Zitat des Tages: 3.12.12

„Die Chance, einem terroristischen Attentat zum Opfer zu fallen, ist winzig. Die Chance, durch Rauchen an Krebs zu sterben, aber sehr hoch. Wir fürchten uns schlicht vor den falschen Gefahren.“

Zukunftsforscher Matthias Horx zur Frage, welche Szenarien den Menschen am meisten Angst machen, zitiert nach dpa.

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14 Kommentare zu “Zitat des Tages: 3.12.12

  1. Horx, der alte Dampfplauderer! Die Möglichkeit, an „Raucherkrebs“ oder durch ein Attentat zu sterben, würde ich nun nicht gerade als „Chance“ bezeichnen, sondern wohl doch eher als „Risiko“.

  2. Es könnte tatsächlich sein, daß Raucher bei der Risikobewertung auch die positiven Erfahrungen berücksichtigen, nach dem Motto: Nach Jahrzehnten Raucherei voller Hochgenuß könnte es einen Krebs geben… oder aber auch nicht… deswegen auf Jahrzehnte voller Hochgenuß verzichten?

    Beim Terrorismus hingegen erkennt man den Schaden leicht, die positive Seite des Terrorismus hingegen erschließt sich nicht so einfach… soll man wirklich die bekannten Nachteile, wie z.B. Sterben, in Kauf nehmen, damit ANDERE Personen mit religiösen oder anderen Wahnideen sich ihren Vorstellungen gemäß selbstverwirklichen können? Was hab ich selber denn davon, wenn der Terrorismus mich erwischt? Daß das künftige Reich Gottes auf meiner Leiche errichtet wurde?

    Unabhängig davon, vor was ich jetzt mehr Angst habe, werde ich also die vor dem Terrorismus lauter artikulieren, denn der ist einfach eine inakzeptable Zumutung, und zwar auch dann, wenn „seine Chance ganz winzig ist“.

    Nicht zuletzt fürchte ich mich nicht im Geringsten davor, durch Rauchen an Krebs zu sterben. Dafür rauche ich als absoluter Nichtraucher halt einfach zu wenig. Wenn ich mich also vor Raucherkrebs gar nicht aber vor Terrorismus doch irgendwie fürchte, sollte Horx nochmal die Diagnose überdenken, daß ich mich „vor der falschen Gefahr fürchte“.

  3. Im geschlosssene Thread:http://www.frblog.de/heinegg
    führt I.Werner an:

    „Und dass Deutschland an all diesen Kriegen (die wir Konflikte, im härtesten Fall auch mal „blutige Auseinandersetzungen“ nennen) noch wunderbar verdient…“

    „Deutschland,wir,verdienen.“

    Auch hier demagogische Verbrämung ?

  4. Nachtrag
    Ich zumindest verdiene nicht an solchen Konflikten und wer dies tut, der mag sich mutig selbst an den Pranger stellen. Ich verwahre mich jedenfalls gegen solche Vereinnahmungen, die ich von keiner Seite toleriere.

    Der demagogische Trick, den Bundesbürgern eine Beteiligung an solchen Profiten zu unterstellen, weil sie angeblich mit den Profiteuren im selben Land leben und diese nicht „revolutionär überwinden“, ist unfair und geht an der Sache vorbei. Er versucht, die Bürger in Sippenverantwortung für diejenigen zu nehmen, die man anderweitig nicht erwischen kann.

    Da werden jetzt sicher einige Wirtschaftswunder- und Ausbeutungstheorien aus dem Schubkasten springen. Danke und Retour.

    Vielleicht macht Bronski dazu ein Thema auf?

  5. @ Sixty-Four Sie haben Recht. Sie sind nicht verantwortlich für deutsche Waffengeschäfte. Und sicher haben Sie auch nur geringe Einflussmöglichkeiten, das grausame Weltgeschehen zu verändern. Deshalb seien Sie beruhigt. Aber indirekt profitieren Sie dennoch davon. (Das Wort verdienen vermeide ich jetzt, da darin etwas Positives und Aktives mitschwingt.)

    (…)

    http://www.gedichte.vu/?wacht_auf.html
    Letzter Vers.

    Auszug aus einem Gedicht von Günter Eich (ca.1953)
    Diese Zeilen eines Menschen, dem die Gräuel des Krieges noch sehr nahe waren und der den Wiederaufbau in Deutschland skeptisch begleitete, fielen mir spontan wieder ein. Und nicht nur mir, wie mir beim Suchen im Netz auffiel. Sie rütteln ein bisschen auf und und wenn ich länger darüber nachdenke machen sie mich hilflos, weil ich keine Idee habe, wie man sich gewaltlos quer stellt.

