sei einvernehmlich gewesen. Strauss-Kahn hat sich derweil einer forensischen Untersuchung unterziehen müssen, bei der natürlich auch der Dreck unter seinen Nägeln, so sich dort denn welcher gefunden haben sollte, einer DNA-Analyse zugeführt werden wird. Sollten dort Spuren von Ophelia gefunden werden, hat er schlechte Karten, der Weltenretter.
Einem passt diese Katastrophe allerdings ganz vorzüglich in den Kram: dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy. Just in diesen Tagen sickerte die Nachricht durch, dass seine Carla schwanger sei. Präsidents kriegen Nachwuchs! Ganz Frankreich wundert sich über das Zusammenfallen dieser Nachrichten. Das Kleine wird doch nicht von Strauss-Kahn sein? Okay, unpassende Bemerkung, die zudem dem kleinen Napoleon gewisse Fähigkeiten absprechen könnte. Tatsache ist aber, dass diese Affäre die französischen Sozialisten in eine schwere Krise stürzt, denn Strauss-Kahn war ein aussichtsreicher Bewerber um die Sarkozy-Nachfolge. Das kann er jetzt vergessen, und mit ihm die französischen Sozialisten. Segolene Royal läuft sich schon mal warm, wie anno dunnemals. Möglicherweise wird es also Marine le Pen. Oh Europa – Freude schöner Götterfunken!
Andreas Massing aus Weiler meint:
„Die Vorverurteilung des IWF-Chefs in den amerikanischen Medien ist skandalös. Meines Erachtens hat er in den USA keinen fairen Prozess zu erwarten. Die deutsche Presse sollte mit extremer Skepsis auf alle US-Nachrichten reagieren (FOX News zum Beispiel hat Joschka Fischer beim Einmarsch im Irak einen Neofaschisten genannt, und die angeblichen Massenvernichtungswaffen Iraks wurden von allen Medien nachgekaut). Es ist doch sehr seltsam: Um 13 Uhr soll der Herr sich noch in der Dusche befunden haben, um um 4 Uhr seinen Flug zu kriegen. Wer gibt eigentlich Zimmermädchen Zugang zu den Zimmern, wenn sich noch Gäste darin befinden? Sie hat wirklich nicht bemerkt, dass noch jemand in der Dusche war, und sich nicht zurück ziehen können? Diese Story ist so faul wie die Ermordung des angeblichen Osama.“
Birgit Lonergan aus Frankfurt:
„Mann, stell dir vor, du bis 61 Jahre, hast genug Kohle und die Weiber laufen dir nach. Du kannst fast jede haben, freiwillig. Du kommst um 13 Uhr aus der Dusche und musst um 16:50 Uhr den Flieger von New York nach Paris bekommen. Da du keinen Diplomatenstatus hast und wie jeder andere durchleuchtet wirst, solltest du um spätestens 15 Uhr am Airport sein. Du hast vor, dich in Ruhe anzuziehen, deine Siebensachen zu packen und gemütlich auszuchecken. Zum Airport sind es 12,6 Meilen (rund 20 Kilometer, ungefähr wie Frankfurt-Airport bis Hochstraße Hilton und von dort wieder zurück zum Frankfurter Flughafen), und da in New York der Verkehr stärker als in Frankfurt ist, kalkulierst du für deinen Weg eine Stunde ein. Also willst du spätestens um 14 Uhr in deinem Taxi sitzen. Du kommst aus dem Badezimmer, es ist gerade 13 Uhr und da steht das Zimmermädchen, die dich nackig sieht. Den Rest entnehmen Sie bitte den Medien.
Also, jetzt hört es aber auf, diese Sache ist eine Intrige, man will diesen Mann fertig machen. Und dreimal können Sie raten, wer ein Interesse daran hat, das zu tun.“
Christian Fuchs aus Gutenstetten:
„Ich zolle den US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden Respekt, dass sie einen Prominenten ohne Ansehen der Person, ohne auf die diplomatischen Folgen zu achten, verhaftet haben. Diese Geradlinigkeit wünsche ich mir auch bei deutschen Ermittlern. Ich erinnere mich an einen bayerischen Landesminister, der betrunken am Steuer saß und einen Rentner totfuhr. Damals hieß es von Seiten der Staatsregierung, es sei dem Volk nicht vermittelbar, wenn ein Minister ins Gefängnis müsste.
Wer ein Verbrechen verübt, muss konsequent bestraft werden, wer er auch sei. Andernfalls entsteht der Eindruck, die Justiz messe mit zweierlei Maß oder der Ehrliche sei der Dumme. Sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz, in der U-Bahn oder vor allem in der eigenen Familie kommen leider noch immer häufig vor. Gerade deshalb verdient die Haltung der US-Polizei Respekt.
Natürlich gilt auch für Strauss-Kahn die Unschuldsvermutung wie für jeden Bürger. Dass der wegen seiner sexuellen Aktivitäten umstrittene Herr einer Intrige zum Opfer gefallen ist, kann zwar nicht ausgeschlossen werden, ist aber doch eher unwahrscheinlich. Schlüge der Plan fehl, wäre der Anstifter für immer erledigt.“
Lothar Huth aus Frankfurt:
„Na, da kann man nur hoffen, dass die Position des Delinquenten nicht zu Buche schlägt. Sollte dieser Strauss-Kahn wirklich schuldig sein, hat ihn die geballte Kraft des Gesetzes zu treffen. Ich möchte nicht wissen, wie viele Dienstmädchen weltweit ähnlich angemacht werden und ob des Beibehaltens ihres Jobs keine Anzeige erstatten. Aber auch Härte des Gesetzes, wenn diese Dame gelogen haben sollte. Der Fairness halber erwähnt. Ist auch schon vorgekommen. Was bilden sich Leute, siehe nur das Beispiel des ehemaligen verpeinlichten Staatspräsidenten von Israel, eigentlich ein, die Bediensteten ihrer unmittelbaren Umgebung als Freiwild zu betrachten, nach dem Motto: Mir glaubt man sowieso eher? So wie hier der Fall nach erstem Anschein aussieht, hat dieser „Gentleman“ wohl doch ein wenig zu hoch gepokert. Sollte das Dienstmädchen recht haben, finde ich sie sehr mutig. Hoffentlich wird sie dann ein strahlendes Beispiel für Zivilcourage, nicht nur in der Hotellerie, weltweit!“
Sigurd Schmidt aus Bad Homburg:
„Der Vorgang ist so unglaublich, dass man versucht ist, dahinter eine politische Finte zu erblicken. Könnte es sein, dass das Zimmermädchen gekauft wurde, um Dominik Strauss-Kahn mit der Behauptung sexueller Belästigung aus dem französischen Präsidentschaftswahlkampf herauszukatapultieren? Denn das US-Gesetz gegen „sexual harassment“ ist immer wieder missbraucht worden, um an Geld zu kommen. Die New Yorker Staatsanwaltschaft muss auf jeden Fall überaus sorgfältig recherchieren.“
Ich bin sehr skeptisch, wenn bei Vergewaltigungsvorwürfen, die gegen mächtige Männer erhoben werden, immer gleich von Fallen und Verschwörungen die Rede ist. Arno Widmanns Leitartikel „Macht und Sexualität“ setzte dazu einen begrüßenswerten Kontrapunkt.
Den für meinen Geschmack nuanciertesten und treffendsten Kommentar zum Fall Dominique Strauss-Kahn erschien aber im „Freitag“ – von einer Frau geschrieben natürlich 😉
http://www.freitag.de/kultur/1120-in-den-fallstricken-einer-kultur-die-auf-gem-cht-und-macht-basiert
Die Medien überschlagen sich wegen Strauss-Kahns Unbeherrschtheit, die nach der Wikileaks-Affäre, in der auch ein den USA unangenehmer Zeitgenosse, „Top-Terrorist“ Assange, der Vergewaltigung bezichtigt wurde, einen faden Beigeschmack erzeugt. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, kann mir allerdings lebhaft vorstellen, dass Omnipotenz-Gefühle eines mächtigen Geldfunktionärs im Einklang mit den spektakulären Vorwürfen stehen.
Kachelmann, der mir einige Monate vor seiner Verhaftung in einer Talkshow auffiel, als er Frau Schöneberger vor zigtausend Zuschauern anbaggerte, Boris „Bobbele“ Becker, der seine Familie wegen der realisierten Pornofilm-Fantasie „Zimmermädchen“ zerstört hat oder der bemitleidenswerte „Loddar“ sind schöne Beispiele für den anatomischen Vorgang der Blutverlagerung vom Gehirn in den Penis.
Ob Strauss-Kahn ein Vergewaltiger ist, ist für mich sekundär. Mich widert vielmehr das mediale Spektakel an. Wenn Vergewaltigungen so interessant sind, hätten die Medien ganz andere Rape-Reserven: In Darfur, im Kongo und überall, wo Bürger- und Rohstoffkriege toben, können wir Vergewaltigungen an Frauen, Mädchen und Knaben im Minutentakt beobachten. Auch in Deutschland könnten wir täglich mindestens eine Vergewaltigung medial verwurschteln, weil mit GBL (einem Lösungsmittel, das als K.o.-Tropfen reißenden Absatz findet) perverse Sextriebe ausgelebt werden, wie man im Internet deutlichst sehen kann. Die Dunkelziffer der GBL-Vergewaltigungen wird mindestens dreimal so hoch geschätzt. Es wird Zeit, dass „Eitelehrgeiz“-v.-d.-Leyen, „Ich hör die Glocken“-Leutheusser oder „Unscheinbar“-Schröder dagegen ankämpfen. Aber warum sollen die auf einmal sinnvolle Politik machen?
Sehr geehrter Herr Widmann, ich habe als Sekretärin in Banken gearbeitet. Sie haben mit dem Artikel „Macht und Sexualität“ so sehr ins Schwarze getroffen! Geld, Macht, Sex. Das Potenzgehabe und die Allmachtsfantasien der Banker sind sehr gut beschrieben in „Monkey Business: Swinging Through the Wall Street Jungle“ von J. Rolfe und P. Troob. Als Normalmensch findet man die Story um DSK vielleicht abstrus und bizarr, hat man jedoch einige Zeit in diesem Umfeld verbracht, kann man sich durchaus vorstellen, dass so ein Mann sich total vergisst. Außerdem bezahlt keiner dieser Herren volle 3000 Dollar für so eine Suite. Trotzdem glauben sie, dass in ihrem Leben alles inklusive ist. Besonders die Willfährigkeit ihrer „Untertaninnen“.
Linke Politiker werden seit Jahrzehnten angefeindet und diffarmiert, und das ganz gezielt.
Da ist es verständlich , hinter einem solchen Vorgang eine Verschwörung zu wittern.
Man muß da aber aufpassen , solche Ausraster sind psychologisch möglich , der Verstand spielt da keine Rolle.
Entscheidend ist ein fairer Prozeß und eindeutige Beweise , aber ein faires Urteil ist bereits jetzt ausgeschlossen , zumindest bei einem Schuldspruch.
Denn die amerikanischen Strafrahmen sind in solchen Fällen absurd überhöht , ein Fehler im ohnehin höchst fragwürdigen US-Justizsystem.
Ich frage mich, woher man (wie Herr Fuchs mit seinem großen „Respekt“) eigentlich die Gewissheit nimmt, dass es hier den amerikanischen Strafverfolgungsbehörden ausschließlich um Gerechtigkeit „ohne Ansehen der Person“ geht. Gehört dazu auch das maßlos überzogene Strafmaß und die amerikanische Praxis, den Verdächtigten nicht nur mit größtmöglicher Theatralik zu demütigen, sondern unverzüglich eine sensationsgeile Presse zu benachrichtigen, damit alle Welt zur moralischen Hinrichtung schreiten und der bigotte amerikanische Durchschnittsbürger nicht nur in seinem „Gerechtigkeits“gefühl schwelgen, sondern zugleich auch seinen Hass auf „die da oben“ (in den USA bekanntermaßen besonders verbreitet) befriedigen kann? Und wenn der so Vorgeführte noch dazu ein berühmter Franzose und einer ist, der die Kreise des angloamerikanischen Kasinokapitalismus erheblich stört – umso besser!
