Migranten gleichsam unter Naturschutz?

Theo Sarrazin hat wieder zugeschlagen. Er ist uns hinlänglich bekannt aus seiner Zeit als Berliner Finanzsenator, als er Hartz-IV-Empfängern Lebenstipps erteilte. Inzwischen ist er allerdings Vorstandsmitglied der Bundesbank, und selbst als solches kann er es nicht lassen. Mit dem Unterschied, dass er diesmal nicht nur das Ansehen der Politik beschmutzt, sondern das der – weltanschaulich neutralen – Bundesbank. In einem fünfseitigen Interview der Zeitschrift „Lettre International“ hatte Sarrazin gesagt: Etwa 20 Prozent der Berliner Bevölkerung werde ökonomisch nicht gebraucht. „Eine große Zahl an Arabern und Türken in dieser Stadt hat keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel.“ Zudem sei ein großer Teil der Bevölkerungsgruppen weder integrationswillig und -fähig. „Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.“ Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Volksverhetzung. Ein Eklat auch innerhalb der Bundesbank, denn wie es aussieht, hat Sarrazin das Interview gegen den Willen von Axel Weber, Chef des Instituts, autorisiert und damit zur Veröffentlichung freigegeben.

Zu den kritisierten Äußerungen Sarrazins meint Jürgen Gojny aus Dortmund:

„Sarrazin ist nicht das erste Mal durch Äußerungen aufgefallen, die der abgeschotteten Welt der mutmaßlichen Political Correctness scheinbar widersprechen. Manches was Sarrazin artikuliert, dürfte durchaus das sein, was nicht wenige denken, ob einem das nun persönlich passt oder nicht. Dass es Ausländer und Muslime gibt, die diesen Staat und seine demokratische Gesellschaftsordnung ablehnen, dürfte den traurigen Tatsachen entsprechen. Trefflich wäre über die Prozentzahlen zu streiten, die Sarrazin wohl ohne Beweisführung so einfach in den Raum gestellt hat. Doch Sarrazin hätte gar nicht diese öffentliche Breitenwirkung erzielt, wenn sich die Politik nicht seit Jahr und Tag gescheut hätte, brisante Themen, die sie zum Tabu erklärt hat, öffentlich und schonungslos zu diskutieren.
Über das Thema „Die gescheiterte Integration“ äußern sich bereits Migranten in wissenschaftlichen Untersuchungen. Wollen die Gralshüter der Tabus und der Political Correctness darauf etwa jetzt mit einer Art „ins Positive gewendeter“ Ausländerfeindlichkeit reagieren? Auch andere Themen lohnen,  näher beachtet zu werden: Islamischer Antisemitismus und arabische Nähe zum Nationalsozialismus, die Innenansichten der Islamisten, der Genozid des Osmanischen Reiches an der armenischen Minderheit usw.
Dass Sarrazin berechtigte öffentliche Kritik erfahren muss, daran gibt es überhaupt keinen Zweifel. Doch die Art und Weise, wie seine Kritiker sich gebärden, lässt die ungute Vermutung aufkommen, dass es ihnen gar nicht um die Kritik an Sarrazin in erster Linie geht, sondern darum, a priori jede Kritik an Ausländern und insbesondere Muslimen türkischer und arabischer Provenienz zu unterbinden, sie damit praktisch, aus welchen falsch verstandenen guten und ehrenhaften Gründen auch immer, gleichsam unter Naturschutz zu stellen. Damit beschädigen die Kritiker Sarrazins bewusst oder unbewusst ihr eigenes Anliegen. Auf diese Weise werden Sarrazins unreflektierte Behauptungen erst recht von vielen Menschen goutiert, wenn sich diese nicht gleich politischen Gruppen aus dem „Gestern“ zuwenden. Dies zu verhindern gelingt aber nur, wenn man bereit ist, Tabus zu brechen und unangenehme Themen öffentlichkeitswirksam ohne falsche Rücksichten zu bearbeiten.“

Michael Hoffmann aus Flörsheim:

„‚Nicht jede Formulierung gelungen‘ ist milde gesagt eine euphemistische Beschreibung für den Müll, den Herr Sarrazin in seinem Interview im Kulturmagazin “Lettre International“  von sich gegeben hat. Seine Äußerungen bedürfen keiner besonderen Hermeneutik, denn seine krankhaften Ansichten sind nichts anderes als eine weitere Variation der verbalen Fratze, die sich hinter jeglicher menschenfeindlichen Gesinnung verbirgt und in Pauschalisierungen argumentativ gerechtfertigt erscheinen soll.
Er degradiert die menschliche Geburt zur Produktion und schreckt bei seiner Formulierung auch nicht davor zurück, unschuldig geborene muslimische Mädchen zu stigmatisieren. Weiterhin teilt er die Menschen in unserem Land in ökonomisch nützlich oder unbrauchbar ein. Er hat in seinem Interview sinngemäß auch gesagt, dass ihm eine hohe Geburtenrate bei Türken nicht gefalle, wohl aber eine bei osteuropäischen Juden mit einem 15 Prozent höheren IQ als dem der deutschen Bevölkerung. Mit dieser Äußerung wollte er sich elegant aus der Nazi-Ideologie davonschleichen, bevorzugt aber gleichzeitig eine Bevölkerungspolitik durch Steuerung aufgrund biologischer Merkmale.
Mit diesen Kernaussagen hat er sich somit aber selbst als Erneuerer und Transporteur der Nazi-Ideologie in das helle Licht der Öffentlichkeit gestellt. Er hat sie nämlich den gegenwärtigen Verhältnissen gemäß angepasst. An dieser Stelle ist es ganz wichtig, an den Wortlaut von Artikel 1 Absatz 1 des Grundgesetzes zu erinnern: “Die Würde des Menschen ist unantastbar, sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
Mit seiner Ideologie steht Theo Sarrazin eindeutig im Widerspruch zum Artikel  1 Absatz 1 und hat sich (und seine Gesinnungsgenossen) vom ethischen Grundkonsens unserer Wertegemeinschaft dissoziiert. Er spekulierte auf Jubel und Zustimmung insbesondere aus dem konservativen Lager, aber als konservativ denkender und christlich orientierter Mitbürger empfinde ich  Sarrazins verbalen Amoklauf als Attacke gegen die Menschlichkeit und Bedrohung für ein friedliches Mit- und Nebeneinander in diesem unserem Land.“

Paula Brandner aus Berlin:

„Danke, Herr Dr. Sarrazin! Ob Ihre Aussagen zu Berlin und der hiesigen Situation mit Ihrem Amt vereinbar sind, mögen andere beurteilen. Ich jedenfalls danke Ihnen, als einem persönlichen Kenner unserer Stadt, für Ihre Aussage; es gibt leider zu wenige prominente Bürger, die offenkundige Wahrheiten auszusprechen wagen. Wenn es die „Kleinen“ tun, bleibt das leider ohne Wirkung und Nachhall.“

Dieter Beck aus Köln:

„Sarrazin ist wegen seiner Ehrlichkeit nahezu der Einzige, der mich evtl. dazu bringen könnte, noch einmal die SPD zu wählen. Alle anderen Politiker wohnen in Grunewald oder Lindenthal (Köln) und scheren sich wenig um die Befindlichkeit der Leute. Natürlich gibt es das Kopftuchproblem und die Okkupation durch eine fremde Kultur dort sehr viel weniger!“

Dodi Hossein Maghssudnia aus Frankfurt:

„Herr Sarrazin hat sich unglücklich ausgedrückt, im Kern treffen seine Aussagen aber ein wichtiges Problem, dass die Mentalität vieler Unternehmer aus dem ethnischen Markt auf sehr einfaches Handeln mit einfachen Gütern fixiert ist. Viele Menschen aus dem ethnischen Markt mit seinen 16 Millionen Migranten benötigen eine umfangreiche Bildungsoffensive, damit sich auch der Einzelhandel in den stark ausländerbesiedelten Stadtteilen besser entwickeln kann. Die Arbeit vieler innovativer und fleißiger Unternehmer darf natürlich nicht durch solche unglückliche Aussagen diffamiert werden. Leider scheint Herr Sarrazin nicht den richtigen Kommunikationsstil für seine Gedanken zu finden. Sicherlich können solche ungeschickten Äußerungen in Teilen der Gesellschaft zu weiteren ausländerfeindlichen Attacken führen. Man sollte aber das schlechte Bildungsniveau vieler Migranten und Muslime und die Gefahr eines intoleranten Islamismus in Deutschland auch kritisch diskutieren dürfen, ohne direkt als Rechtspopulist diffamiert zu werden.“

Eberhard Schmidt aus Bremen:

„Fragen eines lesenden Obst- und Gemüsehändlers: Wer bezahlt eigentlich Sarrazins vermutlich nicht geringes Gehalt als Ex-Senator und Bundesbank-Vorstandsmitglied? Sind es vielleicht nicht auch die Steuergelder der (türkischen und arabischen) Obst- und Gemüsehändler, die er so sehr verachtet, aus denen dieser Staatsdiener sein Einkommen bezieht? Oder wird er in Zukunft darauf verzichten, Geld von diesen staatsablehnenden Gesellen anzunehmen? Man darf ja noch mal fragen.“

Leyla Adatepe aus Istanbul:

„Herr Sarrazin sagt, was der „Durchschnittsdeutsche“ denkt, aber nicht aussprechen darf. Die Vorurteile der Menschen in Deutschland vor allem  gegen Türken   sitzen so tief, dass unbedingt im Sinne der Aufklärung endlich etwas geschehen muss. Eine öffentliche Kampagne mit Beteiligung der Gemeinden, Städte und Länder  mit Unterstützung der Massenmedien wäre vielleicht der erste  richtige    Schritt und ein Antidiskriminierungsgesetz wäre ein sinnvoller weiterer Schritt. (Zu mir: Ich bin Bundesbürger türkischer Abstammung und lebe seit zwölf Jahren in der Türkei.)“

Franz Xaver Neuwirth aus Babenhausen:

„Ich vermute, Herr Sarrazin leidet unter seinem deutschen Namen und will sich so erleichtern.“

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77 Kommentare zu “Migranten gleichsam unter Naturschutz?

  1. „Rasse“ heißt jetzt „Kultur“, sonst ändert sich wenig.
    In Deutschland ist der manifeste oder latente Rassismus nach wie vor vorhanden und in ganz Europa auf dem Vormarsch. Nur die Vokabeln sind neu. Der kulturalisierte Rassismus bezieht sich nicht mehr (direkt) auf Haut- oder Haarfarbe, sondern auf die Idee einer „eigenen“ oder „fremden“ Kultur. Die Vorstellung von „Kulturkreisen“ wirkt harmlos: Man möge sich doch bitte dahin begeben, wo seinesgleichen leben. Obwohl der deutsche Gemüsehändler und der türkischstämmige Facharbeiter vermutlich häufig „kulturell“ mehr gemeinsam haben, als der deutsche Hartz-IV-Empfänger und Herr Sarrazin. Gläubige Moslems dürften mehr Gemeinsamkeiten in ihrer Lebensweise mit einem gläubigen Katholiken finden, als zweiterer mit einem deutschen Punker. Ich erspare mir weitere Beispiele.

    Dennoch, das ist genau das Fahrwasser, in dem normalerweise „Pro Köln“, „Vlaams Belang“, andere neue Rechte oder Teile der CDU fischen.
    Daher sind Äußerungen wie die von Herrn Sarrazin so gefährlich und alle sich durch ihn legitimiert fühlenden „Recht hat er doch“-Rufer sind in gefährlichem Fahrwasser.

    Die Behauptung einer angeblichen inneren und einer angeblichen äußeren „Kultur“ lässt Unterschiede nach Innen verblassen und schafft ein wohliges Gefühl der Zusammengehörigkeit und wird deshalb auch so gerne geschürt. Dieses mollig warme Gefühl des Deutsch-seins (Entschuldigung, der „christlichen“, „abendländischen“, „demokratischen“ oder wie auch immer genannten gemeinsamen „Kultur“) ist ein primitives Gefühl, auf das gerne aufgesprungen wird und das auch immer gut ist, wenn nicht gleich Krieg (z.B. „gegen den Terror“) und internationales Misstrauen, mindestens jedoch über soziale Ungerechtigkeiten hinwegzuspielen. Und deshalb ist es nach wie vor nicht egal, ob jemand ein Kopftuch, einen Turban, eine Basecap oder einen Seppelhut trägt. Ob wir damit unserer „demokratischen Kultur“ (inklusive der Errungenschaft der Säkularisierung, also der Trennung von Religion und Politik) einen Gefallen tun?

  2. Nun ja, der „gute“ Mann steht nicht alleine…

    Einen weitläufigen Bekannten fragte ich kürzlich, ob er sich das neue Einkaufzentrum in Offenbach (Komm)anschauen geht, bekam ich zu hören: „Nein, da rennen mir zuviel Kopftücher herum.“

    Ich frage mich ja, wie die Frankfurter Initiative das den Leuten beibringen will… Wenn die schon vom Land solche Gedanken auffahren, die bestenfalls 10 Türken/Araber auf einen Fleck aus der Hessenschau kennen…

    Anderseits: Ich habe die Samstagausgabe der FR nicht gekauft, boykottiert, wo die FR 10 Türken vorstellte, die Frankfurt/Welt erklärten, alle sind nett, Türkei in die EU. Die jüngsten Berichte aus der Türkei in Sachen Akzeptanz anderer Kulturen ließen wieder mal nix gutes im Text erblicken. Aber das ist ja nicht das Thema. Nur dieses Wissen wird auch so gestrickt, das dann sowas bei rauskommt. Hinzu der Aufmarsch der türkischen Wölfe in Frankfurt… Und es gibt noch mehr. Auch hier gibt es genügend Gründe die Arme nicht auszubreiten. Es ist schwer dann zu zählen, die türkischen Wilderer die einen abstechen wollen beiseite zu legen, die netten Türken bei den Adlerwerken als Referenz hinzustellen.
    (habe ich hier schon erzählt, glaube ich)

    „KOMM“ hat es dann bestätigt, die bunten Kopftücher mit ihren kleinen Anhängsel sind ein schönes Bild in unserer Gemeinschaft.

    Man kann drüber reden, aber nicht so in dieser Art wie Theo Sarrazin getan hat, zumal er nicht befürchten mußte Gegenwort zu erhalten. Ich weiß auch nicht was für eine Zeitung das ist. Bei mir wäre er nicht so weit gekommen, das Interview nicht erschienen, zumindest nicht ohne Gegenwort.

  3. Ob H.Sarrazin sich immer glücklich ausgedrückt hat sei dahin gestellt. Wenn er aber wirklich die geäußerte Meinung hat sollte er sie sagen dürfen ohne gleich in die Nazi-Ecke gestellt zu werden

  4. Nun ja Hans, gesäubert wurde schon einmal.

    Etwa 20 Prozent der Berliner Bevölkerung werde ökonomisch nicht gebraucht.

    Diese 20% findet Theo Sarrazin auch in Frankfurt.Dem Feudalherrn läuft der Gutmensch in diesem Fall ungefragt hinterher.

    */me grübelt über den Satzbau, wollte mal so was ganz schlaues schreiben*

  5. Ein lustiger Mann, spricht er doch aus, worüber seit einem Jahr alle nachgrübeln, allerdings doch mehr seine eigene jetzige und frühere Berufsgruppe betreffend.

    Eigentor, Sarrazin, im Sinne von ’selbst nicht schlau‘.

  6. Sarrazin sagte:

    „Die Türken erobern Deutschland genauso, wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate. Das würde mir gefallen, wenn es osteuropäische Juden wären mit einem um 15 Prozent höheren IQ als dem der deutschen Bevölkerung.“

    Irgendwie klingt das für mich so, als wäre er der Meinung, daß osteuropäische Juden grundsätzlich einen um 15 Prozent höheren IQ als die deutsche Bevölkerung haben. Solche Vorstellungen halte ich für rassistisch. Interessant nur, daß unsere Gutmenschen, die jetzt wegen Sarrazin ausrasten, sich NIE über rassistische Äußerungen aufregen, die zu Lasten von Deutschen gehen, wie die obige. Wurde obiger Satz kritisiert, dann dahingehend, daß er zu Lasten der Türken geht, weil Sarrazin damit offensichtlich auch Minderleistungen der Türken im Bereich der Intelligenz andeutet.