    (…): Passage gelöscht. Das Gedicht ist von 1953 und damit nicht gemeinfrei. Es darf möglicherweise nicht einfach daraus zitiert werden. Das Urheberrecht ist kompliziert, die Verwertung von Zitaten ebenfalls. Ich umgehe dieses Problem, indem ich einen Link eingestellt habe. Bitte um Nachsicht.
    Gruß, Bronski

  6. @I.Werner

    „Aber indirekt profitieren Sie dennoch davon.“

    Erstens bezweifle ich, daß ich davon profitiere, zweitens werde ich im Falle des Falles gar nicht gefragt, und drittens verabscheue ich diese indirekte und unerwünschte Korruption, die mir da von den Waffengeschäftsargumenten aufgezwungen wird. („uns“ geht’s ja nur so gut, weil…)
    Da halte ich das Argument der Friedensbewegung entgegen: Es geht „uns“ nur deshalb so wenig gut, weil…! Es könnte „uns“ nämlich noch viel, viel besser gehen. Waffen sind eine gigantische Verschwendung von Ressourcen, Menschen und Zeit.

    Die paar Millionen, die vorm Schweizer Grenzbalken gerade noch in’s deutsche Steuersäckel purzeln, sehe ich da eher noch als minimale Entschädigung für die erlittene Rufschädigung, mit der ich leben muß.

    Zum Gedicht von Günter Eich kann ich nur sagen: Wem sagen Sie das? Aber auch Günter Eich irrt sich in der letzten Zeile: Die Profiteure sind nicht das Getriebe der Welt.

  7. Schade, daß niemand in das Thema einsteigt.

    Ist es schon so selbstverständlich geworden, daß Deutschland als Industrienation nur von der Ausbeutung der Welt leben kann und notfalls auch den Krieg in Konserven exportiert?
    Ist es schon so selbstverständlich geworden, daß jeder Bürger in Sippenverantwortung genommen werden kann, der sich nicht auf die Strasse stellt oder an Ostermärschen teilnimmt? Reicht es schon, daß man, wenn man nicht lautstark und im Widerstand „Nein“ ruft, als willfähriger Jasager dasteht?

    Das vornehmlich linke Argument, daß derjenige, der keinen Widerstand leistet, zum Unterstützer des Systems wird, verkehrt sich in sein Gegenteil und wird von den falschen ausgenutzt.

    Dieses schleichende, fast hinterlistige „Wir“, das auch von linker Seite mißbraucht wird, entzieht dem Souverän die Souveränität.

    Es ist wiedermal Zeit, die Realitäten zu betonen: Wer „im Namen des Volkes“ oder „für Deutschland“ zu handeln vorgibt, der muß sich der Zustimmung des Volkes vorher versichern, einer ernsthaften, demokratischen und individuellen Zustimmung und auch einer sachbezogenen, aktuellen Zustimmung.

    Es findet eine Begriffsverwirrung statt, die das juristische „Was nicht verboten ist, das ist erlaubt“ unzulässig auf demokratische Zustimmung überträgt. Es ist eben nicht alles gewollt und erlaubt, dem nicht widersprochen wird, im Gegenteil hat sich jedermann zu einer Handlung, die im Namen anderer vollzogen wird, derer Zustimmung zu versichern.

    Ein ganz verquerer Freiheitsbegriff bricht sich Bahn: „Wo kein Kläger, da kein Richter.“
    „Wo kein Täter, da kein Opfer.“ wäre angemessener.

  8. Na ja, sehr geehrte(r) sixty-four,

    Das von Bronski eingestellte Zitat ist inhlaltich eben sehr abstrakt.
    Sicher liegen noch mehr Blindgänger in deutschen Autobahntrassen( und können sich überraschend irgendwann umsetzen) als durch Terrorakte zu hier zu fürchten ist.

    Andererseit stimmts, dieser unreflektierte Möchtegernpazifismus nervt. Einmal weil er sehr gekünstelt und aufgesetzt daherkommt und dann weil es mehr vom Unverständnis ders Äußernden kundtut denn vom Gewicht der Botschaft zeugen würde.

    Aber es ist langweilig unseren Mitmenshcen zun n-ten Mal zu erklären dass werden die Landminen- noch die Streubombenkonvention irgendeinen praktischen Nutzen hätten; abgesehen von der Gewissensberuhigung diverser eingebildeter Pazifisten.