Was spielt es da noch für eine Rolle, ob sich die Beschuldigungen als gerechtfertigt herausstellen oder nicht? Und wie groß sind Chancen für einen derart Vorverurteilten, wenn nicht die Schuld zu erweisen ist, sondern der Angeklagte seine Unschuld zu beweisen hat – und das vor Geschworenen, die durchaus oft von Vorurteilen geprägt sind? Die Dokumentationen von Amnesty zu den erheblich unterschiedlichen Chancen von Schwarzen und von Weißen, einem Todesurteil zu entgehen, (wie auch die Auswahl der Geschworenen) sprechen hier eine deutliche Sprache. Vertrauen in die unbestechliche Gerechtigkeit und Respekt vor einem Justizsystem, bei dem die nachgewiesenen Hinrichtungen Unschuldiger eben zu den Kollateralschäden gehören?
Und statt darüber nachzudenken, was „Unschuldsvermutung“ praktisch bedeutet, schießen auch hierzulande alle möglichen Spekulationen über moralische und psychische Defekte der Mächtigen und überhaupt der Männer ins Kraut. Und wen wundert’s, dass BILD-Kolumnistin Schwarzer (bei Anne Will) auch in der Weise ihren Senf dazu geben muss, dass die Unschuldsvermutung für einen Verdächtigten einer Vorverurteilung der Beschuldigenden gleichkomme – woraus messerscharf zu schließen ist, dass die ungenierte und pressewirksame Vorverurteilung eben doch die weit „gerechtere“ (und vor allem publikumswirksamere)Lösung sei. Schließlich kann sie der BILD doch nicht die schöne Story vom Sturz eines Mächtigen vermiesen! Und was juckt es die Vorzeige-Feministin, dass ein Heinrich Mann schon vor hundert Jahren meisterhaft den „heiligen Schauer“ und das Ergötzen daran als typisches Verhalten eines Untertanen beschrieben hat?
Erhellend über die Hintergründe ist schließlich auch die Forderung angloamerikanischer Medien vor allem an französische Journalisten nach mehr „Mut“, doch gefälligst nach amerikanischem Vorbild mehr „im Privatleben der Politiker (zu) wühlen“ (Axel Veiel: Eine geschlossene Kaste, FR 23.5.11, S.12). – Die Clinton-Jäger lassen grüßen!
Christian Fuchs schreibt: „Ich erinnere mich an einen bayerischen Landesminister, der betrunken am Steuer saß und einen Rentner totfuhr. Damals hieß es von Seiten der Staatsregierung, es sei dem Volk nicht vermittelbar, wenn ein Minister ins Gefängnis müsste.“
Fuchs erinneert sich falsch. Der damalige CSU-Landtagsabgeordnete und CSU-Generalsekretär Otto Wiesheu wurde in zweiter Instanz zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, weil den Rentner eine erhebliche Mitschuld an dem Unfall traf. Sein kaum fahrtüchtiger, völlig überladener und unbeleuchteter Fiat ist auf der Autobahn liegen geblieben oder fuhr im Schrittempo. Das Urteil wurde kontrovers diskutiert. Die Äußerung, die Fuchs der Staatsregierung zuschreibt, ist so nicht gefallen, schon deshalb, weil Wiesheu erst später (nach einer „Karrenzzeit“ als Generalsekretär der Hans-Seidel-Stiftung) Minister wurde.
Ob es bei der deutschen Justiz eine Promi-Bonus oder eher einen Promi-Malus gibt, ist jedenfalls umstritten.
@5 Werner Engelmann
Sehr berechtigte Fragen die Sie stellen, sehr geehrter Herr Engelmann, wobei die jeweiligen Antworten weitgehend auf der Hand liegen. Für mich ist u.a. immer noch unerklärlich, wie das Zimmermädchen überhaupt bereits schon in der 3000-Dollar-Suite sein konnte, obwohl DSK offenbar selbst noch in den Räumen war. Weiterhin frage ich mich, ob zu so einem mächtigen Mann nicht auch Sicherheitspersonal gehört? Wenn ja, wo waren die denn? Schließlich hätte das Zimmermädchen ja auch eine Terroristin sein können, zumal in den USA, seit dem 11.09.01, ja überall Terroristen sind.
Was nun Frau Emma Schwatzer von der BILD bei Anne Will anbelangt, so scheint die Dame offenbar gar nichts mehr zu merken und völlig schmerzfrei zu sein. Obwohl diese öffentlich-rechtlichen Volksverblödungsschnatterrunden ohnehin nur noch weh tun, Frau Schwatzer ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Ständig schwatzte sie von der schwarzen Putzfrau, die von DSK überfallen worden ist. Keiner aus der Schwatzrunde kam mal auf die Idee zu fragen, warum Frau Emma gerade die Hautfarbe ständig überbetonte. In jedem Fall ist die ganze Geschichte ein weltweites Schmierentheater, bei dem Hinz und Kunz, wie z.B. Wickert, Matussek und Schwatzer, als wohlgefällige „Experten“ sich mal wieder selbst und gegenseitig anhimmeln dürfen. Es ist atemberaubend, mit welch einer rasenden Geschwindigkeit sich das öffentlich zur Schau gestellte intellektuelle Niveau immer mehr verflüchtigt.
Bei DSK ist es ähnlich wie vor vielen Jahren bei Peter Graf, dem Vater „unserer“ Steffi. Wenn einer von den „Großen“ zum Abschuss freigegeben wird, dann aber auch mit allem Zick und Zack, zumal es u.a. auch gilt, ein Exempel zu statuieren. Mit Rechtsstaat, der Unschuldvermutung, Persönlichkeitsrechten usw. hat das alles nichts mehr zu tun. Doch was soll`s, „unser“ Frau Merkel macht doch anschaulich vor, wie Rechtsstaat geht. Wenn die guten Freunde aus den USA einen Menschen, wie einen reudigen Hund abknallen, stellt sie sich vor die Mikrofone und verkündet darüber ihre große Freude.“Unser“ Frau Merkel weiß auch wie Anstand geht. Einem umfassend entlarvten Fälscher und Betrüger hält sie immer noch unverbrüchlich die Treue, obwohl mittlerweile deutlich geworden ist, dass dieser pathetische Lügner auch als Minister nix taugte. So, nun höre ich aber lieber auf, obwohl mir noch so Einiges einfallen würde.;-)
mfg
Jutta Rydzewski
Vergewaltigung ist eine Straftat und richtet sich gegen die Menschenwürde. Es ist ein Missverständnis zu meinen, es ginge dabei um sexuelle Leidenschaft, die außer Kontrolle gerät. Vergewaltigung ist ein Ausdruck von Macht. Der Täter ergötzt sich an der Qual des Opfers und an seiner eigenen Überlegenheit wie bei anderen Foltermethoden auch.
Man sollte die Rolle zwischen Täter und Opfer nicht verwischen. Auch das Mitgefühl sollte sich auf die Opfer, nicht die Täter richten. Daher stehe ich grundsätzlich auf der Seite der Zimmermädchen.
Nachtrag:
Ich bin immer wieder erschüttert darüber, dass insbesondere in linken Kreisen Vergewaltigung als eine Art Kavaliersdelikt gehandhabt wird. S-K hat einen hohen Posten inne und wird einer Straftat beschuldigt. Die Straftat einer Vergewaltigung ist keinesfalls eine Privatangelegenheit und steht im öffentlichen Interesse, wenn es Leute betrifft, die hohe Posten inne haben. Es ist keinesfalls vergleichbar mit den Sexgeschichten irgendwelcher Promis, in denen die Medien gerne rumschnüffeln. Ich finde es äußerst peinlich, dass einigen Mitbloggern dieser Unterschied anscheinend nicht klar ist.
Würde S-K eines Ladendiebstahls oder eines Raubüberfalls auf offener Straße verdächtigt, würde sich kein Mensch über das mediale Interesse aufregen und niemand beklagen, der arme Mann sei „zum Abschuss freigegeben“. Denkt mal über Eure Maßstäbe nach.
verärgerte Grüße
maat
So kritikwürdig die sensationslüsterne Berichterstattung der us-amerikanischen Medien im Fall Strauss-Kahn ist, so unwichtig erscheint mir das im Vergleich dazu, wie hoch die geschätzte Dunkelziffer für Vergewaltigungen ist. Denn viele Frauen trauen sich doch bis heute nicht, sexuelle Übergriffe anzuzeigen, weil sie befürchten müssen am Ende selbst wieder als die Schuldigen dazustehen. Und wie maat sagt, Vergewaltigung ist eine Straftat, und zwar eine, unter der die betroffenen Frauen sehr stark psychisch zu leiden haben.
Die Unschuldsvermutung muss Strauss-Kahn natürlich zugebilligt werden. Aber doch auch dem Zimmer“mädchen“. Daraus folgt, dass der Vergewaltigungsvorwurf ernstgenommen und untersucht werden muss. Und nur das Gericht kann darüber entscheiden, ob sich Strauss-Kahn der Vergewaltigung oder die Hotelangestellte des Rufmordes schuldig gemacht hat.
PS: Ich stimme dir voll und ganz zu, maat, und bin ebenfalls total empört wie man (und vor allem Frau) sich über diesen Fall äußert.
@Anna
Liebe Anna,
ich stimme Dir zu! Wie erschreckend, dass hier sofort an der Integrität des Zimmermädchens gezweifelt wird. Vorausgesetzt sie sagt die Wahrheit, ist sie eine mutige Frau, weil sie das Verbrechen angezeigt hat.
maat
@8 und @9 maat
Nachdem Sie sich einer meiner Formulierungen – zum Abschuss freigegeben – bedient haben, richten sich Ihre Empörungs- und seltsamen Aufklärungsverlautbarungen vermutlich auch bzw. insbesondere an mich. Zukünftig sollten Sie, schon alleine um Missverständnisse zu vermeiden, den „im Auge gefassten“ AdressatenIn konkret ansprechen bzw. kenntlich machen. In der nebulösen „Man-Form“ Vorwürfe zu äußern ist genauso „feigheitlich“ wie sich pauschal über „Eure Maßstäbe“ ärgerlich grüßend zu verbreiten. Wenn schon, dann sollten Sie auch so „mutig“ sein und Ross und Reiter nennen. Ihre zum Ausdruck gebrachte Erschütterung über linke Kreise, die angeblich Vergewaltigung als eine Art Kavaliersdelikt handhaben, ist schon ein starkes Stück. Vielleicht machen Sie hier mal deutlich, wer genau diese linken Kreise sein sollen, und wie rechte Kreise über Vergewaltigungen denken bzw. sie „handhaben“. Ansonsten können Sie Ihren Empörungsgrad erheblich absenken, ich würde sogar sagen, bis auf Null herunterfahren. Niemand Ihrer MitbloggerInnen hat bestritten, dass Vergewaltigung ein schlimmes Verbrechen ist. Niemand verwischt hier die Täter- und Opferrolle. Das ginge auch gar nicht, zumal es in diesem Fall, im rechtsstaatlichen Sinne, bisher weder Täter noch Opfer gibt, sondern lediglich einen Verdächtigen und ein mutmaßliches Opfer. Wenn Sie hier die Frau Emma-Alice Schwatzer machen wollen, bleibt Ihnen das natürlich unbenommen, Sie sollten sich allerdings mit Unterstellungen oder gar Anschuldigungen, sozusagen ins anonyme Blaue hinein, schlicht zurückhalten. Zumindest ich benötige durch Sie weder eine juristische, noch eine moralische „Aufklärung“ bzw. Zurechtweisung.