    Wenn er nicht glaubt, daß osteuropäische Juden grundsätzlich einen um 15 Prozent höheren IQ als die deutsche Bevölkerung haben, d.h. wenn es ihm nur darum ging, klarzumachen, daß ihm intelligente Immigranten lieber sind als dumme, warum hat er dann nicht gesagt:

    „Die Türken erobern Deutschland genauso, wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate. Das würde mir gefallen, wenn die Immigration so gesteuert würde, daß nur türkische Migranten mit einem um 15 Prozent höheren IQ als dem der deutschen Bevölkerung hier ansiedeln dürften.“

    Grundsätzlich stimme ich aber Sarrazin zu. Die Immigration, wie sie sich die letzten 20 Jahre entwickelt hat, war in Einzelfällen sicher ein Gewinn für Deutschland, im Durchschnitt aber ein GROSSER VERLUST, da es im wesentlichen eine Unterschichtenimmigration war (entgegen der Traumtänzeridee, die manche haben, daß nämlich Immigranten erst in unserem Land in die Unterschicht gedrängt werden). Der Verlust wird nicht mehr wettzumachen oder zu korrigieren sein, im Gegenteil, sein Ausmaß wird von Jahr zu Jahr größer werden (Geburtenraten), der deutsche relative Wohlstand zukünftig weiter drastisch abnehmen. Ob Deutsche mit dieser Immigration durch Konfrontation mit dieser oder jener fremden Kultur auch positive Werte ERRHIELTEN, die die Nachteile ausgleichen oder sogar vielleicht mehr als ausgleichen, muß jeder selber für sich beantworten, ich für mich persönlich kann es leider nur verneinen.

  7. Jetzt müßte man mal den Begriff Unterschicht näher definieren.

    (Hilfs)Arbeiter wurden benötigt, die haben wir bekommen. Den Rest haben wir versaubeutelt. Das wurde uns erst bewußt, als solche Firmen wie die Adlerwerke die Tore schlossen. Bis dato ist jeder dort untergekommen, irgendwie. Jemand an der Blechschere braucht kein Abi. Das galt für den 1. der kam, dessen Sohn und dessen Sohn.

    Aber hätt‘ der Hund net geschissen, hätte er den Has‘ gekrischt.

    DAF hat es mal vorgesungen:
    http://www.youtube.com/watch?v=pnP19Go7YVA

  8. Auf den Punkt von Sarrazin gebracht:

    Wie kann er denn, mit einem solchen Namen, auf Türken und Araber schimpfen?

    Müßte er sich ja selbst sagen: Geh‘ doch wo Du herkommst!

    Ein solcher spricht nicht für mich und nicht für Deutschland. Er soll sich schämen und den Mund halten. Ich brauche ihn nicht, ökonomisch…

  9. Ich verstehe die Aufregung nicht. Herr Sarrazin hat doch wiederholt, was er schon seit längerer Zeit immer wieder gesagt hat: Der Pöbel soll sich gefälligst damit begnügen, was ihm die Mächtigen an Brosamen vom Tisch fallen lassen. Ich habe immer nicht verstanden, dass sich die Linke in Berlin mit so einem Menschen an einen Tisch setzt.

  10. Nein, das hat er nicht gesagt. Aber er hat gesagt, wer sich nicht mit den Brosamen begnügen will, die ihm die Gesellschaft vom Tisch fallen lässt, muß den A… hochkriegen. Außerdem hat er gesagt, und auch da stimme ich ihm voll zu, daß die „Brosamen“ so dürftig nicht sind. Alles eine Frage der Anspruchshaltung…

    Das Dilemma ist doch, daß einfach strukturierte Arbeiten ohne nennenswerte Ausbildung in einer Anzahl vorhanden sind, die gerade mal deutsche Unterschichtenangehörige sowie die der vor 1985 Immigrierten und ihre Nachkommen abdecken würden, sofern diese vom Ausbildungsstand nicht mehr leisten können, wenn überhaupt. Die Unterschichtenimmigration der letzten 20 Jahre kam on top, die Industrigesellschaft kann mit diesen Leuten nichts anfangen (außer vielleicht, sie vereinzelt in völlig unterbezahlten Tätigkeiten einzusetzen, was einen Niedriglohnsektor schuf), sie werden „ökonomisch nicht gebraucht“. Was für viele dieser Menschen bleibt, sind die Sozialsysteme.

    Es müsste DRINGEND die Frage UNVOREINGENOMMEN diskutiert werden, inwieweit Bildungsanstrengungen das Dilemma lösen können. Mit „unvoreingenommen“ meine ich, daß auch jene Argumente nicht unter den Tisch fallen oder sonstwie ignoriert geworfen werden dürfen, die Auswirkungen aufoktroyierter Bildungsprogramme als nicht wesentlich prophezeien, nur weil das etwas ist, was man nicht hören will.

    Des weiteren sollte diskutiert werden, über welche Anreize Menschen dazu veranlasst werden könnten, im beiderseitigen Einvernehmen dieses Land zu verlassen. Egal welche Maßnahmen man da ergreift, die Resultate werden nicht phänomenal sein, da habe ich keine Illusionen, die „Brosamen“ hier sind eben oft der harten Arbeit im Herkunftsland vorzuziehen, aber die Fälle, bei denen es möglich zu machen wäre, sollten nicht verschenkt werden.

  11. Da bleibt mir echt die Spucke weg: „Produktion von neuen kleinen Kopftuchmädchen“!
    Wie niveaulos und unverschämt kann man eigentlich sein? Das ist doch unterste Schublade! Und an der Produktion von menschenverachtendem und hirnlosem Dummgeschwätz kaum zu überbieten!
    Wer möchte sich angesichts solcher Reden schon integrieren (lassen müssen)?
    Da ist mir ja selbst schon nach Auswandern! Oder eben auch nach bockiger Abwehrhaltung!

  12. Herr Sarrazin ist doch mit seiner schon ritualisierten Menschenverachtung in bester Gesellschaft. Er würde sich doch gar nicht so äußern, wenn er nicht – das Gästebuch von hartaberfair – belegt das z.B. erschreckend eindeutig, von ca. … 90 Prozent der „guten“ Deutschen „getragen“ würde. Übrigens, die „guten“ Deutschen regen sich immer besonders über die Gutmenschen, Sozialromatiker und Kuschelbefürworter auf. Das ist schlicht pervers, aus meiner Sicht. Da wird etwas nachgequatscht, auch von den Medien, was irgendein verwirrter Begriffsverdreher mal in die Welt gesetzt hat. Ist Bös- bzw. Schlechtmensch, unsozial, Gewalt und Krieg denn besser, frage ich immer die Gutmenschenverächter, ohne bisher eine Antwort bekommen zu haben. Aber nun noch ein kleiner Rückblick in das Jahr 2006:

    Das „Sommermärchen“, wie es der Historiker, Arnulf Baring, und sein Gesinnungs-Kumpel, Christean Wagner, (CDU-Fraktionschef im hessischen Landtag, der u.a. als hessischer Justizminister Fußfesseln auch für Arbeitslose und Drogenabhängige forderte) im Jahre 2006, anlässlich einer Veranstaltungsreihe gesehen und bekundet haben. Wagners damaliger Einladungstext:

    „Die Fußballweltmeisterschaft in unserem Land hat den Umgang mit nationalen Symbolen wieder selbstverständlicher gemacht. Die Diktatur der Nationalsozialisten und die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs hatten das deutsche Nationalgefühl stark beschädigt. In den Jahrzehnten nach 1945 hatten wir Deutsche große Probleme, zu einem normalen Patriotismus zurückzufinden. Das scheint nun gelungen zu sein. Unser Staat braucht Patrioten. Nur der, dem seine Heimat am Herzen liegt, zeigt auch Engagement für die Gemeinschaft. Die Liebe zur Heimat ist keine überholte Tradition, sondern einer der Eckpfeiler eines intakten Gemeinwesens. Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe was uns leitet – Eckpfeiler einer bürgerlichen Kultur – nimmt sich der Eröffnungsvortrag dieser Thematik an. Der Historiker und Publizist Arnulf Baring wird das mitunter schwierige Verhältnis der Deutschen zu ihrer Nation beleuchten. Sein Vortrag – Es lebe die Republik – Es lebe Deutschland – verheißt eine anregende Diskussion.“

    Von Barings Vortrag zeigte sich Christean Wagner hoch zufrieden. Baring habe „vielen aus dem Herzen gesprochen“. Eine kurze Zusammenfassung der Ausführungen von Baring:

    Die Deutschen müssten „die eigene Würde und Selbstachtung wiederfinden“. Dabei könne man auf „lange Jahrhunderte deutscher Tüchtigkeit und deutscher Friedlichkeit“ aufbauen. Die Nazi-Diktatur sei hingegen nur „eine beklagenswerte Entgleisung“ gewesen. Baring vertrat die Auffassung, dass die Deutschen in der Nazi-Zeit zwar antisemitisch gewesen seien, die Ermordung der Juden aber abgelehnt hätten. Sie hätten sich von Adolf Hitler eine „Konsolidierung“ des Landes versprochen, die er bis 1938 auch geleistet habe. „Alles, was danach kam, ist doch von der Bevölkerung nicht gewollt worden“, behauptete der Redner. Er verwahrte sich gegen die Einschätzung, dass die Judenvernichtung als Verbrechen „einzigartig und unvergleichbar“ sei. „Das scheint mir schon eine Übertreibung zu sein.“ … Die Gewalttaten heutiger Rechtsextremisten sieht Baring nicht als neonazistisch motiviert. „Das sind keine Nazis“, sagte er. Es gehe um „Jugendverirrungen“ von Leuten, „die sich wichtig machen wollen. Das ist nicht politisch.“ Mit Blick auf Einwanderer forderte Baring, nicht Integration sei gefragt, sondern „Eindeutschung“. Er verwende den Begriff, auch wenn der von den Nazis benutzt worden sei. „Diese Berührungsangst, irgendwelche Vokabeln zu übernehmen, die das Dritte Reich verwendet hat, hat auch was Kleinkariertes“, urteilte Baring.

    So weit einer der eifrigsten und prominentesten Unterstützer des Herrn Thilo Sarrazin, den ich als geistigen Brandstifter und Wiederholungstäter bezeichne. Was mich allerdings tief betroffen macht ist die Tatsache, dass diese braune Seuche aus den Deutschen offenkundig einfach nicht herauszubekommen ist.

    Übrigens, wenn ich zu deutlich war, bedaure ich das überhaupt nicht, möchte aber abschließend noch gerne an den unveränderbaren Artikel 1 unseres Grundgesetzes erinnern:

    DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR.

    Ausdrücklich steht da des Menschen und nicht des deutschen Menschen.

    mfg
    Jutta Rydzewski

  13. Im „Leistungsträger“-Thread machten sich Diskutanten darüber lustig, daß Personen, die das Gefühl haben, steuerlich ausgeraubt zu werden, Auswanderung kontemplieren, und man empfahl ihnen, es doch endlich zu machen. Jetzt scheint es welche zu geben, die über Auswanderung nachdenken, weil Sarrazin von der „Produktion kleiner Kopftuchmädchen“ sprach (s. Post 11). Über das erhebliche Potential, sowas lächerlich zu finden, will ich hier nicht reden, aber die analoge Empfehlung, doch endlich die Ankündigung wahrzumachen und abzuhauen, kann ich mir einfach nicht verkneifen.

    Was den Begriff „Gutmensch“ angeht… sein „Gutreden“ ist ja selektiv… er tut es für Immigranten, HARTZ IV-Empfänger etc., eben für alle, die irgendwie als „ganz unten“ empfunden werden, als „Opfer“ von irgendwas… Die Alternative ist nun nicht, über die, über die Gutmenschen nicht anders können als gut zu reden (sich für sie „einzusetzen“ usw.), jetzt auf einmal schlecht zu reden und dann zum tatsächlich ebenso zu kritisierenden „Schlechtmensch“ zu werden. Sondern die Alternative wäre, ein „Realmensch“ zu werden, der erstmal prinzipiell in der Lage ist, Sachverhalte im Zusammenhang mit diesen Bevölkerungsgruppen zu erkennen, die NICHT gut und toll sind oder NICHT einfach nur deswegen schlecht ist, weil Politik/Staat/Wirtschaft oder wer auch immer „da oben“ das so wollen.

    Ansonsten kann ich nur sagen, Arnulf Baring ist ein wichtiger Intellektueller in D, der sehr Denkwürdiges zu sagen hat, aber natürlich verstehe ich auch, daß Gutmenschen nicht anders können als ihn von ihrer hysterischen Warte aus zu beurteilen. Ich jedenfalls fand die zitierten Passagen extrem nachvollziehbar und vernünftig.

  14. @wedell

    Diese Art und Weise, andere Diskutanten per „Gutmensch“ in die Schublade der Lächerlichkeit zu betten, habe ich ja schon mal angesprochen. Sie ist abstoßend.
    Der „Wedellmensch“ als solcher ist ja einer, der von sich glaubt, Realist zu sein, es aber gar nicht ist, weil er von der Realität nur den Namen eines Discounters ableitet, und folgedessen glaubt, alle billigen Argumente seien gebilligt, wo sie doch bloss wohlfeil sind.

  15. @12 jutta

    ‚zu einem normalen Patriotismus zurückzufinden‘ (zit C.Wagner)

    Patriotismus ist nicht normal.

  16. Dann ist aber die ganze Welt bekloppt, BvG, einschließlich Ihnen. (Hinweis auf Ihren Rundumschlag auf alle Frankfurter, die angeblich ihre Ecke (Heimat) verseucht haben).

  17. @BvG,

    wer sich wie ein Gutmensch benimmt, den kann man gar nicht lächerlich genug machen. Notwendige Debatten verseucht bzw. verhindert er mit seinem applausheischenden Gutgetue, das Realismus nicht zulässt. Wie der Spiegel sehr treffend schreibt:

    „Sagen, was ist!“ Das war einmal eine linke, fortschrittliche Parole. Heute heißt es: Wahr ist, was ich sehen will.

    Und Patriotismus, klar ist der nicht normal. Deswegen ist er auch rund um die Welt die Regel und nicht die Ausnahme. Deshalb ist auch die ganze Welt „braun verseucht“ und entsprechend ernst muß man diesen Quatsch von der „braunen Verseuchung“ nehmen…

  18. Das Thema des Hefts von Lettre International ist ja „Berlin auf der Couch“. Herr Sarrazin sollte sich vielleicht auf selbige begeben. Er scheint der Lebensfreude nämlich total abgeschworen zu haben. In dem Interview sagt er über Berlin als „Lebensplattform“ u.a.: „Menschen, die gerne beruflich aktiv waren, wurden ersetzt durch solche, die gerne lebten“. Als Beispiel für gezeigte Lebensfreude fallen ihm dann ausgerechnet barbusige Sonnenanbeterinen im Park ein. Er ist verleicht ein Mensch, der sich ständig über alle seine Empfindungen schämt und das ganze mit „altdeutscher Arbeitsauffassung“ kompensieren möchte. Dazu passen auch seine kuriosen Speisepläne für Arme – er selber würde genauso essen, sagte er damals – oder seine Empfehlung in einer kalten Wohnung einfach einen dicken Pullover zu tragen. Vermutlich mußte er als Kind immer kratzige Wollsachen tragen und und leidet noch heute unter dieser Erinnerung. Wer gut verdient, sich selber aber nur fiese Kühlregalbratwurst und Kartoffelbreipampe aus der Tüte gönnt, ist nicht bescheiden sondern bescheuert – wer nicht genießt, ist ungenießbar! Wenn jemand einen solchen Konflikt für sich persönlich im kleinen Kreis austrägt, ist es traurig. Wer mit einer solchen inneren Haltung in der Öffentlichkeit wirkt, wird unter Umständen gefährlich. Der sieht in Menschen, die einfach „ihren Stiefel“ leben möchten, eine Gefahr für die eigene schwer erarbeitete Selbstdisziplin – und möchte sie am liebsten weghaben. Der Zuspruch, den die Äußerungen Herrn Sarrazins bei manchen Leuten finden,
    stammt bestimmt auch aus solchen Quellen.

  19. Patriotismus mit brauner Verseuchung gleichzusetzen, ist auch nicht besser, als das was Theo Sarrazin so von sich gibt.

    Blödsinn³

    Vielleicht sollte der Eine oder Andere mal „Die Geschichte der Menschheit“ sich zu Gemüte führen. Die Religonsbücher der einzelnen Religonen reichen auch. Das gelobte Land kann nur durch Patriotismus überhaupt am Leben erhalten werden.

  20. Sarazin´s Äußerungen waren in der Vergangenheit meistens voll daneben. Und als Berliner SPD-Sympathisant fragt man sich, was er in dieser Partei eigentlich noch zu suchen hat.

    Doch diesmal ist Vorsicht angebracht: Denn selbst der Tagesspiegel hat einen Faktencheck zu seinen Aussagen durchgeführt und kommt zu dem Schluss: Nahe dran und doch daneben.

    Zunächst zu der Aussage, bestimmte Menschen werden ökonomisch nicht gebraucht. Das finde ich eine Frechheit. Egal in welcher Ecke der Welt Menschen ihre Herkunft haben, wer in D. geboren wurde hat auch hier seine Heimat. Und wenn Wirtschaft und Politik in diesem Land nicht in der Lage sind, ausreichend Bechäftigung zu schaffen, werden jene von der Arbeitslosigkeit betroffenen nicht auf einmal wertlos.