    MfG KM

  9. Ja, so sind sie, diese Pseudopazifisten. Wollen partout nicht mit alten oder neuen Kriegsbomben in die Luft gehen. Und glauben in ihrer dümmlichen, unreflektierten und selbstzufriedenen Art, sie könnten mit Petitionen, Resolutionen und anderen ionen die Welt von Kriegsgelüsten abhalten. Und nerven obendrein noch andere mit ihrem Geschwätz. Dabei brauchen sie diesen Quatsch nur zu Befriedigung ihres eitlen Ego.

    Es ist auch schön, dass die EU den Friedensnobelpreis erhalten hat. Der steht ihr gut. Passt auch sehr famos zu der Absicht der EU-Kommission, die Rüstungsindustrie zu optimieren, um Arbeitsplätze zu schaffen und die Ökonomie voran zu bringen. Immer kreativ im Dienste der Menschheit.

  10. @KM, I.Werner

    Wenn nach dem tausendsten Amoklauf die Arbeiter der Waffenfabriken nicht die Arbeit niederlegen und nicht von einer Welle der Solidarität getragen unterstützt werden, bis sie eine sinnvolle Arbeit gefunden haben, solange bleibt dies alles Geschwätz und alle bleiben schuldig.

    Ich schlage „Patronenfüller“ als Unwort des Jahres vor.

  11. Ergänzung

    @KM, I.Werner

    Wenn nach dem tausendsten Amoklauf die Arbeiter der Waffenfabriken nicht die Arbeit niederlegen und nicht von einer Welle der Solidarität getragen unterstützt werden, bis sie eine sinnvolle Arbeit gefunden haben, und die Anzugbewehrten sich nicht weigern, solche Geschäfte zu unterzeichnen, solange bleibt dies alles Geschwätz und alle bleiben schuldig.

    Ich schlage „Patronenfüller“ als Unwort des Jahres vor.

  12. Die Verleihung des Friedenspreises an dei EU ist ungefähr so gerechtfertigt wie das unreflektierte Bejubeln völlig unzweckmäßiger „Abkommen“ die schon bei Unterschrift erkennbar durchlöchert waren.

    Wer solche Pseudoabrüstung noch bejubelt ist entwder ziemlich naiv oder gefährlich.

    Weil sich faktisch eben NICHTS geändert hat!

    MfG KM

  13. Der Mann hat völlig Recht. Wenn es wirklich um Menschenleben ginge, würde man sich nicht so sehr auf die Bekämpfung von „Terrorismus“ konzentrieren
    sondern mehr auf die Vermeidung von tötlichen Verkehrsunfällen (Stichwort „Alkohol am Steuer“ – tausende von Toten jedes Jahr allein in Deutschland),
    die Bekämpfung gefährlicher Krankheiten (Stichwort „Probleme mit der Bekämpfung resistenter Bakterien mit
    Antibiotika“ – ebenfalls tausende von Toten jedes Jahr)
    oder die Bekämpfung gewaltverherrlichender Computerspiele (Stichwort „Amokläufe in Schulen“).

    Aber man hat den Verdacht, dass es hier nicht um Menschleben geht, sondern um die Rechtfertigung einer gigantischen Überwachungsmaschinerie, mit der einige Leute sehr viel Geld verdienen.

  14. @ Sixty-Five am 3. Dezember 2012 um 19:24,
    ob Chance, Risiko oder Schicksal, darüber kann man diskutieren.

    Hier ist etwas sehr Schönes und Lehrreiches aus dem Talmud zum Thema Schicksal:

    Deine Gedanken sind die Quelle deines Schicksals!

    Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Wörter,

    achte auf deine Wörter, denn sie werden Handlungen,

    achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten,

    achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter,

    achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.

    Hoffentlich begreifen die Raucher endlich diese Lebensweisheit. Das Unrechte dabei ist, die Qualmerei der Raucher auch unser Schicksal wird. Die Passivrauchopfer können nämlich nicht wie die Raucher wählen und sich entscheiden. Deren Wohl oder Unwohl hängt leider davon ab, wozu andere sich entschieden haben. Jährlich gibt es weltweit ca. 60.000 Passivrauchopfer, darunter ca. 165.000 Kinderopfer. Stellen Sie sich bitte so viele Kreuze auf einem Friedhof vor! Rauchen ist Krieg gegen das Leben. Dieses Risiko bzw. Schicksal ist genauso überflüssig wie ein Lungenkrebs.

    Deshalb kann es logischerweise für uns Tabakrauchgegner keine Freiheit geben, solange wir überall und jederzeit unfreiwillig zwangsberaucht werden. Diese Freiheitsberaubung und Körperverletzung gehen nicht mit unserer Verfassung konform.

    Arthur Schopenhauer: „Die Freiheit besteht darin, daß man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet.“

    Friedliche Grüße und schöne Weihnachten in einer menschenfreundlichen Atmosphäre!

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