„Daher stehe ich grundsätzlich auf der Seite der Zimmermädchen.“
Sie meinen wohl DES Zimmermädchens, oder gab es in Sachen sogar DSK mehrere? Doch wie auch immer, ich stehe weder auf der Seite des Zimmermädchens, noch von DSK, sondern auf der Seite des Rechtstaats. Wie schnell der Rechtsstaat verlassen wird, wenn es gerade mal so passt, hat ja u.a. die amtierende Bundeskanzlerin unter Beweis gestellt. Fast hätte ich gesagt, wehret den Anfängen, aber dazu scheint es mir schon zu spät zu sein. Abschließend möchte ich Ihnen, also ganz direkt und nicht hintenherum, dringend empfehlen, mal über IHRE Maßstäbe sehr gründlich nachzudenken.
mfg
Jutta Rydzewski
@Jutta Rydzewski
Ach, halten Sie sich mal wieder an Eitelkeiten auf statt zum Inhalt etwas zu sagen?! Wegen mir können Sie sich das sparen. Ich überlese das sowieso.
Ich schrieb absichtlich DER Zimmermädchen, da ich grundsätzlich auf der Seite der Schwachen und Unterdrückten stehe, was –so dachte ich- das Anliegen eines linken Vorzeigepolitikers ja wohl auch hätte sein sollen.
Laut Berichten (z.B. Hamburger Morgenpost) wurden Spermaspuren von S-K auf der Uniform des Zimmermädchens gefunden. Die Anwälte des Herrn werden sich nun darum bemühen, (nachdem andere Strategien nicht mehr greifen), auf „einvernehmlichen Sex“ zu setzen. Der Mann kann sich die die besten Anwälte leisten, um den Prozess vor Gericht zu gewinnen. (Soviel zum Rechtsstaat). Pech nur, dass das mutmaßliche Opfer eine gläubige Muslimin und alleinerziehende Mutter ist. Schwer vorstellbar, dass Sie beim Putzen die Lust auf Oralsex mit einem alten Knacker überkommt. Dass Sie sich diesmal nicht für die Rechte einer armen Frau aus der Unterschicht einsetzen, wundert mich schon, Frau Rydzewski. Oder darf man nur auf Ihr Mitgefühl hoffen, solange man nicht Opfer eines vielversprechenden Politikers aus dem linken Spektrum wird?
maat
@ Jutta
Da ich mich auch der nebulösen „man-bzw. Frau-Form“ bedient habe, fühle ich mich auch von Ihnen angesprochen.
Also, nun ganz direkt:
Ja, es hat mich enttäuscht, dass Sie Herrn Engelmanns einseitige Stellungnahme zum Fall Strauss-Kahn so begeistert zugestimmt haben. Gerade von Ihnen hätte ich erwartet, dass Sie ihm klarmachen, dass nicht nur Strauss-Kahn ein Recht auf Unschuldsvermutung hat, sondern auch die Hotelangestellte.
Und maat hat finde ich auch einen ganz wichtigen Punkt genannt: „Die Straftat einer Vergewaltigung ist keinesfalls eine Privatangelegenheit und steht im öffentlichen Interesse, wenn es Leute betrifft, die hohe Posten inne haben. Es ist keinesfalls vergleichbar mit den Sexgeschichten irgendwelcher Promis, in denen die Medien gerne rumschnüffeln.“
Stimmt doch haargenau, oder? – Deshalb finde ich, sollte man sich allenfalls über die reisserische Berichterstattung aufregen, nicht aber, dass der Fall überhaupt an die Öffentlichkeit gelangt ist. Bei Promis sind die Persönlichkeitsrechte eben eingechränkt.
Liebe Grüße
Anna
@ maat/Anna
Einig sind wir uns darin, dass eine Vergewaltigung eine schwere Straftaat ist, dass bei dem Verdacht gegen eine „öffentliche Person“ Berichterstattung notwendig ist. Wenn wir uns aber auch darin einig sind, dass auch für Prominente und für beschuldigte Vergewaltiger die Unschuldvermutung gilt, dann müssten wir uns doch darin übereinstimmen, dass die Berichterstattung der Unschuldvermutung Rechnung tragen muss und entsprechend zurückhaltend sein sollte. Dies gilt auch für die Berichte über die mutmaßlichen Opfer. Beide, der mögliche Täter wie auch das mutmaßliche Opfer haben Anspruch auf Schutz, den meiner Einschätzung nach das US-Rechsystem mißachtet. Auf der einen Seite durch die Zurschaustellung des Beschuldigten, auf der anderen Seite aber auch dadurch, dass die Polizei und Staatsanwaltschaft nicht zur objektiven Aufklärung verpflichtet sind und daher nur belastende Indizien sammeln. Dies zwingt förmlich den Anwalt des Beschuldigten, auf das mutmaßliche Opfer loszugehen.
Wie widersinnig das US-Rechtsystem für das kontinentaleuropäische Rechtsverständnis ist, hat vor einigen Tagen Heribert Prantl in der SZ an einem Beispiel klargemacht. Das Oberste Gericht hat die Verurteilung eines Mannes wegen Totschlag bestätigt, obwohl ein Polizist bestätigt hat, am Tatort hätten zwei Zeugen ausgesagt, der Mann sei von dem Getöteten angegriffen worden und habe in Selbstverteidigung gehandelt. Der Polizist hat weder die Namen der Zeugen festgehalten noch die Aussagen protokolliert, so dass die Anwälte des Beschuldigten die Zeugen auch nicht ermitteln konnten. Darin hat das Oberste Gericht keine Verletzung der Rechte des Angeklagten gesehen!
Zum „Fall“ DSK kann man, glaube ich, ansonsten überhaupt nichts sagen, weil von den Medien nur ungeprüfte Behauptungen widergegeben werden. Was hindert uns daran abzuwarten, bis ein Gericht entschieden hat?
@ Abraham
Wir sind uns einig. 🙂 Und die Position, dass wir am besten abwarten, bis das Gericht entschieden hat, vertrat ich indirekt ja schon in # 10.
Gruß Anna
@13 maat
„Ach, halten Sie sich mal wieder an Eitelkeiten auf statt zum Inhalt etwas zu sagen?!“
Falsch. Ich halte mich lediglich mit den fundamentalen Erfordernissen des Rechtsstaats auf, und exakt dazu habe ich mich auch konkret inhaltlich geäußert. Was mir gewaltig auf den Zeiger geht, dass Sie wiederum Ihre offenkundige Linksphobie nicht unter Kontrolle bringen können. Vergleichbar mit Frau Emma-Alice Schwatzer, die ständig auf die Hautfarbe des Zimmermädchens abhob. Was soll das überhaupt? Ob links, rechts, mittig, oben, unten, alt, jung, Moslem, Christ, Jude, welcher Nationalität auch immer, ob schwarz, weiß oder gelb, hier geht es um den schweren Vorwurf einer Vergewaltigung, da sind alle diese dämlichen Einordnungen oder Zuweisungen, von denen ich ohnehin garnix halte, völlig überflüssig.
„Dass Sie sich diesmal nicht für die Rechte einer armen Frau aus der Unterschicht einsetzen, wundert mich schon, Frau Rydzewski.“
Unabhängig davon, dass ich auch nix von Begrifflichkeiten oder Schlagworten wie Ober- Mittel- und Unterschicht halte, zumal mir das schon in die Richtung Ober- Mittel- und Untermensch geht, wundert mich Ihre Verwunderung gar nicht, zumal ich mich nicht erinnern kann, dass Sie mich überhaupt je inhaltlich verstanden haben wollten.
„Oder darf man nur auf Ihr Mitgefühl hoffen, solange man nicht Opfer eines vielversprechenden Politikers aus dem linken Spektrum wird?“
Mein Mitgefühl hat absolut nix mit irgendeinem Spektrum zu tun. Aber solange Sie sogar bei Mitgefühl nicht von Ihrer Linksphobie lassen können, kann ich mir eine „mitfühlende Aufklärung“ sicherlich sparen.
@14 Anna
„Gerade von Ihnen hätte ich erwartet, dass Sie ihm klarmachen, dass nicht nur Strauss-Kahn ein Recht auf Unschuldsvermutung hat, sondern auch die Hotelangestellte.“
Diesem Selbstverständnis, dass sowohl für den Verdächtigen als auch für das vermutliche Opfer die Unschuldsvermutung gilt, haben weder Herr Engelmann noch ich widersprochen. Insofern musste ich Herrn Engelmann auch nichts klarmachen.
„Deshalb finde ich, sollte man sich allenfalls über die reisserische Berichterstattung aufregen, nicht aber, dass der Fall überhaupt an die Öffentlichkeit gelangt ist.“
Ich habe mich sicherlich nicht darüber aufgeregt, dass der Fall an die Öffentlichkeit gelangt ist, ganz im Gegenteil. Ich rege mich darüber auf, dass elementare Grundbegriffe des Rechtsstaats immer häufiger außer Kraft gesetzt werden. Und dann geschieht das auch noch von den westlichen Wertegemeinschaftlern, an der Spitze den USA, die anderen Staaten mit Bomben, Raketen, Mord, Totschlag und Folter, Demokratie und Rechtsstaat beibringen wollen.
„Bei Promis sind die Persönlichkeitsrechte eben eingechränkt.“
Nun bin ich aber von Ihnen etwas enttäuscht. Nein, auch Promis stehen natürlich unter dem Schutz des Rechtsstaats, und dazu gehört die Wahrung der Persönlichkeitsrechte. Wie sollte das überhaupt gehen, ab welchem Prominentenstatus sollen die Persönlichkeitsrechte „eben“ eingeschränkt werden? Grundrechte nach Prominentenstatus oder Straftat zu vergeben, in einem Fall vielleicht etwas mehr als im anderen, ich bitte Sie, das hält doch kein Rechtsstaat aus.
mfg
Jutta Rydzewski
@ maat, Anna
Wie wäre es, sich schlicht und einfach auf die Seite einer von allen Seiten – also auch medialen Einflüssen – unabhängigen Justiz zu stellen, statt sich, versorgt mit Halb- und Viertels-Informationen und vielen falschen Fährten und emotionaler Würze, sich auf ein jämmerliches Spiel einzulassen, bei dem jeder nach Belieben bald Ankläger, bald Verteidiger des selbsterwählten Opfers und natürlich Richter über den vorweg ausgemachten Täter (und damit diejenigen, denen man Identifikation mit diesem unterstellt) spielen darf? Wie sollen ausgerechnet Laienschöffen, die genauso bombardiert werden, Souveränität und Unparteilichkeit bewahren und eine unabhängige Justiz gewährleisten?
Es wäre doch schon wichtig zu erfahren, wie eine solche Aufteilung auf Millionen von Gerichtshöfen in aller Welt der Wahrheitsfindung dienen soll, und worin denn, liebe Anna, das „Recht“ dieser Öffentlichkeit auf solche Spielchen besteht, das es legitimieren soll, die Grundrechte von Prominenten (und in diesem Fall eben auch des Zimmermädchens) zu verletzen. „Panem et circenses“ auf moderne Art, mit Videokameras in Schlafzimmern, statt Justicia mit verbundenen Augen?
Ich sehe in solchen Spielchen, wie sie offenbar auch Frau Schwarzer propagiert, eine Verletzung des Prinzips unabhängiger Justiz, mehr noch als die Verletzung der Persönlichkeitsrechte nicht rechtskräftig Verurteilter. Und daher beteilige ich mich auch nicht daran.