    Trotzdem muss festgestellt werden, dass es bei bestimmten Einwanderergruppen an Integrationsbereitschaft mangelt. Schulbildung, insbesondere Deutschkenntnisse haben hier keinen hohen Stellenwert. So sind Türkische und arabische Einwandererkinder überproportional häufig an Schulabbrüchen und an Gewaltkriminalität beteiligt. Aufgrund mangelnder Schulbildung partizipieren diese Gruppen entsprechend schlechter am Arbeitsmarkt. Laut einer deutschlandweiten Studie des Berlin-Instituts sind türk. und arab. Migranten von allen Einwanderern bei weitem am schlechtesten integriert.

    O-Ton TSP:
    „Tatsächlich leben viele Migranten von staatlicher Unterstützung. In Neukölln haben 60 Prozent der Jugendlichen, die Transfers bekommen, einen Migrationshintergrund; in Nord-Neukölln lebt die Hälfte aller Einwohner von Stütze….

    Sarrazins Behauptung: „Es ist ein Skandal, wenn türkische Jungen nicht auf weibliche Lehrer hören, weil ihre Kultur so ist. Integration ist eine Leistung dessen, der sich integriert.“

    Richtig ist, nach Ansicht des Bildungsexperten Wolfgang Harnischfeger: „Viele türkische Schüler akzeptieren Frauen nicht so als Autorität wie Männer“, da habe Sarrazin teils recht. „Es gibt Menschen, denen Bildung nicht so wichtig ist, und deren Zahl ist bei Migranten höher.“ “

    In der Tendenz stimmen viele der Sarazinischen Zitate, leider sind sie übertrieben. Dies aber darf kein Grund sein, sich mit ihm und dieser Thematik nicht auseinanderzusetzen.

  21. Sicher fox, nüchtern betrachtet, die Fakten aneinandergereiht, ist das so. Im Gallus reden sie sogar von der „türkischen Backröhre“. Das Gallus hat da noch deftigeres an Definitionen für Gebärfreudigkeit zu bieten.

    Aber der Deutsche Staat bietet es doch regelrecht an. Was man über den Lohn nicht bekommt, holt man über’s „Kinder machen“. Die Kinder selbst haben davon am allerwenigsten. Deutsche sind ja mit dem Ausnutzen von Vergünstigungen auch nicht zimperlich.

    Meine Mutter bekam 30 Mark und glaube 14 Tage Kindurlaub. Vergleicht man das mit dem von heute, Kinder in die Welt setzen, ersetzt den Arbeitsplatz – sinngemäß.
    Es gab mal den Vorschlag, der Staat unterstütz zwei Kinder, will Familie drei und mehr Kinder, müssen sie schauen, ob sie es finanziell sich leisten und dem Kind gegenüber verantworten können. Der Vorschlag war ganz kurz auf den Bildschirmen. Ich finden den Vorschlag heute noch gut.

    Mit der Integration etc. das hatten wir hier ja auch schon zu genüge. Eine Geschichte für Jahrzehnte. Richtig begonnen haben wir noch nicht.
    Und was linkes und rechtes DE-Politikum an Straftaten aufzuweisen hat, davon sind die Muslime mit und ohne DE-Paß noch weit entfernt, haben noch ein paar Schüsse frei – sinngemäß, damit sie an den Pranger gestellt werden können.

    Die ganz andere Rechnung: Student hüpft mit 2x Jahren aus der sozialen Hängematte und rennt ins Ausland. Ist das nun für DE gewinnbringender?

  22. Vielleicht kommt ja auch das muslimische Familienbild, das ein gänzlich anderes als das deutsche ist, stärker zum tragen. Viele Kinder, viel Reichtum. Kinder versorgen die Alten. In DE-Familien ist das ja nun nicht mehr so. Und wenn viele Kinder auch noch Geld bringen, ja warum dann von der Tradition abweichen?

    Inwieweit dann türkisches Hinterlandbild sich mit dem ganzen hier verträgt, ist eine andere Geschichte.

    Es gibt ja auch die These, bedingt durch die Geschichte und den Traditionen, daß sich diese beiden Kulturen nie auf ein harmonisches Miteinander bringen lassen. Über’s Knie brechen kann man es nicht, dann müßte man die Konsequenzen ziehen.

  23. Die Aussagen des Herrn Sarrazin entspringen einem faschistoid/ökonomischen Menschenbild:
    etwa 20% der Menschen in Berlin werden ökonomisch nicht gebraucht (gebraucht!), sie sollen sich auswachsen (auswachsen!?), eine große Zahl von Türken und Arabern hat keine produktive Funktion (Funktion!).
    Im Mai 2009 hat Sarrazin sich darüber beklagt, dass „HartzIV Empfänger es gerne warm haben“, „dass man nicht durch Kinder seinen Lebensstandard verbessern kann, was heute der Fall ist„ und er hat die Frage gestellt „Wie kann ich es schaffen, dass nur diejenigen Kinder bekommen, die damit fertig werden“? und diese Frage selbst als „große Frage“ bezeichnet.
    Wollte/will Sarrazin die Zwangssterilisation von Harzt IV Empfängern, Türken, Arabern und Menschen ohne Schul- bzw. Berufsausbildung? Oder will er nur entscheiden, wer sich Fortpflanzen darf? Welche Bedingungen will er daran knüpfen? Ein Mindesteinkommen, unbefristete Arbeitsverträge, pfändbare Sicherheiten und Bürgschaften oder ein reiches (wenn ja, wie reiches) Elternhaus?

    Wer Menschen ständig auf ihren ökonomischen Wert reduziert, wer ihnen ihre Kultur, ihre Rasse, ihre Intelligenz und ihre erblich bedingten Mängel (menschliche Begabung) in menschenverachtender Weise vorwirft, aberkennt ihnen ihre Menschenwürde. Er erklärt sich selbst zum Herrenmenschen (neudeutsch: ökonomische Elite) und bereitet, intellektuell, eine „Endlösung“ der „Schmarotzerfrage“ vor.

  24. @Max Wedell

    Seien Sie mir gegrüßt, Herr Max Wedell.

    Obwohl Sie es tunlichst vermeiden, mich direkt anzusprechen (warum eigentlich, ich beiße doch nicht;-)), ist offenkundig, dass Sie sich, insbesondere mit Ihrem Lieblingsthema Gutmensch, doch im Wesentlichen auf mich beziehen. Sie scheinen etwas neidisch auf Gutmenschen zu sein, was ich sehr gut verstehen kann, denn schließlich kann sich kein mit Vernunft und Verstand ausreichend gesegneter Mensch, als Schlecht- bzw. Bösmensch so richtig wirklich wohl fühlen. Das wird auch deutlich an der nachfolgend zitierten Passage Ihrer Zuschrift:

    „wer sich wie ein Gutmensch benimmt, den kann man gar nicht lächerlich genug machen. Notwendige Debatten verseucht bzw. verhindert er mit seinem applausheischenden Gutgetue, das Realismus nicht zulässt. Wie der Spiegel sehr treffend schreibt: …“

    Zunächst einmal möchte ich stark bezweifeln, dass der Spiegel überhaupt noch, besonders im „Gutmensch-Zusammenhang“, in der Lage ist treffend zu schreiben, seit dem er (der Spiegel) schon seit längerer Zeit zu einer BILD-Zweigstelle verkommen ist. Da Sie sich aber offensichtlich für das Thema Gutmensch, aus den bereits angedeuteten Gründen, ernsthaft zu interessieren scheinen, ist es mir eine Freude, Ihnen mit einem guten (Lese)Tipp (ich hoffe, dass ist hier erlaubt)behilflich sein zu können:

    http://ad-sinistram.blogspot.com/2009/05/der-gute-mensch.html

    Und nun viel Spaß beim Lesen. U.U. wird Ihr Erkenntnisgewinn enorm sein. Vielleicht kann ich Sie danach sogar, in den immer noch viel zu kleinen Kreis überzeugter Gutmenschen, herzlich Willkommen heißen. Eigentlich dürfte das auch gar nicht so schwer sein, Sie sollten nur immer daran denken, dass gemäß der deutschen Sprache und Begrifflichkeit, gut = gut, schlecht = schlecht und böse = böse ist. So einfach ist das. Für den Spiegel, die BILD und ähnliche Lei(d)medien der vereinigten Bewusstseinsindustrie, reicht es allerdings noch nicht einmal zu dieser schlichten Erkenntnis. Aber gut, nun lesen Sie zunächst (Roberto J. De Lapuente formuliert sehr anschaulich), und dann sehen wir weiter.;-))

    mfg
    Jutta Rydzewski

  25. Ich frage mich ja sowieso, woher Theo Sarrazin und andere, die in das gleiche Horn blasen, zu dieser Erkenntnis gelangen. Das sind einzig irgendwelche Tabellen, Auswertungen von Umfragen und Statistiken. Leben tun sie nicht unter ihnen, gar mit ihnen. Einen “ Guten Abend Achmed, wie geht’s“ mit einem zuwinken folgte bestimmt nicht täglich über einen längeren Zeitraum.

    Das gilt sowohl für das Eine wie das Andere. Man muß zu den Menschen gehen, daran hat nicht nur Deutschland zu knappern. Sowohl in Sachen Integration als auch in Sachen „Terror-Abwehr“ stehen wir da wie der Ochs vorm Scheunentor, werfen alles erdenkliche ins Rennen, sind besser unterwegs in Sachen Überwachung als die DDR jemals war, aber der Achmed läßt uns scheitern. Wir gehen nicht zu ihm, denken aus dem Fernsehen, der Zeitung, wir wissen wir alles. Dabei wissen wir gar nichts.

    Jetzt tritt das Paradoxum ein, Achmed (Name geändert)besucht mich, steh‘ ich auf der Liste von irgendwem. Nun ist der Achmed jung, greift Trends auf und hat einen Palästinenser-Schal um (Arafat), ist aber aus Afghanistan. Nun schauen noch ganz andere genau hin. Eine äußerst bedenkliche Kombination die da nun in ein Haus geht.

    Dann fragte er mich ob er hier beten darf. Klar doch… er nahm eine Decke, legte sie sich über und fing an zu beten (das wackelte auf und ab). Ich ging dann aus den Raum um ihn in Ruhe beten zu lassen.

    Mich stimmt das traurig, er tut nix, betet, und Großkopferten wetzt das Messer.

    Morgen geht er wieder an die Arbeit in einer Kantine – Stundenlohn 4,50 €uro. Halbtags. Dann will er wiederkommen, hat gefragt, ob wir mal zusammen irgendwohin gehen können. Ich schlage ihm das „KOMM“ in Offenbach vor.

    Gute Nacht zusammen.

  26. Es ist schon intressant was ein Interview für eine kontroverse Diskussion auslösen kann. Ohne das Interview selbst gelesen zu haben, ( vielleicht bin ich darin auch nicht der Einzige hier)glaube ich nicht das Herr Sarrazin darin für sich in Anspruch genommen hat zu entscheiden wer gut, böse oder realistisch ist. Deshalb sollten manche darüber nachdenken ob sie mit ihren hier dargelegten Meinungen viel besser als der viel Gescholtene sind. So wichtig das Thema Integration ist, frag ich mich schon warum ähnlich wichtige Themen nicht zu solchen grundätzlichen Diskussionen hier führen.

  27. zu @25 rü
    wenn wir jetzt über einen konkreten Fall reden, möchte ich auch schreiben wie ich darüber denke.
    Der Stundenlohn von 4,50 Euro ist eine Mindestlohndisskusion wert. Das kann auch einem Deutschen passieren und ist sicher nicht in Ordnung.
    Das man auf irgendwelchen Listen landen kann hat sicher etwas mit einer Terrorgefahr und zu guter letzt mit Afganistan zu tun.(auch eine eigene Diskussion wert)
    Das der Mann betet ist seine Sache.Sollte er dabei, was ich nicht von vorneherein unterstelle,was es aber geben soll, auf die Idee kommen das alle anderen genauso beten sollen wie er, dann würde ich schon die Frage stellen ob Deutschland der richtige Aufenthaltsort für ihn ist.

  28. Ich habe es auch nicht gelesen, vertraue da mal der FR, die die Knackpunkte für mich säuberlich aufgeführt hat.

    Auf der Telepolis war vor ein paar tagen die Überschrift im Feed: „Warum das Kopftuch polarisiert“. Der Klick rief eine 404-Meldung hervor, Dokument nicht vorhanden. Im Google-Cache war nix gelagert, habe ich gleich geguckt. Der Artikel war schneller weg, wie online gestellt. Den hätte ich gerne gelesen. Ich habe heute noch einmal bei Telepolis geklickt, aber der ist irgendwie nicht da. Ich habe ihn jedenfalls nicht gefunden. Dafür News aus dem Echelon-Universum.

  29. Es hängt aber alles zusammen, Hans. Im Gallus gehen sie in ein „Kellerloch“ um zu beten, in Hausen wollen sie sich eine Moschee bauen, fliegen ihnen Brocken um die Ohren, deutsche Nazis marschieren auf. Das ist die Realität in Frankfurt. Frau Roth stellt sich hin und erzählt, wieviele Nationen wir hier haben, verweist darauf, daß Frankfurt die meißten Nationen hierzulande hat.

    Was will mer mache, ne?

    Weder im Gallus noch da wo ich nun bin, hat irgendjemand von den Muslimen verlangt, ich solle so beten wie sie. Ich verwirre sie dann, wenn sie dann mit dem Christentum ankommen, ich ihnen dann stecke, daß ich dazu nicht zähle. Nun bin ich auch nicht blond, sehe nicht deutsch aus, wasihnen noch mehr zu denken – bei dem ist alles verkehrt ^^. Und so wie ich mit anderen hier nicht immer einer Meinung bin, so ist das dort auch.

    Das Familienbild ist ein gänzlich anderes. Was der Vater sagt, hat Gewicht, ist Gesetz. Achmed muß um 20 Uhr daheim sein, sein Vater will das so. Ich habe ihn angeschaut wie ein Auto, so als ob er vom anderen Stern ist. Mit 15 war ich selbständig, konnten die Alten erzählen was sie wollen. Die Familie ist dort bei den Muslimen was ganz anderes als bei uns westlich geprägten Familien. Hierzu sagen wir: die sind rückständig, Unterdrückung von Geist und Entfaltung. Achmed empfindet das nicht so. Da fängt es schon an, kommt die Konfrontation mit hiesigen Gesetzen zustande. Die muslimische Begegnungsstätte im Gallus wurde mal dicht gemacht, weil sie Mädchen eingesperrt haben, über einen längeren Zeitraum. Und wenn wir in diesen Dingen nicht auf sie zugehen, ihnen versuchen in Dialogform hiesige Gesetze begreiflich zu machen, versuchen für beide Seiten eine brauchbare Lösung zu finden, wird das nie was. Das wird dann immer auf Konfrontation hinauslaufen.

    Ich bin auch der Meinung, wenn eine Zusammenarbeit nicht gewollte wird, man auf Konfrontation aus ist, dann ihnen eine Reiseroute in die Hand drücken. Dänemark soll auch schön sein. Das funktioniert allerdings nicht, wenn jemand einen deutschen Paß hat. Aber dafür gibt es ja dann die deutsche Gesetzgebung, Tradition hin und her, die Gesetze sind dann anzuwenden. Punkt.

    Es gibt solche und solche, und sicher wird mancher bei schlechten Erlebnissen der Bedarf nach solchen Begegnungen gedeckt sein. Ich schwimme auch immer, nicht alles ist toll, aber mich halten die guten Erlebnisse davon ab, nicht so zu werden, wie Theo Sarrazin. Und deswegen erzähle ich davon.

    Und ich erlebe zur Zeit mehr unter Deutschen rassistische Äußerungen gegenüber Muslimen, als umgekehrt.

  30. Der unter@25 angeführte Fall zeigt doch das es immer mehr auf Konfrontation zuläuft. Das ist aber auch aber nicht nur ein Integrationsproblem. Wenn die deutsche
    Gesellschaft ihre eigenen Probleme (z.B.Bildung) gelöst hat ergibt sich auch ein Lösungsansatz für die Integration.

  31. Und falls nun der Hinweis kommt, ja… aber du hast die FR als sie 10 gute türkische Beispiele auflistete, beschimpft… tjo, das ist rü. Bin auch nicht perfekt.

    So ist das, es gibt immer was zu tun an einem. 😉

  32. @24,

    ja, das würde Ihnen so passen… Sie definieren, was ein Gutmensch ist, und dann ist er auf einmal tatsächlich gut. „der Gutmensch, der naiv und idealistisch die Welt verbessern will, kleine Schritte tut, um dieses hehre Ziel zu erreichen“. Klar, wenn Gutmenschentum so definiert wird, dann ist ja alles in Ordnung, wer da gegen Gutmenschen ist, der ist ja wirklich ein ausgemachter Bösewicht. Insbesondere, muß ich das überhaupt noch erwähnen, legen Personen, die sich angesprochen fühlen, wenn das Wort „Gutmensch“ fällt, Wert darauf, daß „Gutmensch“ doch bitte schön „guter Mensch“ heißen soll.

