„Ich denke, wir sollten niemanden verurteilen, der mal einen Fehler gemacht hat. Selbst die katholische Kirche gewährt eine zweite Chance.“
Bayern-Ehrenpräsident Franz Beckenbauer am Montag in München mit Blick auf den anstehenden Steuer-Prozess von Uli Hoeneß, zitiert nach dpa.
Mir sind auch Richter bekannt, die niemanden verurteilen, der mal vierzig Fehler gemacht hat (Stichwort Jugendkriminalität). Es ist eine Stärke unseres Rechtssystems, jedem unverzüglich die Chance für weitere Fehler zu gewähren. So geht dem System die Arbeit nicht aus, unnötige Arbeitslosigkeit wird vermieden.
Den Fehler von Hoeneß hingegen halte ich für unverzeihlich. Dieser Fehler, d.h. die Selbstanzeige, muß umgehend bestraft werden, sonst reißen solche Fehler ein, und die Behörden kommen nicht mehr nach.
Hoeneß hat übrigens Glück gehabt, daß man ihm seine Selbstanzeige geglaubt hat, sonst säße er jetzt in der Geschlossenen und könnte die Anstaltsmannschaft coachen.
Auf die zweite Chance, die die Kirche Tebartz van-Elst gewähren wird, bin ich gespannt. Einen weiteren Bischofssitz planen und bauen lassen? Helgoland hat noch keinen, soweit ich weiß. Vielleicht lässt man ihn auch nochmal nach Indien fliegen. Wenn er dann bei der Ankunft ganz durchfroren aus dem Gepäckraum kullert… wäre die zweite Chance ja wohl bestanden!