Im Übrigen stimme ich Abrahams sehr klaren Beitrag # 15 zu 100 % zu.
@ Jutta
„Nun bin ich aber von Ihnen etwas enttäuscht. Nein, auch Promis stehen natürlich unter dem Schutz des Rechtsstaats, und dazu gehört die Wahrung der Persönlichkeitsrechte.“
Was anderes ist es als eine Einschränkung der Persönlichkeitsrechte, wenn bei Straftaten von „Promis“ aufgrund des erhöhten öffentlichen Interesses der Name genannt werden darf?
Mir geht es jetzt nicht ums Rechthaben, sondern ich will wissen, ob ich mit meiner Feststellung, “bei Promis sind die Persönlichkeitsrechte eben eingechränkt”, wirklich so daneben liege.
@ Werner Engelmann
Ihr Kommentar # 18 war doch mehr als überflüssig, weil ich meine Übereinstimmung mit Abrahams Position schon lange vor Ihnen erklärt habe.
Aber nein, Sie konnten es ja wiedermal nicht lassen …
Dabei scheinen Sie nicht mal im leisesten verstanden zu haben, worauf es maat und mir überhaupt ankam. Ganz im Gegensatz zu Abraham übrigens.
@ Anna # 19
Ihr Rüffel an mich ist berechtigt, und ich nehme ihn daher auch an.
Der Grund für die Anrede war (1) Ihre Äußerung an Jutta (# 14), „dass Sie Herrn Engelmanns einseitige Stellungnahme zum Fall Strauss-Kahn so begeistert zugestimmt haben“ sowie (2) die von maat (# 13), „dass Sie sich diesmal nicht für die Rechte einer armen Frau aus der Unterschicht einsetzen“. Die verallgemeinernde Form des Folgenden und der satirische Unterton zielt (wie erst am Ende deutlich wird) auf Positionen und Praktiken, die leider u.a. durch Frau Schwarzer hoffähig gemacht werden. Ich habe in der Eile nicht bedacht, dass dies in der Verkürzung nicht klar wird. Entschuldigen Sie bitte!
Inhaltlich dazu:
(1) Ihre Aussage über mich ist falsch, da ich es, wie nun hoffentlich klar wird, ablehne, überhaupt aufgrund von Mutmaßungen und nicht vertrauenswürdigen Informationen zu einem juristischen Tatbestand Stellung zu beziehen. Ich kritisiere vielmehr die Umstände, die einen fairen Prozess unmöglich machen.
(2) Die Forderung von maat halte ich zwar für menschlich sympathisch, in diesem Zusammenhang aber für grundfalsch und gefährlich, da Kategorien wie Sympathie und Antipathie mit dem Prinzip einer unvoreingenommenen Wahrheitssuche unvereinbar sind.
Die Perfidie des Vorgehens einer Frau Schwarzer (und nicht nur von ihr) besteht ja gerade darin, dass sie (a) einen Prozess, bei dem es auf die Wahrheit und nur die Wahrheit ankommt, zu anderen Zwecken instrumentalisiert (siehe Fall Kachelmann: Wozu wohl hat sie sich an die BILD-Zeitung verdingt?) und (b), dass sie menschliche und sonst sehr wichtige Kategorien wie „Solidarität“, „Mitgefühl“ usw. dazu missbraucht, das demokratische Grundprinzip einer völlig unabhängigen Justiz auszuhebeln. Das passt natürlich nahtlos in die Manipulations- und Verkaufsstrategie eines Blatts wie BILD, die auf Machterweiterung durch psychische Vorherrschaft (Über-Ich-Funktion) zielt. Dass dazu wesentlich gehört, sich selbst als „Anwalt des kleinen Mannes“ aufzuspielen und Aggressionen gegen „die da oben“ in ihrem Sinne zu kanalisieren, lässt sich an zahllosen Beispielen aufzeigen.
Sich in diesem Fall an Spekulationen irgendwelcher Art (gleich in welcher Richtung) zu beteiligen, heißt m.E. also nichts anderes als mitzuwirken an der Aushebelung eines demokratischen Grundprinzips.
Habe ich mich nun klar ausgedrückt?
Dazu noch einige Worte zur Bedeutung der psychischen Abhängigkeit, insbesondere bei einem Schöffengericht wie in den USA.
Meine Äußerungen beruhen auf dreierlei Erfahrungen:
(1) mehrere Analysen von Dokumenten zu Verfahren gegen Todeskandidaten in den USA (darunter Auswahl der Schöffen, vorurteilsbestimmte Aussagen, Strategien der politischen Beeinflussung),
(2) einen engen Kontakt mit einer ehemaligen Schöffin eines der wichtigsten politischen Prozesse der letzten Jahre (ich möchte den Namen hier nicht nennen). Dabei ist mir klar geworden, unter welchem ungeheuren Druck Schöffen stehen, insbesondere was die Anforderung betrifft, sich nicht beeinflussen zu lassen. Dies ist faktisch unmöglich. Und man müsste sie (um im Bild zu sprechen) dazu für mindestens 3 Jahre auf den Mond schießen.
(3) Praktische Erfahrungen mit psychischen Methoden der Beeinflussung, besonders mit PNL (Programmation neuro-linguistique, engl.: NLP), welche meines Wissens wohl zur Grundausstattung etwa von Werbestrategen gehört. Dabei geht es darum, psychische Einstellungen und Bedingtheiten des Gegenübers zu erfassen und diese dann für eine Strategie gezielter Beeinflussung vor allem über die Beziehungsebene zu nutzen, insbesondere durch non-verbale, also auf das Unterbewusstsein zielende Faktoren wie Position und Bewegung, Mimik, Gestik, Intonation.
Ergebnis (so auch die vieler Untersuchungen von Werbestrategien): Entscheidungen sind, fast völlig unabhängig von der sozialen Zuordnung, in sehr hohem Maß abhängig von unbewussten Faktoren wie Beziehungen, Voreinstellungen usw. Behauptungen, solche Strategien zu durchschauen und sich dadurch nicht beeinflussen zu lassen, sind im Wesentlichen nichts anderes als nachträgliche Rationalisierungen: D.h. man sucht im Nachhinein rationale Gründe für Entscheidungen, für welche die Weichen schon vorher im Unterbewussten gestellt waren.
Fazit für den gegenwärtigen Fall: Behauptungen, ein gerechtes Verfahren sei durch Verpflichtung der Schöffen auf Unparteilichkeit gewährleistet, ist nichts weiter als Selbstbetrug, der nicht zur Kenntnis nehmen will, wie diese Unparteilichkeit vielfach – und vor allem medial – unterlaufen wird.
Nach dem medialen Spektakel im Fall Strauss-Kahn kann ich mir schon jetzt einen fairen Prozess überhaupt nicht mehr vorstellen. Und die darunter leiden, und zwar in erheblichem Maß, sind beide Seiten. Und daher empfinde ich Frau Schwarzers Bemerkungen über die „Putzfrau“ nur noch als zynisch.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Engelmann
@ Werner Engelmann
Ich hätte mich hier mit keinem Wort in die Debatte eingeschaltet, wenn nicht in einer Vielzahl von Beiträgen eine mehr oder weniger offene Parteiergreifung für S-K. stattgefunden hätte, die ich unter dem Begriff Verschwörungstheorie subsumieren würde. Dies ist kein Einzelfall. Harrsträubende Vergleiche und Verteidigungen von S.-K. lesen Sie selbst in seriösen Zeitungen oft auch noch als Anklage gegen die sog. verklemmte Moral der US-Amerikaner etc. Der Fall Polanski zeigt doch, dass die Straftat der Vergewaltigung nicht zur öffentlichen Ächtung des Täters führt. Obwohl klar war, dass Polanski ein junges Mädchen unter Drogen gesetzt und vergewaltigt hatte, wurde er vom Feuilleton gehätschelt und auf dem roten Teppich hofiert. Kein Wort davon er sei eine „Persona non grata“. Als er in der Schweiz festgenommen wurde, brach ein Sturm der Empörung los, alle voran Intellektuelle, die sonst keine Gelegenheit auslassen, die Verletzung der Menschenrechte anzuprangern. Was für eine Doppelmoral!
Was für eine Verlogenheit!
Ich habe wohl oft genug bekundet, was ich von einer reißerischen Berichterstattung halte- und von Vorverurteilungen durch Boulevardmedien- nämlich nichts. Ich führe mir diese Medien auch nicht zu Gemüte. Nebenbei: Auch Sie zwingt kein Mensch dazu BILD zu lesen.
Es gibt aber seit jeher den seriösen Job des Gerichtsreporters, dem immerhin die Funktion der vierten Gewalt zukommt. Und dabei ist es eben auch üblich auf sachliche Weise der Öffentlichkeit zu erläutern wie stichhaltig Anschuldigungen scheinen oder eben nicht. Auch der Gerichtssaal bedarf des Auges einer kritischen Öffentlichkeit!
Ich bin der Ansicht, dass in dem Fall S.-K. die Anschuldigungen glaubwürdig genug sind, um von Verschwörungstheorien Abstand zu nehmen und ich halte auch eine gesunde Skepsis für angemessen gegenüber Leuten, die Macht, Geld und Einfluss besitzen um sich „Schweigen“ zu erkaufen. Alles andere ist naiv.
Das Gerichtswesen in den USA ist wie es ist. Sie können es gerne kritisieren. Nur war ich der Ansicht, Grundsatzfragen der juristischen Praxis in den USA sei nicht in erster Linie Gegenstand der Debatte hier.
@19 Anna
Mir geht es jetzt nicht ums Rechthaben, sondern ich will wissen, ob ich mit meiner Feststellung, „bei Promis sind die Persönlichkeitsrechte eben eingechränkt“, wirklich so daneben liege.
Nein, damit liegen Sie (leider) nicht daneben, was ich auch nicht behauptet habe. Ich hatte lediglich darauf hingewiesen, dass die Wahrung der Persönlichkeitsrechte für JEDEN gelten. Leider, und ich muss Ihnen recht geben, sieht die Praxis jedoch anders aus. „Wir“ nähern uns sogar US-amerikanischen (Un)Sitten an, auch wenn es bei „uns“ (noch) nicht so widerlich und ekelhaft ist, wie es in den USA, im Hinblick auf DSK, weltweit zu beobachten war. Offenbar sind „wir“ (insbesondere unsere jetzige Regierung) immer noch nicht erwachsen geworden, und orientieren uns bzw. haben uns gehorsam, nach wie vor, am großen Bruder zu orientieren. Für Frau Merkel ist diese Orientierung bzw. diese US-Hörigkeit offenbar sogar Staatsräson, zumal die Dame sich ständig bemüht, noch amerikanischer zu sein als die Amis selbst. Bei ihrer bekundeten Freude über den Abschuss von bin Laden ist das besonders deutlich geworden. Die Dame wird zunehmend peinlich(er).
Dass die Persönlichkeitsrechte von Promis eingeschränkt sind, ist ja auch, sogar in schon bizarrer Weise, beim Strafantrag der Staatsanwaltschaft in Sachen Kachelmann zum Ausdruck gekommen. Eben, weil die Staatsanwaltschaft die Persönlichkeitsrechte Kachelmanns verletzt sah, gab es so etwas wie einen Rabatt, in dem der Strafantrag sogar unter der Mindeststrafe geblieben ist. Das wirft natürlich neue Fragen auf, zumal das Eine, die Persönlichkeitsrechte, nichts mit dem Anderen, dem Tatvorwurf und entsprechenden Strafrahmen, nix zu tun hat. Aber das würde wohl hier zu weit führen.