    Nichtbetroffene definieren aber Gutmenschentum anders. Z.B. Wikipedia: „Gutmensch ist eine (…) Bezeichnung für Einzelpersonen oder Personengruppen („Gutmenschentum“), denen ein übertrieben moralisierendes (…)Verhalten unterstellt wird. (…) der Begriff (…) für Menschen gebraucht wird,
    die sich nur vorgeblich für moralische Ziele einsetzen, oder die sich zwar tatsächlich für moralische Ziele einsetzen, denen jedoch Realitätsverlust unterstellt wird (…)

    … und nicht nur unterstellt wird, möchte ich hinzufügen, sondern kinderleicht nachgewiesen werden kann, weil sie völlig einseitig die Realität betrachten, nämlich im Spannungsfeld Migrant – Deutschstämmiger GRUNDSÄTZLICH auf der Seite des Migranten stehen, der natürlich GRUNDSÄTZLICH verfolgt wird, erst im Heimatland und jetzt natürlich hier, im Spannungsfeld Arm – Wohlhabend GRUNDSÄTZLICH auf Seiten der Armen stehen, die natürlich GRUNDSÄTZLICH total arbeitswillig sind, aber man lässt sie ja nicht, oder sonstwie ausgebeutet werden, im Spannungsfeld Einzelbürger – Staat GRUNDSÄTZLICH auf Seiten des Einzelbürgers, der GRUNDSÄTZLICH vom Staat schikaniert wird usw.

    Den angegebenen Link kann ich daher nicht ernstnehmen, denn er hat mit einer gänzlich privaten Vorstellung einer Einzelperson zu tun, was denn Gutmenschentum sei (z.B. daß, wer ehrenamtlich tätig ist, ein Gutmensch sei, HAHAHA, lustiger gehts wirklich nicht).

    @18,

    Potzblitz, da nölt dieser Sarrazin tatsächlich rum, wenn Menschen auf anderer Leute Kosten „einfach ihren Stiefel leben wollen“… das ist wirklich eine Frechheit! Diese Leute, die von 9 bis 5 arbeiten, sind wirklich alle etwas verkrampft, die sollten das Leben mal lockerer angehen, statt das selber erarbeitete weggeben zu müssen und dann diese spartanische Fixierung zu entwickeln, lieber alles mal ein wenig langsamer angehn, lieber das von anderen erarbeitete GENIESSEN, diese Deppen.

  33. @wedell

    Es geht darum, daß der Begriff „Gutmensch“ per se ein polemischer ist und eine sprachliche Verballhornung. Außerdem steht es niemandem zu, mich oder andere in dieser Weise zu diffamieren.
    Ob ich in eine und wenn, in welche Gruppe Menschen ich gehöre, definiere ich selbst und sonst keiner.

    Seltsamerweise kommen solche Schmähungen oft von Leuten, die ordentlich was zu verbergen haben, den sogenannten „Ungutmenschen“.

    Wenn Sie einen Menschen entdecken, der in die Wikischmähdia- Definition passt, dann sprechen Sie mit diesem über diesen und sich selbst.

    Allgemeinplätze „der Gutmensch, die Großfüße etc“ sind bloss gemein.

  34. Ein weiteres Beispiel für Gutmenschentum im Zusammenhang mit Migration sprang mir heute aus der Zeitung entgegen. Es zeigt auch schön, wie es ein gestaffeltes Gutmenschentum gibt, bei dem der Supergutmensch doch auch mit dem Gutmenschen kollidieren kann.

    Die zentrale Aufnahme- und Ausländerbehörde hing im Rathaus ein Plakat auf, in dem „abgelehnten Asylanten oder anderen AusreisePFLICHTIGEN“ (Hervorhebung von mir) „Hilfestellung für die Rückkehr ins Heimatland angeboten wurde“. Die Hilfe ist beschrieben:

    – Finanzielle Hilfe
    – Berufliche Qualifizierung
    – Existenzgründungshilfen
    – Beratung
    – Organisation der Heimreise

    Dies ist schonmal eine Zumutung für den normalen Bürger. Demnächst wird es wohl finanzielle Anreize geben, damit Menschen Haftstrafen antreten, statt die Polizei zu schicken, oder wie? Wie lange wird es dauern, bis ein Existenzgründer in Kamerun sich seine Finanzierung darüber besorgt, daß er kurz mal in D Asyl beantragt, und dann nach Ablehnung einer Rückreise „zustimmt“, wenn man ihn bei der Existenzgründung unterstützt? Ähnliches bei der Ausbildung, die man sich per Asylversuch abholt! Hier waren also schon mal ziemlich ausgeprägte Gutmenschen am Werk, nicht mal als Entwicklungshilfe kann das durchgehen, weil in diesem ganzen Aublauf Kosten entstehen, mit denen man vor Ort ein vielfaches an Personen gleichermaßenhelfen könnte.

    Der Anlaß des Artikels war nun: Es traten Supergutmenschen auf den Plan, denen war dieses Plakat ein Greuel, wohl weil es das Wort „Rückkehr“ enthielt, die ein vernünftiger Gutmensch ja widerrechtlich Befindlichen im Leben nie ans Herz legen wollte, egal wie sanft. Eine CDU-Tante störte sich daran, daß nirgends auf dem Plakat stand, daß das alles FREIWILLIG wäre, d.h. der AusreisePFLICHTIGE auch genauso gut alle Angebote ablehnen und hierbleiben kann. Da bleibt einem doch wirklich die Spucke weg. Wirklich seltsam, daß man bei Steuerpflicht die Steuerzahlung nicht auch gleich bleiben lassen kann, wäre das nicht konsequent? Der Steuerzahler steht aber leider nicht im Fokus des Gutmenschentums.

  35. @wedell

    Ich könnte einen Menschen des Namens Wedell (oder ähnlich) finden, der mit ihnen gar nichts zu tun hat, aus seinem Verhalten das „Wedellmenschentum“ ableiten und dann Sie persönlich damit diffamieren, dass Sie en „wedellscher“ sind!

    Also bitte: Schubladen zu und Feindbilder aus!

  36. @BvG,

    gemein will ich wirklich nicht sein. Polemik ist aber doch erlaubt, ganz ohne würde es doch langweilig. Wenn ihnen bei jeder Manifestation von Gutmenschentum ebenso die Haare zu Berge stehen würden wie mir, dann würden sie auch auf der Verwendung des Wortes bestehen, vor allem wenn sie auch kein anderes, besseres dafür haben. Wie kann man sich über etwas aufregen, das man nicht benennen sollte, weil die Benennung angeblich bloß „ein Allgemeinplatz“ sei?

    Gutmenschentum bzw. das, was dies meint (ich habe es ja allmählich ausreichend definiert, denke ich), ist aber so verbreitet, sozusagen der Defaultstandpunkt in der öffentlichen Diskussion, daß es völlig abwegig ist, das als eine Privatangelegenheit zwischen zwei Personen anzusehen. Die ganze Diskussion um Sarrazin schlägt doch deswegen höhere Wellen, weil die Bereitschaft, das übliche rituelle Zur-Schau-Stellen des Gutseins zu tolerieren, so langsam bröckelt, alle diese ewigen Entrüstungsschauspiele, die von den immer gleichen leeren Phrasen begleitet sind… das fängt an, die Nerven vieler Menschen ernsthaft zu beschädigen. Der Spiegelartikel ist doch nur ein Zeichen, auch in anderen Medien habe ich eine Deutlichkeit hierzu gelesen, die vor 5 Jahren noch nicht üblich war.

  37. @wedell

    Nun, mir stehen die Haare zu Berge beim Gebrauch des Wortes, weil da einfach und nebenbei die wirklich guten Menschen in die Pfanne gehauen werden.

    Das ist alles, wogegen ich mich wehre.

    Weichspüler und optische Aufheller sind mir auch zuwider, egal von wo sie kommen.

    Vielleicht sollte man das passende alte Wort „Lippenbekenner“ gebrauchen?

  38. @32 Max Wedell

    Das tut mir aber für Sie leid, Herr Max Wedell. Lediglich mit den Weisheiten aus Wikipedia werden Sie natürlich nicht in den Kreis der überzeugten Gutmenschen Einzug halten können. Wikipedia kann auch nur das nachplappern, was von den versammelten Begriffsverunstaltern bei BILD, Spiegel, Focus, und den sich schon erschreckend vermehrenden Sarrazins vorgeplappert wurde. Ich empfehle Ihnen dagegen Immanuel Kant, der nicht nur der deutschen Sprache mächtig ist, sondern auch die Begrifflichkeiten „normal“ auszulegen weiß. Gut ist demzufolge auch gut, während böse eben böse ist. Ich kann Ihnen nur dringend raten, sich nicht an Wikipedia sondern an Kant zu orientieren, wenn er z.B. sagt:

    „Aufklärung heißt: Habe den Mut, dich deines EIGENEN Verstandes, OHNE Anleitung eines anderen zu bedienen.“

    In diesem Sinne, werter Herr Max Wedell, wünsche ich Ihnen weiterhin einen langen Atem. Vielleicht klappt es doch noch, irgendwann in den Kreis der überzeugten Gutmenschen Einzug zu halten. Ich drücke Ihnen ganz fest die Daumen, denn: Solange ich atme, hoffe ich auch.

    mfg
    Jutta Rydzewski

  39. Danke Jutta Rydzewski, ich finde es immer traurig, daß mit anderen Meinugsgebilde um die Häuserblöcke gezogen wird. Ich schiebe das aber auf den intellektuellen Wettbewerb um den Einzug in die Printausgabe der FR. Je hochtrabender, desto besser die Chancen.

    Tschuldigung Herr Bronski, ist nicht gegen Sie und ihre Arbeit gerichtet. Aber so eine Mausbewegung erzählt viel um das eine und andere Textgebilde.

    Schönen Tag zusammen, Gruß aus der Ferne an alle.

  40. noch zu #30 Hans:

    Der unter@25 angeführte Fall zeigt doch das es immer mehr auf Konfrontation zuläuft. Das ist aber auch aber nicht nur ein Integrationsproblem. Wenn die deutsche Gesellschaft ihre eigenen Probleme (z.B.Bildung) gelöst hat ergibt sich auch ein Lösungsansatz für die Integration.

    Sicher Hans, es hängt alles irgendwie zusammen. Aber ich habe da so meine Zweifel um das Gelingen.

    Integration (Auswahl der FR)

    Es nutzt nichts, wenn Nargess Eskandari-Grünberg sich hinstellt udn erzählt, wenn „unten“ niemand bereit ist hinzuhören, sich dem Thema anzunehmen. Desinteresse gepaart mit Bild-Schlagzeilen und das ist dann das Wissen, und daraus resultiert eine grundlegende Ablehnung.
    „Nichts gegen Ausländer, aber….“ So fangen sie meißtens an und dann ist es doch gegen die Ausländer gerichtet.
    Die FR tut da sehr viel, damit wenigstens ein Dialog zustande kommt. Aber einen Dialog aufzubauen, bedeutet sich mit anderen zu beschäftigen, Zeit zu investieren, zu ihnen zu gehen. Und Zeit für andere… nun ja, in unserer Gesellschaft gibt es viele die vergessen/ausgeklammert werden, nicht nur Ausländer.

    Aber vielleicht haben sie auch Recht, ich wünsche es, und es wird irgendwie doch noch gut.

    cu rü

  41. Die Integrationsfähigkeit der Äußerungen Sarrazins (Telepolis)

    Ich bin ja auch der Meinung, daß Bush Jr. und auch Roland Koch mehr der Integration geschadet haben, als irgendwer vor ihnen. Jahrelange Arbeit haben sie mit ihrem populistischen Anti-Ausländer-Gebabbel kaputt gemacht, nicht nur ein Verbrechen an den Leuten. Die ist auch ein Tritt in den Hintern jener, die erst durch ihre Arbei ermöglichten, daß uns das Fremde langsam vertraut wird.

    Dann schlägt man Freitag die FR auf… Jugendvandalismus an Menschen, alle rennen weg, schauen nicht hin, Nachbarn sind sich alle fremd, keiner kennt keinen (Unterüberschrift) und dann der Herr von der deutschen Bank.

    Irgendwann werden sie alle feststellen, daß man Zuneigung, Anerkennung und Liebe nicht kaufen kann. Wenn das Geld nicht reicht, sitzen sie heute schon im Arme-Leute-Web 2.0 und halten sich feil.

    Das ist alles ohne Worte was momentan in unserer Gesellschaft passiert.

    Schönen Abend zusammen, cu rü

  42. Herr Sarrazin hat doch völlig Recht. Jedes Kind weiss, welche 20% Berliner Bevölkerung nicht gebraucht werden, insbesondere ökonomisch. Kern des Ganzen, das Regierungsviertel. Lebenstips an diese Bande wären nämlich ohnehin sinnlos, dass sie nichts im Sinn haben mit Leben als solchem ist hinlänglich bekannt. Daran würde sich auch nichts ändern, wenn man diesen Bastarden einmal z.B. türkische Kultur vermittelte oder sie zu einem Dasein unter Hartz IV Bedingungen verdonnerte. Was im Grunde die eigentlich gerechte Strafe für Typen wie Herrn S wäre. Vermutlich allerdings Stoff für Utopia und nicht direkt hier her gehörend.

    Gescheiterte Integration scheint mir übrigens eher für die Deutschen selbst bedenklich zu sein. Sie sind meiner Meinung nach das Land, das am wenigsten dafür getan hat sich selbst in die Welt von heute zu integrieren. Kein Wunder natürlich bei solchen Politclowns.

    @Leyla Adatepe:
    Der Durchschittsdeutsche denkt nicht, dafür fehlt es bei ihm, Nachweis siehe A.H. Wenn die Ausländer in D das doch nur endlich begreifen würden wieviel besser würde es ihnen selbst gehen können.

    @Max Wedell:
    Ich bitte Sie präventiv meine Äusserungen nicht als rassistisch einzustufen. Die Deutschen sind meiner Meinung nach keine Rasse, sondern ein Unfall der Geschichte. Vermutlich hat jegliche Volksgruppe einen um 15% höheren IQ.

    “Produktion von neuen kleinen Kopftuchmädchen” ist wahrlich unverschämt. Solche Äusserungen haben in der Politik nichts zu suchen. Das ist diffamierend und bezeichnend für das Dilemma der SPD überhaupt. So lange sie solch Pöbel als Mitglieder hat wird sie hoffentlich nie wieder irgendwo die Regierung stellen, damit rot und grün nicht wieder braun ergibt. Ach so, nicht zu vergessen, die Wiederholung, wir sollten endlich die unökonomisch agierenden Penner rundum im Land und die es demokratisch abgestimmt ja tatsächlich sind zum Teufel jagen. Machen wir es doch einfach wie die Nazis damals, und stellen unsere Regierung ab sofort wieder selber.

    Jegliche Migranten und Sozialversorgungsdiskussion würde von heute auf morgen ende, wenn wir aufhörten uns den Luxus einer solchen Politklasse zu leisten. Es benötigt Rationalisierung an den richtigen Stellen. Was Personen wie dieser merkwürdige Bundesbankvogel für Meinungen vertreten halte ich für völlig irrelevant. Es macht nicht den Eindruck von Meinung. Mehr von kaputt im Kopp.

  43. Auch ich mache mir Sorgen:

    Ich befürchte ja, dass nun bei dem ganzen Wirbel auch die deutschen, protestantischen Mütter von Sarrazins Äußerungen erfahren haben. Natürlich werden jene diese Erkenntnisse, -die Endlich! Endlich!! Endlich!!! –ein unzivilisiert Couragierter gewagt hatte auszusprechen, dann gleich schamlos auszunutzen wissen, um ihren Kindern einen der raren Plätze auf Berliner Gymnasien zu erschleichen. Die deutschen, protestantischen Mütter werden ihr Häuschen verpfänden, um auf dem Schwarzmarkt einen weißrussischen Pass für ihre Kleinsten zu erstehen, – das bringt im Portfolio der Lieben haargenau 7,5 Prozent mehr Intelligenzquotient!
    Sie werden statt Chinesisch in der Krabbelgruppe und Goethe zum Frühstück und Beethoven in der Schwangerschaft, für ihr Kind eine hebräisch sprechende Erzieherin engagieren, damit diese mit dem Kinde die Tora im Originale studiere. Die Rabbiner der jüdischen Gemeinde werden sich vor den deutschen, protestantischen Müttern, die ihre Kinder zum Judentum konvertieren lassen wollen, nicht retten können. In dem Zusammenhang ist zu befürchten, dass die deutschen, protestantischen Mütter im Übereifer ihren Jungs in Berliner Badezimmern auch noch selbst den Pimmel abschneiden. Aber was soll’s immerhin macht das dann- nach Sarrazin noch mal satte 7,5 Prozent mehr Intelligenzquotient, also insgesamt 15 Prozent!!! Kommt den Staat übrigens auch günstiger so, wenn das Volk auf diese Weise die Eigeninitiative ergreift (ein heißer Tipp für die FDP). Die Botschaft von Sarrazin ist einfach und kostengünstig. Ich sehe die Wahlplakate schon vor mir:
    Was dem DAX nicht gelingt,
    erwirbt jedes Kind,
    mit russischem Pass
    gewinnt dein IQ,
    Prozentpunkte dazu!
    Und überzeugst du erst den Rabbi
    bekommt du auch dein Abi.

