Bisher ging es ganz schön global zu bei den Themen der Netz-Detektive. Da steht man dann vor einem Riesenberg von Menschheitsproblemen, fühlt sich ganz klein und neigt womöglich zu Resignation und Depression: Was kann man schon tun gegen den Klimawandel oder eine Weltwirtschaftskrise, wie sie uns droht, wenn das Öl noch teurer wird? Nichts – oder? Das sind alles kollektive Probleme, da kann die oder der Einzelne wenig ausrichten. Also weiter so wie bisher, es lässt sich sowieso nichts ändern. Richtig? Falsch! Natürlich kann jeder Einzelne einen Beitrag leisten. Kann das Fahrrad benutzen, zu Hause Energie sparen – oder beispielsweise richtig kochen. Darum ruft die Jugendorganisation des BUND zur Aktion „Dein Rezept gegen globale Erwärmung“ auf. Kochen gegen den Klimawandel, eine feine Idee!

Die tägliche Essenszubereitung steuert bis zu 20 Prozent zu den globalen Treibhausgas-Emissionen bei, mehr als der Verkehr. Warum ist unter diesen Umständen bisher noch niemand auf die Idee gekommen zu fragen, wie man das klimaverträglicher hinbekommen könnte? Natürlich ohne dass dabei die Lust am Kochen und der Genuss beim Essen auf der Strecke bleibt. Das fängt bei der Auswahl der Zutaten an. Zutaten, die teils über weite Entfernungen zu den Verbrauchern transportiert werden müssen, sind natürlich weniger klimaverträglich als solche, die man beim Bauern kauft. Zwar hat nicht jeder einen Produzenten vor der Haustür, bei dem er aus erster Hand einkaufen kann, aber es gibt viele regionale Erzeugernetzwerke. Fleisch haut schwer ins Kontor, weil zur Produktion von einem Kilo Fleisch ein Vielfaches an Getreide und Futtermitteln aufgewendet werden muss und viel Wasser verbraucht wird. Gemüse ist sowieso gesünder …

Eine Aktion wie die der BUNDjugend kann ich nur unterstützen und möchte die Leser dieses Blogs, stumme wie schreibende, dazu aufrufen, hier Beiträge zu liefern, wie man gegen den Klimawandel kochen kann. Das ist keine große Politik, jeder noch so kleine Beitrag zählt. Habt Ihr Hausrezepte? Was kann man kochen? Wie kann man das Essen klimaverträglich zubereiten? Mein Klassiker: Pellkartoffeln mit Quark. Lecker und zudem noch kalorienarm. Aber schon beim Quark fängt es an …

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11 Kommentare zu “Beim Quark fängt es an

  1. Ei BvG, gerade am Koch soll man nicht sparen. Wer mit so einem Vorschlag kommt, kann wahrscheinlich nicht mal Pellkartoffeln kochen

  2. Was R. Koch betrifft – d’accord!

    Das mit der Kochkiste war mir neu. Aber sehr interessant. Kann man vermutlich sogar selbst bauen

    Hast du sowas mal im Einsatz erlebt?

  3. Ja, die Kochkiste benutze ich ab und an, sehr praktisch. Zubereiten, zum Kochen bringen, einpacken und garen lassen. Besonders gut, wenn man los muß, bevor die Kinder heimkommen.

    Nur eine Frage des Timings.

  4. Geht noch einfacher: statt Kochkiste den Topf ins Bett stellen, Handtücher drum. Das kenne ich von früher, meine Mutter hat so immer den Reis gegart und gleichzeitig die Hausarbeit gemacht; ähnliches Prinzip wie oben bei Nr. 5 (BVG).
    Sparen beim Kochen geht auch mit: Dampfkochtopf oder garen mit Siebeinsatz; Herdplatte vorher ausmachen und mit Resthitze zu Ende kochen.
    Interessant ist auch der Wok: hat sehr kurze Garzeiten. Man muss allerdings vorher alle Zutaten geschnippelt haben, damit man sie schnell hintereinander zufügen kann.
    Übrigens finde ich diese Anregung hier im Blog gut. Mal sehen, was alles zusammen kommt an guten Ideen. Soviel aus der Küche.

  5. Aha. Nun dürfen hier auch mal die brutzelnden und Kochlöffel schwingenden Zeitgenossen ein Statement abgeben und aus der heimischen Kochkiste plaudern – schön!

    Also: Kochkisten und Co sind in der Tat keine neuen Erfindungen, sondern alt bekannte und bewährte Methoden, um z.B. Reis schonend zu garen, was gesünder, aber auch energiesparend ist.