Sozusagen der guten (deutschen) Ordnung halber, noch ein Wort zu einer Passage aus Ihrer Zuschrift @14, wo Sie sich enttäuscht zeigen, weil ich vorgeblich „Herrn Engelmanns einseitige Stellungnahme zum Fall Strauss-Kahn so begeistert zugestimmt habe.“ So schnell bin ich nun doch nicht zu begeistern. Ich hatte in meiner Replik @7 Herrn Engelmann allerdings „bescheinigt“, dass er in @5 sehr berechtigte Fragen gestellt hat, und das „bescheinige“ ich ihm auch immer noch. Übrigens, in der erwähnten Zuschrift hatte ich auch zwei Fragen gestellt:
„Für mich ist u.a. immer noch unerklärlich, wie das Zimmermädchen überhaupt bereits schon in der 3000-Dollar-Suite sein konnte, obwohl DSK offenbar selbst noch in den Räumen war. Weiterhin frage ich mich, ob zu so einem mächtigen Mann nicht auch Sicherheitspersonal gehört? Wenn ja, wo waren die denn? Schließlich hätte das Zimmermädchen ja auch eine Terroristin sein können. …“
Bisher habe ich noch keine Antwort darauf bekommen, aber vielleicht können Sie mir ja weiterhelfen.
mfg
Jutta Rydzewski
@ Jutta Rydzewski
Was sind Ihre zwei Fragen anderes als Spekulationen zu Lasten des Zimmermädchens? Sie beschuldigen damit die Frau eines kriminellen Vorgehens, ohne Rücksicht auf die Unschuldsvermutung. Eine Antwort kann Ihnen, vor dem Abschluss der Ermittlungen, ohnehin keiner hier im Blog geben.
@ Jutta
Es ist genauso wie Abraham schreibt: Ihre zwei Fragen sind nichts anderes als Spekulationen zu Lasten des Zimmermädchens. Das war es ja gerade, was mich in erster Linie dazu bewogen hatte, mich in diese Debatte einzumischen.
Für meine Begriffe machen Sie deshalb auch genau das, was Sie den us-amerikanischen Medien (zu Recht!) vorwerfen.
Und mal Hand aufs Herz, Jutta, hätten Sie sich über die Art der Berichterstattung wirklich genauso aufgeregt, wenn die Sache nicht Strauss-Kahn sondern z.B. „Gutti“ beträfe?
Ich erwarte darauf keine Antwort. Das soll allenfalls eine Anregung zur Selbstreflexion sein
@23 Abraham
Meine beiden Fragen haben weder etwas mit Spekulationen, und schon mal garnix mit einer Beschuldigung des mutmaßlichen Opfers zu tun. Das ist schlicht Unsinn. Ich stelle also fest, Sie vermögen meine beiden Fragen nicht zu beantworten. Warum Sie stattdessen eine offensichtlich rhetorische Frage stellen, die Sie sich dann auch sofort selbst beantworten, wird wohl Ihrer Phantasie entsprungen sein.
„Eine Antwort kann Ihnen, vor dem Abschluss der Ermittlungen, ohnehin keiner hier im Blog geben.“
Warum Sie an den Beginn Ihrer Verlautbarung dennoch eine „spezielle“ Antwort fabriziert haben, bleibt wohl Ihr Geheimnis.;-)) Übrigens, ich kenne das so, Hotelpersonal beginnt erst dann mit der Reinigung, wenn der Gast bzw. die Gäste das Zimmer verlassen haben. Also, eine ganz normale Frage, die nix mit dem Abschluss der Ermittlungen, nix mit Spekulationen, oder gar Beschuldigungen gegen das mutmaßliche Opfer zu tun hat. Genauso verhält es sich mit der Frage, ob DSK von Sicherheitspersonal begleitet wurde. Auch das ist eine ganz normale Frage. Wie gesagt, offenbar sind Sie ein Opfer Ihrer Phantasie geworden, und deshalb nehme ich Ihre gegen mich vorgebrachten Unterstellungen und Vorhaltungen auch nicht allzu ernst.
mfg
Jutta Rydzewski
@24 Anna
Meine Replik an Ihren Mitstreiter war leider schon weg, sonst hätte ich die Mitteilung an Sie damit verbinden können. Ich möchte es auch ganz kurz machen.
„Es ist genauso wie Abraham schreibt:“
Aber sicher doch, wie sollte es auch anders sein.;-))))
„Und mal Hand aufs Herz, Jutta, hätten Sie sich über die Art der Berichterstattung wirklich genauso aufgeregt, wenn die Sache nicht Strauss-Kahn sondern z.B. „Gutti“ beträfe?“
Offenkundig wollen Sie nicht zur Kenntnis nehmen, dass ich mich nicht über die Berichterstattung aufrege, sondern über die laufenden Beschädigungen des Rechtsstaats. Aber gut, lassen wir das, es hat keinen Sinn. Außerdem ist es ja ohnehin „genauso wie Abraham schreibt“.;-)
„Ich erwarte darauf keine Antwort.“
Menschenskinder, da bin ich aber froh. Andernfalls wäre ich wohl in arge Bedrängnis gekommen.;-) Vielen Dank für Ihre Großzügigkeit.
„Das soll allenfalls eine Anregung zur Selbstreflexion sein“
Sie meinen es ja richtig gut mit mir. Erneut vielen Dank, und grüßen Sie vielmals alle Ihre MitstreiterInnen.
mfg
Jutta Rydzewski
Lieber Herr Engelmann,
erstmal danke für Ihre versöhnliche Reaktion auf meinen „Rüffel“.
Ich teile ja Ihre Kritik, was die zunehmende Boulevardisierung der Medien und die damit verbundene „Manipulation der Massen“ betrifft. Inwieweit sich auch Schöffen von der „öffentlichen Meinung“ beeinflussen lassen, weiss ich nicht. Darüber könnte ich allenfalls spekulieren.
Nicht umsonst ruft Jutta immer wieder zum „Sapere aude“ auf. Das setzt natürlich voraus, dass man sich aus verschiedenen seriösen Quellen informiert und seine eigenen Standpunkte ständig selbst hinterfragt.
Freundliche Grüße
Anna
Och Mensch, Jutta, Sie sind ne richtige Zynikerin.
Ich hoffe wir können trotz dieser Meinungsverscheidenheit weiter miteinander diskutieren.
In diesem Sinne
liebe Grüße
@ Jutta Rydzewski
Ich halte es nach meiner Erfahrung in diversen Hotels nicht für ausgeschlossen, dass ein Zimmermädchen anklopft, der Gast – weil er in der Dusche ist – sie nicht hört und sie deshalb hereinkommt. Ebenso wenig ist ausgeschlossen, dass DSK ohne einen Bodyguard in seinem Hotelzimmer ist, denn einen Schutz rund um die Uhr haben nur wenige Politiker und Spitzenmanager. Ob ich, wenn ich diese Möglichkeiten nicht ausschließe, „Opfer meiner Phantasie“ bin oder ob Sie sich etwas zusammenphantasieren (auch über die Terrogefahr in NY), mögen die Mitdiskutanten entscheiden. Ich jedenfalls halte mich nicht für befugt, über DSK oder das Zimmermädchen zu Gericht zu sitzen.
@ Jutta
ok, ich sehe es ein, das mit dem Gutti-Vergleich war daneben – das hätte ich nicht schreiben dürfen. Ich bitte um Entschuldigung.
@29 Abraham
Na, bitte, es geht also doch, dass Sie sich mit meinen beiden Fragen, die absolut nichts mit Schuldzuweisungen oder ähnlichem Unsinn zu tun haben, ganz „normal beschäftigen“. Es freut mich, dass Sie das offenbar jetzt auch ganz anders sehen, als noch in Ihrer Zuschrift @23.
„Ich halte es nach meiner Erfahrung in diversen Hotels nicht für ausgeschlossen, dass ein Zimmermädchen anklopft, der Gast – weil er in der Dusche ist – sie nicht hört und sie deshalb hereinkommt.“
In diversen Hotels ist gut. In diesem Fall geht es um ein „diverses“ Hotel, in dem eine Übernachtung die Kleinigkeit von 3000 Dollar kostet. Bei diesen Kursen hatte ich angenommen, dass die Hotelleitung eine Möglichkeit findet, Reinigungspersonal erst dann anrücken zu lassen, wenn der Gast definitiv nicht mehr in der Dusche ist. Aber Sie kennen sich ja in diesen „diversen“ Hotels offenbar besser aus.;-)
„Ebenso wenig ist ausgeschlossen, dass DSK ohne einen Bodyguard in seinem Hotelzimmer ist, denn einen Schutz rund um die Uhr haben nur wenige Politiker und Spitzenmanager.“
Das mag ja sein, aber dass Sie mir in Ihrer Zuschrift @23 unterstellten, ich würde mit meiner diesbezüglichen Frage „die Frau eines kriminellen Vorgehens beschuldigen, ohne Rücksicht auf die Unschuldsvermutung“, habe ich, um größeren „Diskussions-Schaden“ zu vermeiden, damit begründet, dass Sie, aus welchen Gründen auch immer, Opfer Ihrer Phantasie geworden sind.
„Ob ich, wenn ich diese Möglichkeiten nicht ausschließe, „Opfer meiner Phantasie“ bin oder ob Sie sich etwas zusammenphantasieren (auch über die Terrogefahr in NY), mögen die Mitdiskutanten entscheiden.“
Noch einmal, ganz ruhig und extra für Sie: Beide Fragen, die ich gestellt habe, sind völlig normal, und haben absolut nix damit zu tun, was Sie mir in @23 unterstellt haben. Das dürften die Mitdiskutanten, bei objektiver Würdigung des bisherigen Schriftwechsels, nicht anders sehen. Was nun die Terrorgefahr in NY anbelangt, die ich mir, wie Sie meinen, zusammenphantasiere, so mögen sich auch darüber die Mitdiskutanten ein eigenes Urteil bilden. Ich hatte bisher immer angenommen, gerade in NY sei die Terrorgefahr, insbesondere nach dem 11.09.01, besonders groß.
„Ich jedenfalls halte mich nicht für befugt, über DSK oder das Zimmermädchen zu Gericht zu sitzen.“
Ich halte mich dazu auch nicht für befugt, und habe das auch in keinster Weise in meinen bisherigen Stellungnahmen zum Ausdruck gebracht. So, ich glaube der Fall sollte zwischen uns damit erledigt sein.
@30 Anna
Sie haben keinen Grund sich zu entschuldiegen. Natürlich werden wir ggf. auch zukünftig weiter diskutieren.
mfg
Jutta Rydzewski
@ Jutta Rydzewski
Natürlich kennen Sie sich in New Yorker Luxushotels besser aus als ich. (Dass DSK eine Suite für 3000 $/Nacht bewohnt hat, wird immer wiederholt, hat es aber überhaupt jemand überprüft? Im Sofitel New York fangen laut Internet die Zimmerpreise bei ca. 300 $/Nacht an, eine Junior-Suit kostet 500$/Nacht). Und natürlich wissen Sie besser als ich über die Terrorgefahr in New York Bescheid. (Ich habe allerdings z.B. vor keiner der zahlreichen Synagogen in Manhatan Polizei stehen gesehen und musste dort, anders als in Deutschland, Frankreich oder Italien, durch keine Sicherheitsschleuse gehen.)
Und natürlich sind Ihre Überlegungen über eine Verschwörung gegen DSK kein Angriff auf die Glaubwürdigkeit des Zimmermädchens. (Nur kann sie nicht die Wahrheit sagen, weil sie ja gar nicht ins Zimmer durfte und irgendwie den Bodygard herausgelockt hat.)
Gegen diese Logik komme ich nicht an.