  44. Rhetorische Frage über Verhältnisse in einem fiktiven Staat:
    „Muß man jemanden anerkennen, der vom Staat lebt, von diesem Staat einen Job hat und ständig Mist baut?!“

  45. Liebe sogenannte Intellektuelle! Bevor Ihr in künstlicher Entrüstung erschauert, empfehle ich jedem von Euch mal den Koran zu lesen! Wer sich als schriftgläubiger Muslim/Muslima bezeichnet (und aus diesem Grund ein Kopftuch oder gar einen Schleier trägt), der kann nicht gleichzeitig für die Demokratie und die Gleichberechtigung eintreten. Das kann Euch auch jeder Imam erklären! Solange unsere Straßen gerade in den Städten immer mehr von vermummten Frauen bevölkert werden, solange kann ich die Ablehnung der deutschen Bevölkerung nachvollziehen. Wenn nun dem ein oder andere Prominenten verbale Entgleisungen passieren, so kann ich die Art der Wortwahl kritisieren. Warum die Wellen aber wirklich so hochkochen: es liegt das berühmte Körnchen Wahrheit drin!

  46. Naja, also… da gab es neulich viele Worte und noch mehr Bild, am Anfang stand Mohammed,neben ihm seine Frau. Die war aber nun alles andere, als das was Imane, Koraninterpretationen und sie nun da erzählen.

    Es ist nicht der Glaube, nicht das was Mohammed verbreitetem, sondern die traditionelle Intoleranz, die nach dem Tod Mohammed mit Gewalt eingeführt wurde.

    Aber das ist wie mit Jesus auch, kaum unter der Erde, gehen alle anders den Weg.

  47. Bitte mal diese Seiten anschauen: http://www.muslima.de.ms/ und zwar ganz besonders die Punkte: Ein realistischer Blick auf die Heirat mit den Frauen der
    Leute der Schrift, Die Regeln für Frauen, die außerhalb des Hauses arbeiten, Sie bat ihn um Scheidung, falls er eine zweite Frau heiratet. (unter Bibliothek alle Ordner öffnen, dann findet man die Überschriften). Frauen, die sich mit Kopftuch oder Ganzkörperschleier verkleiden, leben nach diesen Regeln! Und das in unserem Land! Wer jetzt noch verharmlosend vom bunten Bild der Kopftücher in den Straßen schwärmt, der weiß nichts! Vor über 200 Jahren hat man die Sklaverei abgeschafft. Auch da gab es Gegner, die sie von Gott gewollt ansahen. Sicher gab es auch ein paar Sklaven, die sich wohl gefühlt haben bei ihren Herren. Trotzdem sind wir uns heute doch alle einig, dass ein Verbot richtig war und ist! Wenn heute Einwanderer mit ihren Sklaven hier wohnen wollten, würden wir das auch verbieten. Aber unter dem Schutzschild Religion dürfen menschenverachtende (Frauen = Menschen) Lehren verbreitet werden. Ich wehre mich entschieden gegen Lehrerinnen mit Kopftuch! Denn in solchen Köpfen steckt genau dieses Gedankengut!

  48. Sie sind ganz schön paranoid. Wissen Se, ich gehöre ja zum schwarzen block, die Leut‘ freuen sich, wenn wer mit was bunten neben mir herläuft. Und wenn sie gewissen Seiten der christlichen Abwandlungen aufschlagen, da sind sie aber nicht weit von der Hexenjagd mehr entfernt – heute noch, auch auf unseren Straßen. In Fulda sind sie kürzlich um einen Berg gepilgert.

    Zeigen sie mir doch mal, wieviel muslimische Frauen, mit bunten Kopftüchern, gegen das deutsche Grundgesetz verstoßen haben. Aber bitte keine Interpretationen. Fakten. Es gibt ganz andere Kopfbedeckungen wo sie sich mehr Sorgen machen sollten. In Hessen sitzen einige davon an einem runden Tisch und überlegen… überlegen… überlegen…
    Eine deutsche Muslime hat diesen runden Tisch nicht verursacht. Eine Entschuldigung muß sie deswegen auch nicht aussprechen.

    Übrigens war heute in Kulturzeit ein sehenswerter Filmbeitrag. Schmeißen sie ihr Bild vom Kopftuch auf den Müll, gehen sie anschließend duschen und beginnen sie von vorn.

  49. @#49+50:
    Hat denn einer von Ihnen Koran und die genannten Fatwas gelesen? Wahrscheinlich nicht. Bitte mal tun und mir dann beantworten: Passt das zu unserer Demokratie und zur Gleichberechtigung von Mann und Frau? Wenn jemand ein Kleidungsstück als Symbol trägt, dann ist es eben nicht wurscht! Dann steht das gute Stück für eine grundsätzliche Geisteshaltung! Leider haben die meisten Politiker und Bürger dieses Landes nur rudimentäres Wissen über die eigentlichen Inhalte des fundamentalistischen Islam, sonst würden sie nicht so verharmlosend über Integration reden. Wer nur vermummt auf die Straße geht, kann und wird sich niemals integrieren! Denn er lebt nach Gesetzen, die niemals im Einklang mit unserem Grundgesetz und den Menschenrechten sein können.

  50. Über Geisteshaltungen muß diskutiert werden, aber über die wichtigen. Wie man zur Gleichberechtigung von Mann und Frau steht, halte ich schon deswegen für nicht tauglich als Gradmesser für Integration, weil dann auch viele Deutsche mehr oder minder nicht integriert wären. Manche einheimische Frauen halten den Mann für ein minderwertiges, irgendwie verkorkstes Resultat der Evolution, welches den Fortbestand der Menschheit gefährdet, und viele einheimische Männer ihre Frauen für Wesen, die nur zur männlichen Daseinsverschönerung da sind. „Integration“ verfehlt?

    Ich würde ganz andere Geisteshaltungen für wichtig halten. Ich persönlich könnte z.B. nicht in ein anderes Land emigrieren, um dort von staatlichen Leistungen zu leben. Ich würde mich zu sehr schämen, das zu tun. Viele Migranten können das aber leider, sie scheinen sich nicht zu schämen. Viele Anatolinnen z.B. haben überhaupt kein Problem, sich mit einem hier lebenden Mann zu verheiraten, der von Sozialhilfe lebt. Sie kommen dann hier her und leben dann auch von Sozialhilfe, und haben scheinbar kein Problem damit. Eine solche Geisteshaltung, die es völlig normal findet, aus der Tasche anderer Menschen zu leben, halte ich persönlich für viel kritikwürdiger als irgendwelche Ansichten zum Verhältnis Mann/Frau, die möglicherweise eher denjenigen entsprechen, die wir hierzulande vor 50 Jahren hatten, als denen, die wir jetzt haben (sollten).

  51. @Lisa-Marie
    „Dann steht das gute Stück für eine grundsätzliche Geisteshaltung!“
    Eben deshalb haben viele Menschen lange darum gekämpft, daß es wurscht ist, welches Gewebe man trägt.

    @wedell
    Da fragt sich dann , aus wessen Tasche der Sarrazin denn lebt und ob er damit Probleme hat?
    Scham scheint er ja nicht zu kennen.
    Und bitte, man sollte auch mal darüber nachdenken, in wievielen schmutzigen Geschäften wir die Finger haben, ohne es zu wissen, und den besagten Anatolinnen und anderen die Existenz rauben.

    Die Heiratsentscheidung anzusprechen ist doch recht kitzelig, haben Sie denn erst das Portemonnaie gezückt und der Liebsten unter die Nase gehalten(und auch das ihre kontrolliert?)
    Da kommt man doch ganz nonchalant in das Kamelezählen, oder?

  52. @BvG,

    ich vermute mal, daß Sarrazin für sein Gehalt bei der Bundesbank auch etwas tut (außer Interviews geben). Daß er da nichts tut, oder daß er vorher als Politiker nichts getan hat, sondern einfach nur sein Gehalt kassiert, ohne eine Gegenleistung abzuliefern, ist ihre private Theorie, oder können Sie das beweisen?

    Das Argument, jeder Wirtschaftsflüchtling käme nur deshalb in unser Land, weil WIR vorher in seinem Heimatland seine Lebensgrundlagen zerstört haben, wird auch langsam ein bischen ermüdend. Da müssen Sie schon konkreter werden, in welchen „schmutzigen Geschäften“ z.B. in Anatolien „wir“ die Finger haben und was da genau abläuft, weshalb die Frauen von dort dann gezwungen sind, hier einzuheiraten.

    Das mit den Kamelezählen ist aber doch nicht ihr Ernst, oder? Was würden Sie sagen, wenn ihr Nachbar von Ihnen verlangt, daß Sie nach seiner Heirat für den Lebensunterhalt des glücklichen Paars aufkommen sollten, und auf Ihren Protest hin antwortet: „Also hören Sie mal, BvG, ihr Protest ist ja wirklich kitzlig, haben Sie denn erst das Portemonnaie gezückt und der Liebsten unter die Nase gehalten? Hören Sie mal auf Kamele zu zähle! Also los, Geld her!“

    Die Anatolin, die mehr oder minder freiwillig hier in einen Hartz IV-Hausstand einheiratet, ist weder „meine Liebste“ noch die „Liebste“ der anderen Beitrags- und Steuerzahler, sondern sie ist die „Liebste“ eines Mannes, der ebenso wie sie andern auf der Tasche liegt. Es ist reichlich verschroben, der zahlenden Gemeinschaft dann vorzuwerfen, sie solle mal bloß nicht „Kamellezählen“, das tue man nicht. Nein, ein anständiger Mensch tut etwas anderes nicht: Er reist nicht in ein anderes Land und lässt sich von der dortigen Gesellschaft AUSHALTEN (Die meisten Gesellschaften übrigens lassen das auch gar nicht zu, nur in ganz wenigen ist das Ausleben solcher Schamlosigkeiten überhaupt sanktionsfrei möglich).

  53. @wedell

    Das mit dem „aushalten lassen“ durch die deutsche Allgemeinheit ist ein ziemlich marginales Problem, die meisten Immigranten kommen durchaus nicht deshalb, weil sie sich aushalten lassen wollen, sondern weil sie es daheim nicht mehr aushalten.

    Das Problem der Ausbeutung ist sicher ermüdend, auch als Argument, aber es ermüdet doch mehr die dort Ansässigen, weshalb sie sich auf den Weg zu uns machen, weil sie, als Aufsässige, Tod und Folter zu fürchten hätten. Wir sollten stolz sein, daß Deutschland als eine Zuflucht taugt, im Gegensatz zu beschämenderen Zeiten.

    Ich weiß, Sie machen es sich auch nicht leicht mit solcherlei Gedanken, dies sei angemerkt, aber Sie machen es sich zu leicht, das Problem zu lösen.

    Es ist keine Unverschämtheit, überleben zu wollen.
    Es ist aber unverschämt, mit einem dicken Salär die Armen zu verunglimpfen, wie es Sarrazin getan hat.

    Ich habe von Sarrazin noch keine wertschöpfende Tätigkeit wahrgenommen. Können Sie denn eine solche nachweisen? (Spannender wäre allerdings, ob er selbst diese nachweisen kann.)

  54. @wedell

    Nochmal ein Wort zum „Einheiraten“.

    Es ist eine der vornehmsten Errungenschaften unserer Kultur, daß niemand wegen finanzieller Erwägungen „einheiraten“ muß.

    Diese Errungenschaft sollten wir uns und anderen erhalten.

  55. @BvG,

    ich bin leider kein Berliner, sonst wüsste ich, denke ich, schon etwas mehr über die Tätigkeit Sarrazins als Finanzsenator. Ich kann mir nicht denken, daß man das Amt eines Finanzsenators innehaben kann, und diese Tätigkeit dann durch herumbummeln und mit Däumchendrehen verbringen kann. Hätte Sarrazin nicht die Leistungen erbracht, die man von einem Finanzsenator erwartet, hätten wir, denke ich, schon mehr über ihn in der Zeitung lesen können als nur Kochrezepte und andere Überlebenstips für Hartz IVler.

    Deutschland kann nicht Zufluchtsort für sämtliche Flüchtlinge der Welt sein, sei es, daß diese vor Armut fliehen, sei es, daß sie vor „Tod und Folter“ fliehen, und gleichzeitig für den Unterhalt dieser Menschen sorgen. Das ist ökonomisch UNMÖGLICH. Wir sind in einer Situation, in der durch Globalisierungseffekte noch nicht einmal allen Einheimischen genügend Möglichkeiten geboten sind, für ihren eigenen Unterhalt zu sorgen (sprich Arbeitsplätze fehlen). Diese Situation wird sich mit dem wirtschaftlichen Erfolg der aufstrebenden Wirtschaftsmächte China, Indien, Brasilien usw. weiterhin verschlechtern. Selbst ohne Armutsimmigration wäre deshalb um einen Wohlstandsabbau hierzulande wohl nicht herumzukommen sein. Und in solch einer Lage erlaubt man sich noch den Luxus, Armutsimmigranten mit offenen Armen zu empfangen, weil man irgendwie Mitleid hat mit einer Situation, in der der Armutsimmigrant in Anatolien in einer Steinhütte sitzt und nur von kargem Boden und der Milch von 3 Kühen lebt (oder Nordafrika, oder Rußland etc.?

    Ein Stückweit ist natürlich das Lamentieren müssig, denn das Kind ist in den Brunnen gefallen. Die Millionen Armutsimmigranten, die in den letzten 20 Jahren ins Land strömten, (1996 – 2006 z.B. ca. 3 Mio.) sind hier, und die Erkenntnis, daß es besser wäre, wenn sie nicht hier wären, hilft nicht direkt weiter. Dennoch muß es gesagt werden dürfen, daß man dieser Meinung ist. Sarrazin hat es deutlich gemacht, daß er dieser Meinung ist, und ich tue es auch. Der lächerliche Hintergrund, weshalb man es nicht sagen darf, scheint die fixe Idee zu sein, daß man durch solche Ideen irgendwie die Migranten verschreckt und die „Integration“ behindert. Das ist Unsinn. Arbeitsame, anständige Migranten, die sich um Beiträge zur Gesellschaft und zum Land bemühen, von denen hört man ganz andere Dinge über manche ihrer Landsleute bzw. Angehörige anderer Länder, die Sarrazin weit in den Schatten stellen. Dort steht man nicht unter dem Zwang des deutschen beflissenen Gutseinwollens, dort hört man deutlichere Worte, als man sie jemals von Deutschen hören wird. Diese Migranten sind auch die letzten, die Sarrazin kritisieren würden. Sarrazin kritisieren können nur die Migranten (Funktionsträger mal abgesehen), auf die Sarrazins Kritik abziehlte, nämlich die, die sich keinen Deut um Integration scheren, und die auch nicht so scharf darauf sind bzw. gar nicht in der Lage sind, Beiträge zur Gesellschaft dieses Landes zu leisten, aber kein Problem damit haben, diesem Land Leistungen abzufordern. Gutzufinden, daß es diese Art von Migranten in unserm Land überhaupt gibt, dazu kann man nicht gezwungen werden.

  56. @57 Max Wedell

    Zunächst möchte ich Sie loben, Herr Max Wedell. Sie vermeiden es ja nunmehr offenbar, diesen begriffsverdrehenden Unsinn vom Gutmenschen immer noch nachzuplappern. Daran sollten sich auch gewisse Medien und Journalisten ein Beispiel nehmen. Es hat sich also sozusagen gelohnt, dass ich bemüht war, Sie diesbezüglich „aufzuklären“. Freut mich. In Ihrer letzten Zuschrift sprechen Sie vom „deutschen beflissenen Gutseinwollens“. Das ist zwar auch nicht das Gelbe vom Ei, aber immerhin schon mal besser als der verkorkste Blödsinn vom Gutmenschtum=Bösmenschtum.

    Nach dem Lob erfolgt nun aber auch noch ein kleiner Tadel. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie hinsichtlich Ihrer Thesen, nicht immer den Plural verwenden würden. Wenn Sie von WIR, UNS oder UNSER schreiben, fühle ich mich z.B. unangenehm berührt In einer Passage gehen Sie sogar noch weiter und sprechen für ganz Deutschland. Sind Sie doch bitte so freundlich, und beschränken sich zukünftig darauf, hier zum Ausdruck zu bringen, wie SIE sich die Welt vorstellen bzw. wünschen, was SIE zu kritisieren haben, oder was SIE für „anständig“ halten. Apropos anständig. Bei Formulierungen wie anständiger Deutscher oder anständiger Migrant und Ähnlichem wird mir auch immer ganz anders, wenn Sie verstehen. Deshalb spreche ich in diesem Zusdammenhang schlicht und ergreifend vom Anstand. Auch aus diesem Grunde bitte ich Sie also zukünftig nicht immer den Plural zu verwenden, schon alleine um Missverständnisse zu vermeiden. Außerdem ist die ICH-Bezogenheit auch intellektuell redlicher, zumal ICH der festen Überzeugung bin, dass sich viele Menschen vehement dagegen wehren, von Ihnen sozusagen mit vereinnahmt zu werden.