    Weitere Tipps:
    Ich plane die Zeit zum Kochen von Nudeln, Kartoffeln, Reis, aber auch Eiern usw. vorab um etliche Min. länger ein, schalte aber die Herdplatte schon nach kurzer Siedezeit aus!
    So nutzt man die Wärme der (ausgeschalteten) Herdplatte bis ganz zum Schluss, erreicht auch ohne „volle Pulle“ mit einem etwas höheren Zeitaufwand das gleiche Garergebnis.
    Zudem sind die Produkte dann von einer angenehmen, mundgerechten Temperatur und können – weil nicht zu heiß – unmittelbar verzehrt werden.

    Gleiches gilt für den Backofen: Auch hier kann man die selbst gemachte Pizza, einen Braten, Ofenkartoffeln u.Ä. nach einer gewissen, beständigen Garzeit mindestens 20 Min. lang bei ausgeschaltetem Backofen weiter durchgaren lassen.
    Ein angenehmer Nebeneffekt: Verbrannte, vertrocknete oder gar verkohlte Krusten, Böden und Beläge werden verhindert.
    Eine weitere Devise: Wenn der Backofen bei uns in Betrieb ist, dann wird das ganze Menü im Backofen zubereitet, d.h. die komplette, warme Mahlzeit wird ausschließlich im Backofen (hat ja mehrere Etagen für mehrere Bleche) zubereitet, die Herdplatten bleiben dann vollständig außer Betrieb!
    Beispiel: Braten mit Ofenkartoffeln und Foliengemüse! Hierbei muss man nur bedenken, dass die diversen Bestandteile des Komplettgerichts zeitversetzt in den Ofen wandern müssen, weil sie eben unterschiedliche Gar- bzw. Bratzeiten haben.

    Auch Kuchen lasse ich grundsätzlich bis zum endgültigen Ab- und Auskühlen (nach einer gewissen, beständigen Garzeit) im ausgeschalteten, sich nach und nach abkühlenden Backofen stehen – auch hier kann man mit gleichem, sogar besserem Ergebnis, eine Menge Energie und Kosten sparen.
    Drum: Herdplatten und Ofenröhre einfach wesentlich früher abschalten und die Restwärme nutzen!

    Otti

  6. Rohkost ist die beste Lösung 🙂

    Leider neigt der Mensch bei Rohkost zur Methanproduktion, was ja nun wieder ein Treibhausgas ist, aber abgefangen eine gute Energiequelle. Das wäre Kreislauftheoretisch gedacht.

  7. ok, Inga, aber zum Absaugen und evtl. Komprimieren des „Abgases“ braucht’s wieder (sicherlich elektrische) Energie
    .. ganz so einfach ist’s halt doch nicht.
    Und ab und zu braucht der Mensch schon „etwas Warmes“, oder?

  8. Jede Friteuse bei MC und Co fahren mit mindest 21 KW/Std. 24 Std lang für ein sehr zweifelhaftes Essen.
    Von einer fürchterlichen Esskultur und Fettleibigkeit mal abgesehen.
    Da könnte man/Frau und Kinder mal erfolgreich einen Beitrag leisten.

  9. Frage zum Thema:
    In den 70.Jahren habe ich mich überwigend im Ost aufgehalten.
    Die Orte waren alle ohne Werbung und entsprechender Beleuchtung,schlichtweg dunkel.
    Spart ne menge Strom ,aber wer will das schon?
    Als ich noch ein kleiner Junge war haben wir unser Gemüse aus dem eigenen Garten geholt und keinen engl.Rasen gesäät.Es gab keine 20 Meter langen Kühltheken mit Gemüse die sehr viel Energie verbrauchen.
    Aber wer will das schon?
    Einmal im Jahr kam die Kirmes und wir haben uns gefreut wie die Schneekönige.
    Heute gibt es überall Freizeitparks die das ganze Jahr laufen und viel Energie verbrauchen.
    Aber wer will das schon?
    Früher hatten wir eine Deckenleuchte ,heute haben wir Deckenfluter an jeder Ecke der Decke.
    Aber wer will das schon?
    Früher wurde Mittags gekocht ,heute geht die junge dymamische Familie nach MC oder zum King (21 KW /STd)24 Std „nur ein Gerät“
    Aber wer will das schon?
    Früher !!!!!!!!!!!!!
    Heute mit 58 Jahren mache ich mir nur noch den Vorwurf,dass ich meine Kinder nicht näher an Früher gebracht habe sondern nach dem Motto gehandelt habe.“Es soll ihnen besser gehen “
    Nun geht es allen besser und alle ersticken an den Problemen die wir so früher nicht hatten.
    Wie gern wäre ich manchmal Früher.

    (mit Früher meine ich “nach 1945″)

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