Nochmals, auch wenn Sie es nicht verstehen wollen: Was genau in dem Hotelzimmer passiert ist, weiß keiner von uns, die wir hier im Blog diskutieren. Dies zu ermitteln, ist die Aufgabe der Justizbehörden und der Anwälte. So lange keine übeprüfbaren Fakten vorliegen, verletzt jedes Spekulieren entweder die Rechte von DSK oder die der Frau, die ihn angezeigt hat. Das verstehe ich unter Rechtsstaatlichkeit.
@ Jutta
„Sie haben keinen Grund sich zu entschuldigen.“
Na toll – ein einfaches „danke“ hätte es auch getan.
Was Ihre beiden höchst suggestiven Fragen anbelangt, befinde ich mich weiterhin in völligem Einklang mit Abrahams Einschätzungen.
Was soll es bringen, sich mit diesen „ganz normal zu beschäftigen“? Es hat sich ja schon gezeigt, dass Sie Abrahams völlig plausible Beantwortungsvariante nur erneut wieder in Frage stellen.
Aber Suggestivfragen sind ja auch keine echten Fragen, sondern werden nur gestellt, um anderen Personen „seine Idee, Sicht oder Meinung zu suggerieren“.
Überlassen wir es also den Ermittlungsbehörden Fragen über die genauen Vorgänge zu stellen. Alles andere ist doch müßig.
@Anna 27 zu Engelmann
Warum sollten die Schöffen in einem Gericht der USA nicht dazu in der Lage sein, sich kritisch mit der Boulevard-Berichterstattung auseinander zusetzen und zu einem seriösen Urteil zu gelangen, wo doch wir Blog-Diskutanten in unserem jeweiligen Selbstbild zumindest darin übereinstimmen, Vorverurteilungen und Meinungsmache kritisch hinterfragen zu können.
Sind die Schöffen blöder als wir hier?
maat
PS: Ich fand die Gutti-Frage überhaupt nicht daneben. Sie trifft meines Erachtens ins Schwarze.
@ Abraham
„Was genau in dem Hotelzimmer passiert ist, weiß keiner von uns, die wir hier im Blog diskutieren. Dies zu ermitteln, ist die Aufgabe der Justizbehörden und der Anwälte. So lange keine überprüfbaren Fakten vorliegen, verletzt jedes Spekulieren entweder die Rechte von DSK oder die der Frau, die ihn angezeigt hat.“
Dem wäre nichts hinzuzufügen, wäre da nicht doch unsere Fantasie, die bei jedem Tatortkrimi zu arbeiten beginnt.
@32 Abraham
Offenbar merken Sie und Ihre „Gemeinde“ gar nicht, dass Sie sich zunehmend um Kopf und Kragen schreiben. Übrigens, Selbsteinschätzung und Selbstüberschätzung liegen sehr nahe beieinander, und das nicht nur wegen der weitgehenden Übereinstimmung hinsichtlich der Schreibweise … hat mein Großvater immer gesagt.
@33 Anna
Einfach köstlich, wie auf A wie Abraham, garantiert, sozusagen auf dem Fuße, immer auch sofort A wie Anna folgt.;-)
„Na toll – ein einfaches „danke“ hätte es auch getan.“
Wenn ich vorher gewusst hätte, womit ich Ihnen eine noch größere Freude machen kann, hätte ich mich natürlich nach Ihren Wünschen gerichtet, auch wenn mir nicht einleuchtet, warum ich Ihnen für eine Entschuldigung danken soll, für die Sie keinerlei Veranlassung haben. Mit anderen Worten: Alles was Sie geschrieben haben, haben Sie auch schreiben dürfen. Es war nichts dabei, weshalb Sie sich hätten bei mir entschuldigen müssen. Ausdrücklich eingeschlossen ist die Passage, wo Sie einen gewissen „Gutti“ mit ins Spiel gebracht haben. Nur weil Sie einen Lügner, Betrüger und Fälscher erwähnen, müssen Sie sich doch nicht entschuldigen. Aber gut, bevor die DSK-Veranstaltung hier noch seltsamere Züge annimmt, möchte ich zumindest meine Teilnahme daran für beendet erklären, schon alleine deshalb, damit Sie nicht mehr meinen Suggestivfragen ausgeliefert sind.;-) Hat mal wieder Spaß gemacht. Schönen Tach noch.
mfg
Jutta Rydzewski
PS: Ach, ja, wenn die Gemeinde mögen möchte, unter http://ad-sinistram.blogspot.com/2011/05/facie-prima.html ist auch eine interessante Betrachtung in Sachen DSK zu lesen.
„Die Vorverurteilung des IWF-Chefs in den amerikanischen Medien ist skandalös.“
Aha. Die bösen amerikanischen Medien. Und Kachelmann?
Ich finde sowohl einen großen Teil der abgedruckten Leserbriefe als auch die gesamte Berichterstattung mies. Stickwort „Sexskandal“. Sex und Vergewaltigung sind ein Unterschied.
Und Bronskis Kommentar (und/oder den Artikel, auf den er sich mit Folgendem bezieht) verstehe ich auch nicht. Wieso wirkt das ganze skurril? Es hat für einen Journalisten, in einem Artikel, überhaupt nicht zu wirken. Gehen wir mal davon aus, die Frau ist tatsächlich vergewaltigt worden; und sie liest dann irgendwo: haha, der Fall ist aber skurril! Pfui Teufel.
Vor allem aber: Es geht nicht um „die Männer“, es geht um einen, gegen den es einen Verdacht gibt, dem nachgegangen werden muss. Ende. Und es ist ziemlich egal, was der für einen Posten hat und ob Carla Bruni ein Kind bekommt. Wenn die Vorwürfe nicht stimmen und das Gericht das herausfindet, ja dann könnte man sich um die Motive des Zimmermädchens kümmern. Was aber momentan passiert, ist schlimmster Boulevard und ich frage mich, mit welchem Recht sich Zeitungen, die sowas drucken noch Qualitätsmedien nennen dürfen. Sowohl ein Plädoyer für als auch gegen S-K kann zu diesem Zeitpunkt nur auf aus den eigenen Fingern gesogenen Vermutungen basieren.
@ maat
Bezüglich deines Postskriptums dürften die Meinungen wohl auseinander gehen … Jedenfalls war meine Frage mindestens „höchst-suggestiv“ – weshalb ich mich auch entschuldigt habe. Denn „was du nicht willst, daß man dir tut, das füg‘ auch keinem anderen zu.“
Liebe Grüße
Anna
@ Marie
Bitte- damit rennen Sie bei mir offene Türen ein!
Das Erschütternde war für mich, dass DSK von intellektuellen Persönlichkeiten auf peinlichste Weise Beistand erhielt (z.B. Bernhard-Henri Lévy, Jean-Francois Kahn).
Haben diese Leute den Verstand verloren? Es ist doch immer wieder das gleiche Schema, wenn hochgeachtete Persönlichkeiten der Vergewaltigung angeklagt werden, protestieren ihre intellektuellen Freunde, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Das ist doch ein Skandal. Man denke an die Fälle in der Odenwaldschule- wie da Verbrechen jahrzehntelang gedeckt wurden, um die Geistesgrößen nicht vom Sockel zu stoßen. Unfassbar! Ausgerechnet in einem Milieu, das sich der Aufklärung verschrieben hat, tritt diese Heuchelei zu Tage. Das ist es, was mich anwidert. Im Falle S-Ks. ist es ein offenes Geheimnis, dass er regelmäßig Frauen durch aggressive Anbaggerei belästigt hat. Eine Verhaltensweise, die leider anscheinend immer noch salonfähig ist. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen sexueller Belästigung und einer Vergewaltigung. Dass dahinter jedoch ein frauenverachtende Einstellung steht, müsste den engsten Freunden von DSK schon vorher aufgefallen sein. Es hat nur keinen gejuckt.
maat
@ Jutta
Unsere Kontroverse hat doch null und gar nichts mit dem von Ihnen verlinkten Artikel zu tun. Darin geht es doch nur um die sensationslüsterne, boulevardeske Berichterstattung, die ich doch ebenfalls kritisiere. Entweder stehen Sie schwer auf der Leitung oder Sie wollen’s halt ganz einfach nicht kapieren.
Vielleicht hilft Ihnen zum besseren Verständnis ja das:
http://jungle-world.com/artikel/2011/21/43264.html
@40 Anna
Da haben Sie aber Glück gehabt, dass ich Sie noch im letzten Moment entdeckt habe, bevor ich mich den angenehmen Dingen des Lebens zuwende.;-)
„Unsere Kontroverse hat doch null und gar nichts mit dem von Ihnen verlinkten Artikel zu tun.“
Das habe ich auch nicht behauptet, wie aus meinem diesbezüglichen PS in @36 klar zu erkennen ist. Wenn Sie noch einmal schauen möchten, werden u.U. sogar Sie kapieren.
„Entweder stehen Sie schwer auf der Leitung oder Sie wollen’s halt ganz einfach nicht kapieren.“
… oder Sie befinden sich auf einem so schwindelerregenden hohen, schlicht unerreichbaren intellektuellen Niveau, was es für das „gemeine“ Volk unmöglich macht Ihnen zu folgen.;-) Aber nun ist Schluss, denn sonst nimmt das Ganze noch zirkusreife Formen an.
mfg
Jutta Rydzewski
Liebe marie,
so sehe ich das auch. Was sonst kennzeichnet hier das Attribut „skurril“ als die Einleitung Bronskis und einen großen Teil der Diskussion, die er hervorruft? Daran mag ich mich nicht ernsthaft beteiligen, außer mit ein paar zur Diskussion querliegenden Gedanken.
Mich interessieren die „Fälle“ eigentlich kein bisschen. Wer die als Lehrstücke braucht, um sich ein Urteil über sexualisierte Gewalt oder die Angemessenheit und Beschränktheit unseres Justizwesens oder um den freien Fall von vorher hochgestiegenen zu bilden, der soll das tun.
Lehrstücke sind aber eigentlich nicht die Fälle, sondern die ideologischen Ziele, für deren Verbreitung in der Öffentlichkeit sie als Vehicel herhalten. Habe mir eben die Sendung mit Maybrit Illner zum Fall Kachelmann zur Hälfte angesehen. Verkommen: da schreibt jemand für das schmierigste Dreckblatt der Nation, dem von hilflosen aufrechten Journalisten nachgewiesen wurde, dass es methodisch menschliche Existenzen durch bewusst in der Öffentlichkeit verbreitete Lügen vernichtet, und maßt sich ein Urteil über Lügen und Glaubwürdigkeit an. Als hätte sie nicht, indem sie sich in die Gosse des Boulevards begibt, Anteil an den Lügen und sich nicht dadurch längst unglaubwürdig gemacht.
Das ist aber nur die Oberfläche: der reaktionäre Wesenskern besteht darin, durch eine verzerrte Fokussierung der öffentlichen Aufmerksamkeit weg von prominenten männlichen Tätern hin zu schwarzen Putzfrauen unser liberales Rechtssystem zu diskreditieren, nach welchem prinzipiell niemand verurteilt wird, dessen zweifelsfreie Schuld vor Richtern und von Richtern nach den dort entwickelten Maßstäben statt nach der intuitiven Vernunft einer verdienten Feministin nicht nachgewiesen werden kann.
Man muss sich hier klar machen, dass es in unserem Rechtssystem die Aufgabe der Verteidigung ist, die Beschuldigungen gegen ihren Mandanten zu erschüttern und einleuchtende Argumente dagegen vorzubringen. Wer gegen dieses Prinzip agitiert, stellt unser ganzes Rechtssystem in Frage. Wenn dergestalt der Zeugin eine Lüge nachgewiesen wird, ist es legitim, dass die Medien darüber berichten. Wird jemandem einfach so eine Falschaussage unterstellt, erfüllt das den Straftatbestand der üblen Nachrede. Die kann bei uns nach § 186 StGB mit bis zu zwei Jahren Haft oder Geldstrafe belegt werden. Leider hat der Springer-Verlag genug Geld, und die Richter trauen sich nicht, die Bild-Zeitung endlich mal zwei Jahre wegzuschließen.