    Wenn Sie hier vorstellen, wie Sie sich die Dinge hinsichtlich der sarrazinischen Bösartigkeiten, Aufstachelungen, Herabwürdigungen, Hetzereien, Diffamierungen und Diskriminierungen vorstellen, und dabei die WIR oder UNS-Form verwenden, halte ich das persönlich für unerträglich. Ich bin sicher, Sie werden dafür Verständnis haben. Übrigens, kennen Sie den aktuellen Stand der staatsanwaltlichen Ermittlungen in Sachen Sarrazin wegen des Verdachts der Volksverhetzung? Ich will doch nicht hoffen, dass die Angelegenheit sozusagen klammheimlich im Sande verläuft. Dieser Mann gehört vor ein Gericht gestellt und abgeurteilt, schon alleine um der eklatanten, schon inflatorischen Vermehrung seiner Nachplapperer und Nachahmer Einhalt zu gebieten.

    Damit möchte ich mich verabschieden. Ich bin zuversichtlich, dass Sie mir meine Bitte erfüllen werden, zumal Sie es ja auch ganz gut in Sachen „Gutmensch“ geschafft haben. Mein Verweis auf Immanuel Kant scheint auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein. Auch das freut mich sehr.

    mfg
    Jutta Rydzewski

  57. @Jutta Rydzewski,

    ihr Beitrag ist verworren und reichlich inhaltsleer, sieht man von der Botschaft ab, daß ihnen nicht gefällt, was Sarrazin sagte. Vom „Gutmensch“, der leider immer nur völlig einseitig „gut“ sein will und dem am Herzeigen seines Gutseins so viel liegt, spreche ich immer dann, wenn ich meine es tun zu müssen, und im vorigen Beitrag war das nicht der Fall. In Zukunft aber sicher auch mal wieder dann und wann… Die ständigen Hinweise auf Kant können sie sich sparen, daß das gesellschaftlich so verbreitete ritualisierte (d.h. auf ganz bestimmte, auserwählte Subjekte gezielte und daher total einseitige) Gutseinwollen des Gutmenschen zum Zweck des Applauserheischens und des Mundtotmachens des politischen Gegners nichts mit einem allgemeinen Begriff des Gutseins des Menschen zu tun hat, das zu begreifen brauche ich nicht die (aus heutiger Sicht) etwas verschroben vorgebrachten Überlegungen von Kant zu studieren.

    Als Philosoph muß man nicht trocken, verschroben formulieren. Es geht auch anders, das zeigt z.B. folgender Satz:

    „Denken wir an den entlarvenden Vorgang, der sich vor wenigen Wochen anlässlich einiger kantiger Formulierungen des ehemaligen Berliner Finanzsenators Thilo Sarrazin entwickelt hat: Weil er so unvorsichtig war, auf die unleugbar vorhandende Integrationsscheu gewisser türkischer und arabischer Milieus in Berlin hinzuweisen, ging die ganze Szene der deutschen Berufsempörer auf die Barrikaden, um ihm zu signalisieren: Solche Deutlichkeiten sind unerwünscht. Man möchte meinen, die deutsche Meinungs-Besitzer-Szene habe sich in einen Käfig voller Feiglinge verwandelt, die gegen jede Abweichung von den Käfigstandards keifen und hetzen. Sobald einmal ein scharfes Wort aus einem anderen Narrenkäfig laut wird, bricht auf der Stelle eine abgekartete Gruppendynamik los.“

    Das Wort „Gutmensch“ soll ich also vermeiden, wäre ihnen „Berufsempörer“ lieber? Es sind ja genau dieselben Personen. Man könnte auch sagen: „von der Opportunismus-Epidemie Befallene“:

    „Auch die Leitung der Deutschen Bundesbank erweist sich gegen die Epidemie des Opportunismus als nicht immun. Deren Chef, statt sich gelassen vor seinen Kollegen zu stellen und zu sagen: Hört zu, Freunde von hier und von anderswo, in einer Welt, wo die freie Rede zu den höchsten Gütern zählt ist, muss man Zuspitzungen aushalten können, wie sie zuweilen aus dem Munde unseres scharfzüngigen Mitarbeiters kommen – statt also irgendetwas Souveränes, Aufheiterndes, gut Ventiliertes zu sagen, spricht sogar Axel Weber, ansonsten wohl ein respektabler Mann, die allgemein erwartete Sklavensprache und deutet an, es wäre für das Ansehen seines Hauses besser, der überdeutliche Mitarbeiter zöge berufliche Konsequenzen.“

    Sloterdijk trifft genau den Kern der Sache, sollte sich aber schon mal warm anziehen.

    Sie scheinen leicht zu erfreuen zu sein, leider muß ich sagen, daß mich ihr ständiges „dies erfreut mich, jenes erfreut mich“ ein bischen ärgert. Wieso, weiß ich nicht. Ich möchte daher, daß sie sich auch ein wenig ärgern, und nicht ständig nur freuen. Also:

    Unser Land, unser Land, unser Land. Wir in unserem Land. Arbeitsame, anständige Migranten, die sich um Beiträge zur Gesellschaft und zum Land bemühen. (Vielleicht sagen die auch: Unser Land?) Es ist gar nicht so schwer, es zu sagen: unser Land, unser Land, unser Land.

  58. @59 Max Wedell

    Immerhin scheint Sie mein „verworrener“ und „inhaltsleerer“ Beitrag doch wieder aufgerüttelt zu haben. Das freut mich natürlich. Andererseits bin ich auch etwas enttäuscht, dass Ihnen nicht mehr einfällt, als einen abgehalfterten, so gerne nochmal ins Rampenlicht treten möchtenden, wollenden Schmalspurphilosophen, wie diesen Sloterdijk, als Kronzeugen für Ihre deutschen Lei(d)kultur-Thesen heranzuziehen. Ganz schlimm wird es dadurch, dass Sie diesen Sloterdijk auch noch ernsthaft an Immanuel Kant messen wollen.

    Auf den dümmlichen Schwätzer Sarrazin möchte ich gar nicht mehr eingehen, diesem ebenfalls Abgehalterten ist schon viel zu viel Aufmerksamkeit zuteil geworden.

    Ständig unser Land, unser Land, unser Land zu schmettern, wie Sie es empfehlen, reicht mir nicht, zumal es reiner Zufall ist, in welches Land ein Mensch hineingeboren wird. Oder sind Sie vor Ihrer Geburt gefragt worden, ob Sie nun lieber Russe, Spanier, Türke, Araber (mit und ohne Kopftuch), Deutscher oder eventuell auch Eskimo werden wollten?;-)) Wenn Sie allerdings unser Grundgesetz, unser Grundgesetz, unser Grundgesetz schmettern, und sich dabei besonders auf den Artikel 1 beziehen, wäre ich nicht nur ganz nahe bei Ihnen, sondern würde sogar aus voller Brust mitschmettern. Die Würde des Menschen (übrigens, nicht nur des deutschen Menschen) ist unantastbar. Darauf können WIR mit Fug und Recht (und jetzt halten Sie sich fest) sogar … STOLZ sein. In diesem Zusammenhang gebe ich Ihnen abschließend noch an die Hand bzw. in den Kopf, immer daran zu denken, dass es eine Menge Nationalitäten, Kulturen, Religionen, Riten usw. usw. gibt, aber nur EINE Zivilisation, und diese EINE Zivilisation gilt es zu verteidigen, von ALLEN und nicht nur von deutschen Menschen. Das könnte sicher auch von Kant stammen, ist aber nur von mir.;-))

    Wie Sie sehen, konnte ich Ihren Wunsch nicht erfüllen mich zu ärgern. Warum sollte ich auch, schließlich bin ich aufrichtig bemüht, aus Ihnen doch noch einen Gutmenschen zu machen, und Sie wissen ja: Solange ich atme, hoffe ich. Vergessen Sie Ihre ständigen, mehr als holprigen Interpretationsverunstaltungsversuche hinsichtlich Gutmensch. Es ist doch ganz einfach: Gut ist gut, böse ist böse. Punkt. Teilen Sie das den Sarrazins und Sloterdijks glegentlich mit, denn offenkundig haben diese Herrschaften bereits mit dem Verstehen einfachster Begrifflichkeiten ungeheure Schwierigkeiten. Übrigens, vergessen Sie nie Immanuel Kant:

    „Aufklärung heißt: Habe den Mut dich deines EIGENEN Verstandes, OHNE Anleitung eines anderen zu bedienen.“

    Ganz besonders dann, wenn die Anderen Sarrazin oder Sloterdijk heißen, möchte ich noch hinzufügen.;-))

    mfg
    Jutta Rydzewski

  59. „dass Ihnen nicht mehr einfällt, als … Sloterdijk … heranzuziehen“

    Haben Sie eine Ahnung, wer mir noch einfällt, wen ich noch heranziehen könnte:

    Z.B. Ralph Giordano: „Sarrazin beschreibt die Wirklichkeit darin so, wie sie ist, und nicht wie seit vielen Jahren von der politischen Korrektheit dargestellt.“ Aus Sicht dieser Leute (die ich Gutmenschen nenne) ist Deutschland eine „multikulturelle Idylle mit kleinen Schönheitsfehlern, die durch sozialtherapeutische Maßnahmen behoben werden können… Nein, so geht es nicht!“

    Und dann einen Satz, den man gold anstreichen und überm Bett aufhängen sollte:

    „Die Bemerkungen, die ihm (Sarrazin) übel genommen worden sind, sind GAR NICHTS gegen die Übel, die er beschreibt.“ (Hervorhebung von mir)

    Aber zu Giordano wird Ihnen sicher auch recht viel Schmeichelhaftes einfallen.

    Wenn ich höre, die Äußerungen Sarrazins hätten irgendjemandes grundgesetzlich garantierte Würde verletzt, dann kann ich wirklich nur den Kopf schütteln. Die Würde von Immigranten, die sich um Integration bemühen, kann schon mal gar nicht von Kritik an Immigranten, die sich nicht um Integration bemühen, verletzt werden. Es sei denn, die Betreffenden verstehen die Kritik inhaltlich nicht. So fühlt sich z.B. ein Afghane meines Bekanntenkreises, Doktor der Mathematik, sehr gut deutsch sprechend, nicht im Mindesten in seiner Würde verletzt, er fühlt sich einfach gar nicht angesprochen. Und meint auch, nebenbei bemerkt, daß Sarrazin ansonsten ganz recht hat, auch weil er natürlich genau die Verhältnisse kennt, von denen Sarrazin sprach, denn die sind ja nicht aufs Milieu türkischer oder arabischer Migranten beschränkt, sondern auch bei hiesigen Afghanen verbreitet (Unwilligkeit, die Sprache zu lernen, bereitwilliges Sich-fallen-lassen in die Sozialsysteme, die ein, von afghanischen Verhältnissen her beurteilt, LUXUSLEBEN ohne Arbeit hier ermöglichen, usw.)

    Aber zu meinem afghanischen Bekannten wird Ihnen sicher auch recht viel Schmeichelhaftes einfallen.

    Nun zur Frage, ob die Würde derjenigen verletzt wird, die von der Sarrazinschen Kritik gemeint sind. Wer an Mißständen Schuld ist, selbst wenn es nur eine Mitschuld ist, muß sich Kritik gefallen lassen. Sich berechtigter Kritik entziehen zu wollen, indem man behauptet, die Kritik würde die eigene verfassungsrechtlich garantierte Würde verletzen, ist so ziemlich das mieseste, was man in meinen Augen tun kann. Es ist ein Mißbrauch der Verfassung. Dies ist kein Vorwurf gegen die Personenkreise, die Sarrazin kritisierte, denn es sind ja hauptsächlich Deutsche, die in typischer Gutmenschenart die Würde anderer so instrumentalisieren, um eine verfehlte Politik zu stützen (und natürlich in erster Linie um mit dem eigenn Gutsein protzen zu können), und nur ganz wenige Migranten, denen das Gutmenschentum einreden konnte, daß ihre Würde verletzt worden wäre.

    Der Meinungsterror der Gutmenschen erinnert allmählich sehr an den Meinungsterror der DDR. Wer in egal welchem Bereich nicht nach der Pfeife der Obrigkeit tanzte, dem war die Entgegnung gewiß: „Du bist wohl nicht für den Weltfrieden.“ „Wie, du willst nicht am Erteeinsatz teilnehen? Du bist wohl nicht für den Weltfrieden?“ Das kam automatisch, kein Mensch hat mehr nachgefragt, was das eine mit dem andern zu tun hat, denn eine irgendwie geartete abstruse Beziehung wäre schon irgendwie erklärt worden. „Wie, du willst Immigranten kritisieren? Du bist wohl ausländerfeindlich? Du willst wohl auf der Würde der Menschen herumtrampeln?“

    Aus mir noch einen Gutmenschen zu machen, d.h. jemanden, der diese DDR-Methoden anwendet, das können Sie zwar hoffen, wird Ihnen aber wohl nicht gelingen.

    Und was ihre versteckte Spitze angeht, ich würde ja nur Sarrazin und Sloterdijk nachplappern… Kritik an der Armutsimmigration der letzten 20 Jahre habe ich schon vor mehr als einem Jahr, lange vor Sarrazins Interview, hier im FR-Blog ausführlich geäußert… und den Meinungsterrorismus des Gutmenschentums in diesem Zusammenhang leider auch damals schon erwähnen müssen, lange vor Sloterdijks Cicero-Artikel, denn die üblichen Gutmenschenvokabeln wie „Faschist“ usw. wurden mir ja damals auch schon spendiert.

    Wer „Meinungsterrorismus des Gutmenschentums“ für eine zu starke Vokabel hält, hier noch ein kleiner Satz von Sloterdijk:

    „Auf Wahrheit soll künftig die Höchststrafe stehen: Existenzvernichtung.“

    Wer fürs Äußern mißliebiger Meinungen andere mit Existenzvernichtung bestrafen will, der kann mit Fug und Recht Meinungsterrorist genannt werden, denke ich.

  60. Na, das wird ja langsam zu einem Gefecht zwischen Kanonenspatzen was?

    Sicher ist es richtig, herauszufinden, wer auf Kosten des Staates lebt, keinerlei Gegenleistung dafür erbringt und Konsequenzen dafür androhen.

    Aber diese Nachforschungen und Konsequenzen müssen für alle gelten.

    Aber an dem Punkt werden die scharfen Zünglein plötzlich recht gutmenschlich…

  61. @61 Max Wedell

    Der Stachel der Begriffs- und sonstiger Sinnesverunstaltungen sitzt offensichtlich viel zu tief, so dass es wohl wenig Sinn macht, wenn ich Ihnen, als auch den abgehalfterten Sarrazins, Sloterdijks und Giordanos (eigentlich „vermisse“ ich noch den Oberhetzer Broder), immer wieder versuche klar zu machen, dass die Dinge gar nicht so kompliziert sind, wie Sie es ständig hier verbreiten. Auf den ganzen Unsinn vom hämisch intendierten Gutmenschentum bis zum „existenzvernichtenden Meinungsterroristen“ will ich deshalb auch gar nicht mehr eingehen, ganz egal von wem dieser Blödsinn in die Welt gesetzt wird. Diese üblichen und überaus dämlichen Schlagworte, die sich leider auch ständig vermehren und besonders gerne von den „guten“ und „anständigen“ Deutschen nachgeplappert werden, können zu einer Versachlichung des Themas, oder gar Lösung der zweifelsfrei vorhandenen Probleme absolut nichts beitragen. Auch die Begrifflichkeit „politische Korrektheit“ ist zum primitiven Kampfbegriff verkommen; jeder versteht doch mittlerweile nur das darunter was er verstehen will. Überhaupt, diese öffentliche, sich schon inflatorisch entwickelte Schlacht um (dämliche) Begriffe und Schlagworte ist schier unerträglich geworden. Da werden ständig irgendwelche Quatschbegrifflichkeiten in die Welt gesetzt (gerade Sie zitieren ja besonders gerne diesen Quatsch gewisser Zeitgenossen), und andere arbeiten bzw. sollen sich daran abarbeiten.

    Es geht den Sarrazins und Co. auch gar nicht um ein auf Vernunft und Verantwortung beruhendes zivilisatorisches Gesamtdenken, sondern um das altbekannte Freund-Feind-Denken, wobei „wir“ natürlich die Guten sind, und die Anderen selbstverständlich die Bösen zu sein haben. Diese perverse Denke ist leider in viel zu viele Köpfe regelrecht eingepflanzt worden, und hat sogar die innerdeutsche Diskussion verschandelt. Stichwort DDR=Der Doofe Rest, Unrechtsstaat usw. usw..

    Es würde sicher zu weit führen, auf all das näher einzugehen. Ich versuche es bei Ihnen (bei den Sarrazins, Broders und Co. hat das ohnehin keinen Sinn mehr), noch einmal mit dem „Rohstoff“ Vernunft. Es ist eigentlich auch ganz einfach. Also aufgepasst: Jeder Mensch, egal welcher Nation, Kultur, Religion, Hautfarbe, ob dick, dünn, alt, jung oder was auch immer, möchte GRUNDSÄTZLICH ein ruhiges, friedliches und einigermaßen auskömmliches Leben führen. Er möchte als Mensch geachtet, schlicht und ergreifend sein Leben leben, anstatt Stress lieber Spaß und Freude haben. Punkt. Natürlich (so ist die Gattung Mensch) wird es immer auch einige Zeitgenossen geben, übrigens unter ALLEN Nationalitäten, Kulturen und Religionen, die Feindschaft, Hass, Gewalt und Krieg wollen. Und diese Schwerverbrecher sitzen in vielen Staaten an den Schalthebeln der Macht, leider auch in so genannten demokratischen Rechtsstaaten. Der überwältigende Teil der ganz „normalen“ Menschen verfügt jedoch über Vernunft, und viele darunter wissen auch was Anstand bedeutet. Ich vermute mal, dass Sie auch dazu gehören. Alles andere wäre ja auch verrückt, denn wer macht sich schon gerne selbst Stress oder gar Schlimmeres? Also, meine Empfehlung: Verhalten Sie sich Ihrer Vernunft entsprechend, und nicht was Ihnen die Sarrazins, Broders, Giordanos, Barings, Sloterdijks usw. weiß machen wollen. Denken Sie zukünftig daran, dass der Mensch, auch wenn er kein lei(d)kultureller Deutscher, sondern „nur“ ein „anständiger“ Türke oder Araber ist, im Großen und Ganzen nichts anderes möchte wie Sie selbst auch. Wenn Sie sich daran, und nicht an den öffentlichen Sprech- bzw. Quatschautomaten orientieren, denen es doch gar nicht um Lösungen, sondern vorrangig um die Pflege ihrer Eitelkeiten und selbst eingebildeten Wichtigkeit geht, werden Sie sich wundern, wie prima das klappen wird. Langweilen Sie also nicht weiter mit Zitaten von Schmalspurphilosophen und sonstigen (Un)Kulturschaffenden, sondern trauen Sie sich (gem. Immanuel Kant) SELBST was zu, in dem Sie u.a. auf Menschen, insbesondere Türken und Araber, vorurteilsfrei und offen zugehen. Ich bin schon ganz auf Ihren ersten Bericht gespannt, wenn Sie die Menschen so erleben wie sie wirklich sind, und nicht wie es gewisse Leute möchten, dass Sie sie sehen sollen. Wenn DIESE auf VERNUNFT basierende (Menschen)Sicht dann Gutmenschentum genannt wird, dürfen Sie darauf sogar stolz sein. Und denken Sie immer mal wieder (zwischendurch) an Immanuel Kant.;-))

    mfg
    Jutta Rydzewski

  62. Klar, auch in der DDR konnte einem gesagt werden, „dass die Dinge gar nicht so kompliziert sind, wie Sie es ständig hier verbreiten“. Wer Defizite gleich welcher Art erkannte, dem wurde beschieden: „Es ist doch alles ganz einfach, wir sind für den Frieden, die andern nicht“. Wer auf seiner Kritik beharrte, bei dem war klar: „Du bist gegen den Frieden“. Wer die DDR erlebt hat, wird wissen, was ich meine.

    So einfach ist es aber nicht. Der Meinungsterrorismus hat ja nicht nur zur Folge, daß, wird einmal die Realität angesprochen, sich ein Gewitter über den Betreffenden entläd, versucht wird, ihre Existenz zu vernichten, sondern es bleibt auch vieles in den Köpfen der Menschen und ungesagt… weil man in solch einer vergifteten Atmosphäre ja eben doch seine Existenz nicht aufs Spiel setzen will. Noch viel schlimmer als die Aufregung über vereinzelte Mutige ist doch… das Schweigen der anderen, Mutlosen, die sich nicht in Schwierigkeiten bringen wollen. Die Mitläufer, die Claqueure, die mit den Wölfen heulen, die sind nur ärgerlich.

    Ihre Simpeltheorie über die Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft, nämlich daß der Immigrant keine hat (oder wem auch immer sie dies gönnen wollen), aber natürlich alle möglichen Zuwendungen von der Gesellschaft erhalten soll, damit er dann „mit Spaß und Freude“ leben kann, ist natürlich typisch für oberflächlich Linke, oder aber auch für Studenten, Schüler oder andere, die keine Steuern zahlen.Post #18 ist noch ein viel besseres Beispiel. Hier melken also Personen den Sozialstaat, tun keinen Deut dafür, um aus der Situation herauszukommen, für die der Sozialstaat als TEMPORÄRE Unterstützung gedacht ist, und Kritik daran wird dann als eine irgendwie verschrobene Lebensfeindlichkeit gewertet. Dümmer oder unverschämter gehts nimmer (je nachdem, ob man durchdacht und begriffen hat, was man da verzapft)…

    Auf lange Sicht wird die Verharmlosung der Integrationsunwilligkeit ein Hauptbaustein auf dem Weg zur Zerstörung unserer Sozialsysteme sein. Die Sozialausgaben werden weiter, wie bisher, steigen, pro Person aber natürlich wegen der explodierenden Bedarfsfälle (Stichwort „Kopftuchmädchenproduktion“)fallen müssen (Was den ganz Unbedarften natürlich die Idee eingibt, der Sozialstaat würde abgebaut). Am Ende wird die Finanzierung zusammenbrechen, und die weiten Kreise, die sich auf ein Leben vom Staat eingerichtet haben, werden Deutschland mit Slums überziehen, die dann nicht mehr Hartz IV-Slums sein werden, in denen die Menschen immerhin noch ein Mindesteinkommen haben, sondern eher brasilianische Favelas, in denen sie gar nichts mehr haben.

    Und Sie meinen jetzt also, diese abzusehende Entwicklung, diesen Rückfall Deutschlands auf die Stufe eines Entwicklungslandes auf lange sicht könne man verhindern, indem man auf Türken und Araber etc. „vorurteilsfreier und offener“ zugeht? Eine solche Idee halte ich für reichlich naiv und realitätsfern.

    Achso, und bevor ichs noch vergesse: Mein Land. Anständige Migranten. Anständige Deutsche.

  63. P.S.

    Gerade lese ich einen interessanten Beitrag auf faz.net (bei google „Außerhalb des Korridors“ suchen). Dort wird berichtet, daß es zu Sarrazin überdurchschnittlich viel Leserbriefresonanz gab, die in der großen Mehrheit pro-Sarrazin war, was den Autor zu folgendem Satz veranlasste:

    „Aus der sogenannten Mehrheitsgesellschaft aber schlägt ihm eine Welle der Dankbarkeit dafür entgegen, dass endlich einmal einer ihr seine Stimme geliehen hat.“

    Nun können Sie natürlich auch wieder das übliche sagen: „Die Mehrheit vom Biertisch“ … „Die können alle nicht eigenständig denken, plappern nur andern nach“ (wer eigentlich wem, Sarrazin der Mitte oder die Mitte Sarrazin?) usw. Können Sie machen, kein Problem.

    „Nicht wenige Deutsche dürften sich angesichts der von ihnen erlebten Verhältnisse in Deutschlands Städten aber von dem Politiker a.D. Sarrazin besser verstanden und vertreten sehen als von den Schweigern in den Parteien; von den Idealisierern und Verdrehern nicht zu reden.“

    Ich sehe allerdings schon Fortschritte. Früher war der Konsensus der Gutmenschen (Politiker oder nicht), daß die stattfindende Immigration grundsätzlich eine Bereicherung darstellt. Inzwischen ist man immerhin soweit, daß nun behauptet wird, ein gewisser Anteil der Immigration wäre nur POTENTIELL bereichernd, man (d.h. die Deutschen) müsse eben nur genügend Aufwand hineinstecken, um diesen Schatz zu heben. Ich bin mal gespannt, wie in diesen Kreisen die Erkenntnisentwicklung weitergeht, nachdem künftig diese Aufwände, so sie überhaupt stattfanden, wirkungslos verpufft sind und sich die Probleme aufgrund der Bevölkerungsentwicklung weiter multiplizierten. Das wird noch spannend.

  64. „Aus der sogenannten Mehrheitsgesellschaft aber schlägt ihm eine Welle der Dankbarkeit dafür entgegen, dass endlich einmal einer ihr seine Stimme geliehen hat.“

    Unabhängig davon, dass der FAZ-Autor offenkundige Probleme mit der deutschen Sprache hat, scheinen Sie einer der vorgeblich „Dankbaren“ zu sein. Ich bin dagegen absolut nicht dankbar sondern stelle fest, dass die braune bzw. braun angehauchte Seuche offenbar aus dem „Deutschtum“ nicht herauszubekommen ist. Was ich für besonders gefährlich halte, dass es zukünftig nicht nur gegen Türken, Araber, überhaupt gegen Ausländer oder so genannte Migranten geht, sondern sich der sozial-rassistische Dreck nazistischer Ideologien immer mehr droht in der so genannten gesellschaftlichen Mitte breit zu machen. Ein Sarrazin und seine Kumpane sind die Wegbereiter für das, was bereits im vollen Gange ist. Nachdem ausgerechnet von Rot/Grün vor sechs Jahren Armut per Gesetz eingeführt wurde, werden mit geballter medialer Kraft, durch Bertelsmann, INSM, Spiegel, Focus, FAZ, Welt, und natürlich dem regierungsamtlichen Hauptpropagandablatt BILD, die großen Erfolge der Arbeitsmarktreformen gefeiert. In diesem Zusammenhang wird dem „Prekariat“ u.a. bescheinigt, dass es schon aus biologischen oder „Abstammungs“-Gründen gar nicht zum sozialen Aufstieg befähigt sei. Obwohl zum „Prekariat“ mittlerweile Millionen gehören, kann man sich in diesem gehorsamen und immer noch obrigkeitsfixierten Deutschland so einen Rassismus erlauben. Auf den Punkt gebracht: Wer Leistungsträger ist (übrigens, wieder so ein dümmliches Schlagwort), darf Milliarden Euro verballern, ohne seinen Anspruch auf Ansehen und Boni zu verlieren. Schließlich sind die Herrschaften systemisch wichtig.;-) Wer Essensreste nicht wie vorgeschrieben in den Abfall wirft, sondern mit nach Hause nimmt, wird gefeuert, auch wenn es sich um eine fast 60-jährige Altenpflegerin handelt, die seit 20 Jahren einen sehr schwierigen, sozial und human überaus wertvollen Dienst macht.

    Zusammengefasst: Die Sarrazine und sonstigen Broders, Barings, Clements und Co. sind eifrig, sogar sehr eifrig dabei, die Spaltung der Gesellschaft voran zu betreiben, wohl bemerkt, der ganzen Gesellschaft und nicht nur der Türken und Araber, gegen die Sarrazin explizit hetzt. Übrigens, sogar der noch SPD-Vorsitzende, der Gott sei Dank bald weg ist und wohl auch endlich wegbleiben wird, war sich nicht zu schade, als aus ihm herausplumste: Wer nicht arbeitet muss auch nicht essen. Sehen Sie, Herr MaxWell, so weit sind „wir“ schon wieder oder immer noch.

    Es wird spannend, bemerkten Sie in Ihrer Zuschrift als Schlusssatz. In der Tat, das wird es, aber wohl ganz anders wie Sie es erwarten oder gar wünschen.

    Leider muss ich bei Ihren Zuschriften, einschließlich P.S., feststellen, dass Sie sich immer weiter davon entfernen, in den Kreis der Gutmenschen aufgenommen zu werden. Bedauerlich, aber offenbar nicht zu ändern. Vielleicht ist es auch nur ein Mangel an Selbstbewusstsein. Daran lohnt es sich aber zu arbeiten, denn Sie wissen ja: Solange ich atme, hoffe ich auch.;-)

    mfg
    Jutta Rydzewski

  65. zu @ 66
    Vieles was was Sie gerade in diesem Beitrag geschrieben haben ist sicher richtig, aber auch Sie müssen sich eingestehen das eine immer weiter gehende Zuwanderung in unsere Sozialsysteme nicht möglich ist. Deshalb muß die Gesellschaft trotzdem Lösungen für die derzeitigen sozialen Probleme earbeiten.

  66. Darf man sagen, daß die Probleme mit den Zuwanderern überwiegend mit solchen entstehen, die aus dem islamischen Kulturkreis kommen? (Bitte Statistiken zur Kenntnis nehmen) Oder kommen da die Nazi-, Rassismus- und sonstige -keulen?

    Sarrazin macht dies, meiner Meinung nach zutreffend, am Positivbeispiel der Vietnamesen fest.

  67. zu @68
    von mir aus kann man das schon sagen, wenn man dieser Meinung ist. Bringt uns das aber irgendwie weiter?
    Auch den Kindern dieser Gruppe muß eine Perspektive geboten werden und zwar aus Eigenintresse.

  68. Ich könnte jetzt das was ich unter@26
    geschrieben habe gerade nochmal schreiben nur mit ein paar Ausrufezeichen mehr

  69. „Alex W. kommt 2003 mit Mutter und Schwester aus Perm am Ural, wo er 1980 geboren wurde, nach Deutschland… Nach einem Jahr zieht W. allein in eine Plattenbauwohnung, lebt überwiegend von Hartz IV und verdient sich gelegentlich etwas dazu.“

    Die Armutsimmigration der letzten 20 Jahre, die absolut kritisch gesehen werden muß im Hinblick auf die Zerstörung der Sozialsysteme, die sie bewirken, und DIE WEITERGEHT, egal wie erfolgreich man im Bemühen ist, die Statistiken zu frisieren oder geheimzuhalten, betrifft doch nicht nur Einwanderer aus dem „islamischen Kulturkreis“, sondern ebenso Unterschichtenangehörige, die aus Russland (s.o.), sonstigem Osteuropa, Balkan, Schwarzafrika und anderen Weltgegenden herbeiströmen.

    Das Gutmenschentum unterstellt dem nüchtern die Nachteile der Armutsimmigration Analysierenden sofort einen grundsätzliche Haß auf diese Menschen, schnell kommt dann die Idee auf vom „braunen Gen“ und ähnlicher Blödsinn. Zum „braunen“ sei übrigens nur angemerkt, daß es bei den Nazis über die staatliche Unterstützung des Kinderreichtums auch eine ausgeprägte Unterschichtenförderung gab. Erst spät, wenn überhaupt, bemerkte man damals, daß die Auslese nach Kinderreichtum eine nach Haltlosigkeit, Kriminalität usw. war. Eine kritische Betrachtung der Unterschicht als eine „Wiederkehr des Braunen“ zu deklarieren ist wirklich absurd, die Braunen hatten gegenüber dem Proletariat doch ähnliche wenn nicht die gleichen Illusionen wie die Roten sie hatten und haben.

    Es mag keine prinzipielle Unfähigkeit zum Aufstieg geben, aber ein gesellschaftliches Angebot zum Aufstieg reicht nicht aus. Es muß Zwang ausgeübt werden, damit die Angebote, z.B. die Bildungsangebote auch wahrgenommen werden. Wir leben aber in einer Gesellschaft, die mehr denn je unfähig ist zu solchem Zwang. Man schaue sich nur einmal an, wie mühsam darum gerungen wird, Schulboykott mit Strafen zu belegen. So ist es also kein „blinder Haß“, wie mir das unterstellt wird, sondern gerade der geschilderte Extremliberalismus (des Gutmenschentums übrigens, von wem sonst), verbunden mit der ständigen Tendenz zu mehr Anlässen und Gründen in der modernen Gesellschaft, die Betreffenden von der nachhaltigen Verbesserung der eigenen Lage abzulenken, weswegen ich den Unterschichtenmilieus nicht zutraue, sich zu verbessern, selbst wenn man „Angebote“ noch und nöcher macht.

    Die Probleme, die Unterschichten der Gesellschaft bereiten, werden explosionsartig zunehmen, wenn der Anteil der Unterschichten an der Gesellschaft zunimmt, egal ob durch Import oder sonstwie. Mit zunehmenden Problemen wird es aber auch eine zunehmende Aggression der Mitte der Gesellschaft gegen jene geben, die die Probleme verursachen. Das kann man gern als „Wiederkehr des braunen Gedankenguts“ deklarieren, wenn einen das fröhlich macht. An den zugrundeliegenden Problemen wird es nichts ändern, es als „Wiederkehr des braunen Gedankenguts“ zu bezeichnen.