@ maat
Liebe maat, ich habe darüber nachgegrübelt, wen du mit den „linken Kreisen“ wohl meinen könntest. Da liegt doch nicht etwa, wie # 39 nahelegen könnte, eine Verwechslung mit den in althergebrachter Manier so genannten „jüdischen Kreisen“ vor? Oder ist etwa konkret Bronski damit gemeint? Sein Einleitungstext ist in der Tat ärgerlich. In diesem pseudo-ironischen Geplätschere im literarischen Stil der „erlebten Rede“, mit der Reflexion auf „Quicki“ und „Triebabfuhr“ wird ja wohl der sexualisierten Gewalt unterschwellig genau das Motiv des sexuellen Begehrens unterlegt, gegen das du dich im ersten Absatz von # 8 mit prägnanten Worten wendest, denen ich inhaltlich wie begrifflich nichts hinzuzufügen hätte.
Und welche Funktion soll in dem Zusammenhang der Hinweis auf den fortschrittlichen Finanzpolitiker in Bronskis Kommentar haben? Wenn es nicht eine Relativierung des Verbrechens darstellen soll, was dann?
Ich darf aber wohl entgegen einer entsprechenden Verunglimpfung der Linken, wie ich sie empfinde, vielleicht darauf hinweisen, dass Vergewaltigung über hundert Jahre nach dem deutschen Reichsstrafgesetzbuch als Vergehen gegen die Sittlichkeit geahndet wurde und dass erst die erste sozialliberale Koalition der Bundesrepublik 1973/74 eine große Strafrechtsreform durchgeführt hat, im Zuge derer statt „Vergehen wider die Sittlichkeit“ der Begriff „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“ Ziel und Kriterium für die Strafverfolgung wurde. In diesem Zusammenhang wurde auch die Kriminalisierung der Homosexualität zwischen Erwachsenen nach dem § 175 aufgegeben, der seinerzeit jedem Kind geläufig war – Schwule hießen während meiner Kindheit 175er. In den letzten Tagen kam im Fernsehen ein erdrückender Bericht darüber, wie bis in die sechziger Jahre hinein Homosexuelle auch in den Medien im Nazi-Jargon als Abschaum der Gesellschaft bezeichnet wurden. Das ist nur scheinbar ein anderes Thema. Hier wurde von der Linken eben unter der Perspektive der „sexuellen Selbstbestimmung“ gleichzeitig mit der Verharmlosung sexualisierter Gewalt und der Kriminalisierung von Schwulen und Lesben nach Maßgabe des bigotten bürgerlichen Begriffs der „Sittlichkeit“ aufgeräumt. Oder jedenfalls damit begonnen.
Eine besondere Aufmerksamkeit verdient hier der Leitartikel des Herr Widmann. Dass die FR sich nicht entblödet, mit derartig primitiven biologistischen Erklärungsmustern aufzuwarten! Auch hier, statt klarer Trennung und Unterscheidung: Sexueller Verkehr mit Prostituierten (als Gratifikationsleistungen), „männliche Gewalt“, „Verfügungsgewalt“ über Frauen: alles eine Sauce. Schwadronieren über Charme und über eingebildeten oder tatsächlichen Sex-Appeal. Küchenpsychologische Erörterungen über die Wahrnehmungs- und Verhaltensstrukturen mächtiger Männer. „Der alte Silberrücken bekommt die besten Stücke und die attraktivsten Weibchen“. – „Da geht es -fast – immer auch um die sexuelle Gewalt. Das gilt für den Großbetrieb und für den kleinen Professor.“ Unsere gesamte Gesellschaft also nichts als eine Horde von Gorillas. Daran ändert sich nichts, bevor nicht die jeweiligen Obergorillas vertrieben werden. Geschieht das durch die Junggorillas, ändert sich nicht wirklich etwas, also korrespondiert mit der Primitiv-Feminismusvariante der 70er Jahre, die der ganze „Gedankengang“ atmet, der Kotau vor den „klugen, entschlossenen Frauen“ als Heilmittel. – Die einfache Negation: die durch Östrogen statt durch Testesteron gesteuerte Affenhorde.
Das kommt dabei heraus, wenn vom konkreten Fall abgesehen und das Thema ganz allgemein abstrakt als „Reden wir über Männer“ deklariert wird – in der Variante: Männer sind Schweine.
Da erübrigt sich denn die Reflexion auf so etwas wie den fundamentalen Unterschied zwischen Menschengesellschaft und Affenhorde, wo nämlich kein Silberrücken aus dem Flugzeug geholt und vor eine behaarte Richterin geschleppt wird, weil er sich ungefragt das „beste Stück“ (meint: „das attraktivste Weibchen“) gegriffen hat.
Ich weiß ja nicht, wie es in dem zitierten Großbetrieb in dieser Hinsicht so zugeht, aber in die Welt des „kleinen Professors“ habe ich einigen Einblick gewinnen können. Die machte mir einen verdammt bürgerlich-wohlanständigen Eindruck. Attraktive Weibstückchen gesellten sich zu durchschnittlichen silberhaarigen Kerlen, scherten gelegentlich freiwillig aus zu mehr blondrückigen, die manchmal mehr, manchmal weniger Macht hatten, aber, soweit bekannt, sich nicht mit Gewalt nahmen, „was und wen“ sie wollten. Da hätten sie eben was anderes erlebt, nämlich im Wesentlichen eine relativ entwickelte kultivierte Gesellschaft, mit zivilisatorisch errungenen Grenzsetzungen und deren Einhaltung, und keine tierische, rein instinktgesteuerte Affenhorde.
Mag aber sein, dass das in einer Kulturredaktion anders aussiet. Dass dort vielleicht ein silberhaariger Glatzkopf sitzt (soviel Variation darf wohl sein), der fürchten muss, dass ein Weibchen ihn scheucht, denn: „Freiwillig gibt er seine Position nicht auf. Man muss ihn vertreiben.“
Was wir aber dann auf der Zivilisationsstufe zu erwarten haben, das erscheint – durchaus auf Widmannschem gesellschaftstheoretischem Erkenntnisniveau – an anderer Stelle so:
http://www.welt.de/lifestyle/article5719591/Fuer-Frauen-ist-Sex-ein-simples-Tauschgeschaeft.html
„Dabei geht es auch zwischen Damastlaken zu wie in der düsteren Höhle, in der nach dem Bärenjagen und Beerensammeln der Hominide das Weib zum schnellen Vergnügen kriegt. Weil jenes weiß, dass er danach freudig die Jagdbeute zerlegt, während sie am Lagerfeuer das Mahl für die Sippe kokelt.“
Na dann!
P.S. Wenn ich nicht mehr auf Einwände eingehe, liegt das nicht unbedingt an fehlenden Argumenten, sondern schlicht an konkretem Zeitmangel.
Die ganze Richtung hier: nicht abgeschlossene, aber fristgemäß beendete Diskussionen, wochenlange Betriebsferien usw., ist wohl nicht wirklich kompatibel zu meinem Zeitbudget und meiner langsamen Denkungsart. Werde mir also überlegen, ob, wann und in welcher Weise ich nach der Pause noch mitdiskutiere.
So oder so:
Herzliche Grüße, zumal an Bronski
Heinrich
@Heinrich
Nun, dass es Bekloppte im konservativen Lager gibt, streite ich überhaupt nicht ab. Mich regt aber besonders die Doppelmoral unter prominenten Linksintellektuellen auf, da ich von ihnen etwas anderes erwarten würde, als ihre prominenten Freunde zu decken statt der Aufklärung zu dienen. Ja, meine Kritik richtet sich gegen Bernhard-Henri Lévy und Jean-Francois Kahn, weil sie mich mit ihren Äußerungen zur Wissglut gebracht haben. Inwiefern sie religiös sind, ist mir nicht bekannt und in dem Zusammenhang halte ich diese Frage auch für völlig irrelevant. Wenn ich an den Polanski-Fall zurückdenke, so fand ich ausgesprochen viele vehemente Verteidiger im linken (künstlerischen) Lager. Empörend für mich daran ist, dass hier Leute einfach ihre ethischen Grundüberzeugungen über Bord werfen, die sie an anderer Stelle hochhalten. Dass es Personen gibt, die keine ethischen Grundüberzeugungen über Bord werfen können, weil sie gar keine haben und dass dies auch Grund zur Kritik bietet, versteht sich von selbst.
Bronskis Beitrag stimme ich zwar nicht zu, ich habe mich mit meinen Kommentaren aber auch nicht in erster Linie gegen ihn gerichtet. Er versucht meines Erachtens zu provozieren, um eine spannende Debatte anzustoßen. Damit habe ich kein Problem.
maat
@ Marie
Sätze wie „Es hat für einen Journalisten, in einem Artikel, überhaupt nicht zu wirken” sind, mit Verlaub, Quatsch, zumal wenn Sie für „Artikel“ mal „Meinungsbeitrag“ setzen. Oder sollte Ihnen entgangen sein, dass fast alle meine Texte in diesem Blog tendenziös, also Meinungsbeiträge sind? Wie lange schauen Sie schon in dieses Blog? Schon mal was von einer journalistischen Form namens Kommentar gehört, liebe Marie? Ja, ich denke schon, Sie benutzen das Wort ja selbst.
Ich gehe davon aus, dass Strauss-Kahn als unschuldig zu gelten hat, bis das Gegenteil bewiesen ist. Und wenn im Lauf des Prozesses Fakten ans Licht kommen, die Strauss-Kahns Schuld beweisen, dann soll er angemessen dafür verurteilt werden. So wie ich in meinem Einleitungstext auch schon geschrieben habe: Wenn Strauss-Kahn hart mit jener Ophelia umgegangen sein sollte, trifft die Härte dieser Richterin ihn zu Recht.
@ Heinrich
„Und welche Funktion soll in dem Zusammenhang der Hinweis auf den fortschrittlichen Finanzpolitiker in Bronskis Kommentar haben? Wenn es nicht eine Relativierung des Verbrechens darstellen soll, was dann?“
Es ist bisher kein Verbrechen nachgewiesen, also gibt es auch nichts zu relativieren. Zur Schau auf die Person DSK gehören seine Verdienste um den IWF gleichwohl ebenso dazu wie seine Rolle in der französischen Innenpolitik. Licht und Schatten.
Ich habe eine ganz andere Vermutung, die die Vorgänge noch skuriler erscheinen lassen würde, aber angesichts des Umstandes, dass hier in vier Stunden Schluss sein wird, lasse ich das jetzt bleiben. Muss ohnehin packen und noch jede Menge vorbereiten.
@ maat
Wenigstens eine, die mich versteht! 🙁
@Heinrich, 43
Der Widmann-Kommentar hat einige Schwächen, aber auch sehr richtige Punkte.
Ich fürchte, lieber Heinrich, dass es eine hohe Dunkelziffer gibt von sexuellen Übergriffen in Abhängigkeitsverhältnissen, die aber nicht zur Anzeige kommen, weil es eben keine Zeugen gab. Natürlich gibt es den Professor, der seine Studentinnen betatscht.
Ich glaube, es gibt kaum eine Frau, die in ihrem Leben nicht schon einen sexuellen Übergriff von irgendeinem Mann abwehren musste.
maat
Liebe maat,
falls du es nicht mitbekommen hast: wir sind in Bezug auf die Kriminalität von sexualisierter Gewalt überhaupt nicht auseinander. Im Gegenteil fand ich das, was du zu Beginn dazu geschrieben hast, vollkommen zutreffend, und darauf habe ich mich auch inhaltlich bezogen.