    Übrigens: Müntefering hat sich mit „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“ auf die gleichlautende Äußerung des Sozialdemokraten August Bebel bezogen, der sich übrigens auf die gleichlautende Äußerung in der Bibel bezogen hat. IN ALLEN DREI FÄLLEN ist im Umfeld des Satzes überdeutlich klargemacht worden, daß der Satz nicht wortwörtlich zu nehmen ist, sondern metaphorisch. Wer das nicht in der Lage ist aufzunehmen, bei dem frage ich mich, wie er Kant verarbeiten konnte. Vielleicht gar nicht, sondern nur vom Hörensagen?

  70. Ihr liebe Leut’… ich werde Kant bestimmt nicht lesen Max Wedell, gar keine Zeit für so Späß`.

    Die Unterschicht, deren Probleme hat es auch vor 40 Jahren gegeben. Damals haben sie wahrscheinlich Kant gelesen, deswegen dies nicht gesehen.

    Hat jemand mal die Arbeitslosen, die Sozialhilfeempfänger gezählt, die damals gereicht bekommen haben: Eine Lehre ist überflüssig, sei schlau geh auf’n Bau (verdiene Geld). Es sind nicht wenige.

    Die FR hat Abwrackprämie gefeiert, Doppelseite (ich habe nichgt gefeiert, auf die FR geschimpft), inzwischen kursiert die Zahlt von 800 geschlossenen Betrieben aus der Autobranche herum. Und das ist noch nicht zu Ende. Von der Mittelschicht zur Unterschied, so schnell kann man heute gar nicht gucken, so schnell findet man sich dort wieder.

    Heute die Schlagzeile: Viele türkischstämmige Akademiker wollen aus Deutschland abwandern.

    Das erzählt ganz viel, dazu der Spiegel-Report über die After-Works-Party im Frankfurter Bankenviertel, das erzählt noch mehr.

    Die Migranten sind nicht das Problem in dem Sinne, wie es ihnen zugeschoben wird. Das sind Ausflüchte und wenn die nicht da sind, muß DE-Kummerkastenverwaltung wen anderes ausdeuten. Brillenträger oder so, die waren schon lange nicht mehr an der Reihe.

    Das ganze DE-System ist eine Bruchbude, marode bis in die Keller. Einzig auf der Veranda man noch gut sitzen kann, aber da ist nur Platz für wenige.

  71. Auch wenn Sie sich erneut nicht trauen, mich direkt anzusprechen, „zielen“ Sie offenkundig doch in meine Richtung, zumal Sie bemüht sind, meine (Denk)Ansätze aufzunehmen, um sie allerdings, quasi gewaltsam, in Ihr Gesinnungsschema zu pressen. Was besonders (mal wieder) ins Auge fällt, das Gutmenschentum scheint Ihnen zunehmend schlaflose Nächte zu bereiten. Das freut mich, habe ich doch immer noch nicht ganz die Hoffnung aufgegeben, dass auch Sie sich irgendwann aus der Schlechtmenschenszene befreien, und bei den Gutmenschen Aufnahme finden. Ich werde natürlich ein gutes Wort für Sie einlegen, trotz allem.;-)

    Ein wahres Feuerwerk zünden Sie mit Ihrem Lieblingsschlagwort Unterschichten. Sozusagen an jeder Ecke blitzen in Ihrem Beitrag die Unterschichten auf. In diesem Zusammenhang referieren Sie u.a. über die Unterschichtenförderung der Nazis und ziehen Vergleiche. Nun weiß ich nicht was ich davon halten soll, dass Sie die Nazis überhaupt konkret in die Diskussion mit einbringen, Vielleicht verraten Sie mir mal gelegentlich Ihre Motive, denn gerade bei diesem elendigen, erbärmlichen und singulären deutschen Verbrecherpack, liegt es nahe, bei Unterschicht auch an Untermensch zu denken

    Anstatt Unterschichten, denn was und wer soll das überhaupt sein, wäre ich schon eher dafür, von sozial Schwachen zu reden, was ja auch ein Schlagwort geworden ist. Die Republik besteht ja nur noch aus Schlagworten und Inszenierungen.

    Ich möchte einen Absatz von Ihnen nachfolgend zitieren:

    „Die Probleme, die Unterschichten der Gesellschaft bereiten, werden explosionsartig zunehmen, wenn der Anteil der Unterschichten an der Gesellschaft zunimmt, egal ob durch Import oder sonstwie. Mit zunehmenden Problemen wird es aber auch eine zunehmende Aggression der Mitte der Gesellschaft gegen jene geben, die die Probleme verursachen. Das kann man gern als „Wiederkehr des braunen Gedankenguts“ deklarieren, wenn einen das fröhlich macht. An den zugrundeliegenden Problemen wird es nichts ändern, es als „Wiederkehr des braunen Gedankenguts“ zu bezeichnen.“

    Unabhängig davon, dass Sie erneut Bezug auf braunes Gedankengut nehmen; ich möchte jetzt noch nicht darüber spekulieren warum Sie das ständig tun, sondern zunächst abwarten, bis Sie sich diesbezüglich erklärt haben, möchte ich, aus den erwähnten Gründen, anstatt von Unterschichten von sozial Schwachen reden. Und da muss ich Ihnen recht geben, dass die Probleme in diesem Bereich explosionsartig zunehmen, weil der Anteil der sozial Schwachen rasant ansteigt. Noch vor wenigen Jahren haben z.B. die Äußerungen von einem Herrn Clement erheblich mehr Aufsehen erregt, als es aktuell der Fall ist. Sie werden sich bestimmt erinnern, dass Clement, der sozial schwache Clement, von Sozialmissbrauchern, Abzockern und Ähnlichem gesprochen und damit Millionen Menschen in unerträglichen Form beleidigt hat. Heute ist Ausgrenzung, Diffamierung, Diskriminierung, Volksverhetzung, Menschenverachtung fast schon normal, ganz besonders wenn es gegen Ausländer oder Migranten geht, aber auch gegen Deutsche, die nicht so richtig in das anständige Deutschtum hineinpassen, z.B. Obdachlose, Sozialhilfeempfänger, aber zunehmend auch Arbeitslose. Weitere Beispiele hatte ich Ihnen in meinen Zuschriften ja bereits genannt. Einer der hartnäckigsten sozial Schwachen ist ohne jeden Zweifel dieser Sarrazin, der schon als unbelehrbarer Wiederholungstäter bezeichnet werden muss.

    Ich muss Ihnen leider zustimmen, es ergißt sich schon eine regelrechte Flut von sozial Schwachen über die Republik. Die Sarrazins, Clements, Zumwinkels und Co. scheinen sich täglich zu vermehren; darunter in großer Anzahl Bänkster und sonstiges Gezumpele. Diese Typen sollten sich mal ein Beispiel an wahrlich sozial starke Menschen nehmen. Z.B. eine alleinerziehenden Hartz IV-Mutter, die mit viel Liebe und unter schwersten Bedingungen ihre Kinder aufzieht. Oder auch an der Altenpflegerin, die wegen ein paar Maultaschen gefeuert wurde, nur weil sie das Zeug nicht in den Müll geworfen sondern gegessen hat. So gebe es sicher eine Menge von Beispielen, an die sich sozial Schwache wie Sarrazin. Clement, Zumwinkel usw. usw. ein Beispiel nehmen könnten.

    Natürlich, und darin stimme ich Ihnen ebenfalls zu, werden derartige Zustände zunehmend Aggressionen auslösen, denn schließlich werden bereits Millionen ausgegrenzt. Allerdings ist die deutsche Seele noch sehr auf Gehorsam und Obrigkeit fixiert. Ich will es mal so sagen: In Frankreich gehen die Leute auf die Straße, protestieren, legen das ganze Land lahm, oder zünden sogar Autos an. Die Deutschen wählen dagegen „aus Protest“ die FDP.;-))))) Aber auch das kann sich mal ändern, wenn die Zahl der sozial Schwachen, also der Sarrazins und Co., weiter so wahnsinnig schnell anwächst.

    mfg
    Jutta Rydzewski

  72. Zusatz:

    Damit keine Missverständnisse auftreten. Ich vergaß darauf hinzuweisen, dass mein Post @73 die Antwort auf @71 Max Wedell ist.

    Übrigens, Herr Max Wedell,unter Ausländern und Migranten, darunter Türken und Araber, gibt es viele Menschen, die über wahre soziale Stärke verfügen, an denen sich die sozial schwachen Sarrazins und Co. und sogar so mancher „anständige“ Deutsche ein Beispiel nehmen könnte.

    mfg
    Jutta Rydzewski

  73. @73,

    die Nazis haben Sie ins Spiel gebracht. Offensichtlich so reflexhaft/unreflektiert (in der üblichen Gutmenschenart also), daß Sie sich nicht mehr daran erinnern können. Das war in Post 66, wo „sich der sozial-rassistische Dreck nazistischer Ideologien immer mehr droht in der so genannten gesellschaftlichen Mitte breit zu machen.“ und „Ein Sarrazin und seine Kumpane sind die Wegbereiter für das“. Auf solche Behauptungen mit Nazibezug hin sollten doch wohl ein, zwei Sätze des Kommentars erlaubt sein.

    Sie fragen mich, „wer oder was sollen denn die Unterschichten sein?“, um anschließend den Begriff „sozial Schwache“ vorzuschlagen. Was soll also die Frage, wenn Sie schon genau wissen, wen ich meine?

    „Unterschicht“ ziehe ich dem Begriff „sozial Schwache“ vor, da letzterer von den Betroffenen als stark diskriminierend empfunden wird (teilweise schon als Schimpfwort fungiert, ähnlich wie sich z.B. „Opfer“ entwickelt hat; ganz besonders schlecht kommt die Behauptung, zu den „Schwachen“ zu gehören, bei männlichen Jugendlichen der Unterschicht an). „Ganz unten“ sich zu verorten, oder zur „Unterschicht“ zu gehören, erfüllt hingegen viele Betroffenen mit einem gewissen Stolz. Dieser Stolz ist jedenfalls so echt empfunden, daß es unerheblich ist, ob es sich hierbei um eine Sublimierung handelt oder nicht.

    Wieso sich ein ehrlicher Mensch, der genau weiß, Sozialhilfe nicht mißbräuchlich zu beziehen, von Clemens beschimpft fühlen soll, wenn Clemens Sozialmißbrauch und Abzocker unter den Sozialhilfebeziehern kritisiert, ist mir ein Rätsel. Ich denke, sich über solchen Kokolores aufzuregen fällt in die gleiche Kategorie wie sich über eine angebliche Beschimpfung aller Ausländer aufzuregen, sobald irgendjemand die integrationsunwilligen Anteile kritisiert. Es geht bei solchem Gezeter aber nicht eigentlich ums Inhaltliche. Es geht ums ritualisierte Gutsein: Herzeigen, daß man auf Seiten der Schwachen ist.

    Was ihre für unsere Tränendrüsen bestimmten Beispiele angeht… die Hartz IV-Mutter, wenn Sie damit eine alleinerziehende Mutter meinen, die von der Unterstützung der Gesellschaft lebt… man muß aber gerade bei so einem Massenphänomen auch schon z.B. die Frage stellen, warum es überhaupt, sagen wir im Vergleich zu von vor 50 Jahren, so gehäuft auftritt. Gibt es so viel mehr Auto- oder sonstige Unfälle, bei denen der Ehemann umkommt oder sonstige Szenarien, bei denen man guten Gewissens von „allseitiger Schuldlosigkeit“ sprechen kann? Ich denke nicht, sondern eher hat die Verantwortungslosigkeit bei Männern stark zugenommen, ebenso wie die allgemeine und daher auch bei Frauen vorhandene Fahrlässigkeit bei der Partnerwahl und Unfähigkeit oder Unwilligkeit zu längerer sozialer Gemeinschaft mit all ihren Einschränkungen bezüglich der Individualfreiheit. Für diese persönlichen Defizite soll also die Gesellschaft aufkommen, und sich anschließend noch gefallen lassen, beschimpft zu werden, wenn die Unterstützung nicht üppig genug ausfällt. Mein Vorschlag wäre also, statt, wie in bestimmten Kreisen üblich, die Alleinerziehung zu GLORIFIZIEREN und ihre finanzielle Ermöglichung durch die Gesellschaft als glorreiche moderne Errungenschaft zu feiern, wieder Verhältnisse einzuführen, bei denen sich die Betroffenen dreimal überlegen, ob sie die Gesellschaft für ihre eigene Selbstverwirklichung oder andere persönliche Vorteile zur Kasse bitten wollen.

    Die Entlassung der Altenpflegerin ist für mich nachvollziehbar. Im Gegensatz zum Gutmenschentum, das Altenpfleger(innen) irgendwie auf der Seite der Schwachen einsortiert und damit an jenen angenehmen Ort, wo Kritik oder gar böser Verdacht unmöglich wird, sehe ich eben schon das Problem, daß, wenn Essensreste den Pfleger(innen) grundsätzlich zur Verwertung freigegeben werden, die Gefahr besteht, daß dann bestimmte Teile des Essens überhaupt nicht an die Alten weitergegeben werden, und am Ende, siehe da, auf magische Weise „übriggeblieben“ sind. Das zu kontrollieren ist viel schwieriger als dem vorzubeugen. Die Vorbeugung gelingt aber nicht, wenn man dauernd Ausnahmen macht. Hier hart zu sein war also ganz im Sinne derjenigen, um die es eigentlich geht und die auf der „Schwächeskala“, nach der Sie sich so sehr zu orientieren scheinen, noch ein ganzes Stück weiter unten als die Pfleger(innen) stehen: den Alten.

    Interessant finde ich, daß die Gemeinplätze, die Sie gegen diverse Gruppierungen „da oben“ (Bänker usw.) loslassen, genau den Allgemeinheits- und Undifferenziertheitsgrad aufweisen, den Sie in die Äußerungen anderer zu „denen da unten“ aus politischem Antagonismus heraus hineininterpretieren, wobei bei ersteren Ihnen das absolut geboten zu sein scheint, bei letzteren hingegen eine teuflische Sünde… Das ist eine ziemlich merkwürdige Auffassung von Gerechtigkeit, kollidiert aber natürlich nicht mit der Grundidee des Gutmenschentums: „Die da oben“ sind alles mehr oder weniger Gauner, und die „da unten“ natürlich allen Makels enthoben.

  74. @rü,

    daß Sie Kant nicht lesen wollen machen Sie bitte mit Jutta Rydzewski aus. Ich hingegen kann Ihnen das verzeihen.

    Daß „das DE-System eine Bruchbude ist“, können Sie gerne meinen. Vielleicht könnten wir auf dieser Basis Übereinstimmung erzielen bzgl. der Notwendigkeit einer Einschränkung der Armutsimmigration und vielleicht sogar einer Rückführung der kürzlich Immigrierten, die de facto ohne Integrationsmöglichkeit sind.

    Aus Ihrer Sicht, damit diesen armen Menschen das Leben in dieser „Bruchbude“, die DE in Ihren Augen darstellt, nicht zugemutet werden muß, denn das wäre ja schrecklich, und aus meiner Sicht, damit es zu dieser Bruchbude womöglich gar nicht erst kommt.

    Ansonsten verstehe ich das Argument nicht“ „Die Migranten sind nicht das Problem in dem Sinne, wie es ihnen zugeschoben wird.“

    Wenn ich Sie richtig verstehe, ist auch nach Ihrer Meinung eines der gesellschaftlichen Hauptprobleme die steigende Armut in Deutschland. Wieso sollte also ein Massenimport von armen Menschen in den letzten 20 Jahren nichts mit dem hiesigen Armutsproblem zu tun haben? Wenn dieser Massenimport von Armen mit der Zunahme der Armut in Deutschland zusammenhängt, wie dies nicht nur ernstzunehmende Studien aussagen, sondern einem sogar schon der gesunde Menschenverstand sagt, so verstehe ich ehrlich gesagt nicht, wie man das wieder auseinanderdividieren und als zwei völlig getrennte Themen behandeln kann, die nichts miteinander zu tun haben.

  75. Ihr lieben Hobbysoziologen,
    laßt mal die Finger von ‚Schichtenmodell‘, denn es ist gar unerhört, daß die Unterschichten, die ja die Oberschichten tragen, schwächer sein sollten als die Oberschichten, die, so liest man es, angeblich die Leistungträger sind, obwohl sie doch getragen werden von den Unterschichten und also entweder Leistende oder Tragende sein können, nicht aber beides.

    Wenn die Unterschichten aufgrund mangelnder individueller Tragfähigkeit auf Gemeinsamkeit angewiesen sind, so weist dies auf die vornehmnste Tugend des Menschen hin, nämlich die Solidarität, während die angeblich individuell leistungsfähigeren Oberschichten es an Solidarität missen lassen, weshalb auf ihren Schultern auch keine Gesellschaft ruhen kann.

    Fazit also: Maurerweisheiten genügen für euren Disput.

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