Nur störte mich eben der Reflex gegen die „linken Kreise“. Mein Hinweis auf die antisemitische Rede von den „jüdischen Kreisen“ meint, expliziert: Es ist unangemessen, eine ganze Gruppe, seien es Linke oder Juden, mit solcher diffusen Begrifflichkeit unterschwellig unter Generalverdacht zu stellen. Dass Bernhard-Henri Lévy und Jean-Francois Kahn religiös sind, nehme ich nicht an, jedenfalls sind sie nicht links. Das waren sie vielleicht vor langer Zeit einmal.
Dass sie dich in „Wissglut“ versetzt haben, kann ja nicht falsch sein. Ich kenne ihre Stellungnahmen nicht. Hast du einen Link?
Ich kenne die Szene der französischen Linksintellektuellen nicht wirklich, Bourdieu war wohl bis zuletzt jemand mit linker Gesinnung. Das Gros der Szene hat sich rechtzeitig mit dem allgemeinen gesellschaftlich-politischen Paradigmenwechsel gewendet, aber nicht klammheimlich und allmählich, sondern, wie Glucksmann und Gorz, immer mit großem Palaver. Deren aller geistiger Vater Sartre war ein begnateter Dichter, ein lausiger Philosoph und, zumal in Bezug auf das Gewaltmotiv, ein verheerender politischer Denker. Aber ein Mann von unvergleichlichem Charisma.
Weshalb ich die sozialdemokratische – und damals nicht zuletzt sozialliberale – Strafrechtsreform bemüht habe: um den Blick auf die organisierte Linke zu lenken. Die ist von vornherein, auch, was die sexuelle Aufklärung der Arbeiterjugendlichen betrifft, durchaus fortschrittlicher als es die „bürgerlichen Kreise“ waren. Von den völkischen natürlich zu schweigen.
Gruß
Heinrich
maat/Heinrich
Ich bin Heinrich dankbar, dass er auf den Widmann-Leitartikel eingegangen ist. Auch mich hat seine generalisierende Tendenz gestört, die, wenn man es zu Ende denkt, sogar für die Täter entlastent wirken kann. Nicht die männliche Sexualität an sich und nicht die Struktur der Abhängigkeiten in Politik und Wirtschaft führen zu sexuellen Übergriffen, sondern es handelt sich um kriminelle Handlungen, für die der Täter (und nicht die „Gesellschaft“) verantwortlich ist.
Gänzlich anders bist Du, maat, mit dem Thema umgegangen. Dir kann ich zustimmen, Widmann nicht.
Lieber Heinrich
Doch ist mir aufgefallen, dass wir fast einer Meinung sind. 😉
Damit Du mich noch besser verstehst, hier ein Link, in dem die betreffenden Personen zitiert werden:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,764110,00.html
und hier noch ein Interview mit Lévy:
„DIE ZEIT: Lernen wir gerade Neues über das Verhältnis von Macht und Sex?
Lévy: Dass über die westlichen Gesellschaften der puritanische Irrsinn gekommen ist.“
http://www.zeit.de/2011/21/Interview-Levy
Als ob der Vorwurf einer Vergewaltigung irgendetwas mit „puritanische(m) Irrsinn“ zu tun hätte. Der Mann spinnt doch!
Liebe Grüße
maat
@Abraham/Heinrich
Also ich teile Eure Einwände gegen den Text von Widmann auch. Ich bekomme da an mehreren Stellen Magenschmerzen. Er hätte einiges anders formulieren müssen. ABER er enthält richtige Überlegungen was die Verquickung von Machtposition und sexueller Ausbeutung anbelangt finde ich. Und dass er für die Quote ist, finde ich auch richtig.
@ Bronski
Sorry, ich habe ganz übersehen, dass dein Kommentar ein Nachruf auf den zurückgetretenen IWF-Chef ist, mit dem Ziel, eine Würdigung der Gesamtpersönlichkeit vorzunehmen. Zu den ganzen Kommentaren, die sich auf den Vorwurf der Vergewaltigung beziehen, kann man da nur sagen: Thema verfehlt.
„Wie lange schauen Sie schon in dieses Blog? Schon mal was von einer journalistischen Form namens Kommentar gehört, liebe Marie?“
– Nein, bestimmt nicht. Marie ist eine junge Studentin und ein bisschen zurückgeblieben. Da hast du als alternder Silberrücken die richtige Form drauf, sie angemessen anzureden.
@ maat
Ich bemühe mich, mich verständlich zu machen, habe aber nicht unbedingt den Anspruch, dass meine Kritilk verstanden wird, noch erst recht, dass man sie teilt. Meine Stoßrichtung gegen Widmann war doch erkennbar, wie ich meine, nicht, dass ich das offenbar verbreitete Phänomen männlicher Übergriffe negieren würde, da weißt du über das Ausmaß wohl besser Bescheid, sondern sein biologistisches statt gesellschaftliches Erklärungsmuster und auf der Basis letztlich auch biologisches Lösungsmodell (Frauen, die Silberrücken aus ihrer exponierten Stellung vertreiben).
Es geht mir also bei der Beschreibung der Oberfläche des gesellschaftlichen Umgangs von Männern mit Frauen nicht um Verharmlosung, sondern darum, dass die zweifellos schon vorhandenen und von Widmann völlig ignorierten gesellschaftlichen Regulierungsmechanismen weiter entwickelt werden, wozu gehören: wirksame Reaktionen und Kooperationen von Polizei, Justiz, Sozialarbeit … Nicht zuletzt wäre eine gesellschaftliche Aufklärung und Sensibilisierung angezeigt, die m.E. die Sensationsgeile Verfolgung der anstehenden Fälle gerade nicht leisten. Da geht es nur darum, mit dem Finger auf andere zu zeigen, je nachdem, von welcher „Partei“.
Oder meinst du, daraus würde die Öffentlichkeit etwas lernen, und was sind deine Vorstellungen von der Verbesserung der von dir monierten Situation?
@Heinrich
Lieber Heinrich
Nun, ich weiß eben nicht, ob „Aufklärung“ und „Sensibilisierung“ hier wirklich soviel bringen, da wie ich ja nun schon seit Stunden zu erläutern versuche zu meiner Erschütterung ausgerechnet Personen, denen man ein aufgeklärtes Bewusstsein attestieren würde, sich vollkommen „unaufgeklärt“ zu dem Fall äußern. Theoretischer Anspruch und praktische Umsetzung liegen hier wohl weit auseinander. Meines Erachtens würde ein Teil des Problems tatsächlich gelöst, wenn die Machtelite zur Hälfte durch Frauen ersetzt werden würde, zumindest was die Verknüpfung Machtposition/Sexismus anbelangt.
In Bezug auf die Durchschnitts-Schläger zu Hause braucht man vermutlich eher Sozialarbeiter.
Ich sagte ja schon, dass ich von sensationsgeiler Presse nicht viel halte. Es wurden aber durch den Fall in den seriösen Medien schon auch eine kritische Debatte angestoßen über die Verbreitung sexistischen Verhaltens in der männlichen Machtelite -und das finde ich angebracht. Die Auseinandersetzung muss ja nicht gleich so pauschal und emotional ausfallen wie bei Widmann.
maat
Oh, ich sehe gerade, dass mein Kommentar, der sich auf den Kommentar Nr 49 von Heinrich bezog in der Warteschleife hängt, weil ich zwei Links darin verstaut habe. Ich hoffe, er wird noch freigeschaltet.
Ich poste jetzt meinen Kommentar einfach nochmal in zwei Teilen. Er sollte eigentlich unter nummer 51 erscheinen und bezieht sich auf Nr. 49
Lieber Heinrich
Doch ist mir aufgefallen, dass wir fast einer Meinung sind. 😉
Damit Du mich noch besser verstehst, hier ein Link, in dem die betreffenden Personen zitiert werden:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,764110,00.html
Fortsetzung:
und hier noch ein Interview mit Lévy:
“DIE ZEIT: Lernen wir gerade Neues über das Verhältnis von Macht und Sex?
Lévy: Dass über die westlichen Gesellschaften der puritanische Irrsinn gekommen ist.”
http://www.zeit.de/2011/21/Interview-Levy
Als ob der Vorwurf einer Vergewaltigung irgendetwas mit „puritanische(m) Irrsinn“ zu tun hätte. Der Mann spinnt doch!
Liebe Grüße
maat
@Abraham/Heinrich
Also ich teile Eure Einwände gegen den Text von Widmann auch. Ich bekomme da an mehreren Stellen Magenschmerzen. Er hätte einiges anders formulieren müssen. ABER er enthält richtige Überlegungen was die Verquickung von Machtposition und sexueller Ausbeutung anbelangt finde ich. Und dass er für die Quote ist, finde ich auch richtig.
Danke, liebe maat!
Also große Übereinstimmung. Nein, bei den Herrschaften handelt es sich nicht um Aufklärer, die wollen nur noch provozieren und auffallen. Die Medien springen drauf an. Der Titel mit dem puritanischen Irrsinn ist ja als solcher schon unverschämt und ignorant. Ich denke und hoffe nicht, dass das das durchschnittliche Bewusstsein der Intellektuellen und schon gar der linken repräsentiert. Werde ich lesen, wohl aber nicht mehr kommentieren können.
Zur Aufklärung und Sensibilisierung gibt es keine wirkliche Alternative. Man kann ja nicht jeden zweiten Mann wegsperren.
Übereinstimmung also insoweit auch zu Widmanns Kommentar. Freude! Wo ist der Eierkuchen?
@ Bronski
„Ich habe eine ganz andere Vermutung, die die Vorgänge noch skuriler erscheinen lassen würde, aber angesichts des Umstandes, dass hier in vier Stunden Schluss sein wird, lasse ich das jetzt bleiben.“
Es steht dem ja nichts im Wege, das Thema auch später nochmals aufzugreifen. Ich denke, es bleibt uns noch eine Weile erhalten.
Schönen Urlaub und Grüße an alle
Heinrich
Lieber Bronski, ich verstehe nicht recht, was Sie meinen (sowohl in Ihrem Artikel, als auch in dem an mich gerichteten Kommentar), aber falls Sie meinen Kommentar ausschließlich auf sich bezogen haben – ich meine aber große Teile von Berichterstattung als auch Leserbriefen – entschuldige ich mich selbstverständlich. Übrigens ist das kein Grund, so harsch zu reagieren. Man kann auch Kommentare und Meinungsbeiträge misslungen finden, auch, wenn der Autor diese Form immer benutzt 🙂
Ich würde noch ein bisschen ausführlicher werden, aber angesichts der drohenden Schließung dieses Kommentarbereichs belasse ich es dabei und wünsche Ihnen einen schönen Urlaub.
@ Marie
„Übrigens ist das kein Grund, so harsch zu reagieren.“
Wie es in den Wald hineinschallt …
„Man kann auch Kommentare und Meinungsbeiträge misslungen finden, auch, wenn der Autor diese Form immer benutzt.“
Klar, und dann haben wir eine Diskussion. Wunderbar!
Nein Marie, kein Grund für Sie, sich zu entschuldigen. Das liegt eher bei mir. Sorry, falls meine Reaktion wirklich zu harsch ausgefallen sein sollte. Vielleicht liegt das nur an einem der Grundprobleme der rein schriftlichen Kommunikation: Man kann dem anderen beim Sprechen nicht in die Augen blicken!
@ Heinrich
„Ich bemühe mich, mich verständlich zu machen, habe aber nicht unbedingt den Anspruch, dass meine Kritilk verstanden wird …“
Gell, so ist das eben bei der Bloggerei. Man redet immer ein bisschen mit sich selbst.
@ all
Ich wünsche Ihnen/Euch drei schöne Bronski-freie Wochen!